[0001] Die Erfindung betrifft eine Fangbremse für eine angetriebene Welle mit Bremssscheibe
und Kurvenscheibe für eine von einer Auslösefeder darauf drückbare Laufrolle, die
bei überhöhter Drehzahl der Welle das Einrasten einer Sperrklinke in einen auf der
Welle angeordneten Zahnring veranlaßt.
[0002] Eine derartige Fangbremse ist durch die DE-OS 31 37 523 bekannt und ermöglicht beim
plötzlichen Einrasten der Sperrklinke in den Zahnring ein gedämpftes Abbremsen der
Welle, so daß Schäden durch ruckartiges Bremsen verhindert werden. Die Verwendung
einer solchen Fangbremse ist vor allem bei Hebezeugen angebracht, die über Ketten
angetrieben werden. Wenn sie jedoch, wie bei Aufzügen und Hub- und Senkstationen innerhalb
Förderanlagen mit Hängebahnen oder Rollenförderbahnen, mit Gegengewichten versehen
sind, kann für beide Drehrichtungen der Welle eine überhöhte Geschwindigkeit eintreten,
für die es noch keine geeigneten Fangbremsen gibt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Fangbremse für beide Drehrichtungen zu
schaffen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß auf der angetriebenen Welle zwei
Zahnringe mit einander entgegengerichteter Sperrwirkung für die Zähne für entgegengesetzt
gerichtete Sperrklinken angeordnet sind. Bei einer überhöhten Drehgeschwindigkeit
der Welle, sei es bei zu großer Nutzlast oder, wenn eine vorgesehene Nutzlast nicht
vorhanden ist und daher das Gegengewicht zu groß ist, rastet eine der Sperrklinken
in die Zähne des Zahnringes ein und bewirkt das Abbremsen der Welle.
[0004] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Zahnringe auf Bremsscheiben gelagert,
die über Spannelemente und Schrauben miteinander und mit der Welle verbunden sind
und zueinander gerichtete Ansätze für ein gemeinsames Lager für einen Grundkörper
haben, der außer einer Bohrung für das Lager auch eine Bohrung für einen Sperrklinkenbolzen
und eine Bohrung für ein Anschlußlager einer Momentenstütze hat. Dieser Grundkörper
ist der eigentliche Träger der Fangbremse, die auf die Welle gesteckt und mit ihrer
Momentenstütze an geeigneter Stelle einer Hub- und Senkstation bzw. eines Aufzuges
angebracht wird.
[0005] Der genannte Sperrklinkenbolzen hat in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auf beiden
Seiten des Grundkörpers Lageransätze für zweiarmige Hebel mit den Sperrklinken, und
die zweiarmigen Hebel haben Vorsprünge mit Bohrungen für Auslösefedern, deren Festpunkte
aus dem Grundkörper herausragende Stifte sind. Außerdem hat jeder zweiarmige Hebel
einen Abschaltstift zur Betätigung eines Notschalters.
[0006] Damit die Welle, z.B. zum Durchführen von Inspektions- oder Wartungsarbeiten an Hub-
und Senkstationen bewußt festgelegt werden kann, können beide Sperrklinken gleichzeitig
in den Zahnring einrasten. Hierzu hat der Grundkörper in Nähe der Bohrung für den
Sperrklinkenbolzen eine Bohrung für einen drehbaren Entriegelungsstift sowie eine
Bohrung für einen Verriegelungsbolzen mit Exzenter.
[0007] Am Sperrklinkenbolzen ist auf beiden Seiten ein Federträger angeordnet, und die
darin gelagerten Federn mit zugeordnetem Federhalter bewirken beim Drehen der Exzenter
das gleichzeitige Einrasten der Sperrkliken. Das gleichzeitige Lösen der Sperrklinken
erfolgt durch Drehen des Entriegelungsstiftes.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt un dim folgenden
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Fangbremse in der Seitenansicht,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht der Fangbremse aus der Richtung X aus aus Fig. 2.
[0009] An einer nicht gezeichneten Hub- und Senkstation ist eine angetriebene Welle 1 gelagert,
die über nicht gezeichnete Zahnräder und Ketten mit einem Antriebsmotor verbunden
ist. Auf der angetriebenen Welle 1 sind zwei Bremsscheiben 2 mittels Spannelementen
3 und Schrauben 4 befestigt. Jede Bremsscheibe 2 ist für eine der Drehrichtungen
vorhanden un dvon einem aus mehreren Segmenten gebildeten Zahnring 5 umgeben, wobei
zwischen diesem und der Bremsscheibe 2 ein Bremsbelag 6 mit seitlichen Dichtungsringen
7 angeordnet ist. Die Zähne 5a der Zahnringe 5 sind entgegengesetzt gerichtet. Neben
jedem Zahnring 5 ist eine Kurvenscheibe 8 für eine Laufrolle 9 angeordnet. Diese ist
auf einem Ende eines zweiarmigen Hebels 10 gelagert, der auf dem anderen Ende eine
Sperrklinke 11 hat und über einen Bolzen 12 in einem Grundkörper 16 gelagert ist.
[0010] Beim Überschreiten einer vorgegebenen Drehzahl der Welle 1 werden beide Laufrollen
9 entgegen der Kraft von Auslösefedern 14 von den Kurvenscheiben 8 weggeschleudert,
und die für die jeweilige Drehrichtung wirksame Sperrklinke 11 rastet in einen Zahn
5a des Zahnringes 5 ein. Dieser wird schlagartig angehalten, und der Bremsbelag 6
bewirkt ein langsames Bremsen der Bremsscheibe 2 und damit der Welle 1, so daß die
Last langsam gebremst wird. Die nicht wirksame Sperrklinke der anderen Seite gleitet
wirkungslos über die Zähne und hat keine Möglichkeit zum Einrasten.
[0011] Die Bremssscheiben 2 haben, wie in Fig. 2 zu erkenne, je einen Ansatz 2a für ein
Lager 15, das einen it einer gemeinsamen Abdeckung 17 versehenen Grundkörper 16 trägt.
Der Grundkörper 16 hat außer der Bohrung 16a für das Lager 15 eine Bohrung 16b für
einen Sperrklinkenbolzen 12, eine Bohrung 16c für ein Anschlußlager 18 einer Momentenstütze
19, die an geeigneter Stelle einer Tragkonstruktion A angreift, an der auch die Welle
1 gelagert ist. Der Grundkörper 16 hat außerdem eine Bohrung 16d für einen Entriegelungsstift
20 und eine Bohrung 16e für einen Verriegelungsbolzen 21 sowie je zwei Bohrungen für
Stifte 26. die äußeren Stifte 26 sind Widerlager für zwei Auslösefedern 14, von denen
nur die rechte gezeichnet ist. Jede der Auslösefedern 14 greift in eine Bohrung 10b
eines Vorsprunges 10a des Zweiarmigen Hebels 10 ein und drückt so die darin gelagerte
Laufrolle 9 gegen den Rand der Kurvenscheibe 8. Die inneren Stifte 26a bilden je feste
Widerlager für ein Ende einer Fallenfeder 27, deren anderes Ende der Auslösefeder
14 über einen Federhalter 24 entgegnwirkt, der zusammen mit einem Federträger 23 mittels
Schrauben 22 koaxial zum Sperrklinkenbolzen 12 angeordnet ist. Eine auf jeder der
SChrauben 22 angeordnete Schutzplatte 25 schützt den Klinkenberiech vor ungewollter
Berührung.
[0012] Durch die Schutzplatte 25 ragt lediglich ein im zweiarmigen Hebel 10 gelagerter Abschaltstift
29, der beim Wegschleudern der Laufrolle 9 von der Kurvenscheibe 8 über einen Notschalter
30 das Abschalten der Anlage bewirkt.
[0013] Zum bewußten Ein- und Austrasten der Sperrklinken 11 aus dem Zahnring 5 sind in den
bereits erwähnten Federträgern 23 jeweils die Fallenfeder 27 und eine weitere Feder
28 vorhanden, die über den Federhalter 24 im Zusammenwirken mit einer Abflachung
des Entriegelungsstiftes 20 und dem Verriegelungsbolzen 21, je nach deren Stellung
seines Exzenters das Verstellen bewirken. Ein plombierter Sicherheitsstift 31 verhindert
unbefugtes Verdrehen des Entriegelungsstiftes 20 und des Verriegelungsbolzens 21
mit seinem Exzenter 21a.
1. Fangbremse für eine angetriebene Welle mit Bremsscheibe und Kurvenscheibe für
eine von einer Auslösefeder darauf drückbare Laufrolle, die bei Überhöhter Drehzahl
der Welle das Einrasten einer Sperrklinke in einen auf der Welle angeordneten Zahnring
veranlaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Welle (1) zwei Zahnringe (5) mit entgegengerichteter Sperrwirkung der
Zähne (5a) sowie ein Grundkörper (16) mit einem Sperrklinkenbolzen (12) für entgegengesetzt
gerichtete Sperrklinken (11) angeordnet sind, für deren gleichzeitiges Einrasten und
Lösen im Grundkörper (16) ein Entriegelungsstift (20) und ein Verriegelungsbolzen
(21) gelagert sind.
2. Fangbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahringe (5) auf Bremsscheiben (2) gelagert sind, die über Spannelemente (3)
und Schrauben (4) miteinander und mit der Welle (1) verbunden sind und zueinander
gerichtete Ansätze (2a) für ein gemeinsames Lager (15) für den Grundkörper (16) haben,
der außer einer Bohrung (16a) für das Lager (15) auch eine Bohrung (16b) für einen
Sperrklinkenbolzen (12) und eine Bohrung (16c) für ein Anschlußlager (18) einer Drehmomentenstütze
(19) hat.
3. Fangbremse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sperrklinkenbolzen (12) auf beiden Seiten des Grundkörpers (16) Lageransätze
(13) für zweiarmige Hebel (10) mit den Sperrklinken (11) hat.
4. Fangbremse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiarmigen Hebel (10) Vorsprünge (10a) mit Bohrungen (10b) für Auslösefedern
(14) haben, deren Festpunkte aus dem Grundkörper (16) herausragende Stifte (26) sind.
5. Fangbremse nach einem oder mehreren der vorgenannten Anspruche, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder zweiarmige Hebel (10) einen Abschaltstift (29) zur Betätigung eines Notschalters
(30) hat.
6. Fangbremse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (16) in Nähe der Bohrung (16b) für den Sperrklinkenbolzen (12)
eine Bohrung (16d) für den drehbaren Entriegelungsstift (20) sowie eine Bohrung (16e)
für den Verriegelungsbolzen (21) mit Exzenter hat.
7. Fangbremse nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß koaxial zum Sperrklinkenbolzen (12) bzw. seinen Lageransätzen (13) auf beiden
Seiten ein Federträger (23) angeordnet ist, und daß beim gleichzeitigen Einrasten
und Lösen der Sperrklinken (11) darin gelagerte Federn (27, 28) über Federhalter (24)
und Exzenter (20a) den drehbaren Entriegelungsstift. (20) und den Verriegelungsbolzen
(21) halten.