(19)
(11) EP 0 277 933 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.08.1988  Patentblatt  1988/32

(21) Anmeldenummer: 88890009.9

(22) Anmeldetag:  19.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F25C 3/04, G10K 11/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI SE

(30) Priorität: 03.02.1987 AT 216/87

(71) Anmelder: Elektra Bregenz Aktiengesellschaft
A-6130 Schwaz (AT)

(72) Erfinder:
  • Heufler, Siegfried
    A-6971 Hard (AT)
  • Sesser, Hans
    A-6900 Bregenz (AT)

(74) Vertreter: Atzwanger, Richard, Dipl.-Ing. Patentanwalt 
Mariahilfer Strasse 1c
1060 Wien
1060 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Erzeugung von künstlichem Schnee


    (57) Vorrichtung zur Erzeugung von künstlichem Schnee durch Zerstäubung von Wasser mit einem in einem Tragrahmen (6) verschwenkbar gelagerten Gehäuse (7), in welchem ein Ventilator (16) angeordnet ist und an dessen abström­seitigem Ende Düsen (11) für die Zerstäubung von Wasser bzw. eines Wasser-Luft-Gemisches vorgesehen sind. Dabei ist das rohrförmige Gehäuse (7) in an sich bekannter Weise doppelwandig ausgebildet, wobei die Innenwan­dung (21) mit Durchbrechungen (30) vorsehen ist und sind in dem zwischen den beiden Wandungen (21, 22) befind­lichen Raum schalldämmendes Material (25) und eine elektrische Heizung (35) vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von künstlichem Schnee durch Zerstäubung von Wasser mit einem in einem Tragrahmen verschwenkbar gelagerten, rohrförmigen Gehäuse, in welchem ein Ventilator ange­ordnet ist und an dessen abströmseitigem Ende Düsen für die Zerstäubung von Wasser bzw. eines Wasser-Luft-­Gemisches vorgesehen sind.

    [0002] Mittels bekannter derartiger Vorrichtungen wird dadurch künstlicher Schnee erzeugt, daß durch den im rohrförm­igen Gehäuse angeordneten Ventilator bei Temperaturen unter 0°C kalte Umgebungsluft angesaugt wird, welche durch das rohrförmige Gehäuse hindurchgefördert wird und in welche durch die am abströmseitigen Ende des Gehäuses vorgesehenen Düsen Wasser bzw. ein Wasser-Luft-­Gemisch eingesprüht wird. Durch die hierdurch bewirkte Abkühlung der Wassertröpfchen wird künstlicher Schnee erzeugt.

    [0003] Die bekannten derartigen Vorrichtungen entsprechen je­doch deshalb nicht den an sie gestellten Anforderungen, da durch den Betrieb des Ventilators und die durch diesen bewirkten Luftströmungen eine starke Geräuschentwicklung bedingt wird. Unter Berücksichtigung dessen, daß der Einsatz derartiger Vorrichtungen insbesondere in der Nacht erfolgt, da während dieser die für die Erzeugung von künstlichem Schnee erforderliche kalte Umgebungs­luft öfter als bei Tag zur Verfügung steht, besteht jedoch das Erfordernis, derartige Vorrichtungen mög­lichst geräuscharm auszubilden, da sie andernfalls in der nahen Umgebung von Wohnungen, Hotels od.dgl. nicht zum Einsatz gebracht werden können.

    [0004] Aus der DE-OS 29 41 052 ist eine Vorrichtung zur Er­zeugung von künstlichem Schnee bekannt, bei welcher unter Druck stehendes Wasser und unter Druck stehende Luft miteinander vermischt und durch Düsen in die kalte Umgebungsluft ausgesprüht werden. Diese bekannte Vor­richtung ist jedoch nicht mit einem rohrförmigen Ge­häuse ausgebildet, innerhalb dessen ein Ventilator zur Erzeugung einer an den Düsen vorbeistreichenden Luft­strömung angeordnet ist. Um eine Dämpfung der durch die Düsen erzeugten Geräusche zu bewirken, ist das Ge­häuse doppelwandig ausgebildet, wobei die innere Wan­dung gelocht ist und im Zwischenraum schalldämpfende Materialien angeordnet sind. Da jedoch in diese Materialien Feuchtigkeit eindringt, treten Vereisungen auf, weswegen die angestrebte Schalldämpfung nicht ge­währleistet wird.

    [0005] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Maß­nahmen zu treffen, durch welche die während des Be­treibes von Vorrichtungen der eingangs geschilderten Art bedingten Geräusche in allen Betriebsfällen mög­lichst gering gehalten werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß das rohrförmige Gehäuse in an sich bekannter Weise doppelwandig ausgebildet ist, wobei die Innenwandung mit Durchbrechungen versehen ist und daß in dem zwischen den beiden Wandungen befindlichen Raum schalldämmendes Material und eine elektrische Heizung vorgesehen sind. Eine elektrische Heizung ist deshalb erforderlich, da in die schalldämmenden Materialien Feuchtigkeit eindringt, welche ohne elektrische Heizung Vereisungen verursacht, wodurch die angestrebte Schall­dämpfung nicht gewährleistet wird. Wie Versuche ergeben haben, wird durch eine derartige Ausbildung eine maßgeb­liche Dämpfung der unter allen Betriebsbedingungen verur­sachten Geräuschentwicklung bewirkt, wodurch derartige Vorrichtungen auch während der Nachstunden in der nahen Umgebung von Wohnstätten betrieben werden können, ohne daß hierdurch die Gefahr einer unzumutbaren Lärmbelästi­gung bedingt wird.

    [0006] Zur weiteren Verbesserung der Dämpfung ist vorzugsweise an der Innenseite der äußeren Wandung des rohrförmigen Gehäuses eine zusätzliche Matte aus schalldämmendem Material angeordnet. Der zwischen den beiden Wandungen des rohrförmigen Gehäuses befindliche Raum kann durch Stege in Bereiche unterteilt sein, in welche Bereiche Pakete aus schalldämmendem Material eingebracht sind. Um weiters das schalldämmende Material gegenüber Be­schädigungen zu schützen, kann an der Innenseite der mit Durchbrechungen ausgebildeten inneren Wandung des rohrförmigen Gehäuses eine Einlage, die z.B. durch ein Kunststoffgewebe gebildet ist, vorgesehen sein. Die elektrische Heizung ist insbesondere im Bereich der inneren Wandung angeordnet.

    [0007] Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal ist innerhalb des rohrförmigen Gehäuses achsial außerhalb der Nabe des Ventilators und bzw. oder achsial außerhalb eines Antriebsmotors für den Ventilator ein an sich bekannter, angenähert zylindrischer bzw. konischer Luftleitkörper angeordnet, dessen Gehäuse gleichfalls mit Durch­brechungen ausgebildet ist und innerhalb desselben eben­falls schalldämmendes Material angeordnet ist. Auch durch derartig ausgebildete Luftleitkörper wird eine Schalldämpfung bewirkt. Um eine Verminderung der Schall­dämpfung infolge von Vereisungen ausschließen zu können, kann auch im Gehäuse dieses mindestens einen Luftleit­körpers eine elektrische Heizung vorgesehen sein.

    [0008] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei­spiels näher erläutert. Es zeigen:

    Fig.1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung von künstlichem Schnee in Seitenansicht,

    Fig.2 das Detail II aus Fig.1 in gegenüber dieser ver­größertem Maßstab, teilweise geschnitten, und die

    Fig.3 und 4 Schnitte durch die Details III und IV der Fig.2, gleichfalls in gegenüber dieser vergrößer­tem Maßstab.



    [0009] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht eine erfindungs­gemäße Vorrichtung aus einem Tragrahmen 1, der mit Kufen 2 und einer Anhängevorrichtung 3 ausgebildet ist, wodurch diese Vorrichtung mittels eines Zugfahr­zeuges verschiebbar ist. Vom Tragrahmen 1 sind ein Kom­pressor 5 für die Erzeugung von Druckluft und ein Träger 6 für die Lagerung eines rohrförmigen Gehäuses 7 getragen. Das rohrförmige Gehäuse 7 stellt den eigent­lichen Schnee-Erzeuger dar. Der Träger 6 ist gegenüber dem Tragrahmen 1 horizontal verstellbar. Das Gehäuse 7 ist gegenüber dem Träger 6 vertikal verstellbar und um eine horizontale Achse verschwenkbar.

    [0010] Das rohrförmige Gehäuse 7 ist an seiner in der Zeichnung rechten Stirnseite mit mindestens einem Kranz 10 von Düsen ausgebildet, durch welche Wasser bzw. ein Wasser-­Luft-Gemisch ausgesprüht werden kann. Zur Speisung der Vorrichtung mit Wasser ist am rohrförmigen Gehäuse 7 ein Wasseranschluß 12 vorgesehen, innerhalb dessen sich ein Wasserfilter befindet. Innerhalb des rohrförmigen Gehäuses 7 befindet sich ein Ventilator, der von einem gleichfalls innerhalb des Gehäuses 7 angeordneten Motor antreibbar ist.

    [0011] Mittels des Ventilators wird bei einer unter 0°C liegen­den Temperatur kalte Umgebungsluft in Richtung des Pfeiles A angesaugt und durch das rohrförmige Gehäuse 7 hindurchgefördert, wobei in diese mittels der Düsen des Düsenkranzes 10 Wasser bzw. ein Wasser-Luft-Gemisch eingesprüht wird. Durch Abkühlung der ausgesprühten Wassertropfen wird künstlicher Schnee erzeugt, der vom rohrförmigen Gehäuse 7 in Richtung des Pfeiles B abge­geben wird.

    [0012] Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, ist das rohr­förmige Gehäuse 7 doppelwandig ausgebildet, wobei es eine innere Gehäusewandung 21 und eine äußere Gehäuse­wandung 22 aufweist. Im Innenraum des rohrförmigen Ge­häuses 7 ist mittels Stegen 14 ein Motor 15 befestigt, der zum Antrieb eines Ventilators 16 dient. Achsial außer­halb des Motors 15 befindet sich ein erster Luftleit­körper 17 und achsial außerhalb des Ventilators 16 be­findet sich ein weiterer Luftleitkörper 18, der von Stegen 19 getragen ist. An seiner linken Stirnseite ist das Gehäuse 7 durch ein Gitter 20 abgedeckt. Wie weiters aus Fig.2 der Zeichnung ersichtlich ist, ist vom Düsen­kranz 10 eine Vielzahl von Düsen 11 getragen.

    [0013] Der zwischen den beiden Wandungen 21 und 22 befindliche Ringraum ist durch radial ausgerichtete Stege 24 in eine Vielzahl von Bereichen S unterteilt, in welche Pakete 25 aus schalldämmendem Material eingesetzt sind. Diese Pakete 25 sind beispielsweise durch Glasfaser­materialien, welche von einer schalltransparenten Folie 26 umgeben sind, gebildet.

    [0014] In Fig.3 ist die Ausbildung der beiden Wandungen 21 und 22 bzw. der Pakete 25 detailliert dargestellt. Wie daraus ersichtlich ist, ist die innere Wandung 21 mit einer Vielzahl von Durchbrechungen 30 ausgebildet. An der Innenseite dieser mit Druchbrechungen 30 ausgebilde­ten Wandung 21 befindet sich eine Gewebeschichte 31, die zum Schutz der Pakete 25 gegen Beschädingen dient. Weiters ist an der Innenseite der äußeren Wandung 22 eine Schichte 32 vorgesehen, die gleichfalls aus schall­ dämmendem Material gefertigt ist. Diese Schichte 32 erstreckt sich über die Stege 24 und wird von diesen nicht unterbrochen. Vielmehr ist zwischen den Stegen 24 und der Schichte 32 eine Dichtung 33 angeordnet.

    [0015] Aufgrund der Ausbildung der inneren Wandung 21 mit einer Vielzahl von Durchbrechungen, weiters aufgrund der in die durch die beiden Wandungen 21 und 22 gebildeten Ringräume S eingesetzten schalldämmenden Pakete 25 und aufgrund der Dämmschichte 32 werden die durch den Venti­lator 16 sowie die durch das rohrförmige Gehäuse 7 hin­durchströmende Luft erzeugten Geräusche stark gedämpft. Da diese Dämmung durch Vereisung, durch welche insbeson­dere die Durchbrechungen 30 teilweise verschlossen werden können, verringert werden kann, sind weiters in den Ringräumen S elektrische Heizelemente 35 vorgesehen, durch welche Vereisungen verhindert werden. Die Heiz­elemente 35 sind insbesondere an die mit Durchbrech­ungen 30 ausgebildete Wandung 21 anliegend angeordnet.

    [0016] Wie aus Fig.4 ersichtlich ist, sind auch die Wandungen 17w und 18w der beiden Luftleitgehäuse 17 und 18 mit Durchbrechungen 41 ausgebildet und ist der Innenraum derselben mit schalldämmendem Material 42, das von einer schalldurchlässigen Folie 26ʹ umgeben ist, erfüllt. Durch die Ausbildung der Luftleitgehäuse 17, 18 mit Lochungen 41 und durch das in diesen befindliche schalldämmende Material 42 wird gleichfalls eine Schalldämpfung bewirkt. Auch die Luftleitgehäuse 17, 18 sind mit elektrischen Heizelementen 35ʹ ausgebildet, um Vereisungen aus­schließen zu können. Zwischen den mit Lochungen 41 ver­sehenen Wandungen 17w und 18w und den Heizelementen 35ʹ bzw. dem schalldämmenden Material befindet sich eine Gewebeschichte 31ʹ.

    [0017] Weiters sind die Luftleitgehäuse 17,18 lösbar befestigt, um den Motor 15 und den Ventilator 16 zugänglich zu machen. Vorzugsweise ist eine Verriegelung vorgesehen, durch welche gewährleistet ist, daß die Luftleitge­häuse 17 und 18 nur bei Stillstand des Ventilators 16 entfernbar oder abklappbar sind. Die Heizelemente 35 und 35ʹ werden von einer Spannungsquelle E gespeist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Erzeugung von künstlichem Schnee durch Zerstäubung von Wasser mit einem in einem Trag­rahmen verschwenkbar gelagerten rohrförmigen Gehäuse, in welchem ein Ventilator angeordnet ist und an dessen abströmseitigem Ende Düsen für die Zerstäubung von Wasser bzw. eines Wasser-Luft-Gemisches vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Gehäuse (7) in an sich bekannter Weise doppelwandig ausgebildet ist, wobei die Innenwandung (21) mit Durchbrechungen (30) versehen ist und in dem zwischen den beiden Wandungen (21, 22) befindlichen Raum schalldämmendes Material (25) und eine elektrische Heizung (35) vorgesehen sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der äußeren Wandung (22) des rohr­förmigen Gehäuses (7) eine Matte (32) aus schalldämmen­dem Material angeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, da­durch gekennzeichnet, daß der zwischen den beiden Wan­dungen (21,22) des rohrförmigen Gehäuse (7) befindliche Raum durch Stege (24) in Bereiche unterteilt ist, in welchen Bereichen Pakete (25) aus schalldämmendem Material angeordnet sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der mit Durchbrechungen (30) ausgebildeten inneren Wandung (21) des rohrförmigen Gehäuses (7) eine Einlage (31) zum Schutz des schalldämmenden Materials (25) gegen Be­schädigungen vorgesehen sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß die elektrische Heizung (35) im Bereich der inneren Wandung (21) angeordnet sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß innerhalb des rohrförmigen Gehäuses (7) achsial außerhalb der Nabe des Ventila­tors (16) und bzw. oder achsial außerhalb eines Antriebs­motors (15) für den Ventilator (16) ein an sich bekann­ter, angenähert zylindrischer bzw. konischer Luftleit­körper (17,18) angeordnet ist, dessen Gehäuse mit Durch­brechungen (41) ausgebildet ist und innerhalb dessen schalldämmendes Material (42) angeordnet ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse des mindestens einen Luftleitkörpers (17, 18) eine elektrische Heizung (35ʹ) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung