(19)
(11) EP 0 278 043 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1988  Patentblatt  1988/33

(21) Anmeldenummer: 87109849.7

(22) Anmeldetag:  08.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B04B 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 10.02.1987 DE 3704007

(71) Anmelder: Firma Andreas Hettich
D-78532 Tuttlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Eberle, Günter
    D-7200 Tuttlingen (DE)

(74) Vertreter: Riebling, Peter, Dr.-Ing., Patentanwalt 
Postfach 31 60
88113 Lindau
88113 Lindau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Halterung für Blutbeutel


    (57) Bei der Erfindung sind die Blutbeutel in Becher eingelegt, und die vorgesehenen Öffnungen im Randbereich der Blut­beutel sind in Bolzen eingehängt, welche entweder fest­stehend an einem Mittenteil der Halterung oder beweglich an schwenkbaren Backen vorgesehen sind. Die gewichts­belasteten Backen sind schwenkbar über abgekröpfte Schenkel an der Halterung angeordnet und pressen unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft auf den Randbereich der Blutbeutel, wodurch sich bei steigender Umdrehungs­zahl beim Zentrifugieren eine stetig verfestigende Klemm­verbindung der Blutbeutel in der Halterung ergibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Halterung für Blutbeutel in Zentrifugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Derartige Halterungen sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt geworden. Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß an der Halterung Stifte oder Haken angeordnet sind und der jeweils zu halternde Blutbeutel mit seinem im Randbereich angeordneten Öffnungen auf diese Stifte oder Haken aufge­steckt wird. Die bekannten Halterungen versuchen das Problem zu lösen, den Blutbeutel im Randbereich, d.h. also auch im Anschlußbereich, wo die Anschlußschläuche in den Blutbeutel münden, aufrecht zu halten, damit es während des Zentrifugationsvorganges nicht zu einem Abknicken der Schläuche und des Randbereiches kommt. Würde nämlich en solches Abknicken passieren, dann würden in diesem Bereich Erytrozyten eingeschlossen werden, und wenn nach erfolgtem Zentrifugationsvorgang der Blutbeutel aus seiner Halterung gelöst wird, würden diese eingeschlossenen Erytrozyten in das nun hergestellte Blutplasma einfließen und dieses Plasma verunreinigen.

    [0003] Man hat sich bisher stets mit Platten geholfen, welche den Randbereich des Blutbeutels stützen, um ein Abknicken dieses Randbereiches und der dort geführten Anschluß­schläuche während des Zentrifugationsvorganges zu vermeiden.

    [0004] Nachteil der bekannten Halterungen ist jedoch, daß beim Einhängen und Aushängen des Blutbeutels in die bekannte Halterung ein hoher Arbeitsaufwand verbunden ist, und weiterer Nachteil ist, daß die Halte- und Klemmkraft der Stützeinrichtungen dieser Halterungen relativ gering ist.

    [0005] Weitere bekannte Halterungen nach dem DE-GM 7 314 447, dem DE-GM 7 224 121 und der DE-OS 2 142 737 sehen am oberen Teil jedes Blutbeutels einander gegenüberstehende Klemmbacken vor, die im Randbereich der Blutbeutel ver­spannt werden, wobei Stifte der Klemmbacken die Öffnungen im Randbereich der Blutbeutel durchgreifen.

    [0006] Nachteilig hierbei ist es, daß ein Ausreißen der mehr oder weniger vollen Blutbeutel in Abhängigkeit vom Füllzustand und Zentrifugalkraft nicht mit Sicherheit vermieden wird.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Halterung für Blutbeutel der genannten Art so weiterzubilden, daß das Ein- und Aus­hängen der Blutbeutel in die Halterung wesentlich verein­facht wird und daß bei betriebssicherer Arbeitsweise der Halterung Beschädigungen der Blutbeutel durch Hantieren oder Schwenken vor dem Zentrifugieren vermieden werden, insbesondere ein Ausreißen beim Zentrifugieren.

    [0008] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die die Aufhängung des Blutbeutels bildenden Bolzen an Backen angeordnet sind, welche mittels abgekröpfter Schenkel über langlochartige Bohrungen bzw. Haken an einer horizontalen Welle oberhalb der Becher an einem Mittenteil einhängbar sind, wobei die Backen unter der Zentrifugalkraft an das Mittenteil schwenken.

    [0009] Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es demnach, daß ein Blutbeutel mit seinen vorgesehenen Öff­nungen auf Bolzen einer Backe mit abgekröpften Schenkeln aufgesteckt wird und dort in einer Ruhelage verbleibt, ohne daß schon irgendeine Klemmwirkung vorgesehen wäre, die zur Beschädigung der Blutbeutel führen könnte.

    [0010] Die Schläuche des Blutbeutels werden in einfacher Weise beim Einhängen des Blutbeutels auf die Bolzen der Backe nach oben herausgeführt. Dadurch entfällt ein Durch­fädeln der Schläuche, da an den Backen zunächst kein weiteres Teil vorgesehen ist, was eine Klemmwirkung aus­üben könnte.

    [0011] In dieser Befestigungslage kann mit dem Blutbeutel han­tiert werden oder dieser kann geschwenkt werden, ohne daß eine jetzt schon vorgesehene Klemmwirkung zu einer Beschädigung des Blutbeutels führen könnte.

    [0012] Zum Zentrifugieren wird der Blutbeutel in einen Becher eingeführt, wobei die abgekröpften Schenkel, an deren Backe der Blutbeutel hängt, in eine horizontale Welle mittels einer langlochartigen Bohrung eingehängt werden. Auch hierbei ist noch keine sonderliche Klemmwirkung auf den Randbereich des Blutbeutels vorgesehen, die zu Be­schädigungen führen könnte. Erst beim Zentrifugieren pressen sich die Backen infolge der Zentrifugalkraft an den Randbereich der Blutbeutel an.

    [0013] Die Backen sind jeweils einstückig zwei abgekröpften Schenkeln zugeordnet.

    [0014] Hierdurch ergibt sich eine vorteilhafte betriebssichere symmetrische Anordnung der Schenkel mit den Backen, wobei je nach Umdrehungszahl der Zentrifugiereinheit verschieden große gewichtsbelastete Backen vorgesehen sein können.

    [0015] Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe sieht in einem anderen Ausführungsbeispiel vor, daß die die Aufhängung des Blutbeutels bildenden Stifte an einem Befestigungsteil angeordnet sind, an dem Klemmbacken gelagert sind, welche die Stifte übergreifen und unter Zentrifugationskraft sich vergrößernder Klemmkraft gegen den Randbereich des Blut­beutels pressen.

    [0016] Wesentliches Merkmal ist es hier, daß die Stifte nicht an den Klemmbacken, sondern an einem Befestigungste1 der Becher vorgesehen sind und daß im Randbereich des Blut­beutels und damit auch im Anschlußbereich der Schläuche ebenfalls Klemmbacken angeordnet sind, welche den Anpreß­druck im Randbereich des Blutbeutels während des Zentrifu­gatungsvorganges verstärken. Hierdurch kommt es bei immer höherer Umdrehungszahl der Zentrifuge zu einer sich ver­festigenden Klemmverbindung, wie sie bisher noch nicht bekannt war. Alle bisher bekannten Klemmverbindungen sind unabhängig von der Zentrifugationskraft.

    [0017] Zur Ausbildung von Klemmbacken, deren Klemmkraft sich unter Zentrifugationskraft vergrößert, gibt es mehrere verschie­dene Ausführungsformen. Alle Ausführungsformen werden vom Erfindungsgedanken der vorliegenden Erfindung umfaßt.

    [0018] Eine erste bevorzugte Ausführungsform nach dem Gegenstand des Anspruches 5 sieht vor, daß jede Klemmbacke am freien, schwenkbaren Ende eines abgekröpften Hebels befestigt ist, wobei die Schwenkachse des Hebels am Befestigungsteil an­geordnet ist. Die Klemmbacke wird so als Gewicht am freien, schwenkbaren Teil eines einseitig schwenkbar am Befesti­gungsteil gelagerten Hebels aufgefaßt und der Hebel ist so abgekröpft, daß bei Einwirkung einer Zentrifugationskraft der Hebel gewichtsbedingt durch das Gewicht der Klemmbacke verschwenkt wird und dadurch die Klemmbacke bedingt durch die immer stärker werdende Zentrifugationskraft an das Befestigungsteil angedrückt wird. Neben der ausgezeichne­ten Stützung des Randbereiches des Blutbeutels und der Stützung der durch die Klemmbacken in entsprechenden Aus­nehmungen herausgeführten Schläuche wird der zusätzliche Vorteil erzielt, daß die bei Einwirken einer Zentrifuga­tionskraft sich vergrößernde Klemmkraft den durch Ver­schweißung hergestellten Randbereich des Blutbeutels stützt und diesen Randbereich damit vor Ausreißen, Verziehen, Auf­falten und dergleichen schützt.

    [0019] Darüber hinaus wird der wesentliche Vorteil erzielt, daß durch die während des Zentrifugationsvorganges stärker werdende Klemmkraft die im Blutbeutel angeordneten Öff­nungen, welche auf die Stifte aufgesteckt sind, nicht mit der Zentrifugationskraft belastet werden, womit die Gefahr des Ausreißens verbunden wäre, sondern der gesamte Rand­bereich des Blutbeutels wird durch die Klemmbacken gestützt und an das Befestigungsteil angepreßt, wodurch demzufolge diese Öffnungen vor dem Ausreißen geschützt werden.

    [0020] Vom Erfindungsgedanken der vorliegenden Erfindung wird nicht nur eine Anordnung mit zwei Blutbeuteln umfaßt, wobei jedem Blutbeutel eine Klemmbacke zugeordnet ist, sondern es ist ebenso möglich, ein Halterungsteil so aus­zubilden, daß nur ein einziger Blutbeutel mit einer zuge­ordneten Klemmbacke gehalten und fixiert wird.

    [0021] Ein besonders raumsparender Aufbau ergibt sich bei der Verwendung von zwei Blutbeuteln nach dem Gegenstand des Anspruches 6 dann, wenn das Halterungsteil im Zwischen­raum zwischen die Becher mit einem Ansatz greift und dort mit den Bechern verbunden ist, und daß auf dem Befestigungs­teil jeweils eine Klemmbacke mit jeweils einem Blutbeutel schwenkbar über Hebel gelagert sind, welche alle in der gleichen Schwenkachse liegen.

    [0022] Mit der Verwendung von schwenkbar gelagerten Klemmbacken ist eine einfache Halterung des Blutbeutels gegeben, denn die Schwenkbacke kann einfach ohne Lösen entsprechender Halterungsvorrichtung hochgeschwenkt werden, der Blut­beutel wird dann auf die freiwerdenden Stifte aufgehängt und die Schwenkbacke wird einfach losgelassen, wodurch sie gewichtsbedingt wieder in ihre Ruhestellung fällt, die gleichzeitig der Klemmstellung entspricht. Alle Teile sind unverlierbar an dem Befestiggungsteil gehalten, und es bedarf keines komplizierten Aufsteckens oder Lösens unter­schiedlicher Teile, wie sie beim Stand der Technik bekannt sind.

    [0023] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patent­ansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

    [0024] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor. Es zeigen:

    Fig. 1 eine seitliche Schnittdarstellung der Halterung mit Becher nach der Erfindung mit eingehängten Backen,

    Fig. 2 eine Draufsicht der Halterung nach Fig. 1,

    Fig. 3 eine Seitenansicht der Halterung nach Fig. 1,

    Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Backe,

    Fig. 5 eine Seitenansicht einer Backe mit Bolzen,

    Fig. 6 Seitenansicht einer Backe von innen,

    Fig. 7 Schnitt durch eine Halterung nach einer weiteren Ausführung der Erfindung zur Halterung von zwei Blutbeuteln,

    Fig. 8 Seitenansicht mit teilweisem Schnitt durch das Befestigungsteil,

    Fig. 9 Stirnansicht des Befestigungsteils nach Fig. 8,

    Fig. 1O Schnitt durch eine Klemmbacke,

    Fig. 11 Seitenansicht einer Klemmbacke von außen,

    Fig. 12 Draufsicht auf eine Klemmbacke,

    Fig. 13 Seitenansicht eines Stiftes zur Halterung des Blutbeutels,

    Fig. 14 Seitenansicht des Hebels zur Schwenklagerung der Klemmbacken.



    [0025] In Fig. 1 ist die Erfindung mit zwei Bechern 7,8 gezeigt, die an einem Mittenteil 41 befestigt sind. Das Mittenteil 41 weist im oberen Bereich in einer Bohrung eine durch­gehende horizontale Welle 35 auf, wobei in der Mitte des Mittenteils 41 nach Fig. 2 und Fig. 3 Schlitze vorgesehen sind, in denen die Welle 35 freiliegt. An die Welle 35 werden die abgekröpften Schenkel 34 nach Fig. 5, die jeweils paarweise an einer Backe 38 nach Fig. 4 angeordnet sind, über langlochartige Bohrungen 36 gemäß Fig. 1 einge­hängt.

    [0026] Die hier nicht dargestellten Blutbeutel weisen im oberen Randbereich verfestigte Öffnungen auf, in welche die Bolzen 37 nach Fig. 5 paarweise eingeführt werden. Die Bolzen 37 bestehen aus einem Schaft und einem Bolzenkopf 43, der den Blutbeutel gegen Herausrutschen schützt. Der Blutbeutel hängt dann frei an den Bolzen 37 des Schenkels 34 mit der Backe 38 nach Fig. 5 und wird von dieser Lage aus in einen Becher 7 nach Fig. 1 oder Fig. 2 eingeführt. In einer bestimmten Schwenklage der Backen 38 werden diese über die langlochartige Bohrung 36 des Schenkels 34 auf die Welle 35 aufgesteckt und nach unten abgeschwenkt. Damit wird ein fester Verbund des Bechers 7 mit den Blut­beuteln an Bolzen 37 der Backen 34 in Bezug auf das Mitten­teil 41 und deren Welle 35 erreicht.

    [0027] Dies bedeutet, daß vor dem Aufstecken der Backen 38 mit ihren abragenden Schenkeln 34 auf die Welle 35 die Blut­beutel auf die von der Innenseite der Backe 38 abragenden Bolzen 37 aufgesteckt werden. Die so zugerichteten Blut­beutel werden dann in die Becher 7,8 hineingesteckt und dann werden die Backen 38 etwas nach oben geschwenkt, damit die Bohrungen 36 der Langlöcher auf die Welle 35 greifen.

    [0028] Die abgekröpften Schenkel 34 werden dann über die Welle 35 geschoben und die gewichtsbelasteten Backen 38 werden nach unten in ihre Ruhe- oder Befestigungsstellung ge­schwenkt, so daß dann eine eindeutige Befestigung vorliegt.

    [0029] Vorteilhaft werden die hier nicht dargestellten Schläuche der Blutbeutel sehr einfach befestigt. Die Schläuche werden zunächst an Ausnehmungen 44 nach Fig. 2, Fig. 4 und Fig. 6 der Klemmbacken 38 herausgeführt und beim Einhängen der Schenkel 34 in die Welle 35 mit der Hand fixiert. Es ent­fällt somit das sonst notwendige Durchfädeln der Schläuche durch Klemmeinrichtungen, da die Backen 38 auf der Seite der Bolzen 37 offen sind.

    [0030] Nach Fig. 1 schwenken die Backen 38, hier in Darstellung ohne Blutbeutel, in Pfeilrichtung 42, insbesondere unter der Wirkung der Kräfte, die in Längsrichtung der Becher 7,8 beim Zentrifugieren auftreten. Die Bolzen 37 sind mit ihren Schäften in Bohrungen 4O in den Klemmbacken 38 in­gesetzt. Das Mittenteil 41 weist eine Bohrung 39 auf, in der die Bolzen 37 nach Art eines Anschlags mit ihren Bolzenköpfen 43 gegenüberstehen.

    [0031] Fig. 3 zeigt die relativ große einstückige Ausführung der Backen 38 und die Anordnung der Schenkel 34 an der Welle 35. Das Mittenteil 41 weist seitliche Mulden auf, mit Hilfe derer die gesamte Halterung erfaßt werden kann. Die gesamte Halterung mit den Bechern 7,8 wird über hier nicht darge­stellte Bohrungen des Mittenteils 41 in einen Arm der Zentrifugiereinrichtung eingehängt.

    [0032] Fig. 2 zeigt die ovale Ausführung der Becher 7,8, die mit ihren gerade verlaufenden Seiten an dem Mittenteil 41 vor­zugsweise durch Vernietungen angebracht sind. Es können hier auch symmetrisch mehrere kleinere Becher vorgesehen sein oder auch ein einzelner Becher mit einer oder zwei Backen an einer horizontalen Welle 35.

    [0033] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 werden zwei Blutbeutel 28 durch die erfindungsgemäße Halterung gehalten. Jeder Blutbeutel 28 ruht hierbei in einem zugeordneten Becher 7,8, wobei beide Becher 7,8 durch ein Befestigungsteil 1 dadurch miteinander verbunden sind, daß in dem Zwischen­raum 6 zwischen den Bechern 7,8 das Befestigungsteil 1 mit einem Ansatz 5 greift und im Bereich dieses Ansatzes eine Nietverbindung 9 vorgesehen ist, welche die Becher 7,8 mit dem Ansatz 5 verbindet.

    [0034] Die Becher 7,8 zusammen mit der erfindungsgemäßen Halterung werden in an sich bekannter Weise in das Gehänge einer Zentrifuge eingesteckt, wobei die Zentrifugationskraft in Pfeilrichtung 25 wirkt.

    [0035] Jeder Blutbeutel weist in an sich bekannter Weise einen durch Verschweißung hergestellten Randbereich 3O auf, der in einem mit Blut gefüllten oder - entsprechend dem Einsatz­zweck mit einer anderen Flüssigkeit gefüllten - Hohlraum übergeht, der im wesentlichen jeweils den Becher 7,8 aus­füllt.

    [0036] Am Randbereich 3O des Blutbeutels 28 schließen Schläuche an, wobei im Ausführungsbeispiel nach Figur 7 lediglich ein einziger Schlauch 29 gezeigt ist.

    [0037] Aufgabe der erfindungsgemäßen Halterung ist es nun, im Randbereich 3O des Blutbeutels eine Klemmkraft zu erzeugen, so daß der Randbereich 3O während des Zentrifugationsvor­ganges sicher abgestützt wird und gleichzeitig die Schläuche 29 gerade unter Vermeidung von Knickungen aus dem Blut beutel 28 herausgeführt sind.

    [0038] Hierzu sind an der Oberseite des Befestigungsteils zwei beabstandete Schlitze 17 vorgesehen, in welche schwenkbar das eine Ende jeweils eines Hebels 2 eingreift, wobei die Schwenkachse durch einen die gesamte Bohrung des Befesti­gungsteils 1 durchgreifenden Paßstift 18 gebildet wird. Der jewelige Hebel 2 ist mit seinem Ende unter Spiel in dem Schlitz 17 gelagert, um eine leichte Verschwenkung zu gewährleisten.

    [0039] Der Einfachheit halber wird in der folgenden Beschreibung nur die Halterung des einen Blutbeutels 28 beschrieben, weil die Halterung des gegenüberliegenden Blutbeutels genau identisch ist und symmetrisch zur Längsmittenachse der Figur 1 ausgerichtet ist.

    [0040] Im Bereich der Breitseite des Befestigungsteils 1 nach Fig. 8 sind zwei - einen gegenseitigen Abstand aufweisende - ­GEwindebohrungen 21 vorgesehen, in die jeweils der Gewinde­schaft eines Stiftes (Figur 13) eingeschraubt ist. Jeder Stift weist einen Kopf 1O vergrößerten Durchmessers auf, der in einen Schaft geringeren Durchmessers übergeht.

    [0041] Der Durchmesser des Kopfes 1O ist so bemessen, daß er stramm durch die Öffnung des Blutbeutels hindurchpaßt, wodurch die Öffnung des Blutbeutels dann auf dem Schaft verringerten Durchmessers des Stiftes 4 liegt.

    [0042] Damit die gesamte Anordnung passend und ohne Spiel in ein zugeordnetes Gehänge der Zentrifuge eingehängt werden kann, ist an der Unterseite des Befestigungsteils an jeder Seite des Befestigungsteils 1 eine Bohrung 24 nach Fig. 8 ange­ordnet, in die ein nicht näher dargestellter Stehbolzen greift, der seinerseits fest mit dem Gehänge der Zentrifuge verbunden ist und oben aus dem Gehänge herausschaut. Auf diese Weise ist stets eine sichere und genaue Zuordnung der gesamten Halterung zusammen mit den Bechern 7,8 zum Gehänge der Zentrifuge gegeben, weil das Befestigungsteil mit seinen zwei, einen gegenseitigen Abstand aufweisenden, Bohrungen 24 auf den Stehbolzen des Gehänges aufgesteckt wird.

    [0043] Sofern eine Zentrifugalkraft in Pfeilrichtung 25 einwirkt, werden die Hebel 2 aufgrund ihrer 9O°-Abkröpfung in Pfeil­richtung 26 um die Schwenkachse (Paßstift 18) verschwenkt. Hierdurch werden die Klemmbacken 3 in Pfeilrichtung 27 gegen das Befestigungsteil 1 gepreßt, wobei entsprechend den Messungen des Anmelders bei normalem Zentrifugations­vorgang eine Anpreßkraft von 15O kg erzeugt wird. Jeder Klemmbacke 3 sind hierbei zwei Hebel 2 zugeordnet, wobei zur Verbindung der Klemmbacke 3 mit dem Hebel 2 zwei übereinanderliegende Bohrungen in der jeweiligen Klemm­backe 3 vorgesehen sind (vergl. Fig. 1 und Fig. 7) und die Bohrung axial durch einen durchgehenden Paßstift 11 durch­griffen wird.

    [0044] Gemäß Figur 7 greift jeder Stift 4 in eine zugeordnete Ausnehmung 2O an der Innenseite der Klemmbacke 3 ein, wobei die Tiefe 32 (vergl. Figur 1O) so gewählt ist, daß mit Sicherheit vermieden wird, daß der Kopf 1O des Stiftes 4 an den Grund der Ausnehmung 2O anschlägt, wenn die Klemmbacke in Pfeilrichtung 26 mit ihrer inneren Klemm­fläche gegen das Befestigungsteil 1 gepreßt wird.

    [0045] Die Klemmfläche der jeweiligen Klemmbacke 3 wird durch Klemmrillen 23 gebildet, welche zwischen sich Ausnehmungen 12 bis 16 aufnehmen, durch welche die Schläuche 29 des Blutbeutels 28 herausgeführt werden, ohne geknickt oder gepreßt zu werden.

    [0046] An der Unterseite der Klemmfläche ist eine Schräge 33 (vergl. Figur 1O) vorgesehen, um zu vermeiden, daß die Klemmbacke außerhalb des Randbereichs 3O des Blutbeutels 28 am Blutbeutel anliegt und möglicherweise dort befind­liche Flüssigkeit einschließt.

    [0047] Das Befestigungsteil 1 ist an seiner Oberseite gemäß Figur 8 mit einander gegenüberliegenden Griffmulden 22 versehen, so daß das gesamte Befestigungsteil 1 zusammen mit den daran befestigten Bechern leicht vom Gehänge der Zentri­fuge abgezogen werden kann, wodurch die Bohrungen 24 mit den nicht näher dargestellten Stehbolzen am Gehänge außer Eingriff kommen.

    [0048] Zur Befestigung des Blutbeutels 28 an der Halterung wird die Klemmbacke von Hand einfach in Gegenrichtung zur Pfeil­richtung 26 nach oben verschwenkt, wobei an der Außenseite der Klemmbacke gemäß Figur 1O eine Halteschräge 31 vorge­sehen ist, um ein günstiges Greifen mit den Fingern zu gewährleisten.

    [0049] Nach der Verschwenkung der jeweiligen Klemmbacke 3 in Gegenrichtung zur Pfeilrichtung 26 liegt der Stift 4 frei und der Blutbeutel 28 wird mit seiner Öffnung auf dem Stift aufgesteckt, wodurch der Kopf 1O unter leichter Verformung der Öffnung durch die Öffnung hindurchschlüpft und der Blutbeutel dann auf dem Schaft verringerten Durchmessers des Stiftes 4 aufliegt.

    [0050] Die Klemmbacke wird einfach losgelassen und verschwenkt selbsttätig unter dem Einfluß ihres Gewichtes in Pfeil­richtung 26 in die in Figur 7 dargestellte Lage, wobei die Schlauchauslässe mit richtigem Sitz in den Ausnehmungen 12-16 nach Fig. 12 anliegen.

    [0051] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, daß im Bereich der Klemmrillen 23 jeweils ein Permanentmagnet angeordnet ist, der mit einem zugeord­neten Eisenstreifen in der gegenüberliegenden Fläche des Befestigungsteils zusammenwirkt, so daß dadurch eine mag­netische Halterung der Klemmtacken in der in Fig. 7 gezeig­ten Lage gezeigt ist. Dies bewirkt, daß auch wenn die gesamte Halterung schräg gehalten wird, die Klemmbacken nicht in Gegenrichtung zur eingezeichneten Pfeilrichtung 26 wegschwenken, was im übrigen auch nicht problematisch ist, denn der Kopf 1O vergrößerten Durchmessers am Stift 4 hält sicher den Blutbeutel vor dem Herabfallen.

    [0052] Wenn die Zentrifuge dann in Gang gesetzt wird, wirkt die Zentrifugalkraft dann in Pfeilrichtung 25, und aufgrund der exzentrischen Halterung der Klemmbacken 3 in Bezug zur Befestigungsvorrichtung kommt es zu einer Verschwenkung in Pfeilrichtung 26 und damit zu einer Verfestigung der Klemm­verbindung im Bereich der Klemmrillen 23 in Richtung zum Befestigungsteil 1. Wie eingangs bereits schon ausgeführt, können damit Klemmkräfte bis zu 15O kg zwischen Klemmbacke und Befestigungsteil erzeugt werden.

    ZEICHNUNGS-LEGENDE



    [0053] 

    1 Befestigungsteil

    2 Hebel

    3 Klemmbacke

    4 Stift

    5 Ansatz

    6 Zwischenraum

    7 Becher

    8 Becher

    9 Nietverbindung

    1O Kopf (Stift 4)

    11 Paßstift

    12 Ausnehmung

    13 Ausnehmung

    14 Ausnehmung

    15 Ausnehmung

    16 Ausnehmung

    17 Schlitz

    18 Paßstift

    19 Schlitz

    2O Ausnehmung

    21 Gewindebohrung

    22 Fingermulde

    23 Klemmrille

    24 Bohrung

    25 Pfeilrichtung

    26 Pfeilrichtung

    27 Pfeilrichtung

    28 Blutbeutel

    29 Schlauch

    3O Randbereich

    31 Schräge

    32 Tiefe (Ausnehmung 2O)

    33 Schräge

    34 abgekröpfter Schenkel

    35 Welle

    36 Bohrung

    37 Bolzen

    38 Backen

    39 Mittenbohrung

    4O Bohrung

    41 Mittenteil

    42 Pfeilrichtung

    43 Bolzenkopf

    44 Ausnehmungen




    Ansprüche

    1. Halterung für Blutbeutel, welche im Gehänge einer Zentrifuge angeordnet sind, wobei der Blutbeutel mindes­tens zwei Öffungen im Randbereich aufweist und an der Halterung Stifte vorhanden sind, welche durch die Öffnungen des Blutbeutels greifen und diesen, sowie dessen im Anschlußbereich des Blutbeutels angeordnete Schläuche gegen Umknicken während des Zentrifugationsvorganges schützen , dadurch gekennzeichnet, daß die die Aufhängung des Blutbeutels bildenden Bolzen (37) an Backen (38) angeordnet sind, welche mittels abgekröpfter Schenkel (34) über langlochartige Bohrungen (36) an einer horizontalen Welle (35) oberhalb der Becher (8) an einem Mittenteil (41) einhängbar sind, wobei die Backen (38) unter der Zentrifugalkraft an das Mittenteil (41) schwenken (Fig. 1).
     
    2. Halterung für Blutbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen (37) der Backen (38) symmetrisch zueinander ange­ordnet sind und kopfseitig in einer Mittenbohrung (39) des Mittenteils (41) aneinanderstoßen.
     
    3. Halterung für Blutbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (38) einstückig jeweils zwei abgekröpften Schenkeln (34) zugeordnet sind.
     
    4. Halterung für Blutbeutel, welche im Gehänge einer Zentrfuge angeordnet sind, wobei der Blutbeutel mindestens zwei Öffnungen im Randbereich aufweist und an der Halterung Stifte vorhanden sind, welche durch die Öffnungen des Blut­beutels greifen und diesen, sowie dessen im Anschlußbereich des Blutbeutels angeordnete Schläuche gegen Umknicken während des Zentrifugationsvorganges schützen, dadurch gekennzeichnet, daß die die Aufhängung des Blutbeutels (28) bildenden Stifte (4) an einem Befestigungsteil (1) angeordnet sind, an dem Klemm­backen (3) gelagert sind, welche die Stifte (4) übergrei fen und unter Zentrifugationskraft sich vergrößernder Klemmkraft gegen den Randbereich (3O) des Blutbeutels (28) pressen (Fig. 7).
     
    5. Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Klemmbacke (3) am freien, schwenkbaren Ende eines abgekröpften Hebels (2) befestigt ist und daß die Schwenkachse (Paßstift 18) am Befestigungsteil (1) angeordnet ist.
     
    6. Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung von zwei Blutbeuteln (28) jedem Blutbeutel ein Becher (7,8) zuge­ordnet ist, daß das Halterungsteil (1) in den Zwischenraum (6) zwischen die Becher (7,8) mit einem Ansatz (5) greift und dort mit den Bechern (7,8) verbunden ist, und daß auf dem Befestigungsteil (1) jeweils eine Klemmbacke (3) mit jeweils einem Blutbeutel (28) schwenkbar über Hebel (2) gelagert sind, welche alle in der gleichen Schwenkachse (Paßstift 18) liegen.
     
    7. Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Klemmbacke (3) voneinander beabstandete Klemmrillen (23) aufweist und daß im Zwischenraum zwischen den Klemmrillen (23) Ausnehmungen (12) für die knick- und druckfreie Durchführung der Schläuche (29) des Blutbeutels (28) angeordnet sind.
     
    8. Halterung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (4) in eine Ausnehmung (2O) der Klemmbacke (3) ein­greift, deren Tiefe (32) so groß ist, daß der Kopf (1O) des Stiftes (4) am Grund der Ausnehmung (2O) nicht an­schlägt, wenn die Klemmbacke (3) mit ihren Klemmrillen (23) zur Anlage am Befestigungsteil (1) kommt.
     
    9. Halterung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stift (4) aus einem Kopf (1O) vergrößerten Durchmessers und aus einem sich daran anschließenden Schaft kleineren Durchmessers besteht.
     
    1O. Halterung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Klemmfläche (Klemmrillen 23) der Klemmbacke (3) in Bezug zum Befestigungsteil (1) eine leicht lösbare magnetische Verbindung angeordnet ist.
     




    Zeichnung