[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überprüfung der magnetischen Haftkraft
von magnetisches Material enthaltenden Folien nach ihrer Magnetisierung. Außerdem
betrifft die Erfindung eine für die Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung.
[0002] Folien, Schichtabschnitte oder mehr oder weniger flexible Platten mit magnetisierten
Inhaltsstoffen (z.B. Bariumferrit) sind in vielfacher Form bekannt. Sie haften aufgrund
ihrer magnetischen Eigenschaften auf eisenhaltigen Unterlagen. Unter dem Begriff "Folien"
sollen sie im folgenden zusammengefaßt bezeichnet werden.
[0003] Es ist bekannt, Folien dieser Art als Schilder auszubilden, die auf Fahrzeugen oder
Eisentüren haften. Das Ausgangsmaterial für derartige Folien ist üblicherweise Kunststoff,
dem magne tisierbares Pulver zugesetzt ist. Weiterhin sind magnetisierbare Antidröhnbeläge
bekannt geworden, welche in der Regel Bitumen- oder Bitumen-Kunststoff-Gemische enthalten.
Zusätzlich sind diese Ausgangsstoffe mit den jeweilig gewünschten Eigenschaften entsprechenden
Stoffen (Kalksteinmehl, Fasern usw.) gefüllt. Schließlich enthalten sie magnetisierbares
Pulver in ausreichender Menge.
[0004] Zur Herstullung der Folien werden die Ausgangsstoffe möglichst homogen gemischt.
Aus dem Gemisch wird ein Band der gewünschten Breite und Stärke hergestellt. Durch
Stanzen oder Schneiden entstehen aus diesem Band die Folien. Der letzte Schritt des
Herstellverfahrens ist die Magnetisierung. Diese kann dadurch bewirkt werden, daß
die Folien auf einen Magnettisch gelegt werden, der mit einer Mehrzahl von Stromleitern
ausgerüstet ist. Ein kurzzeitiger Stromimpuls durch diese Leiter bewirkt die Magnetisierung.
Ein anderes Magnetisierungsverfahren besteht darin, daß die Folien auf einem Transportband
durch eine mit Permanentmagneten ausgerüstete Magnetisiereinrichtung geführt werden.
Das zuletzt genannte Magnetisierungsverfahren erlaubt es auch, das aus dem Ausgangsgemisch
hergestellte Band vor dem Schneiden oder Stanzen zu magnetisieren.
[0005] Die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Magnet folien werden üblicherweise
in Form von Stapeln zum Verwendungsort transportiert. Inzwischen ist es auch bekannt
geworden, die Magnetisierung der Folien am Verwendungsort, also unmittelbar vor der
Applikation der Magnetfolien vorzunehmen.
[0006] Wesentlich ist, daß die nach den beschriebenen Verfahren hergestellten Folien eine
ausreichende Magnetkraft haben. Diese Voraussetzung kann aus mehreren Gründen nicht
erfüllt sein. Zum einen kann das Magnetpulver nicht ausreichend gut im Stoffausgangsgemisch
verteilt sein. Weiterhin können geometrische Unregelmäßigkeiten oder Defekte der Magnetisiergeräte
die Ursache für eine mangelhafte Magnetisierung sein. Bei einer Fließbandproduktion
von Folien besteht deshalb immer wieder die Gefahr, daß mangelhaft magnetisierte Folien
das Werk verlassen und beim Anwender zu Schwierigkeiten führen.
[0007] Es sind zwar von Hand zu bedienende Magnetkraft-Prüfgeräte oder Feldstärke-Meßgeräte
(Hallsonden) bekannt, mit denen eine Kontrolle der Haftkraft oder der Feldstärke im
Bereich der Oberfläche einer Magnetfolie ausgeführt werden kann. Bei einer Folien-Fließbandproduktion
können diese Geräte jedoch allenfalls nur der Kontrolle von wenigen Stichproben dienen.
Darüber hinaus ist die Überprüfung der Gleichmäßigkeit der erzeugten Magnetisierung
selbst bei nur einer stichprobenartig ausgesuchten Folie zeitaufwendig, da diese
Geräte die Haftkraft bzw. die magnetische Feldstärke nur in lokal sehr eng begrenzten
Bereichen messen können. Die Überprüfung einer Massenproduktion von Magnetfolien dieser
Geräte bleibt deshalb äußerst lückenhaft, so daß nach wie vor die große Gefahr von
Schwierigkeiten bei der bestimmungsgemäßen Verwendung von Magnetfolien besteht.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine Kontrolle der Magnetisierung magnetisierter
Folien auch bei Fließband- oder Massenproduktionen ermöglicht.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß sich an den Herstellprozeß
der Folien ein Transportschritt unter Ausnutzung der durch die Magnetisierung erzeugten
Magnetfelder anschließt, wobei die den Transportschritt ausführende Transporteinrichtung
derart dimensioniert ist, daß nur Folien mit einer Mindestmagnetisierung von der Transporteinrichtung
unter Überwindung des Eigengewichts der Folie vom Aufnahmeort bis zum Ablageort transportiert
werden.
[0010] Der wesentliche mit der Anwendung der Erfindung verbundene Vorteil liegt in der Möglichkeit,
selbst bei einer Folienmassenproduktion mit hoher Stückzahlrate die aufgebrachte
Magnetisierung lückenlos kontrollieren zu können. Folien mit mangelhafter Magnetisierung
werden von der Transporteinrichtung nicht aufgenommen, so daß sie den Ablageort nicht
erreichen. Sämtliche, zum Ablageort transportierte Folien, haben damit eine ausreichende
Magnetisierung, so daß es zu Schwierigkeiten bei der Applikation dieser Folien nicht
mehr kommen kann.
[0011] Eine für die Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist zweckmäßig dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit für die Anlage der zu transportierenden Folien bestimmten
Oberflächenabschnitten ausgerüstet ist, welche derart mit eisenhaltigen Materialien
versehen sind, daß nur Folien mit einer Mindestmagnetisierung aufgenommen werden.
Ist z.B. eine Transportvorrichtung dieser Art als Transportband ausgebildet, dann
kann die Oberfläche dieses Transportbandes mit quer zur Transportrichtung angeordneten,
eisenhaltigen Leisten ausge rüstet sein, deren Breite und Abstand derart gewählt
sind, daß nur Folien mit einer gewünschten Mindestmagnetisierung von unten vom Transportband
aufgenommen werden. Sollen z.B. die magnetisierten Folien im Bereich ihrer Oberfläche
mindestens eine Feldstärke von etwa 20 Tesla haben, dann werden die Breite und der
Abstand der Eisenleisten so gewählt, daß Folien, deren Feldstärke im gesamten Oberflächenbereich
geringer als 20 Tesla ist, dem Transportband von unten nicht mehr sicher anhaften.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand eines in der Figur
dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert werden.
[0013] Die Figur zeigt ein Transportband 1, auf dem die Folien 2 angeliefert und magnetisiert
werden, in dem sie unter die Magnetisiereinrichtung 3 hindurchgeführt werden. Die
Magnetisiereinrichtung 3 besteht aus einer nicht sichtbaren Walze, die innerhalb
des Gehäuses 4 gelagert ist und aus Magnet- und Polplatten zusammengesetzt ist. Die
magnetisierten Folien 2 werden in Richtung des Pfeiles 5 zum Endbereich des Bandes
1 transportiert.
[0014] Dem Transportband 1 nachgeordnet ist die Transporteinrichtung 6. Bestandteile dieser
Transporteinrichtung sind der Ständer 7, das Förderband 8 sowie die horizontalen Umlenkrollen
9 und 11, die an den Enden des Ständers 7 gelagert sind. Die Transporteinrichtung
6 ist derart dem Endbereich des Transportbandes 1 zugeordnet, daß sich ein Teilabschnitt
unmittelbar oberhalb dieses Endbereiches befindet. Die Richtung der Bewegung des
vom Motor 12 angetriebenen Förderbandes 8 ist derart gewählt, daß die Richtung des
Transportbandes 1 (Pfeil 5) mit der Richtung des jeweils unteren Abschnittes des
Förderbandes 8 übereinstimmt.
[0015] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Oberfläche des Förderbandes 8 mit
quer zur Transportrichtung verlaufenden Eisenleisten 13 ausgerüstet. Die Breite und
der Abstand der Leisten sind so gewählt, daß Folien 2, die auf dem Band 1 ausreichend
magnetisiert wurden, im Bereich der Umlenkrolle 9 vom Transportband 1 aufgenommen
werden. Aufgrund ihrer Magnetisierung haften sie dem unteren Abschnitt des Transportbandes
8 an und werden bis zum anderen Ende des Transportbandes 7 im Bereich der Rolle 11
mitgenommen. Der Durchmesser der Rolle 11 ist derart klein gewählt, daß die relativ
steifen Folien 2 ihrer Krümmung nicht folgen können. Die Folie 2 fällt deshalb vom
Band ab und gelangt zu ihrem Ablageort 14, auf dem sich der Folienstapel 15 befindet.
Dieser Stapel besteht ausschließlich aus Folien 2, die eine ausreichend starke Magnetisierung
aufweisen.
[0016] Hat eine den Endbereich des Transportbandes 1 erreichende Folie 2 eine - aus welchen
Gründen auch immer - mangelhafte Magnetisierung, dann wird diese Folie vom Magnetband
8 nicht aufgenommen. Sie fällt unmittelbar vom Förderband 1 herunter, erreicht also
nicht den Ablageort 14. Auch Folien, die eine ungleichmäßige Magnetisierung aufweisen
und möglicherweise vom Transportband 8 nur abschnittsweise angezogen werden, fallen
aufgrund ihres Eigengewichts vom Unterteil des Transportbandes 8 ab und gelangen
nicht zum Ablageort 14. Als Beispiel ist eine unmittelbar vom Transportband 1 gefallene
Folie 2ʹ dargestellt.
[0017] Durch Variation der Breite der Stäbe 13, ihres Abstandes oder auch ihres Materials
kann das Transportband 8 den jeweils gewünschten Mindestmagnetisierungswerten angepaßt
werden. Soll die Mindestmagnetisierung stärker sein, dann ist z.B. der Abstand der
Stäbe 13 voneinander zu vergrößern.
[0018] Es besteht auch die Möglichkeit, als Transportband 8 ein flexibles, eisenhaltiges
Band zu wählen, das allerdings den Nachteil hat, in Bezug auf seine anziehenden Fähigkeiten
nicht mehr variiert werden zu können. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, das
Transportband 6 durch einen Transportarm zu ersetzen, der an seinem freien Ende mit
einem eisenhaltigen Oberflächenabschnitt ausgerüstet ist. Mit diesem Oberflächenabschnitt
nimmt der Transportarm die Folien 2 auf und transportiert sie zum Ablageort 14, sofern
die Folien ausreichend stark magnetisiert wurden.
1) Verfahren zur Überprüfung der magnetischen Haftkraft von magnetisches Material
enthaltenden Folien nach ihrer Magnetisierung, dadurch gekennzeichnet, daß sich an
den Herstellungsprozeß der Folien (2) ein Transportschritt unter Ausnutzung der durch
die Magnetisierung erzeugten Magnetfelder anschließt, wobei die den Transportschritt
ausführende Transporteinrichtung (6) derart gestaltet ist, daß nur Folien (2) mit
einer Mindestmagnetisierung von der Transporteinrichtung unter Überwindung des Eigengewichts
der Folien vom Aufnahmeort bis zum Ablageort (14) transportiert werden.
2) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit für die Anlage der zu transportierenden Folien (2) bestimmten Oberflächenabschnitten
ausgerüstet ist, welche derart mit eisenhaltigen Materialien versehen sind, daß nur
Folien mit einer Mindestmagnetisierung transportiert werden.
3) Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Transportband
(6) ausgebildet ist.
4) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche des
Transportbandes (8) quer zur Transportrichtung angeordnete, eisenhaltige Leisten
(13) angeordnet sind, deren Breite und Abstand derart gewählt sind, daß nur Folien
(2) mit einer Mindestmagnetisierung transportiert werden.
5) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Transportband
(6) ausgebildete Transporteinrichtung ein eisenhaltiges, flexibles Förderband umfaßt.
6) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Abschnitt des Transportbandes (6) oberhalb des Endbereichs eines die magnetisierten
und zu prüfenden Folien (2) anliefernden Transportbandes (1) angeordnet ist.
7) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
der Endrolle (11) des Transportbandes (6) so gewählt ist, daß die Folien (2) seiner
Krümmung nicht folgen können.
8) Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen beweglichen
Tragarm mit einem nach unten gerichteten, eisenhaltigen Oberflächenabschnitt, welcher
der Anlage der zu transportierenden Folien (2) dient, umfaßt.