[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Gehäuse für koppelbare Schneidladungen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Aus dem DE-GM 79 01 085 ist ein Gehäuse für koppelbare Schneidladungen bekannt,
das es erlaubt, Schneidladungen hintereinander durch Schnappverschlüsse miteinander
verbunden anzuordnen. Die Verbindungsstelle zweier aneinander stoßender Schneidladungen
sieht dabei so aus, daß jeweils die Stirnflächen aneinander liegen, d.h., daß zwischen
den Einlagen zweier benachbarter Schneidladungen ein Abstand besteht, der der zweifachen
Dicke der Stirnfläche enstpricht. Bei der Detonation der Schneidladungen entsteht
ein Verlust an Eindringleistung an der Trennstelle der beiden Schneidladungen. Am
Zielobjekt wirkt sich das so aus, daß das Schnittprofil einen sogenannten Sägezahn
aufweist, der der Trennstelle zwischen den beiden Schneidladungen zugeordnet ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gehäuse für koppelbare Schneidladungen vorzuschlagen,
bei dem der sogenannte Sägezahn des Schnittprofils im Zielobjekt weitgehend vermieden
ist.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Nach der Erfindung wird eine wesentliche Verbesserung des Schnittprofils in einem
Zielobjekt erreicht.
[0007] Maßgebend ist dafür, daß die unter Vorspannung aneinander anliegenden Stirnflächen
der Einlagen von mehreren miteinander gekoppelten Ladungen - und zwar deren stirnseitigen
Randzonen - nahezu mit gleicher Energie in einen Hohlladungsstrahl umgewandelt werden.
Nur ein, im Vergleich zum Stand der Technik, geringer Teil der Sprengstoffschwaden
entweicht an der Trennstelle in Richtung des Zielobjektes.
[0008] Nach dem Anspruch 2 liegt eine Verbesserung des Erfindungsgegenstandes nach dem Anspruch
1 vor. Durch die zum Sprengstoff und der Einlage hin umgebogene Stirnfläche ist die
Trennstelle zweier benachbarter Schneidladungen relativ gut gegen austretende Sprengstoffschwaden
abgedichtet. Damit wird der freie Durchtritt der Sprengstoffschwaden an der Trennstelle
in Richtung Zielobjekt zeitlich so verzögert, daß quasi der Effekt einer Abdichtung
der Trennstelle erreicht wird. Die Störung der Strahlpartikel an den Trennstellen
ist geringer und damit wird die Schneidwirkung über die gesamte Länge von gekoppelten
Schneidladungen wesentlich verbessert.
[0009] Nach dem Anspruch 3 liegen kostengünstige und stabile Befestigungen der abgewinkelten
Abschnitte an den Einlagen vor.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht zwei gekoppelte Schneidladungen;
Fig. 2 eine Schnitt II-II nach Fig. 1;
Fig. 3 die Eindringleistung der Schneidladungen nach Fig. 1 an einem Zielobjekt.
[0011] Schneidladungen 1, 2 weisen aus Blechteile gefertigte Gehäuse 3 für Einlagen 4 und
für den gegossenen Sprengstoff 5 auf.
[0012] Die Gehäuse 3 bestehen aus einem Mantel 6, zwei Stirnblechen 7 und aus zwei Abstandsklappen
8.
[0013] Schnappverschlüsse 9 koppeln die Schneidladungen 1, 2.
[0014] Nach Fig. 2 weisen die Stirnbleche 7 zum Sprengstoff 5 und zur Einlage 4 hin abgewinkelte
Abschnitte 15 auf. Diese Abschnitte 15 sind mit den Einlagen 4 jeweils durch angedeutete
Schrauben 16 fest verbunden.
[0015] Die Stirnflächen 10 der Einlagen 4 stehen um den Abstand 17 über die Oberfläche 19
der Stirnbleche 7 hinaus. Dieser Abstand 17 ist so klein gehalten, daß ein Spalt 18
zwischen den Stirnblechen 7 nur wenige 1/10 mm beträgt.
[0016] Bei der Detonation der beiden Schneidladungen 1, 2 nach Fig. 1 entsteht in einem
Zielobjekt 20 aus Stahl die schematisch dargestellte Ausnehmung 21 mit einem Höcker,
der als sogenannter Sägezahn 22 bezeichnet wird. Dieser Höcker weist zur Zieloberfläche
23 eine Schnittiefe 24 auf. Diese ist um ca. 25% größer als eine Schnitttiefe 25
mit Schneidladungen nach dem Stand der Technik.
[0017] Die verbesserte Schnittiefe 24 wird dadurch erreicht, daß die Sprengstoffschwaden
des detonierten Sprengstoffes 5 an der Trennstelle zweier Schneidladungen 1, 2 durch
die abgewinkelten Abschnitte 15 der Stirnbleche 7 verhältnismäßig gut abgedichtet
werden. Damit wird eine relativ gute Umsetzung der Sprengstoffenergie auf die Einlagen
4 bewirkt und zwar im Bereich des Spaltes 18 zwischen den zwei Schneidladungen 1 und
2. Die Abschnitte 15 wirken quasi als Dichtmanschetten.
1. Gehäuse für koppelbare Schneidladungen, bestehend aus einem Mantel, zwei Stirnflächen,
zwei Abstandsklappen und der Einlage,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnflächen (10) der Einlagen (4) wengistens bündig mit den Oberflächen
(19) der Stirnbleche (7) oder geringfügig um einen Abstand (17) überstehend sind.
2. Gehäuse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnbleche (7) zum Sprengstoff (5) hin abgewinkelte Abschnitte (15) aufweisten,
wobei die Abschnitte (15) flächenhaft an der Einlage (4) aufliegen und mit dieser
fest verbunden sind.
3. Gehäuse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (15) mit der Einlage (4) durch Schrauben (16) oder Nieten fest
verbunden sind.