[0001] Die Erfindung betrifft eine Halterung für Blutbeutel in Zentrifugen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Halterungen sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt geworden. Allen
Ausführungsformen ist gemeinsam, daß an der Halterung Stifte oder Haken angeordnet
sind und der jeweils zu halternde Blutbeutel mit seinem im Randbereich angeordneten
Öffnungen auf diese Stifte oder Haken aufgesteckt wird. Die bekannten Halterungen
versuchen das Problem zu lösen, den Blutbeutel im Randbereich, d.h. also auch im Anschlußbereich,
wo die Anschlußschläuche in den Blutbeutel münden, aufrecht zu halten, damit es während
des Zentrifugationsvorganges nicht zu einem Abknicken der Schläuche und des Randbereiches
kommt. Würde nämlich en solches Abknicken passieren, dann würden in diesem Bereich
Erytrozyten eingeschlossen werden, und wenn nach erfolgtem Zentrifugationsvorgang
der Blutbeutel aus seiner Halterung gelöst wird, würden diese eingeschlossenen Erytrozyten
in das nun hergestellte Blutplasma einfließen und dieses Plasma verunreinigen.
[0003] Man hat sich bisher stets mit Platten geholfen, welche den Randbereich des Blutbeutels
stützen, um ein Abknicken dieses Randbereiches und der dort geführten Anschlußschläuche
während des Zentrifugationsvorganges zu vermeiden.
[0004] Nachteil der bekannten Halterungen ist jedoch, daß beim Einhängen und Aushängen des
Blutbeutels in die bekannte Halterung ein hoher Arbeitsaufwand verbunden ist, und
weiterer Nachteil ist, daß die Halte- und Klemmkraft der Stützeinrichtungen dieser
Halterungen relativ gering ist.
[0005] Weitere bekannte Halterungen nach dem DE-GM 7 314 447, dem DE-GM 7 224 121 und der
DE-OS 2 142 737 sehen am oberen Teil jedes Blutbeutels einander gegenüberstehende
Klemmbacken vor, die im Randbereich der Blutbeutel verspannt werden, wobei Stifte
der Klemmbacken die Öffnungen im Randbereich der Blutbeutel durchgreifen.
[0006] Nachteilig hierbei ist es, daß ein Ausreißen der mehr oder weniger vollen Blutbeutel
in Abhängigkeit vom Füllzustand und Zentrifugalkraft nicht mit Sicherheit vermieden
wird.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Halterung für Blutbeutel der genannten Art so
weiterzubilden, daß das Ein- und Aushängen der Blutbeutel in die Halterung wesentlich
vereinfacht wird und daß bei betriebssicherer Arbeitsweise der Halterung Beschädigungen
der Blutbeutel durch Hantieren oder Schwenken vor dem Zentrifugieren vermieden werden,
insbesondere ein Ausreißen beim Zentrifugieren.
[0008] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die
die Aufhängung des Blutbeutels bildenden Bolzen an Backen angeordnet sind, welche
mittels abgekröpfter Schenkel über langlochartige Bohrungen bzw. Haken an einer horizontalen
Welle oberhalb der Becher an einem Mittenteil einhängbar sind, wobei die Backen unter
der Zentrifugalkraft an das Mittenteil schwenken.
[0009] Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es demnach, daß ein Blutbeutel
mit seinen vorgesehenen Öffnungen auf Bolzen einer Backe mit abgekröpften Schenkeln
aufgesteckt wird und dort in einer Ruhelage verbleibt, ohne daß schon irgendeine Klemmwirkung
vorgesehen wäre, die zur Beschädigung der Blutbeutel führen könnte.
[0010] Die Schläuche des Blutbeutels werden in einfacher Weise beim Einhängen des Blutbeutels
auf die Bolzen der Backe nach oben herausgeführt. Dadurch entfällt ein Durchfädeln
der Schläuche, da an den Backen zunächst kein weiteres Teil vorgesehen ist, was eine
Klemmwirkung ausüben könnte.
[0011] In dieser Befestigungslage kann mit dem Blutbeutel hantiert werden oder dieser kann
geschwenkt werden, ohne daß eine jetzt schon vorgesehene Klemmwirkung zu einer Beschädigung
des Blutbeutels führen könnte.
[0012] Zum Zentrifugieren wird der Blutbeutel in einen Becher eingeführt, wobei die abgekröpften
Schenkel, an deren Backe der Blutbeutel hängt, in eine horizontale Welle mittels einer
langlochartigen Bohrung eingehängt werden. Auch hierbei ist noch keine sonderliche
Klemmwirkung auf den Randbereich des Blutbeutels vorgesehen, die zu Beschädigungen
führen könnte. Erst beim Zentrifugieren pressen sich die Backen infolge der Zentrifugalkraft
an den Randbereich der Blutbeutel an.
[0013] Die Backen sind jeweils einstückig zwei abgekröpften Schenkeln zugeordnet.
[0014] Hierdurch ergibt sich eine vorteilhafte betriebssichere symmetrische Anordnung der
Schenkel mit den Backen, wobei je nach Umdrehungszahl der Zentrifugiereinheit verschieden
große gewichtsbelastete Backen vorgesehen sein können.
[0015] Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe sieht in einem anderen Ausführungsbeispiel
vor, daß die die Aufhängung des Blutbeutels bildenden Stifte an einem Befestigungsteil
angeordnet sind, an dem Klemmbacken gelagert sind, welche die Stifte übergreifen und
unter Zentrifugationskraft sich vergrößernder Klemmkraft gegen den Randbereich des
Blutbeutels pressen.
[0016] Wesentliches Merkmal ist es hier, daß die Stifte nicht an den Klemmbacken, sondern
an einem Befestigungste1 der Becher vorgesehen sind und daß im Randbereich des Blutbeutels
und damit auch im Anschlußbereich der Schläuche ebenfalls Klemmbacken angeordnet sind,
welche den Anpreßdruck im Randbereich des Blutbeutels während des Zentrifugatungsvorganges
verstärken. Hierdurch kommt es bei immer höherer Umdrehungszahl der Zentrifuge zu
einer sich verfestigenden Klemmverbindung, wie sie bisher noch nicht bekannt war.
Alle bisher bekannten Klemmverbindungen sind unabhängig von der Zentrifugationskraft.
[0017] Zur Ausbildung von Klemmbacken, deren Klemmkraft sich unter Zentrifugationskraft
vergrößert, gibt es mehrere verschiedene Ausführungsformen. Alle Ausführungsformen
werden vom Erfindungsgedanken der vorliegenden Erfindung umfaßt.
[0018] Eine erste bevorzugte Ausführungsform nach dem Gegenstand des Anspruches 5 sieht
vor, daß jede Klemmbacke am freien, schwenkbaren Ende eines abgekröpften Hebels befestigt
ist, wobei die Schwenkachse des Hebels am Befestigungsteil angeordnet ist. Die Klemmbacke
wird so als Gewicht am freien, schwenkbaren Teil eines einseitig schwenkbar am Befestigungsteil
gelagerten Hebels aufgefaßt und der Hebel ist so abgekröpft, daß bei Einwirkung einer
Zentrifugationskraft der Hebel gewichtsbedingt durch das Gewicht der Klemmbacke verschwenkt
wird und dadurch die Klemmbacke bedingt durch die immer stärker werdende Zentrifugationskraft
an das Befestigungsteil angedrückt wird. Neben der ausgezeichneten Stützung des Randbereiches
des Blutbeutels und der Stützung der durch die Klemmbacken in entsprechenden Ausnehmungen
herausgeführten Schläuche wird der zusätzliche Vorteil erzielt, daß die bei Einwirken
einer Zentrifugationskraft sich vergrößernde Klemmkraft den durch Verschweißung
hergestellten Randbereich des Blutbeutels stützt und diesen Randbereich damit vor
Ausreißen, Verziehen, Auffalten und dergleichen schützt.
[0019] Darüber hinaus wird der wesentliche Vorteil erzielt, daß durch die während des Zentrifugationsvorganges
stärker werdende Klemmkraft die im Blutbeutel angeordneten Öffnungen, welche auf
die Stifte aufgesteckt sind, nicht mit der Zentrifugationskraft belastet werden, womit
die Gefahr des Ausreißens verbunden wäre, sondern der gesamte Randbereich des Blutbeutels
wird durch die Klemmbacken gestützt und an das Befestigungsteil angepreßt, wodurch
demzufolge diese Öffnungen vor dem Ausreißen geschützt werden.
[0020] Vom Erfindungsgedanken der vorliegenden Erfindung wird nicht nur eine Anordnung mit
zwei Blutbeuteln umfaßt, wobei jedem Blutbeutel eine Klemmbacke zugeordnet ist, sondern
es ist ebenso möglich, ein Halterungsteil so auszubilden, daß nur ein einziger Blutbeutel
mit einer zugeordneten Klemmbacke gehalten und fixiert wird.
[0021] Ein besonders raumsparender Aufbau ergibt sich bei der Verwendung von zwei Blutbeuteln
nach dem Gegenstand des Anspruches 6 dann, wenn das Halterungsteil im Zwischenraum
zwischen die Becher mit einem Ansatz greift und dort mit den Bechern verbunden ist,
und daß auf dem Befestigungsteil jeweils eine Klemmbacke mit jeweils einem Blutbeutel
schwenkbar über Hebel gelagert sind, welche alle in der gleichen Schwenkachse liegen.
[0022] Mit der Verwendung von schwenkbar gelagerten Klemmbacken ist eine einfache Halterung
des Blutbeutels gegeben, denn die Schwenkbacke kann einfach ohne Lösen entsprechender
Halterungsvorrichtung hochgeschwenkt werden, der Blutbeutel wird dann auf die freiwerdenden
Stifte aufgehängt und die Schwenkbacke wird einfach losgelassen, wodurch sie gewichtsbedingt
wieder in ihre Ruhestellung fällt, die gleichzeitig der Klemmstellung entspricht.
Alle Teile sind unverlierbar an dem Befestiggungsteil gehalten, und es bedarf keines
komplizierten Aufsteckens oder Lösens unterschiedlicher Teile, wie sie beim Stand
der Technik bekannt sind.
[0023] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale,
insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
[0024] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellende
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor. Es zeigen:
Fig. 1 eine seitliche Schnittdarstellung der Halterung mit Becher nach der Erfindung
mit eingehängten Backen,
Fig. 2 eine Draufsicht der Halterung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Halterung nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Backe,
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Backe mit Bolzen,
Fig. 6 Seitenansicht einer Backe von innen,
Fig. 7 Schnitt durch eine Halterung nach einer weiteren Ausführung der Erfindung zur
Halterung von zwei Blutbeuteln,
Fig. 8 Seitenansicht mit teilweisem Schnitt durch das Befestigungsteil,
Fig. 9 Stirnansicht des Befestigungsteils nach Fig. 8,
Fig. 1O Schnitt durch eine Klemmbacke,
Fig. 11 Seitenansicht einer Klemmbacke von außen,
Fig. 12 Draufsicht auf eine Klemmbacke,
Fig. 13 Seitenansicht eines Stiftes zur Halterung des Blutbeutels,
Fig. 14 Seitenansicht des Hebels zur Schwenklagerung der Klemmbacken.
[0025] In Fig. 1 ist die Erfindung mit zwei Bechern 7,8 gezeigt, die an einem Mittenteil
41 befestigt sind. Das Mittenteil 41 weist im oberen Bereich in einer Bohrung eine
durchgehende horizontale Welle 35 auf, wobei in der Mitte des Mittenteils 41 nach
Fig. 2 und Fig. 3 Schlitze vorgesehen sind, in denen die Welle 35 freiliegt. An die
Welle 35 werden die abgekröpften Schenkel 34 nach Fig. 5, die jeweils paarweise an
einer Backe 38 nach Fig. 4 angeordnet sind, über langlochartige Bohrungen 36 gemäß
Fig. 1 eingehängt.
[0026] Die hier nicht dargestellten Blutbeutel weisen im oberen Randbereich verfestigte
Öffnungen auf, in welche die Bolzen 37 nach Fig. 5 paarweise eingeführt werden. Die
Bolzen 37 bestehen aus einem Schaft und einem Bolzenkopf 43, der den Blutbeutel gegen
Herausrutschen schützt. Der Blutbeutel hängt dann frei an den Bolzen 37 des Schenkels
34 mit der Backe 38 nach Fig. 5 und wird von dieser Lage aus in einen Becher 7 nach
Fig. 1 oder Fig. 2 eingeführt. In einer bestimmten Schwenklage der Backen 38 werden
diese über die langlochartige Bohrung 36 des Schenkels 34 auf die Welle 35 aufgesteckt
und nach unten abgeschwenkt. Damit wird ein fester Verbund des Bechers 7 mit den Blutbeuteln
an Bolzen 37 der Backen 34 in Bezug auf das Mittenteil 41 und deren Welle 35 erreicht.
[0027] Dies bedeutet, daß vor dem Aufstecken der Backen 38 mit ihren abragenden Schenkeln
34 auf die Welle 35 die Blutbeutel auf die von der Innenseite der Backe 38 abragenden
Bolzen 37 aufgesteckt werden. Die so zugerichteten Blutbeutel werden dann in die
Becher 7,8 hineingesteckt und dann werden die Backen 38 etwas nach oben geschwenkt,
damit die Bohrungen 36 der Langlöcher auf die Welle 35 greifen.
[0028] Die abgekröpften Schenkel 34 werden dann über die Welle 35 geschoben und die gewichtsbelasteten
Backen 38 werden nach unten in ihre Ruhe- oder Befestigungsstellung geschwenkt, so
daß dann eine eindeutige Befestigung vorliegt.
[0029] Vorteilhaft werden die hier nicht dargestellten Schläuche der Blutbeutel sehr einfach
befestigt. Die Schläuche werden zunächst an Ausnehmungen 44 nach Fig. 2, Fig. 4 und
Fig. 6 der Klemmbacken 38 herausgeführt und beim Einhängen der Schenkel 34 in die
Welle 35 mit der Hand fixiert. Es entfällt somit das sonst notwendige Durchfädeln
der Schläuche durch Klemmeinrichtungen, da die Backen 38 auf der Seite der Bolzen
37 offen sind.
[0030] Nach Fig. 1 schwenken die Backen 38, hier in Darstellung ohne Blutbeutel, in Pfeilrichtung
42, insbesondere unter der Wirkung der Kräfte, die in Längsrichtung der Becher 7,8
beim Zentrifugieren auftreten. Die Bolzen 37 sind mit ihren Schäften in Bohrungen
4O in den Klemmbacken 38 ingesetzt. Das Mittenteil 41 weist eine Bohrung 39 auf,
in der die Bolzen 37 nach Art eines Anschlags mit ihren Bolzenköpfen 43 gegenüberstehen.
[0031] Fig. 3 zeigt die relativ große einstückige Ausführung der Backen 38 und die Anordnung
der Schenkel 34 an der Welle 35. Das Mittenteil 41 weist seitliche Mulden auf, mit
Hilfe derer die gesamte Halterung erfaßt werden kann. Die gesamte Halterung mit den
Bechern 7,8 wird über hier nicht dargestellte Bohrungen des Mittenteils 41 in einen
Arm der Zentrifugiereinrichtung eingehängt.
[0032] Fig. 2 zeigt die ovale Ausführung der Becher 7,8, die mit ihren gerade verlaufenden
Seiten an dem Mittenteil 41 vorzugsweise durch Vernietungen angebracht sind. Es können
hier auch symmetrisch mehrere kleinere Becher vorgesehen sein oder auch ein einzelner
Becher mit einer oder zwei Backen an einer horizontalen Welle 35.
[0033] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 werden zwei Blutbeutel 28 durch die erfindungsgemäße
Halterung gehalten. Jeder Blutbeutel 28 ruht hierbei in einem zugeordneten Becher
7,8, wobei beide Becher 7,8 durch ein Befestigungsteil 1 dadurch miteinander verbunden
sind, daß in dem Zwischenraum 6 zwischen den Bechern 7,8 das Befestigungsteil 1 mit
einem Ansatz 5 greift und im Bereich dieses Ansatzes eine Nietverbindung 9 vorgesehen
ist, welche die Becher 7,8 mit dem Ansatz 5 verbindet.
[0034] Die Becher 7,8 zusammen mit der erfindungsgemäßen Halterung werden in an sich bekannter
Weise in das Gehänge einer Zentrifuge eingesteckt, wobei die Zentrifugationskraft
in Pfeilrichtung 25 wirkt.
[0035] Jeder Blutbeutel weist in an sich bekannter Weise einen durch Verschweißung hergestellten
Randbereich 3O auf, der in einem mit Blut gefüllten oder - entsprechend dem Einsatzzweck
mit einer anderen Flüssigkeit gefüllten - Hohlraum übergeht, der im wesentlichen jeweils
den Becher 7,8 ausfüllt.
[0036] Am Randbereich 3O des Blutbeutels 28 schließen Schläuche an, wobei im Ausführungsbeispiel
nach Figur 7 lediglich ein einziger Schlauch 29 gezeigt ist.
[0037] Aufgabe der erfindungsgemäßen Halterung ist es nun, im Randbereich 3O des Blutbeutels
eine Klemmkraft zu erzeugen, so daß der Randbereich 3O während des Zentrifugationsvorganges
sicher abgestützt wird und gleichzeitig die Schläuche 29 gerade unter Vermeidung von
Knickungen aus dem Blut beutel 28 herausgeführt sind.
[0038] Hierzu sind an der Oberseite des Befestigungsteils zwei beabstandete Schlitze 17
vorgesehen, in welche schwenkbar das eine Ende jeweils eines Hebels 2 eingreift, wobei
die Schwenkachse durch einen die gesamte Bohrung des Befestigungsteils 1 durchgreifenden
Paßstift 18 gebildet wird. Der jewelige Hebel 2 ist mit seinem Ende unter Spiel in
dem Schlitz 17 gelagert, um eine leichte Verschwenkung zu gewährleisten.
[0039] Der Einfachheit halber wird in der folgenden Beschreibung nur die Halterung des einen
Blutbeutels 28 beschrieben, weil die Halterung des gegenüberliegenden Blutbeutels
genau identisch ist und symmetrisch zur Längsmittenachse der Figur 1 ausgerichtet
ist.
[0040] Im Bereich der Breitseite des Befestigungsteils 1 nach Fig. 8 sind zwei - einen gegenseitigen
Abstand aufweisende - GEwindebohrungen 21 vorgesehen, in die jeweils der Gewindeschaft
eines Stiftes (Figur 13) eingeschraubt ist. Jeder Stift weist einen Kopf 1O vergrößerten
Durchmessers auf, der in einen Schaft geringeren Durchmessers übergeht.
[0041] Der Durchmesser des Kopfes 1O ist so bemessen, daß er stramm durch die Öffnung des
Blutbeutels hindurchpaßt, wodurch die Öffnung des Blutbeutels dann auf dem Schaft
verringerten Durchmessers des Stiftes 4 liegt.
[0042] Damit die gesamte Anordnung passend und ohne Spiel in ein zugeordnetes Gehänge der
Zentrifuge eingehängt werden kann, ist an der Unterseite des Befestigungsteils an
jeder Seite des Befestigungsteils 1 eine Bohrung 24 nach Fig. 8 angeordnet, in die
ein nicht näher dargestellter Stehbolzen greift, der seinerseits fest mit dem Gehänge
der Zentrifuge verbunden ist und oben aus dem Gehänge herausschaut. Auf diese Weise
ist stets eine sichere und genaue Zuordnung der gesamten Halterung zusammen mit den
Bechern 7,8 zum Gehänge der Zentrifuge gegeben, weil das Befestigungsteil mit seinen
zwei, einen gegenseitigen Abstand aufweisenden, Bohrungen 24 auf den Stehbolzen des
Gehänges aufgesteckt wird.
[0043] Sofern eine Zentrifugalkraft in Pfeilrichtung 25 einwirkt, werden die Hebel 2 aufgrund
ihrer 9O°-Abkröpfung in Pfeilrichtung 26 um die Schwenkachse (Paßstift 18) verschwenkt.
Hierdurch werden die Klemmbacken 3 in Pfeilrichtung 27 gegen das Befestigungsteil
1 gepreßt, wobei entsprechend den Messungen des Anmelders bei normalem Zentrifugationsvorgang
eine Anpreßkraft von 15O kg erzeugt wird. Jeder Klemmbacke 3 sind hierbei zwei Hebel
2 zugeordnet, wobei zur Verbindung der Klemmbacke 3 mit dem Hebel 2 zwei übereinanderliegende
Bohrungen in der jeweiligen Klemmbacke 3 vorgesehen sind (vergl. Fig. 1 und Fig.
7) und die Bohrung axial durch einen durchgehenden Paßstift 11 durchgriffen wird.
[0044] Gemäß Figur 7 greift jeder Stift 4 in eine zugeordnete Ausnehmung 2O an der Innenseite
der Klemmbacke 3 ein, wobei die Tiefe 32 (vergl. Figur 1O) so gewählt ist, daß mit
Sicherheit vermieden wird, daß der Kopf 1O des Stiftes 4 an den Grund der Ausnehmung
2O anschlägt, wenn die Klemmbacke in Pfeilrichtung 26 mit ihrer inneren Klemmfläche
gegen das Befestigungsteil 1 gepreßt wird.
[0045] Die Klemmfläche der jeweiligen Klemmbacke 3 wird durch Klemmrillen 23 gebildet, welche
zwischen sich Ausnehmungen 12 bis 16 aufnehmen, durch welche die Schläuche 29 des
Blutbeutels 28 herausgeführt werden, ohne geknickt oder gepreßt zu werden.
[0046] An der Unterseite der Klemmfläche ist eine Schräge 33 (vergl. Figur 1O) vorgesehen,
um zu vermeiden, daß die Klemmbacke außerhalb des Randbereichs 3O des Blutbeutels
28 am Blutbeutel anliegt und möglicherweise dort befindliche Flüssigkeit einschließt.
[0047] Das Befestigungsteil 1 ist an seiner Oberseite gemäß Figur 8 mit einander gegenüberliegenden
Griffmulden 22 versehen, so daß das gesamte Befestigungsteil 1 zusammen mit den daran
befestigten Bechern leicht vom Gehänge der Zentrifuge abgezogen werden kann, wodurch
die Bohrungen 24 mit den nicht näher dargestellten Stehbolzen am Gehänge außer Eingriff
kommen.
[0048] Zur Befestigung des Blutbeutels 28 an der Halterung wird die Klemmbacke von Hand
einfach in Gegenrichtung zur Pfeilrichtung 26 nach oben verschwenkt, wobei an der
Außenseite der Klemmbacke gemäß Figur 1O eine Halteschräge 31 vorgesehen ist, um
ein günstiges Greifen mit den Fingern zu gewährleisten.
[0049] Nach der Verschwenkung der jeweiligen Klemmbacke 3 in Gegenrichtung zur Pfeilrichtung
26 liegt der Stift 4 frei und der Blutbeutel 28 wird mit seiner Öffnung auf dem Stift
aufgesteckt, wodurch der Kopf 1O unter leichter Verformung der Öffnung durch die Öffnung
hindurchschlüpft und der Blutbeutel dann auf dem Schaft verringerten Durchmessers
des Stiftes 4 aufliegt.
[0050] Die Klemmbacke wird einfach losgelassen und verschwenkt selbsttätig unter dem Einfluß
ihres Gewichtes in Pfeilrichtung 26 in die in Figur 7 dargestellte Lage, wobei die
Schlauchauslässe mit richtigem Sitz in den Ausnehmungen 12-16 nach Fig. 12 anliegen.
[0051] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, daß im
Bereich der Klemmrillen 23 jeweils ein Permanentmagnet angeordnet ist, der mit einem
zugeordneten Eisenstreifen in der gegenüberliegenden Fläche des Befestigungsteils
zusammenwirkt, so daß dadurch eine magnetische Halterung der Klemmtacken in der in
Fig. 7 gezeigten Lage gezeigt ist. Dies bewirkt, daß auch wenn die gesamte Halterung
schräg gehalten wird, die Klemmbacken nicht in Gegenrichtung zur eingezeichneten Pfeilrichtung
26 wegschwenken, was im übrigen auch nicht problematisch ist, denn der Kopf 1O vergrößerten
Durchmessers am Stift 4 hält sicher den Blutbeutel vor dem Herabfallen.
[0052] Wenn die Zentrifuge dann in Gang gesetzt wird, wirkt die Zentrifugalkraft dann in
Pfeilrichtung 25, und aufgrund der exzentrischen Halterung der Klemmbacken 3 in Bezug
zur Befestigungsvorrichtung kommt es zu einer Verschwenkung in Pfeilrichtung 26 und
damit zu einer Verfestigung der Klemmverbindung im Bereich der Klemmrillen 23 in
Richtung zum Befestigungsteil 1. Wie eingangs bereits schon ausgeführt, können damit
Klemmkräfte bis zu 15O kg zwischen Klemmbacke und Befestigungsteil erzeugt werden.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0053]
1 Befestigungsteil
2 Hebel
3 Klemmbacke
4 Stift
5 Ansatz
6 Zwischenraum
7 Becher
8 Becher
9 Nietverbindung
1O Kopf (Stift 4)
11 Paßstift
12 Ausnehmung
13 Ausnehmung
14 Ausnehmung
15 Ausnehmung
16 Ausnehmung
17 Schlitz
18 Paßstift
19 Schlitz
2O Ausnehmung
21 Gewindebohrung
22 Fingermulde
23 Klemmrille
24 Bohrung
25 Pfeilrichtung
26 Pfeilrichtung
27 Pfeilrichtung
28 Blutbeutel
29 Schlauch
3O Randbereich
31 Schräge
32 Tiefe (Ausnehmung 2O)
33 Schräge
34 abgekröpfter Schenkel
35 Welle
36 Bohrung
37 Bolzen
38 Backen
39 Mittenbohrung
4O Bohrung
41 Mittenteil
42 Pfeilrichtung
43 Bolzenkopf
44 Ausnehmungen
1. Halterung für Blutbeutel, welche im Gehänge einer Zentrifuge angeordnet sind, wobei
der Blutbeutel mindestens zwei Öffungen im Randbereich aufweist und an der Halterung
Stifte vorhanden sind, welche durch die Öffnungen des Blutbeutels greifen und diesen,
sowie dessen im Anschlußbereich des Blutbeutels angeordnete Schläuche gegen Umknicken
während des Zentrifugationsvorganges schützen , dadurch gekennzeichnet, daß die die Aufhängung des Blutbeutels bildenden Bolzen (37) an Backen (38) angeordnet
sind, welche mittels abgekröpfter Schenkel (34) über langlochartige Bohrungen (36)
an einer horizontalen Welle (35) oberhalb der Becher (8) an einem Mittenteil (41)
einhängbar sind, wobei die Backen (38) unter der Zentrifugalkraft an das Mittenteil
(41) schwenken (Fig. 1).
2. Halterung für Blutbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen (37) der Backen (38) symmetrisch zueinander angeordnet sind und kopfseitig
in einer Mittenbohrung (39) des Mittenteils (41) aneinanderstoßen.
3. Halterung für Blutbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (38) einstückig jeweils zwei abgekröpften Schenkeln (34) zugeordnet
sind.
4. Halterung für Blutbeutel, welche im Gehänge einer Zentrfuge angeordnet sind, wobei
der Blutbeutel mindestens zwei Öffnungen im Randbereich aufweist und an der Halterung
Stifte vorhanden sind, welche durch die Öffnungen des Blutbeutels greifen und diesen,
sowie dessen im Anschlußbereich des Blutbeutels angeordnete Schläuche gegen Umknicken
während des Zentrifugationsvorganges schützen, dadurch gekennzeichnet, daß die die Aufhängung des Blutbeutels (28) bildenden Stifte (4) an einem Befestigungsteil
(1) angeordnet sind, an dem Klemmbacken (3) gelagert sind, welche die Stifte (4)
übergrei fen und unter Zentrifugationskraft sich vergrößernder Klemmkraft gegen den
Randbereich (3O) des Blutbeutels (28) pressen (Fig. 7).
5. Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Klemmbacke (3) am freien, schwenkbaren Ende eines abgekröpften Hebels (2)
befestigt ist und daß die Schwenkachse (Paßstift 18) am Befestigungsteil (1) angeordnet
ist.
6. Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung von zwei Blutbeuteln (28) jedem Blutbeutel ein Becher (7,8) zugeordnet
ist, daß das Halterungsteil (1) in den Zwischenraum (6) zwischen die Becher (7,8)
mit einem Ansatz (5) greift und dort mit den Bechern (7,8) verbunden ist, und daß
auf dem Befestigungsteil (1) jeweils eine Klemmbacke (3) mit jeweils einem Blutbeutel
(28) schwenkbar über Hebel (2) gelagert sind, welche alle in der gleichen Schwenkachse
(Paßstift 18) liegen.
7. Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Klemmbacke (3) voneinander beabstandete Klemmrillen (23) aufweist und daß
im Zwischenraum zwischen den Klemmrillen (23) Ausnehmungen (12) für die knick- und
druckfreie Durchführung der Schläuche (29) des Blutbeutels (28) angeordnet sind.
8. Halterung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (4) in eine Ausnehmung (2O) der Klemmbacke (3) eingreift, deren Tiefe
(32) so groß ist, daß der Kopf (1O) des Stiftes (4) am Grund der Ausnehmung (2O) nicht
anschlägt, wenn die Klemmbacke (3) mit ihren Klemmrillen (23) zur Anlage am Befestigungsteil
(1) kommt.
9. Halterung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stift (4) aus einem Kopf (1O) vergrößerten Durchmessers und aus einem sich
daran anschließenden Schaft kleineren Durchmessers besteht.
1O. Halterung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Klemmfläche (Klemmrillen 23) der Klemmbacke (3) in Bezug zum Befestigungsteil
(1) eine leicht lösbare magnetische Verbindung angeordnet ist.