(19)
(11) EP 0 279 919 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1988  Patentblatt  1988/35

(21) Anmeldenummer: 87117504.8

(22) Anmeldetag:  26.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 13/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE IT LI

(30) Priorität: 02.02.1987 DE 3703013

(71) Anmelder: Helfrecht, Manfred
D-8598 Waldershof II (DE)

(72) Erfinder:
  • Helfrecht, Manfred
    D-8598 Waldershof II (DE)

(74) Vertreter: Fleuchaus, Leo, Dipl.-Ing. et al
Fleuchaus & Wehser Melchiorstrasse 42
D-81479 München
D-81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Unterdach


    (57) Zur Verbesserung der Schalldämmung im Dachlattenbereich werden die Auflagefläche und die Seitenwände des eine Dachlatte (12) aufnehmenden Ausschnittes an Wärmedämmplatten (10) mit einer Wellenstruktur (30, 32, 33) oder Stegen versehen. Eine entsprechende Wellenstruktur ist in diesem Bereich auch vorgesehen, wenn die Wärmedämmplatten (10) in formstabilen Folienschalen verlegt sind, deren abgewinkelte Randstreifen über die Dachlatte (12) greifen. Ferner sind auch auf der Oberseite der Wärmedämmplatte (10) zwischen Einhängenut (20) und traufseitigem Rand Wellenstrukturen (22) oder Stege ausgebildet, die zusammen mit den aufliegenden Dacheindeckungsplatten Hohlräume bilden. Die durch die Wellenstruktur (21, 22, 30, 32, 33) sowohl im Bereich der Dachlatte (12) als auch im kopfseitigen Rand der Dacheindeckungsplatten entstehenden Hohlräume wirken dämpfend auf die Schallübertragung und begünstigen die Belüftung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Unterdach für mit Dacheindeckugsplatten eingedeck­te Dächer nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Durch die DE-OS 32 32 048 ist ein Unterdach aus einem wärmedämmenden Be­lag bekannt, bei welchem etwa der Dicke der Dachlatte entsprechende Wärme­dämmplatten in Folienschalen zwischen Dachlatten verlegt sind. Die abgewinkel­ten, über die Dachlatten greifenden Randstreifen der Folienschale haben eine waffelartige Ausprägung, um einerseits ein hartes Aufliegen der Dacheindeckungs­platten auf den Dachlatten zu verhindern und einer Bruchgefahr bei Hagelschlag entgegenzuwirken und andererseits eine Belüftung zu bewirken.

    [0003] Bei mit Wärmedämmplatten aufgebauten Unterdächern bewirken die Dämmplatten aufgrund der verwendeten Materialien für die Dämmplatten auch eine Schall­dämmung. Es wurde jedoch immer wieder festgestellt, daß die Qualität der Schalldämmung weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, und daß außerdem Knackgeräusche auftreten, welche offensichtlich von der Wärmebewegung der Ele­mente des Unterdaches ausgelöst werden. Als Bereiche, welche für die Schall­übertragung besonders verantwortlich sind und in welchen auch die Knackge­räusche ausgelöst werden, haben sich die Bereiche der Auflage des Unterdaches auf den Dachlatten erwiesen. In diesen Auflagebereichen auf den Dachlatten findet offensichtlich die Hauptschallübertragung statt.

    [0004] Versuche mit schallschluckenden Schaumstoffauflagen auf den Dachlatten haben zu einer Verbesserung der Schalldämmung und zur Unterdrückung der Knackge­räusche beigetragen. Ein solcher Schaumstoffüberzug auf den Dachlatten ist jedoch sehr aufwendig und teuer und für den praktischen Einsatz nicht renta­bel. Auch da waffelartige Ausprägen der auf den Dachlatten aufliegenden Rand­streifen der Folienschalen, wie sie beim Stand der Technik für einen anderen Zweck bekannt sind, wurden erprobt, wobei man jedoch festgestellt hat, daß sich eine Schalldämmung im gewünschten Ausmaß nicht erreichen läßt. Es wird angenommen, daß die waffelartige Ausprägung aufgrund ihrer verhältnis­ mäßig kleinen Struktur zuviel Auflageflächen auf den Dachlatten hat und damit im Überlappungsbereich eindringende Schallschwingungen, wie Körperschall, un­mittelbar auf die Dachlatten überträgt.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Unterdach der eingangs genann­ten Art so auszubilden, daß eine möglichst hohe Schalldämmung im Überlappungs­bereich über den Dachlatten bei gleichzeitiger Belüftung der unterseitigen Auf­lagebereiche der Dacheindeckungsplatten erreichbar ist und Knackgeräusche un­terdrückt werden.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

    [0007] Durch diese Wellenstruktur der sich auf den Dachlatten abstützenden Deckungs­streifen bzw. der über die Dachlatten greifenden Randstreifen der Folienschale werden offensichtlich genügend große Hohlräume geschaffen, die wie Hohlraum­resonatoren wirken und eine Phasendrehung für die Schallwellen bewirken, so daß durch Überlagerung von Schallwellen gegensätzlicher Phase zumindest teilweise eine Schallauslöschung erreicht wird. Gleichzeitig begünstigen die Hohlräume die Verdunstung der Feuchtigkeit, die durch Kondensation entstehen kann.

    [0008] Da nach einer weiteren Ausgestaltung die Wellenlänge der den Oberseiten der Dachlatte zugeordneten Wellen größer als die Wellenlänge der den Stirnseiten der Dachlatte zugeordneten Wellen ist, ergeben sich unterschiedlich große Hohl­räume, die sich auf die Phasendrehung unterschiedlich und damit günstig auf die Schallauslöschung auswirken. Die Entstehung unterschiedlich großer Hohlräume wird auch dadurch begünstigt, daß in der Praxis die Wellenberge nicht gleich­mäßig linienförmig aufliegen und damit benachbarte Wellentalbereiche räumlich miteinander in Verbindung stehen, was die Schaffung von Resonanzhohlräumen unterschiedlicher Volumina weiter begünstigt und auch der besseren Beseitigung von Kondensat dient.

    [0009] Durch die Wellenstruktur werden die Randstreifen der an sich sehr formsteifen Folienschale flexibler, was sich ebenfalls für die Unterdrückung der Übertra­gung von Körperschall als vorteilhaft erweist. Nach einer weiteren Ausgestal­tung ist vorgesehen, daß bei der Verwendung dicker, sich mit Überdeckungs­ streifen auf den Dachlatten abstützenden Wärmedämmplatten der Oberflächen­bereich zwischen traufseitigem Rand und Einhängenut für die Dacheindeckungs­platten ebenfalls mit einer Wellenstruktur versehen ist, wobei die Wellenberge und -täler senkrecht zur Längsrichtung der Dachlatte verlaufen. Diese Wellen­struktur dient hauptsächlich der Unterdrückung von Knackgeräuschen aufgrund unvermeidlicher Wärmebewegung.

    [0010] Um jedoch eine sichere Auflage des kopfseitigen Randes der Dachein­deckungsplatte auf dem Wärmedämmelement zu gewährleisten, ist vor­gesehen, daß die Kante zwischen der Auflagefläche für die kopfseiti­gen Ränder der Dacheindeckungsplatten und der Einhängenut eben durch­laufend und gerinfügig erhöht ausgebildet ist. Durch diese Formgebung wird eine durchgehende Auflage des kopfseitigen Randes der Dachein­deckungsplatten gewährleistet, wobei dieser Rand genügend schmal ist, um eine Wärmebewegung zwischen der Dacheindeckungsplatte und der Wärmedämmplatte im Eigenelastizitätsbereich auszugleichen. Dies wirkt sich in der gleichen Weise wie die Linienauflage der Wellenberge aus, da sich wegen der geringen Auflagefläche und dem verhältnismäßig geringen Auflagedruck keine Reibhemmung bei der Wärmebewegung aufbauen kann, die sich durch plötzliche Bewegung ausgleicht.

    [0011] Für die vorteilhafte Unterdrückung von Schallübertragung und von Knackge­räuschen wirken sich Wellenstrukturen in Form sinusähnlicher Wellen oder dreieckförmiger und/oder impulsförmiger Wellen kaum unterschiedlich aus.

    [0012] Aus diesem Grund ist es auch möglich, die Wellenstruktur als Rechteck­welle auszubilden und zwar insbesondere im Bereich der Auflagefläche der kopfseitigen Ränder der Dacheindeckungsplatten zwischen der Einhängenut und der traufseitigen Stirnkante der Wärmedämmplatten. Diese rechteck­förmigen Wellen oder impulsförmigen Wellen, wenn die Erhebungen schma­ler als die Vertiefungen sind, bieten gleichmäßig verteilte Auflagestreifen für die Dacheindeckungsplatten, welche sicherstellen, daß die nicht unter­stützten Bereiche nicht zu groß werden.

    [0013] Zur Unterstützung der Unterdrückung von Knackgeräuschen ist auch vorgesehen, daß die ineinandergreifende Wellenstruktur von Wärmedämmplatte und Folien­wanne derart aneinander angepaßt ist, daß bei gleicher Wellenlänge unterschied­liche Wellenformen lose ineinandergreifen. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß die Wellenstruktur zumindest einen Teil Wellenberge hat, die schmaler als die Wellentäler sind.

    [0014] Im Oberflächenbereich zwischen traufseitigem Rand und Einhängenut können auch Noppen und Stege vorgesehen sein. Durch Einschnitte in den Stegen und der Wellenstruktur wird sowohl das Resonanzverhalten als auch die Verdunstung von Feuchtigkeit vorteilhaft beeinflußt.

    [0015] Die Erfindung ergibt sich auch aus der nachfolgenden Darstellung von Ausfüh­rungsbeispielen in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigen

    Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht eines vertikal verlaufenden Stoßes zweier benachbarter Wärmedämmplatten über einer Dachlatte in leicht auseinandergezogener Darstellung;

    Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit in den Folienscha­len eingelegten Wärmedämmplatten;

    Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die Wärme­dämmplatten nur im Bereich zwischen Dachlatten in Folienbahnen verlegt sind;

    Fig. 4, 5 und 6 verschiedene Wellenstrukturen für den Bereich der Auf­nahmefläche der kopfseitigen Ränder der Dacheindeckungsplatten und die Einhängenut;

    Fig. 7 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einer impuls­förmigen Wellenstruktur im Bereich des Auflagestreifens der Wärmedämmplatte auf der Dachlatte und einer rechteckförmi­gen Wellenstruktur im Bereich der Auflagefläche für die kopf­seitigen Ränder der Dacheindeckungsplatten;

    Fig. 8 eine der in Fig. 7 dargestellten Wellenstruktur in einer anderen Ansicht;

    Fig. 9 einen Schnitt durch einen Wandbereich des Überdeckungsstreifens und den entsprechenden Abschnitt der angrenzenden Folienwanne mit unterschiedlicher Wellenstruktur;

    Fig. 10 bis 14 weitere Ausführungsformen für die Gestaltung des Oberflächen­bereiches zwischen traufseitigem Rand und Einhängenut.



    [0016] In Fig. 1 ist eine horizontale Stoßfuge zwischen zwei Wärmedämmplatten 10 in einer geschnittenen perspektivischen Darstellung über einer auf einen Sparren 11 angeordneten Dachlatte 12 dargestellt. Die traufseitige Wärme­dämmplatte 10 greift mit einem Auflagestreifen 14 firstseitig über die Dachlatte 12. Über den Auflagestreifen 14 greift ein Überdeckungsstreifen 16 der firstseitigen Wärmedämmplatte 10, wobei ein stufenförmiger, an den Überdeckungsstreifen 16 anschließender Ausschnitt 17 auf der Untersei­te der Wärmedämmplatte ebenfalls firstseitig über die Dachlatte greift.

    [0017] Auf der firstseitigen Wärmedämmplatte ist oberseitig eine Einhängenut 20 für nicht dargestellte Dacheindeckungsplatten angebracht, die an ihrer traufseitigen Seitenwand mit einer Wellenstruktur 21 versehen ist. Diese Wellenstruktur ist in der Darstellung dreieckförmig mit senkrecht über die Seitenwand verlaufenden Wellenbergen und Wellentälern versehen.

    [0018] Zwischen der Einhängenut 20 und dem traufseitigen Ende der Wärmedämm­platte 10 verläuft eine Auflagefläche für die kopfseitigen Ränder der Dacheindeckungsplatten, welche ebenfalls mit einer Wellenstruktur 22 ver­sehen ist. Bei der dargestellten Ausführungsform ist diese Wellenstruktur ebenfalls dreieckförmig, jedoch mit einer größeren Wellenlänge als die Wellenstruktur 21. Die einzelnen Wellenzüge verlaufen dabei von der Ein­hängenut 20 zum traufseitigen Rand der Wärmedämmplatte. Im Übergangs­bereich zwischen der Wellenstruktur 21 und der Wellenstruktur 22 ist eine schmale Auflagekante 23 ausgebildet, auf welcher die Dacheindeckungs­platte am kopfseitigen Ende über die ganze Breite aufliegt. Die Auflage ist im wesentlichen als linienförmige Auflage zu werten, welche aus­reichend nachgiebig ist, um bei einer Wärmebewegung zwischen den bei­den Teilen eine sich plötzlich lösende Hemmreibung und damit Knackge­räusche zu vermeiden.

    [0019] Obwohl in der Zeichnung nicht dargestellt, kann die Wellenstruktur 22 auch derart ausgebildet sein, daß die einzelnen Wellenzüge nicht parallel zueinander, sondern keilförmig aufeinande zuverlaufen, indem die Wellen­länge kontinuierlich von der Einhängenut zum traufseitigen Rand der Wärme­dämmplatte abnimmt. Dabei ist vorgesehen, daß die Wellenzüge zur Ele­mentmitte hin von beiden Seiten schräg verlaufen.

    [0020] Unabhängig davon, daß diese Ausgestaltung des Auflagebereiches für den kopfseitigen Rand der Dacheindeckungsplatten auch die Wirkung einer unterseitigen Belüftung für die Dacheindeckungsplatte hat, ist jedoch der Zweck dieser Ausgestaltung die Schaffung von Hohlräumen, welche durch die auf der Auflagekante und den Wellenbergen aufliegende Dach­eindeckungsplatte in ihrem Volumen bestimmt werden und zum traufsei­tigen Ende der Wärmedämmplatte hin offen sind. Diese Hohlräume wirken schallabsorbierend und schallunterdrückend und wirken Knackgeräuschen entgegen.

    [0021] Da die Dachlatten 12 auf den Sparren mit verhältnismäßig großen Toleran­zen befestigt werden, ergeben sich auch beim Verlegen des Unterdaches zwischen den einzelnen Wärmedämmplatten unterschiedlich große horizon­tale Verlegestöße 25. Es hat sich gezeigt, daß diese Verlegestöße zur Dachlatte hin für die Schalldämmung von Nachteil sind, wobei für diese Erscheinung keine eindeutige physikalische Erklärung gegeben werden kann. Es wird jedoch davon ausgegangen, daß sich in diesem Bereich eine Körper­schallübertragung zur Dachlatte hin einstellt, welche die Verschlechterung der Schalldämmung gegenüber dem massiven Element der Wärmedämmplatte begründet.

    [0022] Diese Vermutung findet auch eine Stütze in der Tatsache, daß das Anbrin­gen einer Wellenstruktur 30 an der Unterseite des Auflagestreifens 14 und einer entsprechenden Wellenstruktur 32 and der Unterseite des Überdeckungs­streifens 16 sowie eine entsprechende Wellenstruktur 33 an den Seiten­wänden des die Dachlatte 12 aufnehmenden Ausschnittes die Schalldämmung verbessert. Dabei ist vorgesehen, daß die Wellenzüge der Wellenstrukturen 30 und 32 in Längsrichtung der Dachlatte verlaufen, wogegen die Wellen­züge 33 an den Seitenwänden des die Dachlatte aufnehmenden Ausschnittes senkrecht zur Dachlatte verlaufen. Die Wellenzüge liegen an der Dachlatte im wesentlichen mit dem Wellenberg linienförmig an, wobei wegen der Raumstruktur der Dachlatte die zwischen den einzelnen Wellenzüge ent­stehenden Hohlräume unregelmäßig miteinander in Verbindung stehen und dadurch akustische Resonanzraume entstehen können, die unterschiedliches Phasenverhalten haben, was offensichtlich durch Phasenüberlagerung zu einer Schallauslöschung führt. Dieses Vorsehen der Wellenstruktur im Auf­lagebereich auf der Dachlatte hat außerdem den Vorteil, daß bei einer Wärmebewegung die bekannten Knackgeräusche vermieden werden können.

    [0023] Ein weiterer vorteilhafter Nebeneffekt ergibt sich auch dadurch, daß sich die Wellenstruktur für eine allseitige Belüftung der Dachlatte und der Unter­seite der Dacheindeckungsplatten günstig erweist.

    [0024] In Fig. 2 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, die sich nur durch die Ausbildung der Wellenstruktur und das Verlegen der Wärmedämm­platten 10 in Folienschalen 60 unterscheidet. Die Wellenstruktur 121 an der traufseitigen Wand der Einhängenut 20 hat einen sinusähnlichen Ver­lauf und geht im Bereich der Auflagefläche für den kopfseitigen Rand der Dacheindeckungsplatte in eine Wellenstruktur 122 über, die ebenfalls sinus­ähnlich ist. Die einzelnen Wellenzüge dieser Wellenstruktur 122 verlaufen quer zur Wärmedämmplatte, d.h. in der Richtung der Einhängenut 10. Auf der Unterseite des Auflagestreifens 14 ist ebenfalls eine sinusähnliche Wellenstruktur 130 ausgebildet, die in eine entsprechende sinusförmige Wellenstruktur 132 auf der Unterseite des Überdeckungsstreifens 16 über­geht. Die Wellenstruktur an den Seitenwänden des die Dachlatte 12 auf­nehmenden Ausschnittes ist dreieckförmig.

    [0025] Die Folienschalen 60 sind in herkömmlicher Weise aufgebaut, jedoch ist auch in die den Seitenwänden des Ausschnittes für die Dachlatte zugeordneten Ränder eine Wellenstruktur eingeprägt, die der Wellenstruktur an der Wärmedämmplatte entspricht. Dabei kann jedoch, wie später noch anhand in Fig. 9 beschrieben wird, eine unterschiedliche Wellenform Ver­wendung finden.

    [0026] Der über die Dachlatte 12 greifende firstseitige Randstreifen 61 sowie der traufseitige Randstreifen 62 der Folienschale 60 sind ebenfalls wellenförmig geprägt und in ihrem Verlauf der Wellenstruktur 130 und 132 an der Unter­seite der Wärmedämmplatten im Ausschnitt für die Dachlatte angepaßt. Auch dabei können die anhand der Fig. 9 beschriebenen Maßnhamen Verwen­dung finden, welche sich auch wegen der unterschiedlichen Schrumpfwerte zwischen dem für die Folienwanne 60 und dem für die Wärmedämmplatte 10 ver­wendeten Material vorteilhaft auswirken.

    [0027] Die Ausgestaltung des firstseitig und traufseitig an der Folienwanne 60 an­gebrachten Randstreifens 261 und 262 geht besonders deutlich auch aus Fig. 3 hervor, welche eine Ausführungsform zeigt, bei der Wärmedämm­platten 110 Verwendung finden, die nur zwischen die Dachlatten eingreifen und diese nicht überdecken. Diese Randstreifen 261 und 262 haben eine sinusähnliche Wellenstruktur 122, wobei die Wellenzüge in Längsrichtung der Dachlatte 12 verlaufen. Die Wellenstruktur 221 am traufseitigen Rand der Folienschale 60 besteht aus aneinander anschließenden Halbwellen, wobei die Wellenzüge senkrecht zur Dachlattenrichtung verlaufen.

    [0028] An der Traufseite der Wärmedämmplatte 110 ist ein stufenförmiger Aus­schnitt 220 angebracht, der die Nasen der eingehängten Dacheindeckungs­platten aufnimmt. Die Randstreifen 261 und 262 liegen einerseits längs der Oberkante der Wellenzüge auf der Dachlatte 12 auf und andererseits mit der Wellenstruktur 122 an der Unterseite der Dacheindeckungsplatte an. Dadurch entstehen die gewünschten Hohlräume, welche zur Schallun­terdrückung und Belüftung wünschenswert ist. Auch bei dieser Ausführungs­form der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Wellenstrukturen der Randstreifen 261 und 262 unterschiedlich gestaltet sind, so daß sie ebenso wie bei der in Fig. 9 erläuterten Ausführung ineinandergreifen un zusätzliche Hohlräume bilden.

    [0029] In den Fig. 4, 5 und 6 sind verschiedene Ausführungsformen des Übergangs­bereiches der Wellenstrukturen von der Einhängenut zur Auflagefläche für die kopfseitigen Ränder der Dacheindeckungsplatten dargestellt. Dabei sind in den Fig. 4 und 5 an die Ränder der Folienwanne anschließende Rand­streifen und in Fig. 6 ein Ausschnitt einer Ausführungsform dargestellt, wie sie in Verbindung mit Fig. 1 Verwendung finden kann. Fig. 4 und Fig. 6 zeigen für die Auflagefläche der Dacheindeckungsplatten dreieckförmige Wellenstrukturen 22, wogegen Fig. 5 eine sinusähnliche Wellenstruktur 122 zeigt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 geht die dreieckförmige Wellenstruktur über die Auflagekante 23 in eine wellenförmige Struktur 121 über, wobei die Wellenberge der Wellenstruktur 22 etwa in der Ebene der Oberfläche der Auflagekante 23 enden, so daß der von der aufliegen­den Dacheindeckungsplatte umschlossene jeweilige, für die akustische Wirkung wirksame Raum nach der Auflagekante hin möglichst abgeschlos­sen ist.

    [0030] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 geht die sinusähnliche Wellenstruk­tur 122 in die sinusähnliche Wellenstruktur 121 über. Obwohl in den Fig. 4 und 5 die Wellenlänge der Wellenstruktur des Randstreifens und der Sei­tenwand der Einhängenut mit gleicher Wellenlänge dargestellt sind, ist es zweckmäßig, wie bereits erwähnt, eine unterschiedliche Wellenlänge für die beiden Wellenstrukturen vorzusehen.

    [0031] In Fig. 7 und 8 ist eine besondere Ausgestaltung der Wellenstruktur im Be­reich der Einhängenut und der Auflagefläche für die Dacheindeckungsplatten dargestellt, wobei eine rechteckförmige Wellenstruktur 322 Verwendung findet. Der Darstellung nicht entnehmbar können die Dachflächen der Wellenberge gerinfügig ballig ausgeführt sein, um die Kontaktfläche mit der aufgelegten Dacheindeckungsplatte zu verringern. Die rechteckförmigen Wellen­züge haben eine von der traufseitigen Kante zur Einhängenut 320 der Wärme­dämmplatte 310 ansteigende Amplitude, die sich kurz vor der Einhängenut 320 ganz wesentlich verringert, so daß eine kantenartige Erhebung entsteht, die als Abschluß für die Wellentäler dient. Die Wellenberge werden als flache Erhebung um die Auflagekante herum in die Seitenwand der Einhänge­nut 320 weitergeführt, wie dies aus Fig. 8 hervorgeht. Dadurch ergibt sich in der traufseitigen Seitenwand der Einhängenut eine rechteckförmige Wellen­struktur 321 mit geringer Amplitude. Bei dieser Ausgestaltung der Wellen­struktur entstehen zwischen den einzelnen Wellenbergen akustisch wirksame Hohlräume, die zur Einhängenut hin einen Öffnungsbereich mit geringem Querschnitt haben.

    [0032] Obwohl in den Darstellungen gemäß Fig. 7 und 8 die rechteckförmigen Wellenzüge mit gleichbleibender Wellenlänge dargestellt sind, ist es auch vorgesehen, die Wellenstruktur derart auszugestalten, daß sie eine von der Einhängenut 321 aus zum traufseitigen Ende der Wärmedämmplatte ab­nehmende Wellenlänge hat. Dadurch entstehen schräg verlaufende Wellen­züge, wobei vorgesehen ist, daß ein senkrecht zur Einhängenut verlaufen­der Wellenzug im Mittelbereich des Elementes verläuft und von beiden Seiten die übrigen Wellenzüge schräg gegen diesen Mittelbereich ausgebil­det sind. Die Wellentäler sind zum traufseitigen Ende hin offen, so daß die nach dem Auflegen der Dacheindeckungsplatten gebildeten Hohlräume wie Resonanzhohlräume wirken können, die insbesondere bei den schräg ver­laufenden Wellenzügen für die Schallwellen unterschiedliche Phasen­bedingungen anbieten, so daß durch Phasenüberlagerung eine Schallunter­drückung möglich ist.

    [0033] Für eine praktische Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Einlaßschlitz auf der Traufseite der Wärmedämmplatte etwa 1 mm hoch und gemäß der Wellenstruktur zwischen 6 und 15 mm breit ist. Die Amplitude der Recht­eckwelle kann von einer Größe von 1 mm im Bereich des Einlaßschlitzes bis zur Auflagekante 323 auf 5 bis 8 mm ansteigen, um dann im Bereich der Auflagekante auf 1 mm zurückzugehen. Mit dieser Amplitude verläuft der Wellenzug auch in die Einhängenut 320.

    [0034] In Fig. 7 ist auch der stufenförmige Ausschnitt 317 erkennbar, in den eine nicht dargestellte Dachlatte eingreift. In diesem Ausschnitt ist sowohl die dem Auflagestreifen zugeordnete Wellenstruktur als auch die der Seitenwan­dung des Ausschnittes zugeordnete Wellenstruktur als Rechteckwelle ausge­bildet, wobei jedoch die Vorder- und Rückflanke nicht sehr steil ausgebil­det ist. Dadurch ergibt sich ein trapezförmiger Verlauf. Obwohl in den Fig. 7 und 8 nicht dargestellt, kann die Wärmedämmplatte 310 auch in Folien­schalen verlegt sein. Dabei ist eine Ausgestaltung von besonderem Vorteil, wie sie anhand der Fig. 9 beschrieben wird. In Fig. 9 ist ein Abschnitt der Seitenwand des Ausschnittes vorgesehen, in welchem die Dachplatte eingelegt wird un der in Fig. 7 mit 317 bezeichnet ist. Wie bereits erwähnt, hat die Seitenwandung eine trapezförmige Wellenstruktur 318, wogegen für die die­ser Wandfläche zugeordnete Seitenwand der Folienschale eine inpulsförmige Wellenstruktur 319 zugeordnet ist, wobei die einzelnen Impulse sinuswellen­artige Erhöhungen darstellen, deren Impulsbreite wesentlich schmäler als die halbe Wellenlänge der trapezförmigen Wellenstruktur 318 ist. Dadurch entstehen zwischen der Wärmedämmplatte und der Folienschale Hohlräume 340, die nicht nur eine schalldämmende Wirkung haben, sondern auch besonders vorteilhaft zur Unterdrückung von Knackgeräuschen bei Wärmebewegungen hilfreich sind. Durch die Maßnahmen der Erfindung ergibt sich eine wesent­lich verbesserte Schalldämmung, in dem für die Schallübertragung kritischen Bereich um die Dachlatte, wobei sich als Nebeneffekt eine bessere Belüf­tung der kopfseitigen Ränder der Dacheindeckungsplatten sowie der Dach­latten einstellt.

    [0035] In den Fig. 10 bis 14 sind weitere Ausgestaltungen der Oberfläche zwischen traufseitigem Rand und Einhängenut 20 gezeigt, wobei außer Wellenstrukturen 422 gemäß Fig. 10 und 13 auch Noppen 420 gemäß Fig. 14 und Stege 421 bzw. Gittersteg 423 gemäß Fig. 11 und 12 gezeigt sind. Die Wellenstrukturen 422 sind mit Einschnitten 425 versehen, welche auch in den Stegen und Gitterste­gen angebracht sein können, obwohl dies nicht gezeigt ist.


    Ansprüche

    1. Unterdach für mit Dacheindeckungsplatten eingedeckte Dächer, be­stehend aus zwischen Dachlatten eingreifenden Wärmedämmplatten, die auf vorgeformeten, zwischen die iDachlatten eingreifenden form­stabilen Folienschalen verlegt sind, deren parallel zu den Dachlatten verlaufende abgewinkelte Randstreifen auf diesen aufliegen und eine Auflage für übergreifende first- und traufseitige Überdeckungsstrei­fen bei der Verwendung von dicken Wärmedämmplatten oder eine Auflage für die kopfseitigen Ränder der Dacheindeckungsplatten bei der Verwendung dünner Wärmedämmplatten bildet,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die sich auf und/oder an der Dachlatte (12) abstützenden Über­deckungs- und Auflagestreifen (16, 14) bzw. Stirnflächen (17) zweier benachbarter Wärmedämmplatten (10) und/oder die über die Dach­latte (12) greifenden Randstreifen (61, 62) der Folienschale (60) wellenförmig ausgebildet sind,
    und daß die der Oberseite der Dachlatte (12) zugeordneten Wellen­züge in Längsrichtung zur Dachlatte und die den Stirnseiten der Dachlatte (12) zugeordneten Wellenzüge in Querrichtung zur Dach­latte (12) verlaufen.
     
    2. Unterdach nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wellenlänge der der Oberseite der Dachlatte zugeordneten Wellenstruktur (30) größer als die Wellenlänge der den Stirnseiten der Dachlatte zugeordneten Wellenstruktur (32) ist.
     
    3. Unterdach nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß nur der traufseitige Randstreifen (62) der Folienschale (60) mit einer Wellenstruktur versehen ist.
     
    4. Unterdach nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei dicken, sich mit Überdeckungs- und Auflagestreifen (16, 14) auf den Dachlatten 812) abstützenden Wärmedämmplatten (10) der Oberflächenbereich zwischen traufseitigem Rand und Einhängenut (20) für die Dacheindeckungsplatten ebenfalls mit einer unterbrochenen Struktur (22) versehen ist.
     
    5. Unterdach nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Auflagekante (23) zwischen der Auflagefläche für die kopf­seitigen Ränder der Dacheindeckungsplatten und der Einhängenut (20) eben durchlaufend und geringfügig erhöht ausgebildet ist.
     
    6. Unterdach nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Struktur aus einer sinusähnlichen Welle, einer drei­eckförmigen und/oder impulsförmigen Welle besteht.
     
    7. Unterdach nach den Ansprüchen 4 und 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wellenberge im Bereich der Auflagefläche für die kopfseitigen Ränder der Dacheindeckungsplatten in die Einhängenut (20) verlaufend aus­gebildet sind,
    daß die Amplitude der Wellenstruktur im Bereich der Auflagefläche in Rich­tung von der traufseitigen Kante zur Einhängenut (320) zunehmend größer wird,
    und daß die Amplitude zumindest im Übergangsbereich zur Einhängenut unter Ausbildudng einer Einhängekante (323) auf einen Minimalwert von etwa 1 mm oder größer verringert wird.
     
    8. Unterdach nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die ineinandergreifende Wellenstruktur (318, 319) von Wärmedämmplatte und Folienwanne derartig aneinander angepaßt ist, daß sie bei gleicher Wellenlänge und unterschiedlichen Wellenformen lose ineinandergreifen und dazwischen Freiräume verbleiben.
     
    9. Unterdach nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Oberflächenbereich zwischen traufseitigem Rand und Einhängenut (20) mit Noppen (420), Stegen bzw. Gitterstegen (421, 423) versehen ist.
     
    10. Unterdach nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wellenstrukturen (22) für die Stege (421) mit Einschnitten (425) versehen sind.
     
    11. Unterdach nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wellenstrukturen sowie die Stege bzw. Gitterstege senkrecht und/oder waagrecht und/oder schräg zur Dachlatte verlaufen.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht