[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher mit von Rauchgas durchströmten Rohren
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
[0002] Ein solcher, aus der DE-AS 11 00 855 bekannter Wärmetauscher wirkt der Erscheinung
entgegen, daß in heißen, durch ein Rohr strömenden Gasen sich schnell eine langsame
Mantelströmung herabgesetzter Temperatur und eine schnell fließende Kernströmung hoher
Temperatur ausbilden würde. Durch die auf dem Stab angeordneten, besonders ausgebildeten
Leitflügel wird erreicht, daß wiederholt Teile des heißen Strömungskernes mit hoher
Geschwindigkeit in den Strömungsmantel eingebracht werden. Der Strömungsmantel wird
dadurch aufgewärmt und beschleunigt und kann somit erneut in einen wirkungsvollen
Wärmetausch mit der Wärmetauscheroberfläche treten. Diese mehrfache Austauschwirkung
bewirkt, daß das Gas mit einheitlicher Geschwindigkeit und Temperatur aus dem Wärmetauscher
austritt, ohne daß sich ein bedeutender Strömungswiderstand ergibt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Wärmetauscher im Sinne
eines erhöhten Wärmeüberganges und eines vergrößerten rauchgasseitigen Widerstandes
zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Wärmetauscher durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Durch die Anordnung einer zweiten Reihe von Leitflügeln in Form eines zweiten Schraubenganges
wird die Durchmischung der sich in den Rohren einstellenden Gasströme verbessert,
was sich in einem erhöhten Wärmeübergang bei einer gewissen Erhöhung des Strömungswiderstandes
äußert. Dieser erhöhte Widerstand erzeugt eine gleichmäßigere Belastung der nachgeschalteten
Heizflächen. Da die mit den Leitflügeln versehenen Stäbe heb- und senkbar sind und
auch der Abreinigung der Rohre dienen, kann aufgrund der dichteren Berippung der Hub
der Stäbe verringert werden, wodurch die Höhe des Wärmetauschers verringert werden
kann.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch einen Wärmetauscher,
Fig. 2 die Seitenansicht eines Einsatzes,
Fig. 3 die gleiche Seitenansicht um 90 Grad gedreht und
Fig. 4 den Schnitt IV - IV nach Fig. 2.
[0007] Der dargestellte Wärmetauscher bildet die Nachschaltheizfläche eines nur teilweise
wiedergegebenen Feststoffkessels. Der Kessel enthält eine von einer Außenisolierung
1 umgebene Wand 2, eine Kesseldecke 3, einen Einfülltrichter 4 für den festen Brennstoff,
einen Brennraum 5, den noch näher beschriebenen Wärmetauscher 6 als Nachschaltheizfläche
und ein Rauchgasabzugsrohr 7. Die Wand 2 des Kessels ist als Doppelwand ausgeführt,
wobei der Zwischenraum 8 von Wasser durchströmt ist.
[0008] Der Wärmetauscher 6 enthält senkrecht angeordnete Rohre 9, die mit dem Brennraum
5 in Verbindung stehen und somit von Rauchgas durchströmt sind. Die Rohre 9 sind in
zwei Rohrplatten 10, 11 gehalten, von denen eine den Abschluß zum Brennraum 5 bildet.
Die andere Rohrplatte 10 begrenzt zusammen mit der Wand 2 des Kessels und der Kesseldecke
3 einen Gassammelraum 12, der mit dem Gasabzugsrohr 7 verbunden ist. Der zwischen
den Rohrplatten 10, 11 außerhalb der Rohre 9 gebildete Raum ist mit Wasser gefüllt
und dient als Wasserraum 13. Der Wasserraum 13 ist mit dem Zwischenraum 8 innerhalb
der Wand 2 wasserseitig verbunden und an einen Wasserzulauf und einen Wasserablauf
angeschlossen.
[0009] In jedes Rohr 9 des Wärmetauschers 6 ist ein als Turbulator wirkender Einsatz eingehängt.
Der Einsatz besteht aus einem Stab 14, der sich zum unteren Ende hin konisch verjüngt.
Der Stab 14 ist von zwei Reihen von Leitflügel 15, 15ʹ in Form einer zweigängigen
Schraube umgeben. Der Stab 14 und die Leitflügel 15, 15ʹ sind aus einem Stück gegossen.
Die Leitflügel 15, 15ʹ bestehen aus ebenen, schräg angeordneten Abschnitten 16, die
den Stab 14 schraubenlinienförmig umziehen. Die schräg angeordneten Abschnitte 16
sind durch ebene, axial verlaufende Abschnitte 17 miteinander verbunden. Die schräg
verlaufenden Abschnitte 16 weisen im Randbereich am Übergang in den axial verlaufenden
Abschnitt 17 Ausschnitte 18 auf. Die Neigung der schräg verlaufenden Abschnitte 16
gegenüber der Vertikalen beträgt etwa 35 Grad, um sicherzustellen, daß die vom Rauchgas
mitgerissenen Staubpartikel abrutschen können. Die eine Reihe der Leitflügel 15 ist
gegenüber der anderen Reihe 15ʹ um 180 Grad versetzt, wobei die Ausschnitte 18 einer
jeden Reihe von Leitflügeln 15, 15ʹ sich in der gleichen radialen Ebene befinden.
[0010] Der zentrale, ein Rohr 9 durchströmende Gasstrom wird durch den schräg verlaufenden
Abschnitt 16 der Leitflügel 15, 15ʹ nach außen gelenkt und in die dort vorhandene
Mantelströmung eingemischt. Durch die Ausschnitte 18 kann sich das Gas im gesamten
Querschnitt des Rohres 9 ausbreiten, bevor es durch die nachfolgenden schrägen Abschnitte
16 erneut nach außen geführt wird.
[0011] Die Stäbe 14 sind am oberen Ende mit einer Bohrung 19 versehen, durch die eine Stange
20 geführt ist. Die Stange 20 ist an einem Hubrahmen 21 befestigt, der innerhalb des
Gassammelraumes 12 angeordnet und über einen Antrieb 22 heb- und senkbar ist. Die
Stäbe 14 einer Reihe von Rohren 9 sind durch eine Stange 20 verbunden. In Längsrichtung
des Gassammelraumes 12 sind zwei Hubrahmen 21 angeordnet, die gegensinnig bewegt werden.
[0012] Der Hub des Hubrahmens 21 beträgt etwa 70 mm und entspricht damit 5 bis 10 % der
Länge des Stabes 14. Das Anheben der Stäbe 14 dient der Abreinigung der Rohre 9 und
erfolgt intermittierend in Abhängigkeit von der verfeuerten Brennstoffmenge. Durch
die zweifache Anordnung der Leitflügel 15, 15ʹ läßt sich die Dichte der Berippung
vergrößern, so daß die Hubhöhe bei gleicher Reinigungswirkung gegenüber einer einfachen
Leitflügelanordnung verringert werden kann. Die Verringerung der Hubhöhe bedeutet
gleichzeitig eine geringere Höhe des Gassammelraumes 12 und damit der Bauhöhe des
Kessels insgesamt.
1. Wärmetauscher mit von Rauchgas durchströmten Rohren (9), die innerhalb eines Wassermantels
(13) angeordnet sind, wobei in den Rohren (9) ein Einsatz angeordnet ist, der aus
einem Stab (14) besteht, auf dem schraubenlinienförmig Leitflügel (15) angebracht
sind, die aus schräg angeordneten, ebenen Abschnitten (16) bestehen, die durch axial
verlaufende Abschnitte (17) verbunden sind, wobei an dem Übergang des axial in den
schräg verlaufenden Abschnitt der Leitflügel (15) im Randbereich ein Ausschnitt (18)
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Stab (14) zwei Reihen von Leitflügeln
(15, 15ʹ) angeordnet sind, die um 180 Grad gegeneinander versetzt sind und eine zweigängige
Schraube bilden.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ausschnitte
(18) einer jeden Reihe von Leitflügeln (15, 15ʹ) in der gleichen radialen Ebene befinden.
3. Wärmetauscher nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung
der schräg verlaufenden Abschnitte (16) einen Winkel von etwa 35 Grad gegenüber der
Vertikalen bildet.
4. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohre (9) senkrecht angeordnet sind und die Stäbe (14) reihenweise über jeweils eine
Stange (20) an einem heb- und senkbaren Hubrahmen (21) aufgehängt sind.