(19)
(11) EP 0 278 388 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1988  Patentblatt  1988/33

(21) Anmeldenummer: 88101578.8

(22) Anmeldetag:  04.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F04D 7/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT NL

(30) Priorität: 06.02.1987 DE 3703647

(71) Anmelder: KSB Aktiengesellschaft
D-67227 Frankenthal (DE)

(72) Erfinder:
  • Rupprecht, Peter
    D-8580 Bayreuth (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kreiselpumpe für verunreinigte Flüssigkeiten


    (57) Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe mit einer dem Pumpenlaufrad vorgeschalteten Zerkleinerungseinrichtung für Beimengungen in der Förderflüssigkeit.
    Die beim Erfindungsgegenstand verwendete Zerkleinerungs­einrichtung besteht aus wenigen, leicht herstellbaren Teilen: Einem mit Öffnungen (5) versehenen umlaufenden Teil (4) und einem dieses umschließenden Ring (7), der mit einer Mehrzahl von Zähnen (8) versehen ist, welche sich in dem von den Öffnungen (5) bestrichenen Bereich befinden, wobei die Größe der Öffnungen (5) und der freien Räume zwischen den Zähnen (8) so bemessen ist, daß der freie Querschnitt der Zerkleinerungseinrichtung in allen Stellungen des umlaufenden Teiles (4) mindestens dem geforderten Einlaufquerschnitt der Kreiselpumpe entspricht (Fig. 1).




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Kreiselpumpe gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruches.

    [0002] Eine derartige Kreiselpumpe ist bekannt durch die CH-PS 423 489. Diese Kreiselpumpe besitzt einen vor der Zulauföffnung des Laufrades angeordneten Schneidring, welcher mit einem federnd gegen ihn angepreßten Schneidstück zusammenwirkt. Gemäß der Lehre der zitierten Schrift kann der Schneidring als ebenes, kegeliges oder auch als zylindrisches Teil ausgebildet sein. Bei zylindrischer Gestaltung des Schneidringes kann das Schneidstück an der Innen- oder der Außenseite des Zylinders angeordnet sein. Allen Ausführungen gemeinsam ist die Funktion des Schneidstückes: Vom Sog der Kreiselpumpe gegen die Öffnungen des Schneidringes angelegte Feststoffe werden zu dem Schneid­stück geführt und dort im günstigen Falle zerkleinert. Ist das Feststoffteil jedoch so fest oder so groß, daß es nicht in einem ersten Schneidvorgang zerkleinert werden kann, wird es dem Schneidstück so oft und so lange zugeführt, bis es auf ein die Öffnungsgröße des Schneidringes unterschreitendes Maß reduziert ist. Um das Schneidstück vor Beschädigungen durch feste Stoffe zu schützen, ist es beweglich aufgehängt. So wird es durch alle Beimengungen, die nicht im ersten Durchgang zerkleinert werden können, aus seiner normalen Position herausgehoben. Dies kann dazu führen, daß größere Lappen den Schneidring überdecken und durch einen im Extremfall za befürchtenden Verschluß sämtlicher Öffnungen den Zulauf zur Kreiselpumpe verstopfen.

    [0003] Es sind auch bereits Zerkleinerungseinrichtungen bekannt, die als dem Laufrad der Kreiselpumpe vorgeschaltete Schneid- und Mahlwerke wirken. Die DE-OS 26 12 910 mag hier als Beispiel für eine Vielzahl solcher Einrichtungen dienen. All diesen Einrichtungen gemeinsam ist der Umstand, daß sie den Saugmund des Laufrades einengen. Ihr Betrieb verlangt hohe Drehmomente und damit starke Antriebsmotoren, um das zerkleinerte Gut durch die Einrichtung zu würgen. Im übrigen hat sich in der Praxis erwiesen, daß die als Schneid- und Mahlwerke wirkenden Zerkleinerungseinrichtungen dazu neigen, Zöpfe aus den festen Beimengungen der Förderflüssigkeit zu bilden, was wiederum zu einer Verstopfung des Durchflusses führen kann.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kreiselpumpe mit einer Zerkleinerungseinrichtung zu schaffen, die bei einem geringen Aufwand für die verwendeten Teile und einer vergleichs­weise kleinen Antriebsleistung eine sichere Schneid- und Förderwirkung für die festen Bestandteils des Fördergutes erreicht.

    [0005] Die gestellte Aufgabe wird bei einer dem Gattungsbegriff entsprechenden Kreiselpumpe gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches genannten Merkmale.

    [0006] Die für den Erfindungsgegenstand zu verwendenden Teile sind einfach herzustellen und können auch in viele bereits bestehende Kreiselpumpen eingebaut werden. Die erfindungsgemäße Zerkleinerungseinrichtung engt den Saugmund nicht ein. Sie vollzieht einen echten Schneidvorgang, das abgeschnittene Gut kann sofort über das Laufrad abtransportiert werden.

    [0007] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in

    Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Kreiselpumpe im Bereich des Laufrades und der Zerkleinerungseinrichtung, und in

    Fig. 2 eine Seitenansicht der als Einzelheit dargestellten Zerkleinerungseinrichtung.



    [0008] Das Laufrad (1) in der Kreiselpumpe ist auf einer Welle (2) befestigt. Die Welle (2) trägt außerdem das mit einer Schraube (3) befestigte umlaufende Teil (4) einer Schneideinrichtung. Im umlaufenden Teil (4) sind radiale Öffnungen (5) angeordnet.

    [0009] Das umlaufende Teil (4) wird umschlossen von einem an der saugseitigen Gehäusewand (6) befestigten Ring (7), der mit mehreren Zähnen (8) versehen ist. Die Zähne (8) befinden sich in dem von den Öffnungen (5) des umlaufenden Teiles (4) bestrichenen Bereich.

    [0010] Bei laufender Kreiselpumpe wird ein in der Förderflüssigkeit befindlicher Gegenstand, beispielsweise ein Lappen, vom Sog des Laurades (1) angezogen und gelangt somit in den Bereich des durch den Ring (7) und das umlaufende Teil (4) gebildeten Schneideinrichtung. Hier wird der Gegenstand zunächst von dem Ring (7) gehalten und durch die zusammenwirkenden Kanten der Öffnungen (5) und der Zähne (8) in kleine, vom Laufrad (1) förderbare Stücke zerlegt. Diese geschieht dadurch, daß die in die Öffnungen (5) gelangenden Teile des Feststoffes erfaßt und mit ziehendem Schnitt abgetrennt werden.

    [0011] Die Öffnungen (5) können, anders als im Ausführungsbeispiel, auch oval, rauten- oder schlitzförmig sein. Auch die Form der Zähne (8) des Ringes (7) kann anders gestaltet sein als im Ausführungsbeispiel. Als Material für die Schneideinrichtung können Hartguß, Sintermetall oder gehärteter Werkzeugstahl verwendet werden.


    Ansprüche

    Kreiselpumpe mit einer dem Pumpenlaufrad vorgeschalteten Zerkleinerungseinrichtung für faserige oder stückige Beimengungen in der Förderflüssigkeit, wobei die Zerkleinerungseinrichtung durch ein mit radialen Durch­trittsöffnungen versehenes umlaufendes Teil und ein damit zusammenwirkendes feststehendes Teil gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das feststehende Teil von einem das umlaufende Teil (4) umschließenden Ring (7) gebildet wird, der mit einer Mehrzahl von Zähnen (8) versehen ist, welche sich in dem von den Öffnungen (5) des umlaufenden Teiles (4) bestrichenen Bereich befinden, wobei die Größe der Öffnungen (5) und der freien Räume zwischen den Zähnen (8) so bemessen ist, daß der freie Querschnitt der Zerkleinerungseinrichtung in allen Stellungen des umlaufenden Teiles (4) mindestens dem geforderten Einlaufquerschnitt der Kreiselpumpe entspricht.
     




    Zeichnung