(19)
(11) EP 0 277 568 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.08.1988  Patentblatt  1988/32

(21) Anmeldenummer: 88100996.3

(22) Anmeldetag:  23.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 75/10, D06B 23/04, B65H 75/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 03.02.1987 DE 3703067

(71) Anmelder:
  • NIELSEN, Hans Börge
    CH-3065 Bolligen/Bern (CH)
  • Nielsen, Eva Karla
    CH-3065 Bolligen/Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • NIELSEN, Hans Börge
    CH-3065 Bolligen/Bern (CH)
  • Nielsen, Eva Karla
    CH-3065 Bolligen/Bern (CH)

(74) Vertreter: König, Werner, Dipl.-Ing. 
Habsburgerallee 23-25
52064 Aachen
52064 Aachen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hülse für Garnwickel


    (57) Bei einer für Garnwickel bestimmten Kunststoffhülse mit im wesentlichen zylindrischem Körper ist ein Ende (1) dicker ausgebildet als das andere (6), so daß zwei Hülsen axial ineinandergeschoben werden können. Das dicke Ende (1) ist mit Lochungen zum Durchströmen mit Farbflotte versehen. Das dünne Ende (6) hat dagegen keine Lochungen. Es ist mit längs gerichteten Stegen (8) zum Tragen des Garns versehen. Die Stege (8) verbinden die beiden Enden (1, 6) miteinander. Es ergibt sich somit eine ring­förmige Öffnung (10), die nur von den Stegen (8) unterbrochen ist. Farbflotte kann durch diese Öff­nung (10) in Kanäle eintreten oder aus diesen aus­treten, die auf dem dünnen Ende (6) zwischen den Stegen (8) gebildet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Kunststoffhülse für Garnwickel, die grundsätzlich einen zylindrischen Körper mit einem dicken und einem dünnen Ende auf­weist, dessen Abmessungen derart bestimmt sind, daß das dünne Ende in das dicke Ende hineinpaßt, wodurch zwei Hülsen teilweise ineinandergeschoben werden können, und die mit Lochungen versehen ist, die das Strömen einer Farbflotte durch die Hülse ermöglichen, und deren Außenseite mit längs ge­richteten Stegen versehen ist, die das auf der Hülse aufgewickelte Garn (Garnwickel) tragen sollen.

    [0002] Derartige Hülsen werden bei der Flüssigkeitsbe­handlung von Garn, insbesondere beim Färben mit anschließendem Trocknen, in einer Vorrichtung ange­wendet, in der mehrere Hülsen mit Garn hintereinan­der und teilweise ineinandergeschoben auf einem perforierten Verteilerrohr oder einem mit Profil versehenen Spieß angebracht sind, durch welche die Behandlungsflotte durch die Garnwickel hindurch ein- und ausgepumpt wird.

    [0003] Um den zu Verfügung stehenden Platz in einer solchen Vorrichtung zum Färben von Garn so gut wie möglich auszunutzen, werden hauptsächlich Hülsen verwendet, deren Gestalt das Zusammenpressen der Garnwickel in Längsrichtung des Verteilerrohrs, d.h. in der Hülsenlängsrichtung, ermöglicht.

    [0004] Eine solche bekannte Hülse, die ein derartiges Zusammenpressen von Garnwickeln ermöglicht, ist eine zylindrische Hülse, die eine Anzahl Stege aufweist, deren Länge gleich der Hülsenlänge ist, und deren Außenseiten eine Zylinderoberfläche bil­den, und die von mehreren, konzentrischen Ringen derart zusammengehalten werden, daß die Öffnungen zwischen den Ringen und den Stegen die Lochungen darstellen, die das Strömen der Farbflotte durch die Hülse ermöglichen. Der Ring am einen Ende der Hülse weist einen größeren Durchmesser auf als die übrigen Ringe und ist innen mit einer Anzahl Aus­sparungen versehen, die es ermöglichen, daß ein Ende der Nachbarhülse (das dünne Ende) etwas in dieses Ende (das dicke Ende) hineingeschoben werden kann.

    [0005] Eine weitere bekannte Hülse, die das Zusammenpressen von Garnwickeln gestattet, besitzt konische Form, wodurch das dünne Ende ein Stück in das dicke Ende einer Nachbarhülse hineingeschoben werden kann. Das dicke Ende ist entweder mit Lochungen versehen oder weist ein Gitter auf, während der restliche Teil der Hülse miteinander verbundene konische oder zylindrische Ringe mit Lochungen oder Öffnungen aufweist. Auf der Ringaußenseite sind in Hülsen­längsrichtung eine Anzahl Stege angebracht, deren Außenseite wiederum das Garn trägt.

    [0006] Diese bekannten Hülsen haben jedoch den Nachteil, daß eine dauerhafte Dichtung zwischen zwei Wickeln nicht erreicht werden kann.

    [0007] Während des Färbevorgangs wird die Farbflotte mehr­mals erwärmt und wieder abgekühlt, die verbrauchte Behandlungsflotte abgelassen und erneuert, und die Strömungsrichtung der Farbflotte durch die Wickel immer wieder umgekehrt, d.h. die Strömungsrichtung der Flotte ist von innen nach außen, dann von außen nach innen u.s.w. Alle diese Verfahrensschritte haben zur Folge, daß zwischen den Garnwickeln, die zu Beginn des Verfahrens mit guter Dichte zwischen den Wickeln kräftig gegeneinander gepreßt worden waren, Zwischenräume oder Kanäle entstehen, so daß bei Wiederanlassen der Zirkulationspumpe die Farb­flotte durch diese Zwischenräume zwischen den Wickeln, wo der Strömungswiderstand am geringsten ist, austreten wird. Dieses Austreten erfolgt ins­besondere zwischen den Wickeln, die sich an den äußeren Enden des Verteilerrohrs befinden bzw. zwi­schen dem alleräußersten Wickel und dem Abdeck­teller. Dies hat einen teilweisen Verlust der Farb­flotte für den Färbevorgang zur Folge, wenn die Flotte von innen nach außen strömt.

    [0008] Es ist allgemein bekannt, daß, haben sich erst einmal solche Kanäle zwischen den Wickeln gebildet, diese nur teilweise oder gar nicht abgedichtet werden können. Dem kann nur durch ein erneutes Zusammenpressen der Garnwickel mittels Nachspannen jedes einzelnen Verteilerrohrs nach jedem Farb­flotteablaß abgeholfen werden. Dies ist ein zeit­raubendes und unangenehmes Verfahren, da es, abhän­gig von der Temperatur der Wickel, zu Dampfbildung kommen kann. Abgesehen davon, ist das Nachspannen keine Garantie für die vollständige Abdichtung der Kanäle.

    [0009] Mit einer erfindungsgemäßen Hülse, welche so be­schaffen ist, daß der Flottenstrom bei einer Strö­mungsrichtung von innen nach außen derart gelenkt wird, daß die Wickel zusammengepreßt werden, werden die obgengenannten Nachteilen vermieden.

    [0010] Die erfindungsgemäße Hülse ist dadurch gekennzeich­net, daß das dicke Ende mit Lochungen zum Durch­strömen der Farbflotte versehen ist, während das dünne Ende keine Lochungen für das Durchströmen der Farbflotte aufweist, und mit längs gerichteten Stegen zum Tragen des Garns versehen ist, welche die einzige Verbindung zwischen dem dicken und dem dünnen Ende bilden, so daß sich zwischen dem dicken und dem dünnen Hülsenende eine ringförmige Öffnung befindet, die nur von den Stegen unterbrochen wird.

    [0011] Gemäß der Erfindung sind die Stege vorzugsweise so beschaffen, daß der Durchmesser der Stege über eine Strecke derselben in Richtung gegen das dicke Ende der Hülse derart größer wird, daß die wickel­tragende Außenseite der Stege mit der Außenseite des dicken Endes der Hülse dort, wo die Stege mit dem dicken Ende verbunden sind, fluchten. Dadurch wird erreicht, daß die Stege im dünnen Hülsenende einen geringeren Durchmesser entsprechend den äuße­ren Standartdimensionen für Hülsen aufweisen können, und daß sich gleichzeitig der Querschnitt der Passa­gen zwischen den Stegen, durch die die Farbflotte strömt, über eine bestimmte Länge verringert, ent­sprechend dem abnehmenden Bedarf an Flottenzufuhr am dünnen Hülsenende.

    [0012] Das dicke Hülsenende weist vorzugsweise mehrere, konzentrische Ringe auf, deren Außenseiten einen Teil der wickeltragenden Oberfläche darstellen. Dadurch wird erreicht, daß die Zwischenräume zwi­ schen den Ringen die Lochungen bilden, durch die die Farbflotte hindurchströmen kann. Dadurch wird vermieden, daß der Flottenstrom dann unterbrochen wird, wenn sich die Hülsenlochung in einer Position befindet, in der das Verteilerrohr keine Lochung aufweist.

    [0013] Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher er­läutert. Es zeigen

    Figur 1 eine Ausführungsform der Hülse im Längs­schnitt,

    Figur 2 eine andere Ausführungsform der Hülse im Längsschnitt,

    Figur 3 einen Ausschnitt der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform von dünnem Ende aus gesehen,

    Figur 4 einen Teilquerschnitt entlang der Linie A-­A in Figur 2, und

    Figur 5 ein Verteilerrohr mit drei Hülsen mit darauf befindlichen Garnwickeln.



    [0014] Die Hülse in Figur 1 hat ein dickes Ende 1, das ca. 1/3 der Gesamtlänge der Hülse ausmacht. Dieses dicke Ende weist eine Anzahl konzentrischer Ringe 2 auf, die durch längs gerichtete Verbindungsstücke 3 zusammengehalten werden; die Zwischenräume 4 zwischen diesen Ringen stellen die Lochungen dar, die das Strömen der Farbflotte durch dieses Ende der Hülse heraus durch die Garnwickel ermöglichen, welche außen auf der Zylinderfläche sitzen, die von der Außenseite 5 der konzentrischen Ringe gebil­det wird, da sich am dicken Ende der Hülse keine längs gerichtete Stege zum Tragen der Garnwickel befinden. Das dünne Ende 6 der Hülse beträgt ca. 2/3 der Gesamthülsenlänge und weist einen zylin­drischen Mantel 7 ohne Lochungen für das Durch­strömen der Farbflotte auf. Außen ist der zylin­drische Mantel mit einer Anzahl längs gerichteter Stege 8 versehen, auf deren Außenseite 9 das aufge­wickelte Garn sitzt. Diese Stege stellen die einzige Verbindung zwischen dem dünnen und dem dicken Ende der Hülse dar, dadurch daß sich am Übergang zwischen diesen zwei Hülsenteilen eine Reihe Öffnungen 10 zwischen den Stegen befinden, durch welche die Farbflotte vom Verteilerrohr im Inneren der Hülse in die Passagen fließen kann, welche durch die Außenseite des zylindrischen Mantels 7, die Stege 8 und die außen auf den Stegen befindlichen Garn­wickel begrenzt werden wie in den Figuren mit Pfeil gekennzeichnet.

    [0015] Figur 2, 3 und 4 zeigen eine bevorzugte Ausführungs­form der erfindungsgemäßen Hülse. Das dicke Hülsen­ende 1 ist in dieser Ausführungsform ähnlich wie in Figur 1 beschaffen. Es weist eine Anzahl konzen­trischer Ringe 2 mit Zwischenräume 4 auf, auf deren Außenseite 5 die Garnwickel sitzen. Das dünne Hül­senende 6 weist, wie in Figur 1, einen zylindrischen Mantel 7 ohne Lochungen auf. In dieser Ausführungs­form erhöht sich der Außenseite der Stege 8 im mittleren Hülsendrittel, so daß der durch die Außen­seiten 9 der Stege gebildete Kreis den selben Durch­messer erreicht wie die Außenseite 5 des dicken Hülsenendes. Der Querschnitt der Passagen zwischen dem zylindrischen Mantel 7, den Stegen 8 und den Garnwickeln verringert sich entlang der Strömungs­richtung, wenn die Flotte von innen nach außen durch die Hülse gepumpt wird. Dadurch kann der Durchmesser h der Stege (siehe Figur 3) im äußeren Drittel des dünnen Hülsenendes verringert werden.

    [0016] Figur 5 zeigt ein Verteilerrohr 11 mit Lochungen 12 auf dem sich drei Hülsen mit Garnwickeln 13 befinden. Die Garnwickel sind zusammengepreßt und werden durch Abschlußteller 14 fixiert. Wird die Flotte in der Färbevorrichtung abgelassen, bilden sich zwischen den Garnwickeln Kanäle, gleichgültig ob es sich um eine Vorrichtung mit senkrechten oder waagerechten Verteilerrohren handelt, sowie ein Kanal oder ein Zwischenraum zwischen dem äußer­sten Wickel und dem Abschlußteller. Bei Verwendung von bekannten Hülsen können diese Kanäle nicht wieder vollständig verschlossen werden, wenn die Vorrichtung erneut mit einer Farbflotte beschickt wird. Damit wird ein beträchtlicher Anteil der Behandlungsflotte bei einer Strömungsrichtung von innen nach außen durch diese Kanäle hinaus abfließen und somit für die Garnbehandlung nicht mehr zu Verfügung stehen. Bei der erfindungsgemäßen Hülse erfährt die Farbflotte die in Figur 5 mit Pfeilen gekennzeichnete Strömungsrichtung. Im dicken Hül­senende strömt die Flotte radial durch das Garn hinaus, im dünnen Hülsenende hat die Flotte sowohl eine radiale als auch eine axiale Strömungskompo­nente, was zur Folge hat, daß die entstehende Strö­mungsresultante schräg nach außen und nach vorn gerichtet ist. Dadurch werden die einzelnen Wickel in deren Längsrichtung gestreckt und Wickel gegen Wickel sowie der äußerste Wickel gegen den Abschluß­teller gepreßt, wodurch die entstandenen Kanäle abgedichtet werden. Wenn sich die Strömungsrichtung der Flotte umkehrt, wird das Garn zusammengepreßt und gegen die Hülsenoberfläche gepreßt, wodurch die eben erfolgte Abdichtung teilweise durch das Zusammenpressen des Garns und teilweise durch die Reibung zwischen Garn und Hülsenoberfläche erhalten bleibt.

    [0017] Erfindungsgemäße Hülsen sind obenstehend als grund­sätzlich zylindrische Körper beschrieben, womit gesagt ist, daß die zylindrische Form anzustreben und im Gegensatz zur konischen Form wünschenswert ist, da im letzteren Fall das Problem auftritt, daß das Garn eingeklemmt wird, wenn das dünne Ende in das dicke hineingeschoben wird.


    Ansprüche

    1. Kunststoffhülse für Garnwickel, aufweisend einen grundsätzlich zylindrischen Körper mit einem dicken und einem dünnen Ende mit solchen Abmes­sungen, daß das dünne Ende in das dicke Ende hinein­paßt, wodurch zwei Hülsen teilweise ineinanderge­schoben werden können, und mit Lochungen versehen, die das Strömen einer Farbflotte durch die Hülse ermöglichen, dessen Außenseite mit längs gerichteten Stegen zum Tragen des aufgewickelten Garns (Garn­wickel) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das dicke Ende mit Lochungen zum Durchströmen der Farbflotte versehen ist, während das dünne Ende keine Lochungen für das Durchströmen der Farbflotte aufweist, und mit längs gerichteten Stegen zum Tragen des Garns versehen ist, welche die einzige Verbindung zwischen dem dicken und dem dünnen Ende bilden, so daß sich zwischen dem dicken und dem dünnen Hülsenende eine ringförmige Öffnung befindet, die nur von den Stegen unterbrochen wird.
     
    2. Hülse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Durchmesser der Stege über eine Strecke derselben in Richtung gegen das dicke Ende der Hülse derart größer wird, daß die wickeltragende Außenseite der Stege mit der Außenseite des dicken Endes der Hülse dort, wo die Stege mit dem dicken Ende verbunden sind, fluchten.
     
    3. Hülse gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das dicke Hülsenende mehrere konzentrische Ringe aufweist, deren Außenseiten einen Teil der wickeltragenden Oberfläche darstel­ len.
     
    4. Hülse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß der dicke Teil an seinem axial äusseren Ende den größten Durchmesser hat.
     




    Zeichnung