[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
l. Eine derartige Vorrichtung ist aus der europäischen Patentschrift 0 036 94l bekannt.
Der eine Saugarm dieser bekannten Vorrichtung ist nicht nur senkrecht zur Umschlagebene
sondern auch in der Umschlagebene bewegbar, so daß eine Relativbewegung zwischen Umschlag
und Briefinhalt erzeugt wird. Hierdurch wird der Umschlag zusätzlich verzerrt, d.h.
gewellt, so daß er sich sicher von dem Briefinhalt trennt und dieser leicht entnommen
werden kann. Es soll hierdurch vermieden werden, daß versehentlich nicht der gesamte
Inhalt entnommen wird.
[0002] Zum Stand der Technik gehört auch die DE-OS 27 32 936, die aber keine Möglichkeit
eröffnet, den einen Saugarm zusätzlich in der Umschlagebene zu bewegen.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit hoher Entnahme- und Betriebssicherheit, um die Entleerung von
Briefumschlägen in den unterschiedlichsten Formaten und auch dickerer und schwererer
Umschläge zu gewährleisten.
[0004] Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Anspruches l gelöst.
[0005] Dadurch, daß der Umschlag waagerecht transportiert wird, können Umschläge unterschiedlicher
Größe (z.B. 90 bis l80 mm Breite) und unterschiedlicher Dicke (bis zu 6 mm) bearbeitet
werden. Diese waagerecht bewegten Umschläge werden dann durch das Tischsegment im
Bereich der Sauger hochgeschwenkt, so daß die Bedienungsperson ohne Sichtbehinderung
in den durch die Sauger geöffneten Umschlag einsehen kann. Der Umschlag liegt hierbei
sicher auf dem Tischsegment auf und auch zwar dann, wenn es sich um einen sehr dünnen,
beispielsweise um einen Luftpostumschlag, handelt. Das Tischsegment stützt den Umschlag
in seiner eigentlichen Entnahmestellung, so daß die Sauger ihm die Form geben können,
die zur Entnahme besonders günstig ist.
[0006] Es sind nun zwei Ausführungsformen möglich, nämlich eine, bei der der in der Transportebene
liegende untere Sauger getrennt von dem Segment ausgebildet und unabhängig von diesem
bewegbar ist. Diese Ausführungsform ermöglicht einen sehr universellen Einsatz.
[0007] Bei der anderen Ausführungsform ist der untere Sauger praktisch fest mit dem Tischsegment
verbunden und daher mit diesem gemeinsam bewegbar. Diese Ausführungsform ist einfacher
und damit wirtschaftlicher zu realisieren.
[0008] In besonders vorteilhafter Weise ist es nun möglich, zu der Bewegung der Sauger senkrecht
zur Umschlagebene eine an sich bekannte weitere Bewegung im wesentlichen in der Umschlagebene
durch den einen Sauger, vorzugsweise den nicht in der Transportebene liegenden oberen
Sauger, sicherzustellen. Hierdurch wird der Umschlag verzerrt, d.h. er bekommt eine
Wellenform, die sich von derjenigen des Inhaltes unterscheidet, so daß der Inhalt
sicher erkannt, ergriffen und entnommen werden kann. Es ist praktisch ausgeschlossen,
daß die Bedienungsperson den Inhalt übersehen kann.
[0009] Die zusätzliche Bewegung in der Umschlagebene kann in vorteilhafter Weise eine Kippbewegung
um einen entsprechenden Kippwinkel sein. Hierzu wird der den Sauger tragende Saugarm
um seine Längsachse gedreht. Diese Art der zusätzlichen Bewegung ist wirksam und läßt
sich einfach realisieren.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0012] Es zeigt:
Fig. l eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung nach der
Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung quer zur Transportebene durch die wesentlichen
Teile der Vorrichtung nach Fig. l;
Fig. 3 eine schematische Ansicht aus der Sicht der Bedienungsperson einschließlich
einer darunterliegenden Draufsicht;
Fig. 4 eine schematische Ansicht aus der Sicht der Bedienungsperson mit senkrecht
zur Umschlagebene bewegten Saugern;
Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Ansicht, jedoch mit zusätzlich in der Umschlagebene
durch eine Kippbewegung bewegten oberen Sauger; und
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Ansicht, jedoch mit einem zusätzlichen Vorsprung
angrenzend an den unteren Sauger zur Erzeugung einer weiteren Verwerfung der unteren
Umschlagseite.
[0013] Die in der Zeichnung, insbesondere in Fig. l, dargestellte Vorrichtung zeigt ein
Entnahmegerät l und ein Untertischaggregat 2, in dem der Starkstromteil und die Vakuumpumpe
untergebracht sind. Durch die Trennung des Untertischaggregates von dem Entnahmegerät
kann das Entnahmegerät auch an einem anderen Ort als das Untertischaggregat eingesetzt
werden. Ein Arbeitstisch 3 trägt das Entnahmegerät und eine Umschlagablage. Weiterhin
ist ein Sortierfach strichpunktiert angedeutet.
[0014] Der Standpunkt 6 für die Bedienungsperson befindet sich vor einer mit 5 bezeichneten
Entnahmefläche. Die zu öffnenden Briefumschläge l8 werden in einem Ablageschacht 7
angeordnet. Aus dem Ablageschacht 7 werden sie durch einen Sauger an einem Saugarm
8 entnommen. Die Steuerung erfolgt durch eine Fotozelle 20.
[0015] An diesen Teil schließt sich in Bearbeitungsrichtung die im wesentlichen waagerecht
liegende Transportebene mit einem Fördersystem an. Das Schneidwerk ist mit l0 bezeichnet.
Die Schneidwerkzeuge sind durch eine Verstellung 29 verstellbar. Auf der Transportebene
9 gelangen die Umschläge nach dem Aufschneiden an der vorderen Umschlagkante in der
durch den Pfeil in Fig. l angedeuteten Transporteinrichtung in die eigentliche Entnahmestation
l2.
[0016] Die Entnahmestation wird durch zwei Sauger l5 und l6 gebildet. Der untere Sauger
l5, der in der Transportebene 9 liegt, ist an einem schwenkbaren Tischsegment l3 befestigt.
[0017] Der obere Sauger l6 ist an einem Saugarm l7 befestigt.
[0018] Der Fig. l ist zu entnehmen, daß die Transportebene 9 etwas tiefer liegt als die
Entnahmefläche 5, so daß eine Umschlagführungskante ll entsteht.
[0019] Für die in Transportrichtung vorne liegende Umschlagkante 28 sind für verschiedene
Umschlaggrößen Anschläge l4 vorgesehen.
[0020] Eine Fotozelle 20 erfaßt die Entnahme des Umschlaginhaltes l9 und löst dadurch den
nächsten Entnahmetakt bzw. Maschinentakt aus.
[0021] Dem oberen Sauger l6 liegt ein Kontaktschalter 24 gegenüber. Dem unteren Sauger l5
liegt ein Gegenhalter 25 gegenüber, da die beiden Sauger l5 und l6 in der Umschlagebene
gegeneinander versetzt sind.
[0022] An dem Tischsegment l3 ist ein Vorsprung 26 angrenzend an den unteren Sauger l5 vorgesehen.
[0023] Das Tischsegment ist um die Längskante schwenkbar, die parallel zu der Umschlagführungskante
ll aber von dieser entfernt liegt. Die vordere Kante des Tischsegmentes wird ungefähr
auf die Höhe der Entnahmefläche 5 geschwenkt.
[0024] Im Betrieb werden die mit Hilfe des Saugarmes 8 vereinzelten und durch das Schneidwerk
l0 an der Vorderkante geöffneten Briefumschläge l8 durch die Fördereinrichtung in
der Transportebene 9 in die Entnahmestation l2 gefördert und zwar bis zum Erreichen
des entsprechenden Anschlages l4.l oder l4.2. Diese Stellung ist in Fig. 3 gut erkennbar.
Die Fotozelle 22 stellt die Länge des entsprechenden Briefumschlages fest und steuert
die Anschläge l4.l oder l4.2.. Der Saugarm l7 mit dem oberen Sauger l6 wird nach Eintreffen
des Briefumschlages in die Entnahmestation nach unten auf den Umschlag bewegt. Die
entsprechende Endstellung des oberen Saugers l6 wird durch den Kontaktschalter 24
ermittelt, der das Anlegen des Vakuums und die weiteren Bewegungen steuert. Nach dem
Anlegen des Vakuums werden das Tischsegment l3 mit dem unteren Sauger und der Saugarm
l7 mit dem oberen Sauger l6 gemeinsam hochgeschwenkt, bis die Stellung erreicht ist,
die für ein Einsehen der Bedienungsperson in den Umschlag angestrebt wird. Der Saugarm
l7 mit dem oberen Sauger l6 setzt seine Bewegung senkrecht zur Umschlagebene fort,
um den Umschlag so zu öffnen, wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Parallel hierzu führt
der Saugarm l7 mit dem oberen Sauger l6 die Bewegung in der Umschlagebene durch, wie
es in Fig. 5 dargestellt ist. Diese Bewegung ist eine Kippbewegung um den Kippwinkel
23.
[0025] Bei dieser Ausführungsform ist auf dem Tischsegment l3 ein Vorsprung 26 vorgesehen,
der angrenzend an den Sauger l5 vorgesehen ist und in diesem Bereich für eine weitere
Verwerfung und damit sichere Trennung von Umschlag und Inhalt sorgt.
[0026] Der Bewegungsablauf der Sauger und ihre Wirkung auf den Umschlag l8 und den Inhalt
l9 lassen sich deutlich aus den Fig. 4 bis 5 entnehmen. Durch die besondere Schwenkbewegung
des oberen Saugers l6 wird die Umschlagkante 28 hochgezogen und dabei der gegebenenfalls
mit angesaugte Inhalt von dem Umschlag getrennt. Der Vorsprung 26 unterstützt diese
Trennung.
[0027] Die Entleerung des Umschlages wird durch die Fotozelle 20 erfaßt, so daß der nächste
Entnahmetakt ausgelöst werden kann. Hierdurch bestimmt die Bedienungsperson die Entnahmegeschwindigkeit
selbst.
[0028] Anstelle der Verwendung mehrerer Anschläge l4.l und l4.2 ist es auch möglich, lediglich
einen Anschlag l4 vorzusehen, der entsprechend verstellt werden kann.
[0029] Bei einer nicht dargestellten anderen Ausführungsform ist der untere Sauger l5 nicht
mit dem Tischsegment l3 fest verbunden, sondern getrennt von diesem senkrecht zur
Umschlagebene bewegbar. In diesem Falle ist der Sauger l5 an einem eigenen Saugarm
befestigt.
Bezugszeichen-Aufzählung
[0030]
l Entnahmegerät
2 Untertischaggregat
3 Arbeitstisch
4 Umschlagablage
5 Entnahmefläche
6 Bedienungsperson
7 Ablageschacht
8 Saugarm
9 Transportebene
l0 Schneidwerk
ll Umschlagführungskasten
l2 Entnahmestation
l3 Tischsegment
l4 Anschlag
l5 unterer Sauger
l6 oberer Sauger
l7 Saugarm
l8 Briefumschlag
l9 Umschlaginhalt
20 Fotozelle
2l Umschlagstapel
22 Fotozelle
23 Schwenkwinkel
24 Kontaktschalter
25 Gegenhalter
26 Vorsprung
27 Wellenform
28 Umschlagkante
29 Verstellung
1. Vorrichtung zum Entleeren von mindestens an einer Kante durch Schlitzen, Schneiden
oder Fräsen geöffneter und in einer im wesentlichen waagerechten Transportebene geförderten
Briefumschlägen, mit gegenüberliegenden Saugern, von denen mindestens einer zum Trennen
der Umschlagseite senkrecht zur Umschlagebene bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Sauger (l5,l6) in der im wesentlichen waagerechten Transportebene
(9) ein Tischsegment (l3) angeordnet ist, das aus der Transportebene (9) hochschwenkbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß das Tischsegment (l3)
um eine Achse hochschwenkbar ist, die im hinteren Bereich der Transportebene (9)
liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Transportebene
liegende untere Sauger (l5) getrennt von dem Tischsegment (l3) ausgebildet und unabhängig
von diesem bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Transportebene
(9) liegende untere Sauger (l5) mit dem Tischsegment (l3) verbunden und mit diesem
bewegbar ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der nicht in der Transportebene (9) liegende obere Sauger (l6) in an sich bekannter
Weise zusätzlich in der Umschlagebene bewegbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Bewegung
des oberen Saugers (l6) eine Schwenkbewegung (Schwenkwinkel 23) ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Tischsegment (l3) ein Kontaktschalter (24) zugeordnet ist, der durch den nicht
in der Tischebene liegenden oberen Sauger (l6) betätigbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in Förderrichtung des Briefumschlages (l8) hinter dem Tischsegment (l3) ein oder
mehrere in die Transportebene (9) bewegbare Anschläge (l4) für die entsprechende Umschlagkante
(28) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Tischsegment (l3) angrenzend an den in der Transportebene liegenden
unteren Sauger (l5) ein Vorsprung (26) ausgebildet ist.
l0. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Transportebene (9) eine etwas höher liegende, eine Umschlagführungskante
(ll) bildende Entnahmefläche (5) vorgesehen ist,
und daß das Tischsegment (l3) bzw. dessen Vorderkante angrenzend an die Umschlagführungskante
(ll) auf die Ebene der Entnahmefläche (5) hochschwenkbar ist.