(19)
(11) EP 0 277 497 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.08.1988  Patentblatt  1988/32

(21) Anmeldenummer: 88100353.7

(22) Anmeldetag:  13.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.02.1987 DE 8701605 U

(71) Anmelder:
  • VEREINIGTE ALUMINIUM-WERKE AKTIENGESELLSCHAFT
    D-53117 Bonn (DE)
  • BRAUN GmbH u. Co.
    D-7315 Weilheim/Teck (DE)

(72) Erfinder:
  • Schatz, Wolfgang
    D-7315 Weilheim (DE)
  • Schneider, Helmut
    D-4048 Grevenbroich (DE)

(74) Vertreter: Müller-Wolff, Thomas, Dipl.-Ing. 
VAW aluminium AG Georg-von-Boeselager-Strasse 25 Postfach 2468
53014 Bonn
53014 Bonn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Eindeckrahmen von Dachfenstern, Türen o.dgl.


    (57) Der Eindeckrahmen für Fenster, Türen o.dgl. ist so gestaltet, daß die Rißgefahr an der Bleischürze vermindert und Bleiabwaschungen infolge Verwitterung verhindert werden.
    Der Eindeckrahmen von Dachfenstern, Türen o.dgl. besteht aus einem First und einem Brustblech (2) sowie zwei Kehlblechen (3) und einer Bleischürze, die mit mindestens einer Aluminiumschicht (5) abgedeckt ist.
    Eindeckrahmen von Dachfenstern, Türen o.dgl. sowie Bleibänder jeder Art für Dacheindeckungen und Fassadenverkleidungen bzw. Hilfsmaterialien für Dach und Wand.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Eindeckrahmen von Dachfenstern, Türen o.dgl., bestehend aus einem First und einem Brustblech sowie zwei Kehlblechen und einer Bleischürze.
    Die Erfindung betrifft ferner Bleibänder jeder Art für Dach­eindeckungen und Fassadenverkleidungen bzw. Hilfsmaterialien für Dach und Wand.

    [0002] Um einen wasserdichten Übergang zwischen dem Eindeckrahmen eines Dachfensters und dem Dach zu erreichen, werden Bleischürzen ver­wendet. Dabei wird das Material von größeren Rollen vom Rahmen aus nach unten abgewickelt und dann gestreckt, um es der Form der Dachziegel anzupassen. Hierzu wird das Material mit einem Holz in die Vertiefung der Ziegel reingedrückt, wobei vielfach Risse in der Bleischürze entstehen, durch welche Wasser hin­durchdringen kann. Da die Bleischürze unmittelbar der Witterung ausgesetzt ist, verwittert das Blei im Laufe der Jahre, so daß man von Anfang an eine stärkere Dicke, als an sich notwendig ist, wählen muß. Hinzu kommt, daß eine verwitterte Bleischürze ein unschönes Aussehen hat und als Fremdkörper am Dach empfunden wird.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Eindeckrahmen für Fenster, Türen o.dgl. so zu gestalten, daß die Rißgefahr an der Bleischürze vermindert und dauerhaftes dekoratives Aussehen ermöglicht wird bei gleichzeitiger Verhinderung der Bleiab­waschungen infolge Verwitterung.

    [0004] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, schäd­liche Bleiabwaschungen infolge Verwitterung zu vermeiden und da­mit den Umweltschutz bei Dacheindeckungen, Fassaden und Hilfs­materialien zum Abdichten für Übergänge bei Dach-, Wand- und Eckverbindungen zu verbessern.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Patentan­sprüchen angegebenen Merkmale gelöst. Es hat sich gezeigt, daß die elastische Verbindung zwischen Bleischürze und Aluminium­schicht eine flexible Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten der Dacheindeckung ermöglichen. Durch die Raffung beim Wellen der Bleischürze einschließlich des Aluminiumblechs tritt eine erhebliche Flächenzunahme auf, die für Anpassungen an die Dach­eindeckungen zur Verfügung steht.

    [0006] Die Blei-Alu-Schürze kann grundsätzlich als Übergang von Dach-­und Fassadeneindeckungen und als Übergangsmaterial von der Fläche zu einem anders geformten Untergrund dekorativ und funktionell eingesetzt werden. Die Flächezunahme gelingt be­sondern gut wegen des bekannten Dehnverhaltens von Aluminium, das auch in der Kombination mit anderen Werkstoffen eine vor­teilhafte Wirkung bei der Glättung des gerafften Aluminium­bandes bzw. der Bleischürze entfaltet. Die eingesetzten Verbund­werkstoffe können aus Aluminium und anderen Materialien, wie Papier, Kunststoff usw. bestehen.

    [0007] Als Verbundwerkstoffe können bevorzugt solche Legierungen einge­setzt werden, die sich dem Dehnverhalten von Aluminium weit­gehend anpassen. Es hat sich gezeigt, daß bestimmte Copolymere hierfür besonders geeignet sind. Das Copolymer ist weich und elastisch und kann bei auftretenden Rissen diese ausfüllen und dadurch einen Angriff auf die darunterliegende Metallschicht verhindern. Auch den erheblichen Längenänderungen bei Tempera­turschwankungen kann dieser Verbundwerkstoff in flexibler Weise folgen.

    [0008] Durch die Abdeckung ist die Bleischürze nicht mehr unmittelbar der Witterung ausgesetzt. Eine Abtragung des Bleis ist hierdurch ausgeschlossen, was eine wesentliche Verbesserung des Umwelt­schutzes bewirkt.

    [0009] Durch den Verbund mit einem weiteren Material können wesentlich dünnere Bleibleche eingesetzt werden als bisher, wodurch die um­weltschädliche Herstellung von Blei reduziert wird. Außerdem erhöht sich die Festigkeit des Verbundwerkstoffs bei gleichzei­tiger Verringerung des Gesamtgewichtes.

    [0010] Die Aluminiumschichten bzw. die Aluminiumverbundwerkstoffe können klar oder farbig veredelt sein. Dies ist auch mit einer elektrochemischen Behandlung in bekannter Weise möglich. Der Verbundwerkstoff kann auch aus sonstigen anorganischen oder organischen Papieren, Folien oder einer anderen metallischen Schicht bestehen. Das Klebematerial zwischen den verschiedenen Schichten kann in flüssiger Form aufgetragen werden.

    [0011] Die Aluminiumschicht ist mit der Bleischürze vorzugsweise form-­oder kraftschlüssig, beispielsweise durch Wellung, verbunden. Man kann die Aluminiumschicht aber auch mit der Bleischürze verkleben. Durch die gemeinsame Abbiegung der Bleischürze und der Aluminiumschicht am freien Ende zur Bleischicht hin wird der Zusammenhalt der Teile verbessert und andererseits verhin­dert, daß Regenwassertropfen am Ende der Schürze in die Blei­schicht gelangen können. Ein seitlicher Abschluß durch die Unterlagen und Dacheindeckung ist möglich, ebenso bei Wand-, Fassaden- und Eckverbindungen.

    [0012] Die Alu-Schicht kann durch Auftragen einer Farbschicht, ins­besondere einer Lackschicht, zusätzlich gegen Witterung ge­schützt werden. Darüber hinaus wird das dekorative Aussehen der Dacheindeckung verbesser, da man die Farbe des Daches und der Dacheindeckung aneinander anpassen kann.

    [0013] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar einen teilweise abgebrochenen Abschnitt der unteren Blechverkleidung eines Dachfensters (Fig. 2) und einen Eindeck­rahmen in Fig. 1.

    [0014] Die Bleischürze 1 schließt sich an das Brustblech 2 und das Kehlblech 3 an. Sie setzt sich aus der eigentlichen Blei­schicht 4 und einer mit dieser verbundenen Alufolie 5 zusammen, welche auf der Bleischicht 4 aufliegt. Dabei kann die Alu­folie 5 auf die Bleischicht 4 aufgeklebt sein. Im Ausführungs­beispiel erfolgte außerdem ein Plissieren der gesamten Schürze 1, wodurch einerseits ein guter Zusammenhalt der Blei­schicht 4 und der Alufolie 5 erreicht wird und andererseits die Schürze wesentlich einfacher und leichter den Ziegelformen an­gepaßt werden kann.

    [0015] In gleicher Weise wie bei der Blechverkleidung eines Dach­fensters gem. Fig. 1 u. 2 können auch andere Bleibänder für Dacheindeckungen, Fassaden und Hilfsmaterialien zum Abdichten von Übergängen, z.B. bei Dach/Wand-Eckverbindungen ausgeführt werden. Hierbei wird das Bleiband 1a mit mindestens einer Alu­miniumschicht 5a vollständig oder teilweise abgedeckt (siehe Fig. 3).


    Ansprüche

    1. Eindeckrahmen von Dachfenstern, Türen o.dgl., bestehend aus einem First und einem Brustblech sowie zwei Kehlblechen und einer Bleischürze, dadurch gekennzeichnet, daß die Blei­schürze (1) mit mindestens einer Aluminiumschicht (5) ab­gedeckt ist.
     
    2. Eindeckrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschicht bzw. die Aluminiumschichten aus einer Folie, einem Dünnband oder Band aus Reinaluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehen.
     
    3. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschicht bzw. die Alu­miniumschichten aus Aluminiumverbundwerkstoffen bestehen.
     
    4. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschicht bzw. die Alu­miniumschichten mit der Bleischürze verklebt sind.
     
    5. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß zwischen der Aluminiumschicht bzw. Aluminiumschichten und der Bleischürze ein den Klebstoff tragendes Material, z.B. Klebeband, Folie o.dgl. angeordnet sind.
     
    6. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Bleischürze verzinnt ist.
     
    7. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Bleischürze mit den Aluminium­schichten bzw. den Al-Verbundwerkstoffen zumindest teilweise ummantelt ist.
     
    8. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Bleischürze (1) vollständig mit Aluminiumschichten (5) abgedeckt ist.
     
    9. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Bleischürze zusammen mit der Aluminiumschicht gewellt, gerafft und plissiert ist.
     
    10. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschicht mit einer Farbschicht versehen ist.
     
    11. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Farbschicht aus einem Lack oder einer Kunststoff-Folie besteht.
     
    12. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschichten beidseitig auf die Bleischürze (1) aufgetragen sind.
     
    13. Eindeckrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschichten elektro­chemisch gefärbt sind.
     
    14. Bleibänder jeder Art für Dacheindeckungen und Fassadenver­kleidungen bzw. Hilfsmaterialien für Dach und Wand, dadurch gekennzeichnet, daß das Bleiband (1a) mit mindestens einer Aluminiumschicht (5a) abgedeckt ist.
     
    15. Bleibänder nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschicht bzw. die Aluminiumschichten aus einer Folie, einem Dünnband oder Band aus Reinaluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehen.
     
    16. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschicht bzw. die Aluminium­schichten aus Aluminiumverbundwerkstoffen bestehen.
     
    17. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschicht bzw. die Aluminium­schichten mit dem Bleiband verklebt sind.
     
    18. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Aluminiumschicht bzw. Aluminiumschichten und dem Bleiband ein den Klebstoff tragendes Material, z.B. Klebeband, Folie o.dgl. angeordnet sind.
     
    19. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bleiband verzinnt ist.
     
    20. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bleiband mit den Aluminiumschichten bzw. den Al-Verbundwerkstoffen zumindest teilweise ummantelt ist.
     
    21. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bleiband (1a) vollständig mit Alu­miniumschichten (5a) abgedeckt ist.
     
    22. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bleiband zusammen mit der Aluminium­schicht gewellt, gerafft und plissiert ist.
     
    23. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschicht mit einer Farb­schicht versehen ist.
     
    24. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbschicht aus einem Lack oder einer Kunststoff-Folie besteht.
     
    25. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschichten beidseitig auf das Bleiband (1a) aufgetragen sind.
     
    26. Bleibänder nach einem der vorhergehenden Ansprüch, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumschichten elektrochemisch gefärbt sind.
     




    Zeichnung