[0001] Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsreibungskupplung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
[0002] Eine solche Flüssigkeitsreibungskupplung ist bekannt (DE-PS 14 50 113). Kupplungen
dieser Art weisen den Nachteil auf, daß sie nur eine sogenannte schwarz/weiß-Regelung
ermöglichen, d.h. daß sie beim Erreichen einer bestimmten Temperatur schlagartig einschalten
und die Drehzahl abrupt erhöhen und umgekehrt, beim Erreichen der entsprechend niedrigeren
Temperatur ebenso abrupt wieder abschalten und schlagartig auf die niedrigere Drehzahl
zurückgehen. Dieses Regelverhalten ist unerwünscht. Es führt auch zu einer Geräuschentwicklung
beim Schalten der Flüssigkeitsreibungskupplung, die insbesondere im Personenkraftwagenbau
unerwünscht ist.
[0003] Es ist bei Flüssigkeitsreibungskupplungen auch bekannt (DE-PS 30 41 829), im äußeren
Umfangsbereich von als Primärscheiben dienenden Topfscheiben eine umlaufende Nut in
der Nähe der Trennwand anzuordnen, in der sich das aufgrund der gewindeartigen Rillen
am Umfang der Topfscheibe ansammelnde Kupplungsöl staut. Dieses Kupplungsöl wird über
einen Staukörper zur Vorratskammer zurückgefördert, der sich axial über den Bereich
der Trennwand hinaus bis in den Bereich der vor der Arbeitskammer liegenden Vorratskammer
erstreckt und der eine Rücklaufbohrung zur Vorratskammer besitzt. Bei Topfscheiben
hat sich ein solcher Rücklauf als zweckmäßig erwiesen. Allerdings kann durch eine
solche Ausgestaltung das vorher erwähnte schwarz/weiß-Regelverhalten nicht beseitigt
werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Flüssigkeitsreibungskupplung
der eingangs genannten Art für ein besseres Regelverhalten zu sorgen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei einer gattungsgemäßen Flüssigkeitsreibungskupplung
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 vorgesehen. Es hat sich gezeigt,
daß durch zusätzliche Anordnung der Bypassbohrung im äußeren Umfangsbereich der Kupplungsscheibe
und durch die nach wie vor beibehaltene Anordnung einer - mit oder ohne Staukörper
ausgerüsteten - Rücklaufbohrung in der Trennwand das gewünschte weiche Regelverhalten
erzielt werden kann. Eine erfindungsgemäß ausgerüstete Flüssigkeitsreibungskupplung
bewirkt eine stetige Zu- und Abschaltung von Flüssigkeitsreibungskupplungen der gattungsgemäßen
Art. Dies dürfte auf das durch die Bypassbohrung zusätzlich mit umlaufende Kupplungsöl
und auf die dadurch größere Gesamtumlaufmenge zurückzuführen sein. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung wird beim temperaturbedingten Einschalten der Kupplung das Öl nicht
schlagartig zu- oder abgeführt, sondern stets auch über den Bypass umgewälzt. Der
Bypass verzögert daher das Abpumpen und es wird erreicht, daß sich das Kupplungsöl
mehr auf den Außenbereich der Kupplung verlegen kann, weil eine größere Rückflußmenge
umgewälzt wird. Es hat sich außerdem gezeigt, daß die neue Kupplung nur noch eine
kleine Schalthysterese aufweist. Sie kann daher bei bestimmten Temperaturen auch
zuverlässiger Ein- und Abschalten.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Merkmale der Ansprüche 3 und 4 weisen dabei den Vorteil auf, daß die Bypassbohrung
verhältnismäßig einfach hergestellt und, durch entsprechendes Abstimmen der Schlitzbreite
der Spannhülse, in sehr einfacher Weise bezüglich der durch den Bypass fließenden
Flüssigkeitsmenge an die übrigen Kupplungscharakteristiken angepaßt werden kann. Die
Merkmale des Anspruches 5 weisen den Vorteil einer ebenfalls relativ einfachen Herstellung
auf, wobei auch hier der Rück flußquerschnitt der Bypassrinne - oder mehrerer auf
dem Umfang verteilter Rinnen - an die Kupplungscharakteristik anpaßbar ist.
[0007] Die Merkmale der Ansprüche 6 bis 8 bewirken, daß die Kupplungsflüssigkeit in stärkerem
Maß auch durch den Bypass zurückgefördert wird, so daß, wenn der Bypass von einer
Seite der Kupplungsscheibe, die normale Flüssigkeitsrückführung von der anderen
Seite der Kupplungsscheibe erfolgt, auch eine gleichmäßige Umströmung der Kupplungsscheibe
erzielt werden kann. Dies führt zu einer zuverlässigen Arbeitsweise der Kupplung.
[0008] Die Kupplung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung dargestellt und
wird im folgenden erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Teilschnitt durch den äußeren Umfangsbereich einer erfindungsgemäßen
ausgestalteten Flüssigkeitsreibungskupplung,
Fig. 2 die Ansicht des Gehäuses der Flüssigkeitsreibungskupplung der Fig. 1 in Richtung
des Pfeiles II, jedoch ohne Gehäusedeckel, Trennwand und Kupplungsscheibe,
Fig. 3 einen Schnitt ähnlich Fig. 1, jedoch bei einer anderen Ausführungsform,
Fig. 4 die Ansicht des Gehäuses der Fig. 3, ähnlich der Ansicht in Fig. 2, jedoch
in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Teilschnitt ähnlich Fig. 1, jedoch bei einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 6 die Ansicht auf das Gehäuse der Fig. 5 in Richtung des Pfeiles VI, wobei ebenfalls
Gehäusedeckel und Kupplungsscheibe weggelassen sind,
Fig. 7 einen Teilschnitt ähnlich Fig. 1 in einer zusätzlichen Ausführungsform,
Fig. 8 wieder die Ansicht des Gehäuses der Fig. 7 in Richtung des Pfeiles VIII bei
weggelassenem Gehäusedeckel und entfernter Kupplungsscheibe,
Fig. 9 die Charakteristik einer Flüssigkeitsreibungskupplung nach dem Stand der Technik
beim Ein- und Ausschalten und
Fig. 10 die Charakteristik einer erfindungsgemäßen Kupplung ebenfalls beim Ein- und
Ausschalten.
[0009] In den Fig. 1 und 2 ist ein Kupplungsgehäuse für eine Flüssigkeitsreibungskupplung
gezeigt, das aus einem Unterteil (3) und einem Deckel (3a) besteht, die miteinander
in nicht näher dargestellter Weise verschraubt sind. Zwischen Deckel (3a) und dem
Gehäuseunterteil (3) wird eine Arbeitskammer (4) gebildet, in der eine Kupplungsscheibe
(2) aufgenommen ist, die - in nicht näher dargestellter Weise - mit einer angetriebenen
Welle fest verbunden ist. Die Kupplungsscheibe (2) wird eng von der Arbeitskammer
(4) umgeben, so daß in bekannter Weise eine Kupplungsflüssigkeit, beispielsweise
Silikonöl, bei einer Relativdrehung zwischen der Kupplungsscheibe (2) und dem Gehäuse
(3) dazu verwendet werden kann, über die von der Kupplungsflüssigkeit ausgeübten
Reibungswirkung das Gehäuse (3) mitzunehmen. Die Kupplungsflüssigkeit befindet sich
in der Ausgangsstellung in einer Vorratskammer (6), die im Deckel (3a) gebildet ist.
Von der Vorratskammer (6) führt eine Zuflußöffnung (7) in die Arbeitskammer (4). Die
Zuflußöffnung (7) wird durch einen Ventilhebel (17) freigegeben oder verschlossen,
dessen Stellung von einem Bimetallstreifen (18) über einen nicht dargestellten Stellstift
bestimmt wird. Die Ausgestaltung ist dabei so ge troffen, daß der Ventilhebel (17)
aus der dargestellten Stellung, wo er die Öffnung (7) verschließt, beim Erreichen
einer bestimmten Temperatur die Öffnung (7) freigibt und wieder verschließt, wenn
die niedrigere Temperatur erreicht ist. Es wird durch eine solche Kupplung erreicht,
daß beispielsweise ein mit der Kupplung in Verbindung stehender Lüfter, der einem
Kühler für einen Kraftfahrzeugmotor vorgeschaltet ist, bei zu hohen Luft- oder Kühlwassertemperaturen
zugeschaltet wird, während er, beispielsweise während der Fahrt, wo genügend Kühlluft
den Kühler durchströmt, abgeschaltet bleiben kann. Der Kupplungsdeckel (3a) ist schließlich
noch mit etwa radial verlaufenden Rippen (24) versehen, die beim Betrieb eine gewisse
Kühlung des Kupplungsgehäuses bewirken sollen.
[0010] Der Rückfluß des in die Arbeitskammer (4) eintretenden und aufgrund der Zentrifugalwirkung
nach außen getriebenen Kupplungsöles erfolgt über die Rückflußöffnung (8) in einer
Trennwand (5) bzw. beim Ausführungsbeispiel in dem an die Trennwand (5) angrenzenden
äußeren Teil des Deckels (3a). Von der Rücklauföffnung (8) gelangt das Kupplungsöl
zu einem Rückführkanal (11), der in die Vorratskammer (6) mündet. Eine Rückströmung
des Kupplungsöles während des Betriebes wird nur dann möglich, wenn ein gewisses Druckgefälle
zwischen dem äußeren Bereich der Arbeitskammer (4) und der Vorratskammer (6) vorherrscht.
Dies wird durch die Pumpwirkung der sich relativ zum Gehäuse (3) drehenden Kupplungsscheibe
(2) und, beim Ausführungsbeispiel zusätzlich dadurch erreicht, daß im äußeren Bereich
der Kupplungsscheibe (2) auf der zur Trennwand (5) hin liegenden Seite ein Staukörper
(19) vorgesehen ist, der an sich bekannt ist und der dafür sorgt, daß das rotierende
Kupplungsöl sich vor der Öffnung (8) anstaut und so zurückgefördert wird.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Kupplung ist zusätzlich im Bereich radial außerhalb der
Kupplungsscheibe (2) eine umlaufende Nut (9) im Gehäuse (3) vorgesehen, die über eine
axial verlaufende Bypassbohrung (10) mit der Vorratskammer (6) bzw. mit dem Rücklaufkanal
(11) in Verbindung gebracht wird. Dies geschieht beim Ausführungsbeispiel dadurch,
daß in das Gehäuseteil (3) eine Sackbohrung mit verhältnismäßig großem, jedenfalls
größerem Durchmesser als es der Tiefe der Nut (9) entspricht, eingebracht wird,
in die eine Spannhülse (12) eingesetzt ist, deren axial verlaufender Schlitz (13)
so gelegt wird, daß er sowohl zur Arbeitskammer (4) als auch zum Rücklaufkanal (11)
hin offen ist. Der Rücklaufkanal (11) wird zu diesem Zweck im Deckelteil (3a) radial
bis nach außen durchgeführt, was ohnehin aus herstellungstechnischen Gründen vorteilhaft
ist. Durch entsprechende Anordnung der Lage des Schlitzes (13) und/oder durch Wahl
der Art der Spannhülse, kann der Strömungsquerschnitt zwischen Arbeitskammer (4)
und Rücklaufkanal (11) bestimmt werden. Dadurch kann der Rücklaufquerschnitt in der
Bypassbohrung (10) auf die Kupplung, insbesondere auch auf das gewünschte Drehmoment
der Kupplung, abgestimmt werden. Durch diese Bypassbohrung (10) wird somit eine zusätzliche
Verbindung für den Rücklauf von der Arbeitskammer (4) zur Vorratskammer (6) geschaffen,
die dafür sorgt, daß die Rücklaufmenge größer ist. Da die Bypassbohrung (10) auch
noch in den Bereich reicht, der in der Nähe der Seite der Kupplungsscheibe (2) liegt,
die von der Trennwand (5) abgewandt ist, wird, zusammen mit der Abschrägung des äußeren
Umfanges der Kupplungsscheite (2), in vorteilhafter Weise auch erreicht, daß das rückfließende
Kupplungsöl nicht nur einer Seite der Kupplungsscheibe (2) entnommen wird, sondern
beiden Seiten. Dadurch stellt sich eine sehr gleichmäßige Umströmung der rotierenden
Kupplungsscheibe (2) im Betrieb ein. Die Wirkungsweise der Kupplung wird dadurch vergleichmäßigt.
[0012] Wie ohne weiteres deutlich wird, sammelt sich das Kupplungsöl im Betrieb nicht nur
vor dem Staukörper (19), sondern auch in der radial außerhalb der Arbeitskammer (4)
liegenden Nut (9). Von dort kann es aufgrund des hier entstehenden Überdruckes durch
die Bypassbohrung (10) zur Vorratskammer zurückströmen.
[0013] Die Fig. 9 und 10 zeigen die Auswirkung dieser Ausgestaltung. Während Fig. 9 das
Schaltverhalten einer Kupplung nach dem Stand der Technik, d.h. nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 zeigt, zeigt Fig. 10 das Schaltverhalten einer erfindungsgemäßen
Kupplung. Es wird deutlich, daß die Drehzahl (n) bei einer Kupplung nach dem Stand
der Technik verhältnismäßig schlagartig bei einer bestimmten Temperatur erhöht und
ebenso bei einer bestimmten weiteren Temperatur schlagartig wieder abgesenkt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Kupplung dagegen verläuft der Schaltvorgang stetig. Die
durch die Zuführöffnung (7) freigegebene Zuführmenge wird in größerem Maß wieder zurückgeführt,
so daß erst bei größerer Öffnung der Zuführöffnung (7) die Drehzahlen immer mehr und
mehr erhöht werden. Dadurch ergibt sich ein stetiges Zuschalten, das für eine weiche
Arbeitsweise der gesamten Kupplung sorgt. Unangenehme Schlaggeräusche beim Schalten
der Kupplung treten nicht auf. Auch die Leistung des mit der Kupplung verbundenen
Lüfters wird an den Luftbedarf stetiger angepaßt. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß die erfindungsgemäße Kupplung jede Zwischendrehzahl konstant hält. Das bedeutet,
daß nur die Luftmenge gefördert wird, die zur Kühlung (auch im Teillastbereich) erforderlich
ist. Dadurch ergeben sich geringe Wassertemperaturschwankungen.
[0014] Die Fig. 3 und 4 zeigen eine abgewandelte Ausführungsform insofern, als hier die
umlaufende Nut (9) über eine Bypassbohrung (10) mit dem Rücklaufkanal (11) in Verbindung
steht, die als eine zur Arbeitskammer (4) und Vorratskammer (6) hin offene Rinne (14)
mit einem halbrunden Querschnitt ausgebildet ist. Diese Rinne (14) fluchtet in ihrem
radial äußersten Bereich mit ihrem Grund mit dem Boden der Nut (9). Sie läßt sich
in relativ einfacher Weise axial am Umfang des Gehäuseteiles (3) durch Fräsen o.dgl.
anbringen. Nach dem Einsetzen des Deckels (3a) wird sie im Bereich der Trennwand (5)
und der Rückführöffnung (8) verschlossen, bleibt jedoch sowohl zur Nut (9) als auch
zum Rücklaufkanal (11) hin offen. Der Querschnitt dieser Rinne (14) läßt sich ebenfalls
in seiner Größe mit den übrigen Kupplungsabmessungen abstimmen.
[0015] Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Variante, bei der der offenen Rinne (14) im Bereich
der umlaufenden Nut (9) ein Staukörper (16) vorgeschaltet ist, der, ebenso wie der
Staukörper (19) in einem Bereich angeordnet ist, in dem die Kupplungsscheibe (2) im
äußersten Bereich ihrer Stirnseiten mit einem umlaufenden Absatz (20) versehen ist.
Der Staukörper (16) besteht bei der dargestellten Ausführungsform aus einem kleinen
Winkelstück (16), das mit einer Senkschraube (21) am Gehäuseteil (3) befestigt ist.
Das Winkelstück (16) besitzt zwei unter 90° zueinander verlaufende Schenkel (16a,
16b), von denen der Schenkel (16a) im Bereich der erwähnten Ausdrehung (20) der Kupplungsscheibe
(2) verläuft und flach an der äußeren Seitenwand (4a) der Arbeitskammer (4) des Gehäuseteiles
(3) anliegt. Der Schenkel (16b) ragt in die Nut (9) herein. Die Nut (9) kann entweder
ebenfalls bis zur Wand (4a) durchgezogen sein, oder wie im Ausführungsbeispiel, nicht
bis zu dieser Wand (4a) reichen. In diesem Fall muß das Winkelstück (16) mit seinem
Schenkel (16a) in eine gesonderte Ausnehmung der Nut (9) eingesetzt werden. Der Schenkel
(16b) ragt dann in die Nut (9) herein.
[0016] Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, daß auch von der Rückseite der Kupplungsscheibe
(2), d.h. von der Seite, die der Wand (4a) zugewandt ist, das mitlaufende Kupplungsöl
im äußeren Bereich aufgestaut und in die Bypassbohrung (10) zurückgefördert wird.
Dadurch wird das von der Kupplungsscheibe (2) mitgerissene Kupplungsöl auf beiden
Seiten der Kupplungsscheibe (2) zur Vorratskammer zurückgefördert, so daß auf beiden
Seiten eine erwünschte ausreichende Umströmung der Kupplungsscheibe (2) und damit
eine Benetzung der an den Reibungsspalten anliegenden Fläche erfolgt. Das Kupplungsöl
wird sowohl vom Staukörper (19) in die Rücklaufbohrung (8) als auch vom Staukörper
(16) in die Bypassbohrung (10) zurückgefördert. Die gesamte umlaufende Menge wird
erhöht. Eine gleichmäßige Wirkungsweise ist dadurch gewährleistet.
[0017] Die Fig. 7 und 8 zeigen schließlich eine Ausführungsform, bei der ebenfalls auf beiden
Seiten der Kupplungsscheibe (2) Kupplungsöl nach außen abgepumpt wird. In diesem Fall
ist jedoch ein Staukörper (15) mit einer gegen die Drehrichtung (22) nach unten vorragenden
Nase (23) vorgesehen, der an sich bei anderen Kupplungsbauarten bekannt ist. Die vorspringende
Nase (23), die wieder in die Ausdrehung (20) der Kupplungsscheibe (2) hereingreift,
sorgt für eine besonders gute Aufstau- und Abpumpwirkung für das Kupplungsöl. Die
Nut kann in diesem Fall bis zur Rückwand (4a) der Arbeitskammer (4) durchgehend ausgebildet
werden. Sie kann aber auch, wie gezeigt, nicht bis zu dieser Wand durchgehen, so daß
dann jedoch die Rinne (14) bis zu dieser Rückwand (4a) durchgehend ausgebildet sein
muß.
[0018] Bei allen Ausführungsformen ergibt sich qualitativ gesehen der in der Fig. 10 dargestellte
Verlauf der Drehzahlen in Abhängigkeit von der Temperatur, wobei der Verlauf der
Hysterese durch Abstimmung des Querschnittes der Bypassbohrung (10) und/oder durch
Wahl von Staukörpern verschiedene Ausbildung beeinflußbar ist, ohne daß an den übrigen
Maßen der Kupplung etwas verändert wird. Die Erfindung erlaubt es daher auch in verhältnismäßig
einfacher Weise, bereits bestehende Kupplungen umzurüsten, wenn dies gewünscht sein
sollte.
1. Flüssigkeitsreibungskupplung (1) mit einer als Primärteil dienenden, fest mit
einer angetriebenen Welle verbundenen Kupplungsscheibe (2) und einem als Sekundärteil
dienenden Gehäuse (3), das eine die Kupplungsscheibe eng umgebende Arbeitskammer
(4) und eine von dieser durch eine Trennwand (5) abgeteilte Vorratskammer (6) für
die Kupplungsflüssigkeit aufweist, wobei in der Trennwand eine bimetallgesteuerte
Zuflußöffnung (7) für die Kupplungsflüssigkeit zur Arbeitskammer und im Bereich des
äußeren Umfanges der Arbeitskammer eine Rückflußöffnung (8) in die Vorratskammer
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfang der Arbeitskammer (4) im Bereich
radial außerhalb der Kupplungsscheibe (2) eine umlaufende Nut (9) im Gehäuse (3) vorgesehen
ist, die über eine axial verlaufende Bypassbohrung (10) mit der Vorratskammer (6)
in Verbindung steht.
2. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypassbohrung
(10) in den von der Rückflußöffnung (8) zur Vorratskammer (6) verlaufenden Rückführkanal
(11) mündet.
3. Flüssigkeitsreibungskupplung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bypassbohrung (10) als eine Bohrung mit einem Durchmesser ausgebildet ist,
der größer als die Tiefe der Nut (9) ist, und daß in diese Bohrung eine Spannhülse
(12) eingesetzt ist, deren axial verlaufende Schlitz (13) dem Rückführkanal (11) und
der Arbeitskammer (4) zugewandt ist.
4. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
des Schlitzes (13) und die Nut (9) auf das Drehmoment der Kupplung abgestimmt sind.
5. Flüssigkeitsreibungskupplung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bypassbohrung (10) als eine sich vom Boden der Nut (9) aus erstreckende, zur
Arbeitskammer (4) und zum Rückführkanal (11) offene Rinne (14) im Gehäuse (2) ausgebildet
ist.
6. Flüssigkeitsreibungskupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bypassbohrung (10) ein auf der von der Trennwand (5) abgewandten Seite der
Kupplungsscheibe (2) liegender Staukörper (15, 16) zugeordnet ist.
7. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Staukörper
(15, 16) in die radiale Nut (9) hereinragt.
8. Flüssigkeitsreibungskupplung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Staukörper ein Winkelstück (16) ist, dessen einer Schenkel (16a) parallel
zu einer Seite der Kupplungsscheibe (2) verläuft und dessen zweiter Schenkel (16b)
mindestens teilweise in die Nut (9) hereinragt.