(19)
(11) EP 0 278 225 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1988  Patentblatt  1988/33

(21) Anmeldenummer: 88100219.0

(22) Anmeldetag:  09.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 31/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI SE

(30) Priorität: 12.02.1987 DE 3704433

(60) Teilanmeldung:
91112554.0 / 0458371

(71) Anmelder: Albert-Frankenthal AG
D-67225 Frankenthal (DE)

(72) Erfinder:
  • Köbler, Norbert, Ing. grad.
    D-6711 Beindersheim (DE)
  • Göbel, Pirmin
    D-6701 Erpolzheim (DE)
  • Herb, Rudolf
    D-6712 Bobenheim (DE)
  • Weisbrod, Norbert
    D-6711 Hessheim (DE)
  • Puschnerat,Helmut, Ing.
    D-6520 Worms/Rh. (DE)

(74) Vertreter: Munk, Ludwig, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Prinzregentenstrasse 1
D-86150 Augsburg
D-86150 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kurzfarbwerk


    (57) Bei einem Kurzfarbwerk mit wenigstens einer als Raster­walze (3) ausgebildeten Übertragungswalze lassen sich dadurch eine kompakte Bauweise sowie eine zuverlässige und genaue Einfärbung erreichen, daß mindestens zwei in Umfangsrichtung der Rasterwalze (3) gegeneinander ver­setzte Rakelblätter (11, 12) vorgesehen sind, die bei­de mit negativem Anstellwinkel am Umfang der Raster­walze (3) anliegen und die eine stirnseitig durch an der Rasterwalze (3) anliegende Dichtbacken abgeschlosse­ne Farbkammer (13) in Umfangsrichtung begrenzen und daß im Bereich der Wandungen der Farbkammer (13) mindestens eine an eine Farbquelle (16) druckdicht anschließbare Zuströmöffnung (19) und mindestens eine Überströmöff­nung (24 bzw. 35) vorgesehen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kurzfarbwerk, insbesondere für mit einer harten Druckform arbeitende, eine der Vis­kosität von Offsetfarben in etwa entsprechende Viskosi­tät aufweisende Druckfarben verarbeitende Druckmaschi­nen, vorzugsweise Offsetdruckmaschinen, mit wengistens einer als mittels einer Zuführeinrichtung mit Farbe ver­sorgbare, mittels einer Rakelanordnung abrakelbare Ra­sterwalze ausgbildeten Übertragungswalze.

    [0002] Ein Kurzfarbwerk dieser Art ist aus der DE-B 31 17 341 bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung erfolgt die Ein­färbung der mittels eines einzelnen Rakelblatts abrakel­baren Rasterwalze durch eine in einem Farbkasten eintau­ chende Tauchwalze. Diese bekannte Anordnung hat sich an sich bewährt. In manchen Fällen kann sich diese Anord­nung jedoch als zu platzaufwendig erweisen, da der Farb­kasten stets so angeordnet werden muß, daß er die Tauch­walze und die Rakel untegreift, um die überschüssige Farbe auffangen zu können.

    [0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorlie­genden Erfindung, eine Anordnung eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbes­sern, daß eine platzsparende Bauweise erreichbar ist und dennoch eine zuverlässige Füllung der Näpfchen der Ra­sterwalze gewährleistet ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß pro Rasterwalze mindestens zwei in Umfangsrichtung der Rasterwalze gegeneinander versetzte Rakelblätter vorge­sehen sind, die vorzugsweise beide mit negativem Anstellwinkel am Um­fang der Rasterwalze anliegen und die eine stirnseitig durch an der Rasterwalze anliegende Dichtbacken abge­schlossene Farbkammer in Umfangsrichtung begrenzen und daß im Bereich der Wandungen der Farbkammer mindestens eine an eine Farbquelle vorzugsweise druckdicht anschließbare Zuström­öffnung und mindstens eine Überströmöffnung vorgesehen sind.

    [0005] Diese Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise eine In­tegration der Farbzuführeinrichtung in die Rakelanord­nung, was eine kompakte und bezüglich der Platzierung eine hohe Freizügigkeit gewährleistende Bauweise garan­tiert. Gleichzeitig gewährleisten die erfindungsgemäßen Maßnahmen aber auch noch bei hohen Betriebsgeschwindig­ keiten eine hohe Genauigkeit. Das in Drehrichtung der Rasterwalze hinter Rakelblatt bewerkstelligt praktisch eine Vorrakelung zur Beseitigung von auf dem vom Spalt zwischen Rasterwalze und Auftragwalze zurückkommenden Umfangsabschnitt der Rasterwalze vorhandenen Rückständen in Form von Restfarbe, in das Farbwerk gelangtem Wasser sowie Papierstaub etc., wobei aufgrund der vorzugsweise negativen An­stellung sichergestellt ist, daß eine von der Geschwin­digkeit der Rasterwalze unabhängige und von hydrodynami­schen Störeinflüssen freie Funktionsweise und damit eine schmierfilmfreie Abrakelung und zuverlässige Abnahme des Wassers gewährleistet sind, was die Affinität der Rasterwalze zu neuer Farbe und damit die Füllung der Näpfchen verbessern kann und sich damit vorteilhaft auf die Vergleichmäßigung des Farbflusses auswirkt. Zudem ist aufgrund der Vorrakelung mit negativem Anstellwin­kel sichergestellt, daß keine störenden Partikel wie Staub etc. unter das zweite, in Drehrichtung der Raster­walze vordere Rakelblatt gelangen können, das die Abra­kelung der Stege und Füllung der Näpfchen bewerkstelligt, so daß auf eine Changierung der Rakelanordnung in der Regel verzichtet werden kann, was die Bauweise verein­facht. Dennoch wird aufgrund der negativen Rakelanstel­lung auch des zweiten Rakelblatts und der damit von hy­drodynamischen Störeinflüssigen freien Abrakelung der Stege eine hohe Dosierungsgenauigkeit erreicht. Ein wei­terer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß die Beaufschlagung der Farbkammer mit leichtem Überdruck erfolgen kann, was sich ebenfalls vorteilhaft auf eine zuverlässige Füllung der Näpfchen auswirken kann. Aufgrund der vorhandenen Überströmöff­nung wird aber ein unerwünschter Druckanstieg von vorn­ herein unterbunden. Gleichzeitig ergibt sich hierdurch ein gewisser Farbkreislauf, der eine gute Durchmischung von Altfarbe und neuer Farbe ergibt.

    [0006] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maß­nahmen kann das in Drehrichtung der Rasterwalze hintere Rakelblatt von einer außerhalb der Farbkammer vorgesehe­nen, vorzugsweise mit Gefälle angeordneten Ableitrinne unterfaßt sein. Diese kann von der Rasterwalze abge­striffenes Material auffangen und ableiten.

    [0007] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß das in Drehrichtung der Rasterwalze hintere Rakel­blatt mindestens eine von der Rakelkante beabstandete Überströmöffnung, vorzugsweise mehrere, überseine Länge verteilte Überströmöffnungen aufweist. Diese Maßnahme ermöglicht eine einfache Ausgestaltung des die Rakelblät­ter aufnehmenden Rakelhalters. Gleichzeitig ergibt sich hierbei eine intensive Vermengung von Überströmfarbe mit von der Rasterwalze abgestriffenem Material, so daß auch im Falle eines Farbkreislaufs lokale Schmutzansammlungen ausgeschlossen sind.

    [0008] Eine andere zweckmäßige Ausgestaltung kann darin beste­hen, daß ein die beiden Rakelblätter aufnehmender Rakel­halter mit mindestens einer im Bereich zwischen den bei­den Rakelblättern angeordneten Überstömöffnung, vorzugs­weise mehreren Überströmöffnungen, versehen ist. Hierbei ergibt sich eine einfache Ausführung der Rakelblätter. Beide Rakelblätter können hierbei gleich ausgebildet sein.

    [0009] Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen, daß der die beiden Rakelblätter aufneh­mende Rakelhalter eine über seine Länge durchgehende Ver­teilerkammer aufweist, von der mehrere, über die Länge verteilte Zuströmbohrungen abgehen. Diese Maßnahme ge­währleistet eine besonders gleichmäßige Füllung der Farb­kammer über ihrer ganzen Länge und damit eine besonders gleichmäßige Farbversorgung der Rasterwalze.

    [0010] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Zuströmbohrungen in einer im Bereich zwischen den beiden Rakelblättern angeordneten, am Umfang der Ra­sterwalze anliegenden Auftragleiste voresehen sein und in eine zur Rasterwalze hin offene, nutförmige Tasche der Auftragleiste ausmünden. Die Längskanten der Auftrag­leiste bewirken hierbei eine Vordosierung, was das in Drehrichtung vordere Rakelblatt entlasten kann.

    [0011] Zweckmäßig kann dabei die Tasche der Auftragleiste einen in Drehrichtung der Rasterwalze spitz auslaufenden Quer­schnitt aufweisen. Aufgrund der hierbei sich ergebenden positiven Neigung der Abstreifkante kann sich hierbei ein vergleichsweise dicker Farbfilm auf der Rasterwalze aufbauen.

    [0012] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Auftragleiste/kolbenförmig aus dem Rakelhalter ausfahrbar ist, was eine federnde Anpressung und damit eine selbsttätige Nachstellung ermöglicht.

    [0013] Zur weiteren Entlastung des in Drehrichtung der Raster­walze vorderen Rakelblatts können die Überströmöffnung bzw. -öffnungen vorteilhaft im Bereich zwischen der Auf­tragwalze und dem vorderen Rakelblatt angeordnet sein.

    [0014] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der übergeordne­ten Maßnahmen kann zur Aufnahme der Dichtbacken jeweils ein mit deren Seitenkanten aufnehmenden Führungsnuten versehener Lagerbock vorgesehen sein. Diese Maßnahme er­möglicht eine kolbenförmige Nachstellung der Dichtbacken. Zweckmäßig können die Führungsnuten an ihren Stirnseiten offen sein, was einen einfachen Einschub der Dichtbacken ermöglicht.

    [0015] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß die Dichtbacken zumindest im Bereich des in Dreh­richtung der Rasterwalze vorne angeordneten Rakelblatts von einem Widerlager hintergriffen sind. Diese Maßnahme ermöglicht eine spaltlose stirnseitige Anstellung der Dichtbacken und damit eine ausgezeichnete stirnseitige Abdichtung.

    [0016] Zur Abnahme des im Bereich der Dichtbacken auf der Ra­sterwalze entsprechenden Farbstreifens können die Dicht­backen einfach im Bereich ihrer in Drehrichtung der Ra­sterwalze hinteren, umfangsnahen Ecke eine in Drehrich­tun gunter einem spitzen Winkel von äußeren Rand nach innen verlaufende Abschrägung aufweisen, die praktisch als Abweiskante wirkt.

    [0017] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können über der Länge der Rasterwalze mehrere, minde­stens zwei, vorzugsweise eine der Anzahl der über der Länge eine Formzylinders vorgesehenen Anzahl von Druck­ platten entsprechende Anzahl von jeweils eine Farbkammer enthaltenden Rakelhaltern vorgesehen sein. Diese Maßnah­me erleichtert eine auf eine bestimmte Länge der Raster­walze beschränkte Farbzufuhr.

    [0018] Durch eine der Farbkammer vorgeordnete Farbkammer, die vorzugsweise mit aus der Farbkammer austretender Über­lauffarbe beaufschlagt wird, läßt sich eine Einfärbung der Rasterwalze vor ihrem Auflaufen auf die Vorrakel er­reichen, was eine ausgezeichnete Schonung der Vorrakel auch bei negativer Anstellung ergibt.

    [0019] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß die Rakelblätter nicht eingeklemmt werden, sondern lose in eine zugeordnete Aufnahmenut eingelegt werden. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Rakelblätter im Falle einer Erwärmung sich seitlich ausdehnen können und dementsprechend sich auch bei vergleichsweise Anstell­kraft nicht durchwölben, was sich ebenfalls vorteilhaft auf die Verschleißreduzierung auswirkt.

    [0020] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann zwischen den beiden Rakelblättern eine an der Ra­sterwalze anliegende, vorzugsweise angetriebene Schöpf­walze vorgesehen sein. Diese macht eine Zirkulation der Farbe sowie einen Überdruck in der Farbkammer entbehr­lich und gewährleistet dennoch eine zuverlässige, bla­senfreie Füllung der Näpfchen der Rasterwalze. Der An­trieb der Schöpfwalze, die vorteilhaft als Stahlwalze ausgebildet sein kann, erfolgt zweckmäßig über einen in ihren Umfang eingeschnittenen Zahnkranz, in den ein mit einem Motor verbundenen Antriebsrad eingreift.

    [0021] Weitere zweckmäßige Ausgestaltung und vorteilhafte Weiterbildungen der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausfüh­rungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.

    [0022] In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 ein erfindungsgemäßes Kurzfarbwerk für eine Rollenrotationsoffsetdruckmaschine,

    Figur 2 einen Radialschnitt durch eine der Raster­walze zugeordnete Kammerrakelanordnung,

    Figur 3 ein zweites Beispiel durch eine erfindungsge­mäße Kammerrakelanordnung in Figur 1 entspre­chender Darstellung,

    Figur 4 eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen Kam­merrakelanordnung,

    Figur 5 eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Fig. 4,

    Figur 6 eine Draufsicht auf die Dichtbacke gemäß Figuren 4, 5,

    Figur 7 einen Radialschnitt durch ein weiteres Ausfüh­rungsbieispiel einer erfindungsgemäßen Kammer­rakelanordnung mit einer zwischen den Rakel­blättern angeordneten Schöpfwalze und

    Figur 8 eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. 7.



    [0023] Das der Figur 1 zugrundeliegende Kurzfarbwerk besteht aus einer mit einem mit harten Offsetdruckplatten beleg­ten Plattenzylinder 1 zusammenwirkenden, gummierten Auf­tragwalze 2 gleichen Durchmessers wie der Plattenzylin­der und einer mit der Auftragwalze 2 zusammenwirkenden, einen kleineren Durchmesser aufweisenden Rasterwalze 3. Im Falle der hier vorliegenden Offsetdruckmaschine wirkt die Auftragwalze 2 gleichzeitig mit einem als Ganzes mit 4 bezeichneten Feuchtwerk zusammen. Der Umfang der aus Stahl bestehenden Rasterwalze 3 ist mit in Figur 1 ver­größert angedeuteten Näpfchen 5 und diese begrenzenden Stegen 6 versehen. Die Näpfchen 5 werden mit Farbe ge­füllt, die Stege 6 werden abgerakelt, so daß sich eine dem Fassungsvermögen der Näpfchen 5 entsprechende, exakte Dosierung der Farbe ergibt. Die Farbzufuhr zur Raster­walze 3 und die Abrakelung erfolgen mittels einer in Fi­gur 1 als Ganzes mit 7 bezeichneten Kammerrakelanord­nung. Über der Länge der Rasterwalze 3 können mehrere, nebeneinander angeordnete Kammerrakelanordnungen, bei­spielsweise zwei jeweils eine halbe Walzenlänge umfas­sende Kammerrakelanordnungen 7 vorgesehen sein. Es wäre aber auch denkbar, beispielsweise pro Breite der auf dem Plattenzylinder 1 aufgenommen Druckplatten jeweils eine Kammerrakelanordnung 7 vorzusehen. Die Verwendung mehrerer, nebeneinander angeordneter Kammerrakelanord­nungen erleichtert die Handhabung und ermöglicht eine zonenweise Stillegung der Farbversorgung der Rasterwalze 3.

    [0024] Die Kammerrakelanordnung 7 umfaßt, wie am besten aus Figuren 2 und 3 erkennbar ist, einen auf gestellfesten Trägern 8 aufnehmbaren, balkenförmigen Rakelhalter 9, auf dem zwei in Drehrichtung der zugeordneten Rasterwal­ze 3 gegeneinander versetzte, durch Backen 10 gehaltene Rakelblätter 11 bzw. 12 aufgenommen sind. Die Rakelblät­ter 11 bzw. 12 können mit Hilfe der Backen 10 einge­spannt sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sollen die Backen 10 zusammen mit dem Rakelhalter 9 einen Halte­schlitz begrenzen, in den die Rakelblätter 11, 12 lose, d.h. ohne Einspannung eingelegt werden können. Hierzu besitzt der genannte Halteschlitz eine lichte Weite, die etwa 3/100mm bis 4/100 mm über der Dicke des jeweils zuge­ordneten Rakelblatts liegt. Durch diese uneingespannte Anordnung der Rakelblätter 11 bzw. 12 ist sichergestellt, daß sich die Rakelblätter in ihrer Längsrichtung ausdehnen können, sofern es im Laufe des Betriebs zu einer Erwär­mung kommt. Infolge dieses Freiheitsgrads der Rakelblätter wird erreicht, daß die Rakelblätter im Falle einer Erwär­mung gerade bleiben. Die Rakelanpreßkraft kann dementspre­chend vergleichsweise klein sein, was sich günstig uaf die Vermeidung von Verschleiß auswirkt. Gleichzeitig er­gibt die lose Rakelblattanordnung eine Vereinfachung des Rakelblattwechsels.

    [0025] Das in Drehrichtung der Rasterwalze 3 hintere Rakelblatt 11 fungiert jeweils als Vorrakel, das am vom Berührungs­bereich er mit Auftragwalze 2 zurückkommenden Umfangs­abschnitt der Rasterwalze 3 anhaftende Rückstände wie Restfarbe, Wasser, Staubpartikel etc. abstreift. Die vom Rakelblatt 11 abgestreiften Rückstände werden durch eine es unterfassende, mit Gefälle angeordnete Ableit­rinne 14 aufgefangen. Das in Drehrichtung der Rasterwal­ze 3 vordere Rakelblatt fungiert als Hauptrakel, das nach erfolgter Einfärbung des Umfangs der Rasterwalze 3 die Stege 6 abrakelt. Die beiden gegeneinander versetzten Rakelblätter 11, 12 bilden die in Drehrichtung der Ra­sterwalze 3 hintere und vordere Begrenzung einer Farbkam­mer 13, deren radiale Begrenzungen durch den Rakelhalter 9 bzw. den Umfang der Rasterwalze 3 gebildet werden. Stirnseitig ist die Farbkammer 3 durch weitere unten näher beschriebene Dichtbacken verschlossen.

    [0026] Die Rakelblätter 11, 12 können bei erwünschter Umkehrbar­keit der Laufrichtung der Rasterwalze 3 symmetrisch zu einer gedachten Mittellängsebene angeordnet sein und zwar, wie am besten aus Figur 7 erkennbar ist, dachförmig ge­geneinander geneigt, so daß in jedem Falle das als Haupt­rakel wirkende Rakelblatt negativ angestellt ist, d. h. mit mit dem in Drehrichtung der Rasterwalze 3 zurücklie­genden Umfangsabschnitt einen stumpfen Winkel einschlies­sender Anstellung am Umfang der Rasterwalze 3 anliegt. Bei der Ausführung gemäß Figuren 2 und 3 liegen beide Rakelblätter 11, 12 mit negativem Anstellwinkel am Um­fang der Rasterwalze 3 an, deren durch einen Pfeil ange­deutete Drehrichtung hier nicht umkehrbar ist. Die nega­tive Anstelung der beiden Rakelblätter 11, 12 stellt si­cher, daß sowohl im Bereich der Hauptrakel als auch im Bereich der Vorrakel auch bei hohen Drehgeschwindigkeiten der Rasterwalze 3 hydrodynamische Störeinflüsse unter­bleiben. Das in Drehrichtung vordere Rakelblatt 12 kann etwas steiler als das hintere Rakelblatt 11 angestellt sein, was bei Versuchen gute Ergebnisse erbracht hat.

    [0027] Zur Einfärbung der Rasterwalze 3 wird die Farbkammer 13 mit Farbe beaufschlagt. Hierzu ist die Farbkammer 13 bei der Ausführung gemäß Figuren 2 und 3 mittels einer lediglich schematisch angedeuteten Versor­gungsleitung 15 an eine Farbpumpe 16 druckdicht an­schließbar. Hierzu kann der Rakelhalter 9 mit einer in die Farbkammer 13 ausmündenden Zuströmbohrung versehen sein, über die die Versorgungsleitung 15 direkt mit der Farbkammer 13 verbunden wird. Selbstverständlich wäre es auch denkbar, mehrere, gegeneinander versetzte Zu­strömbohrungen vorzusehen.

    [0028] Bei dem der Figur 2 zugrundeliegenden Ausführungsbeispiel ist der Rakelhalter 9 mit einer durch eine Axialbohrung gebildeten Verteilerkammer 17 versehen, die über eine nach außen gehende Gewindebohrung 18, and der die Versor­gungsleitung 15 druckdicht anschließbar ist, mit Farbe beaufschlagbar ist und von der mehrere, über die Länge des Rakelhalters 9 verteilte, in die Farbkammer 13 aus­mündende Zuströmbohrungen 19 abgehen. Hierdurch wird eine besonders gleichmäßige Füllung der Farbkammer 13 über ihrer ganzen Länge gewährleistet.

    [0029] Bei dem der Figur 3 zugrundeliegenden Beispiel ist eben­falls eine im Rakelhalter 9 untergebrachte Verteilerkam­mer 17 vorgesehen. Diese ist als nutförmige Ausnehmung des Rakelhalters 9 ausgebildet, die durch eine schwim­mend hierin aufgenommene Auftragleiste 20, die im Be­reich zwischen den beiden Rakelblättern 11 und 12 am Umfang der Rasterwalze 3 anliegt, walzenseitig abge­schlossen ist. Die Auftragleiste 20 ist mit mehreren, über ihre Länge verteilten Zuströmbohrungen 19a versehen. Diese münden in eine im Bereich der walzenseitigen Ober­ fläche der Auftragleiste 20 vorgesehene, in Längsrich­tung durchgehende Tasche 21 aus. Die Tasche 21 besitzt einen in Drehrichtung der Rasterwalze 3 spitz auslaufen­den Querschnitt. Die in Drehrichtung vordere Kante 22 der Auftragleiste 20 wirkt dementsprechend als positiv angestellte Abstreifkante, die jedoch aufgrund der in­folge ihrer positiven Anstellung wirksam werdenden hydro­hynamischen Kräfte von einem dicken Farbfilm passiert werden kann. Die in der die Verteilerkammer 17 bildenden Ausnehmung schwimmend angeordnete Auftragleiste 20 ist mittels des an ihrer Unterseite anstehenden Farbdrucks kolbenförmig ausfahrbar. Im dargestellten Ausführungs­beispiel wird der Ausschub der Auftragleiste 20 durch eine sie untergreifende, am Rakelhalter 9 abgestützte Feder 23 unterstüzt. Die Verteilerkammer 17 ist wie­derum über eine nach außen ausmündende Anschlußbohrung 18 von außen zugänglich.

    [0030] Die Farbpumpe 16 wälzt die Farbe um wobei die Farbe in der Farbkammer 13 mit leichtem Überdruck ansteht, was eine gute Füllung der Näpfchen 5 gewährleistet. Zur Ver­meidung von unerwünschtem Druck und zur Erzielung eines Farbkrieslaufes wird überschüssige Farbe über eine oder mehrere Überströmöffnungen abgeführt. Diese Überströmöff­nungen können, wie in Figur 2 angedeutet ist, als von der Rakelkante beabstandete, bohrungsförmige Ausnehmun­gen 24 des hinteren Rakelblatts 12 ausgebildet sein. Die über die Ausnehmungen 24 austretende Überschußfarbe wird von der das Rakelblatt 11 unterfassenden Ableitrinne 14 abgeleitet. Zusätzlich oder alternativ zu den Ausnehmun­gen 24 kann auch der Rakelhalter 9 mit einer oder mehre­ren, an der Verteilerkammer 17 und der Anschlußbohrung 18 vorbeiführenden, nach außen ausmündenden Überströmboh­rungen der in Figur 2 bei 25 angedeuteten Art versehen sein, an denen eine drucklose Rückflußleitung 26 an­schließbar ist. Die Überströmbohrungen 25 sind bei der Anordnung gemäß Figur 2 nahe der in Drehrichtung der Ra­sterwalze 3 hinteren Ecke der Farbkammer 13 angeordnet. Bei der Ausführung gemäß Figur 3 mit durch die Auftrag­leiste 20 unterteilter Farbkammer 13 sind nahe der in Drehrichtung der Rasterwalze 3 vorderen Ecke der Farb­kammer 13 angeordnete, durch nach außen ausmündende Boh­rungen des Rakelhalters 9 gebildete Überströmöffnungen 25a vorgesehen, an die eine durcklose Rückflußleitung 26 anschließbar ist. Die Plazierung der Überströmöffnun­gen 25a in dem dem Rakelblatt 12 benachbarten Bereich ergibt eine Entlastung dieses Rakelblatts.

    [0031] Zur Schonung des bei der Ausführung gemäß Figuren 2 und 3 als Vorrakel arbeitenden Rakelblatt 11, das infolge des mit der Rasterwalze 3 zurückkommenden Feuchtmittels und dergleichen einem erhöhten Verschleißangriff unter­worfen ist, kann die Rasterwalze 3 vor dem Auflauf auf das als Vorrakel wirkende Rakelblatt 11 mit Farbe beauf­schlagt werden, die durch das Rakelblatt 11 dann sofort wieder abgerakelt wird. Zu diesem Zweck kann die aus der Farbkammer 13 austretende Überschußfarbe herangezogen werden. Hierzu kann, wie am besten aus Figur 2 erkenn­bar ist, einfach ein dem Rakelblatt 11 vorgeordnetes Blech 40 vorgesehen sein, das zusammen mit dem Rakel­blatt 11 eine der Farbkammer 13 vorgeordnete Farbkammer 41 begrenzt, in welcher die über die Ausnehmungen 24 des Rakelblatts 11 aus der Farbkammer 13 austretende Überschußfarbe so weit aufgestaut wird, daß die Raster­ walze 3 hierdurch auf ihrer ganzen Länge eingefärbt wird. Dir überschüssige Farbe tritt über den Spalt zwischen Blech 40 und Rasterwalze 3 aus und tropft in die Rinne 14 ab. Bei einer Ausführung, bei der das Rakelblatt 11 die in Figur 2 vorgesehenen Ausnehmungen 24 nicht aufweist, könnte eine Beaufschlagung der Kam­mer 41 auch über unter der Aufnahme des Rakelblatts 11 hindurchführende Schlitze erfolgen.

    [0032] Die Stirnseite der Farbkammer 13 sind, wie am besten aus Figuren 4 und 5 erkennbar ist, durch am Umfang der Rasterwalze 3 anliegende Dichtbacken 27 verschließbar. Hierbei handelt es sich um plattenförmige Elemente mit einer dem Umfang der Rasterwalze 3 entsprechenden, kon­kaven Randkontur. Die Dichtbacken 27 sind jeweils in ei­nem am Rakelhalter 9 befestigten Lagerbock 28 aufgenom­men, der mit parallelen Führungsnuten 29 zur Aufnahme der Seitenkanten der Dichtbacken 27 versehen ist. Die Führungsnuten 29 sind stirnseitig, d. h. auf der der Rasterwalze 3 zugewandten Seite und auf der Gegenseite offen, so daß die plattenförmigen Dichtbacken 27 im dar­gestellten Ausführungsbeispiel einfach von unten einge­schoben werden können, was die Montage erleichtert. Die Anstellung der Dichtbacken 27 an den Umfang der Raster­walze 3 erfolgt mit elastischer Vorspannung. Hierzu sind die Lagerböcke 28 mit jeweils in einem etwa mittig angeordneten Führungsrohr 30 aufgenommenen, von einer vor­gespannten Feder 31 untergriffenen Hubkolben 32 versehen, der die zugeordnete Dichtbacke 27 untergreift oder, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem diese un­tergreifenden oder in eine zugeordnete Ausnehmung der betreffende Dichtbacke 27 eingreifenden Mitnehmer 33, hier in Form eines über ein Langloch aus dem Führungs­rohr 31 herausgeführten Radialstifts versehen ist.

    [0033] Die Dichtbacken 27 können mit ihrem aus den Führungsnu­ten 29 heraustretenden Bereich an die Rakelblätter 11 bzw. 12 stirnseitig angedrückt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist hierzu ein die jeweils zugeord­nete Dichtbacke 27 im Bereich des in Drehrichtung der Ra­sterwalze 3 vorderen Rakelblatts 12 hintergreifendes Wi­derlager 34 vorgesehen, das an einem zugeordneten Halte­arm 35 des betreffenden Lagerbocks 28 diesen übergrei­fend verstellbar aufgenommen ist. Im dargestellten Aus­führungsbeispiel ist das Widerlager 34 einfach als La­sche ausgebildet, die an einem Führungsbolzen 36 befe­stigt ist, der in eine zugeordnete Bohrung des Halte­arms 35 verschiebbar eingreift und mittels einer Klemm­schraube 37 feststellbar ist.

    [0034] Es wäre auch denkbar, das Widerlager 24 durch eine Feder 39 abzustützen, wie in Figur 5 mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Dies erspart beim Rakelblattwechsel das Lösen und Wiedereinstellen des Widerlagers 34 und ge­währleistet dennoch eine zuverlässige Anlage unter Vor­spannung.

    [0035] Die Dichtbacken 27 sind im Bereich ihrer in Drehrichtung der Rasterwalze 3 hinteren, umfangsnahen Ecke mit einer in Figur 4 angedeuteten und in Figur 6 vergrößert darge­stellten, unter einem spi-tzen Winkel vom äußeren Rand nach innen verlaufenden Abschrägung 38 versehen. Hier­durch ergibt sich praktisch eine Abweiskante, die den im Bereich der Anlage der Dichtbacke 27 auf der Raster­ walze 3 sich ausbildenden Farbstreifen abnimmt und nach innen in den Wirkbereich der Rakelblätter führt.

    [0036] Besonders gute Ergebnisse können erreicht werden, wenn die durch die Abschrägung 38 gebildete Spitze, wie in Figur 6 mit geshtrichelten Linien angedeutet ist, um etwa 1mm bis 2mm nach außen gebogen ist.

    [0037] Der grundsätzliche Aufbau der Anordnung gemäß Figuren 7 und 8 entspricht den oben geschilderten Ausführungs­formen. In der nachstehenden Beschreibung wird daher im wesentlichen nur auf die Unterschiede eingegangen, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen Verwendung fin­den.

    [0038] Bei dieser weiteren Ausführungsform sind die beiden Ra­kelblätter 11, 12, wie weitere oben bereits erwähnt wur­de und Fig. 7 anschaulich zeigt, symmetrisch zu einer durch die Achse der Rasterwalze 3 gehenden Mittellängs­ebene angeordnet und dachförmig gegeneinander geneigt. Durch diese symmetrische Anordnung ist es möglich, die Drehrichtung der Rasterwalze 3 umzukehren. Dem darge­stellten Ausführungsbeispiel liegt eine Drehrichtung der Rasterwalze 3 im Uhrzeigersinn zugrunde. Das als Arbeits­rakel wirkende Rakelblatt 12 besitzt dabei eine negative Anstellung gegenüber der Rasterwalze 3. Das als Vorrakel wirkende Rakelblatt 11 ist demgegenüber positiv ange­stellt. Dasselbe gilt auch für die entgegenegesetzte Drehrichtung. Auch in diesem Falle ist das in Drehrich­tung hintere Rakelblatt negativ und das in Drehrich­tung vordere Rakelblatt positiv angestellt.

    [0039] In der durch die beiden Rakelblätter 11, 12 begrenzten Farbkammer 13 befindet sich bei der Ausführung gemäß Figuren 7 und 8 eine Schöpfwalze 42, die auf der ganzen Länge der Farbkammer 13 am Umfang der Rasterwalze 3 an­liegt. Die Schöpfwalze 42 kann als Gummi- oder Metall­walze ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbei­spiel liegt eine Stahlausführung zugrunde. Die Schöpf­walze 42 stellt sicher, daß eine Umwälzung der Farbe mit Überdruck in der Farbkammer 13 entfallen kann. Es genügt vielmehr eine vergleichsweise geringe Füllung im Farbkasten. Dennoch wird durch die Schöpfwalze 42 eine zuverlässige, blasenfreie Füllung der Näpfchen der Ra­sterwalze gewährleistet. Infolge des Wegfalls der Farb­umwälzung befindet sich hierbei vergleichsweise wenig Farbe im Einsatz, was insbesondere bei der Herstellung kleinerer Eindruckflächen erwünscht ist.

    [0040] Die Schöpfwalze 42 erstreckt sich über die ganze Länge der jeweils zugeordneten Farbkammer 13 und liegt mit ihren Stirnseiten, wie am besten aus Figur 8 erkennbar ist, an den Dichtbacken 27 an. Zur Lagerung der Schöpf­walze 42 sind in die Farbkammer 13 eingesetzte Halb­schalen 43 vorgesehen, in welche die Schöpfwalze 42 eingelegt ist. Die Halbschalen 43 sind ähnlich wie die Dichtbacken 27 bezüglich der Rasterwalze 3 in radialer Richtung verstellbar, so daß in jedem Falle eine zu­verlässige Anlage der Schöpfwalze 42 an der Rasterwalze 3 erreichbar ist. Hierzu sind die Halbschalen 43 durch im Rakelhalter 9 angeordnete, geschlitzte Stifte 44 ge­führt und durch jeweils eine in die Farbkammer 13 ein­greifende, von außen betätigbare Stellschraube 45 un­tergriffen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel greift die Stellschraube 45 nicht direkt an der zugeordneten Halbschale 43 an. Vielmehr ist ein an der Halbschale 43 angreifender Ausschubstife 46 vorgesehen, der sich über eine Feder 47 auf der Stellschraube 45 abstützt.

    [0041] Die mit ihrem Umfang in die Halbschalen 43 eingelegte Schöpfwalze 42 wird im dargestellten Ausführungsbeispiel mittels eines Antriebsmotors 48, der an den Rakelhalter 9 angeflanscht ist, angetrieben. Der Antriebsmotor 48 ist umsteuerbar, so daß die Schöpfwalze 42 bei jeder Drehrichtung der Rasterwalze 3 so antreibbar ist, daß sich im Berührungsbereich gleichläufige Bewegungen er­geben, so daß die Farbe in den Berührungsschlitz hinein­gezogen wird. Die Umfangsgeschwindigkeit der Schöpfwalze 42 ist jedoch wesentlich kleiner als die der Bahngeschwin­digkeit entsprechende Umfangsgeschwindigkeit der Raster­walze 3. Zum Antrieb der Schöpfwalze 42 ist diese mit einem etwa auf mittlerer Länge angeorndeten, in ihren Umfang eingeschnittenen Schneckenradkranz 49 versehen, in den eine in der Farbkammer 13 angeordnete Schnecke 50 eingreift, die über eine aus der Farbkammer 13 herausge­führte Welle 51 mit dem Antriebsmotor 48 verbunden ist. Die Welle 51 ist mittels eines durch eine Feder unter­griffenen Dichtrings 52, der an der unteren Stirnseite der stehend angeordneten Schnecke 50 anliegt, gegenüber einem in den Rakelhalter 9 eingesetzten Rohr, an das der Antriebsmotor 48 angeflanscht sein kann, abgedichtet. Der Antrieb der Schöpfwalze 42 über einen in ihren Um­fang eingeschnittenen Zahnkranz ergibt auch im Falle mehrerer, nebeneinander angeordneter Farbkammern 13, eine einfache Bauweise.

    [0042] Die von dem der der Figur 7 zugrundeliegenden Be­triebsweise als Vorrakel fungierenden Rakelblatt 11 von der Rasterwalze abgerakelte Farbe wird in einer an den Rakelhalter 9 angeformten Rinne 53 aufgefangen und abge­leitet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rinne 53 über eine Abflußbohrung 54 mit der Farbkammer 13 verbunden, so daß die von der Rasterwalze 3 abgera­kelte Farbe wieder in die Farbkammer 13 zurückgeführt wird. Durch die in der Farbkammer 13 vorgesehene Schöpf­walze 42 wird eine gute Vermischung der zurückkommenden, mit Verunreinigungen beladenen Farbe mit neuer Farbe be­wirkt. Im Bereich des gegenüberliegenden Rakelblatts 12, das bei entgegengesetzter Drehrichtung der Rasterwalze 3 als Vorrakel fungiert, ist ebenfalls eine mit der Farb­kammer 13 verbundene Rinne vorgesehen, so daß volle Um­steuerbarkeit gewährleistet ist. Die Farbkammer 13 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel durcklos, d. h. die Farbe steht nicht unter Überdruck. Es ist daher kei­ne Farbpumpe erforderlich. Die Farbe kann vielmehr in die Farbkammer 13 eingeschüttet werden. Hierzu ist ein in Figur 7 links angedeuteter, an den Rakelhalter 9 an­geformter Einfülltrichter 55 vorgesehen, der mit der Farbkammer 13 verbunden ist. Die vorliegende Anordnung arbeitet dementsprechend mit vergleichsweise wenig Farbe, was insbesondere da zu einer ausgezeichneten Wirtschaft­lichkeit führt, wo nur kleine Flächen gedruckt werden sollen, beispielsweise bei Eindruckwerken.


    Ansprüche

    1. Kurzfarbwerk, insbesondere für mit einer harten Druckform arbeitende, eine der Viskosität von Off­setfarben in etwa entsprechende Viskosität aufwei­sende Druckfarben verarbeitende Druckmaschinen vorzugsweise Offsetdruckmaschinen, mit wenigstens einer als mittels einer Zuführeinrichtung mit Far­be versorgbare, mittels einer Rakelanordnung abra­kelbare Rasterwalze (3) ausgebildeten Übertragungs­walze, dadurch gekennzeichnet, daß pro Rasterwalze (3) mindestens zwei in Umfangsrichtung der Raster­walze (3) gegeneinander versetzte, auf einem gemein­samen Rakelhalter (9) aufgenommene Rakelblätter (11, 12) vorgesehen sind, von denen zumindest das in Drehrichtung vordere Rakelblatt (12) (Arbeitsrakel) mit negativem Anstellwinkel am Umfang der Rasterwal­ze (3) anliegt und die eine stirnseitig durch an der Rasterwalze (3) anliegende Dichtbacken (27) ab­geschlossene Farbkammer in Umfangsrichtung begrenzen und daß im Bereich der Wandungen der Farbkammer min­destens eine an eine Farbquelle anschließbare Zu­strömöffnung (19 bzw. 19a) und mindestens eine Über­strömöffnung (24 bzw. 25 bzw. 25a) vorgesehen sind.
     
    2. Kurzfarbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Rakelblätter (11, 12) mit negativem Anstell­winkel am Umfang der Rasterwalze (3) anliegen, wobei vorzugsweise das in Drehrichtung der Rasterwalze (3) hintere Rakelblatt (11) (Vorrakel) steiler ange­stellt ist als das in Drehrichtung vordere Rakelblatt (12).
     
    3. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das in Drehrichtung hin­tere Rakelblatt (11) von einer außerhalb der Farbkam­mer (13) vorgesehenen, vorzugsweise mit Gefälle ange­ordneten Ableitrinne (14) unterfaßt ist.
     
    4. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das in Drehrichtung hin­tere Rakelblatt (11) mindestens eine von der Rakel­kante beabstandete Überströmöffnung (24) aufweist.
     
    5. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die beiden Rakelblät­ter (11, 12) aufnehmende, vorzugsweise mit mindestens einer zwischen den beiden Rakelblättern (11, 12) an­geordneten Überströmöffnung (25 bzw. 25a) versehene Rakelhalter (9) mindestens eine über die Rakellänge durchgehende Verteilerkammer (17) aufweist, von der mehrere, über ihre Länge verteilte Zuströmbohrungen (19 bzw. 19a) abgehen.
     
    6. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuströmbohrungen (19a) in einer im Bereich zwischen den beiden Rakelblättern (11, 12) angeordneten, am Umfang der Rasterwalze (3) anliegenden Auftragleiste (20) vorgesehen sind und in einer zur Rasterwalze (3) hin offene, vorzugsweise ei­nen in Drehrichtung der Rasterwalze (3) spitz auslau­fenden Querschnitt aufweisende Tasche (21) der Auf­tragleiste (20) ausmünden und daß die Überströmöff­nung bzw. -öffnungen (25a) vorzugsweise im Bereich zwischen der Auftragleiste (20) und dem in Drehrich­tung der Rasterwalze (3) vorderen Rakelblatt (12) an­geordnet ist bzw. sind.
     
    7. Kurzfarbwerk nach Anspruch 6,dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragleiste (20) vorzugsweise mittels min­destens einer Feder (23) kolbenförmig aus dem Rakel­halter (9) ausfahrbar ist und daß die die Auftragleiste (20) aufnehmende Ausnehmung des Rakelhalters (9) als Verteilerkammer (17) ausgebildet ist.
     
    8. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme der Dicht­backen (27), die vorzugsweise im Bereich ihrer in Drehrichtung der Rasterwalze (3) hinteren, umfangs­nahen Ecke eine in Drehrichtung unter einem spitzen Winkel vom äußeren Rand nach innen verlaufende, vor­zugsweise nach außen gebogene Abschrägung (38) aufwei­sen, jeweils ein mit deren Seitenkanten aufnehmenden, vorzugsweise im Bereich beider Stirnseiten offenen Führungsnuten (29) versehener Lagerbock (28) vorge­sehen ist und daß die Dichtbacken (27) vorzugsweise mittels jeweils mindestens einer Ausschubfeder (31) kolbenförmig ausfahrbar sind.
     
    9. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtbacken (27) zu­mindest im Bereich des in Drehrichtung der Rasterwal­ze (3) vorderen Rakelblatts (12) von einem verschieb­baren Widerlager (43) hintergriffen sind, das vorzugs­weise an einem zugeordneten Haltearm (35) des Lager­bocks (28) diesen übergreifend verstellbar aufgenommen ist.
     
    10. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über der Länge der Raster­walze (3) mindestens zwei, vorzugsweise eine der An­zahl der über der Länge eines Formzylinders (1) vor­gesehenen Anzahl von Druckplatten entsprechende An­zahl von jeweils eine Farbkammer (13) begrenzenden, auf einem gemeinsamen Rakelhalter aufgenommenen Rakel­paaren (11, 12) vorgesehen sind.
     
    11. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (34) in Längsrichtung des jeweils zugeordneten Rakel­blatts federnd nachgiebig angeordnet bzw. ausgebildet ist.
     
    12. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakelblätter (11, 12) einspannungslos in eine jeweils zugeordnete Aufnahme­nut einlegbar sind, deren lichte Weite gegenüber der Dicke des jeweils zugeordneten Rakelblatts (11 bzw. 12) Übermaß besitzt.
     
    13. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem in Drehrichtung hin­teren Rakelblatt (11) (Vorrakel) einen mit Farbe be­aufschlagte, vorzugsweise durch ein Überlaufblech (40) begrenzte Kammer (41) vorgeordnet ist, in welche die Rasterwalze (3) eintaucht.
     
    14. Kurzfarbwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (41) mittels der Überströmöffnungen (24 bzw. 25 bzw. 25a) der zwischen den beiden Rakel­blättern (11, 12) vorgesehenen Farbkammer (13), vor­zugsweise mittels der im Bereich des in Drehrichtung hinteren Rakelblatts (11) vorgesehenen Überströmöff­nungen (24), mit Farbe aus der Farbkammer (13) be­aufschlagbar ist.
     
    15. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Farbkammer (13) einen an die Rasterwalze (3) anstellbare, drehbar ge­lagerte Schöpfwalze (42) angeordnet ist.
     
    16. Kurzfarbwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfwalze (42) in bezüglich der Rasterwalze (3) radial verschiebbare Halbschalen (43) eingelegt ist.
     
    17. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche 15 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfwal­ze (42) angetrieben ist und hierzu vorzugsweise einen in ihrem Umfang eingeschnittenen Zahnkranz (49) auf­weist, in den ein Antriebsrad (50) eingreift, das mit­tels einer abgedichteten Antriebswelle (51) mit einem außerhalb der Farbkammer (13) angeordneten Antriebsmo­tor (48) verbunden ist.
     




    Zeichnung