[0001] Die Erfindung betrifft einen Schischuh umfassend einen Außenschuh und einen Innenschuh.
[0002] Es wurde festgestellt, daß es für den modernen Schilauf, insbesondere Abfahrtsschilauf,
wünschenswert ist, die Innenform des Außenschuhs im Fersenachillessehnenbereich an
individuell verschiedene Anatomie einzelner Schiläufer individuell anpassen zu können,
um den Sitz des Fußes im Schuh zu verbessern und den Tragkomfort zu erhöhen.
[0003] Es wird deshalb vorgeschlagen, daß im Fersenachillessehnenbereich an der Innenseite
des Außenschuhs eine Einlageplatte, insbesondere in Form einer Sattelplatte, angeordnet
ist, welche durch eine Stelleinrichtung höhen- und/oder formverstellbar ist.
[0004] Das Anpassungsbedürfnis besteht besonders im konkaven Abschnitt des Fersenachillessehnenbereichs.
Es wird deshalb vorgeschlagen, daß die Sattelplatte im wesentlichen in dem - von
der Seite in horizontaler Richtung auf den Fuß gesehen - konkaven Abschnitt des Fersenachillessehnenbereichs
angeordnet ist.
[0005] Die Sattelplatte soll möglichst keinen Druck auf die empfindliche Achillessehne ausüben.
Es wird deshalb weiter vorgeschlagen, daß die Sattelplatte an ihrer dem Innenschuh
zugekehrten Innenseite eine derartige Krümmung besitzt, daß sie sich im konkaven Abschnitt
des Fersenachillessehnenbereichs unter Vermittlung des Innenschuhs seitlich neben
der Achillessehne an den Fuß anlegt.
[0006] Mit der Sattelplatte soll der Halt des Fußes in dem Schischuh insbesondere auch
dahingehend verbessert werden, daß der Schiläufer mit der Ferse nicht von der Sohle
des Schischuhs abheben kann. Es wird deshalb weiter vorgeschlagen, daß - in horizontalen
Querschnitten betrachtet - der Krümmungsradius der Innenseite der Sattelplatte von
einer Stelle mittlerer Höhe der Sattelplatte zum unteren Ende der Sattelplatte hin
zunimmt. Bei dieser Ausführungsform kann die Sattelplatte immer so weit nach unten
verstellt werden, bis sie mit ihrer Verengung auf die Fersenpartie wirkt, so daß die
Fersenpartie dann tatsächlich nicht mehr von der Sohle abheben kann.
[0007] An dieser Stelle sei vermerkt, daß zur Einstellung optimalen Halts unter Umständen
die Sattelplatte allein ausreichend ist. Es ist aber weiterhin denkbar, daß man zusätzliche
Haltemittel vorsieht, um den Fuß in dem Schischuh optimal festzulegen. Solche zusätzlichen
Haltemittel können insbesondere eine an sich bekannte Halteplatte im Ristbereich
umfassen, welche die Ferse in den Fersenbereich des Schuhs zurückdrängt und einstellbar
ist. Gerade in Kombination mit einer solchen Ristplatte kann ein optimaler Sitz des
Fußes im Schuh gewährleistet werden.
[0008] Bei Ausführung des Außenschuhs mit einer Vorderfußfersenschale und einer Knöchelmanschette
und bei Ausführung der Knöchelmanschette mit einem nach räckwärts um eine horizontale
Querachse abschwenkbaren Manschettenhinterteil bietet sich die Lösung an, die Sattelplatte
an der Innenseite des Manschettenhinterteils anzubringen.
[0009] Eine einfache Möglichkeit, um die Sattelplatte an die jeweilige Fußanatomie des
Schischuhs anzupassen, besteht darin, daß die Sattelplatte am Außenschuh durch eine
Gleitführung verschiebbar und feststellbar ist.
[0010] Sind Manschettenverschlußmittel im Fersenachillessehnenbereich vorhanden, so kann
man zur Vermeidung einer Kollision mit diesen Verschlußmitteln je eine Gleitführung
beiderseits der Verschlußmittel an der Knöchelmanschette anbringen.
[0011] Eine besonders einfache und kostengünstige Anordnung der Gleitführungen ergibt sich
dadurch, daß die Gleitführungen je einen Langschlitz beiderseits des Fersenachillessehnenbereichs
aufweisen und daß diese Langschlitze von Klemmschrauben durchsetzt sind.
[0012] Um ein unbeabsichtigtes Verschieben der Sattelplatte auch bei ungenügendem Anziehen
der Klemmschrauben zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß die Sattelplatte in der
jeweiligen Höheneinstellung durch Rastmittel feststellbar ist. Dabei können die Rastmittel,
wenn sie innen liegen, ohne Kollision mit etwaigen Verschlußmitteln im Bereich der
Achillessehnenlinie angeordnet sein. So hat es sich beispielsweise bewährt, daß die
Rastmittel - in horizontaler Umfangsrichtung des Fersenachillessehnenbereichs betrachtet
- zwischen zwei Gleitführungen und höhenversetzt zu diesen angeordnet sind. Es tritt
dann eine Verspannung ein, so daß die Rastmittel auf jeden Fall wirksam werden.
[0013] Die Sattelplatte kann entweder unmittelbar an dem Außenschuh bzw. dem Manschettenhinterteil
des Außenschuhs angebracht sein. Es ist aber auch denkbar, daß die Sattelplatte von
einem Sattelplattenträgerschlitten getragen ist, welcher seinerseits an dem Außenschuh
höhenverstellbar und feststellbar angebracht ist.
[0014] Wenn man der Sattelplatte einen Verformungsspielraum geben will, so kann man dies
dadurch erreichen, daß die Sattelplatte mit ihren scheitelfernen Seitenrändern an
dem Trägerschlitten befestigt ist. Eine andere Möglichkeit, um eine optimale Anpassung
an die jeweilige Fußanatomie zu bewirken, liegt darin, daß die Sattelplatte an dem
Trägerschlitten um ein horizontale Querachse schwenkbar gelagert ist. Dabei erweist
es sich als vorteilhaft, wenn das Schwenklager auf mittlerer Höhe der Sattelplatte
angeordnet ist.
[0015] Häufig wird man sich damit begnügen, daß die Einstellung der Einlage- bzw. Sattelplatte
bei geöffnetem Schuhverschluß bewirkt wird, etwa in der Weise, daß man nach Anlegen
eines die Sattelplatte tragenden Manschettenhinterteils an den Fuß den Paßsitz kontrolliert
und nach Wiederabklappen des Manschettenhinterteils die Höhe der Sattelplatte korrigiert.
Vom ergonomischen Gesichtspunkt für den Schiläufer gesehen ist es noch günstiger,
wenn die Einstellung der Sattelplatte bei geschlossenem Schuhverschluß bewirkt werden
kann. Hierzu wird vorgeschlagen, daß die Sattelplatte durch eine kraftuntersetzte
Stelleinrichtung in Höhenrichtung verstellbar ist. Dann kann bei geschlossenem Schiverschluß
die optimale Einstellung der Sattelplatte am schnellsten und zuverlässigsten herbeigeführt
werden.
[0016] Eine Anpassung der Einlage- oder Sattelplatte im Fersenachillessehnenbereich kann
auch dadurch erzielt werden, daß die Sattelplatte in sich deformierbar ist und zwischen
einer oberen und einer unteren Fassung im Fersenachillessehnenbereich des Außenschuhs
eingespannt ist, wobei mindestens eine dieser Fassungen höhenverstellbar und feststellbar
ist. Ist nur eine der Fassungen höhenverstellbar, so kann man durch reine Deformation
der Sattelplatte die Anpassung vornehmen, ohne daß die Höhenlage der Sattelplatte
insgesamt verändert wird. Sind beide Fassungen höhenverstellbar, so ist sowohl eine
Deformation der Sattelplatte als auch eine Höhenverstellung der Sattelplatte als ganzer
möglich. Wenn hier anstelle des allgemeinen Ausdrucks "Einlageplatte" auch von "Sattelplatte"
gesprochen wird, so ist zu berücksichtigen, daß die Sattelform zwar eine besonders
günstige Gestalt ist, daß aber auch Abweichungen von dem geometrischen Begriff der
Sattelfläche möglich sind. Dies gilt für sämtliche Ausführungsformen.
[0017] Verschiedene Ausführungsformen von Stelleinrichtungen für die jeweilige Fassung sind
möglich, z. B. ein Spindeltrieb oder ein Seiltrieb.
[0018] Beabsichtigt man die Möglichkeit einer Anpassung der Sattelplatte bei geschlossenem
Schuh, so empfiehlt es sich auch bei der Ausführungsform mit verformbarer Sattelplatte,
daß mindestens ein kraftuntersetzter Stelltrieb für die Verstellung mindestens einer
der Fassungen vorgesehen ist.
[0019] Bei Ausführung des Außenschuhs mit einer Vorderfußfersenschale und einer Knöchelmanschette
und Ausführung der Knöchelmanschette mit einem um eine horizontale Querachse schwenkbaren
Manschettenhinterteil empfiehlt es sich, daß die Sattelplatte im Bereich der Fersenachillessehnenlinie
mit ihrem unteren Ende auf der Höhe bzw. über der Oberkante der Vorderfußfersenschale
liegt. Dadurch werden Kanten vermieden, die trotz gepolsterten Innenschuhs Druck
auf die Fersenachillessehnenpartie ausüben könnten.
[0020] Schließlich empfiehlt es sich bei der Ausführung des Außenschuhs mit einer Vorderfußfersenschale
und einer Knöchelmanschette und Ausführung der Knöchelmanschette mit einem um eine
horizontale Querachse schwenkbaren Manschettenhinterteil, daß das Manschettenhinterteil
oberhalb der Sattelplatte mit einer Manschettenhinterteilpolsterung versehen ist und
die Sattelplatte die Manschettenhinterteilpolsterung unterlappt. Auf diese Weise
wird auch am oberen Ende der Sattelplatte ein druckstellenfreier Übergang erzielt.
[0021] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schi schuhs;
Fig. 2 einen vertikalen Längsschnitt durch den Schischuh gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen Querschnitt nach Linie III-III durch die Sattelplatte und deren Lagerung;
Fig. 4 eine Ansicht auf die Sattelplatte von innen bei einer geänderten Ausführungsform;
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 4;
Fig. 6 einen Schnitt entsprechend demjenigen der Fig. 5 bei einer weiteren geänderten
Ausführungsform;
Fig. 7 einen Schnitt entsprechend demjenigen der Fig. 5 und 6 bei einer Ausführungsform
mit einer deformierbaren Sattelplatte;
Fig. 8 einen Schnitt entsprechend demjenigen der Fig. 7 mit geänderten Stellmitteln
zur Deformation der Sattelplatte und
Fig. 9 eine Ansicht in Pfeilrichtung IX-IX der Fig. 8
[0022] In der Fig. 1 ist der Außenschuh ganz allgemein mit 10 bezeichnet. Dieser Außenschuh
nimmt einen Innenschuh 12 auf. Der Außenschuh besteht aus einer Vorderfußfersenschale
14 und einer Knöchelmanschette 16. Die Knöchelmanschette 16 besteht aus einem Manschettenvorderteil
16a und einem Manschettenhinterteil 16b. Der Manschettenvorderteil 16a ist um eine
Querachse 18 schwenkbar und durch ein elastisches Abstützmittel 20 gegen Vorlagebewegung
elastisch abgestützt. Der Manschettenhinterteil 16b ist um eine Querachse 22 schwenkbar
gelagert. Manschettenvorderteil und Manschettenhinterteil werden durch Schließmittel
24 zusammengehalten, die durch einen Zentralverschluß 26 schließbar sind. Der Zentralverschluß
26 ist im Fersenachillessehnenbereich des Manschettenhinterteils 16b angeordnet. Durch
den Zentralverschluß 26 kann auch eine Ristplatte 28 über ein Seil 30 gespannt werden.
Es handelt sich um einen Schischuh mit Ferseneinschlupf. Der Innenschuh I2 ist ebenfalls
nach hinten zu öffnen. In Fig. 1 erkennt man gestrichelt eingezeichnet eine Einlageplatte
oder Sattelplatte 32, die vermittels einer Schiebeführung 34 höhenverstellbar und
vermittels einer Klemmschraube 36 feststellbar ist. Eine entsprechende Schiebeführung
34 und eine entsprechende Klemmschraube 36 befindet sich auf der anderen Seite des
Zentralverschlusses 26 (in Fig. 1 nicht dargestellt). Die beiden Schlitzführungen
34 sind in dem Manschettenhinterteil 16b ausgebildet.
[0023] Details erkennt man in den Fig. 2 und 3. Die Sattelplatte 32 ist von einem Trägerschlitten
38 getragen, der - wie aus Fig. 3 ersichtlich - durch die als Langschlitze ausgebildeten
Schiebeführungen 34 verschiebbar geführt und durch die Klemmschrauben 36 in verschiedenen
Höhenlagen feststellbar ist. Die Sattelplatte 32 hat - wie aus Fig. 3 ersichtlich
- in ihrem äußeren Scheitelbereich 40 Abstand von dem Trägerschlitten 38 und ist an
ihren Seitenrändern durch Niete 42 an dem Trägerschlitten 38 befestigt. Auf diese
Weise ist eine elastische Verformung der Sattelplatte 32 möglich. Die Sattelplatte
32 endet mit ihrem unteren Ende 32a oberhalb der Oberkante 44 der Vorderfußfersenschale
14 in deren Fersenbereich. Das obere Ende 32b der Sattelplatte unterlappt ein Polsterteil
46, das an dem Manschettenhinterteil 16b befestigt ist und zwischen sich und dem
Manschettenhinterteil 16b einen Gleitspalt 47 für das obere Ende der Sattelplatte
32 bildet, und zwar so, daß ein möglichst glatter Übergang von dem Polsterteil 46
zu der Sattelplatte 32 geschaffen ist. Die Sattelplatte 32 kann natürlich ihrerseits
gepolstert sein, muß aber nicht gepolstert sein im Hinblick auf die ohnehin vorhandene
Polsterung des Innenschuhs. Die Sattelplatte 32 überlagert eine rückwärtige Zunge
48 des Innenschuhs, die um eine Querachse 50 an dem Innenschuh I2 angelenkt und nach
rückwärts abklappbar ist. Dabei ist die Zunge 48 so angeordnet, daß sie die rückwärtigen
Ränder 52 des Hauptteils des Innenschuhs 12 beide überlappt und damit schließt. Grundsätzlich
ist es auch denkbar, auf die Zunge 48 zu verzichten und die Ränder 52 des Innenschuhs
so auszubilden, daß sie sich mit entsprechend gekrümmten Randzonen unmittelbar gegenseitig
überlappen.
[0024] Fig. 3 zeigt einen Schnitt auf der Höhe der Linie III-III der Fig. 2, also annähernd
auf mittlerer Höhe der Sattelplatte 32. Die Krümmung der Sattelplatte 32 an ihrer
Innenfläche 32c ist so bemessen, daß sie den in Fig. 3 nicht dargestellten gepolsterten
Innenschuh gegen den Fuß seitlich neben der Achillessehnenlinie andrückt und die
Achillessehne selbst möglichst druckfrei hält.
[0025] Der Krümmungsradius der Innenfläche 32c der Sattelplatte 32 nimmt von der Schnittlinie
III-III nach unten zu und nähert sich in seinem unteren Bereich gegen das Ende 32a
zu dem an dieser Stelle vorhandenen Krümmungsradius der Zunge 48. Dies bedeutet, daß
bei einer Abwärtsverschiebung der Sattelplatte 32 diese die Fersenpartie des Innenschuhs
und damit des Fußes zunehmend einzwängt.
[0026] Auf diese Weise ist durch Verschieben der Sattelplatte 32 nicht nur deren Sattelgestalt
an die komplementäre Sattelgestalt des konkaven Abschnitts des Fersenachillessehnenbereichs
des Fußes anpaßbar sondern es ist überdies durch Verschieben der Sattelplatte 32 die
Ferse des Schiläufers gegen Abheben von der Sohle optimal sicherbar, ohne daß Druckstellen
am Fuß auftreten. Die Sicherung der Ferse des Schiläufers gegen Abheben kann natürlich
noch dadurch verbessert werden, daß die Ristplatte 28 durch das Seil 30 in Pfeilrichtung
56 gespannt wird, was von dem Zentralverschluß 26 aus erfolgen kann.
[0027] In den Figuren 4 und 5 ist eine Abwandlung gezeichnet, in der analoge Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind wie in den Figuren 1 bis 3, jeweils vermehrt um die Zahl
100. Man erkennt dort von innen den Manschettenhinterteil 116b, an dem durch Gleitführungen
wiederum in Form von Langschlitzen mit dem Bezugszeichen 134 ein Trägerschlitten
138 geführt ist. Der Trägerschlitten 138 ist T- oder Y-förmig ausgestaltet und trägt
an seinen oberen Enden die Klemmschrauben 136 und an seinem unteren Ende einen Rastteil
158, der mit jeweils einer Raste einer Rastenreihe 160 zusammenwirkt, welche an der
Innenseite des Manschettenhinterteils 116 angeordnet ist. Auf diese Weise kann ein
unbeabsichtigtes Verschieben der Sattelplatte 132 etwa bei Lockern der Klemmschrauben
136 vermieden werden.
[0028] In Fig. 6 ist ein Abwandlung zur Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 dargestellt,
wobei analoge Teile wieder mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, jeweils weiter
erhöht um die Zahl 100. Bei dieser Ausführungsform ist die Einlage platte oder Sattelplatte
232 um ein Gelenk 262 mit querliegender, horizontaler Achse schwenkbar, so daß die
Sattelplatte 232 einen weiteren Freiheitsgrad besitzt neben dem Freiheitsgrad der
Höhenverschiebung und neben dem Freiheitsgrad der elastischen Verformung und sich
deshalb noch besser an die Anatomie des Fußes im Fersenachillessehnenbereich anschmiegen
kann, insbesondere in dem von der Seite betrachtet konkaven Abschnitt des Fersenachillessehnenbereichs.
[0029] In der Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, wobei analoge Teile wieder
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind wie in Fig. 1, jeweils vermehrt um die Zahl
300. Man erkennt, daß an der Innenseite des Manschettenhinterteils 316 eine elastische
Sattelplatte 332 angebracht ist. Diese elastische Sattelplatte kann beispielsweise
ein Kautschuk- oder Kunststofformteil mit Entlastungsausnehmungen 366 auf ihrer dem
Manschettenhinterteil 316 zugekehrten Außenseite sein. Die Sattelplatte ist an ihrem
oberen Ende 332b durch eine obere Fassung 368 befestigt und an ihrem unteren Ende
332a durch eine untere Fassung 370. Die untere Fassung 370 ist in Richtung des Pfeiles
372 höhenverstellbar durch einen Spindeltrieb 374. Der Spindeltrieb ist über einen
Bolzen 376 mit der unteren Fassung 370 verbunden, wobei der Bolzen 376 ein Langloch
380 des Manschettenhinterteils 316b durchsetzt. Der Spindeltrieb ist durch eine Rändelschraube
382 einstellbar. Auch hier liegt die Sattelplatte 332 zwischen dem Manschettenhinterteil
und dem Innenschuh, gegebenenfalls einer rückwärtigen Zunge des Innenschuhs.
[0030] Die Formgebung der Sattelplatte 332 ist ähnlich wie im Zusammenhang mit Fig. 2 und
3 beschrieben, jedoch ist die Sattelform durch Verstellen des Spindeltriebs 374 veränderbar,
so daß sich die Sattelplatte - ohne in ihrer Höhenlage wesentlich verändert zu werden
- an die Anatomie des Fußes im konkaven Abschnitt des Fersenachillessehnenbereichs
optimal anschmiegen kann.
[0031] Die Fig. 8 und 9 betreffen eine Abwandlung zu den Fig. 6 und 7, wobei die Abwandlung
lediglich in der Ausbildung der Stelleinrichtung liegt. Analoge Teile sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen wie in Fig. 6 und 7, jeweils vermehrt um die Zahl 100. Bei
der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 ist die obere Fassung 468 in Pfeilrichtung 469
höhenverstellbar, und zwar mittels eines Seilzugs 484. Dieser Seilzug läuft über untere
Umlenkrollen 486 an der Innenseite des Manschettenhinterteils 416b und eine höhenverstellbare
mittlere Umlenkrolle 488. Durch Verstellen dieser mittleren Umlenkrolle 488 nach oben
in Pfeilrichtung 490 können die beiden oberen Fassungen 468 in Pfeilrichtung 469 nach
unten verschoben werden mit der Folge, daß sich die Sattelplatte 432 verstärkt wölbt.
Die Höheneinstellung der Umlenkrolle 488 erfolgt in einem Schlitz 492 des Manschettenhinterteils
416b und wird durch eine Klemmschraube 494 fixiert. Man erkennt, daß bei dieser Ausführungsform
zwischen den beiden Seilabschnitten 484 noch Platz ist für einen Zentralverschluß.
1. Schischuh umfassend einen Außenschuh (10) und einen Innenschuh (12), dadurch gekennzeichnet,
daß im Fersenachillessehnenbereich an der Innenseite des Außenschuhs (14) eine Einlageplatte
(32), insbesondere in Form einer Sattelplatte (32), angeordnet ist, welche durch eine
Stelleinrichtung (34, 36) höhen- und/oder formverstellbar ist.
2. Schischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelplatte (32) im
wesentlichen in dem - von der Seite in horizontaler Richtung auf den Fuß gesehen -
konkaven Abschnitt des Fersenachillessehnenbereichs angeordnet ist.
3. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelplatte
(32) an ihrer dem Innenschuh (12) zugekehrten Innenseite (32c) eine derartige Krümmung
besitzt, daß sie sich im konkaven Abschnitt des Fersenachillessehnenbereichs unter
Vermittlung des Innenschuhs (12) seitlich neben der Achillessehne an den Fuß anlegt.
4. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß - in horizontalen
Querschnitten betrachtet - der Krümmungsradius der Innenseite (32c) der Sattelplatte
(32) von einer Stelle (III-III) mittlerer Höhe der Sattelplatte (32) zum unteren Ende
(32a) der Sattelplatte (32) hin zunimmt.
5. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausführung
des Außenschuhs (10) mit einer Vorderfußfersenschale (14) und einer Knöchelmanschette
(16) und bei Ausführung der Knöchelmanschette (16) mit einem nach rückwärts um eine
horizontale Querachse (22) abschwenkbaren Manschettenhinterteil (16b) die Sattelplatte
(32) an der Innenseite des Manschettenhinterteils (16b) angebracht ist.
6. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelplatte
(32) am Außenschuh (10) durch eine Gleitführung (34, 36) verschiebbar und feststellbar
ist.
7. Schischuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausführung des Außenschuhs
(10) mit einer Knöchelmanschette (16) und Anordnung von Manschettenverschlußmitteln
(26) im Fersenachillessehnenbereich je eine Gleitführung (34, 36) beiderseits der
Verschlußmittel (26) an der Knöchelmanschette (16) angebracht ist.
8. Schischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführungen (34,
36) je einen Langschlitz (34) beiderseits des Fersenachillessehnenbereichs aufweisen
und daß diese Langschlitze (34) von Klemmschrauben (36) durchsetzt sind.
9. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelplatte
(32) in der jeweiligen Höheneinstellung durch Rastmittel (158, 160) feststellbar
ist.
10. Schischuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastmittel (158, 160)
im Bereich der Achillessehnenlinie angeordnet sind.
11. Schischuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastmittel (158, 160)
- in horizontaler Umfangsrichtung des Fersenachillessehnenbereichs betrachtet -
zwischen zwei Gleitführungen (134, 136) und höhenversetzt zu diesen angeordnet sind.
12. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelplatte
(32) von einem Sattelplattenträgerschlitten (38) getragen ist, welcher seinerseits
an dem Außenschuh (10) höhenverstellbar und feststellbar ist.
13. Schischuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelplatte (32)
mit ihren scheitelfernen Seitenrändern an dem Trägerschlitten (38) befestigt ist und
in ihrem Scheitelbereich (40) nach außen frei liegt.
14. Schischuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelplatte (232
an dem Trägerschlitten (238) um eine horizontale Querachse (266) schwenkbar gelagert
ist.
15. Schischuh nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenklager (262)
auf mittlerer Höhe der Sattelplatte (232) angeordnet ist.
16. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelplatte
durch eine kraftuntersetzte Stelleinrichtung in Höhenrichtung verstellbar ist.
17. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelplatte
(332) in sich deformierbar ist und zwischen einer oberen und einer unteren Fassung
(368, 370) im Fersenachillessehnenbereich des Außenschuhs eingespannt ist, wobei
mindestens eine dieser Fassungen (368, 370) höhenverstellbar und feststellbar ist.
18. Schischuh nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die eine, vorzugsweise
die untere (370), der Fassungen (368, 370) durch einen Spindeltrieb (374) höhenverstellbar
ist.
19. Schischuh nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die eine, vorzugsweise
die obere (468), der Fassungen (468, 470) durch einen Seiltrieb (484, 486, 488) höhenverstellbar
ist.
20. Schischuh nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein kraftuntersetzter Stelltrieb für die Verstellung mindestens einer der Fassungen
(468, 470) vorgesehen ist.
21. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausführung
des Außenschuhs (10) mit einer Vorderfußfersenschale (14) und einer Knöchelmanschette
(16) und Ausführung der Knöchelmanschette (16) mit einem um eine horizontale Querachse
(22) schwenkbaren Manschettenhinterteil (16b) die Sattelplatte (32) im Bereich der
Fersenachillessehnenlinie mit ihrem unteren Ende (32a) auf der Höhe bzw. über der
Oberkante (44) der Vorderfußfersenschale (14) liegt.
22. Schischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 2l, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausführung
des Außenschuhs (10) mit einer Vorderfußfersenschale (14) und einer Knöchelmanschette
(16) und Ausführung der Knöchelmanschette (16) mit einem um eine horizontale Querachse
(22) schwenkbaren Manschettenhinterteil (16b) das Manschettenhinterteil (16b) oberhalb
der Sattelplatte (32) mit einer Manschettenhinterteilpolsterung (46) versehen ist
und die Sattelplatte (32) die Manschettenhinterteilpolsterung (46) unterlappt.