[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch getaktetes Einspritzventil für gemischverdichtende
Brennkraftmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
[0002] Ein derartiges Einspritzventil ist aus der DE-OS 34 39 671 bekannt. Diese Anordnung
ist hinsichtlich der Schaltfrequenz und der Schaltkraft verbesserungsbedürftig.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Einspritzventil zu schaffen, das bei geringen
zu bewegenden Massen mit hoher Frequenz in einem großen Hubbereich getaktet werden
kann.
[0004] Die Aufgabe wird bei einem Einspritzventil eingangs genannter Art durch die Merkmale
des Patentanspruchs gelöst. Hierdurch wird erreicht, daß eine große Magnetkraft sowohl
bei geschlossenem Ventil, d.h. bei dem größten Luftspalt, als auch bei kleineren Luftspalten
auf den Anker wirkt. Dadurch wird die Anzugszeit verringert. Außerdem ist ein geringerer
Strom für das sichere Offenhalten erforderlich, wodurch ein schneller Abbau des Magnetfeldes
und ein schneller Schließvorgang erreicht wird.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Das Einspritzventil 1 weist einen elektrischen Anschluß
2 auf, über den die elektrische Spule 3 erregt wird. Die Spule 3 ist auf einem nicht
magnetischen Spulenträger 4 angeordnet und befindet sich im Ventilgehäuse 5. Der Eisenkreis
des Magnetsystems wird von einem Außenmantel 6 und zwei innerhalb der Spule 3 befindlichen,
hülsenförmigen Polschuhen 7.1, 7.2 gebildet, so daß der nicht magnetische Spulenträger
zwischen Spule und Polschuh zu liegen kommt. Zwischen den im Abstand zueinander angeordneten
Polschuhen befindet sich ein nicht magnetisierbarer Bereich 8, der als Zwischenring
ausgebildet sein kann, wodurch sich die Wirkung eines Luftspaltes ergibt, so daß
sich die Feldlinien im erregten Zustand zwischen den Polschuhen 7.1 und 7.2 derart
ausbilden, daß sie im Bereich des Zwischenringes durch die Bohrung 9 der Polschuhe
verlaufen. In der Bohrung 9 ist ein magnetisierbarer Anschlag 10 angeordnet, so daß
die Feldlinien, die von dem Polschuh 7.2 ausgehen, auch zu diesem Teil des Eisenkreises
des Magnetsystems gelangen. Dadurch wird bewirkt, daß sich die Summe der auf den
Anker 12 wirkenden Kräfte aus der des Tauchankermagnetsystems und der des an sich
konventionellen Magnetsystems mit einem Zentralpol zusammensetzen. Die entstehende
größere Magnetkraft - gegenüber einer der beiden Bauarten - bewirkt bei geschlossenem
Ventil und damit bei dem größten auftretenden Luftspalt eine kürzere Anzugszeit und
damit ein schnelleres Öffnen. Um ein magnetisches Kleben zwischen den Bauteilen Anker
12 und Anchlag 10 zu verhindern, ist eines dieser Bauteile auf der dem anderen Bauteil
gegenüberliegenden Fläche mit einem nicht magnetisierbaren Überzug 10.1 versehen.
[0006] Der nachstehend beschriebene Ventilaufbau ist nur als Beispiel zu verstehen und berührt
nicht den erfinderischen Magnetkreis. Der Anschlag 10 weist eine Aufnahme für eine
Feder 11 auf, die einen topfförmigen Anker 12 belastet, an dem eine Nadel 13 befestigt
ist, deren anderes Ende einen Ventilverschließkörper 14 trägt. Der Ventilverschließkörper
14 wird als Kugel ausgebildet und wirkt mit einem kegelförmigen Ventilsitz 15 zusammen
und beherrscht einen Brennstoffaustritt 16, der zwischen einem Brennstoffzulauf 17
und einem Brennstoffrücklauf 18 angeordnet ist. Durch entsprechende Auswahl von Kugeldurchmesser
14 und Neigung des Ventilsitzkegels 15 ist es möglich, den Hub des Ankers so zu bestimmen,
daß zwischen Ventilverschliekörper und Ventilsitz keine Drosselwirkung auftritt. Um
bei hoher Schaltfrequenz einen großen Hub zu erzielen, wird angestrebt, die zu bewegenden
Massen geringzuhalten. Dazu wird ein Kugel mit geringem Durchmesser oder eine andere
geeignete Konstruktion eingesetzt. Ein oder mehrere Öffnungen 20 sind im Boden 21
des Ankers 12 vorgesehen, damit sich bei seiner schnellen Bewegung keine Luftdruckpolster
aufbauen können.
[0007] In diesem Tauchankermagnetsystem sind der nicht magnetisierbare Bereich 8 und das
in diesen Bereich hineinragende Ankerende 19 derart zueinander justiert, daß in nicht
erregtem Zustand der Spule 3 der Anker 12 den überwiegenden Teil des nicht magnetisierbaren
Bereiches 8 abdeckt. Das Maß dieser Abdeckung wird bei Festlegung der Ventilabmessungen
bestimmt, um in einem weiteren Hubbereich einen günstigen Verlauf der Anzugskraft
zu erhalten. In erregtem Zustand der Spule überdeckt der Anker diesen nicht magnetisierbaren
Bereich auch in Hubrichtung. Der Ausdruck 'überdeckt' soll hierin bedeuten, daß im
abgezogenen Zustand der Anker 12 gegen den Anschlag 10 derart anliegt, daß der Anker
beidseitig über den nicht magnetisierbaren Bereich 8 übersteht. Hierdurch wird bewirkt,
daß zu Beginn der Ankerbewegung der wesentliche Anteil des Magnetflusses von dem
Polschuh 7.1 über den Anker 12 zur Hülse 7.2 fließt. Bei weiterem Anziehen des Ankers
kommt es zur Umverteilung des Flusses, so daß ein zunehmend größerer Anteil direkt
vom Anschlag 10 auf den Anker 12 übertritt. Durch eine derartige Anordnung läuft
der aus Weicheisen gebildete Anker in erregtem Spulenzustand in das Magnetfeld hinein,
wobei durch den zwischen den Polschuhen befindlichen nicht magnetisierbaren Bereich
bei Beginn der Erregung die Feldlinien bereits so aufgebaut sind, daß sie teilweise
bereits durch den Anker laufen. Mit dieser Anordnung wird nicht nur die höchste Schaltfrequenz
erzielt, sondern die auftretenden Schaltkräfte sind gegenüber Ausführung lediglich
nach dem Tauchankersystem oder lediglich nach einem System mit Zentralpol in jeder
Schaltstellung größer, so daß die vom Brennstoffdruck in Schließrichtung des Ventils
auf den Ventilverschließkörper ausgeübte Schließkraft zusätzlich zur Federschließkraft
sehr schnell überwunden werden kann.
Elektromagnetisch getaktetes Einspritzventil für gemischverdichtende Brennkraftmaschinen
mit einem koaxial in der elektrischen Spule angeordneten, von einer Feder belasteten
Anker, an dem der Ventilschließkörper befestigt ist, der einen Brennstoffaustritt
steuert, wobei die elektrische Spule (3) von einem aus einem Außenmantel und zwei
hülsenförmigen, axial im Abstand zueinander angeordneten Polschuhen (7.1, 7.2) gebildeten
Eisenkreis umschlossen ist, wobei der Abstand zwischen den hülsenförmigen, der Aufnahme
des Ankers (12) dienenden Polschuhen (7.1, 7.2) durch einen nicht magnetisierbaren
Bereich (8) gebildet ist, dem gegenüber der Anker (12) im nicht erregten Zustand der
Spule (3) derart justiert ist, daß er mit einem Ende (19) den überwiegenden Teil des
nicht magnetisierbaren Bereiches (8) abdeckt und im erregten Zustand diesen auch in
Hubrichtung überdeckt, dadurch gekennzeichnet, daß im hülsenförmigen Polschuh (7.1) ein magnetisierbarer Anschlag (10) angeordnet
ist.