[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vergasen von Brennstoffen mit Sauerstoff
oder sauerstoffhältigen Gasen und gegebenenfalls Wasserdampf in einem schachtförmigen
Ofen zur Aufnahme eines festen Chargiergutes, an dessen unterem Ende eine mit mindestens
einem Brenner beschickte Primärgaskammer vorgesehen ist, in der vom Chargiergut ein
Festbett gebildet wird, wobei das Chargiergut von den heißen Abgasen des Brenners
vergast wird und das entstehende Gas nach Durchtritt durch das Festbett aus dem Ofen
als Produktgas abgezogen wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei einem Verfahren dieser Art (bekannt beispielsweise aus der DE-C - 458 879) wird
eine weitgehende Teerfreiheit des Produktgases angestrebt, um das erzeugte Produktgas
ohne vorheriges Quenchen einer weiteren Nutzung zuführen zu können. Eine ausreichende
Teerfreiheit des Produktgases ist jedoch nicht immer einzuhalten, z.B. dann nicht,
wenn das feste Chargiergut einen hohen Wassergehalt und/oder einen hohen Gehalt an
flüchtigen Bestandteilen enthält.
[0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, das eingangs beschriebene Verfahren dahingehend
weiter zu entwickeln, daß das Produktgas frei ist von die Umwelt belastenden und seine
Verwendungsmöglichkeit einschränkenden Verunreinigungen, wie Teer oder anderen höheren
Kohlenwasserstoffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in den oberhalb des Festbettes
befindlichen, vom Produktgas gefüllten Raum des Ofens ein sauerstoffhältiges Gas eingeleitet
wird und ein geringer Teil des Produktgases verbrannt wird.
[0005] Durch Verbrennen eines geringen Teiles des Produktgases gelingt es in einfacher Weise,
die Produktgastemperatur auf etwa 1000°C zu erhöhen. Da generell höhere Kohlenwasserstoffe
bei einer Temperatur von ca. 1000°C und einer Verweilzeit von ca. 2 s vollständig
zerstört werden, ist somit eine ausreichende Teerfreiheit des Produktgases gegeben.
[0006] Zur Sicherstellung der für die Zerstörung der höheren Kohlenwasserstoffe notwendigen
Temperatur des Produktgases auch bei wechselnden Betriebsbedingungen wird vorzugsweise
in einer Produktgas-Abzugsleitung des Ofens die Temperatur des Produktgases gemessen
und das sauerstoffhältige Gas in einer von der gemessenen Temperatur abhängigen Menge
eingespeist. Hierdurch ist es möglich, die gewünschte hohe Temperatur des Produktgases
mit möglichst geringen Abweichungen durch Verbrennen des hierzu geringst erforderlichen
Volumsteiles des Produktgases zu gewährleisten.
[0007] Aus der EP-A - 0 194 252 ist es bekannt, als Chargiergut minderwertige Brennstoffe
einzusetzen und diese zu einem hochwertigen Produktgas zu vergasen. Dabei möglicherweise
gebildete Dioxine oder furanhaltige Prozeßprodukte werden gemäß einer bevorzugten
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch vermieden, daß hinter dem vom zu
vergasenden Chargiergut gebildeten Festbett aus Abfallstoffen ein weiteres Festbett,
das vom zu vergasenden Chargiergut in Richtung zur Primärgaskammer überdeckt wird,
vorgesehen ist, durch das das entstehende Gas vor dem Abziehen hindurchtritt, und
daß das sauerstoffhältige Gas oberhalb des weiteren Festbettes eingeleitet und ein
geringer Teil des durch das weitere Festbett hindurchgetretenen Produktgases verbrannt
wird.
[0008] Durch Erhöhung der Produktgastemperatur auf etwa 1000°C ist nämlich die vollständige
Zerstörung von Dioxinen und furanhaltigen Prozeßprodukten gewährleistet.
[0009] Zur Erhöhung der Produktgastemperatur auf etwa 1000°C genügt es, innerhalb des Ofens
0,5 bis 8 Vol.% des Produktgases zu verbrennen.
[0010] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Ofen
zur Aufnahme eines festen Chargiergutes, einer Produktgasabzugsleitung am oberen Ende
eines schachtförmigen Abteiles des Ofens, einer mit dem schachtförmigen Abteil des
Ofens an dessen unterem Ende über einen Durchtritt in Verbindung stehenden Primärgaskammer,
in der ein Brenner vorgesehen ist, der Zuführungen für Sauerstoff oder sauerstoffhältige
Gase sowie für Brennstoffe und gegebenenfalls Wasserdampf aufweist, und mit einem
am unteren Ende des Ofens angeordneten Stützboden mit Überlaufwehr zur Aufnahme von
Schlacke, ist dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich des schachtförmigen Abteiles
des Ofens mindestens eine Gaszuführungsleitung für ein sauerstoffhältiges Gas einmündet,
in der ein Regelventil vorgesehen ist, welches über eine Steuereinheit mit einem in
der Produktgasabzugsleitung vorgesehenen Temperaturmeßfühler in Verbindung steht.
[0011] Um die hohe Produktgastemperatur in etwa in dem gesamten oberhalb des Festbettes
befindlichen Raum des Ofens sicherzustellen, mündet vorzugsweise die Gaszuführungsleitung
für das sauerstoffhältige Gas mit mehreren Einmündungen in den Ofen, wobei die Einmündungen
über den Umfang des Ofens verteilt angeordnet sind und vorzugsweise auch in unterschiedlichen
Höhenbereichen des Ofens liegen.
[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele näher beschrieben,
wobei die Fig. 1 und 2 jeweils eine Ausführungsform eines schachtförmigen Ofens im
Vertikalschnitt darstellen.
[0013] Der Ofen 1 weist einen vertikalen oberen, vorzugsweise einen Kreisquerschnitt aufweisenden
Abschnitt 2 und einen seitlich abgewinkelten unteren Abschnitt 3, der die Primärgaskammer
4 bildet, auf. Da der Ofen 1 drucklos oder unter Druck einsetzbar ist, ist sein Außenmantel
5 dementsprechend, also als Druckbehälter oder als gewöhnlicher gasdichter Behälter
ausgebildet.
[0014] Innerhalb des Außenmantels 5 ist ein gekühlte Wände 6 aufweisender, insbesondere
aus kühlmitteldurchflossenen Rohren 7 zusammengesetzte Wände 6 aufweisender und als
Korb ausgebildeter Behälter 8 vorgesehen. Zur Bildung zweier Abteilungen 9, 10 weist
der Ofen 1 eine sich nach unten zu erstreckende, mit einer Innenkühlung 11 versehene
Trennwand 12 auf, deren untere freie Kante 13 etwa in der Höhe des Anschlusses 14
des abgewinkelten unteren Abschnittes 3 des Ofens 1 an dessen vertikalem Teil 2 liegt.
In dieser Höhe weist der Korb weiters einen nach innen ragenden Vorsprung 15 auf,
welcher die obere Begrenzung der darunterliegenden Primärgaskammer 4 bildet.
[0015] In die Abteilung 10 des Ofens mündet eine Zuleitung 16 für das zu vergasende Chargiergut
17, welches aus einem an diese Zuleitung 16 angeschlossenen Behälter 18 mittels einer
Fördereinrichtung, wie einer Förderschnecke 19 zur Ausbildung eines Schüttgutbettes
in die Primärgaskammer 4 einfließt. Die Trennwand 12 ist ausgehend von der brennerseitigen
Wand 20 des Korbes schräg nach unten, vorzugsweise in einem Winkel von 30 bis 45°
zur Primärgaskammer 4 hin gerichtet.
[0016] Das zu vergasende Chargiergut I7 gleitet durch die Zuleitung 16 über eine Gleitfläche
21, die gekühlt und mit einer feuerfesten Auskleidung 22 versehen ist, bis zur in
die Primärgaskammer mündenden Chargieröffnung 23.
[0017] Das untere Ende 24 des Korbes 8 wird von einem etwa horizontal gerichteten Stützboden
25, der ebenfalls eine Innenkühlung aufweist und dessen freies, in die Primärgaskammer
ragendes Ende als Schlackenüberlaufwehr 26 ausgebildet ist, gebildet. Unterhalb des
Stützbodens 25 ist eine Wanne 27 vorgesehen, die mit Kühlmittel 28 zur Granulierung
der über das Überlaufwehr 26 übertretenden und durch eine Durchtrittsöffnung 29 aus
der Primärgaskammer 4 austretenden Schlacke 30 gefüllt ist.
[0018] Oberhalb des Schlackenüberlaufwehrs 26 mündet in die Primärgaskammer 4 ein Brenner
37, in den Zuführungen 32, 33, 34 für Brennstoffe, Sauerstoff (oder Luft) und gegebenenfalls
Wasserdampf münden.
[0019] Der Korb 8 ist bis in die Höhe des ersten Drittels seines vertikalen Teiles innenseitig
- seine Trennwand beidseitig - mit feuerfestem Material 22 beschichtet. Die Abteilung
9 des Korbes 8 und der Behälter 18 weisen an ihrem oberen Ende jeweils mittels einer
Schleuse 35 verschließbare Zufuhröffnungen 36, 37 für das Chargiergut 17 bzw. 38 auf.
Die vom Brenner 31 entfernter liegende Abteilung 9 ist nahe bei ihrem oberen Ende
mit einer Abzugsleitung 39 für das entstehende Produktgas versehen und mündet in die
Primärgaskammer mittels eines Durchtrittes 40. Die näher zum Brenner 31 liegende Abteilung
10 mündet in die Primärgaskammer mit der dem Durchtritt 40 benachbarten Chargieröffnung
23.
[0020] Im oberen Drittel der Abteilung 9 mündet oberhalb des vom Chargiergut 38 gebildeten
Festbettes eine Gaszuführungsleitung 41 für ein sauerstoffhältiges Gas mittels mehrerer,
über den Umfang des Ofens 1 verteilt angeordneter Einmündungen 42. Vorzugsweise liegen
mehrere Einmündungen 42 auch in unterschiedlichen Höhenbereichen des vom Produktgas
durchströmten Raumes 43 des Ofens 1. In der Gaszuführungsleitung 41 ist ein Regelventil
44 vorgesehen, welches über eine in einer Steuerleitung 45 vorgesehene Steuereinheit
46 mit einem in der Produktgasabzugsleitung 39 vorgesehenen Temperaturmeßfühler 47
in Wirkverbindung steht.
[0021] Die Funktion der Vorrichtung ist folgende:
[0022] Zunächst wird in die vom Brenner 31 entfernter liegende Abteilung 9 Chargiergut 38,
insbesondere Koks, eingefüllt, wodurch sich entsprechend dem Schüttwinkel 48 des Kokses
ein Schüttgutbett mit einer dem Brenner 31 zugewandten ersten Schüttungsfläche 49
bildet. Diese Schüttungsfläche 49 geht von der unteren Kante 13 der Trennwand aus.
[0023] Anschließend wird zu vergasendes Chargiergut 17 in die näher zum Brenner 31 liegende
Abteilung 10 des Korbes eingebracht, welches Chargiergut 17 ein weiteres Schüttgutbett
bildet, welches das erste Schüttgutbett überdeckt und eine dem Brenner 31 zugewandte
freie Schüttungsfläche 50 aufweist, gegen die der Brennerstrahl 51 gerichtet ist.
[0024] Das in die näher zum Brenner 31 liegende Abteilung 10 eingeführte zu vergasende Chargiergut
17 kann von minderer Qualität sein, beispielsweise Braunkohle, hochflüchtige Steinkohle,
Altreifen oder BRAM (Brennstoff aus Müll). Dieses Chargiergut 17 wird nach Zünden
des Brenners 31 vergast, wobei der im Chargiergut enthaltene Wasserdampf an den Vergasungsreaktionen
teilnimmt und höhere Kohlenwasserstoffe aus der Pyrolyse gecrackt werden und das entstehende
Rohgas infolge der Anordnung der Gasabzugsleitung 39 in der vom Brenner 31 entfernter
liegenden Abteilung 9 gezwungen wird, durch das dahinterliegende Schüttgutbett aus
beispielsweise Koks hindurchzutreten. Beim Durchtritt durch den Koks wird das Rohgas
gefiltert, so daß das die Abteilung 9 verlassende Produktgas eine große Reinheit aufweist.
[0025] Von der Dicke 52 des Schüttgutbettes des zu vergasenden Chargiergutes 17 und von
der Einstellung der Primärvergasung hängt es ab, ob das hinter dem zweiten Schüttgutbett
liegende Chargiergut 38, z.B. der Koks, ebenfalls vergast oder lediglich bzw. in erster
Linie als Filter für das hindurchtretende Rohgas dient.
[0026] Durch Einleitung eines sauerstoffhältigen Gases, wie z.B. Luft, durch die Gaszuführungsleitung
in den oberhalb des Festbettes vorhandenen Raum 43 der Abteilung 9 gelingt es, die
Temperatur des Produktgases zu erhöhen, wobei durch Verbrennen von jeweils 30 cm³
Rohgas die Temperatur des Produktgases um etwa 100°C erhöht wird. Zur genauen Einstellung
einer bestimmten Temperatur des Produktgases dient das die Zufuhr des sauerstoffhältigen
Gases regelnde Regelventil 44. Dieses Regelventil 44 wird je nach der von dem Temperaturmeßfühler
47 festgestellten Temperatur des Produktgases über die Steuereinheit 46 mehr oder
weniger geöffnet, wodurch mehr oder weniger sauerstoffhältiges Gas in den Raum 43
gelangt und mehr oder weniger Volumsanteile des Produktgases verbrannt werden.
[0027] Nachfolgend ist anhand eines Beispieles die Vergasung von minderwertigem Brennstoff
erläutert:
[0028] Dem Brenner 31 wird als Brennstoff Altöl und Luft zugeführt und verbrannt. Als zu
vergasendes Chargiergut 17 sind Altreifen eingebracht; das Festbett hinter dem zu
vergasenden Chargiergut 17, das von diesem in Richtung zur Primärgaskammer 4 überdeckt
ist, ist von Koks gebildet.
[0029] Das abgezogene Produktgas fällt beim herkömmlichen Verfahren, also ohne Einleitung
eines sauerstoffhältigen Gases in den Raum 43, in einer Menge von 2000 Nm³/h und mit
einer Temperatur von 890°C an. Seine Analyse ist in Tabelle I wiedergegeben.

[0030] Im Produktgas wurden teerige Komponenten gefunden, die Anzeichen für einen Gehalt
an höheren Kohlenwasserstoffen einschließlich Dioxinen sind.
[0031] Zur Vermeidung von Dioxinen und furanhaltigen Prozeßprodukten werden dem in Tabelle
I beschriebenen Produktgas innerhalb des Ofens 1 66,9 Nm³/h Luft durch die Gaszuführungsleitung
41 zugeführt. Hierdurch steigt die Rohgastemperatur auf ca. 1000°C. Die Menge des
Produktgases beträgt 2055 Nm³/h. Die Analyse des Produktgases ist in Tabelle II wiedergegeben.

[0032] Das Produktgas ist frei von teerigen Komponenten; es wurde zwecks Analyse von Dioxinen,
Furanen und höheren Kohlenwasserstoffen durch eine Gasreinigungsanlage, die einen
Zyklon, ein Filter, einen Kondensatabscheider und einen Äthylenglycolwäscher aufwies,
hindurchgeleitet. Anschließend wurden der Zyklonstaub, der Filterstaub, das Kondensat
und das Äthylenglycol auf Dioxine, Furane und höhere Kohlenwasserstoffe analysiert.
Es wurde gefunden, daß im Zyklonstaub weniger als 0,05 ppb; im Filterstaub weniger
als 0,07 ppb; im Kondensat weniger als 0,9 ppt und im Äthylenglycol weniger als 0,1
ppt Dioxine und Furane vorhanden sind. Die Gehalte an höheren Kohlenwasserstoffen
liegen durchwegs unter 10 ppt.
[0033] Das so hergestellte Produktgas ist somit praktisch frei von Dioxinen, furanhältigen
Prozeßprodukten und höheren Kohlenwasserstoffen.
[0034] Gemäß der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform weist der Ofen 1ʹ in seinem vertikalen
Schachtteil lediglich eine einzige Abteilung 9 auf, in die das zu vergasende Chargiergut
17 eingebracht ist. In seinen sonstigen Merkmalen entspricht der in Fig. 2 dargestellte
Ofen dem der Fig. 1. Als zu vergasendes Chargiergut 17 kann beispielsweise Koks oder
Kohle eingebracht sein.
[0035] Anhand des nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispieles ist die Vergasung von
Kohle erläutert:
[0036] In dem Ofen 1ʹ werden Öl, Kohle, Sauerstoff und Dampf zu einem Produktgas umgesetzt,
wobei zunächst in den Raum 43 oberhalb des Festbettes kein Sauerstoff zugeführt wird,
sondern Sauerstoff lediglich über den Brenner 31 eingeleitet wird. Die Analyse des
dabei entstehenden Produktgases ist in Tabelle III wiedergegeben.

[0037] Im Produktgas wurden teerige Komponenten gefunden, die Anzeichen für einen Gehalt
an höheren Kohlenwasserstoffen einschließlich Dioxinen sind.
[0038] Das Produktgas fällt in einer Menge von 1876 Nm³/h mit einer Temperatur von 754°C
an.
[0039] Um das Produktgas frei von Teer zu halten, wird oberhalb des Festbettes über die
Gaszuführungsleitung 41 Luft in einer Menge von 186 Nm³/h eingeblasen, die Produktgastemperatur
steigt hierdurch auf ca. 1000°C; das Produktgas fällt in einer Menge von 2025 Nm³/h
an; seine Analyse ist in Tabelle IV wiedergegeben.

[0040] Das Produktgas ist frei von teerigen Komponenten; es wurde zwecks Analyse von Dioxinen,
Furanen und höheren Kohlenwasserstoffen durch eine Gasreinigungsanlage, die einen
Zyklon, ein Filter, einen Kondensatabscheider und einen Äthylenglycolwäscher aufwies,
hindurchgeleitet. Anschließend wurden der Zyklonstaub, der Filterstaub, das Kondensat
und das Äthylenglycol auf Dioxine, Furane und höhere Kohlenwasserstoffe analysiert.
Es wurde gefunden, daß im Zyklonstaub weniger als 0,05 ppb; im Filterstaub weniger
als 0,07 ppb; im Kondensat weniger als 0,9 ppt und im Äthylenglycol weniger als 0,1
ppt Dioxine und Furane vorhanden sind. Die Gehalte an höheren Kohlenwasserstoffen
liegen durchwegs unter 10 ppt.
[0041] Das so erhaltene Produktgas ist somit praktisch frei von Dioxinen und höheren Kohlenwasserstoffen.
1. Verfahren zum Vergasen von Brennstoffen mit Sauerstoff oder sauerstoffhältigen
Gasen und gegebenenfalls Wasserdampf in einem schachtförmigen Ofen (1, 1ʹ) zur Aufnahme
eines festen Chargiergutes (17), an dessen unterem Ende eine mit mindestens einem
Brenner (31) beschickte Primärgaskammer (4) vorgesehen ist, in der vom Chargiergut
(17) ein Festbett gebildet wird, wobei das Chargiergut (17) von den heißen Abgasen
des Brenners (31) vergast wird und das entstehende Gas nach Durchtritt durch das Festbett
aus dem Ofen (1, 1ʹ) als Produktgas abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in
den oberhalb des Festbettes befindlichen, vom Produktgas gefüllten Raum (43) des Ofens
(1, 1ʹ) ein sauerstoffhältiges Gas eingeleitet wird und ein geringer Teil des Produktgases
verbrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Produktgas-Abzugsleitung
(39) des Ofens (1, 1ʹ) die Temperatur des Produktgases gemessen wird und das sauerstoffhältige
Gas in einer von der gemessenen Temperatur abhangigen Menge eingespeist wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem vom zu
vergasenden Chargiergut (17) gebildeten Festbett aus Abfallstoffen ein weiteres Festbett,
das vom zu vergasenden Chargiergut (17) in Richtung zur Primärgaskammer (4) überdeckt
wird, vorgesehen ist, durch das das entstehende Gas vor dem Abziehen hindurchtritt,
und daß das sauerstoffhältige Gas oberhalb des weiteren Festbettes eingeleitet und
ein geringer Teil des durch das weitere Festbett hindurchgetretenen Produktgases verbrannt
wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Ofens (1, 1ʹ) 0,5 bis 8 Vol.% des Produktgases verbrannt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, mit einem
Ofen (1, 1ʹ) zur Aufnahme eines festen Chargiergutes (17), einer Produktgasabzugsleitung
(39) am oberen Ende eines schachtförmigen Abteiles (9) des Ofens (1, 1ʹ), einer mit
dem schachtförmigen Abteil (9) des Ofens (1, 1ʹ) an dessen unterem Ende über einen
Durchtritt (40) in Verbindung stehenden Primärgaskammer (4), in der ein Brenner (31)
vorgesehen ist, der Zuführungen (32, 33, 34) für Sauerstoff oder sauerstoffhältige
Gase sowie für Brennstoffe und gegebenenfalls Wasserdampf aufweist, und mit einem
am unteren Ende des Ofens (1, 1ʹ) angeordneten Stützboden (25) mit Überlaufwehr (26)
zur Aufnahme von Schlacke, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich des schachtförmigen
Abteiles (9) des Ofens (1, 1ʹ) mindestens eine Gaszuführungsleitung (41) für ein sauerstoffhältiges
Gas einmündet, in der ein Regelventil (44) vorgesehen ist, welches über eine Steuereinheit
(46) mit einem in der Produktgasabzugsleitung (39) vorgesehenen Temperaturmeßfühler
(47) in Verbindung steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaszuführungsleitung
(41) für das sauerstoffhältige Gas mit mehreren Einmündungen (42) in den Ofen (1,
1ʹ) mündet, wobei die Einmündungen (42) über den Umfang des Ofens (1, 1ʹ) verteilt
angeordnet sind und vorzugsweise auch in unterschiedlichen Höhenbereichen des Ofens
(1, 1ʹ) liegen.