(19)
(11) EP 0 278 895 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1988  Patentblatt  1988/33

(21) Anmeldenummer: 88810017.9

(22) Anmeldetag:  15.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR IT NL SE

(30) Priorität: 12.02.1987 CH 544/87

(71) Anmelder: Geberit AG
CH-8645 Jona (CH)

(72) Erfinder:
  • Häsler, Heinz
    CH-8645 Jona (CH)
  • Juple, Pierre
    CH-8645 Jona (CH)

(74) Vertreter: White, William et al
PATENTANWALTS-BUREAU ISLER AG Postfach 6940
CH-8023 Zürich
CH-8023 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dachwasserablauf


    (57) Der Dachwasserablauf weist einen Ablaufkörper (1) auf, an dem unten ein Ablaufstutzen (4) angesetzt ist. Eine Dich­tungsbahn (5) ist fest mit einem separat gefertigten Kragen (6) verbunden, der in eine Wassersammelmulde (44) des Ab­laufkörpers (1) eingesetzt ist. In die Wassersammelmulde (44) kann weiterhin ein Aufsatzteil (8) eingesetzt werden. Dieser weist eine Schale (33) aus Kunststoff auf, die wenigstens im oberen Bereich gleich ausgebildet ist wie eine Schale (25) des Ablaufkörpers (1), wobei beide Schalen (33, 25) aus dem gleichen Rohling hergestellt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Dachwasserablauf nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

    [0002] Durch die DE-A-24 37 191 ist ein Ablauf für Flachdächer bekanntgeworden, bei welchem ein Kragen mit einer Dichtungs­bahn fest mit dem Ablaufkörper verbunden ist. Zum Auf­stocken wird in den Ablaufkörper ein einstückiges Aufsatz­element mit ebenfalls fest angebrachter Dichtungsbahn ein­gesetzt. Auch während der Bauphase ist der Kragen aufge­setzt und die Dichtungsbahn ausgelegt, was oft zu einer Ver­letzung derselben und zu späteren Undichtigkeiten führt.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ablauf der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der kostengünstig hergestellt werden kann und der unter Vermeidung des oben genannten Nachteils funktionssicher und einfach in der Montage ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gezeich­nete Erfindung gelöst.

    [0005] Die herstellungstechnisch vergleichsweise aufwendigen Teile werden sowohl für den Aufsatzteil als auch für den Ablaufkörper verwendet, wodurch die Herstellung, die Lager­haltung und die Montage vereinfacht werden. Um eine Ver­letzung der Dichtungsbahn zu vermeiden, kann der Ablauf­körper während der Bauphase auch ohne Kragen für die provisorische Entwässerung verwendet werden.

    [0006] Gemäss einer vorzugsweisen Ausführung ist am Aufsatzteil ein Rohrstück angebracht, das in den Ablaufkörper einge­setzt ist. Dieses Rohrstück kann entsprechend der gewünsch­ten Höhe des Aufsatzes abgelängt werden. Gemäss einer weiteren Ausführung ist ein Einsatzkörper vorgesehen, der während der Bauphase in den Ablaufkörper eingesetzt wird. Damit ist auch während der Bauphase eine einwandfreie Ent­wässerung gewährleistet, und gleichzeitig ist der Einlauf vor Bauschutt geschützt. Weitere Ausgestaltungen der Erfin­dung sind in den abhängigen Patentansprüchen gekennzeichnet.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt durch einen in eine Decke eingebau­ten Ablaufkörper mit Aufsatzteil, und

    Fig. 2 einen Schnitt durch einen eingebauten Ablaufkörper mit Einsatzkörper.



    [0008] Der Ablauf weist einen aus Kunststoff bestehenden Ablauf­körper 1 mit einer äusseren, wärmedämmenden Isolations­schicht 24 beispielsweise aus PUR und einer inneren Schale 25 auf. An der Schale 25 ist mittig ein Stutzen 4 angeformt, der zu einem hier nicht dargestellten Fallrohr führt. Ueber der Oeffnung 3 des Stutzens ist ein Deckel 9 angebracht, der am Boden 2 der Schale befestigt ist. Der Deckel 9 weist Schlitze 10 in der Seitenwand 12 sowie Schlitze 11 in der Deckenwand 13 auf. Dieser Deckel erhöht in an sich bekannter Weise die Abflussleistung des Ablaufs und dient zugleich als zusätzliches Sieb. Der Ablaufkörper 1 besitzt eine kreiszylindrische Wand 40, die eine Wasser­sammelmulde 44 umgibt und die oben einen nach aussen ge­richteten Flansch 47 aufweist. Der Ablaufkörper 1 ist in einem Boden 30 eingegossen oder eingesetzt.

    [0009] Eine ebene nach aussen gerichtete Dichtungsbahn 5, bei­spielsweise aus Polyvinylchlorid, ist am Flansch 45 eines Kragens 6 befestigt. Am Flansch 45 ist ein kreiszylindri­scher Stutzen 14 angeformt, der in die Wassersammelmulde 44 eingreift und in dessen Aussenseite 15 eine Lippendichtung 38 eingesetzt ist. Der Kragen 6 ist mittels einer Ring­dichtung oder Lippendichtung 7 gegen den Ablaufkörper 1 ab­gedichtet.

    [0010] Ist, wie in Fig. 1 dargestellt, eine zusätzliche Boden­schicht 31 vorgesehen, so wird in den Ablaufkörper 1 ein Aufsatz 8 eingesetzt. Dieser besitzt einen Kragen 20, der genau dem Kragen 6 im unteren Teil des Ablaufs entspricht. Am Kragen 20 ist ebenfalls eine Dichtungsbahn 26 angeformt. Ebenfalls entspricht die kreiszylindrische Wandung 23 einer Schale 33 dem entsprechenden Wandbereich 43 der Schale 25. An der Schale 33 ist ein zylindrisches Rohr 22 angeformt. Das Rohr 22 steht mit dem unteren Rand auf dem Boden 2 der Schale 25. Dieses Rohr 22 wird bei der Montage je nach Dicke der Schicht 31 abgelängt. In die Oeffnung des Kragens 20 ist schliesslich ein Laubsieb 27 eingesetzt.

    [0011] Die Fig. 2 zeigt, wie der Ablauf für die provisorische Entwässerung während der Bauphase verwendet werden kann. Dazu wird der Ablaufkörper 1 ohne Kragen 6 in die Wand 30 eingesetzt. Provisorisch ist ein Einsatzkörper 28 aus bei­ spielsweise geschäumtem Polystyrol in die Wassersammel­mulde 44 eingesetzt. Dieser Körper 28 ist weitgehend komple­mentär zur Wassersammelmulde gestaltet und weist über dem Deckel 9 eine Oeffnung auf, durch die auf der Oberfläche der Schicht 30 ankommendes Wasser abfliessen kann. Zu gegebener Zeit wird der Einsatzkörper 28 entfernt und der Kragen 6 mit der Dichtungsbahn eingesetzt.

    [0012] Die Schalen 33 und 43 werden aus dem gleichen Rohling her­gestellt. Für die Schale 43 wird dann jeweils das Rohr 22 entfernt und der Boden 2 mit dem Stutzen 4 angeschweisst. Auf der Unterseite des Bodens 2 sind Heizelemente I7 ange­bracht, mit deren Hilfe Schwitzwasser im Ablaufkörper 1 ent­fernt werden kann.


    Ansprüche

    1. Dachwasserablauf mit einem Ablaufkörper (1), der am oberen Rand einen Kragen (6) und in seinem Boden (2) eine in ein Fallrohr (4) führende Ablauföffnung (3) auf­weist, wobei in den Ablaufkörper (1) ein Aufsatz (8) mit einem weiteren Kragen (20) einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kragen (6, 20) im wesentlichen gleich ausgebildet und separat gefertigt sind, und dass der Ablaufkörper (1) sowie der Aufsatz (8) gleiche Wandbereiche (25; 23) aufweisen.
     
    2. Dachwassereinlauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass der Ablaufkörper (1) eine Schale (25) mit einer äusseren Isolationsschicht (24) aufweist, und dass der Aufsatzteil (8) ebenfalls eine Schale (33) aufweist, wobei beide Schalen (33; 25) aus gleichen Rohlingen ge­fertigt sind.
     
    3. Dachwassereinlauf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, dass am Aufsatz (8) unten ein kreiszylindrisches Rohrstück (22) angebracht ist, das in den Ablaufkörper (1) eingesetzt ist.
     
    4. Dachwassereinlauf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, dass das Rohrstück (22) an der Schale (33) ange­formt ist.
     
    5. Dachwassereinlauf nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge­kennzeichnet, dass bei der Schale (25) des Ablaufkörpers (1) dieses Rohrstück (22) entfernt und durch einen ange­schweissten Boden (23) ersetzt ist.
     
    6. Dachwassereinlauf nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass zwischen dem Rohrstück (22) und dem Kragen (6) eine Lippendichtung (8) vorgesehen ist.
     
    7. Dachwassereinlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablaufkörper (1) als Wassersammelmulde ausgebildet ist, und dass über der Ablauföffnung (3) ein Deckel (9) mit Durchtrittsöff­nungen (10, 11) in der Seitenwand (12) und in der Decken­wand (13) angeordnet ist.
     
    8. Dachwassereinlauf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net, dass ein Einsatzkörper (28) vorgesehen ist, der eine zur Wassersammelmulde komplementäre Gestalt auf­weist.
     
    9. Dachwassereinlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Boden des Ablaufkörpers (1) ein Heizelement (17) zum Entfernen von Schwitzwas­ser angebracht ist.
     
    10. Dachwassereinlauf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­net, dass das Heizelement (17) auf der Unterseite der Schale (25) des Ablaufkörpers (1) angebracht ist.
     




    Zeichnung