[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner zum Verbrennen von flüssigen oder gasförmigen
Brennstoffen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein solcher Brenner ist hinsichtlich Aufteilung der Verbrennungsluft in Primärluft,
Sekundärluft und Tertiärluft sowie Zuführung der Tertiärluft über einen getrennten
Luftkasten bekannt (US-PS 43 47 052). Hierdurch wird die Bildung von Stickoxiden bei
der Verbrennung herabgesetzt. Ebenfalls ist bekannt, daß bei Brennern mit zentraler
Öllanze und dreigeteilter Luftaufgabe (DE-OS 33 27 597) dem Flammenanfang zwischen
der Primärluft- und Sekundärluftaufgabe Rauchgas zugeführt wird. Bei den bekannten,
mit einer zentralen Brennstofflanze ausgerüsteten und mit Schweröl betriebenen Brennern
können beim Betrieb in engen Brennerräumen, z. B. bei Flammrohr-Dreizugkesseln Schwierigkeiten
in der Weise auftreten, daß eine schadstoffarme Verbrennung mit einem unzulässig hohen
Feststoffausstoß verbunden sein kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Brenner derart zu gestalten,
daß insbesondere bei der Verbrennung von schwerem Heizöl die Bildung von Stickoxiden
bei Einhaltung des vorgegebenen Feststoffauswurfwertes erheblich gesenkt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Brenner erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteihafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Die gestufte Zugabe der Tertiärluft und die Aufgabe des Rauchgasschleiers zwischen
Sekundärluft und Tertiärluft verzögert den Verbrennungsablauf und verhindert hohe
Flammentemperaturen, wodurch einer Bildung von Stickoxiden entgegengewirkt wird. Dieser
für die Unterdrückung der Stickoxidbildung günstige Verbrennungsablauf erhöht jedoch
die Gefahr einer unerwünschten Feststoffproduktion durch sogenannte unverbrannte C-Teile
bei der Verbrennung von insbesondere schwerem Heizöl. Die feuerfest ausgekleidete
Kammer bewirkt nun, daß der Oxidationsvorgang weitgehend abgeschlossen ist, so daß
die zunächst entstehenden Zwischenprodukte und unvollständige Verbrennungsprodukte
wie Kohlenmonoxid, Ruß und Wasserstoff am Ende der Kammer verbrannt sind und daß Rauchgas
in dem sich unmittelbar an die Kammer anschließenden Wärmetauscher gekühlt werden
kann. Der Stauring am Ende der Kammer bewirkt eine Verwirbelung der Verbrennungsprodukte
und beschleunigt den vollständigen Ausbrand des Brennstoffes. Insbesondere bei einem
Einsatz zum Verbrennen von schwerem Heizöl und für Anlagen mit engen Feuerräumen zeichnet
sich der erfindungsgemäße Brenner dadurch aus, daß die vorgeschriebenen Grenzwerte
für den Ausstoß an gasförmigen Schadstoffen wie Stickoxid und Kohlenmonoxid sowie
an festen Schadstoffen gleichermaßen eingehalten werden.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Brenner gemäß der Erfindung
und
Fig. 2 den Schnitt II-II nach Fig. 1.
[0007] Der Brenner enthält mehrere Brennstofflanzen, und zwar eine Zentrallanze 1 und mehrere,
im vorliegenden Fall drei äußere Satellitenlanzen 2, die auf einem Teilkreis die Zentrallanze
1 umgeben. Die Zentrallanze 1 und die Satellitenlanzen 2 münden in eine feuerfest
ausgekleidete und mit einer Stirnwand 3 versehene Kammer 4. Die Brennstofflanzen können
als Öllanzen oder als Gaslanzen zur Verbrennung von flüssigem oder gasförmigem Brennstoff
ausgelegt werden. Alle Brennstofflanzen können axial verschoben werden.
[0008] Dieser Brenner ist auf die schadstoffarme Verfeuerung von insbesondere schwerem Heizöl
auf engen Feuerräumen abgestimmt. Als Zerstäuberlanze für den flüssigen Brennstoff
kommt der Innenmischer zum Einsatz. Als Zerstäubungsmittel kann Preßluft oder Dampf
verwendet werden. Die Mengenaufteilung des Brennstoffes ist so vorgesehen, daß jede
Brennstofflanze gleichmäßig d h. bei einer Zentrallanze 1 und n Satellitenlanzen 2
mit je 100/n+1 % der gesamten Brennstoffmenge beaufschlagt wird. Die Brennstoffeindüsung
mit der Zentrallanze 1 erfolgt über gleichmäßig angeordnete Düsenbohrungen, wobei
der Sprühwinkel der Ausführung der Kammer 4 angepaßt wird. Die Brennstoffausströmung
der Satellitenlanzen 2 ist in einer Richtung über mehrere hintereinander angeordnete
Düsenbohrungen vorgesehen. Der Sprühstrahl der Satellitenlanzen 2 kann so gewählt
werden, daß dieser ins Zentrum oder aber tangential auf irgendeinen gedachten Kreis
innerhalb der Kammer 4 gerichtet ist. Außerdem kann die Eindüsungsposition axial verschoben
werden. Die Aufteilung der Brennstoffmenge auf die Zentrallanze 1 und die Satellitenlanzen
2 erfolgt in dieser Weise, damit eine Koksbildung vermieden sowie die Vergasung des
Brennstoffes beschleunigt wird. Durch die variable und gestufte Brennstoffeindüsung
werden die örtlichen Flammentemperaturen sowie die Sauerstoffkonzentration so niedrig
wie möglich gehalten, was der Bildung von thermischem Stickoxid und Brennstoff-Stickoxid
entgegenwirkt.
[0009] Die Zentrallanze 1 ist von einem Schutzrohr 5 umschlossen, das wiederum von zwei
Ringkanälen 6, 7 umgeben ist, die mit einer ersten Luftkammer 8 in Verbindung stehen.
Die durch die erste Luftkammer 8 über einen Lufteintrittsstutzen 9 eintretende Verbrennungsluft
wird durch die Ringkanäle 6, 7 in einen innenliegenden Primärluftstrom und einen außenliegenden
Sekundärluftstrom aufgeteilt. Im Eingang der Ringkanäle 6, 7 sind Luftleitkörper 10
angeordnet, die über ein rückwärtiges Gestänge axial verschiebbar sind und über die
eine gegenseitige Abstimmung der Pressungs- und Geschwindigkeitsververhältnisse der
Luftströme vorgenommen werden kann. Im Eingang des Luftkastens 88 ist eine Regelklappe
11 angeordnet, über die die Menge der den Ringkanälen 6, 7 zugeführten Verbrennungsluft
geregelt wird. Auf dem die Zentrallanze 1 umgebenden Schutzrohr 5 ist am austrittsseitigen
Ende des inneren Ringkanals 6 ein Swirler 12 befestigt, der dem Primärluftstrom einen
Drall aufzwingt. Weitere Drallerzeuger können am eintrittsseitigen Ende des Ringkanals
7 vorgesehen werden.
[0010] Der äußere Ringkanal 7 zur Führung der Sekundärluft ist von einem Rauchgasringkanal
13 umgeben, der über eine Rauchgaskammer 14 mit einem separaten Rauchgaseintrittsstutzen
15 verbunden ist. Dem Rauchgaseintrittsstutzen 15 wird Rauchgas zugeführt, das mittels
eines Gebläses aus dem an den Brenner angeschlossenen Kessel angesaugt wird. Über
den Rauchgasringkanal 13 tritt das Rauchgas in die Kammer 4 ein und umhüllt über eine
gewisse Weglänge den Brennstoffstrahl der Zentrallanze 1 und den Primärluftstrahl
und den Sekundärluftstrahl.
[0011] Mit dem Lufteintrittsstutzen 9 ist, getrennt durch die Rauchgaskammer 14, eine zweite
Luftkammer 16 verbunden, die der Zuführung eines weiteren Teilstromes der Verbrennungsluft
als Tertiärluft dient. Im Eingang der zweiten Luftkammer 16 ist eine Regelklappe 17
zur Regelung der eintretenden Luftmenge angeordnet. In der Stirnwand 3 der Kammer
4 ist ein erster Satz von Luftdüsen 18 angeordnet, die in die zweite Luftkammer 16
münden und mit dem zur Längsachse der Kammer 4 abgewinkelten oder geraden Ende in
die Kammer 4 hineinragen. Die Austrittsöffnungen dieser Luftdüsen 18 liegen auf einem
Teilkreis, dessen Durchmesser geringer ist als der Teilkreis der Satellitenlanze 2
und größer ist als der Durchmesser der Austrittsöffnung des Rauchgasringkanales 13.
Die Austrittsöffnungen der Luftdüsen 18 liegen ferner in Strömungsrichtung des Rauchgases
vor den Düsenbohrungen der Satellitenlanzen 2.
[0012] Die zweite Luftkammer 16 ist über eine Reihe von Durchtrittsbohrungen 19 mit einer
Ringkammer 20 verbunden, die die Kammer 4 umschließt. In einem Abstand von den Austrittsöffnungen
der Luftdüsen 18 und den Düsenbohrungen der Satellitenlanzen 2 sind schräg durch die
Seitenwand der Kammer 4 weitere Düsen 21 geführt, die in die Ringkammer 20 münden
und in die Kammer 4 hineinragen. Die Austrittsöffnungen dieser Düsen 21 liegen auf
einem Teilkreis, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des Teilkreises,
auf dem die Satellitenlanzen 2 angeordnet sind. Die der zweiten Luftkammer 16 zugeführte
Verbrennungsluft wird der Kammer 4 als Tertiärluft I durch die Luftdüsen 18 und in
einem Abstand davon als Tertiärluft II durch die weiteren Düsen 21 zugeführt. Die
Richtung der aus den Luftdüsen 18 und den weiteren Düsen 21 austretenden Luftstrahlen
ist in der Zeichnung durch strichpunktierte Linien angedeutet. Man erkennt aus den
Fig. 1 und 2, daß die Tertiärluftstrahlen unter einem räumlichen Winkel gegen die
Längsachse der Kammer 4 gerichtet sind.
[0013] Durch die in die Kammer 4 gestuft zugeführten Brennstoff- und Luftmengen wird in
Verbindung mit dem eingebrachten Rauchgas eine verzögerte Verbrennung unter Vermeidung
von hohen Flammentemperaturen erreicht. Die feuerfeste Auskleidung der Kammern 4 verringert
bei diesem Verbrennungsablauf einen Wärmeabfluß nach außen, so daß am Ende der Kammer
4 die Verbrennung weitgehend abgeschlossen ist.
[0014] An das Austrittsende der Kammer 4 ist unmittelbar das durch einen Wassermantel 22
gekühlte Flammrohr 23 eines Flammrohrkessels angeschlossen. Die aus der Kammer 4 austretenden
Verbrennungsprodukte werden somit unmittelbar anschließend gekühlt.
[0015] Am Austrittsende der feuerfest ausgekleideten Kammer 4 ist ein aus Steinsegmenten
zusammengesetzter Stauring 24 vorgesehen. Der Stauring 24 erzeugt eine Einschnürzone,
wodurch eine weitere Verwirbelung der Verbrennungsprodukte erreicht und dadurch der
vollständige Ausbrand des Brennstoffes beschleunigt wird. Der Stauring 24 kann zur
Einflußnahme auf den Verbrennungsvorgang in Längsrichtung der Kammer 4 an unterschiedlichen
Stellen angeordnet werden. Bei einer Verschiebung auf die Brennerlanzen zu, können
die weiteren Düsen 21 zum Einblasen der Tertiärluft II auch in Strömungsrichtung des
Rauchgases hinter dem Stauring 24 liegen.
[0016] Durch die Luftkammern 8, 18 und die Rauchgaskammer 14 sind zueinander versetzt Rohre
25 geführt, von denen nur eines gezeigt ist. Diese Rohre 25 nehmen einen Gaszündbrenner
oder eine Flammenüberwachung auf, oder dienen als Schauöffnung. Weitere Schauöffnungen
26 münden in die Kammer 4.
1. Brenner zum Verbrennen von flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen, insbesondere
von schwerem Heizöl, bei dem eine zentrale Brennstofflanze (1) von zwei Ringkanälen
(6, 7) zur Führung von primärer und sekundärer Verbrennungsluft umgeben ist und die
Ringkanäle (6, 7) von mehreren auf einem Teilkreis liegenden äußeren, gegebenenfalls
axial verschiebbaren Brennstofflanzen (2) und von Luftdüsen (18) zur Führung von tertiärer
Verbrennungsluft umgeben sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem äußeren Ringkanal
(6) und den Luftdüsen (18) ein Rauchgasringkanal (13) angeordnet ist, daß der Brenner
in eine keramisch ausgekleidete Kammer (4) mündet, an die sich ein Wärmetauscher (Flammrohr
23) anschließt und daß in der Wand der Kammer (4) weitere Düsen (21) zur Führung eines
Teilstromes der tertiären Verbrennungsluft angeordnet sind.
2. Brenner nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der zu verfeuernde Brennstoff
auf die zentrale Brennstofflanze (1) sowie auf die äußeren Brennstofflanzen (2) verteilt
wird.
3. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren
Brennstofflanzen (2) mit Düsenbohrungen versehen sind, die zum Inneren der Kammer
(4) weisen.
4. Brenner nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Brennstofflanzen
(2) auf einem Teilkreis angeordnet sind, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser,
auf dem die Austrittsöffnungen der Luftdüsen (18) und kleiner ist als der Durchmesser
des Teilkreises, auf dem die Austrittsöffnungen der weiteren Düsen (21) liegen.
5. Brenner nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenwand der
Kammer (4) ein Stauring (24) anliegt.
6. Brenner nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stauring (24)
am Ende der Kammer (4) angeordnet ist.
7. Brenner nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Düsen
(21) auf der dem Brenner abgewandten Seite des Stauringes (24) angeordnet sind.
8. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den
Düsen (18, 21) austretenden Luftstrahlen unter einem räumlichen Winkel gegen die Längsachse
der Kammer (4) gerichtet sind.