(19)
(11) EP 0 278 233 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1988  Patentblatt  1988/33

(21) Anmeldenummer: 88100291.9

(22) Anmeldetag:  12.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42B 3/08, F42B 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 14.01.1987 DE 3700802

(71) Anmelder: DIEHL GMBH & CO.
D-90478 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Ringel, Konrad
    D-8566 Leinburg (DE)
  • Rudolf, Karl
    D-8898 Schrobenhausen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gehäuse für koppelbare Schneidladungen


    (57) Eine Minimierung des Leistungsverlustes an der Trennstelle (18) zwischen zwei miteinander verkoppelten Schneidladungen (1,2) wird dadurch erreicht, daß die Einlagen (4) stirnseitig aneinander stoßen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf Gehäuse für koppelbare Schneidladungen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Aus dem DE-GM 79 01 085 ist ein Gehäuse für koppelbare Schneidladungen be­kannt, das es erlaubt, Schneidladungen hintereinander durch Schnappver­schlüsse miteinander verbunden anzuordnen. Die Verbindungsstelle zweier an­einander stoßender Schneidladungen sieht dabei so aus, daß jeweils die Stirn­flächen aneinander liegen, d.h., daß zwischen den Einlagen zweier benachbar­ter Schneidladungen ein Abstand besteht, der der zweifachen Dicke der Stirn­fläche enstpricht. Bei der Detonation der Schneidladungen entsteht ein Ver­lust an Eindringleistung an der Trennstelle der beiden Schneidladungen. Am Zielobjekt wirkt sich das so aus, daß das Schnittprofil einen sogenannten Sägezahn aufweist, der der Trennstelle zwischen den beiden Schneidladungen zugeordnet ist.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gehäuse für koppelbare Schneidladungen vorzuschlagen, bei dem der sogenannte Sägezahn des Schnittprofils im Ziel­objekt weitgehend vermieden ist.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung ist entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

    [0005] Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0006] Nach der Erfindung wird eine wesentliche Verbesserung des Schnittprofils in einem Zielobjekt erreicht.

    [0007] Maßgebend ist dafür, daß die unter Vorspannung aneinander anliegenden Stirnflächen der Einlagen von mehreren miteinander gekoppelten Ladun­gen - und zwar deren stirnseitigen Randzonen - nahezu mit gleicher Energie in einen Hohlladungsstrahl umgewandelt werden. Nur ein, im Vergleich zum Stand der Technik, geringer Teil der Sprengstoff­schwaden entweicht an der Trennstelle in Richtung des Zielobjektes.

    [0008] Nach dem Anspruch 2 liegt eine Verbesserung des Erfindungsgegenstandes nach dem Anspruch 1 vor. Durch die zum Sprengstoff und der Einlage hin umgebogene Stirnfläche ist die Trennstelle zweier benachbarter Schneidladungen relativ gut gegen austretende Sprengstoffschwaden abgedichtet. Damit wird der freie Durchtritt der Sprengstoffschwaden an der Trennstelle in Richtung Zielobjekt zeitlich so verzögert, daß quasi der Effekt einer Abdichtung der Trennstelle erreicht wird. Die Störung der Strahlpartikel an den Trennstellen ist geringer und damit wird die Schneidwirkung über die gesamte Länge von gekoppel­ten Schneidladungen wesentlich verbessert.

    [0009] Nach dem Anspruch 3 liegen kostengünstige und stabile Befestigungen der abgewinkelten Abschnitte an den Einlagen vor.

    [0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 in perspektivischer Ansicht zwei gekoppelte Schneid­ladungen;

    Fig. 2 eine Schnitt II-II nach Fig. 1;

    Fig. 3 die Eindringleistung der Schneidladungen nach Fig. 1 an einem Zielobjekt.



    [0011] Schneidladungen 1, 2 weisen aus Blechteile gefertigte Gehäuse 3 für Einlagen 4 und für den gegossenen Sprengstoff 5 auf.

    [0012] Die Gehäuse 3 bestehen aus einem Mantel 6, zwei Stirnblechen 7 und aus zwei Abstandsklappen 8.

    [0013] Schnappverschlüsse 9 koppeln die Schneidladungen 1, 2.

    [0014] Nach Fig. 2 weisen die Stirnbleche 7 zum Sprengstoff 5 und zur Einlage 4 hin abgewinkelte Abschnitte 15 auf. Diese Abschnitte 15 sind mit den Einlagen 4 jeweils durch angedeutete Schrauben 16 fest verbunden.

    [0015] Die Stirnflächen 10 der Einlagen 4 stehen um den Abstand 17 über die Oberfläche 19 der Stirnbleche 7 hinaus. Dieser Abstand 17 ist so klein gehalten, daß ein Spalt 18 zwischen den Stirnblechen 7 nur wenige 1/10 mm beträgt.

    [0016] Bei der Detonation der beiden Schneidladungen 1, 2 nach Fig. 1 ent­steht in einem Zielobjekt 20 aus Stahl die schematisch dargestellte Ausnehmung 21 mit einem Höcker, der als sogenannter Sägezahn 22 bezeichnet wird. Dieser Höcker weist zur Zieloberfläche 23 eine Schnittiefe 24 auf. Diese ist um ca. 25% größer als eine Schnitt­tiefe 25 mit Schneidladungen nach dem Stand der Technik.

    [0017] Die verbesserte Schnittiefe 24 wird dadurch erreicht, daß die Spreng­stoffschwaden des detonierten Sprengstoffes 5 an der Trennstelle zweier Schneidladungen 1, 2 durch die abgewinkelten Abschnitte 15 der Stirnbleche 7 verhältnismäßig gut abgedichtet werden. Damit wird eine relativ gute Umsetzung der Sprengstoffenergie auf die Einlagen 4 bewirkt und zwar im Bereich des Spaltes 18 zwischen den zwei Schneidladungen 1 und 2. Die Abschnitte 15 wirken quasi als Dichtmanschetten.


    Ansprüche

    1. Gehäuse für koppelbare Schneidladungen, bestehend aus einem Mantel, zwei Stirnflächen, zwei Abstandsklappen und der Einlage,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Stirnflächen (10) der Einlagen (4) wengistens bündig mit den Ober­flächen (19) der Stirnbleche (7) oder geringfügig um einen Abstand (17) überstehend sind.
     
    2. Gehäuse nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Stirnbleche (7) zum Sprengstoff (5) hin abgewinkelte Abschnitte (15) aufweisten, wobei die Abschnitte (15) flächenhaft an der Einlage (4) aufliegen und mit dieser fest verbunden sind.
     
    3. Gehäuse nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abschnitte (15) mit der Einlage (4) durch Schrauben (16) oder Nieten fest verbunden sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht