[0001] Die Erfindung betrifft ein Kurzfarbwerk, insbesondere für mit einer harten Druckform
arbeitende, eine der Viskosität von Offsetfarben in etwa entsprechende Viskosität
aufweisende Druckfarben verarbeitende Druckmaschinen, vorzugsweise Offsetdruckmaschinen,
mit wengistens einer als mittels einer Zuführeinrichtung mit Farbe versorgbare, mittels
einer Rakelanordnung abrakelbare Rasterwalze ausgbildeten Übertragungswalze.
[0002] Ein Kurzfarbwerk dieser Art ist aus der DE-B 31 17 341 bekannt. Bei dieser bekannten
Anordnung erfolgt die Einfärbung der mittels eines einzelnen Rakelblatts abrakelbaren
Rasterwalze durch eine in einem Farbkasten eintau chende Tauchwalze. Diese bekannte
Anordnung hat sich an sich bewährt. In manchen Fällen kann sich diese Anordnung jedoch
als zu platzaufwendig erweisen, da der Farbkasten stets so angeordnet werden muß,
daß er die Tauchwalze und die Rakel untegreift, um die überschüssige Farbe auffangen
zu können.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung
eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern,
daß eine platzsparende Bauweise erreichbar ist und dennoch eine zuverlässige Füllung
der Näpfchen der Rasterwalze gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß pro Rasterwalze mindestens
zwei in Umfangsrichtung der Rasterwalze gegeneinander versetzte Rakelblätter vorgesehen
sind, die vorzugsweise beide mit negativem Anstellwinkel am Umfang der Rasterwalze
anliegen und die eine stirnseitig durch an der Rasterwalze anliegende Dichtbacken
abgeschlossene Farbkammer in Umfangsrichtung begrenzen und daß im Bereich der Wandungen
der Farbkammer mindestens eine an eine Farbquelle vorzugsweise druckdicht anschließbare
Zuströmöffnung und mindstens eine Überströmöffnung vorgesehen sind.
[0005] Diese Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise eine Integration der Farbzuführeinrichtung
in die Rakelanordnung, was eine kompakte und bezüglich der Platzierung eine hohe
Freizügigkeit gewährleistende Bauweise garantiert. Gleichzeitig gewährleisten die
erfindungsgemäßen Maßnahmen aber auch noch bei hohen Betriebsgeschwindig keiten eine
hohe Genauigkeit. Das in Drehrichtung der Rasterwalze hinter Rakelblatt bewerkstelligt
praktisch eine Vorrakelung zur Beseitigung von auf dem vom Spalt zwischen Rasterwalze
und Auftragwalze zurückkommenden Umfangsabschnitt der Rasterwalze vorhandenen Rückständen
in Form von Restfarbe, in das Farbwerk gelangtem Wasser sowie Papierstaub etc., wobei
aufgrund der vorzugsweise negativen Anstellung sichergestellt ist, daß eine von der
Geschwindigkeit der Rasterwalze unabhängige und von hydrodynamischen Störeinflüssen
freie Funktionsweise und damit eine schmierfilmfreie Abrakelung und zuverlässige Abnahme
des Wassers gewährleistet sind, was die Affinität der Rasterwalze zu neuer Farbe und
damit die Füllung der Näpfchen verbessern kann und sich damit vorteilhaft auf die
Vergleichmäßigung des Farbflusses auswirkt. Zudem ist aufgrund der Vorrakelung mit
negativem Anstellwinkel sichergestellt, daß keine störenden Partikel wie Staub etc.
unter das zweite, in Drehrichtung der Rasterwalze vordere Rakelblatt gelangen können,
das die Abrakelung der Stege und Füllung der Näpfchen bewerkstelligt, so daß auf
eine Changierung der Rakelanordnung in der Regel verzichtet werden kann, was die Bauweise
vereinfacht. Dennoch wird aufgrund der negativen Rakelanstellung auch des zweiten
Rakelblatts und der damit von hydrodynamischen Störeinflüssigen freien Abrakelung
der Stege eine hohe Dosierungsgenauigkeit erreicht. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Maßnahmen ist darin zu sehen, daß die Beaufschlagung der Farbkammer mit leichtem Überdruck
erfolgen kann, was sich ebenfalls vorteilhaft auf eine zuverlässige Füllung der Näpfchen
auswirken kann. Aufgrund der vorhandenen Überströmöffnung wird aber ein unerwünschter
Druckanstieg von vorn herein unterbunden. Gleichzeitig ergibt sich hierdurch ein
gewisser Farbkreislauf, der eine gute Durchmischung von Altfarbe und neuer Farbe ergibt.
[0006] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen kann das in Drehrichtung
der Rasterwalze hintere Rakelblatt von einer außerhalb der Farbkammer vorgesehenen,
vorzugsweise mit Gefälle angeordneten Ableitrinne unterfaßt sein. Diese kann von der
Rasterwalze abgestriffenes Material auffangen und ableiten.
[0007] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß das in Drehrichtung der
Rasterwalze hintere Rakelblatt mindestens eine von der Rakelkante beabstandete Überströmöffnung,
vorzugsweise mehrere, überseine Länge verteilte Überströmöffnungen aufweist. Diese
Maßnahme ermöglicht eine einfache Ausgestaltung des die Rakelblätter aufnehmenden
Rakelhalters. Gleichzeitig ergibt sich hierbei eine intensive Vermengung von Überströmfarbe
mit von der Rasterwalze abgestriffenem Material, so daß auch im Falle eines Farbkreislaufs
lokale Schmutzansammlungen ausgeschlossen sind.
[0008] Eine andere zweckmäßige Ausgestaltung kann darin bestehen, daß ein die beiden Rakelblätter
aufnehmender Rakelhalter mit mindestens einer im Bereich zwischen den beiden Rakelblättern
angeordneten Überstömöffnung, vorzugsweise mehreren Überströmöffnungen, versehen
ist. Hierbei ergibt sich eine einfache Ausführung der Rakelblätter. Beide Rakelblätter
können hierbei gleich ausgebildet sein.
[0009] Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen, daß der die
beiden Rakelblätter aufnehmende Rakelhalter eine über seine Länge durchgehende Verteilerkammer
aufweist, von der mehrere, über die Länge verteilte Zuströmbohrungen abgehen. Diese
Maßnahme gewährleistet eine besonders gleichmäßige Füllung der Farbkammer über ihrer
ganzen Länge und damit eine besonders gleichmäßige Farbversorgung der Rasterwalze.
[0010] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Zuströmbohrungen
in einer im Bereich zwischen den beiden Rakelblättern angeordneten, am Umfang der
Rasterwalze anliegenden Auftragleiste voresehen sein und in eine zur Rasterwalze
hin offene, nutförmige Tasche der Auftragleiste ausmünden. Die Längskanten der Auftragleiste
bewirken hierbei eine Vordosierung, was das in Drehrichtung vordere Rakelblatt entlasten
kann.
[0011] Zweckmäßig kann dabei die Tasche der Auftragleiste einen in Drehrichtung der Rasterwalze
spitz auslaufenden Querschnitt aufweisen. Aufgrund der hierbei sich ergebenden positiven
Neigung der Abstreifkante kann sich hierbei ein vergleichsweise dicker Farbfilm auf
der Rasterwalze aufbauen.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Auftragleiste/kolbenförmig
aus dem Rakelhalter ausfahrbar ist, was eine federnde Anpressung und damit eine selbsttätige
Nachstellung ermöglicht.
[0013] Zur weiteren Entlastung des in Drehrichtung der Rasterwalze vorderen Rakelblatts
können die Überströmöffnung bzw. -öffnungen vorteilhaft im Bereich zwischen der Auftragwalze
und dem vorderen Rakelblatt angeordnet sein.
[0014] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der übergeordneten Maßnahmen kann zur Aufnahme
der Dichtbacken jeweils ein mit deren Seitenkanten aufnehmenden Führungsnuten versehener
Lagerbock vorgesehen sein. Diese Maßnahme ermöglicht eine kolbenförmige Nachstellung
der Dichtbacken. Zweckmäßig können die Führungsnuten an ihren Stirnseiten offen sein,
was einen einfachen Einschub der Dichtbacken ermöglicht.
[0015] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß die Dichtbacken zumindest
im Bereich des in Drehrichtung der Rasterwalze vorne angeordneten Rakelblatts von
einem Widerlager hintergriffen sind. Diese Maßnahme ermöglicht eine spaltlose stirnseitige
Anstellung der Dichtbacken und damit eine ausgezeichnete stirnseitige Abdichtung.
[0016] Zur Abnahme des im Bereich der Dichtbacken auf der Rasterwalze entsprechenden Farbstreifens
können die Dichtbacken einfach im Bereich ihrer in Drehrichtung der Rasterwalze
hinteren, umfangsnahen Ecke eine in Drehrichtun gunter einem spitzen Winkel von äußeren
Rand nach innen verlaufende Abschrägung aufweisen, die praktisch als Abweiskante wirkt.
[0017] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können über der Länge der Rasterwalze
mehrere, mindestens zwei, vorzugsweise eine der Anzahl der über der Länge eine Formzylinders
vorgesehenen Anzahl von Druck platten entsprechende Anzahl von jeweils eine Farbkammer
enthaltenden Rakelhaltern vorgesehen sein. Diese Maßnahme erleichtert eine auf eine
bestimmte Länge der Rasterwalze beschränkte Farbzufuhr.
[0018] Durch eine der Farbkammer vorgeordnete Farbkammer, die vorzugsweise mit aus der Farbkammer
austretender Überlauffarbe beaufschlagt wird, läßt sich eine Einfärbung der Rasterwalze
vor ihrem Auflaufen auf die Vorrakel erreichen, was eine ausgezeichnete Schonung
der Vorrakel auch bei negativer Anstellung ergibt.
[0019] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, daß die Rakelblätter nicht
eingeklemmt werden, sondern lose in eine zugeordnete Aufnahmenut eingelegt werden.
Hierdurch ist sichergestellt, daß die Rakelblätter im Falle einer Erwärmung sich seitlich
ausdehnen können und dementsprechend sich auch bei vergleichsweise Anstellkraft nicht
durchwölben, was sich ebenfalls vorteilhaft auf die Verschleißreduzierung auswirkt.
[0020] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann zwischen den beiden Rakelblättern
eine an der Rasterwalze anliegende, vorzugsweise angetriebene Schöpfwalze vorgesehen
sein. Diese macht eine Zirkulation der Farbe sowie einen Überdruck in der Farbkammer
entbehrlich und gewährleistet dennoch eine zuverlässige, blasenfreie Füllung der
Näpfchen der Rasterwalze. Der Antrieb der Schöpfwalze, die vorteilhaft als Stahlwalze
ausgebildet sein kann, erfolgt zweckmäßig über einen in ihren Umfang eingeschnittenen
Zahnkranz, in den ein mit einem Motor verbundenen Antriebsrad eingreift.
[0021] Weitere zweckmäßige Ausgestaltung und vorteilhafte Weiterbildungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0022] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 ein erfindungsgemäßes Kurzfarbwerk für eine Rollenrotationsoffsetdruckmaschine,
Figur 2 einen Radialschnitt durch eine der Rasterwalze zugeordnete Kammerrakelanordnung,
Figur 3 ein zweites Beispiel durch eine erfindungsgemäße Kammerrakelanordnung in
Figur 1 entsprechender Darstellung,
Figur 4 eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen Kammerrakelanordnung,
Figur 5 eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Fig. 4,
Figur 6 eine Draufsicht auf die Dichtbacke gemäß Figuren 4, 5,
Figur 7 einen Radialschnitt durch ein weiteres Ausführungsbieispiel einer erfindungsgemäßen
Kammerrakelanordnung mit einer zwischen den Rakelblättern angeordneten Schöpfwalze
und
Figur 8 eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. 7.
[0023] Das der Figur 1 zugrundeliegende Kurzfarbwerk besteht aus einer mit einem mit harten
Offsetdruckplatten belegten Plattenzylinder 1 zusammenwirkenden, gummierten Auftragwalze
2 gleichen Durchmessers wie der Plattenzylinder und einer mit der Auftragwalze 2
zusammenwirkenden, einen kleineren Durchmesser aufweisenden Rasterwalze 3. Im Falle
der hier vorliegenden Offsetdruckmaschine wirkt die Auftragwalze 2 gleichzeitig mit
einem als Ganzes mit 4 bezeichneten Feuchtwerk zusammen. Der Umfang der aus Stahl
bestehenden Rasterwalze 3 ist mit in Figur 1 vergrößert angedeuteten Näpfchen 5 und
diese begrenzenden Stegen 6 versehen. Die Näpfchen 5 werden mit Farbe gefüllt, die
Stege 6 werden abgerakelt, so daß sich eine dem Fassungsvermögen der Näpfchen 5 entsprechende,
exakte Dosierung der Farbe ergibt. Die Farbzufuhr zur Rasterwalze 3 und die Abrakelung
erfolgen mittels einer in Figur 1 als Ganzes mit 7 bezeichneten Kammerrakelanordnung.
Über der Länge der Rasterwalze 3 können mehrere, nebeneinander angeordnete Kammerrakelanordnungen,
beispielsweise zwei jeweils eine halbe Walzenlänge umfassende Kammerrakelanordnungen
7 vorgesehen sein. Es wäre aber auch denkbar, beispielsweise pro Breite der auf dem
Plattenzylinder 1 aufgenommen Druckplatten jeweils eine Kammerrakelanordnung 7 vorzusehen.
Die Verwendung mehrerer, nebeneinander angeordneter Kammerrakelanordnungen erleichtert
die Handhabung und ermöglicht eine zonenweise Stillegung der Farbversorgung der Rasterwalze
3.
[0024] Die Kammerrakelanordnung 7 umfaßt, wie am besten aus Figuren 2 und 3 erkennbar ist,
einen auf gestellfesten Trägern 8 aufnehmbaren, balkenförmigen Rakelhalter 9, auf
dem zwei in Drehrichtung der zugeordneten Rasterwalze 3 gegeneinander versetzte,
durch Backen 10 gehaltene Rakelblätter 11 bzw. 12 aufgenommen sind. Die Rakelblätter
11 bzw. 12 können mit Hilfe der Backen 10 eingespannt sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sollen die Backen 10 zusammen mit dem Rakelhalter 9 einen Halteschlitz begrenzen,
in den die Rakelblätter 11, 12 lose, d.h. ohne Einspannung eingelegt werden können.
Hierzu besitzt der genannte Halteschlitz eine lichte Weite, die etwa 3/100mm bis 4/100
mm über der Dicke des jeweils zugeordneten Rakelblatts liegt. Durch diese uneingespannte
Anordnung der Rakelblätter 11 bzw. 12 ist sichergestellt, daß sich die Rakelblätter
in ihrer Längsrichtung ausdehnen können, sofern es im Laufe des Betriebs zu einer
Erwärmung kommt. Infolge dieses Freiheitsgrads der Rakelblätter wird erreicht, daß
die Rakelblätter im Falle einer Erwärmung gerade bleiben. Die Rakelanpreßkraft kann
dementsprechend vergleichsweise klein sein, was sich günstig uaf die Vermeidung von
Verschleiß auswirkt. Gleichzeitig ergibt die lose Rakelblattanordnung eine Vereinfachung
des Rakelblattwechsels.
[0025] Das in Drehrichtung der Rasterwalze 3 hintere Rakelblatt 11 fungiert jeweils als
Vorrakel, das am vom Berührungsbereich er mit Auftragwalze 2 zurückkommenden Umfangsabschnitt
der Rasterwalze 3 anhaftende Rückstände wie Restfarbe, Wasser, Staubpartikel etc.
abstreift. Die vom Rakelblatt 11 abgestreiften Rückstände werden durch eine es unterfassende,
mit Gefälle angeordnete Ableitrinne 14 aufgefangen. Das in Drehrichtung der Rasterwalze
3 vordere Rakelblatt fungiert als Hauptrakel, das nach erfolgter Einfärbung des Umfangs
der Rasterwalze 3 die Stege 6 abrakelt. Die beiden gegeneinander versetzten Rakelblätter
11, 12 bilden die in Drehrichtung der Rasterwalze 3 hintere und vordere Begrenzung
einer Farbkammer 13, deren radiale Begrenzungen durch den Rakelhalter 9 bzw. den
Umfang der Rasterwalze 3 gebildet werden. Stirnseitig ist die Farbkammer 3 durch weitere
unten näher beschriebene Dichtbacken verschlossen.
[0026] Die Rakelblätter 11, 12 können bei erwünschter Umkehrbarkeit der Laufrichtung der
Rasterwalze 3 symmetrisch zu einer gedachten Mittellängsebene angeordnet sein und
zwar, wie am besten aus Figur 7 erkennbar ist, dachförmig gegeneinander geneigt,
so daß in jedem Falle das als Hauptrakel wirkende Rakelblatt negativ angestellt ist,
d. h. mit mit dem in Drehrichtung der Rasterwalze 3 zurückliegenden Umfangsabschnitt
einen stumpfen Winkel einschliessender Anstellung am Umfang der Rasterwalze 3 anliegt.
Bei der Ausführung gemäß Figuren 2 und 3 liegen beide Rakelblätter 11, 12 mit negativem
Anstellwinkel am Umfang der Rasterwalze 3 an, deren durch einen Pfeil angedeutete
Drehrichtung hier nicht umkehrbar ist. Die negative Anstelung der beiden Rakelblätter
11, 12 stellt sicher, daß sowohl im Bereich der Hauptrakel als auch im Bereich der
Vorrakel auch bei hohen Drehgeschwindigkeiten der Rasterwalze 3 hydrodynamische Störeinflüsse
unterbleiben. Das in Drehrichtung vordere Rakelblatt 12 kann etwas steiler als das
hintere Rakelblatt 11 angestellt sein, was bei Versuchen gute Ergebnisse erbracht
hat.
[0027] Zur Einfärbung der Rasterwalze 3 wird die Farbkammer 13 mit Farbe beaufschlagt. Hierzu
ist die Farbkammer 13 bei der Ausführung gemäß Figuren 2 und 3 mittels einer lediglich
schematisch angedeuteten Versorgungsleitung 15 an eine Farbpumpe 16 druckdicht anschließbar.
Hierzu kann der Rakelhalter 9 mit einer in die Farbkammer 13 ausmündenden Zuströmbohrung
versehen sein, über die die Versorgungsleitung 15 direkt mit der Farbkammer 13 verbunden
wird. Selbstverständlich wäre es auch denkbar, mehrere, gegeneinander versetzte Zuströmbohrungen
vorzusehen.
[0028] Bei dem der Figur 2 zugrundeliegenden Ausführungsbeispiel ist der Rakelhalter 9 mit
einer durch eine Axialbohrung gebildeten Verteilerkammer 17 versehen, die über eine
nach außen gehende Gewindebohrung 18, and der die Versorgungsleitung 15 druckdicht
anschließbar ist, mit Farbe beaufschlagbar ist und von der mehrere, über die Länge
des Rakelhalters 9 verteilte, in die Farbkammer 13 ausmündende Zuströmbohrungen 19
abgehen. Hierdurch wird eine besonders gleichmäßige Füllung der Farbkammer 13 über
ihrer ganzen Länge gewährleistet.
[0029] Bei dem der Figur 3 zugrundeliegenden Beispiel ist ebenfalls eine im Rakelhalter
9 untergebrachte Verteilerkammer 17 vorgesehen. Diese ist als nutförmige Ausnehmung
des Rakelhalters 9 ausgebildet, die durch eine schwimmend hierin aufgenommene Auftragleiste
20, die im Bereich zwischen den beiden Rakelblättern 11 und 12 am Umfang der Rasterwalze
3 anliegt, walzenseitig abgeschlossen ist. Die Auftragleiste 20 ist mit mehreren,
über ihre Länge verteilten Zuströmbohrungen 19a versehen. Diese münden in eine im
Bereich der walzenseitigen Ober fläche der Auftragleiste 20 vorgesehene, in Längsrichtung
durchgehende Tasche 21 aus. Die Tasche 21 besitzt einen in Drehrichtung der Rasterwalze
3 spitz auslaufenden Querschnitt. Die in Drehrichtung vordere Kante 22 der Auftragleiste
20 wirkt dementsprechend als positiv angestellte Abstreifkante, die jedoch aufgrund
der infolge ihrer positiven Anstellung wirksam werdenden hydrohynamischen Kräfte
von einem dicken Farbfilm passiert werden kann. Die in der die Verteilerkammer 17
bildenden Ausnehmung schwimmend angeordnete Auftragleiste 20 ist mittels des an ihrer
Unterseite anstehenden Farbdrucks kolbenförmig ausfahrbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird der Ausschub der Auftragleiste 20 durch eine sie untergreifende, am Rakelhalter
9 abgestützte Feder 23 unterstüzt. Die Verteilerkammer 17 ist wiederum über eine
nach außen ausmündende Anschlußbohrung 18 von außen zugänglich.
[0030] Die Farbpumpe 16 wälzt die Farbe um wobei die Farbe in der Farbkammer 13 mit leichtem
Überdruck ansteht, was eine gute Füllung der Näpfchen 5 gewährleistet. Zur Vermeidung
von unerwünschtem Druck und zur Erzielung eines Farbkrieslaufes wird überschüssige
Farbe über eine oder mehrere Überströmöffnungen abgeführt. Diese Überströmöffnungen
können, wie in Figur 2 angedeutet ist, als von der Rakelkante beabstandete, bohrungsförmige
Ausnehmungen 24 des hinteren Rakelblatts 12 ausgebildet sein. Die über die Ausnehmungen
24 austretende Überschußfarbe wird von der das Rakelblatt 11 unterfassenden Ableitrinne
14 abgeleitet. Zusätzlich oder alternativ zu den Ausnehmungen 24 kann auch der Rakelhalter
9 mit einer oder mehreren, an der Verteilerkammer 17 und der Anschlußbohrung 18 vorbeiführenden,
nach außen ausmündenden Überströmbohrungen der in Figur 2 bei 25 angedeuteten Art
versehen sein, an denen eine drucklose Rückflußleitung 26 anschließbar ist. Die Überströmbohrungen
25 sind bei der Anordnung gemäß Figur 2 nahe der in Drehrichtung der Rasterwalze
3 hinteren Ecke der Farbkammer 13 angeordnet. Bei der Ausführung gemäß Figur 3 mit
durch die Auftragleiste 20 unterteilter Farbkammer 13 sind nahe der in Drehrichtung
der Rasterwalze 3 vorderen Ecke der Farbkammer 13 angeordnete, durch nach außen ausmündende
Bohrungen des Rakelhalters 9 gebildete Überströmöffnungen 25a vorgesehen, an die
eine durcklose Rückflußleitung 26 anschließbar ist. Die Plazierung der Überströmöffnungen
25a in dem dem Rakelblatt 12 benachbarten Bereich ergibt eine Entlastung dieses Rakelblatts.
[0031] Zur Schonung des bei der Ausführung gemäß Figuren 2 und 3 als Vorrakel arbeitenden
Rakelblatt 11, das infolge des mit der Rasterwalze 3 zurückkommenden Feuchtmittels
und dergleichen einem erhöhten Verschleißangriff unterworfen ist, kann die Rasterwalze
3 vor dem Auflauf auf das als Vorrakel wirkende Rakelblatt 11 mit Farbe beaufschlagt
werden, die durch das Rakelblatt 11 dann sofort wieder abgerakelt wird. Zu diesem
Zweck kann die aus der Farbkammer 13 austretende Überschußfarbe herangezogen werden.
Hierzu kann, wie am besten aus Figur 2 erkennbar ist, einfach ein dem Rakelblatt
11 vorgeordnetes Blech 40 vorgesehen sein, das zusammen mit dem Rakelblatt 11 eine
der Farbkammer 13 vorgeordnete Farbkammer 41 begrenzt, in welcher die über die Ausnehmungen
24 des Rakelblatts 11 aus der Farbkammer 13 austretende Überschußfarbe so weit aufgestaut
wird, daß die Raster walze 3 hierdurch auf ihrer ganzen Länge eingefärbt wird. Dir
überschüssige Farbe tritt über den Spalt zwischen Blech 40 und Rasterwalze 3 aus und
tropft in die Rinne 14 ab. Bei einer Ausführung, bei der das Rakelblatt 11 die in
Figur 2 vorgesehenen Ausnehmungen 24 nicht aufweist, könnte eine Beaufschlagung der
Kammer 41 auch über unter der Aufnahme des Rakelblatts 11 hindurchführende Schlitze
erfolgen.
[0032] Die Stirnseite der Farbkammer 13 sind, wie am besten aus Figuren 4 und 5 erkennbar
ist, durch am Umfang der Rasterwalze 3 anliegende Dichtbacken 27 verschließbar. Hierbei
handelt es sich um plattenförmige Elemente mit einer dem Umfang der Rasterwalze 3
entsprechenden, konkaven Randkontur. Die Dichtbacken 27 sind jeweils in einem am
Rakelhalter 9 befestigten Lagerbock 28 aufgenommen, der mit parallelen Führungsnuten
29 zur Aufnahme der Seitenkanten der Dichtbacken 27 versehen ist. Die Führungsnuten
29 sind stirnseitig, d. h. auf der der Rasterwalze 3 zugewandten Seite und auf der
Gegenseite offen, so daß die plattenförmigen Dichtbacken 27 im dargestellten Ausführungsbeispiel
einfach von unten eingeschoben werden können, was die Montage erleichtert. Die Anstellung
der Dichtbacken 27 an den Umfang der Rasterwalze 3 erfolgt mit elastischer Vorspannung.
Hierzu sind die Lagerböcke 28 mit jeweils in einem etwa mittig angeordneten Führungsrohr
30 aufgenommenen, von einer vorgespannten Feder 31 untergriffenen Hubkolben 32 versehen,
der die zugeordnete Dichtbacke 27 untergreift oder, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel
mit einem diese untergreifenden oder in eine zugeordnete Ausnehmung der betreffende
Dichtbacke 27 eingreifenden Mitnehmer 33, hier in Form eines über ein Langloch aus
dem Führungsrohr 31 herausgeführten Radialstifts versehen ist.
[0033] Die Dichtbacken 27 können mit ihrem aus den Führungsnuten 29 heraustretenden Bereich
an die Rakelblätter 11 bzw. 12 stirnseitig angedrückt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist hierzu ein die jeweils zugeordnete Dichtbacke 27 im Bereich des in Drehrichtung
der Rasterwalze 3 vorderen Rakelblatts 12 hintergreifendes Widerlager 34 vorgesehen,
das an einem zugeordneten Haltearm 35 des betreffenden Lagerbocks 28 diesen übergreifend
verstellbar aufgenommen ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Widerlager
34 einfach als Lasche ausgebildet, die an einem Führungsbolzen 36 befestigt ist,
der in eine zugeordnete Bohrung des Haltearms 35 verschiebbar eingreift und mittels
einer Klemmschraube 37 feststellbar ist.
[0034] Es wäre auch denkbar, das Widerlager 24 durch eine Feder 39 abzustützen, wie in Figur
5 mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Dies erspart beim Rakelblattwechsel das
Lösen und Wiedereinstellen des Widerlagers 34 und gewährleistet dennoch eine zuverlässige
Anlage unter Vorspannung.
[0035] Die Dichtbacken 27 sind im Bereich ihrer in Drehrichtung der Rasterwalze 3 hinteren,
umfangsnahen Ecke mit einer in Figur 4 angedeuteten und in Figur 6 vergrößert dargestellten,
unter einem spi-tzen Winkel vom äußeren Rand nach innen verlaufenden Abschrägung 38
versehen. Hierdurch ergibt sich praktisch eine Abweiskante, die den im Bereich der
Anlage der Dichtbacke 27 auf der Raster walze 3 sich ausbildenden Farbstreifen abnimmt
und nach innen in den Wirkbereich der Rakelblätter führt.
[0036] Besonders gute Ergebnisse können erreicht werden, wenn die durch die Abschrägung
38 gebildete Spitze, wie in Figur 6 mit geshtrichelten Linien angedeutet ist, um etwa
1mm bis 2mm nach außen gebogen ist.
[0037] Der grundsätzliche Aufbau der Anordnung gemäß Figuren 7 und 8 entspricht den oben
geschilderten Ausführungsformen. In der nachstehenden Beschreibung wird daher im
wesentlichen nur auf die Unterschiede eingegangen, wobei für gleiche Teile gleiche
Bezugszeichen Verwendung finden.
[0038] Bei dieser weiteren Ausführungsform sind die beiden Rakelblätter 11, 12, wie weitere
oben bereits erwähnt wurde und Fig. 7 anschaulich zeigt, symmetrisch zu einer durch
die Achse der Rasterwalze 3 gehenden Mittellängsebene angeordnet und dachförmig gegeneinander
geneigt. Durch diese symmetrische Anordnung ist es möglich, die Drehrichtung der Rasterwalze
3 umzukehren. Dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegt eine Drehrichtung der Rasterwalze
3 im Uhrzeigersinn zugrunde. Das als Arbeitsrakel wirkende Rakelblatt 12 besitzt
dabei eine negative Anstellung gegenüber der Rasterwalze 3. Das als Vorrakel wirkende
Rakelblatt 11 ist demgegenüber positiv angestellt. Dasselbe gilt auch für die entgegenegesetzte
Drehrichtung. Auch in diesem Falle ist das in Drehrichtung hintere Rakelblatt negativ
und das in Drehrichtung vordere Rakelblatt positiv angestellt.
[0039] In der durch die beiden Rakelblätter 11, 12 begrenzten Farbkammer 13 befindet sich
bei der Ausführung gemäß Figuren 7 und 8 eine Schöpfwalze 42, die auf der ganzen Länge
der Farbkammer 13 am Umfang der Rasterwalze 3 anliegt. Die Schöpfwalze 42 kann als
Gummi- oder Metallwalze ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegt
eine Stahlausführung zugrunde. Die Schöpfwalze 42 stellt sicher, daß eine Umwälzung
der Farbe mit Überdruck in der Farbkammer 13 entfallen kann. Es genügt vielmehr eine
vergleichsweise geringe Füllung im Farbkasten. Dennoch wird durch die Schöpfwalze
42 eine zuverlässige, blasenfreie Füllung der Näpfchen der Rasterwalze gewährleistet.
Infolge des Wegfalls der Farbumwälzung befindet sich hierbei vergleichsweise wenig
Farbe im Einsatz, was insbesondere bei der Herstellung kleinerer Eindruckflächen erwünscht
ist.
[0040] Die Schöpfwalze 42 erstreckt sich über die ganze Länge der jeweils zugeordneten Farbkammer
13 und liegt mit ihren Stirnseiten, wie am besten aus Figur 8 erkennbar ist, an den
Dichtbacken 27 an. Zur Lagerung der Schöpfwalze 42 sind in die Farbkammer 13 eingesetzte
Halbschalen 43 vorgesehen, in welche die Schöpfwalze 42 eingelegt ist. Die Halbschalen
43 sind ähnlich wie die Dichtbacken 27 bezüglich der Rasterwalze 3 in radialer Richtung
verstellbar, so daß in jedem Falle eine zuverlässige Anlage der Schöpfwalze 42 an
der Rasterwalze 3 erreichbar ist. Hierzu sind die Halbschalen 43 durch im Rakelhalter
9 angeordnete, geschlitzte Stifte 44 geführt und durch jeweils eine in die Farbkammer
13 eingreifende, von außen betätigbare Stellschraube 45 untergriffen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel greift die Stellschraube 45 nicht direkt an der zugeordneten Halbschale
43 an. Vielmehr ist ein an der Halbschale 43 angreifender Ausschubstife 46 vorgesehen,
der sich über eine Feder 47 auf der Stellschraube 45 abstützt.
[0041] Die mit ihrem Umfang in die Halbschalen 43 eingelegte Schöpfwalze 42 wird im dargestellten
Ausführungsbeispiel mittels eines Antriebsmotors 48, der an den Rakelhalter 9 angeflanscht
ist, angetrieben. Der Antriebsmotor 48 ist umsteuerbar, so daß die Schöpfwalze 42
bei jeder Drehrichtung der Rasterwalze 3 so antreibbar ist, daß sich im Berührungsbereich
gleichläufige Bewegungen ergeben, so daß die Farbe in den Berührungsschlitz hineingezogen
wird. Die Umfangsgeschwindigkeit der Schöpfwalze 42 ist jedoch wesentlich kleiner
als die der Bahngeschwindigkeit entsprechende Umfangsgeschwindigkeit der Rasterwalze
3. Zum Antrieb der Schöpfwalze 42 ist diese mit einem etwa auf mittlerer Länge angeorndeten,
in ihren Umfang eingeschnittenen Schneckenradkranz 49 versehen, in den eine in der
Farbkammer 13 angeordnete Schnecke 50 eingreift, die über eine aus der Farbkammer
13 herausgeführte Welle 51 mit dem Antriebsmotor 48 verbunden ist. Die Welle 51 ist
mittels eines durch eine Feder untergriffenen Dichtrings 52, der an der unteren Stirnseite
der stehend angeordneten Schnecke 50 anliegt, gegenüber einem in den Rakelhalter 9
eingesetzten Rohr, an das der Antriebsmotor 48 angeflanscht sein kann, abgedichtet.
Der Antrieb der Schöpfwalze 42 über einen in ihren Umfang eingeschnittenen Zahnkranz
ergibt auch im Falle mehrerer, nebeneinander angeordneter Farbkammern 13, eine einfache
Bauweise.
[0042] Die von dem der der Figur 7 zugrundeliegenden Betriebsweise als Vorrakel fungierenden
Rakelblatt 11 von der Rasterwalze abgerakelte Farbe wird in einer an den Rakelhalter
9 angeformten Rinne 53 aufgefangen und abgeleitet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Rinne 53 über eine Abflußbohrung 54 mit der Farbkammer 13 verbunden, so daß
die von der Rasterwalze 3 abgerakelte Farbe wieder in die Farbkammer 13 zurückgeführt
wird. Durch die in der Farbkammer 13 vorgesehene Schöpfwalze 42 wird eine gute Vermischung
der zurückkommenden, mit Verunreinigungen beladenen Farbe mit neuer Farbe bewirkt.
Im Bereich des gegenüberliegenden Rakelblatts 12, das bei entgegengesetzter Drehrichtung
der Rasterwalze 3 als Vorrakel fungiert, ist ebenfalls eine mit der Farbkammer 13
verbundene Rinne vorgesehen, so daß volle Umsteuerbarkeit gewährleistet ist. Die
Farbkammer 13 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel durcklos, d. h. die Farbe
steht nicht unter Überdruck. Es ist daher keine Farbpumpe erforderlich. Die Farbe
kann vielmehr in die Farbkammer 13 eingeschüttet werden. Hierzu ist ein in Figur 7
links angedeuteter, an den Rakelhalter 9 angeformter Einfülltrichter 55 vorgesehen,
der mit der Farbkammer 13 verbunden ist. Die vorliegende Anordnung arbeitet dementsprechend
mit vergleichsweise wenig Farbe, was insbesondere da zu einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit
führt, wo nur kleine Flächen gedruckt werden sollen, beispielsweise bei Eindruckwerken.
1. Kurzfarbwerk, insbesondere für mit einer harten Druckform arbeitende, eine der
Viskosität von Offsetfarben in etwa entsprechende Viskosität aufweisende Druckfarben
verarbeitende Druckmaschinen vorzugsweise Offsetdruckmaschinen, mit wenigstens einer
als mittels einer Zuführeinrichtung mit Farbe versorgbare, mittels einer Rakelanordnung
abrakelbare Rasterwalze (3) ausgebildeten Übertragungswalze, dadurch gekennzeichnet, daß pro Rasterwalze (3) mindestens zwei in Umfangsrichtung der Rasterwalze (3) gegeneinander
versetzte, auf einem gemeinsamen Rakelhalter (9) aufgenommene Rakelblätter (11, 12)
vorgesehen sind, von denen zumindest das in Drehrichtung vordere Rakelblatt (12) (Arbeitsrakel)
mit negativem Anstellwinkel am Umfang der Rasterwalze (3) anliegt und die eine stirnseitig
durch an der Rasterwalze (3) anliegende Dichtbacken (27) abgeschlossene Farbkammer
in Umfangsrichtung begrenzen und daß im Bereich der Wandungen der Farbkammer mindestens
eine an eine Farbquelle anschließbare Zuströmöffnung (19 bzw. 19a) und mindestens
eine Überströmöffnung (24 bzw. 25 bzw. 25a) vorgesehen sind.
2. Kurzfarbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Rakelblätter (11, 12) mit negativem Anstellwinkel am Umfang der Rasterwalze
(3) anliegen, wobei vorzugsweise das in Drehrichtung der Rasterwalze (3) hintere Rakelblatt
(11) (Vorrakel) steiler angestellt ist als das in Drehrichtung vordere Rakelblatt
(12).
3. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das in Drehrichtung hintere Rakelblatt (11) von einer außerhalb der Farbkammer
(13) vorgesehenen, vorzugsweise mit Gefälle angeordneten Ableitrinne (14) unterfaßt
ist.
4. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das in Drehrichtung hintere Rakelblatt (11) mindestens eine von der Rakelkante
beabstandete Überströmöffnung (24) aufweist.
5. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die beiden Rakelblätter (11, 12) aufnehmende, vorzugsweise mit mindestens einer
zwischen den beiden Rakelblättern (11, 12) angeordneten Überströmöffnung (25 bzw.
25a) versehene Rakelhalter (9) mindestens eine über die Rakellänge durchgehende Verteilerkammer
(17) aufweist, von der mehrere, über ihre Länge verteilte Zuströmbohrungen (19 bzw.
19a) abgehen.
6. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuströmbohrungen (19a) in einer im Bereich zwischen den beiden Rakelblättern
(11, 12) angeordneten, am Umfang der Rasterwalze (3) anliegenden Auftragleiste (20)
vorgesehen sind und in einer zur Rasterwalze (3) hin offene, vorzugsweise einen in
Drehrichtung der Rasterwalze (3) spitz auslaufenden Querschnitt aufweisende Tasche
(21) der Auftragleiste (20) ausmünden und daß die Überströmöffnung bzw. -öffnungen
(25a) vorzugsweise im Bereich zwischen der Auftragleiste (20) und dem in Drehrichtung
der Rasterwalze (3) vorderen Rakelblatt (12) angeordnet ist bzw. sind.
7. Kurzfarbwerk nach Anspruch 6,dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragleiste (20) vorzugsweise mittels mindestens einer Feder (23) kolbenförmig
aus dem Rakelhalter (9) ausfahrbar ist und daß die die Auftragleiste (20) aufnehmende
Ausnehmung des Rakelhalters (9) als Verteilerkammer (17) ausgebildet ist.
8. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme der Dichtbacken (27), die vorzugsweise im Bereich ihrer in Drehrichtung
der Rasterwalze (3) hinteren, umfangsnahen Ecke eine in Drehrichtung unter einem
spitzen Winkel vom äußeren Rand nach innen verlaufende, vorzugsweise nach außen gebogene
Abschrägung (38) aufweisen, jeweils ein mit deren Seitenkanten aufnehmenden, vorzugsweise
im Bereich beider Stirnseiten offenen Führungsnuten (29) versehener Lagerbock (28)
vorgesehen ist und daß die Dichtbacken (27) vorzugsweise mittels jeweils mindestens
einer Ausschubfeder (31) kolbenförmig ausfahrbar sind.
9. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtbacken (27) zumindest im Bereich des in Drehrichtung der Rasterwalze (3)
vorderen Rakelblatts (12) von einem verschiebbaren Widerlager (43) hintergriffen
sind, das vorzugsweise an einem zugeordneten Haltearm (35) des Lagerbocks (28) diesen
übergreifend verstellbar aufgenommen ist.
10. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über der Länge der Rasterwalze (3) mindestens zwei, vorzugsweise eine der Anzahl
der über der Länge eines Formzylinders (1) vorgesehenen Anzahl von Druckplatten entsprechende
Anzahl von jeweils eine Farbkammer (13) begrenzenden, auf einem gemeinsamen Rakelhalter
aufgenommenen Rakelpaaren (11, 12) vorgesehen sind.
11. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (34) in Längsrichtung des jeweils zugeordneten Rakelblatts federnd
nachgiebig angeordnet bzw. ausgebildet ist.
12. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakelblätter (11, 12) einspannungslos in eine jeweils zugeordnete Aufnahmenut
einlegbar sind, deren lichte Weite gegenüber der Dicke des jeweils zugeordneten Rakelblatts
(11 bzw. 12) Übermaß besitzt.
13. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem in Drehrichtung hinteren Rakelblatt (11) (Vorrakel) einen mit Farbe beaufschlagte,
vorzugsweise durch ein Überlaufblech (40) begrenzte Kammer (41) vorgeordnet ist, in
welche die Rasterwalze (3) eintaucht.
14. Kurzfarbwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (41) mittels der Überströmöffnungen (24 bzw. 25 bzw. 25a) der zwischen
den beiden Rakelblättern (11, 12) vorgesehenen Farbkammer (13), vorzugsweise mittels
der im Bereich des in Drehrichtung hinteren Rakelblatts (11) vorgesehenen Überströmöffnungen
(24), mit Farbe aus der Farbkammer (13) beaufschlagbar ist.
15. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Farbkammer (13) einen an die Rasterwalze (3) anstellbare, drehbar gelagerte
Schöpfwalze (42) angeordnet ist.
16. Kurzfarbwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfwalze (42) in bezüglich der Rasterwalze (3) radial verschiebbare Halbschalen
(43) eingelegt ist.
17. Kurzfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche 15 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfwalze (42) angetrieben ist und hierzu vorzugsweise einen in ihrem Umfang
eingeschnittenen Zahnkranz (49) aufweist, in den ein Antriebsrad (50) eingreift,
das mittels einer abgedichteten Antriebswelle (51) mit einem außerhalb der Farbkammer
(13) angeordneten Antriebsmotor (48) verbunden ist.