(19)
(11) EP 0 277 485 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.08.1988  Patentblatt  1988/32

(21) Anmeldenummer: 88100213.3

(22) Anmeldetag:  09.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B67C 3/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB NL

(30) Priorität: 04.02.1987 DE 3703283

(71) Anmelder: FTH Fördertechnik Hamburg GmbH
D-2082 Uetersen (DE)

(72) Erfinder:
  • Rothkehl, Detlef
    D-2359 Henstedt-Ulzburg 3 (DE)

(74) Vertreter: Hansmann, Dierk, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Hansmann-Klickow-Hansmann Jessenstrasse 4
22767 Hamburg
22767 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum automatischen Abfüllen von Flüssigkeiten in Behälter


    (57) Es ist hierbei vorgesehen, daß neben den einstellbaren Füllköpfen (17) zum Abfüllen der Flüssigkeiten die Behand­lungsköpfe (7-12) zur Vor- und Nachbehandlung der Spundlöcher über einen Geräteträger (6) als Einheit in Form eines Werkzeugs zusammengefaßt sind. Der Geräteträger (6) ist dabei über eine programmierbare Steuereinheit (16) verstell­bar, so daß die einzelnen Behandlungsköpfe (7-12) zum Spund­loch zuordbar sowie nacheinander entsprechend den durchzuführenden Arbeitsgängen einrichtbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum automatischen Abfüllen von Flüssigkeiten in Behälter, wie Fässer, Gebinde, die über Transportelemente zuge­führt und den Spundlöchern der Behälter einstellbare Füllköpfe zugeordnet werden, wobei die Behälter auf den Bearbeitungsplätzen entsprechend ausrichtbar sind sowie über einstellbare Behandlungsköpfe in Zuordnung zu den Spundlöchern eine Vor- und Nachbehandlung in Form von Öffnen und Verschließen der Spundlöcher erfolgt.

    [0002] Derartige Vorrichtungen sind bekannt und dienen dem automatischen Füllen von Fässern. Hierbei werden neben dem eigentlichen Füllen weitere im Zusammenhang mit dem Füllvorgang stehenden Faßbehandlungen über Behand­lungsköpfe vorgenommen, beispielsweise das Aufschrauben und Einschrauben des Verschlusses für das Spundloch sowie gegebenenflls zusätzlich das sogenannte Ver­clinchen, in dem das verschraubte Spundloch noch mit einer zusätzlichen Umhüllung verschlossen wird. Diese Vorgänge laufen in einer bestimmten Reihenfolge ab, wobei die jeweiligen Behandlungsköpfe in Transportrich­tung des Fasses hintereinander über einen Transportweg angeordnet und entsprechend in Eingriff gebracht werden, so daß das Faß nacheinander unter die verschie­denen Behandlungsköpfe transportiert wird. Diese Aus­bildung ist relativ aufwendig und besitzt den Mangel, daß der Transport unter Einhaltung der Zentrierlage genau unter den nächstfolgenden Behandlungskopf er­folgen muß und dieses teilweise auch nach Verlassen des Füllkopfes als schweres gefülltes Faß zu den nachfolgenden Behandlungsköpfen durchzuführen ist.

    [0003] Es ist zwar zur Verbesserung bekannt geworden, die einzelnen Behandlungsköpfe über eine Schlittenführung in Faßtransportrichtung dem Faß zuzuordnen. Es wird hierbei zwar der Mangel der Mehrfachzentrierung des Faßes ausgeschaltet, aber es muß in Kauf genommen werden, daß erst der Arbeitsablauf für ein Faß abge­wartet werden muß bis ein weiteres Faß bearbeitet werden kann.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung zu verbessern und eine einfache Anordnung für die Befüllung unterschiedlicher Behälter mit einer minimalen Anzahl von gesteuerten Antrieben zu schaffen, die auch den Einsatz für mehrere Behälter ohne zusätzliche Behandlungspositionen mit einem platz­sparenden Aufbau ermöglicht und eine individuelle Programmeinstellung mit einer schnellen Anpassung gewährleistet.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die einzelnen Behandlungsköpfe über einen Geräteträger als Einheit in Form eines Werkzeuges zusammengefaßt und derart verstellbar sind, daß über eine programmierbare Steuereinheit die einzelnen Be­handlungsköpfe jeweils durch Verstellung des gesamten Geräteträgers in allen Verstellachsen über Stellan­triebe zum Spundloch einstellbar sowie nacheinander die einzelnen Behandlungsköpfe entsprechend den durchzuführenden Arbeitsgängen einrichtbar sind.

    [0006] Hierdurch wird der Vorteil erreicht, eine komplette Kapselung der Behandlungsköpfe in einer Einheit zu ermöglichen und nur jeweils einen Antrieb für jede Stellachse vorzusehen. Durch diese Anordnung wird auch eine schnelle Anpassung an unterschiedlichen Behältern möglich und sind auch keine zusätzlichen Behandlungs­positionen erforderlich.

    [0007] Eine einfache Antriebsanordnung wird dadurch geschaffen, daß ein Stellantrieb für alle Verstellachsen angeordnet ist, wobei durch zugeordnete Schaltelemente alle Achsbewegungen einstellbar sind.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Geräteträger mit seinen Behand­lungsköpfen mindestens einen Arbeitsbereich für zwei parallele Stränge und zwei hintereinander angeordnete Behälter aufweist. Dadurch wird eine weitere Leistungs­steigerung insbesondere für hoch viskose Medien (lange Füllzeiten) erreicht, denn es können weitere Füll­stränge parallel mit einer Einheit von Behandlungs­köpfen bearbeitet werden. Es kann dadurch auch direkt mit einer mit mehreren ausgerichteten Behältern be­schickten Palette eine Bearbeitung durchgeführt werden. Die Palettierung voller Fässer kann somit entfallen. Die volle Palette wird jeweils abtranspor­tiert und eine neue leere Palette zugeführt sowie mit entsprechend ausgerichteten Behältern beschickt. Selbstverständlich ist es auch möglich, nach Einbringen einer leeren Palette in den Bearbeitungs­bereich, die Behälter einzeln zuzuführen und auszu­richten.

    [0009] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß ein Behandlungskopf als Spundlochsuchgerät eine Ausrichteinrichtung für die Behälter zur vorgegebenen Spundlocheinstellung steuert.

    [0010] Als Variante zur Einstellung des Geräteträgers, ist vorgesehen, daß über einen Behandlungskopf mit einem Sensor und der programmierbaren Steuereinheit zur Zu­ordnung des Geräteträgers zum Spundloch des Behälters, die vorliegenden Wegkoordinaten zur Spundlocherfassung ermittelbar sind

    [0011] Eine anpassungsfähige Anordnung wird dadurch geschaffen, daß die einzelnen Behandlungsköpfe im Geräteträger austauschbar und den Anforderungen anpaßbar angeordnet sind.

    [0012] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel über den prinzipiellen Aufbau der Erfindung schematisch darge­stellt. Hierbei ist eine Draufsicht auf einen Bearbei­tungsplatz mit zwei Parallelträgern aus Förderern gezeigt.

    [0013] Bei der dargestellten Anordnung werden einzelne Fässer 1 über parallel angeordnete Förderern 2 und 3 zugeführt und über ein nicht näher dargestellten Drehantrieb, der am Behälteranfang angreift, bezüglich des Spundloches 4 ausgerichtet. Oberhalb des gebildeten Ausrichtplatzes ist eine Aufnahme 5 für einen verfahrbaren Geräteträger 6, der entsprechende Behandlungsköpfe 7 bis 12 als Einheit in Form eines Werkzeugs trägt.

    [0014] Der Geräteträger 6 ist über zugeordnete Stellantriebe 13,14 und 15 in allen Stellachsen entsprechend den Erfordernissen einstellbar. Hierbei wird über eine programmierbare Steuereinheit 16 ein entsprechender Bewegungsablauf und eine Schrittfolge unter Berück­sichtigung der vorliegenden Verhältnisse vorgegeben.

    [0015] Im Geräteträger 6 bestehen die Behandlungsköpfe 7 bis 12 aus einem Spundlochsuchgerät mit induktiver, optischer oder kapazitiver Tastung, Auf-Zu-Schrauber, Clinchgerät und Feuchtemesser.

    [0016] Bei einem Faßdurchlauf wird ein Faß 1 dem Bearbeitungs­platz zugeführt, und der Behandlungskopf 7 mit dem Spundlochsuchgerät wird über den Stellantrieb 13 mit dem Geräteträger bis dicht über die Behälteroberfläche abgesenkt und steuert die Ausrichtbewegung für die Spundloch-Sollposition.

    [0017] Nach der Ausrichtung des Spundloches 4 wird der Geräte­träger 6 mit seinem Auf-Zu-Schrauber als Behandlungs­kopf 8 dem Spundloch 4 zugeordnet, abgesenkt und der Verschlußstopfen herausgeschraubt. Anschließend wird gegebenenfalls über den Behandlungskopf 9 mit dem Feuchtemesser festgestellt, ob das Faß 1 leer ist. Das Faß kann nunmehr über gesonderte Füllköpfe 17 befüllt werden. Gleichzeitig können die weiteren Fässer 1 mit dem einstellbaren Geräteträger 6 für die Füllung vor­bereitet werden. Im Anschluß an die Befüllung fährt der Geräteträger mit seinem Behandlungskopf 8 wieder in die Spundloch-Schließposition und verschließt das Faß 1 über seinen Auf-Zu-Schrauber.

    [0018] Weiterhin wird über den Behandlungskopf 10 eine Clinch­kappe aufgebracht, während ein Behandlungskopf 11 als Reserve vorgesehen ist. Der Behandlungskopf 12 ist ebenfalls als Auf-Zu-Schrauber ausgebildet, um gleich­zeitig den jeweiligen Verschlußstopfen aufzunehmen und keinen Arbeitsengpaß auftreten zu lassen.

    [0019] Bei einer Änderung der Behältergröße oder unterschied­lichen Behältern ist es nur erforderlich, die ent­sprechenden Wegänderungen in die Steuereinheit einzu­geben bzw. entsprechende vorliegende Programme auszu­tauschen, da der Bewegungsablauf prinzipiell erhalten bleibt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum automatischen Abfüllen von Flüssig­keiten in Behälter, wie Fässer, Gebinde, die über Transportelemente zugeführt und den Spundlöchern der Behälter einstellbare Füllköpfe zugeordnet werden, wobei die Behälter auf den Bearbeitungs­plätzen entsprechend ausrichtbar sind sowie über einstellbare Behandlungsköpfe in Zuordnung zu den Spundlöchern eine Vor- und Nachbehandlung in Form von Öffnen und Verschließen der Spundlöcher erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Behandlungsköpfe (7-12) über einen Geräteträger (6) als Einheit in Form eines Werkzeugs zusammengefaßt und derart verstellbar sind, daß über eine programm­ierbare Steuereinheit (16) die einzelnen Behand­lungsköpfe (7-12) jeweils durch Verstellung des gesamten Geräteträgers (6) in allen Verstellachsen über einen Stellantrieb (13, 14, 15) zum Spundloch (4) einstellbar sowie nacheinander die einzelnen Behandlungsköpfe (7-12) entsprechend den durchzu­führenden Arbeitsgangen einrichtbar sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stellantrieb (13,14 oder 15) für alle Verstellachsen angeordnet ist, wobei durch zugeordnete Schaltelemente alle Achsbewegungegen einstellbar sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Geräteträger (6) mit seinen Behandlungsköpfen (7-12)mindestens einen Arbeitsbe­reich für zwei parallele Stränge und zwei hinterein­ander angeordnete Behälter (1) aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behandlungskopf (7) als Spundlochsuchgerät eine Ausrichteinrichtung für die Behälter (1) zur vorgegebenen Spundloch­einstellung steuert.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß über einen Behandlungs­kopf mit einem Sensor und der programmierbaren Steuereinheit (16) zur Zuordnung des Geräteträgers (6) zum Spundloch (4) des Behälters (1), die vorliegenden Wegkoordinaten zur Spundlocherfassung ermittelbar sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Behand­lungsköpfe (7-12) im Geräteträger (6) austauschbar und den Anforderungen anpaßbar angeordnet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht