Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Stelleinrichtung für ein hydraulisches, elektrisch
steuerbares Proportionalventil nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist schon eine
solche Stelleinrichtung aus der DE-AS 29 20 670 bekannt, die ein gemeinsames Gehäuse
für einen Proportionalmagneten und einen Wegaufnehmer aufweist. Im Gehäuse ist eine
von einer Stirnseite zur anderen Stirnseite durchgehende Hohlbohrung vorgesehen,
die mehrfach in einer Weise so abgesetzt ist, daß deren Abschnitt mit größter lichter
Weite an der ventilseitigen Stirnseite liegt. Diese Stelleinrichtung hat den Nachteil,
daß bei ihr sämtliche Bauelemente des Permanentmagneten und des Wegaufnehmers, die
hier in einer sogenannten nassen Bauweise ausgeführt sind, von der ventilseitigen
Stirnseite im Gehäuse montiert werden. Dabei ist das in der Hohlbohrung angeordnete
Druckrohr in einer einstückigen Bauweise ausgeführt, wobei einzelne, zusammengesteckte
Bauelemente des Druckrohres mit Hilfe von O-Ringen abgedichtet werden. Dies führt
zu einer aufwendigen Bauweise und zu einer relativ schwierigen Montage, bei der zudem
Dichtheits- und Mittenversatz-Probleme entstehen. Ferner ist hierbei von Nachteil,
daß die für die Stelleinrichtung vorgesehene Elektronikeinheit in Längsrichtung an
der ventilabgewandten Stirnseite des Gehäuses angebaut wird. Dies führt nicht nur
zu einer relativ großen axialen Baulänge, sondern durch die verhältnismäßig kleine
Stirnfläche auch zu einem geringen Platzangebot zum Anordnen der Elektronikeinheit
und weiterhin zu relativ langen Kabelverbindungen. Ferner fehlen bei dieser Stelleinrichtung
auch Mittel zum Justieren des Wegaufnehmers.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Stelleinrichtung für ein hydraulisches, elektrisch steuerbares
Proportionalventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, daß sie eine kompakte und einfach herstellbare Baueinheit ergibt. Die
Stelleinrichtung ist fernerhin leicht montierbar, da die einzelnen Bauelemente des
Proportionalmagneten und des Wegaufnehmers von entgegengesetzten Stirnseiten her
im Gehäuse eingebaut sind. Durch das einstückige Druckrohr sind die Probleme der
Abdichtung auch bei nasser Bauweise und des Mittenversatzes von Anker des Proportionalmagneten
zum Aufnehmerkern im Wegaufnehmer leicht beherrschbar. Die Stelleinrichtung ermöglicht
ferner eine kurze axiale Baulänge und kurze Kabelverbindungen zu einer zu- gehörigen
Elektronikeinheit.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Stelleinrichtung möglich. Besonders
vorteilhaft ist eine Ausbildung nach Anspruch 2, da die Stelleinrichtung eine große,
ebene Anbaufläche für die Elektronikeinheit ermöglicht, so daß ein größeres Platzangebot
bei axialem Anbau zur Verfügung steht. Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben
sich aus den übrigen Ansprüchen, die besonders eine platzsparende und kostengünstige
Bauweise sowie eine leichte Handhabung und Montage unterstützen.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Längsschnitt
durch die Stelleinrichtung mit angebauter Elektronikeinheit.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Die Stelleinrichtung 10 besteht im wesentlichen aus einem Proportionalmagneten 11,
einem Wegaufnehmer 12 sowie einer zugehörigen Elektronikeinheit 13. Der Proportionalmagnet
11 und der Wegaufnehmer 12 sind in einem gemeinsamen Gehäuse 14 aus magnetisch leitendem
Material angeordnet, an dessen ventilseitiger Stirnfläche 15 in an sich bekannter
Weise ein nicht näher gezeichnetes Proportionalventil 16 angebaut wird.
[0006] Im Gehäuse 14 verläuft in Längsrichtung von der ventilseitigen Stirnfläche 15 eine
durchgehende Hohlbohrung 17 zu einer entgegengesetzt liegenden, ventilabgewandten,
zweiten Stirnfläche 18. Diese Hohlbohrung 17 ist mehrfach abgesetzt und bildet einen
zur ventilseitigen Stirnfläche 15 hin offenen, ersten Abschnitt 19 mit größerem
Durchmesser, welcher im wesentlichen eine Magnetspule 21 des Proportionalmagneten
11 aufnimmt. An den ersten Abschnitt 19 schließt sich ein zweiter Abschnitt 22 mit
kleinerem Durchmesser an, in dem ein Druckrohr 23 der Stelleinrichtung 10 geführt
und gelagert ist. Der zweite Abschnitt 22 in der Hohlbohrung 17 geht in einen dritten
Abschnitt 24 mit größerem Durchmesser über, der zur zweiten Stirnfläche 18 hin offen
ist.
[0007] Das in die abgesetzte Hohlbohrung 17 eingeführte Druckrohr 23 besteht aus mehreren
Einzelteilen, die zusammengesteckt sind, mitein ander verlötet und anschließend bearbeitet
werden, so daß das Druckrohr 23 nach seiner Bearbeitung ein einstückiges Gebilde
ergibt. Das einstückige Druckrohr 23 besteht im wesentlichen aus einem Ankerrohr 25,
das einen Längsabschnitt mit größerem Durchmesser bildet und einem damit fest verbundenen
Aufnehmerrohr 26, das einen an den ersten Längsabschnitt anschließenden zweiten Längsabschnitt
mit kleinerem Durchmesser bildet. Am offenen Ende des Ankerrohrs 25 ist ein ringförmiger
Flansch 27 befestigt, mit dem das Druckrohr 23 im ersten Abschnitt 19 des Gehäuses
14 geführt ist. Am anderen Ende des Ankerrohres 25 geht es in einen verstärkten Innenbund
28 über, in dem das Aufnehmerrohr 26 mit seinem offenen Ende hart verlötet ist. Das
Druckrohr 23 ist mit seinem ersten Längsabschnitt 25 im zweiten Abschnitt 22 mit
kleinerem Durchmesser der Hohlbohrung 17 gelagert und ragt noch etwas in den dritten
Abschnitt 24 hinein, so daß der Innenbund 28 im Abstand vom zweiten Abschnitt 22
mit kleinerem Durchmesser zu liegen kommt. Das Druckrohr 23 ragt mit seinem Aufnehmerrohr
26 somit frei in den dritten Abschnitt 24 hinein.
[0008] Im Bereich des Ankerrohres 25 ist in dessem innenliegenden Hubraum 29 ein Anker 31
des Proportionalmagneten 11 längsbeweglich geführt. Über ein mechanisches Koppelglied
32 ist der Anker 31 starr mit einem Aufnehmerkern 33 verbunden, der im Aufnehmerrohr
26 geführt ist. Die Bewegung des Ankers 31 wird über eine Hubstange 34, welche einen
Magnetkern 35 durchdringt, nach außen bzw. zum Proportionalventil 16 hin übertragen.
Eine am Innenbund 28 sich abstützende Schraubenfeder 36 drückt den Anker 31 mit geringer
Kraft in Richtung der ventilseitigen Stirnfläche 15.
[0009] Am Außenumfang des Aufnehmerrohres 26 sind die Meßspulen 37 des Wegaufnehmers 12
mit Hilfe eines zugeordneten Spulenträgers 38 aus Kunststoff längsverschiebbar geführt.
Mit einer üblichen Stift-Schlitz-Verbindung wird eine Verdrehsicherung 39 des Spulenträgers
38 im Gehäuse 14 erreicht. Der Spulenträger 38 stützt sich über eine Feder 41 am verstärkten
Innenbund 28 des Druckrohres 23 ab, so daß zwischen den Meßspulen 37 und dem Innenbund
28 zur Abschirmung von störenden Magnetflußlinien ein Luftspalt 42 besteht. Das Ankerrohr
25 trägt an seinem geschlossenen Ende ein Außengewinde 43, auf dem eine zugeordnete
Gewindemutter 44 sitzt, wodurch Justiermittel zur Längsverstellung der Meßspulen 37
vorgesehen sind. Der zur zweiten Stirnfläche 18 hin offene dritte Abschnitt 24 der
Hohlbohrung 17 ist nach außen hin durch eine Schutzkappe 45 verschlossen. An der Gewindemutter
44 ist zusätzlich noch eine Schutzscheibe 46 gegen Magnetfeldbeeinflussung angeordnet.
[0010] Das Gehäuse 14 der Stelleinrichtung 10 ist im Querschnitt im wesentlichen quadratisch
und bildet an seiner oberen Längsseite eine ebene Montagefläche 47, die sich zwischen
beiden Stirnflächen 15 und 18 erstreckt. Von dem ersten Abschnitt 19 der Hohlbohrung
17 führen zwei Ausnehmungen 48, 49 in diese Montagefläche 47, durch welche die Anschlußkabel
der Magnetspule 21 hindurchgeführt werden. Ferner führt vom dritten Abschnitt 24 der
Hohlbohrung 17 eine Ausnehmung 51 in die Montagefläche 47, durch welche die elektrischen
Anschlußkabel von dem Wegaufnehmer 12 hindurchgeführt sind. Sämtliche Ausnehmungen
48, 49, 51 in der Montagefläche 47 werden von einem hutförmigen Gehäusedeckel 52
überdeckt, an dessen Innenseite die gesamte Elektronikeinheit 13 angebracht ist.
Auf die Außenseite des Gehäusedeckels 52 führen lediglich die Steckanschlüsse 53 bzw.
54 für den Proportionalmagneten 11 bzw, den Wegaufnehmer 12. Für die Anordnung der
Regelelektronik 13 steht somit im Gehäusedeckel 52 ein großes Platzangebot zur Verfügung,
wobei zudem die Elektronikeinheit 13 nach außen hin mit Hilfe der ebenen Montagefläche
47 leicht abzudichten und zu schützen ist. Zudem ergeben sich hierbei kurze Kabelverbindungen
zwischen den elektrischen Bauelementen, was einer kostengünstigen Bauweise und einer
genauen Arbeitsweise förderlich ist.
[0011] Die Montage der Stelleinrichtung 10 gestaltet sich besonders einfach und zeitsparend.
So kann das Druckrohr 23 und die Magnetspule 21 von der ventilseitigen Stirnseite
15 her eingebaut werden, während anschließend die Meßspulen 37 und die Verdrehsicherung
39 von der anderen, zweiten Stirnfläche 18 her einbaubar ist. Die Montage gestaltet
sich dadurch einfacher und übersichtlicher. Das einstückige Druckrohr 23 läßt sich
leicht zum Proportionalventil 16 hin abdichten, wobei dessen Hubraum 29 mit Druckmittel
gefüllten Räumen im Proportionalventil 16 in hydraulischer Verbindung steht. Durch
die gemeinsame Bearbeitung von Ankerrohr 25 und dem damit fest verbundenen Aufnehmerrohr
26 entfällt ein Mittenversatz, so daß die den Anker 31 und den Aufnehmerkern 33 führenden
Bohrungen genau koaxial zueinander liegen. Mit Hilfe der Justiereinrichtung 43, 44
sind die Meßspulen 37 in einfacher und leicht zugänglicher Weise relativ zum Aufnehmerkern
33 einstellbar. Durch den im Abstand vom zweiten Abschnitt 22 liegenden Innenbund
28 und durch den zusätzlichen Luftspalt 42 wird verhindert, daß magnetische Feldlinien
des Proportionalmagneten 11 störend auf den induktiv arbeitenden Wegaufnehmer 12
einwirken. Durch die große Montagefläche 47, die sich über die gesamte Länge des
Gehäuses 14 und somit über den Bereich des Proportionalmagneten 11 und des Wegaufnehmers
12 erstreckt, kann der Gehäusedeckel 52 relativ flach bauen und doch die gesamte
Elektronikeinheit 13 in leicht zugänglicher Form aufnehmen. Die Stelleinrichtung
10 ermöglicht somit insgesamt eine kompakte, insbesondere in Längsrichtung gesehen,
kurze Bauform.
1. Stelleinrichtung für ein hydraulisches, elektrisch steuerbares Proportionalventil
mit einem Gehäuse aus magnetisch leitendem Material, in dem ein Proportionalmagnet
und ein dazu koaxial angeordneter, induktiv arbeitender Wegaufnehmer angeordnet sind,
die mit einer gemeinsamen Elektronikeinheit in Wirkverbindung stehen und bei der
Proportionalmagnet und Wegaufnehmer ein gemeinsames Druckrohr aufweisen, von dem wenigstens
ein Längsabschnitt größeren Durchmessers den Anker und wenigstens ein Längsabschnitt
kleineren Durchmessers einen Aufnehmerkern aufnehmen, die miteinander mechanisch
gekoppelt sind und bei dem das Druckrohr eine Hohlbohrung des Gehäuses durchdringt,
die mehrere Abschnitte mit unterschiedliche Durchmessern aufweist und bei dem ein
Hubraum des Druckrohrs mit den hydraulischen Räumen des Proportionalventils in hydraulischer
Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (14) der Abschnitt (22) der
Hohlbohrung (17) mit kleinem Durchmesser zwei Abschnitte (19, 24) mit größerem Durchmesser
voneinander trennt, die zu entgegengesetzten Stirnseiten (15, 18) des Gehäuses (14)
hin offen sind, daß das Druckrohr (23) einstückig ausgebildet und sein Längsabschnitt
(25) mit größerem Durchmesser im Abschnitt (22) mit kleinem Durchmesser in der Hohlbohrung
(17) geführt ist und daß die Spulen (21, 37) für Proportionalmagnet (11) und Wegaufnehmer
(12) von den entgegengesetzten Stirnseiten (15, 18) her in die Abschnitte (19, 24)
mit größerem Durchmesser eingebaut sind.
2. Stelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (14)
eine den Proportionalmagnet (11) und den Wegaufnehmer (12) überspannende, eine Längsseite
des Gehäuses bildende Montagefläche (47) aufweist, an der die Elektronikeinheit (13)
montiert ist.
3. Stelleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Montagefläche
(47) eben ausgebildet ist und insbesondere sich zwischen beiden Stirnflächen (15,
18) erstreckt.
4. Stelleinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden
Abschnitten (19, 24) mit größerem Durchmesser jeweils wenigstens eine Ausnehmung
(49, 51) in die Montagefläche (47) führen.
5. Stelleinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Montagefläche (47) ein im wesentlichen hutförmiger Gehäusedeckel (52)
montiert ist, an dessen Innenseite die Elektronikeinheit (13) angebaut ist und deren
Außenseite die Steckanschlüsse (53, 54) für den Proportionalmagnet (11) und den Wegaufnehmer
(12) aufweist.
6. Stelleinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßspulen (37) des Wegaufnehmers (12) gegen Verdrehen relativ zum Gehäuse
(14) gesichert, auf dem Druckrohr (23) längsverschiebbar geführt und über von der
ventilabgewandten Stirnseite (18) zugängliche Justiermittel (43, 44) einstellbar
sind.
7. Stelleinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hohlbohrung(17) der Abschnitt (22) mit kleinerem Durchmesser etwa mittig
im Gehäuse (14) angeordnet ist.
8. Stelleinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckrohr (23) an seinem offenen Ende einen ringförmigen Flansch (27) aufweist,
mit dem es nahe der ventilseitigen Stirnseite (15) im Abschnitt (19) mit großem Durchmesser
der Hohlbohrung (17) geführt ist.
9. Stelleinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, mit einem den
Längsabschnitt mit größerem Durchmesser bildenden Ankerrohr und einem damit fest
verbundenen, den Längsabschnitt mit kleinerem Durchmesser bildenden Aufnehmerrohr,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerrohr (25) zum Befestigen des Aufnehmerrohrs
(26) einen verstärkten Innenbund (28) aufweist, der in der Hohlbohrung (17) im Abstand
vom Abschnitt (22) mit kleinem Durchmesser liegt und in den ventilabgewandten Abschnitt
(24) mit größerem Durchmesser hineinragt.
10. Stelleinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Innenbund
(28) und Aufnehmerspulen (37) ein Luftspalt (42) ausgebildet ist, in dem insbesondere
eine den Justiermitteln (43, 44) zugeordnete, einen Spulenträger (38) belastende Feder
(41) angeordnet ist.
11. Stelleinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spule (37) des Wegaufnehmers (12) im Abschnitt (24) mit größerem Durchmesser
durch eine Schutzscheibe (46) gegen störende Magnetfeldbeeinflussungen abgeschirmt
ist.