[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Marinadekanne od. dgl. mit wenigstens zwei voneinander
getrennten, jeweils eine eigene Tülle aufweisenden Kammern.
[0002] Marinade ist eine im wesentlichen aus gewässertem, gewürztem Essig und Öl bestehende
Beize insbesondere zur Zubereitung von Salaten, wobei erst eine gute Durchmischung
von Essig und Öl die gewünschte geschmackliche Abstimmung sicherstellt. Für das portionsweise
Zubereiten der Salate, etwa in einem Restaurant durch den Gast selbst, stehen allerdings
bisher nur separate Essig- und Ölkannen zur Verfügung, so daß ein Vormischen und Zubereiten
der Marinade nicht erreichbar sind und Essig und Öl jeweils für sich alleine über
den Salat od. dgl. gegossen werden müssen, was nicht nur umständlich ist, sondern
auch ein ausreichendes Mischen von Essig und Öl verhindert. Darüber hinaus verschmutzt
vor allem das Ölkännchen leicht durch die nach jedem Ausgießen an der Ausgußoffnung
der Tülle hängenbleibenden und außen abrinnenden Öltröpfchen und verlangen daher eine
sorgfältige, aufwendige Pflege.
[0003] Es wurde auch schon vorgeschlagen, Essig- und Ölkanne zu einer gemeinsamen Kanne
mit zwei Kammern und zwei Tüllen zusammenzufassen, um Platz und Geschirr einzusparen.
Die Tüllen dieser Marinadekanne sind aber einander entgegengerichtet, so daß entweder
nur Essig oder nach einem Drehen um 180° nur Öl ausgegossen werden kann, wodurch ein
Mischen von Essig und Öl beim Ausgießen unmöglich ist und auch die Verschmutzungsanfälligkeit
der Öltülle bestehen bleibt. Durch die Notwendigkeit eines Hin- und Herschwenkens
der Kanne zwischen dem Ausgießen von Essig und Öl kommt es auch zu keiner Vereinfachung
der Handhabung solcher Kannen.
[0004] Weiters gibt es bereits Marinadekannen mit mehreren Kammern, von denen eine als Mischkammer
dient und durch Überströmeinrichtungen an die anderen Aufnahmekammern angeschlossen
ist. Die Mischkammer weist einen Ausgußschnabel auf und eine Auffanglippe unterhalb
des Schnabels bildet einen Tropfenfänger. Diese Marinadekannen sind recht aufwendig
und verlangen zum Mischen der Flüssigkeiten ein entsprechendes Schütteln. Trotz des
aufgesetzten Deckels besteht dabei die Gefahr eines Ausspritzens und die Auffanglippe
kann eine Verunreinigung des Ausgußbereiches nicht verhindern.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine
Marinadekanne der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich bei einfachster
Ausgestaltung geschickt hantieren läßt, eine Verschmutzung durch abtropfendes Öl
od. dgl. weitgehend verhindert und vor allem ein schnelles und zufriedenstellendes
Marinieren von Salat od. dgl. erlaubt.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Tüllen im Sinne sich mischender
Ausgußstrahlen aufeinander ausgerichtet sind. Essig und Öl oder die anderen in die
Kammern der Kanne eingefüllten Flüssigkeiten fließen daher beim Ausgießen ineinander
und mischen sich dadurch bereits vor dem Auftreffen auf dem Salat od. dgl. Essig und
Öl können voneinander getrennt aufbewahrt werden, ergeben aber dennoch beim einfachen
Ausgießen aus der Kanne die gewünschte Marinadenmischung.
[0007] Die Tüllen könnten durchaus auch nebeneinander oder übereinander münden und sich
überschneidende Ausgußbereiche aufweisen, doch günstigerweise münden die Tüllen ineinander,
da so eine direkte, innige Mischung der Flüssigkeiten schon von der Mündung weg erfolgt.
[0008] Mündet dabei die eine Tülle in die andere Tülle mit Abstand vor deren Ausgußöffnung
oder Ausgußkrümmung ein, dann wird ein an der einmündenden Tülle zurückbleibender
Tropfen gewissermaßen von der anderen geschluckt und die Kanne bleibt weitgehend sauber.
Führt insbesondere die einmündende Tülle zur Ölkammer, kann ein ungewolltes Ausfließen
von Öltropfen verhindert werden und es ist keine störende und so schwer zu reinigende
Verschmutzung durch Ölrückstände zu befürchten.
[0009] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Tüllen unterschiedlich große Durchflußquerschnitte
besitzen und vorzugsweise auch die den Tüllen zugeordneten Kammern entsprechend unterschiedlich
großen Fassungsraum aufweisen. Mit Hilfe der Querschnittsunterschiede läßt sich das
Mischungsverhältnis der beiden ausfließenden Flüssigkeiten vorbestimmen, so daß durch
das Ausgießen auch tatsächlich die gewünschte Menge Essig mit der entsprechenden Ölmenge
vermischt wird. Sind die Kammern in ihrem Fassungsraum an dieses Mischungsverhältnis
angepaßt, kommt es nicht zur ungleichen Entleerung der Kammern und die Kanne kann
bis zur Neige vollwertig genützt werden.
[0010] Verläuft erfindungsgemäß die kleinere Tülle innerhalb der größeren Tülle, ist die
empfindlichere kleine Tülle gut geschützt und es kommt auch zu einer einfachen Anordnungsmöglichkeit
für die Kammern. Darüber hinaus läßt sich die äußere Form der Marinadekanne unbeeinflußt
durch die zweite Tülle frei gestalten.
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Marinadekanne
rein schematisch in einer teilgeschnittenen Seitenansicht veranschaulicht.
[0012] Eine Marinadekanne 1 weist zwei Kammern 2, 3 mit jeweils einer eigenen Tülle 4, 5
auf. Die beiden Kammern 2, 3 sind unterschiedlich groß und auch die ihnen zugehörigen
Tüllen 4, 5 besitzen unterschiedlich große Durchflußquerschnitte, wobei die größere
Kammer 2 zur Aufnahme von Essig und die kleinere Kammer 3 zur Aufnahme von Öl bestimmt
sind. Die Tüllen 4, 5 verlaufen ineinander und die Ausgußöffnung 5a der kleineren
Tülle 5 liegt in Ausgußrichtung mit Abstand vor der Ausgußöffnung 4a der größeren
Tülle 4.
[0013] Wird nun die mit Essig und Öl gefüllte Marinadekanne 1 gekippt, fließen durch die
Tüllen 4, 5 gleichzeitig Essig und Öl aus und vermischen sich auch beim Ausgießen,
so daß eine fertig gemischte Marinade vergossen wird. Durch die unterschiedlichen
Durchflußquerschnitte der Tüllen 4, 5 ergibt sich dabei ein entsprechendes Mischungsverhältnis
zwischen den beiden ausfließenden Flüssigkeiten, so daßsich mit dieser Kanne 1 einfach
und bequem marinieren läßt. Da die Tülle 5 innerhalb der Tülle 4 endet, gelangt ein
nach dem Ausgießen eventuell an der Ausgußöffnung 5a hängenbleibender Öltropfen nicht
nach außen, sondern rinnt in die Kammer 2 zurück, so daß Ölrückstände an der äußeren
Tülle 4 nicht zu befürchten sind. Die Marinadekanne 1 bleibt sauber, ist gut zu handhaben
und erlaubt bei getrennter Aufbewahrung von Essig und Öl ein Mischen dieser Flüssigkeiten
gleichzeitig mit dem Ausgießen.
1. Marinadekanne (1) od.dgl. mit wenigstens zwei voneinander getrennten, jeweils
eine eigene Tülle (4, 5) aufweisenden Kammern (2, 3), dadurch gekennzeichnet, daß
die Tüllen (4, 5) im Sinne sich mischender Ausgußstrahlen aufeinander ausgerichtet
sind.
2. Marinadekanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tüllen (4, 5) ineinander
münden.
3. Marinadekanne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Tülle
(5) in die andere Tülle (4) mit Abstand vor deren Ausgußöffnung (4a) oder Ausgußkrümmung
einmündet.
4. Marinadekanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tüllen (4, 5) unterschiedlich große Durchflußquerschnitte besitzen und vorzugsweise
auch die den Tüllen (4, 5) zugeordneten Kammern (2, 3) entsprechend unterschiedlich
großen Fassungsraum aufweisen.
5. Marinadekanne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die kleinere Tülle
(5) innerhalb der größeren Tülle (4) verläuft.