[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehantrieb zum Bewegen eines Schwenktürflügels, insbesondere
an Fahrzeugen, der mit Schwenkarmen an einer Drehsäule angelenkt und mit dieser schwenkbar
und durch axiale Verschiebung der Drehsäule in der Schließstellung in eine Verriegelungsstellung
anhebbar ist, in welcher Verriegelungsmittel am feststehenden Türrahmen und am Türflügel
miteinander in Eingriff kommen, wobei der Antrieb der Drehsäule durch nur einen druckmittelbetriebenen
Linearantrieb erfolgt, dessen Linearbewegung über ein Schraubgetriebe in eine Drehbewegung
umgewandelt wird.
[0002] Ein derartiger Drehantrieb ist bekannt und beispielsweise in der DE-PS 2 062 135
beschrieben.
[0003] Der bekannte Drehantrieb hat die Eigenschaft, daß der Schwenktürflügel nach Abschluß
der Schließbewegung in eine Verriegelungsstellung angehoben wird, in der er nicht
mit Gewalt geöffnet werden kann und in der auch keine Flatterbewegungen des geschlossenen
Türflügels beim Fahren auftreten können.
[0004] Dabei wird bei einer Ausführungsform des bekannten Drehantriebs die Drehbewegung
und die axiale Verschiebung der Drehsäule in die Verriegelungsstellung des Schwenktürflügels
durch das zwischen den Linearantrieb und die Drehsäule eingeschaltete Schraubgetriebe
bewirkt, wobei von der Tatsache Gebrauch gemacht wird, daß, wenn der Türflügel in
die Türöffnung eingefahren ist, eine weitere Drehung der Drehsäule nicht möglich ist,
was zur Folge hat, daß die in axialer Richtung auf das Schraubgetriebe wirkende Kraft
zu einem Anheben der Drehsäule führt.
[0005] Dabei wird die Drehsäule gegen die Kraft einer Feder angehoben.
[0006] Der bekannte Drehantrieb hat den Nachteil, daß das Reaktionsdrehmoment, welches zum
Anheben der Tür und zum Spannen der Feder aufgebracht werden muß, erheblich ist und
über die Türdichtung aufgebracht wird. Die dabei auftretenden Reibungskräfte mindern
die Hubkraft des Antriebes und erhöhen den Verschleiß der Türdichtungen.
[0007] Wenn der bekannte Drehantrieb nicht mit einer aus der Hubbewegung des Türflügels
abgeleiteten Reversiereinrichtung ausgerüstet ist, führt eine beispielsweise von
Fahrgästen aufgebrachte Kraft gegen die Schließbewegung des Türflügels zum Anheben
der Tür bevor die Schließbewegung beendet ist. In der angehobenen Lage kann aber
der Türflügel nicht in die Verriegelungselemente einfahren. Die Tür wird dann nicht
vollständig geschlossen.
[0008] Es ist zwar möglich (DE-PS 2 062 135), die obengenannten Nachteile dadurch zu vermeiden,
daß für die Schwenkbewegung und die Hubbewegung des Türflügels getrennte Antriebsaggregate
verwendet werden, diese Lösung ist aber wesentlich aufwendiger und beansprucht vor
allem mehr Raum, der insbesondere in Fahrzeugen nicht immer zur Verfügung steht.
[0009] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, einen Drehantrieb, der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Bauart so auszubilden, daß bei
Beibehaltung einer gemeinsamen Antriebsvorrichtung sowohl für die Schwenkbewegung
als auch für die Hubbewegung des Türflügels die geschilderten Nachteile vermieden
werden, daß also Schwenkbewegung und Hubbewegung nacheinander eingeleitet werden und
dadurch auch ein Anheben des Türblattes vor Beendigung der Schließbewegung nicht
möglich ist.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Drehsäule mindestens
in Schließrichtung des Türflügels mit dem Schraubgetriebe drehfest, aber in axialer
Richtung verschiebbar gekoppelt ist und beim Erreichen einer vorgegebenen Endposition
der Drehbewegung der Drehsäule in Schließrichtung des Türflügels eine zusätzliche
direkte Kopplung zwischen dem Linearantrieb und der Drehsäule in axialer Richtung
im Sinne einer Hubbewegung der Drehsäule einsetzt.
[0011] Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Drehantriebs sind weiter unten
anhand von Ausführungsbeispielen sowie in den Unteransprüchen beschrieben.
[0012] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, am Ende der Drehbewegung der Drehsäule,
die zum Schließen des Türflügels führt, die in axialer Richtung verschiebbare Drehsäule
direkt mit dem Linearantrieb zu koppeln und dadurch die Hubbewegung einzuleiten. Dabei
kann durch entsprechende Ausgestaltung des Schraubengetriebes dafür gesorgt werden,
daß die Drehbewegung des Türflügels vor dem Auslösen der Hubbewegung beendet ist,
so daß die beiden Bewegungen voneinander vollständig getrennt nacheinander ablaufen,
ohne daß hierzu zwei selbständige Antriebsvorrichtungen notwendig wären.
[0013] Im folgenden werden anhand der beigefügten Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele
für einen Drehantrieb nach der Erfindung näher erläutert.
[0014] In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 in einer Ansicht vom Inneren eines Fahrzeugs aus einen Schwenktürflügel mit
Drehantrieb:
Fig. 2 in einer gegenüber Fig. 1 vergrößerten, in axialer Richtung teilweise geschnittenen
Darstellung einen Drehantrieb für den Schwenktürflügel nach Fig. 1;
Fig. 2a einen Schnitt nach der Linie IIa-IIa in Fig. 2;
Fig. 2b einen Schnitt nach der Linie IIb-IIb in Fig. 2a;
Fig. 2c die Form der Nutenführung beim Drehantrieb nach Fig. 2;
Fig. 3, 3a, 3b ebenfalls in einer in axialer Richtung geschnittenen Darstellung eine
andere Ausführung eines Drehantriebs in unterschiedlichen Positionen während der
Schließbewegung;
Fig. 3c in einem Schnitt nach der Linie IIIc-IIIc in Fig. 3b eine Verriegelungsvorrichtung
zur Verriegelung der Drehsäule in der Hubendlage;
Fig. 4 in vegrößerter Darstellung die Form der Nutenführung beim Drehantrieb nach
den Fig. 3 bis 3b.
[0015] Fig. 1 zeigt einen beispielsweise an einem Fahrzeug eines öffentlichen Verkehrsmittels
angeordneten Schwenktürflügel 29, der mit Schwenkarmen 26 und 28 an einer senkrecht
zum Fahrzeugboden angeordneten Drehsäule 25 angelenkt ist. Wie weiter unten ausführlicher
dargestellt, ist der Schwenktürflügel 29 durch einen in Fig. 1 mit Bezugsziffer 1
bezeichneten Drehantrieb über die Drehsäule 25 verschwenkbar und am Ende der Schließbewegung
durch eine Hubbewegung der Drehsäule 25 um den Betrag "a" in eine Verriegelungsstellung
anhebbar, in der in Fig. 1 nur angedeutete, einerseits am Türflügel 29 und andererseits
am Türrahmen 24 angeordnete Verriegelungsmittel 27, 30, beispielsweise ein Zapfen
30 und eine Keilfläche 27 miteinander in Eingriff kommen, so daß der Türflügel in
der endgültigen Schließstellung verriegelt ist.
[0016] Eine Ausführungsform für den Drehantrieb 1 ist in den. Fig. 2, 2a, 2b und 2c näher
dargestellt.
[0017] Das auch in Fig. 2 insgesamt mit 1 bezeichnete Drehantriebsgehäuse ist zylindrisch
aufgebaut und besitzt zwei Stirndeckel 1.1 und 1.3 und einen ringförmigen Zwischenflansch
1.2 sowie einen zylindrischen Mantel mit Nuten 5.2 den Stator bildend und eine Abdeckhüulse
1.4. Die Außenwand 4.1 im unteren Teil des Gehäuses ist gleichzeitig der äußere Zylindermantel
eines Antriebszylinders 4. Der Antriebszylinder 4 besteht aus zwei koaxial ineinander
angeordneten Zylindermänteln 4.1 und 4.2, dem Zylinderboden 1.1 und dem Zylinderdeckel
1.2. Der Kolben 4.3 des Zylinders ist ein Ringkolben, der im Zwischenraum zwischen
dem äußeren Zylindermantel 4.1 und dem inneren Zylindermantel 4.2 gleitend und dichtend
geführt ist und der mit einer rohrförmigen Kolbenstange 4.4 verbunden ist, die axial
unmittelbar entlang dem inneren Zylindermantel 4.2 geführt ist. Die Kolbenstange 4.4
ist zwischen dem Zylinderdeckel 1.2 und dem inneren Zylindermantel 4.2 aus dem Antriebszylinder
4 dichtend herausgeführt und mit einem Koppelglied 3 verbunden, das bei diesem Ausführungsbeispiel
als lange, sich nach unten in das Innere des inneren Zylindermantels 4.2 hinein erstreckende
Schraubenmutter ausgebildet ist, die eine den Rotor eines Schraubgetriebes bildende
Schraubenspindel 2 umfaßt, die einstückig mit einem nach außen geführten Abtriebswellenstummel
2.1 verbunden ist.
[0018] Weiterhin ist das Koppelglied 3 mit einer Führungsvorrichtung 5 drehfest verbunden,
die die Verdrehung des Koppelgliedes bei einer Bewegung des Kolbens 4.3 während des
ersten Teils der Schließbewegung in axialer Richtung bestimmt. Die Führungsvorrichtung
5 weist drehbar gelagerte Rollen 5.1 auf, die in den mit dem Drehantriebsgehäuse
1 fest verbundenen Nuten 5.2 laufen. Die Führungsvorrichtung 5 ist jeweils an mindestens
zwei Seiten des Koppelgliedes 3 angeordnet.
[0019] Die Nuten 5.2 besitzen im unteren Teil schraubenförmige Abschnitte 5.21 und 5.22,
an die sich am oberen Ende jeweils ein achsparalleler Abschnitt 5.23 anschließt. Die
Schraubenspindel 2 ist in der Nähe ihres oberen Endes starr mit einer Bundbüchse 12
verbunden, die in der unteren Endlage der prinzipiell axial verschiebbaren Schraubenspindel
2 auf ainem Axialnadellager 14 aufliegt, das im oberen Stirndeckel 1.3 des Gehäuses
angeordnet ist. Am unteren Ende der Bundbüchse 12 ist eine Schraubkappe 13 angeordnet,
deren Unterfläche eine Anschlagfläche für die obere Endfläche 3.1 des Koppelgliedes
3 bildet. Der Abtriebswellenstummel 2.1 ist über ein Verbindungsstück 15 drehfest
und hubfest mit der Drehsäule 25 verbunden.
[0020] Wie aus den Fig. 2a und 2b ersichtlich, besitzt die Bundbüchse 12 an ihren oberen
Rand 12.1 eine axiale Nut 12.2 und im Stirndeckel 1.3 ist einseitig eine Stützplatte
16 angeordnet, an der die Oberseite des Randes 12.1 anliegt. Nur in einer bestimmten
Winkelstellung der Bundbüchse 12 kann diese bei einem Hochfahren des Koppelgliedes
3 axial nach oben verschoben werden, nämlich wenn die Stützplatte 16 durch die Nut
12.2 hindurchtreten kann. In Fig. 2b ist die Bundbüchse 12 gegenüber ihrer Position
in Fig. 2a um einen Winkel von ca. 150° verdreht dargestellt, so daß die Nut 12.2
über der Stützplatte 16 liegt.
[0021] Die Funktionsweise des in den Fig. 2, 2a, 2b und 2c dargestellten Drehantriebs ist
folgende:
In Fig. 2 ist im unteren Teil das Schraubgetriebe in der Drehanfangslage dargestellt.
In der linken Hälfte A ist die Lage der Führungsvorrichtung 5 in der Drehendlage,
aber vor Einsetzen des Hubes strichpunktiert angedeutet. In der rechten Hälfte B ist
die Lage der Führungsvorrichtung 5 in der Hubendlage angedeutet und die Lage der
Schraubenspindel 2 und der mit ihr verbundenen Teile in der Hubendlage dargestellt.
[0022] Wird der Antriebszylinder 4 über die Einlaßöffnung 4.5 mit Druckmittel beaufschlagt,
so bewegt sich der Kolben 4.1 in axialer Richtung und führt über die Kolbenstange
4.4 das Koppelglied 3 in axialer Richtung mit. Da dieses in die Schraubenspindel 2
eingreift und durch die Führungsvorrichtungen 5 geführt ist, hat dies zur Folge, daß
die Schraubenspindel 2 und damit der Abtriebswellenstummel 2.1 in Drehung versetzt
werden. Ein Anheben der Schraubenspindel 2 und damit der Drehsäule 25 wird bei dieser
Bewegung durch das Gewicht des Türflügels und gegebenenfalls eine Gegenfeder und darüber
hinaus dadurch verhindert, daß der obere Rand 12.1 der Bundbüchse 12 an der Stützplatte
16 anliegt. Bei dieser Drehbewegung liegt die Bundbüchse 12 auf dem Axialnadellager
14 auf. Wenn die Rollen 5.1 der Führungsvorrichtung 5 in die oberen Nutenenden 5.23
gelangen, ist die weitere Verdrehung des Koppelgliedes 3 blockiert. Gleichzeitig fährt
die obere Endfläche 3.1 des Koppelgliedes 3 an die Unterfläche der Schraubkappe 13
der Bundbüchse 12 an und hebt diese und damit auch die Drehsäule 25 an. In dieser
Phase befindet sich die Bundbüchse 12 in einer Winkelposition, in der die Stützplatte
16 durch die Nut 12.2 hindurchtritt, so daß die Drehsäule 25 insgesamt um den Betrag
a angehoben werden kann. Die obere Endlage der Schraubenspindel 2 wird durch die Verriegelungsmittel
und zur Sicherheit zusätzlich durch einen Hubendanschlag 1.21 im Antriebszylinder
4 bestimmt.
[0023] Bei der Gegenbewegung wird dem Antriebszylinder 4 über den Einlaß 4.6 Druckmittel
zugeführt und es erfolgt erst eine Absenkbewegung der Schraubenspindel 2, wobei die
untere Endlage der Schraubenspindel wiederum durch das Aufliegen der Bundbüchse 12
auf dem Axialnadellager 14 bestimmt ist. Es schließt sich dann die Drehbewegung zum
Öffnen des Schwenktürflügels an.
[0024] Um beim Ausfallen der Luftversorgung des Antriebszylinders 4 ein Herunterfallen
des Schwenktürflügels aus der Verriegelungsstellung zu verhindern, kann an der Drehsäule
eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen sein, die weiter unten anhand eines anderen
Ausführungsbeispiels näher erläutert wird.
[0025] In den Fig. 3 bis 3c ist eine etwas andere Ausführungsform eines Drehantriebs dargestellt.
Dabei zeigt Fig. 3 den Drehantrieb bei geöffnetem Türflügel, Fig. 3a den Drehantrieb
bei geschlossenem Türflügel vor dem Anheben in die Verriegelungsstellung und Fig.
3b den Drehantrieb in der Hubendlage des Türflügels.
[0026] Das insgesamt mit 6 bezeichnete Drehantriebsgehäuse besitzt an den beiden Stirnseiten
zwei Stirndeckel 6.1 und 6.3 und in der Mitte einen ringförmigen Zwischenflansch
6.2 sowie einen zylindrischen Mantel mit Nuten 8.4 den Stator bildend, der mit dem
Zwischenflansch 6.2 abschließt. Der Mantel ist mit einer Hülse 6.4 abgedeckt. Der
untere Teil zwischen dem Stirndeckel 6.1 und dem Zwischenflansch 6.2 bildet einen
Hohlzylinder 9.1, der zu dem weiter unten beschriebenen Antriebszylinder 9 gehört.
Der Antriebszylinder 9 besteht aus dem äußeren Zylindermantel 9.1 und einem inneren
Zylindermantel 9.2, dem Zylinderboden 6.1 und dem Zylinderdeckel 6.6. Im Raum zwischen
den beiden Zylindermänteln 9.1 und 9.2 ist ein Ringkolben 9.3 dichtend geführt, dessen
rohrförmige Kolbenstange 9.4 den inneren Zylindermantel 9.2 umfaßt und aus dem Antriebszylinder
9 am Zylinderdeckel 6.6 dichtend herausgeführt ist. An dem herausgeführten Ende der
Kolbenstange 9.4 ist ein Koppelglied 8 befestigt, das an zwei gegenüberliegenden
Seiten jeweils ein Rollenpaar 8.1-8.2 trägt. Die koaxial zueinander angeordneten
Rollen 8.1 und 8.2 laufen jeweils in Nutenführungen 8.3 und 8.4. Die Nutenführung
8.3 befindet sich in einem Rotor 7.4, der drehfest mit einer Welle 7.3 verbunden ist,
welche koaxial durch das Drehantriebsgehäuse 6 und durch den Innenraum des inneren
Zylindermantels 9.2 geführt ist. Die Welle 7.3 ist an beiden Seiten aus dem Antriebsgehäuse
6 herausgeführt. Das in der Zeichnung obere Ende der Welle 7.3 ist einstückig mit
einem aus dem Gehäuse herausgeführten Abtriebswellenstummel 7.2 verbunden, der seinerseits
fest mit der Drehsäule 25ʹ verbunden ist, an der der obere Schwenkarm 26ʹ angeordnet
ist. Die Rolle 8.2 des Koppelgliedes 8 ist in einer zweiten Nutenführung 8.4 des Stators
geführt, die fest mit dem Stirndeckel 6.3 und damit dem Drehantriebsgehäuse 6 verbunden
ist. Die Nutenführungen 8.3 und 8.4 sind schraubenförmig mit entgegengesetztem Steigungswinkel
ausgebildet.
[0027] Das in der Zeichnung untere Ende der Welle 7.3 ist einstückig mit einem Abtriebswellenstummel
7.1 verbunden, an dem der untere Schwenkarm 28ʹ für den Türflügel befestigt ist.
Die Anordnung des Drehantriebs ist also geringfügig anders als in Fig. 1 dargestellt.
[0028] Der Rotor 7.4 ist über ein Kugellager 7.5 am Zwischenflansch 6.2 drehbar gelagert.
Die Ausgestaltung der Nutenführungen ist in Fig. 4 näher dargestellt. Die Nutenführung
8.4 weist einen ersten Abschnitt 8.41 auf und einen zweiten Abschnitt 8.42 mit geringfügig
veränderter Steigung, die zu einer Änderung des Übersetzungsverhältnisses führt.
In einem jeweils letzten Abschnitt 8.43 bzw. 8.33 verlaufen die Nutenführungen achsparallel.
[0029] Die Welle 7.3 ist über die starr mit ihr verbundene Nabe 7.31 und ein die axiale
Verschiebung der Welle 7.3 gestattendes Vielkeilprofil 7.41 längsverschieblich, aber
drehfest mit dem Rotor 7.4 gekoppelt. Die untere Endlage der Welle 7.3 gegenüber dem
Rotor 7.4 wird durch Aufliegen einer Mutter 7.32, die mit der Nabe 7.31 verbunden
ist, auf der oberen Fläche 7.42 des Rotors 7.4 bestimmt. Die obere Endlange der Welle
7.3 wird durch einen Hubendanschlag 9.7 im Antriebszylinder 9 bestimmt.
[0030] Bei einer Zuführung von Druckmittel über den Einlaß 9.5 zum Antriebszylinder 9 bewegt
sich der Kolben 9.3 im Raum zwischen den beiden Zylindermänteln 9.1 und 9.2 aufwärts,
wodurch über das Koppelglied 8 die beiden Rollen 8.1 und 8.2 in axialer Richtung mitgeführt
werden. Die Bewegung der Rollen 8.1 und 8.2 in den Nutenführungen 8.3 und 8.4 ergibt
infolge der gegensinnigen Steigung dieser Nuten eine Verdrehung des Rotors 7.4 gegenüber
dem Stator bzw. dem Drehantriebsgehäuse 6. Die Welle 7.3 und mit ihm die Abtriebswellenstummel
7.2 und 7.1 werden dadurch verdreht.
[0031] Wenn bei der Aufwärtsbewegung des Koppelgliedes 8 die Rollen 8.1 und 8.2 in die letzten
achsparallelen Abschnitte der Nutenführungen 8.3 und 8.4 einlaufen, ist die weitere
Verdrehung der Welle 7.3 blockiert.
[0032] In dieser in Fig. 3a dargestellten Stellung legt sich eine mit der Kolbenstange 9.4
verbundene Hülse 10 an die Unterseite der Nabe 7.31 an und bei der weiteren Bewegung
des Kolbens 9.3 wird die Welle 7.3 und damit die Drehsäule 25ʹ in die Hubendlage,
wie sie in Fig. 3b dargestellt ist, angehoben und damit der Türflügel verriegelt.
[0033] Das Anheben der Welle 7.3 erfolgt dabei ohne Belastung der Rollen 8.1 und 8.2.
[0034] Eine Umkehrung der Bewegungsrichtung, also das Absenken der Welle 7.3 und Wiederöffnen
des Schwenktürflügels durch Verdrehung der Welle 7.3, wird durch Zuführung von Druckmittel
zum Einlaß 9.6 des Antriebszylinders 9 erreicht.
[0035] Damit beim Ausfall der Luftversorgung für den Antriebszylinder 9 in Schließrichtung
der Türflügel nicht absinken kann und sich damit selbst entriegelt, ist eine Verriegelungsvorrichtung
vorgesehen, deren Aufbau Fig. 3c zu entnehmen ist. Diese Verriegelungsvorrichtung
weist einen Schwenkhebel 20 auf, der sich unter Wirkung einer Druckfeder 18 bei angehobener
Welle 7.3 unter die Mutter 7.32 schiebt und damit die Welle 7.3 in der Endlage verriegelt.
Die Druckfeder 18 ist innerhalb eines Entriegelungszylinders17 angeordnet, dessen
Kolben über eine Kolbenstange 17.1 mit dem Schwenkhebel 20 derart verbunden ist, daß
beim Beaufschlagen des Entriegelungszylinders mit Druckmittel eine pneumatische Entriegelung
stattfindet. Über einen an der Drehachse des Hebels 20 angeordneten Vierkant 19 ist
auch eine Entriegelung von Hand möglich.
1. Drehantrieb zum Bewegen eines Schwenktürflügels, der mit Schwenkarmen an einer
Drehsäule angelenkt und mit dieser schwenkbar und durch axiale Verschiebung der Drehsäule
in der Schließstellung in eine Verriegelungsstellung anhebbar ist, in welcher Verriegelungsmittel
am feststehenden Türrahmen und am Türflügel miteinander in Eingriff kommen, wobei
der Antrieb der Drehsäule durch nur einen druckmittelbetriebenen Linearantrieb erfolgt,
dessen Linearbewegung über ein Schraubgetriebe in eine Drehbewegung umgewandelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehsäule (25, 25ʹ) mindestens in Schließrichtung
des Türflügels (29) mit dem Schraubgetriebe (1-2-3-5; 6-7-8) drehfest, aber in axialer
Richtung verschiebbar gekoppelt ist und beim Erreichen einer vorgegebenen Endposition
der Drehbewegung der Drehsäule in Schließrichtung des Türflügels (29) eine zusätzliche
direkte Kopplung zwischen dem Linearantrieb (4, 9) und der Drehsäule (25, 25ʹ) in
axialer Richtung im Sinne einer Hubbewegung der Drehsäule einsetzt.
2. Drehantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Erreichen der
vorgegebenen Endposition der Drehbewegung in Schließstellung des Türflügels (29) eine
weitere Drehung des Türflügels ausschließlich durch die Verriegelungsmittel (27, 30)
bestimmt wird.
3. Drehantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehsäule
(25, 25ʹ) während der Absenkbewegung mit dem Linearantrieb (4, 9) kraftschlüssig
gekoppelt ist.
4. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Verriegelungsvorrichtung
(20) zur selbsttätigen Verriegelung der Drehsäule (25, 25ʹ) in der Hubendlage.
5. Drehantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung
(20) pneumatisch oder hydraulisch entriegelbar ist.
6. Drehantrieb nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung
(20) von Hand entriegelbar ist.
7. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schraubgetriebe
einen fest mit dem Antriebsgehäuse (1, 6) verbundenen Stator, einen drehbar gelagerten,
mit der Drehsäule (25, 25ʹ) gekoppelten Rotor (2, 7.4) und ein mit dem Linearantrieb
(4, 9) verbundenes, durch axiale Verschiebung die Verdrehung des Rotors gegenüber
dem Stator bewirkendes Koppelglied (3, 8) aufweist, wobei die Drehsäule drehfest,
aber in axialer Richtung verschiebbar mit dem Rotor gekoppelt ist und die zusätzliche
direkte Kopplung zwischen dem Linearantrieb und der Drehsäule beim Erreichen einer
vorgegebenen Position des Koppelgliedes (3, 8) bei seiner axialen Bewegung in Schließrichtung
des Türflügels einsetzt.
8. Drehantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche direkte
Koppelung über das Koppelglied (3) erfolgt.
9. Drehantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche direkte
Koppelung unmittelbar über das Abtriebsglied (9.4-10) des Linearantriebs erfolgt.
10. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führung (5.2, 8.3, 8.4) zwischen Stator und Rotor so ausgebildet ist, daß die Drehbewegung
vor Beginn der Hubbewegung abgeschlossen ist.
11. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verriegelungsvorrichtung einen in radialer Richtung zur Drehsäule (25, 25ʹ) verschwenkbaren
Riegel (20) aufweist, der in der Hubendlage unter Federkraft unter einen mit der
Drehsäule (25, 25ʹ) verbundenen Anschlag (7.32) eingreift und der mit der Kolbenstange
(17.1) eines Entriegelungszylinders (17) gekoppelt ist.