(19)
(11) EP 0 279 805 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.08.1988  Patentblatt  1988/34

(21) Anmeldenummer: 88890016.4

(22) Anmeldetag:  27.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47G 19/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.02.1987 AT 200/87

(71) Anmelder: Prokesch, Albin
A-4020 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Prokesch, Albin
    A-4020 Linz (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Heiner, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher, Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Marinadekanne od. dgl.


    (57) Eine Marinadekanne (1) od. dgl. weist wenigstens zwei von­einander getrennte, jeweils eine eigene Tülle (4, 5) aufweisende Kammern (2, 3) auf.
    Um ein geschicktes und sauberes Marinieren zu ermöglichen, sind die Tüllen (4, 5) im Sinne sich mischender Ausguß­strahlen aufeinander ausgerichtet.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Marinadekanne od. dgl. mit wenigstens zwei voneinander getrennten, jeweils eine eigene Tülle aufweisenden Kammern.

    [0002] Marinade ist eine im wesentlichen aus gewässertem, gewürztem Essig und Öl bestehende Beize insbesondere zur Zubereitung von Salaten, wobei erst eine gute Durchmischung von Essig und Öl die gewünschte geschmackliche Abstimmung sicher­stellt. Für das portionsweise Zubereiten der Salate, etwa in einem Restaurant durch den Gast selbst, stehen allerdings bisher nur separate Essig- und Ölkannen zur Verfügung, so daß ein Vormischen und Zubereiten der Marinade nicht erreichbar sind und Essig und Öl jeweils für sich alleine über den Salat od. dgl. gegossen werden müssen, was nicht nur umständlich ist, sondern auch ein ausreichendes Mischen von Essig und Öl verhindert. Darüber hinaus verschmutzt vor allem das Ölkännchen leicht durch die nach jedem Aus­gießen an der Ausgußoffnung der Tülle hängenbleibenden und außen abrinnenden Öltröpfchen und verlangen daher eine sorgfältige, aufwendige Pflege.

    [0003] Es wurde auch schon vorgeschlagen, Essig- und Ölkanne zu einer gemeinsamen Kanne mit zwei Kammern und zwei Tüllen zusammenzufassen, um Platz und Geschirr einzusparen. Die Tüllen dieser Marinadekanne sind aber einander entgegenge­richtet, so daß entweder nur Essig oder nach einem Drehen um 180° nur Öl ausgegossen werden kann, wodurch ein Mischen von Essig und Öl beim Ausgießen unmöglich ist und auch die Verschmutzungsanfälligkeit der Öltülle bestehen bleibt. Durch die Notwendigkeit eines Hin- und Herschwenkens der Kanne zwischen dem Ausgießen von Essig und Öl kommt es auch zu keiner Vereinfachung der Handhabung solcher Kannen.

    [0004] Weiters gibt es bereits Marinadekannen mit mehreren Kammern, von denen eine als Mischkammer dient und durch Überströmein­richtungen an die anderen Aufnahmekammern angeschlossen ist. Die Mischkammer weist einen Ausgußschnabel auf und eine Auffanglippe unterhalb des Schnabels bildet einen Tropfenfänger. Diese Marinadekannen sind recht aufwendig und verlangen zum Mischen der Flüssigkeiten ein entsprechen­des Schütteln. Trotz des aufgesetzten Deckels besteht dabei die Gefahr eines Ausspritzens und die Auffanglippe kann eine Verunreinigung des Ausgußbereiches nicht verhindern.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Marinadekanne der eingangs geschil­derten Art zu schaffen, die sich bei einfachster Ausge­staltung geschickt hantieren läßt, eine Verschmutzung durch abtropfendes Öl od. dgl. weitgehend verhindert und vor allem ein schnelles und zufriedenstellendes Marinieren von Salat od. dgl. erlaubt.

    [0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Tüllen im Sinne sich mischender Ausgußstrahlen aufeinander ausge­richtet sind. Essig und Öl oder die anderen in die Kammern der Kanne eingefüllten Flüssigkeiten fließen daher beim Ausgießen ineinander und mischen sich dadurch bereits vor dem Auftreffen auf dem Salat od. dgl. Essig und Öl können voneinander getrennt aufbewahrt werden, ergeben aber dennoch beim einfachen Ausgießen aus der Kanne die gewünschte Marinadenmischung.

    [0007] Die Tüllen könnten durchaus auch nebeneinander oder über­einander münden und sich überschneidende Ausgußbereiche aufweisen, doch günstigerweise münden die Tüllen ineinan­der, da so eine direkte, innige Mischung der Flüssigkeiten schon von der Mündung weg erfolgt.

    [0008] Mündet dabei die eine Tülle in die andere Tülle mit Abstand vor deren Ausgußöffnung oder Ausgußkrümmung ein, dann wird ein an der einmündenden Tülle zurückbleibender Tropfen gewissermaßen von der anderen geschluckt und die Kanne bleibt weitgehend sauber. Führt insbesondere die einmün­dende Tülle zur Ölkammer, kann ein ungewolltes Ausfließen von Öltropfen verhindert werden und es ist keine störende und so schwer zu reinigende Verschmutzung durch Ölrückstände zu befürchten.

    [0009] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Tüllen unterschiedlich große Durchflußquerschnitte besitzen und vorzugsweise auch die den Tüllen zugeordneten Kammern entsprechend unter­schiedlich großen Fassungsraum aufweisen. Mit Hilfe der Querschnittsunterschiede läßt sich das Mischungsverhält­nis der beiden ausfließenden Flüssigkeiten vorbestimmen, so daß durch das Ausgießen auch tatsächlich die gewünschte Menge Essig mit der entsprechenden Ölmenge vermischt wird. Sind die Kammern in ihrem Fassungsraum an dieses Mischungs­verhältnis angepaßt, kommt es nicht zur ungleichen Ent­leerung der Kammern und die Kanne kann bis zur Neige voll­wertig genützt werden.

    [0010] Verläuft erfindungsgemäß die kleinere Tülle innerhalb der größeren Tülle, ist die empfindlichere kleine Tülle gut geschützt und es kommt auch zu einer einfachen Anordnungs­möglichkeit für die Kammern. Darüber hinaus läßt sich die äußere Form der Marinadekanne unbeeinflußt durch die zweite Tülle frei gestalten.

    [0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfin­dungsgemäßen Marinadekanne rein schematisch in einer teil­geschnittenen Seitenansicht veranschaulicht.

    [0012] Eine Marinadekanne 1 weist zwei Kammern 2, 3 mit jeweils einer eigenen Tülle 4, 5 auf. Die beiden Kammern 2, 3 sind unterschiedlich groß und auch die ihnen zugehörigen Tüllen 4, 5 besitzen unterschiedlich große Durchflußquerschnitte, wobei die größere Kammer 2 zur Aufnahme von Essig und die kleinere Kammer 3 zur Aufnahme von Öl bestimmt sind. Die Tüllen 4, 5 verlaufen ineinander und die Ausgußöffnung 5a der kleineren Tülle 5 liegt in Ausgußrichtung mit Ab­stand vor der Ausgußöffnung 4a der größeren Tülle 4.

    [0013] Wird nun die mit Essig und Öl gefüllte Marinadekanne 1 gekippt, fließen durch die Tüllen 4, 5 gleichzeitig Essig und Öl aus und vermischen sich auch beim Ausgießen, so daß eine fertig gemischte Marinade vergossen wird. Durch die unterschiedlichen Durchflußquerschnitte der Tüllen 4, 5 ergibt sich dabei ein entsprechendes Mischungsverhält­nis zwischen den beiden ausfließenden Flüssigkeiten, so daßsich mit dieser Kanne 1 einfach und bequem marinieren läßt. Da die Tülle 5 innerhalb der Tülle 4 endet, gelangt ein nach dem Ausgießen eventuell an der Ausgußöffnung 5a hängenbleibender Öltropfen nicht nach außen, sondern rinnt in die Kammer 2 zurück, so daß Ölrückstände an der äußeren Tülle 4 nicht zu befürchten sind. Die Marinadekanne 1 bleibt sauber, ist gut zu handhaben und erlaubt bei getrennter Aufbewahrung von Essig und Öl ein Mischen dieser Flüssig­keiten gleichzeitig mit dem Ausgießen.


    Ansprüche

    1. Marinadekanne (1) od.dgl. mit wenigstens zwei von­einander getrennten, jeweils eine eigene Tülle (4, 5) aufweisenden Kammern (2, 3), dadurch gekennzeichnet, daß die Tüllen (4, 5) im Sinne sich mischender Ausgußstrahlen aufeinander ausgerichtet sind.
     
    2. Marinadekanne nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Tüllen (4, 5) ineinander münden.
     
    3. Marinadekanne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die eine Tülle (5) in die andere Tülle (4) mit Abstand vor deren Ausgußöffnung (4a) oder Ausgußkrümmung einmündet.
     
    4. Marinadekanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tüllen (4, 5) unter­schiedlich große Durchflußquerschnitte besitzen und vor­zugsweise auch die den Tüllen (4, 5) zugeordneten Kammern (2, 3) entsprechend unterschiedlich großen Fassungsraum aufweisen.
     
    5. Marinadekanne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net, daß die kleinere Tülle (5) innerhalb der größeren Tülle (4) verläuft.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht