(19)
(11) EP 0 278 902 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1988  Patentblatt  1988/33

(21) Anmeldenummer: 88810047.6

(22) Anmeldetag:  29.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62C 35/02, A62C 37/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 12.02.1987 CH 519/87

(71) Anmelder: Mohler, Johann Georg
CH-4133 Pratteln (CH)

(72) Erfinder:
  • Mohler, Johann Georg
    CH-4133 Pratteln (CH)

(74) Vertreter: Gehrig, Peter et al
A. Braun, Braun, Héritier, Eschmann AG Holbeinstrasse 36-38
4051 Basel
4051 Basel (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Feuerlöschgerät


    (57) Das Feuerlöschgerät ist vorzugsweise für Lösch­mittelpatronen (1) von etwa 50 bis 100 cm² Inhalt ausge­legt und ist mit einem auf den Patronenhals aufgeschraub­ten Sprinkler (3) versehen.
    Der Sprinkler (3) besteht im wesentlichen aus einem mit der Löschmittelpatrone (1) verschraubten Sprink­lerblock (6) und einem darauf aufgesetzten Sprinklerkorb (12). Letzterer umschliesst einen auf erhöhte Temperatur ansprechenden Berstkörper (4), dessen eines Ende dicht­schliessend auf einer den Sprinklerblock (6) durchsetzen­den Düsenbohrung (7, 7ʹ) aufsitzt. Beim Zerbrechen des Berstkörpers (4) infolge Temperaturanstieg oder Schlag­einwirkung mittels eines Detonators (5) wird die Düsen­öffnung (9) freigegeben und das unter ca. 14 bar stehen­de Löschmittel kann austreten.
    Zu dem als Klein-Feuerlöscher gestalteten Gerät gehört eine Permanentmagnet-Montagevorrichtung (21-23) zum Anbringen des Löschgerätes auf eine ferromagnetische Unterlage, ohne dass an dieser spezielle Halterungsmittel anzubringen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Feuerlösch­gerät, insbesondere ein Feuerlöschgerät für den Schutz von örtlich begrenzten Bereichen grösserer Objekte, von welchen bestimmte Stellen mit einem individuellen und allfällig temporären Brandschutz versehen sein sollen.

    [0002] Es ist üblich, zum Schutz von Abschnitten grosser Anlagen oder Einrichtungen, in welchen Abschnit­ten lokale Brand- oder Erhitzungsgefahr besteht, örtlich begrenzt wirksame Brand- oder Temperaturüberwachungs­mittel einzusetzen, die eine allfällig notwendige ört­lich begrenzte Löschaktion einleiten. Solche Gefahren­melder werden in der Regel fest montiert; ebenso sind die Löscheinrichtungen an bestimmten Stellen fest ange­ordnet. Daraus ergeben sich dann Nachteile, wenn die zu schützenden Objekte (oder Bereiche davon) rasch ändern­den Betriebsverhältnissen unterworfen sind und vor allem ein lokal begrenztes Schutzdispositiv kurzfristig er­stellt werden soll.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, ein für lokal begrenzte Anlagebereiche optimal einsetz­bares Feuerlöschgerät vorzuschlagen, das rasch und sicher an praktisch beliebigen Anlagestellen und im wesentlichen ohne besondere Vorarbeiten Anbringbar ist, und ferner mit einem Auslöse- oder Ueberwachungsglied versehen ist, das den Löschvorgang selbsttätig und allenfalls fernbetätig einzuleiten vermag.

    [0004] Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan­spruches 1 definiert. Ausführungsformen davon gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.

    [0005] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen­standes ist nachstehend anhand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigt:

    Fig. 1 ein erfindungsgemäss gestaltetes Feuerlöschgerät mit einem auf einer Löschmittelpatrone aufgesetzten Sprinkler, dessen Auslösevorrichtung durch erhöhte Temperatur zum Ansprechen bringbar ist, sowie einer Einrichtung, mittels welcher entweder das Anspre­chen der Auslösevorrichtung überwachbar, oder das An­sprechend einleitbar ist,

    Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 eine Draufsicht in der Ebene III-III in Fig. 1,

    Fig. 4, 4a eine Haltevorrichtung mit Klemm­mitteln zum Festhalten des Feuerlöschgerätes auf einem Tragbügel, welcher seinerseits mit Permanentmagnet-Haft­elementen an einem Gehäuse- oder Anlagekonstruktions­teil in der Nähe des zu schützenden Objektbereiches an­bringbar ist, und

    Fig. 5 eine Ausführungsvariante zur Haltevor­richtung nach Fig. 4.



    [0006] In Fig. 1 ist mit 1 eine Löschmittelpatrone bezeichnet, die bei einem Kleinlöschgerät ein Füllvolu­men von z.B. ca. 50 cm³ aufweist und beispielsweise Halon enthält, das etwa unter 14 bar Druck steht und somit flüssig ist. Auf ein Gewinde 2 am Hals der Lösch­mittelpatrone 1 ist ein Sprinkler 3 aufgebaut. Dieser Sprinkler ist in den Fig. 2 und 3 geschnitten und im Aufriss gezeigt. Er besitzt als Auslöseelement ein sogenanntes Glasfässchen als Berstkörper 4, dessen Hohl­raum mit einer bei Temperaturanstieg stark druckauf­bauend wirksamen Flüssigkeit gefüllt ist, welche das Glasfässchen bei Erreichen einer vorgegebenen kritischen Temperatur sprengt. Zusätzlich enthält der Sprinkler 3 eine Einrichtung 5, die entweder als Sonde für die An­sprechmeldung der Auslösevorrichtung, oder als durch einen durch Fernbetätigung aktivierbaren Detonator 5, ausgelegt sein kann, durch den das Glasfässchen aus seiner Halterung wegsprengbar ist.

    [0007] In Fig. 2 ist ein Sprinklerblock 6 mit einer zentralen axialen Bohrung 7 gezeigt, in deren äusseres Ende das Gewinde 2 am Hals der Löschmittelpatrone 1 ein­schraubbar ist. Oberhalb des Patronenhalsendes verjüngt sich die Bohrung 7 zu einem Düsenabschnitt 7ʹ, auf dessen Achse x-x auch die Löschmittelpatrone 1 ausgerichtet ist. In den Düsenabschnitt 7ʹ mündet rechtwinklig ein Füllventil 8, das auf nicht gezeigte Weise als Rück­schlagventil gestaltet ist. An den Düsenabschnitt 7ʹ schliesst eine Konuspartie 9 mit einer Anschlagschulter 10 an. Auf letzterer liegt eine O-Ring-Dichtung 11 auf, die das Glasfässchen 4 in Dichtungsbeziehung zum Sprink­lerblock 6 hält. Diese Dichtungsbeziehung wird durch Festschrauben eines als Gegenhalter für das Glasfäss­chen gestalteten Sprinklerkorbes 12 auf die Sprinkler­basis 6 erhalten. Der Sprinklerkorb mit einem Basisring 12ʹ weist eine Anzahl (in der Zeichnung vier) von der Korbbasis ausgehende Säulen 13 auf, die schräg aufwärts zu einer Kappe 14 hin laufen, mit welcher sie einstük­kig verbunden sind. Die Kappe 14 enthält eine Zentrier­bohrung 15 für das stumpfe Ende des Glasfässchens 4 und ist auf ihrer Innenseite kuppelförmig-Konkave gewölbt. Diese konkave Wölbung ist als Prallfläche dazu bestimmt, die Verteilung des Löschmittelstrahls bei Ansprechen des Sprinklers 3 zu optimieren. Die Wölbung wirkt in diesem Fall wie die Prallplatte eines herkömmlichen Sprinklers.

    [0008] Am Basisring 12ʹ vorhanden ist ferner eine Montageplatte 16 zur Aufnahme der Ansprechüberwachungs- oder Detonator-Einrichtung 5 und ihrer elektrischen Zu­leitung 5ʹ. Die Einrichtung ist handelsüblich und ent­hält im Falle einer Ansprechmeldevorrichtung einen Mini­kontakt, oder im Falle eines Detonators eine Sprengla­dung, die elektrisch zündbar ist und einen rechtwinklig zur Düsenachse x-x getriebenen (nicht gezeigten) Schlag­bolzen besitzt. Durch Aufschlagen des Schlagbolzens auf die Seitenwand des Glasfässchens 4 und Eindringen in dieses wird dessen Zerstörung bewirkt. Die Glassplitter fliegen dabei - wie beim Ansprechen des Glasfässchens durch erhöhte Temperaturen - durch die zwischen den Säulen 13 des Sprinklerkorbes gebildeten Oeffnungen weg. Diese Oeffnungen sind so gross gehalten, das auch die grösstmöglichen Splitter des Glasfässchens 4 bei dessen Bersten mit Sicherheit durch das nachströmende Lösch­mittel aus dem Sprinklerkorb 12 heraus befördert werden.

    [0009] Die Montageplatte 16 trägt ausser dem Deton­ator 5 auch Anschlussklemmen 17 für die zugehörige elektrische Zündzuleitung 5ʹ.

    [0010] Beim Bersten des Glasfässchens 4 wird die unter dem Fülldruck der Löschmittelpatrone 1 stehende Bohrung 7 freigegeben und das Löschmittel strömt über den Düsenabschnitt 7ʹ und die Konuspartie 9 ab. Dabei wirkt die Konuspartie 9 als primärer Strahlteiler, wo­bei das bereits grösstenteils gasförmig austretende Löschmittel über praktisch den ganzen Umfang des Sprink­lerkorbes 12 im wesentlichen gleichmässig verteilt aus­tritt. Siehe hiezu die Pfeile in Fig. 3.

    [0011] Der oben beschriebene Sprinkler ist vorzugswei­se Teil eines Kleinlöschgerätes mit einem Löschmittel­Patroneninhalt von etwa 50 bis 100 cm². Ein solches Gerät ist besonders günstig einsetzbar, weil es ohne örtlich vorzusehende Mittel zu Lösch- oder Ueberwachungszwecken anbringbar ist. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, das Gerät mit einer Montagevorrichtung zu versehen, die ihrer­seits an dem zu überwachenden Anlageteil selbsthaftend befestigt werden kann. Eine solche Montagevorrichtung ist in den Fig. 4, 4a und 5 dargestellt und besteht (Fig. 4, 4a) aus einem L-förmigen Montagebügel 21, der zwei auf die Aussenkontur der Löschmittelpatrone ausgerichtete Rohrklammern 22 trägt, welche die Patrone stramm umfassen. Der Montagebügel 21 selbst ist mit einem Haftmittel ver­sehen, das im gezeigten Fall ein Paar Permanent-Haftmagnete 23 sind, die sich bei Vorliegen einer ferromagnetischen Unterlage bestens für die Gerätebefestigung eignet. Für den Fall einer durchgehend ebenen Fläche 24 kann als Ma­gnethaftmittel auch ein (nicht gezeigter) Blockpermanent­magnet verwendet werden. Liegt indessen eine gekrümmte ferromagnetische Fläche vor, so kann an dessen Stelle beispielsweise ein Block aus flexiblem Gummi mit darin eingelagerten Permanent-Magnetelementen treten, wobei der Magnetblock im Abstand vom Montagebügel anzubringen wäre. Eine solche Möglichkeit ist in Fig. 5 dargestellt. Darin bezeichnet 21 wiederum den Montagebügel, 24ʹ die gekrümmte Montagefläche, 25 ein in x- und/oder y-Rich­tung flexibler flächiger Magnetelementblock und 26 drei­dimensional flexible Montagebalken, z.B. aus einem wei­chen Gummi.


    Ansprüche

    1. Feuerlöschgerät mit einer Löschmittelpatrone (1), einem mit der Löschmittelpatrone verbundenen Sprink­ler (3) und einer Montagevorrichtung (21-23; 21, 22, 25, 26) zum Anbringen des Feuerlöschgerätes auf einer ferro­magnetischen Unterlage, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprinkler im wesentlichen aus einem mit der Löschmittel­patrone (1) verschraubten Sprinklerblock (6) und einem auf den Sprinklerblock (aufmontierten Sprinklerkorb (12) besteht, welcher Korb einen auf erhöhte Temperatur oder Schlageinwirkung ansprechenden Berstkörper (4) umgibt, dass der Sprinklerblock (6) eine zentrale Längsbohrung (7) mit einem dem Sprinklerkorb (12) zugewandten Düsen­abschnitt (7ʹ) und eine die Düsenmündung bildende Konus­partie (9) aufweist; dass der Sprinklerkorb (12) aus einem die Verbindung mit dem Sprinklerblock (6) herstel­lenden Basisring (12ʹ), mehreren von diesem Basisring in Richtung der Düsenachse (x-x) laufenden Säulen (13) und einer Kappe (14) besteht, mit welcher Kappe die Säulenenden einstückig verbunden sind, und ferner der Berstkörper einerseits dicht schliessend in der Düsen­mündung gelagert und anderseits in der Kappe (14) des Sprinklerkorbes (12) abgestützt ist, und dass die Mon­tagevorrichtung aus einem Montagebügel (21) mit mindes­tens zwei die Löschmaterialpatrone festhaltenden Rohr­klammern (22) und mindestens einem Permanentmagnetele­ment (23, 25) besteht.
     
    2. Feuerlöschgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine am Sprinkler (3) fest angebau­te Schlageinrichtung zur mechanischen Zerstörung des Berstkörpers (4) vorhanden ist.
     
    3. Feuerlöschgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine am Sprinkler (3) fest angebau­tes Ansprech-Ueberwachungsglied vorhanden ist.
     
    4. Feuerlöschgerät nach Anspruch 1 mit einem Berstkörper in der Form eines flüssigkeitsgefüllten Glasfässchens (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsseite des Glasfässchens (4) auf einem Dichtungs­ring (11) abgestützt ist, der sich auf einer in der Konuspartie (9) angeformten Schulter (10) befindet.
     
    5. Feuerlöschgerät nach Anspruch 4, gekenn­zeichnet durch einen elektrisch zündbaren Detonator (5) mit einem Sprengstoff-betriebenen, rechtwinklig zur Düsenachse beweglichen Schlagbolzen, dessen Bewegungs­achse im wesentlichen auf den zentralen Bereich des Glasfässchens ausgerichtet ist.
     
    6. Feuerlöschgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Detonator (5) auf einer am Basisring (12ʹ) des Sprinklerkorbes (12) befestigten Montageplatte (16) aufgebaut ist.
     
    7. Feuerlöschgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche der Sprinklerkorb-­Kappe (14) als Prallplatte gestaltet konkav gewölbt ist.
     
    8. Feuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprinklerblock (6) mit einem im Düsenabschnitt (7) rechtwinklig zur Düsenachse (x-x) stehenden Füllventil (8) in der Form eines Rückschlagventils versehen ist.
     
    9. Feuerlöschgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Permanentmagnetele­mente ein bzw. mehrere am Montagebügel starr oder beweg­bar angebaute Einzelmagnetkörper (23) sind.
     
    10. Feuerlöschgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Permanentmagnetelement ein über dreidimensional flexible Montagebalken (26) am Montagebügel (21) befestigtes flächiges flexibles Mag­netelement ist.
     




    Zeichnung