(19)
(11) EP 0 279 929 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1988  Patentblatt  1988/35

(21) Anmeldenummer: 87118148.3

(22) Anmeldetag:  08.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62B 1/14, A62B 1/18, A62B 35/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.12.1986 DE 3644559
03.07.1987 DE 8709183 U

(71) Anmelder: Zenhäusern, Heinrich Stephan
CH-8902 Urdorf Z.H. (CH)

(72) Erfinder:
  • Zenhäusern, Heinrich Stephan
    CH-8902 Urdorf Z.H. (CH)

(74) Vertreter: Zapfe, Hans, Dipl.-Ing. 
Postfach 20 01 51
63136 Heusenstamm
63136 Heusenstamm (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Absturzsicherung


    (57) Absturzsicherung (1) mit einem aufklappbaren, aus einem Schlittenteil (3a) und einem Verschlußteil (3b) bestehen­den Schlitten (3), in dem eine Längsausnehmung (6) für ein gestrecktes Seil (2) angeordnet ist. Dabei ist in dem Schlittenteil (3a) ein zweiarmiger Klemmhebel (12) gela­gert, dessen eines Ende (12b) aus dem Schlitten herausragt und eine Befestigungsöse (13) aufweist. Sein anderes Ende besitzt eine exzentrische Klemmnase (12a), die bei einem Abwärtszug an der Öse verstärkt an das Seil (2) anpreßbar und bei einem Aufwärtszug vom Seil abhebbar ist. Der Klemmhebel steht gegenüber dem Schlittenteil (3a) unter der Wirkung einer Feder (17, 18), und der Verschlußteil (3b) ist am Schlittenteil (3a) verriegelbar. Zur Lösung der Aufgabe, den Schlitten mit nur einer Hand am Seil an­legen zu können und ein verzögerungsfreies Ansprechen zu ermöglichen, ist der Schlittenteil (3a) blockförmig ausge­bildet und enthält die U-förmige, das Seil (2) umschlie­ßende Längsausnehmung (6) seitlich in einer solchen Lage, daß deren eine Seitenwand parallel zum Seil (2) und zu einer durch die Gelenkachse (11) des Klemmhebels (12) ge­legten Ebene verläuft. Dadurch ist die Klemmkraft der Klemmnase (12a) senkrecht zur Einlegerichtung des Seils (2) und zur Seitenwand ausgerichtet. Ferner ist der Ver­schlußteil (3b) plattenförmig ausgebildet, verläuft in Schließstellung parallel zur Schwenkebene des Klemmhebels (12) und deckt die seitliche Zugangsöffnung der Längsaus­nehmung (6) ab, so daß die Klemmkraft nicht auf den Ver­schlußteil einwirkt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Absturzsicherung mit einem zweiteiligen, um eine Gelenkachse aufklappbaren, aus einem Schlittenteil und einem Verschlußteil bestehenden Schlit­ten in dem eine im wesentlichen geradlinig und parallel zur Gelenkachse verlaufende Längsausnehmung für das Einle­gen des gestreckten Seils angeordnet ist, wobei
    a) in dem Schlittenteil auf einer Gelenkachse ein zweiar­miger Klemmhebel gelagert ist, dessen eines Ende aus dem Schlitten herausragt und eine Befestigungsöse aufweist, dessen anderes Ende eine in bezug auf die Gelenkachse der­art exzentrisch ausgebildete Klemmnase aufweist, daß die Klemmnase bei einem Abwärtszug an der Öse verstärkt an das Seil anpreßbar und bei einem Aufwärtszug vom Seil abhebbar ist und der gegenüber dem Schlittenteil unter der Wirkung eines elastischen Rückstellgliedes steht, das im Sinne einer Seilklemmung ständig auf den Klemmhebel einwirkt, und
    b) der Verschlußteil unter Festlegung des Seils in der Längsausnehmung in Schließstellung mittels einer Sicher­heitssperre am Schlittenteil verriegelbar ist.

    [0002] Durch die FR-A-2 417 988 ist eine Absturzsicherung der ein­gangs beschriebenen Gattung bekannt, bei der die Längsaus­nehmung für das Einlegen des Seils in einem U-förmigen, aus Blech gebogenen Verschlußteil angeordnet ist, das über einen komplizierten Verschlußmechanismus mit dem anderen Schlit­tenteil verbunden werden muß, in dem der Klemmhebel gelagert ist. Dieser anderen Schlittenteil besitzt jedoch keine Längsausnehmung und damit auch keine Einrichtung zur Seil­führung und Seilklemmung. Diese kann erst dann wirksam wer­den, wenn der Schlitten geschlossen wird, was nicht durch Einhandbedioenung möglich ist, weil gleichzeitig der Schlit­ten gehalten, der Klemmhebel angehoben und festgehalten, das Seil in den Verschlußteil eingelegt, dieses mit dem Seil he­rumgeschwenkt und der Verschlußmechanismus betätigt werden muß. Ohne anheben des Klemmhebels ließe sich der Schlitten gar nicht schließen. Der Klemmhebel drückt das Seil gegen den Grund der Längsausnehmung im Verschlußteil, so daß im Falle eines Absturzes die vollen Längs- und Querkräfte auf Scharniergelenk und Verschlußmechanismus einwirkt. Bei den heute überwiegend verwendeten Stahlseilen sind diese Kräfte wegen der fehlenden Ruckdämpfung, die bei Hanfseilen vorhan­den wäre, besonders groß. Ein fehlerhaftes Schließen des Schlittens würde zum vollständigen Absturz führen.

    [0003] Ähnliche Vorrichtungen, bei denen eine Zweihandbedienung erforderlich ist und die Längs- und Querkräfte gleichfalls auf das Verschlußteil und damit auf das Scharniergelenk und den Verschluß selbst einwirken, zeigen auch die DE-A-3 510 602 und die US-A-4 560 029, letztere mit einer Tandem-Anordnung von zwei Klemmhebeln.

    [0004] Sogenannte "Abseilhilfen" sind in den französischen Patent­anmeldungen 2 472 395 und 2 339 566 beschrieben. Abseilhil­fen sind Seilbremsen und nicht als Absturzsicherungen zu gebrauchen, weil sie sich wegen des stark gewundenen Seil­verlaufs in den Vorrichtungen beim Aufstieg der zu sichern­ den Person nicht entlang eines Seils, insbesondere nicht entlang eines verhältnismäßig steifen Stahlseils verschieben lassen.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ab­sturzsicherung der eingangs beschriebenen Art anzugeben, die das Einlegen des Seils mit nur einer Hand gestattet und ohne Verzögerung, d.h. ohne übermäßigen freien Fall der gesicher­ten Person sofort anspricht.

    [0006] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei der eingangs angegebenen Absturzsicherung erfindungsgemäß dadurch daß
    c) der Schlittenteil blockförmig ausgebildet ist und die im Querschnitt gesehen U-förmige, das Seil umschließende Längs­ausnehmung seitlich in einer solchen Lage aufweist, daß de­ren eine Seitenwand parallel zum Seil und zu einer durch die Gelenkachse des Klemmhebels gelegten Ebene verläuft, derart, daß die Klemmkraft der Klemmnase bei verriegeltem Schlitten senkrecht zur Einlegerichtung des Seils in die Längsausneh­mung und senkrecht zur Seitenwand ausgerichtet ist und daß
    b) der Verschlußteil plattenförmig ausgebildet ist und in Schließstellung parallel zur Schwenkebene des Klemmhebels verlauft und die seitliche Zugangsöffnung der Längsausneh­mung abdeckt.

    [0007] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist dabei die konstruk­tive Anweisung, die U-förmige Ausnehmung und den Klemmhebel in ein und demselben Schlittenteil anzuordnen, und zwar der­art, daß der Klemmhebel das Seil gegen eine Seitenwand der Längsausnehmung drücke und nicht gegen das Verschlußteil. Dadurch kann die Absturzsicherung bei geöffnetem Verschluß­teil zunächst einmal provisorisch an das Seil angehängt wer­den, so daß eine Einhandbedienung möglich ist. Außerdem wird das Verschlußteil vollständig von allen Kräften befreit, die durch den Klemmhebel erzeugt werden.

    [0008] Die Feder für die Erzeugung der Rückstellkraft des Klemmhe­bels kann bedeutend stärker ausgelegt werden, weil das Ver­schlußteil nicht gegen diese Federkraft geschlossen werden muß. Dadurch spricht die Absturzsicherung bei einem Fall sehr viel schneller an: Der anfängliche Gleitvorgang des Seils im Schlitten unterbleibt.

    [0009] Dank der Erfindung ist die Handhabung stark vereinfacht, und selbst bei fehlender Verriegelung der Absturzsicherung in Schließstellung bleibt die Funktionsfähigkeit voll erhalten. Außerdem bleibt die Absturzsicherung stets am Seil ver­klemmt, solange der äußere Klemmhebelteil nicht vollkommen nach oben verschwenkt wird.

    [0010] Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die Sicherheits­sperre mindestens einen Sperrbolzen aufweist, der in einer Querbohrung des blockförmigen Schlittenteils parallel zur Gelenkachse des Klemmhebels begrenzt verschiebbar angeordnet ist und in Schließstellung des Verschlußteils in eine fluch­tende Querbohrung des Verschlußteils einschiebbar und mit ihm verriegelbar ist, und wenn ferner dem mindestens einen Sperrbolzen eine durch Schwerkraft selbsttätig wirkende Sicherheitseinrichtung, vorzugsweise ein Fallkörper, zuge­ordnet ist, durch die bei lagerichtiger Anbringung des Schlittens am Seil die Verriegelung zwischen Sperrbolzen und Verschlußteil herbeiführtbar, bei falscher Anbringung des Schlittens am Seil in Überkopflage die Verriegelbarkeit zwi­schen Sperrbolzen und Verschlußteil jedoch gesperrt ist.

    [0011] In dem einen Fall können die Sperrbolzen in einen form­schlüssigen und lösbaren Eingriff mit dem Verschlußteil gebracht werden, im anderen Fall jedoch nicht, da die Sperrbolzen mit ihren Enden gegen die Sicherheitseinrich­tung, d.h. den Fallkörper anstoßen, ohne daß eine Verrie­ gelung möglich ist. Der Benutzer merkt dies sofort, da die Absturzsicherung nicht am Seil festlegbar ist.

    [0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegen­standes gehen aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Detailbeschriebeung und den Zeichnungen von Ausführungs­beispielen hervor. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf die Absturzsicherung,

    Fig. 2 einen vertikalen Teilschnitt entlang der Linien II-II in der Fig. 1,

    Fig. 3 eine Vorderansicht in geschlossenem Zustand,

    Fig. 4 eine Vorderansicht eines teils der Absturzsicherung in geöffnetem Zustand,

    Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch eine weiteres Ausfüh­rungsbeispiel entlang einer Vertikalebene, die sowohl die Seilachse als auch die Achse des Rück­stellgliedes schneidet,

    Fig. 6 eine vergrößerte Ansicht des oberen Teils der Absturzsicherung,

    Fig. 7 einen Vertikalschnitt entlang der Linie VII-VII in Fig. 6 in der Vorderansicht,

    Fig. 8 eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels und

    Fig. 9 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbei­spiels nach Fig. 8 in Überkopflage.



    [0013] Die in der Zeichnung dargestellt Absturzsicherung 1 ist an einem Seil 2 angebracht, das z.B. am oberen und unteren Ende einer nicht dargestellten Steig­leiter vorzugsweise unter leichter Verspannung be­festigt ist.

    [0014] Die Absturzsicherung 1 zeigt einen das Seil 2 um­fassenden Schlitten 3, der normalerweise entlang des Seils 2 nach oben verschiebbar geführt ist und bei einer Bewegung des Schlittens 3 nach unten bzw. im Stillstand am Seil 2 festgeklemmt ist. Der Schlitten 3 ist zweiteilig und besitzt einen block­förmigen Schlittenteil 3a, der einen rechteckigen Querschnitt aufweist, sowie ein Verschluß­teil 3b, das mittels einer, in einem Eckbereich des blockförmigen Schlittenteils 3a angeordneten, vertikalen Gelenkachse 4 scharnierartig an diesem Schlitten­teil 3a verschwenkbar angelenkt ist.

    [0015] Der blockförmige Schlittenteil 3a besitzt in der Nähe seiner vertikalen Rückseite 5 eine parallel zur Ge­lenkachse 4 verlaufende, d.h. vertikale Längsaus­nehmung 6, die im Querschnitt gesehen, U-förmig ausgebildet und in Richtung auf das Verschlußteil 3b offen ist. Diese Längsausnehmung 6 dient zur Aufnahme des Seils 2 und ist seitlich durch einen, im Querschnitt etwa trapezförmigen, von dem Verschlußteil 3b vor­stehenden Abschlußsteg 7 begrenzt bzw. abschließbar.

    [0016] Der mittlere Bereich der Längsausnehmung 6 ist mittels einer ausschließlich im blockförmigen Schlittenteil 3a angeordnete Durchtrittsöffnung 8 nach außen bzw. mit der Vorderseite 9 des Schlittenteils 3a verbunden. Aus Herstellungsgründen besteht der Schlittenteil 3a aus zwei Halbschalen, die jedoch durch Nieten, Schrauben usw. 10 fest miteinander verbunden sind. Die Durchtrittsöffnung 8 wird von einer querliegenden Gelenkachse 11 durchsetzt, die in einer auf der Längsausnehmung 6 senkrecht stehenden Ebene angeordnet und im blockförmigen Schlittenteil 3a gelagert ist. Diese Gelenkachse 11 trägt einen Klemmhebel 12, dessen normalerweise in die Längsausnehmung ein­greifendes Ende als eine in Bezug auf die Gelenk­achse 11 exzentrisch ausgebildete Klemmnase 12a am Seil 2, im Sinne der Festklemmung des Schlittenteils 3a am Seil 2, angreift. Das andere Ende 12b des die Durch­trittsöffnung 8 durchsetzenden Klemmhebels 12 steht über die Vorderseite 9 des Schlittens 3 vor und weist eine Befestigungsöse 13 für den Verbindungs­haken eines Sicherheitsgürtels auf.

    [0017] In dem der Durchtrittsöffnung 8 gegenüberleigenden Bereich ist die Längsausnehmung 6 nach rückwärts zu einer schalen­förmigen Ausbuchtung 14 erweitert, die zum Teil als Stütz­lager für den von der Klemmnase 12a in die Ausbuchtung 14 gedrückten Seilabschnitt dient. Durch bei dabei bewirkte leichte Richtungsänderung des Seilabschnitts wird die Klemmwirkung am Seil 2 erhöht. Die Abmessungen der Ausbuchtung 14 sind selbstverständlich so ge­halten, daß die Klemmwirkung des Hebels 12 zu­mindest zwischen seiner horizontalen und unteren Schräglage gewährleistet ist.

    [0018] Die Vorderseite 9 des blockförmigen Schlittenteils 3a sowie jene des Verschlußteils 3b sind von oben nach unten und von vorne nach rückwärts stufenförmig abgesetzt, wobei die obere Stufe 15 in der gleichen Horizontalebene wie die Oberwand der Durchtritts­öffnung 8 und die untere Stufe 16 in der Horizontal­ebene der Bodenfläche dieser Durchtrittsöffnung 8 liegen. Die obere Stufe 15 dient vorzugsweise als Begrenzungsanschlag für den Klemmhebel 12, der bei Anlage am Anschlag 15 das Seil 2 freigibt und die am äußeren Hebelende 12b durch den Sicherheitsgürtel oder ein anderes Mittel nach oben wirkende Kraft auf den Schlitten 3 überträgt und so diesen nach oben verschiebt.

    [0019] Oberhalb des Anschlages 15 und der Durchtrittsöffnung 8 ist eine vertikale Bohrung vorgesehen, in der ein abgesetzter Druckstift 17 und eine Rückstellfeder 18 gelagert sind, die über den Druckstift 17 ständig auf den Klemmhebel 12 im Sinne der Seilklemmung wirkt.

    [0020] Oberhalb und unterhalb der Durchtrittsöffnung 8 und vorzugsweise in der durch die Klemmhebel-Gelenkachse 11 gehenden Radial-Vertikalebene sind in beiden Schlitten­teilen 3a, 3b parallel zur Gelenkachse 11 verlaufende Querbohrungen 19, 20 angeordnet, in denen je ein Sperr­bolzen 21 mit Druckverriegelung begrenzt längs­verschiebbar gelagert ist, der in Schließstellung (Figur 3) des Verschlußteils3b als schnell verriegel­bare Sicherheitssperre dient. Um ein Ausschwenken des Abschlußsteges 7 aus der Längsausnehmung 6 zu ermöglichen, ist diese am offenen Ende, an der Vorderseite nach vorne und außen abgeschrägt (Figur 1).

    [0021] Zum Einlegen des Seils 2 in den offenen Schlitten ge­nügt es, letzteren seitlich an das vorgespannte Seil heranzuführen und unter Anlage des Hebels 12 am Anschlag 15, am Seil 2 aufzusetzen. Sobald der Hebel 12 freigegeben wird, ist der Schlitten 3 am Seil 2 verklemmt und das Verschlußteil3a kann in die Schließstellung verschwenkt werden, in der ein leichter Druck entgegen der Pfeilrichtung auf die Sperrbolzen 21 genügt, um den Schlitten 3 in Schließ­stellung zu verriegeln. Der Abschlußsteg 7 weist vorzugsweise im mittleren Bereich eine Ausnehmung 22 auf, die in Schleißstellung des Schlittens 3 einer Verlängerung der Durchtrittsöffnung 8 im Bereich der Längsausnehmung 6 entspricht.

    [0022] In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, den Benutzer der Absturzsicherung zu zwingen bzw. zu veranlassen, in letztere das Seil nur dann einzulegen, wenn die Absturz­sicherung 1 die in der Zeichnung gezeigte aufrechte Stel­lung einnimmt. Wird nämlich entgegen aller Erwartung das Seil 2 bei umgekehrter Stellung der Absturzsicherung in diese eingelegt, so bleibt sie wirkungslos.

    [0023] Um dies zu vermeiden, ist es vorteilhaft, auf der Oberseite 23 des blockförmigen Schlittenteils 3a eine Sicherheitsein­richtung 24 vorzusehen, die einerseits den Druckstift 17 in der entsprechenden unteren Stellung des Klemmhebels 12 blockiert, so daß ein Einlegen des Seils 2 wegen der den Zugang zur vertikalen Längsausnehmung 6 versperrenden Klemmnase 12a unmöglich ist, und die andererseits den Be­nutzer zwingt, beim Entriegeln der Sicherheitseinrichtung 24 und somit bei der Freigabe der Längsausnehmung 6 die Absturzsicherung 1 in einer ungefähr senkrechten Lage zu halten, in der die Oberseite 23 und der Druckstift 17 nach oben gerichtet sind.

    [0024] Zur Sicherheitseinrichtung gehört an der Oberseite 23 ein Sperrschieber 25, der zwischen zwei Endstellungen geführt und in Richtung auf die Blockierstellung des Druckstiftes 17mittels mindestens einer Druckfeder 26 belastet ist. Liegt in der Absturzsicherung kein Seil, so verschiebt die Rückstellfeder 18 den Druckstift 17 in die in Fig. 5 gezeigte Stellung, in der der äußere Teil des Klemmhebels 12 gänzlich nach unten verschwenkt ist und die Klemmnase 12a den Zugang zur Längsausnehmung 6 versperrt, und in der das obere Ende des Druckstiftes 17 nicht oder nur wenig über die Oberseite 23 vorsteht. Wenn nur der Sperrschieber 25 in der vorderen Blockierstellung das obere Ende des Druckstiftes 17 abdeckt, kann das Seil nicht in die Absturzsicherung 1 eingelegt wer­den. Der Benutzer ist daher gezwungen, die Absturzsicherung 1 senkrecht zu halten, und zwar derart, daß der Sperrschie­ber 25 oben liegt. Nur dann kann er mühelos entgegen der Kraft der Federn 26, die vom Sperrschieber 25 abgedeckt sind, in Richtung auf die Längsausnehmung 6 in die andere End­stellung zurückgeschoben werden. In dieser Freigabestellung kann der Druckstift 17 nach oben vorstehen, und der Klemm­hebel 12 kann in die obere Endstellung (gestrichelte Stel­lung in Fig.5) verschwenkt werden, in der die Klemmnase 12a den Zugang zur Längsausnhmung 6 freigibt, so daß das Seil 2 dort eingelegt werden kann.

    [0025] Die Oberseite 23 trägt neben Längsführungen 27 für den Sperrschieber 25 auch einen Anschlag 28, der mit dem nach unten gebogenen rückwärtigen Ende 29 des Sperrschiebers 25 zusammenwirkt und gleichzeitig als Abstützung für das eine Ende der Druckfedern 26 dient, deren anderes Ende an einem inneren Vorsprung 30 des Sperrschiebers abgestützt ist. In der rückwärtigen Freigabestellung des Sperrschiebers 25 liegt dessen vorderes Ende am Druckstift 17 an, ohne jedoch dessen axiale Bewegung behindern zu können.

    [0026] Unter Rückgriff auf die Fig. 2 und 3 werden die (serienmäßi­gen) Sperrbolzen 21 erläutert: Sie bestehen aus einem äuße­ren Hohlzylinder, der an seinem einen Ende einen Kragen 31 für das Hintergreifen mit Mittel- und Zeigefinger aufweist. In der Längsbohrung befindet sich ein Zylinderstift 32, des­sen eines Ende durch Federkraft aus dem Kragen 31 hervorge­schoben ist (Fig. 3). Mit dem Daumen läßt sich der Zylinder­stift 32 in den Hohlzylinder hineindrücken. Der Zylinder­stift besitzt an seinem anderen Ende eine innerhalb des Hohlzylinders liegende Steuerfläche, die mit zwei Kugeln zusammenwirkt, die radial beweglich in zwei diametral gegen­überliegenden Bohrungen des Hohlzylinders gelagert sind, aus diesen Bohrungen aber nicht herausfallen können. Solange sich der Zylinderstift 32 unter Federwirkung in der gezeig­ten Auswärtsstellung befindet, werden die besagten Kugeln unter der Wirkung der Steuerfläche des Zylinderstifts 32 radial nach außen gepreßt, so daß sich merklich über den Außendurchmesser des Hohlzylinders nach außen vorstehen. Diese Stellung ist selbsthemmend, d.h., sie kann auch durch größere, auf die Kugeln einwirkende Kräfte nicht gelöst werden. Wird jedoch der Zylinderstift 32 zum Kragen hin ge­schoben, so gibt die Steuerfläche die Kugeln frei, und der Sperrbolzen läßt sich um einen durch seine Lagerung vorge­gebenen Weg verschieben. Dies setzt natürlich eine genaue Abstimmung der Aufnahmebohrungen auf den Durchmesser des Sperrbolzens auf den maximalen Abstand der Sperr­ kugeln voraus. Der Betätigungsmechanismus für diese Sperrkugeln wird dabei so gewählt, daß die Sperr­holzen allein durch Druck auf die vorstehenden Enden der Zylinderstifte 32 in Verriegelungsstellung gebracht werden können, in der die Sperrkugeln jenseits einer Bohrung liegen, deren Durchmesser kleiner ist als der maximale Abstand der Sperrkugeln, genauer gesagt, der jeweils am weitesten auseinanderliegenden Punkte der Sperrkugeln, die auf einer Linie liegen, die durch die Mittelpunkte beider Sperrkugeln und damit durch die Achse der Sperrbolzen hindurchgeht. Die Entriegelung allerdings ist nur möglich, wenn man gleichzeitig die Kragen 31 mit Zeige- und Mittel­finger hintergreift und auf die freien Enden der Zylinderstifte 32 drückt.

    [0027] Aus den Figuren 1 und 3 gehen nunmehr Einzelheiten einer Sicherheitseinrichtung 33 hervor, die mit den Sperrbolzen zusammenwirkt. Wesentlicher Teil der Sicherheitseinrichtung 33 ist dabei ein plattenförmiger Fallkörper 34, der in etwa mit dem Verschlußteil 3b kongruent ist und zwei parallel zur Achse der Längs­ausnehmung 6 verlaufende Langlöcher 35 aufweist (Figuren 8 und 9), in die jeweils eine Imbusschraube 36 eingreift. Die Befestigung erfolgt dabei auf eine solche Weise, daß der Fallkörper 34 sich zwischen dem Ver­schlußteil 3b und den Schraubenköpfen unter der Wirkung der Schwerkraft zwischen zwei Endstellungen frei bewegen kann.

    [0028] Aus Figur 3 geht hervor, daß die Sperrbolzen in der Weise gelagert sind und eine solche Länge haben, daß sie durch entsprechende Bohrungen in dem Verschluß­teil hindurch über dessen Außenfläche vorstehen, wobei sich auch die Sperrkugeln im Bereich dieser Außen­fläche 37 befinden. Dies ist natürlich nur dann mög­lich, wenn sich in dem Fallkörper 34 an genau der richtigen Stelle weitere Bohrungen 38 befinden, die den Durchtritt der Enden der Sperrbolzen 21 ermöglichen, so wie dies in den Figuren 3 und 8 dargestellt ist. Diese Figuren zeigen die Absturzsicherung 1 in lagerichtiger Anbringung am Seil 2 bzw. in entsprechender Stellung. Wie speziell aus Figur 9 hervorgeht, befindet sich hier­bei der Fallkörper 34 in seiner einen Endstellung, in der die betreffenden Enden der beiden Langlöcher 35 auf den Schäften der Inbusschraube 36 aufsitzen. Hierbei fluchten die beiden Bohrungen 38 im Fallkörper 34 exakt mit den beiden Bohrungen 20 in dem Verschluß­teil 3b (Figur 4). Die Enden der Sperrbolzen 21 sind also in die Bohrungen 38 im Fallkörper 34 ein­schiebbar.

    [0029] Gesetzt den Fall, die Bedienungsperson hält die Absturz­sicherung in der Oberkopflage gemäß Figur 9, so gleitet der Fallkörper 34 unter der Wirkung der Schwerkraft nach unten,bis die jeweils entgegengesetzten Enden der Langlöcher 35 wiederum an den Schäften der Inbus­schraube 36 zur Anlage kommen. In dieser Stellung des Fallkörpers 34 relativ zum Schlitten 3 fluchten aber die Bohrungen 38 nicht mehr den Bohrungen 20, so daß die Sperrbolzen 21 nicht mehr mit dem Verschlußteil 3b zur Verriegelung gebracht werden können. Die Absturz­sicherung 1 gelangt aus diesem Grunde nicht zu einer festen Lage auf dem Seil. Die Bedienungsperson stellt dies natürlich sofort fest und bringt die Absturz­sicherung 1 in die richtige Lage bemäß Figur 8. Wäre es nämlich möglich, die Absturzsicherung 1 auf dem Seil 2 in Überkopfstellung gemäß Figur 9 auf dem Seil zu verankern, dann müßte ein Abwärts­zug an der Öse 13, wie er durch einen Fall der "gesicherten" Person bewirkt werden würde, den Klemm­hebel 12 nach unten bewegen und damit die feste Seilklemmung aufheben. Diese freie Beweglichkeit der Absturzsicherung muß aber auf deren Aufwärtsbewegung in einer Lage gemäß den Figuren 1 bis 8 beschränkt bleiben.

    [0030] Es ist natürlich möglich, den Fallkörper 34 versenkt oder verdeckt anzubringen, was jedoch der Übersicht­lichkeit halber nicht dargestellt ist.


    Ansprüche

    1. Absturzsicherung (1) mit einem zweiteiligen, um eine Gelenkachse (4) aufklappbaren, aus einem Schlittenteil (3a) und einem Verschlußteil (3b) bestehenden Schlitten (3), in dem eine im wesentlichen geradlinig und paral­lel zur Gelenkachse verlaufende Längsausnehmung (6) für das Einlegen des gestreckten Seils (2) angeordnet ist, wobei
    a) in dem Schlitteteil (3a) auf einer Gelenkachse (11) ein zweiarmiger Klemmhebel (12) gelagert ist, dessen eines Ende (12b) aus dem Schlitten herausragt und eine Befestigungsöse (13) aufweist, dessen anderes Ende eine in bezug auf die Gelenkachse (11) derart exzentrisch ausgebildete Klemmnase (12a) aufweist, daß die Klemmnase bei einem Abwärtszug an der Öse verstärkt an das Seil (2) anpreßbar und bei einem Aufwärtszug vom Seil abhebbar ist und der gegenüber dem Schlittenteil (3a) unter der Wirkung eines ela­stischen Rückstellgliedes (17, 18) steht, das im Sinne einer Seilklemmung ständig auf den Klemmhebel einwirkt, und
    b) der Verschlußteil (3b) unter Festlegung des Seils (2) in der Längsausnhmung (6) in Schließstellung mittels einer Sicherheitssperre (21) am Schlitten­teil (3a) verriegelbar ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    c) der Schlittenteil (3a) blockförmig ausgebildet ist und die im Querschnitt gesehen U-förmige, das Seil (2) umschließende Längsausnehmung (6) seitlich in einer solchen Lage aufweist, daß deren eine Seiten­wand parallel zum Seil (2) und zu einer durch die Gelenkachse (11) des Klemmhebels (12) gelegten Ebene verläuft, derart, daß die Klemmkraft der Klemmnase (12a) bei verriegeltem Schlitten (3) senkrecht zur Einlegerichtung des Seils (2) in die Längsausnehmung (6) und senkrecht zur Seitenwand ausgerichtet ist, und
    d) der Verschlußteil (3b) plattenförmig ausgebildet ist und in Schließstellung parallel zur Schwenkebene des Klemmhebels (12) verläuft und die seitliche Zugangs­öffnung der Längsausnehmung (6) abdeckt.
     
    2. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der blockförmige Schlittenteil (3a) eine Durchtrittsöffnung (8) für den Klemmhebel (12) aufweist und daß die Gelenkachse (11) beiderseits der Durch­trittsöffnung ausschließlich im blockförmigen Schlit­tenteil gelagert ist.
     
    3. Absturzsicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß der blockförmige Schlittenteil (3a) oberhalb und außerhalb der Durchtrittsöffnung (8) einen Anschlag (15) für den Klemmhebel (12) aufweist.
     
    4. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Längsausnehmung (6) gegenüber der Durch­trittsöffnung (8) eine Ausbuchtung (14) aufweist, in welche der der Klemmnase (12a) gegenüberliegende Seil­abschnitt eindrückbar und einklemmbar ist.
     
    5. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Verschlußteil (3b) einen senkrecht auf ihm stehenden Steg (7) aufweist, der in Schließstellung des Verschlußteils (3b) in die Längsausnehmung (6) hinein­ragt.
     
    6. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Sicherheitssperre (21) mindestens einen Sperrbolzen (21a) aufweist, der in einer Querbohrung (19) des blockförmigen Schlittenteils (3a) parallel zur Gelenkachse (11) des Klemmhebels (12) begrenzt ver­schiebbar angeordnet ist und in Schließstellung des Verschlußteils (3b) in eine fluchtende Querbohrung (2) des Verschlußteils einschiebbar und mit ihm verriegel­bar ist.
     
    7. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Oberseite (23) des blockförmigen Schlit­tenteils (3a) mit einer Sicherheitseinrichtung (24) versehen ist, mittels welcher das Rückstellglied (17, 18) des Klemmhebels (12) in einer das Einlegen des Seils in die Längsausnehmung (6) versperrenden Stellung verriegelbar ist.
     
    8. Absturzsicherung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­net, daß dem mindestens einen Sperrbolzen (21) eine durch Schwerkraft selbsttätig wirkende Sicherheitsein­richtung (33) zugeordnet ist, durch die bei lagerichti­ger Anbringung des Schlittens (3) am Seil (2) die Ver­riegelung zwischen Sperrbolzen und Verschlußteil (3b) herbeiführbar, bei falscher Anbringung des Schlittens am Seil (2) in Überkopflage die Verriegelbarkeit zwi­schen Sperrbolzen (21) und Verschlußteil (3b) jedoch gesperrt ist.
     
    9. Absturzsicherung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, daß der mindestens eine Sperrbolzen (21) eine sol­chen Länge aufweist, daß sein Ende in Verriegelungs­stellung mit dem Verschlußteil (3b) gegenüber dessen Außenfläche (37) durch Bohrungen (20) hindurch vorsteht und daß auf dieser Außenfläche ein Fallkörper (34) an­gebracht ist, der parallel zur Längsausnehmung (6) zwi­schen zwei Endstellungen begrenzt beweglich gelagert ist und eine der Anzahl der Sperrbolzen entsprechende Anzahl von Bohrungen (38) aufweist, deren Durchmesser gerade eben den Durchtritt der Enden der Sperrbolzen (21) ermöglicht, und daß die räumliche Anordnung der Bohrungen (38) in Bezug auf die Beweglichkeit des Fall­körpers so getroffen ist, daß bei lagerichtiger Anbrin­gung des Schlittens (3) am Seil (2) die Bohrungen (38) im Fallkörper mit den Bohrungen (20) in dem Verschluß­teil (3b) fluchten, und daß bei falscher Anbringung des Schlittens in Überkopflage der Fallkörper die Bohrungen in dem Verschlußteil mindestens teilweise verschließt.
     
    10. Absturzsicherung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­net, daß der Fallkörper (34) in etwa mit dem Ver­schlußteil (3b) kongruent ist und über Langlöcher (35) auf dem Verschlußteil geführt ist.
     




    Zeichnung