(57) Es wird ein sphärisches Faseraggregat, insbesondere als Füll- oder Polstermaterial
aus Fasern und / oder Fäden, die sphärisch verwickelt sind und im wesentlichen eine
Faserkugel bilden, beschrieben. Um gattungsgemäße Faserkugeln zu schaffen, die insbesondere
für einen Einsatz als Füllmaterial bessere Eigenschaften aufweisen, wird vorgeschlagen,
daß die Faserkugeln ein Gemisch von Hauptfasern und Bindefasern aufweisen. Die Bindefasern
sind mit den Hauptfasern an Kreuzungsstellen verbunden.
Gemäß einer Ausführungsform sind die Bindefasern Zweikomponentenfasern, wobei die
eine Komponente gegenüber der anderen Komponente insbesondere einen starken, tragenden
Modul aufweist und vorzugsweise nur die eine Komponente eine Bindewirkung ausübt.
Durch die Bindefasern liegt ein dreidimensionales gebundenes Netzwerk aller Fasern
in den Faserkugeln vor.
[0001] Die Erfindung betrifft ein sphärisches Faseraggregat, insbesondere als Füll- oder
Polstermaterial aus Fasern und / oder Fäden, die sphärisch verwickelt sind und im
wesentlichen eine Faserkugel bilden.
[0002] Aus der EP-A-0.203.469 sind Faserkugeln bekannt, die als Füll- oder Polstermaterial
verwendet werden können. Diese Faserkugeln bestehen aus spiralgekräuselten miteinander
verwickelten Polyesterfasern mit einer Länge von etwa 10 bis 60 mm und weisen einen
Durchmesser zwischen 1 und 15 mm auf. Die Faserkugeln besitzen eine Elastizität, durch
die sich die Kugeln nach einem Zusammendrücken - auch über längere Zeit hinweg - wieder
wesentlich (Erholungsgrad von 80 %) erholen. Die Faserkugeln besitzen untereinander
eine Kohäsion von weniger als 6 Newton, vorzugsweise von weniger als 4,5 Newton (gemäß
einem dort beschriebenen Meßverfahren).
[0003] Durch diese geringen Kohäsionskräfte verschieben sich die Faserkugeln innerhalb einer
Füllung sehr leicht, insbesondere, wenn diese Füllung für ein Kopfkissen benutzt wird.
Liegt der Schläfer mit dem Kopf mittig auf einem mit einem mit solchen Faserkugeln
gefüllten Kissen, drückt sich dieses Kissen im Auflagebereich sehr leicht durch. Um
dies zu verhindern, müssen die Faserkugeln eine sehr hohe Dichte aufweisen, weshalb
die Kissen selbst sehr schwer werden. Dadurch verliert das Kissen wiederum seine "Weichheit",
was manche Menschen als unangenehm empfinden.
[0004] Aus der EP-A-0.013.427 sind sphärische Faseraggregate bekannt, in denen Fasern zu
Faserkugeln verwickelt sind. Diese Faserkugeln weisen einen Durchmesser von mindestens
3 mm auf. Die Kugeln können auch einen Durchmesser bis zu 50 mm aufweisen. Die dort
verwendeten Fasern haben eine länge von mindestens 15 mm, vorzugsweise zwischen 40
und 120 mm. Die Faserkugeln weisen eine Dichte zwischen 0,01 und 0,1 g/cm³ auf. Die
Fasern dieser Faserkugeln können natürliche Fasern, z.B. Baumwoll- oder Wollfasern,
Tierhaare od.dgl. oder Synthesefasern, z.B. Polyamid-, Polyester-, Polypropylenfasern
od.dgl. oder ein Gemisch aus diesen sein. Insbesondere können diese Faserkugeln gekräuselte
Fasern, z.B. gekräuselte Synthesefasern sein. Solche Faserkugeln wurden bisher im
wesentlichen für textile Flächengebilde, insbesondere für die Teppichherstellung,
für Bekleidungsstoffe, Schlafdecken, Dekorationsstoffe oder textile Bezugsstoffe benutzt.
Als Füllmaterial sind diese Faserkugeln, wie sie in der EP-A-0.013.427 beschrieben
sind, dann geeignet, wenn sie Bindemittel enthalten, welche dafür sorgen, daß sich
die einzelnen Kugeln nicht auflösen und in ihre Einzelfasern zerlegen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Faseraggregate zu schaffen,
die insbesondere für einen Einsatz als Füllmaterial bessere Eigenschaften aufweisen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst. Die erfindungsgemäßen Faserkugeln
weisen ein Gemisch von Hauptfasern und Bindefasern auf. Liegen diese Bindefasern mit
den Hauptfasern verteilt vor, so können die Bindefasern die Hauptfasern verbinden.
[0007] Um eine entsprechende Verteilung der Bindefasern innerhalb der Faserkugeln zu erhalten,
weisen die Bindefasern eine von den Hauptfasern abweichende Elastizität auf. Beim
Herstellen (Verkugeln) der Faserkugeln wird durch die unterschiedliche Elastizität
der Fasern dafür gesorgt, daß die unterschiedlichen Fasertypen sich insbesondere kreuzen.
An den Kreuzungsstellen können dann Verbindungen zwischen den beiden Fasertypen hergestellt
werden.
[0008] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wiesen die Bindefasern einen geringeren
Modul auf, als die Hauptfasern. Bevorzugt sind die Bindefasern gröber und / oder steifer,
als die Hauptfasern.
[0009] Bevorzugt sind die Bindefasern Zweikomponentenfasern, wobei die eine Komponente gegenüber
der anderen Komponente insbesondere einen starken, tragenden Modul aufweist. Es reicht
dann aus, daß die eine Komponente eine Bindewirkung ausüben kann.
[0010] Die Bindefasern können als Kernmantelfasern ausgebildet sein, wobei vorzugsweise
die Hochmodulkomponente innen und die Bindekomponente außen angeordnet ist. Die Bindefasern
können aber auch Side-by-side-Fasern sein, wobei die Bindekomponente einen halbkreisförmigen
bis viertelmondförmgen Querschnitt aufweist.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Bindefasern aus den beiden Komponenten
Polyäthylen und Polypropylen bestehen, die beide etwa einen halbkreisförmigen Querschnitt
in den Bindefasern einnehmen. Dann können die Bindefasern ungefähr die gleiche Länge
und Dicke aufweisen, wie die Hauptfasern. Eine solche Faserkugel hat überraschender
Weise eine sehr große Elastizität, die wesentlich größer ist, als bei den bekannten
Faserkugeln. Es scheint dann ein dreidimensionales gebundenes Netzwerk aller Fasern
in einer Faserkugel vorzuliegen.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Bindefasern wesentlich länger,
als die Hauptfasern und weisen insbesondere eine Länge von 60 bis 90 mm auf. Dann
sind auch die Bindefasern innerhalb der Faserkugel verwickelt.
[0013] Gemäß einer anderen Ausführungsform sind die Bindefasern wesentlich kürzer, als die
Hauptfasern und weisen insbesondere eine Länge auf, die etwa dem Durchmesser der Faserkugel
entspricht. Dann sind die Bindefasern innerhalb der Faserkugel vorzugsweise etwa diametral
angeordnet sind. Dabei können die Bindefasern aus der Faserkugel herausstacheln.
[0014] Durch die Erfindung können nun Faserkugeln zur Verfügung gestellt werden, die lockerer
und größer ausgebildet werden können, ohne die Elastizität zu verlieren. Dadurch wird
in einer Füllung, insbesondere Kissenfüllung, ein sehr guter Stützeffekt, dort für
den Kopf, erreicht.
[0015] Die Faserkugeln können nach dem in der EP-A-0.203.469 oder in der EP-A-0.013.427
beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Nach dem Kugelbilden werden die einzelnen
Kugeln einer Wärmequelle zugeführt, durch die die Bindefasern angeschmolzen werden
und an den Kreuzungsstellen, insbesondere mit den Hauptfasern, eine Verbindung von
Faser zu Faser hergestellt.
1. Sphärisches Faseraggregat, insbesondere als Füll- oder Polstermaterial aus Fasern
und / oder Fäden, die sphärisch verwickelt sind und im wesentlichen eine Faserkugel
bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserkugeln ein Gemisch von Hauptfasern und
Bindefasern aufweisen.
2. Sphärisches Faseraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindefasern
mit den Hauptfasern an Kreuzungsstellen verbunden sind.
3. Sphärisches Faseraggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindefasern eine von den Hauptfasern abweichende Elastizität aufweisen.
4. Sphärisches Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindefasern einen geringeren Modul aufweisen, als die Hautfasern.
5. Sphärisches Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindefasern gröber und / oder steifer ausgebildet sind, als die Hauptfasern.
6. Sphärisches Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindefasern Zweikomponentenfasern sind, wobei die eine Komponente gegenüber
der anderen Komponente insbesondere einen starken, tragenden Modul aufweist und vorzugsweise
nur die eine Komponente eine Bindewirkung ausübt.
7. Sphärisches Faseraggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindefasern als Kernmantelfasern ausgebildet sind, wobei vorzugsweise die
Hochmodulkomponente innen und die Bindekomponente außen angeordnet ist.
8. Sphärisches Faseraggregat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindefasern
als Side-by-side-Fasern ausgebildet sind, wobei die Bindekomponente einen halbkreisförmigen
bis viertelmondförmgen Querschnitt aufweist.
9. Sphärisches Faseraggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindefasern aus den beiden Komponenten Polyäthylen und Polypropylen bestehen,
die beide etwa einen halbkreisförmigen Querschnitt in den Bindefasern einnehmen.
10. Sphärisches Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindefasern wesentlich länger sind, als die Hauptfasern und insbesondere eine
Länge von 60 bis 90 mm aufweisen.
11. Sphärisches Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bindefasern wesentlich kürzer sind, als die Hauptfasern und
insbesondere eine Länge aufweisen, die etwa dem Durchmesser der Faserkugel entspricht,
wobei die Bindefasern innerhalb der Faserkugel vorzugsweise etwa diametral angeordnet
sind.
12. Sphärisches Faseraggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindefasern aus der Faserkugel herausstacheln.
13. Sphärisches Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bindefasern ungefähr die gleiche Länge aufweisen, wie die
Hauptfasern.
14. Sphärisches Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein dreidimensionales gebundenes Netzwerk aller Fasern in den Faserkugeln vorliegt.