[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein durchschußfestes Türelement, dessen Türblatt
teilweise aus Vielschichtholz besteht, das aus zahlreichen dünnen, durch besonders
widerstandsfähigen Kleber mit kreuzweise verlaufenden Faserrichtungen verbundenen
Hartholzfurnieren gebildet ist.
[0002] Es ist bekannt, ein solches Türblatt fast vollständig aus diesem Vielschichtholz
herzustellen, das beiderseits nur mit einer einfachen Schicht Sperrholz bedeckt ist
und in das der Falz eingearbeitet ist. Ein solches Türelement mit z.B. 45 mm starker
Vielschichtholz-Schale ist schußfest nach Klasse M3, das heißt bei beschuß mit 9 mm
Magnum Pistole, und splitterfrei.
[0003] Eine solche Tür hat den Nachteil, daß sie sehr schwer ist. Das ist lästig bei Transport,
Einbau und Betrieb und verlangt eine sehr kräftige Befestigung des Türelements an
der Wand. Es wurde daher versucht, die genannten Bedingungen mit einer Tür zu erfüllen,
die eine dünnere Schale aus Vielschichtholz hat, und diese mit Spanplatten oder Tischlerplatten
abzudecken. Dieser Weg führte aber nicht zum Erfolg, die Durchschußfestigkeit reichte
nicht aus, beim Beschuß entstanden Splitter. So schien es, als ob man bei der Bauart
mit einer Vielschichtholzschale bleiben müsse, die mindestens 45 mm dick ist. Der
Wunsch nach einer leichteren Tür blieb aber bestehen.
[0004] Überraschend gelang es, mit der vorliegenden Erfindung die beiden gestellten Forderungen
zu erfüllen. Die Erfindung besteht darin, daß das Türblatt eine Mittelschale aus
diesem Vielschichtholz hat, die beiderseits mit Seitenschalen aus gegenüber dem Vielschichtholz
dickeren, kreuzweise verleimten Furnieren verbunden ist, und daß die Seitenschalen
jeweils mindestens ein Drittel der Dicke der Mittelschale haben.
[0005] Eine solche Tür weist die gleiche Schußfestigkeit auf wie die eingangs genannte Tür
und ist etwa 40% leichter. Es leuchtet ein, daß das besonders bei häufig geöffneten
und geschlossenen Türen ein entscheidender Vorteil ist. Auch läßt sich wegen der
geringeren Menge des Vielschichtholzes ein günstigerer Preis erreichen.
[0006] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Furniere der Seitenschalen mindestens doppelt
so dick wie die der Mittelschale sind.
[0007] Es ist auch von Vorteil, wenn mindestens die bei eingebautem Türelement lotrecht
verlaufenden Randbereiche des Türblatts je aus einem Anleimer bestehen, der den gleichen
Aufbau wie das Vielschichtholz der Mittelschale hat, in den jeweils der Falz der Tür
eingearbeitet ist und dessen Schichten quer zur Ebene des Türblatts verlaufen.
[0008] Eine solche Tür ist nicht nur durchschußfest und einbruchsicher, sondern auch feuerhemmend,
da sie dem Angriff von Flammen längere Zeit (mehr als 30 Minuten) Widerstand leistet.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der Beschreibung und Zeichnung hervor.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt des Türelements auf der Schließseite
Fig. 2 einen Querschnitt des Türelements auf der Bandseite
Fig. 3 eine Ansicht des Türblatts.
[0011] Das Türblatt 1 des Türelements hat eine Mittelschale 2, die etwa die Hälfte der Dicke
des Türblatts einnimmt. Diese Schale besteht aus Vielschichtholz, das heißt aus zahlreichen,
nur etwa 1 mm dicken Hartholzfurnieren, die mit Hilfe eines besonders widerstandsfähigen
Klebers mit kreuzweise verlaufenden Faserrichtungen verleimt sind. Sie ist etwa 30
mm dick.
[0012] Die Flanken der Mittelschale sind jeweils mit einer Seitenschale 3,4 verbunden,
die ebenfalls aus kreuzweise verleimten Furnieren besteht. Diese Furniere sind aber
wesentlich dicker als die Furniere der Mittelschale, etwa 2 mm, und haben einen geringeren
Kleber-Anteil, so daß sie wesentlich leichter als das Vielschichtholz sind (Multiplex-Platten).
Sie nehmen jeweils etwa ein Viertel der Dicke des Türblatts ein, das heißt sind etwa
halb so dick wie die Mittelschale. Das Türblatt ist insgesamt etwa 60 mm dick.
[0013] An den Randbereichen des Türblatts sind Anleimer 5,6 angeordnet, die ganz aus Vielschichtholz
bestehen, das den gleichen Aufbau wie das Vielschichtholz der Mittelschale 2 hat,
und dessen Schichten quer zur Ebene des Türblatts verlaufen. In diese Anleimer 5,6
ist der jeweils zweifach gewinkelte Türfalz 7,8 eingearbeitet. Die Anleimer verstärken
die Standfestigkeit des Türblatts gegen klimatische und mechanische Angriffe.
[0014] Die Zarge 9 besteht wie die Bekleidung 10 und die Zierbekleidung 11 aus dem gleichen
Vielschichtholz wie die Mittelschale 2. Die Stirnseiten von Zarge 9 und Bekleidung
10 haben eine dem Falz 7 entsprechende Form.
[0015] Auf der Schließseite des Türblatts 1 ist in einer Aussparung 12 ein Stangenschloß
13 eingesetzt. Es wirkt mit einer Stange 14 zusammen, die über in kleinen Aussparungen
des Türblatts 1 untergebrachte Schließwerke mehrere, über die Höhe des Türblatts
verteilte Schließbolzen 15 betätigt. Die Bekleidung 10 enthält mit Schließblechen
armierte Aussparungen 16, in welche bei abgeschlossener Tür die Schließbolzen greifen.
Die Verbindung zwischen der Zarge 9 und der Bekleidung 10 ist durch eine Dichtung
18 liegt bei geschlossener Tür an dem Anleimer 5 des Türblatts 2 an.
[0016] Auf der Bandseite des Türblatts 1 sind Fortsätze 19 des Bandes 20 in das Türblatt
eingesteckt. Das Band 20 ist mit Hilfe von Bolzen 21 an der Bekleidung 22 befestigt.
Diese besteht ebenfalls aus dem gleichen Vielschichtholz wie die Mittelschale 2,
wie auch die damit verbundene Zarge 23 und die daran angesetzte Zierbekleidung 24.
Die Verbindung zwischen Zarge 23 und Bekleidung 22 ist durch eine Sperrholzplatte
25 verstärkt. In der Zarge 23 sitzt eine Dichtung 26, die bei geschlossener Tür am
Anleimer 6 des Türblatts 1 anliegt.
[0017] Entsprechend sind der obere und der untere Rand der Tür ausgeführt. Am unteren Rand
der Tür ist der Falz durch eine Stufe in der Türschwelle und eine hinter der Tür liegenden
Sockel abgedeckt.
[0018] Die beschriebene Tür kann durch Geschosse der genannten Klasse M3 nicht durchschlagen
werden, und es entstehen beim Beschuß auch keine Splitter, ob senkrecht auf das Türblatt
oder schräg auf dieses oder seine Ränder oder die Ränder von Zarge und Bekleidung
geschossen wird. Das Türblatt ist verhältnismäßig leicht, so daß die Befestigung nicht
übermäßig kräftig zu sein braucht; es setzt auch dem Öffnen und Schließen wenig Widerstand
entgegen. Dank der Anleimer 5,6 verzieht es sich nicht, ist also auch widerstandsfähig
gegen Temperaturunterschiede und Witterungseinflüsse.
[0019] Die Dicke der verwendeten Furniere beim Vielschichtholz der Mittelschale und bei
den Seitenschalen wie auch die Dicke der Mittelschale und der Seitenschalen kann im
Rahmen der Erfindung von den angegebenen Größenbereichen und Dickenverhältnissen
abweichen; wesentlich ist, daß die Seitenschalen deutlich leichter sind als die Mittelschale
und je mindestens ein Drittel der Dicke des Türblatts, vorzugsweise etwa die Hälfte,
einnehmen, dabei aber die geschilderte Bauart und Festigkeit haben. Das Furnier der
Seitenschalen soll mindestens doppelt so dick sein wie das der Mittelschale, wodurch
der Anteil des Klebers gegenüber dem Holz in den Seitenschalen geringer ist. Vorzugsweise
sind die Furniere des Vielschichtholzes mit dem aus Kunststoff bestehenden Kleber
durchtränkt, während der Kleber bei den Seitenschalen nur die Oberflächen der Furniere
verbindet.
[0020] Die Zargen, Bekleidungen und Zierbekleidungen können auch zum Teil aus den Seitenschalen
3,4 entsprechenden Schichten bestehen. Ihr Vielschichtholz kann auch geringfügig von
dem der Mittelschale abweichen, soweit die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit im
wesentlichen gleich bleibt.
1. Durchschußfestes Türelement, dessen Türblatt teilweise aus Vielschichtholz besteht,
das aus zahlreichen dünnen, durch besonders widerstandfähigen Kleber mit kreuzweise
verlaufenden Faserrichtungen verbundenen Hartholzfurnieren gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Türblatt (1) eine Mittelschale (2) aus diesem Vielschichtholz hat, die beiderseits
mit Seitenschalen (3,4) aus gegenüber dem Vielschichtholz dickeren, kreuzweise verleimten
Furnieren verbunden ist, und daß die Seitenschalen (3,4) jeweils mindestens ein
Drittel der Dicke der Mittelschale (2) haben.
2. Türelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Furniere der Seitenschalen
(3,4) mindestens doppelt so dick wie die der Mittelschale sind.
3. Türelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die bei
eingebautem Türelement lotrecht verlaufenden Randbereiche des Türblatts (1) je aus
einem Anleimer (5,6) bestehen, der den gleichen Aufbau wie das Vielschichtholz der
Mittelschale (2) hat, in den jeweils der Falz (7,8) der Tür eingearbeitet ist und
dessen Schichten quer zur Ebene des Türblatts (1) verlaufen.
4. Türelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zarge
(9,23) mit Bekleidung (10,22) und Zierbekleidung (11,24) des Türelements mindestens
zur Hälfte aus dem gleichen Vielschichtholz wie die Mittelschale (2) bestehen.
5. Türelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Furniere
des Vielschichtholzes mit dem Kleber durchtränkt sind, während der Kleber bei den
Seitenschalen (3,4) nur die Oberflächen der Furniere verbindet.