[0001] Die Erfindung betrifft eine Badeplattform gemäß Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Badeplattform ist in Gestalt einer außenseitig am Heckspiegel des
Bootes im wesentlichen horizontal anbringbaren Platte bekannt. Sie soll beim Baden
vom Boot aus den Einstieg in das Wasser wie den Ausstieg aus dem Wasser erleichtern
und den Badenden Gelegenheit geben, vor dem Einstieg in das Bootsinnere einen Großteil
des ihnen anhaftenden Wassers ablaufen zu lassen. Darüber hinaus kann sie auch eine
willkommene Sitz- und Liegefläche bilden. Bei manchen Booten sind Badeplattformen
bereits in das Bootsheck integriert.
[0003] Größere Boote verfügen sodann zumeist auch über ein Beiboot (Tender), das es der
Bootsbesatzung bei Ankerung abseits des Ufers oder Strandes ermöglicht, trockenen
Fußes an Land bzw. aufs Boot zu kommen, darüber hinaus aber auch zum Fischen, zu Rettungs-
und zu mancherlei Vergnügungszwecken dienen kann. Dabei besteht das Problem, das Beiboot
bei Nichtgebrauch unterzubringen, ohne daß es (bei Anordnung auf dem Vordeck) die
Sicht behindert oder anderweitig, z.B. als Liegefläche, nutzbaren Raum in Anspruch
nimmt. Aus diesem Grunde wird ein Beiboot häufig auch hinterhergeschleppt, was jedoch
energieverzehrend ist und einer sportlichen Fahrweise entgegensteht, ganz abgesehen
davon, daß das Beiboot Spritzwasser aufnimmt.
[0004] Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Problem der Unterbringung
eines Beibootes an Bord zu lösen und ihm zugleich noch eine neue, vorteilhafte Funktion
zu vermitteln.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Die Vereiningung von Badeplattform und Beiboot in einem einzigen Gerät beseitigt
das Problem der Unterbringung eines eigenen Beibootes, während sich zugleich eine
zusätzliche Ausstattung mit einer Badeplattform erübrigt.
[0007] Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung
an, wobei der gleichzeitigen Verwendbarkeit des betreffenden Pontons als Passagiersteg
besondere Bedeutung zukommt.
[0008] Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Figuren genauer beschrieben.
Dabei zeigt, jeweils etwas schematisch,
Fig. 1 ein Bootsheck samt Badeplattform nach der Erfindung in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 ein Bootsheck mit einer Badeplattform nach der Erfindung in einer zweiten Ausführungsform
und
Fig. 3 ein Bootsheck, ausgerüstet entsprechend Fig. 1, wobei der Ponton jedoch als
Passagiersteg eingesetzt ist.
[0009] In den Figuren erkennt man das Heck eines Bootskörpers 2 mit dem Heckspiegel 4. An
diesem Heckspiegel 4 ist nun, davon abkuppelbar, ein als Beiboot nutzbarer Ponton
6 angebracht derart, daß er außerdem (Figuren 1 und 2) als Badeplattform oder (Fig.
3) als Passagiersteg verwendbar ist.
[0010] Der Ponton 6 besteht in den gezeigten Beispielen aus einem kunststoffüberzogenen
Schaumstoffkörper, wie dies beispielsweise von Stehsegelbrettern her bekannt ist.
Er kann jedoch auch in irgendeiner anderen aus dem Bootsbau bekannten Leichtbauweise
hergestellt sein und wird in jedem Fall unsinkbar sein. Seine Form ist im Grundriß
angenähert rechtwinkelig, wobei das Seitenverhältnis etwa 2:1 betragen mag. Der Bug
8 ist etwas aufgewölbt (Fig. 3).
[0011] Oberseitig ist der Ponton 6 nach Art eines Bootes ausgetieft, wobei die Tiefe a im
Hinblick auf seine Nutzbarkeit als Badeplattform allerdings weniger als die Hälfte
seiner Höhe b betragen wird. Dabei ist die innere Bodenfläche 10 von einer Wassersammelrinne
12 umgeben, von der am Heck 14 des Pontons ein Ablauf 16 nach außen führt. Im Bedarfsfall
kann der Ablauf 16 durch einen (nicht gezeigten) Stopfen verschlossen werden, jedoch
ist bei der gezeigten Form und Ausbildung des Pontons anzunehmen, daß er bei Gebrauch
als Boot im allgemeinen weniger als bis zur Höhe der inneren Bodenfläche 10 in das
Wasser eintauchen wird.
[0012] Der Ponton 6 kann mittels Paddel oder Ruder bewegt werden. Zur Lagerung der letzteren
befinden sich an geeigneter Stelle in den Seitenwänden 18 des Pontons, wie in den
Figuren 1 und 2 gestrichelt angedeutet, vertikale Sacklöcher 20, um die Stifte von
Ruderdollen (nicht gezeigt) aufzunehmen. Zur Verbesserung seiner Führung im Wasser
weist der Ponton 6 unterseitig, in der Nähe seiner Seitenkanten, über seine gesamte
Länge durchlaufend, nutartige Kanäle 22 auf. Des weiteren ist der Ponton 6 jedoch
auch durch einen Außenbordmotor motorisierbar und dazu noch besegelbar, wozu er an
seinem Heck 14 eine mit Scharnierösen 24 ausgestattete Spiegelplatte 26, etwa in seiner
Mitte einen vertikalen Schlitz 28 zur Aufnahme eines Steckschwertes (nicht gezeigt)
sowie in seiner vorderen Hälfte ein Sackloch 30 zur Aufnahme eines Mastes aufweist.
Auf diese Weise ist der Ponton 6 in vielerlei Weise nutzbar, vor allem auch zu Sport-
und Spielzwecken und als Badeinsel, abgesehen von seiner Funktion als bordeigene Badeplattform
und als Beiboot.
[0013] Fig. 3 stellt noch eine weitere Nutzungsmöglichkeit dar, nämlich als Passagiersteg,
worauf an späterer Stelle noch weiter eingegangen wird. In diesem Fall wird der Ponton
6 an dem Heckspiegel 4 stirnseitig angebracht, so daß seine Längsachse parallel zu
derjenigen des Bootskörpers 2 verläuft. Da ein solcher Passagiersteg in der Regel
mehr oder weniger geneigt verlaufen wird, ist die innere Bodenfläche 10 des Pontons
zur Verringerung der Ausgleitgefahr mit querverlaufenden Trittleisten 32 oder dergl.
ausgestattet (Fig. 3).
[0014] Zur Ankuppelung des Pontons 6 an den Bootskörper 2 ist an dem Heckspiegel 4 des letzteren
eine Halterung 34 montiert, die nach den Figuren 1 und 3 einerseits sowie 2 andererseits
unterschiedlich ausgebildet ist.
[0015] Nach Fig. 1 und 3 weist die Halterung 34 einen auf einer am Heckspiegel 4 angebrachten
Führungsplatte 36 auf- und abbeweglich gelagerten und mittels einer Gewindespindel
38 höhenverstellbaren, konsolenartigen Auflagerteil 40 sowie einen an der Führungsplatte
36 feststehend angeordneten, leistenförmigen, im Profil hakenartigen Verankerungsteil
42 auf. Der Auflagerteil 40 trägt an seinem äußeren Ende, um eine in bezug auf den
Bootskörper 2 querverlaufende Achse 44 schwenkbar, eine Auflageplatte 46 für den
Ponton 6. Der feststehende Verankerungsteil 42 umgreift die dem Heckspiegel 4 benachbarte
Seitenwand 18 des Pontons 6, während der Auflagerteil 40 den Ponton von unten abstützt.
Beim Absenken des Auflagerteils 40 mittels der in diesem Beispiel durch eine Handkurbel
50, ggf. aber auch motorisch drehbaren Gewindespindel 38 gibt der Verankerungsteil
42 den Ponton 6 frei, so daß dieser nach hinten in bezug auf den Bootskörper 2 aus
der Halterung 34 herausgenommen werden kann.
[0016] Durch in bezug auf die Auflageplatte 46 außermittige Anordnung der Achse 44 tendiert
die Platte 46 dazu, sich rückwärtig nach unten zu neigen, bis sie an einer Anschlagfläche
48 des Auflagerteils 40 anliegt. Dies erleichtert die Entnahme wie vor allem auch
das Wiedereinsetzen des Pontons 6 dadurch, daß der Ponton auf der Platte 46 zu gleiten
vermag und es sich so erübrigt, den Auflagerteil 40 mittels der Gewindespindel 38
bis unter den Wasserspiegel 52 abzusenken oder aber den Ponton 6 anzuheben.
[0017] Andererseits ermöglicht es die schwenkbare Platte 46 beim Einsatz des Pontons 6 als
Passagiersteg gemäß Fig. 3, den Ponton in jeder gewünschten Schräglage flächig zu
unterstützen. Dabei kann, wie aus Fig. 3 ferner ersichtlich, der Ponton 6 mittels
des durch die Gewindespindel 38 höhenverstellbaren Auflagerteils 40 in Verbindung
mit dem als festes Gegenlager wirkenden Verankerungsteil 42 in jedem Falle sanft abgelegt
werden, während Auflagerteil 40 und Verankerungsteil 42 ein Nachobenschwenken des
Pontons 6 unter Welleneinwirkung oder bei Absinken des Wasserspiegels nicht behindern.
[0018] Nach Fig. 2 weist die Halterung 34 eine an dem Heckspiegel 4 des Bootskörpers 2 angebrachte
Trägerplatte 60, auf, an deren unterem Rand, mittels einer uerverlaufenden Scharnierachse
62, eine zweite Platte, 64, schwenkbar angebracht ist. Die Platte 64 ist mit der Platte
60 durch eine Klinke 66 verriegelbar und kann im übrigen mittels einens Handgriffs
68 bewegt werden.
[0019] An ihrem unteren Ende befindet sich an der Platte 64 ein konsolenartiger Auflagerteil
70 für den Ponton 6, während ein Verankerungsteil für die betreffende Seitenwand
18 des Pontons aus einer an der Platte 64 um eine horizontale Achse schwenkbar angebrachten,
leistenförmigen Klinke 74 besteht. Mittels einer daran vorgesehenen Schrägfläche 76
vermag sich die Klinke 74 beim Einführen des Pontons 6 in die Halterung selbständig
anzuheben, worauf sie durch ihr Eigengewicht in die Schließstellung zurückfällt.
In dieser kann sie mittels eines an der Platte 64 drehbar gelagerten Exzenternockens
78 gegen ein ungewolltes Öffnen durch Prellungen oder dergl. gesichert werden.
[0020] Zur Entnahme wie zum Wiedereinführen des Pontons 6 kann die Platte 64 samt Auflagerteil
70 und Verankerungsteil 74 etc., wie in Fig. 2 gestrichelt gezeichnet, geschwenkt
werden. Darüber hinaus ermöglicht es diese Schwenkbarkeit auch wiederum, den Ponton
6, ähnlich wie nach Fig 3, als Passagiersteg einzusetzen, selbst wenn der Ponton
dabei nach abwärts verlaufen muß. - Eine Neigung des Pontons nach oben wird durch
die Halterung der Fig. 2 wie auch diejenige der Figuren 1 und 3 ohnehin nicht behindert.
-
[0021] Sollte dies aber, etwa für längere Fahrten bei rauher See, wünschenswert sein, so
kann der Ponton auf dem Auflagerteil 40 bzw. 70 zusätzlich mittels Gurten, eines durch
den Schlitz 28 hindurchgeführten Knebels oder dergl. gesichert werden.
[0022] Bemerkenswert erscheint noch, daß durch entsprechend lange Ausbildung der Auflagerteile
40 und 70 dafür Sorge getragen werden kann, daß der Ponton bei Anbringung gemäß Figuren
1 und 2 als Badeplattform nicht ungewollt, allein schon durch Freigabe seitens des
Verankerungsteils 40 bzw. 74, ins Wasser abkippt.
[0023] Es versteht sich, daß die hier gezeigten Beispiele nur wenige der zahlreichen Möglichkeiten
für die Gestaltung der Halterung 34 angeben, mit denen sich ein als Badeplattform
wie als Beiboot und ggf. auch noch als Passagiersteg nutzbarer Ponton abkuppelbar
am Heckspiegel eines Bootes - Motor- oder Segelbootes - anbringen läßt.
1. Badeplattform zur starren Anbringung am Heckspiegel (4) von Motor- oder Segelbooten,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zumindest im wesentlichen aus einem von dem Bootskörper (2) abkuppelbaren
und als Beiboot nutzbaren Ponton (6) besteht.
2. Badeplattform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ponton (6) langgestreckt und querliegend an dem Heckspiegel (4) angebracht
ist.
3. Badeplattform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ponton (6), einen im wesentlichen rechteckigen Grundriß aufweisend, als Passagiersteg
auch stirnseitig an dem Heckspiegel (4) anbringbar ist (Fig. 3).
4. Badeplattform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ponton (6) querverlaufende Trittleisten (32) oder dergl. aufweist.
5. Badeplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ponton (6) über dem Wasserspiegel (52) aufgehängt ist.
6. Badeplattform nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine an dem Heckspiegel (4) angebrachte oder anbringbare Halterung (34), die
einen den Pontonboden unterstützenden Auflagerteil (40; 70) und einen in den Ponton
(6) eingreifenden Verankerungsteil (42; 74) aufweist.
7. Badeplattform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagerteil (40) eine um eine querverlaufende Achse (44) schwenkbare Auflageplatte
(46) aufweist.
8. Badeplattform nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageplatte (46) bestrebt ist, rückwärtig nach unten in eine Schräglage
abzukippen.
9. Badeplattform nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagerteil (40; 70) bis über die Längsmitte des querliegend aufgehängten
Pontons (6) reicht.
10. Badeplattform nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Auflagerteil (40; 70) absenkbar und anhebbar und/oder um eine querverlaufende
Achse (62) schwenkbar ist.
11. Badeplattform nach einem der Ansprüche 6 bis 10 in Verbindung mit Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (34) dem Ponton (6) zumindest bei dessen Einsatz als Passagiersteg
(Fig. 3) ein Schwenken um eine in bezug auf den Bootskörper (2) querverlaufende Achse
ermöglicht.
12. Badeplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ponton (6) um maximal die Hälfte seiner Höhe (b) bootsartig ausgetieft ist.
13. Badeplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ponton (6) unsinkbar ist.
14. Badeplattform nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Ponton (6) im wesentlichen aus kunststoffbeschichtetem Schaumstoff besteht.
15. Badeplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ponton (6) motorisiert oder motorisierbar ist.
16. Badeplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ponton (6) besegelbar ist.