(19)
(11) EP 0 279 899 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1988  Patentblatt  1988/35

(21) Anmeldenummer: 87113367.4

(22) Anmeldetag:  12.09.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 15/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.02.1987 DE 3705663

(71) Anmelder: Wera-Werk Hermann Werner GmbH & Co.
D-42349 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Lieser, Karl
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. 
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schraubwerkzeug


    (57) Die Erfindung betrifft ein Schraubwerkzeug mit richtungsumschaltbarem Gesperre mit Klemmkörpern (24) in keilförmig verlaufenden Klemmräumen (23) zwischen einem äußeren Antriebsringteil (3) und einem inneren, im Querschnitt etwa dreieckförmigen Abtriebskernteil (8), welche Klemmkörper (24) durch ein drehbares, in seinen Schaltstellungen verrastendes Schaltglied in Freigabestellung zu den Keilwänden des zugehörigen Klemmraumes verlagerbar sind durch an den Klemmkörpern (24) angreifende Mitnehmer (17), welche den Übertritt der Klemm­körper in jeweils eine ihrer beiden Klemmstellungen blockieren und schlägt zur Erreichung einer baulich einfachen, gebrauchsvorteilhaften, reibungsminimierten Bauform vor, daß je ein Klemmkörper (24) in je einem Klemmraum (23) lose einliegt und von der Drehbewegung des Antriebsringteils (3) in seine Klemmstellung verlagerbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schraubwerkzeug gemäß Gattungsbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Ein derartiges Schraubwerkzeug ist bekannt aus der DE-OS 3 344 361, wobei das im Querschnitt dreieckförmig gestaltete Abtriebskernteil in Verbindung mit dem äußeren Antriebesringteil die keilförmig verlaufenden Klemmräume zur Aufnahme paarig angeordneter, walzenförmiger Klemmkör­per bildet. Zwischen je einem Paar von Klemmkörpern erstreckt sich eine diese beaufschlagende Druckfeder, welche die Klemmkörper in die keilför­mig verlaufenden Klemmräume drückt. Die Verlagerung der Klemmkörper zwecks Erzielung unterschiedlicher Mitnahmerichtungen geschieht mittels des zentral gelagerten Schaltgliedes, von welchem abgewinkelte Mitnehmer ausgehen. Es sind dabei drei solcher Mitnehmer vorgesehen, die sich jeweils zwischen einem Paar der Klemmkörper erstrecken. Zur freien Drehbarkeit der Mitnehmer sind die Dreieckecken konzentrisch zum Dreh­punkt abgeschnitten, damit die Mitnehmer dort in die benachbarten Klemm­räume fahren können, und zwar abhängig davon, in welche Richtung die Mitnahme des Abtriebskernteils gewünscht wird. Zur Feststellung des Schaltgliedes in seinen Schaltstellungen dient eine im Abtriebskernteil untergebrachte, mit dem Schaltglied zusammenwirkende Rastkugel. Abge­sehen von der herstellungstechnisch aufwendigen Bauform, bedingt wegen der Vielzahl der Bauteile, liegen ungünstige Reibungsverhältnisse vor, die bei längerer Handhabung des Schraubwerkzeugs zu vorzeitigen Ermüdungs­erscheinungen führen.

    [0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schraub­werkzeug der in Rede stehenden Art in seinem Aufbau zu vereinfachen und so auszugestalten, daß zwecks Erzielung optimaler Arbeitsverhältnisse die Reibung minimiert ist.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.

    [0005] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstand zeug von erhöhtem Gebrauchswert geschaffen. Der Aufbau des Schraub­werkzeugs ist vereinfacht wegen der verringerten Anzahl an Bauteilen. Wie gefunden wurde, genügen drei Klemmkörper, um die angestrebte Wirkung zu erreichen. Befindet sich das Schaltglied und damit die Mit­nehmer in einer neutralen Mittelstellung, so erfolgt eine Mitnahme des Abtriebskernteils bei Drehung des Antriebsringteils in jeder Richtung, wobei die Klemmkörper ausschließlich von der Drehbewegung des An­triebsringteils in ihre Klemmstellung mitgeschleppt werden. Wird dagegen eine Mitnahme in einer Richtung und ein Freilauf in der anderen Richtung gewünscht, so ist das Schaltglied in die entsprechende Position zu dre­hen, wobei die Mitnehmer den Zugang zu je einem Klemmzwickel des Klemmraumes versperren. Bei einer Drehmitnahme greifen nun die Klemm­körper in die entsprechenden Klemmzwickel ein. Eine Drehung des An­triebsringteils in Freilaufrichtung führt dann zu einem Herausrollen der Klemmkörper aus diesen Klemmzwickeln. Wie gefunden wurde, bringt diese lose Einlagerung der Klemmkörper eine Reibungsverringerung von ca. 20 % gegenüber herkömmlichen Bauformen, so daß vorzeitigen Ermü­dungserscheinungen bei längerem Arbeiten mit dem Schraubwerkzeug entgegengewirkt wird. Letzteres ist insbesondere dann wichtig, wenn das Schraubwerkzeug als Schraubendreher gestaltet ist. Die Dreieckseiten des Abtriebskernteils ballig auszubilden, führt zu einem kontinuierlichen Einsteuern der Klemmkörper in die jeweiligen Klemmzwickel der Klemm­räume. Auf diese Weise wird ein Überlastschutz erreicht, was zu einer Verlängerung der Haltbarkeit des Schraubwerkzeugs führt. Um die bal­ligen Dreieckseiten frei von Einschnitten zu gestalten, trägt das Ab­triebskernteil auf Höhe einer seiner Winkelhalbierenden in einer Sack­bohrung die abgefederte Rastkugel. Die entsprechenden mit ihr zusam­menwirkenden Rastvertiefungen befinden sich an der Innenwand des topfförmig gestalteten Schaltgliedes. Auf diese Weise lassen sich günstigst definierte Schaltstellungen erreichen, so daß die als axial vorstehende Finger ausgebildeten Mitnehmer des Schaltgliedes bestimmungsgemäß in die entsprechende Stellung treten. Zu einer stabilen Lagerung des Schalt­gliedes trägt bei, daß das Abtriebskernteil quer zu den Winkelhalbieren­den stehende, konzentrisch verlaufende Führungsflächen ausbildet, die an der Topfinnenwand des Schaltgliedes anliegen. Die Lagerlänge des Schalt­gliedes wird noch durch den zentralen Führungsbund des Abtriebskern­teils vergrößert, der in die Bohrung des Topfbodens des Schaltgliedes eintritt. Eine reibungsarme und dennoch stabile Lagerung erhält das Abtriebskernteil durch ihre mit Lagerrippen ausgestattete Führungshülse, die in dem Schraubendrehergriff-lnnenkörper drehbar angeordnet ist. Dieser lnnenkörper ist Bestandteil des Antriebsringteils, was zu einer weiteren Einsparung von Bauteilen führt. Im übrigen sind die Rippen an den Endbereichen der Führungshülse vorgesehen, so daß auch hohen Verkantungskräften sicher entgegengewirkt wird. Eine stabile Einlagerung erhalten die walzenförmigen Klemmkörper dadurch, daß sie mit einem Teil ihrer Stirnfläche auf Bodenflächen aufliegen, die im Bereich der Klemm­räume von Überständen des Abtriebskernteils gebildet sind. Es bietet sich an, die balligen Dreieckseiten beim Mehrkantdrehen mittels eines Einzahn­schlagmessers zu erzeugen. Dies führt auch dazu, daß die Außenkanten der Bodenflächen und der Führungsflächen sich zu einem Kreis ergänzen können verbunden mit fertigungstechnischen Vorteilen. Eine optimale Steuerung der Klemmkörper wird durch die bis zu den Bodenflächen reichenden Mitnehmer des Schaltgliedes erzielt. Dadurch entspricht die Achslänge der Klemmkörper derjenigen der Mitnehmer. Die Lagensicherung der Klemmkörper in der anderen Richtung wird durch die die anderen Stirnflächen der walzenförmigen Klemmkörper übergreifende Topfrand­fläche des Schaltgliedes erzielt. Deren Rastvertiefungen sind so gestaltet, daß die mittlere formschlüssig dem Kugeleintrittsquerschnitt entspricht. Die beiden benachbarten Rastvertiefungen sind in Drehrichtung jedoch vergrößert und mit konkavem Boden versehen. Je nach Drehrichtung des Schaltgliedes taucht dann die Rastkugel in die entsprechende benachbarte Rastvertiefung ein und wird durch die sie beaufschlagende Druckfeder in die Zentrierstellung gebracht. Auf diese Weise kann das Schaltglied einen größeren Weg zurücklegen und Auch läßt es diese Ausgestaltung zu, daß bei Verlagerung des Antriebsringteils in Freilaufrichtung noch eine gerin­ge Ausweichbewegung der Mitnehmer erreichbar ist, ohne daß das Schalt­glied aus seiner Schaltstellung tritt.

    [0006] Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Fig.. 1 - 11 erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 In vergrößerter Darstellung einen Längsschnitt durch das einem Schraubendrehergriff zugeordnete Schraubwerkzeug gemäß der ersten Ausführungsform, wobei das Schaltglied sich in der Mittelstellung befindet,

    Fig. 2 den Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 den Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,

    Fig. 4 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt, wobei das Schaltglied zwecks Änderung der Mitnahmerichtung in eine andere Schaltstellung verlagert ist,

    Fig. 5 einen der Fig. 3 ähnlichen Schnitt, jedoch bei verlagertem Schaltring,

    Fig. 6 in vergrößerter Darstellung einen Längsschnitt durch das Schraubwerkzeug gemäß der zweiten Ausführungsform,

    Fig. 7 den Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 6,

    Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung, jedoch bei in die eine Schaltstellung gedrehtem Schaltglied,

    Fig. 9 ebenfalls einen der Fig. 7 entsprechenden Querschnitt, wobei das Schaltglied in die andere Schaltstellung bewegt ist,

    Fig. 10 den Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 6 und

    Fig. 11 den Schnitt nach der Linie XI-XI in Fig. 8.



    [0007] Das als Schraubendreher gestaltete Schraubwerkzeug gemäß der ersten, in den Fig. 1 - 5 aufgezeigten Ausführungsform besitzt einen Schrauben­drehergriff 1, welcher mit einem axial angeordneten lnnenkörper 2 aus­gestattet ist. Letzterer sitzt drehfest in dem Schraubendrehergriff 1 und formt an seinem unteren Ende ein querschnittsgrößeres Antriebsringteil 3, siehe Fig. 1. Vom freien Stirnende des Antriebsringteils 3 sind drei stufenförmig abgesetzte Bohrungsabschnitte 4, 5 und 6 eingearbeitet derart, daß die Bohrungsabschnitte 4, 5 auf Höhe des Antriebsringteils 3 liegen. Der sich im Innenkörper 2 erstreckende querschnittskleinere Bohrungsabschnitt 6 nimmt drehbar eine mit umlaufenden Lagerrippen 7ʹ, 7ʺ ausgestattete Lagerhülse 7 auf, welch letztere materialeinheitlich von einem innerhalb des Antriebsringteils 3 angeordneten Abtriebskernteil 8 ausgeht. Das im Querschnitt dreieckförmig gestaltete Abtriebskernteil 8 besitzt ballig gestaltete Dreieckseiten 9. Deren Krümmungsgrad ist gerin­ger als derjenige der Wandung des Bohrungsabschnittes 5. Das Abtriebs­kernteil 8 bildet quer zu den Winkelhalbierenden stehende, konzentrisch zu dem Bohrungsabschnitt 5 verlaufende Führungsflächen 9ʹ aus, welche die Dreieckseiten 9 miteinander verbinden. Erzeugt sind die balligen Dreieckseiten 9 durch Mehrkantdrehungen, wodurch sich am Boden des Bohrungsabschnittes 5 abstützende Überstände 10 gebildet werden. Deren Außenkanten 10ʹ und die Führungsflächen 9ʹ ergänzen sich zu einem Kreis, vergleiche insbesondere Fig. 2 und 4.

    [0008] Jenseits des freien Stirnendes des Antriebsringteils 3 setzt sich das Abtriebskernteil 8 in einen stufenförmig abgesetzten Führungsbund 11 fort. An diesen schließt sich ein ebenfalls stufenförmig abgesetzter Fort­satz 11ʹ an. Letzterer dient zur Aufnahme einer strichpunktiert veran­schaulichten Klemmfeder 12 zur reibungsschlüssigen Halterung eines im Querschnitt sechskantförmigen Schraubendreher-Einsatzteiles. Zur Auf­nahme eines solchen ist in dem Abtriebskernteil 8 jenseits der Klemmfeder 12 eine Sechskantöffnung 13 vorgesehen, an die sich eine querschnitts­größere, die Lagerhülse 7 durchsetzende Bohrung 13ʹ anschließt.

    [0009] Der Führungsbund 11 des Abtriebskernteils 8 durchsetzt eine Bohrung 14 des Topfbodens 15ʹ eines topfförmig gestalteten Schaltgliedes 15. Deren Topfrandfläche 15ʺ erstreckt sich vor der Übergangsstufe zwischen den Bohrungsabschnitten 4 und 5 und bildet dort einen auswärtsgerichteten Kragen 15‴. Vor diesen legt sich ein in eine lnnennut 4ʹ des Bohrungs­abschnittes 4 eintretender Federring 16 und hält das Schaltglied 15 und damit auch das Abtriebskernteil 8 in seiner axial unverschieblichen Lage in bezug auf das Antriebsringteil 3.

    [0010] Die Führungsflächen 9ʹ plus Abtriebskernteil 8 liegen an der Topfinnen­wand 15ʺʺ an und vergrößern somit die Lagerlänge des Schaltglieds 15. Von der Topfrandfläche 15ʺ gehen drei in gleicher Winkelverteilung an­geordnete Mitnehmer 17 aus. Diesselben sind als axial vorstehende Finger gestaltet und materialeinheitlich dem Schaltglied 15 angeformt. Es bietet sich an, das Schaltglied 15 einschließlich der Mitnehmer 17 aus Kunststoff zu fertigen. Auf Höhe eines Mitnehmers ist das Schaltglied 15 mit sich in Achsrichtung erstreckenden nutenartigen Rastvertiefungen 18, 19 ud 19ʹ ausgestattet, die mit einer Rastkugel 20 des Abtriebskernteils 8 zusammen­wirken. Zu diesem Zweck besitzt das Abtriebskernteil 8 auf einer seiner Winkelhalbierenden eine Sackbohrung 21 zur Aufnahme der Rastkugel 20 und einer diese in Auswärtsrichtung beaufschlagenden Druckfeder 22. Gemäß Fig. 1 - 3 greift die Rastkugel 20 mit ihrem vorstehenden Bereich formschlüssig in die mittlere Rastvertiefung 18 ein, so daß in dieser Stellung sämtliche Mitnehmer 17 den Führungsflächen 9ʹ des im Quer­schnitt dreieckförmigen Abtriebskernteils 8 gegenüberliegen. Die beiden der mittleren Rastvertiefung 18 unmittelbar benachbarten Rastvertiefungen 19, 19ʹ sind in Drehrichtung vergrößert und mit konkavem Boden gestal­tet.

    [0011] Die lnnenflächen 17ʹ der Mitnehmer 17 fluchten mit der Topfinnenwand 15ʺʺ, während die Außenflächen 17ʺ von der Wandung des Bohrungsab­schnittes 5 des Antriebsringteils 3 geführt werden. Im übrigen reichen die Mitnehmer 17 bis zu den Überständen 10 des Abtriebskernteils 8, vergl. Fig. 1.

    [0012] Zwischen den Dreieckseiten 9 des Abtriebskernteils 8 und der Wandung des Bohrungsabschnittes 5 werden Klemmräume 23 gebildet. Jeder dieser Klemmräume 23 formt in seinen in Umfangsrichtung liegenden Endbereichen Klemmzwickel 23ʹ aus. In je einem Klemmraum 23 liegt lose ein walzenför­ mig gestalteter Klemmkörper 24 ein. In der mittleren Schaltstellung des Schaltgliedes 15 erstrecken sich die Klemmkörper 24 etwa auf Höhe des Scheitels der balligen Dreieckseiten 9, vergl. Fig. 2 und 3.

    [0013] Die walzenförmigen Klemmkörper 24 liegen mit einem Teil ihrer einen Stirnfläche 25 vor den Bodenflächen 10ʺ der Überstände 10 und werden demgemäß in einer Richtung von diesen lagengesichert. Die Lagensiche­rung in der anderen Richtung erhalten die Klemmkörper 24 durch die ihre andere Stirnfläche 26 überfangende Topfrandfläche 15ʺ des Schaltgliedes 15. Da die Mitnehmer 17 bis zu den Bodenflächen 10ʺ der Überstände 10 reichen bzw. diese noch geringfügig überragen, liegen langbemessene radiale Steuerflächen 17‴ an den Mitnehmern 17 vor.

    [0014] Es ergibt sich folgende Wirkungsweise:
    Befindet sich das Schaltglied 15 in der mittleren Schaltstellung, vergl. Fig. 1 - 3, so wird beim Drehen des Schraubendrehergriffes 1 über das Antriebsringteil 3 eine Mitnahme des Abtriebskernteils 8 in jeder Richtung erreicht, bedingt durch eine Mitnahme der Klemmkörper 24 in die ent­sprechenden Klemmzwickel 23ʹ. Ein Freilauf tritt dann nicht auf.

    [0015] Soll dagegen das Abtriebskernteil 8 gemäß Fig. 4 und 5 in Pfeilrichtung y mitgenommen werden, so ist das Schaltglied 15 so zu verdrehen, daß die Rastkugel 20 in die Rastvertiefung 19 eingreift. Die von dem Schaltglied 15 ausgehenden Mitnehmer 17 verdrängen dadurch die Klemmkörper 24 um ein gewisses Maß aus ihrer Mittelstellung in Richtung der entsprechenden Klemmzwickel 23ʹ der Klemmräume 23. Wird nun das Antriebsringteil 3 bzw. der Schraubendrehergriff 1 in Pfeilrichtung y gedreht, so führt dieses infolge Reibung zu einem Mitschleppen der Klemmkörper in die Klemmstellung, so daß dadurch die Drehmitnahme des Abtriebskernteils 8 ebenfalls in Pfeilrichtung y erfolgt. Bei entgegengesetzter Drehrichtung erfolgt ein Mitschleppen der Klemmkörper 24 aus den entsprechenden Zwickeln 23ʹ heraus, was dem Freilauf entspricht. Ggf. können von den Klemmkörpern 24 die Mitnehmer 17 und damit das Schaltglied 15 gering­fügig verdreht werden. Dennoch verbleibt die Rastkugel 20 in ihrer Rastvertiefung 19.

    [0016] Hat eine Mitnahme des Abtriebskernteils 8 in der anderen Drehrichtung zu erfolgen, ist das Schaltglied 15 so zu verdrehen, daß dann die Rastkugel 20 in die Rastvertiefung 19ʹ eintaucht.

    [0017] Gemäß der zweiten in den Fig. 6-11 veranschaulichten Ausführungsform besitzt das Schraubwerkzeug einen Schraubendrehergriff 32 zur Aufnahme der Hülse 33 eines Antriebsringteils 34. In der Hülse 33 ist drehbar eine Lagerbüchse 35 eines Abtriebskernteils 36 angeordnet. Zwecks Erzielung einer verringerten Reibung zwischen der Hülse 33 und der Lagerbüchse 35 bildet die Lagerbüchse 35 eine Ringnut 37 aus, in welche Lagerkugeln 38 der Hülse 33 eingreifen. Die Lagerkugeln 38 sitzen in drei in gleicher Umfangsverteilung angeordneten Radialbohrungen 39 der Hülse 33, vergl. insbesondere Fig. 10. Auf Höhe der Radialbohrungen ist ein außenseitig in die Hülse 33 eingelassener Federring 40 angeordnet. Dieser verhindert es, daß beim Anspritzen des aus Kunststoff zu fertigenden Heftes 32 Kunststoffmaterial in die Radialbohrungen 39 gelangt.

    [0018] Von der Stirnfläche 34ʹ des Antriebsringteils 34 ist eine Bohrung 41 eingearbeitet. In dieser ist drehbar das ein gleichseitiges Abtriebsdreieck bildende Abtriebskernteil 36 gelagert derart, daß die Dreieckscheitel 36ʹ sich an der lnnenwand 41ʹ der Bohrung 41 führen.

    [0019] Die Lagerbüchse 35 des Abtriebskernteils 36 nimmt drehbar einen stu­fenförmig abgesetzten, rohrförmigen Schaft 42 einer Werkzeugaufnahme­ hülse 43 auf. Dieselbe ist im Querschnitt sechseckig gestaltet und tritt mit ihrem dem Schaft 42 zugekehrten Ende formschlüssig in eine dreieck­förmige Ausnehmung 44 des Abtriebskernteils 36 ein. Die lnnenflächen 44ʹ der dreieckförmigen Ausnehmung 44 verlaufen dabei parallel zu den Drei­eckseiten 36ʺ des dreieckförmigen Abtriebskernteils 36. Auf diese Weise sind nach einem Dreieck ausgerichtete Wandabschnitte 45 geschaffen, welche in Formschluß zu den entsprechenden Mehrkantflächen der Werk­zeugaufnahmehülse 43 treten. Die äußeren Stirnflächen 45ʹ dieser Dreieck­seiten bildenden Wandabschnitte 45 sind dabei abgeschrägt. Die Ausneh­mung 44 ist im Bereich der Dreieckscheitel 36ʹ durch Schlitzung 46 geöff­net. Hierdurch entstehen im Bereich der Dreieckscheitel 36ʹ Rastvertie­fungen 47 zur Aufnahme von die Mitnehmer bildenden Rastkugeln 48. Letztere erstrecken sich in Bohrungen 49 eines dem Antriebsringteil 34 drehbar zugeordneten Schaltgliedes 50. Es sind entsprechend dem drei­eckförmigen Abtriebskernteil 36 drei Rastkugeln 48 und dementsprechend auch drei Bohrungen 49 in gleicher Umfangsverteilung vorgesehen. Die Rastkugeln 48 werden von Druckfedern 51 beaufschlagt, welche die Rast­kugeln 48 in die Rastvertiefungen 47 drücken. Zwecks drehbarer Zuord­nung bildet das Schaltglied 50 an seiner dem Antriebsringteil 34 zuge­kehrten Stirnfläche einen randseitigen Kragen 52 aus, der in eine rand­seitige Ringnut 53 des Antriebsringteils 34 eintaucht. Zum Durchtritt der Werkzeugaufnahmehülse 43 bildet das Schaltglied 50 eine zentrale Bohrung 54 aus. Diese ist so groß bemessen, daß eine Drehbarkeit des Schalt­gliedes 50 gewährleistet ist. Eine Abzugssicherung erhält das Schaltglied 50 durch einen Federring 55 der Werkzeugaufnahmehülse 43, an welchem Federring 55 sich das Schaltglied 50 abstützt.

    [0020] Die Werkzeugaufnahmehülse 43 ihrerseits ist gegen Herausziehen ebenfalls durch einen Federring 56 gesichert. Letzterer sitzt am die Lagerbüchse 35 überragenden Ende des Schaftes 42 der Werkzeugaufnahmehülse und stützt sich an der dortigen Stirnfläche der Lagerbüchse 35 ab.

    [0021] Die Werkzeugaufnahmehülse 43 ist innenseitig mit einem Mehrkant 57 aus­gestattet zum Einsetzen des Werkzeugs, um dieses mitnehmen zu können.

    [0022] Als Kupplungsmittel zwischen Abtriebskernteil 36 und Antriebsringteil 34 dienen Klemmkörper 58. Letztere befinden sich im Bereich zwischen der Innenwand 41ʹ der Bohrung 41 des Antriebsringteils 34 und den Wand­abschnitten 45 des Abtriebkernteils 36. Auf diese Weise werden drei seg­mentartige Klemmräume geschaffen. Im Bereich der größten radialen Weite dieser Räume befinden sich die walzenförmigen Klemmkörper 58. Letztere reichen bis zum Boden der Bohrung 41 und schließen bündig mit der Stirnfläche 34ʹ des Antriebsringteils 34 und damit auch mit der Stirnfläche des Abtriebskernteils ab. Die dortigen Enden der Klemmkörper 58 sind mit kegelstumpfförmigen Abschrägungen 58ʹ versehen. Jeder Klemmkörper 58 bildet einen Raumteiler, so daß beiderseits desselben keilförmig verlau­fende Klemmzwickel 59, 60 entstehen.

    [0023] Die Wirkungsweise des zuletzt beschriebenen Schraubwerkzeuges ist folgende:

    [0024] Nimmt das Schaltglied 50 seine Mittelstellung gemäß Fig. 6 und 7 ein, so liegen die Rastkugeln 48 in den Rastvertiefungen 47 im Bereich der Drei­eckscheitel 36ʹ ein. Bei Drehung des Griffes 32 bzw. des mit diesem drehfest verbundenen Antriebsringteils 34 erfolgt eine Mitnahme des Abtriebskernteils 36 in beiden Drehrichtungen.

    [0025] Ist eine Mitnahme des Abtriebskernteils 36 in Pfeilrichtung x gemäß Fig. 8 erwünscht, so ist das Schaltglied 50 ebenfalls in diese Richtung zu dre­hen. Hierbei werden die Rastkugeln 48 mitgenommen. Sie durchwandern den einen Schlitz und gelangen in die Klemmzwickel 59. Dort erhalten sie eine Dreifachabstützung, indem sie gegen die lnnenwand 41ʹ, gegen die Mantelfläche der Klemmkörper 58 und gegen die abgeschrägten Stirn­flächen 45ʹ der Wandabschnitte 45 treten. Hierdurch werden die Klemm­körper 48 in Richtung der Klemmzwickel 60 belastet, so daß bei Drehung des Antriebsringteils 34 in Pfeilrichtung x eine Mitnahme des Abtriebs­kernteils 36 erfolgt. Eine entgegengesetzt gerichtete Drehbewegung des Antriebsringteils hingegen führt zu keiner Mitnahme des Abtriebskernteils 36, so daß dies der Freilauf ist.

    [0026] Insbesondere Fig. 11 veranschaulicht, daß in der Schaltstellung die Rast­kugel 48 sich nicht am Boden der Bohrung 41 des Antriebsringteils 34 ab­stützen kann. Dies ist wichtig, um ein Zurückführen des Schaltgliedringes in die Mittelstellung zu erlauben, wobei die Rastkugeln nach Durchwan­dern der entsprechenden Schlitze in die Rastvertiefungen 47 gelangen.

    [0027] Gemäß Fig. 9 ist der Schaltgliedring 50 in Pfeilrichtung y gedreht wor­den. Dadurch haben die Rastkugeln 48 ebenfalls die Rastvertiefungen 47 verlassen und sind in die Klemmzwickel 60 eingetreten. Dort erhalten sie ebenfalls eine Dreipunktabstützung und verlagern die Klemmkörper in die Klemmzwickel 59. Bei einem Drehen des Antriebsringteils 34 in Pfeil­richtung y erfolgt daher auch eine Mitnahme des Abtriebskernteils 36 in dieser Pfeilrichtung. Eine entgegengesetzte Drehung des Antriebskernteils entspricht dann der Freilaufrichtung.

    [0028] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den An­sprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Schraubwerkzeug mit richtungsumschaltbarem Gesperre mit Klemmkör­pern in keilförmig verlaufenden Klemmräumen zwischen einem äußeren Antriebsringteil und einem inneren, im Querschnitt etwa dreieckförmigen Abtriebskernteil, welche Klemmkörper durch ein drehbares, in seinen Schaltstellungen verrastendes Schaltglied in Freigabestellung zu den Keilwänden des zugehörigen Klemmraumes verlagerbar sind durch an den Klemmkörpern angreifende Mitnehmer, welche den Übertritt der Klemm­körper in jeweils eine ihrer beiden Klemmstellungen blockieren, daduch gekennzeichnet, daß je ein Klemmkörper (24, 58) in je einem Klemmraum lose einliegt und von der Drehbewegung des Antriebsringteils (3, 34) in seine Klemmstellung verlagerbar ist.
     
    2. Schraubwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreieckseiten (9) des Abtriebskernteils (8) ballig gestaltet sind mit einem geringeren Krümmungsgrad als derjenige des Antriebsringteils (3).
     
    3. Schraubwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebskernteil (8) auf einer seiner Winkelhalbierenden in einer Sackbohrung (21) eine abgefederte Rastkugel (20) trägt, welcher Rastvertiefungen (18, 19, 19ʹ) an der lnnenwand 15ʺʺ eines topfförmig gestalteten, die Mitnehmer (17) als axial vorstehende Finger aufweisenden Schaltgliedes (15) gegenüberliegen.
     
    4. Schraubwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebskernteil (8) quer zu den Winkelhalbierenden stehende, konzentrisch verlaufende Führungsflä­chen (9ʹ) ausbildet, die an der Topfinnenwand (15ʺʺ) anliegen.
     
    5. Schraubwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebskernteil (8) einen zentralen Führungsbund (11) besitzt, der in eine Bohrung (14) des Topfbodens (15ʹ) des Schaltgliedes (15) tritt.
     
    6. Schraubwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebskernteil (8) an der dem Führungsbund (11) gegenüberliegenden Seite in einen Schrau­bendrehergriff-lnnenkörper (2) vorstehende Führungshülse (7) besitzt, deren Mantelfläche mit Lagerrippen (7ʹ, 7ʺ) ausgestattet ist.
     
    7. Schraubwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmkörper (24) als Walzen gestaltet sind und nur mit einem Teil ihrer Stirnfläche (25) auf Boden­flächen (10ʺ) aufliegen, die im Bereich der Klemmräume (23) von Über­ständen (10) des Abtriebskernteils (8) gebildet sind.
     
    8. Schraubwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkanten (10ʹ) der Boden­flächen (10ʺ) und der Führungsflächen (9ʹ) sich zu einem Kreis ergän­zen.
     
    9. Schraubwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (17) bis zu den Bodenflächen (10ʺ) reichen und die Achslänge der Klemmkörper (24) derjenigen der Mitnehmer (17) entspricht derart, daß die andere Stirn­fläche (26) der walzenförmigen Klemmkörper (24) überfangen ist von der Topfrandfläche (15ʺ) des Schaltgliedes (15).
     
    10. Schraubwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastvertiefungen (18, 19, 19ʹ) für die drei Schaltstellungen derart gestaltet und angeordnet sind, daß die der mittleren, in beiden Drehrichtungen wirkenden Schaltstellung entsprechende Rastvertiefung (18) formschlüssig dem Kugeleintrittsquer­schnitt entspricht und die beiden unmittelbar benachbarten Rastvertie­fungen (19, 19ʹ) in Drehrichtung vergrößert und mit konkavem Boden gestaltet sind.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht