[0001] Die Erfindung betrifft eine Armbanduhr mit in ein Holzgehäuse eingesetztem Uhrglas.
[0002] Eine derartige Armbanduhr ist aus dem DE-GM 8604295 bekannt.
[0003] Gegenüber metallischen Uhrgehäusen besitzt ein Holzgehäuse die Eigenart, daß die
Holzoberfläche nicht in demselben Ausmaß zu glätten ist, wie dies bei einer Metalloberfläche
möglich ist, vielmehr verbleiben im Holzgehäuse unvermeidbar Risse, Poren und Grate,
die bekanntlich von der jeweiligen Schnittrichtung zur Maserungsrichtung des jeweiligen
Holzes abhängen.
[0004] Auch bei kleinen Abmessungen, wie sie bei einem Uhrgehäuse gegeben sind, ist nicht
auszuschließen, daß diese Oberflächen-Unebenheiten auch gewissen zeitlichen Schwankungen
unterliegen, die im "Arbeiten" des Holzes bedingt sind.
[0005] An den Kontaktflächen zwischen dem Holzgehäuse und dem einzusetzenden Uhrglas bringt
dies die Schwierigkeit mit sich, daß zur Erzeugung einer gewissen Wasserdichtheit
eine Abdichtung zwischen der glatt bearbeitbaren Uhrglasoberfläche einerseits und
der mit unterschiedlicher Rauhigkeit und Porosität behafteten Oberfläche des Holzgehäuses
erreicht werden muß.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine einfache Abdichtung zu schaffen, die der
Materialkombination Glas/Holz entspricht.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kontaktfläche zwischen
Holzgehäuse und Uhrglas zumindest teilweise mit einem elastischen Dichtmaterial versehen
ist, dessen Shore-Härte so gewählt ist, daß es der natürlichen Porosität und Rauheit
der Holzoberfläche weitgehend folgen kann.
[0008] Insbesondere ist das Dichtmaterial ein Dichtring, der in eine umlaufende Nut am
Uhrglas eingelegt ist.
[0009] Im Gegensatz zu konventionellen derartigen Dichtringen ist der hier verwendete Dichtring
sehr viel welcher und elastischer, mit der Folge, daß er sich den lokal veränderlichen
Oberflächenbeschaffenheiten des Holzgehäuses anpassen kann, also insbesondere die
Vertiefungen in der Holzoberfläche ausfüllt. Dies kann insbesondere dann erreicht
werden, wenn dieser Dichtring ein Gummiring mit einer Shore A-Härte von etwa 75 ist.
[0010] Weitere Einzelheiten sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Ein Ausführungbeispiel der erfindungsgemäßen Armbanduhr wird anhand der Zeichnung
kurz erläutert:
Das Holzgehäuse 10 weist an seinem Innenrand eine umlaufende Nut 15 auf, die so bemessen
ist, daß das Uhrglas 11 und das Zifferblatt 12 in diese eingreifen können, wobei das
Uhrglas 11 mit einem umlaufenden Kragen 11A auf dem Zifferblatt 12 randbündig aufsitzt.
[0012] Oberhalb dieser Nut 15 weist das Uhrglas 11 eine umlaufende Nut 14A mit etwa halbkreisförmigem
Quershnitt auf, in die ein weicher, elastischer Dichtring 13 eingelegt ist. Im zusammengebauten
Zustand gegenüber dieser Nut 14A liegt eine flache Nut 14B im Holzgehäuse 10.
[0013] Der Zusammenbau geht nun so vonstatten, daß der Dichtring 13 zunächst in die Nut
14A des Uhrglases eingelegt wird und dieses dann unter Ausnutzung seiner Elastizität
in die Nut 15 des Holzgehäuses 10 eingeklemmt bzw. eingesprengt wird. Hierbei wird
dann das Material des elastischen Dichtringes 13 so weit komprimiert, daß es den Querschnitt
der beiden gegenüerliegenden Nuten 14A,14B praktisch vollständig ausfüllt und somit
der jeweiligen Beschaffenheit der Holzoberfläche des Gehäuses 10 komplementär folgen
kann.
[0014] Anstelle eines vorgefertigten Dichtringes 13 kann alternativ auch ein elastisches
Dichtmaterial, beispielsweise ein Silikonüberzug, auf der Kontaktfläche zwischen Holzgehäuse
10 und Uhrglas 11 aufgebracht werden, was im Einzelfall jedoch mit höherem Bearbeitungsaufwand
verbunden ist.
1. Armbanduhr mit in ein Holzgehäuse eingesetzten Uhrglas, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktfläche zwischen Holzgehäuse (10) und Uhrglas (11) zumindest teilweise
mit einem elastischen Dichtmaterial versehen ist, dessen Shore-Härte so gewählt ist,
daß es der natürlichen Porosität und Rauhheit der Holzoberfläche weitgehend folgen
kann.
2. Armbanduhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtmaterial ein
Dichtring (13) ist, der in eine umlaufende Nut (14A) am Uhrglas (10) eingelegt ist.
3. Armbanduhr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufende Nut (14A)
des Uhrglases (11) etwa halbkreisförmigen Querschnitt hat.
4. Armbanduhr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufenden Nut (14A)
des Uhrglases (11) eine Nut (14B) geringer Tiefe dem Holzgehäuse (10) gegenüberliegt.
5. Armbanduhr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Uhrglas (11) mit einem
umlaufenden Kragen (11A) auf dem Rand des Zifferblatts (12) aufsitzt und beide in
eine Ringnut (15) des Holzgehäuses (10) unterhalb des Dichtringes (13) eingreifen.
6. Armbanduhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (13) ein
Gummiring mit einer Shore-A-Härte von etwa 75 ist.
7. Armbanduhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Dichtmaterial
ein Silikonüberzug auf der Kontaktfläche ist, der dort die Porosität der Holzoberfläche
ausgleicht.
8. Armbanduhr nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt und
die Shore-Härte des Dichtrings (13) so gewählt sind, daß er in komprimierten Zustand
die beiden gegenüberliegenden Nuten (14A,14B) im wesentlichen vollständig ausfüllt.