(19)
(11) EP 0 279 317 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.08.1988  Patentblatt  1988/34

(21) Anmeldenummer: 88101815.4

(22) Anmeldetag:  08.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H05G 1/08, H05G 1/56
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR

(30) Priorität: 20.02.1987 DE 3705545

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Ussmüller, Jürgen, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8600 Bamberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Röntgendiagnostikeinrichtung


    (57) Eine Röntgendiagnostikeinrichtung soll so ausgebildet werden, daß sich die hochspannungsseitigen Kapazitäten (4, 5) nach Be­endigung einer Aufnahme nicht oder nur unwesentlich über die Röntgenröhre (2) entladen.
    Hierzu ist parallel zur Röntgenröhre (2) eine Thyristorschal­tung (7) geschaltet, der eine Ansteuerschaltung (10) zum Ent­laden der hochspannungsseitigen Kapazitäten (4, 5) nach Been­digung einer Röntgenaufnahme zugeordnet ist und die in Reihe mit einer Löschschaltung (9) zum Löschen nach dem Entladen liegt. Die Thyristoren (7) können lichtzündbare Thyristoren sein.
    Die Erfindung ist insbesondere für die Anfertigung kurzzeitiger Röntgenaufnahmen anwendbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Röntgendiagnostikeinrichtung mit einer Röntgenröhre, einem Hochspannungserzeuger und einer Schaltvorrichtung zum Ein- und Ausschalten der Röntgenröhre.

    [0002] Der Hochspannungserzeuger einer Röntgendiagnostikeinrichtung besteht in der Regel aus einem Hochspannungstransformator mit nachgeschaltetem Gleichrichter und Glättungsglied zur Reduzie­rung der Hochspannungswelligkeit. Zur Ankopplung der Röntgen­röhre an den Hochspannungserzeuger dient ein Hochspannungskabel, das eine Kapazität gegen Erde aufweist. Zu Beginn einer Rönt­genaufnahme muß also die Parallelschaltung aus Glättungs- und Kabelkapazität aufgeladen werden. Nach der Aufnahme wird die Ladung in dieser Kapazität über die Röntgenröhre mittels des in der Röntgenröhre fließenden Stromes entladen.

    [0003] Bei hohen Röntgenröhrenspannungen, kurzen Aufnahmezeiten und kleinen Röntgenröhrenströmen kann der Anteil der wirksamen Pa­tientendosis, der durch die Entladung der Kapazität entsteht, genau so groß oder größer sein als der Anteil der gewollten bildgebenden Dosis. Der Patient wird demgemäß mit Strahlung be­lastet, die nicht zur Bilderzeugung beiträgt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgendiagno­stikeinrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß nicht bildgebende, aber Patienten belastende Strahlung nach dem Abschalten der Hochspannung durch die Entladung der Kabel- und Glättungskapazität über die Röntgenröhre vermieden ist.

    [0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß parallel zur Röntgenröhre eine Thyristorschaltung liegt, der eine An­steuerschaltung zum Entladen der hochspannungsseiten Kapazitä­ten nach Beendigung einer Röntgenaufnahme zugeordnet ist und die in Reihe mit einer Löschschaltung zum Löschen nach dem Ent­laden liegt. Bei der erfindungsgemäßen Röntgendiagnostikein­richtung wird durch die Thyristorschaltung der Entladestrom der hochspannungsseitigen Kapazitäten über die Röntgenröhre verhin­dert oder mindestens reduziert.

    [0006] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 das Schaltbild einer Röntgendiagnostikeinrichtung nach der Erfindung, und

    Fig. 2 bis 6 Kurven zur Erläuterung der Fig. 1.



    [0007] In der Zeichnung ist ein Hochspannungstransformator 1 darge­stellt, der eine Röntgenröhre 2 über einen Hochspannungsgleich­richter 3 speist. Parallel zur Röntgenröhre 2 liegt eine Glät­tungskapazität 4. Die zur Röntgenröhre 2 führenden Hochspan­nungskabel weisen gegenüber Erde Kapazitäten auf, die mit 5 be­zeichnet sind.

    [0008] Parallel zur Röntgenröhre 2 ist ein Entladekreis 6 mit mehreren in Reihe zueinander geschalteten Thyristoren 7, einem Entlade­widerstand 8 und einem Löschkreis 9 geschaltet. Die Thyristoren 7 werden von einer Ansteuerschaltung 10 mit Hilfe von Optokopp­lern 11 optisch gezündet.

    [0009] Unmittelbar nach Beendigung einer Aufnahme erfolgt die Zündung der Thyristoren 7 mit Hilfe der Ansteuerschaltung 10. Dadurch werden die hochspannungsseitigen Kapazitäten 4, 5 entladen, ohne daß die Röntgenröhre 2 mit einem wesentlichen Entladestrom beaufschlagt wird. Der Widerstandswert des Widerstandes 8 ist so zu bemessen, daß der Entladestrom deutlich höher als der Röntgenröhrenstrom ist, z.B. das 10- bis 100fache des Röntgen­röhrenstromes beträgt.

    [0010] Die Löschschaltung 9 bewirkt, daß die Thyristoren 7 vor Beginn einer neuen Aufnahme sicher wieder gesperrt sind.

    [0011] Die Fig. 2 zeigt den zeitlichen Verlauf der Röntgenröhrenspan­nung und die Fig. 3 den des Röntgenröhrenstromes ohne den Ent­ladekreis 6. Es ist deutlich erkennbar, daß nach Beendigung ei­ner Aufnahme im Zeitpunkt t1 noch ein relativ langsam abfallen­der Entladestrom durch Entladung der hochspannungsseitigen Kapa­zitäten 4, 5 über die Röntgenröhre 2 fließt. Im Gegensatz hier­zu zeigt die Fig. 4 den Verlauf der Röntgenröhrenspannung und die Fig. 5 den Verlauf des Röntgenröhrenstromes mit dem Entla­dekreis 6. Es ist ein deutlich schnellerer Abfall der Röntgen­röhrenspannung und des Röntgenröhrenstromes erkennbar. Die Fig. 6 zeigt den Verlauf den Entladestromes im Entladekreis 6, z.B. durch den Widerstand 8.

    [0012] In der Fig. 1 ist ein Schalter S dargestellt, der schematisch die Schaltvorrichtung zum Ein- und Ausschalten der Röntgenröhre 2 für die Anfertigung von Röntgenaufnahmen darstellen soll. Ferner sind noch Lichtwellenleiter 12 gezeigt, die die Opto­koppler 11 mit den Thyristoren 7 verbinden.


    Ansprüche

    1. Röntgendiagnostikeinrichtung mit einer Röntgenröhre (2), ei­nem Hochspannungserzeuger (1, 3, 4) und einer Schaltvorrichtung (S) zum Ein- und Ausschalten der Röntgenröhre (2), da­durch gekennzeichnet, daß parallel zur Röntgenröhre (2) eine Thyristorschaltung (7) liegt, der eine Ansteuerschaltung (10) zum Entladen der hochspannungsseitigen Kapazitäten (4, 5) nach Beendigung einer Röntgenaufnahme zuge­ordnet ist und die in Reihe mit einer Löschschaltung (9) zum Löschen nach der Entladung liegt.
     
    2. Röntgendiagnostikeinrichtung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß die Thyristoren (7) lichtzündbare Thyristoren sind und daß der Ansteuerschal­tung (10) Optokoppler (11) zugeordnet sind, von denen Lichtwel­lenleiter (12) zu den Thyristoren (7) führen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht