[0001] Die Erfindung betrifft eine Absturzsicherung mit einem zweiteiligen, um eine Gelenkachse
aufklappbaren, aus einem Schlittenteil und einem Verschlußteil bestehenden Schlitten
in dem eine im wesentlichen geradlinig und parallel zur Gelenkachse verlaufende Längsausnehmung
für das Einlegen des gestreckten Seils angeordnet ist, wobei
a) in dem Schlittenteil auf einer Gelenkachse ein zweiarmiger Klemmhebel gelagert
ist, dessen eines Ende aus dem Schlitten herausragt und eine Befestigungsöse aufweist,
dessen anderes Ende eine in bezug auf die Gelenkachse derart exzentrisch ausgebildete
Klemmnase aufweist, daß die Klemmnase bei einem Abwärtszug an der Öse verstärkt an
das Seil anpreßbar und bei einem Aufwärtszug vom Seil abhebbar ist und der gegenüber
dem Schlittenteil unter der Wirkung eines elastischen Rückstellgliedes steht, das
im Sinne einer Seilklemmung ständig auf den Klemmhebel einwirkt, und
b) der Verschlußteil unter Festlegung des Seils in der Längsausnehmung in Schließstellung
mittels einer Sicherheitssperre am Schlittenteil verriegelbar ist.
[0002] Durch die FR-A-2 417 988 ist eine Absturzsicherung der eingangs beschriebenen Gattung
bekannt, bei der die Längsausnehmung für das Einlegen des Seils in einem U-förmigen,
aus Blech gebogenen Verschlußteil angeordnet ist, das über einen komplizierten Verschlußmechanismus
mit dem anderen Schlittenteil verbunden werden muß, in dem der Klemmhebel gelagert
ist. Dieser anderen Schlittenteil besitzt jedoch keine Längsausnehmung und damit auch
keine Einrichtung zur Seilführung und Seilklemmung. Diese kann erst dann wirksam
werden, wenn der Schlitten geschlossen wird, was nicht durch Einhandbedioenung möglich
ist, weil gleichzeitig der Schlitten gehalten, der Klemmhebel angehoben und festgehalten,
das Seil in den Verschlußteil eingelegt, dieses mit dem Seil herumgeschwenkt und
der Verschlußmechanismus betätigt werden muß. Ohne anheben des Klemmhebels ließe sich
der Schlitten gar nicht schließen. Der Klemmhebel drückt das Seil gegen den Grund
der Längsausnehmung im Verschlußteil, so daß im Falle eines Absturzes die vollen Längs-
und Querkräfte auf Scharniergelenk und Verschlußmechanismus einwirkt. Bei den heute
überwiegend verwendeten Stahlseilen sind diese Kräfte wegen der fehlenden Ruckdämpfung,
die bei Hanfseilen vorhanden wäre, besonders groß. Ein fehlerhaftes Schließen des
Schlittens würde zum vollständigen Absturz führen.
[0003] Ähnliche Vorrichtungen, bei denen eine Zweihandbedienung erforderlich ist und die
Längs- und Querkräfte gleichfalls auf das Verschlußteil und damit auf das Scharniergelenk
und den Verschluß selbst einwirken, zeigen auch die DE-A-3 510 602 und die US-A-4
560 029, letztere mit einer Tandem-Anordnung von zwei Klemmhebeln.
[0004] Sogenannte "Abseilhilfen" sind in den französischen Patentanmeldungen 2 472 395
und 2 339 566 beschrieben. Abseilhilfen sind Seilbremsen und nicht als Absturzsicherungen
zu gebrauchen, weil sie sich wegen des stark gewundenen Seilverlaufs in den Vorrichtungen
beim Aufstieg der zu sichern den Person nicht entlang eines Seils, insbesondere nicht
entlang eines verhältnismäßig steifen Stahlseils verschieben lassen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Absturzsicherung der eingangs
beschriebenen Art anzugeben, die das Einlegen des Seils mit nur einer Hand gestattet
und ohne Verzögerung, d.h. ohne übermäßigen freien Fall der gesicherten Person sofort
anspricht.
[0006] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei der eingangs angegebenen Absturzsicherung
erfindungsgemäß dadurch daß
c) der Schlittenteil blockförmig ausgebildet ist und die im Querschnitt gesehen U-förmige,
das Seil umschließende Längsausnehmung seitlich in einer solchen Lage aufweist, daß
deren eine Seitenwand parallel zum Seil und zu einer durch die Gelenkachse des Klemmhebels
gelegten Ebene verläuft, derart, daß die Klemmkraft der Klemmnase bei verriegeltem
Schlitten senkrecht zur Einlegerichtung des Seils in die Längsausnehmung und senkrecht
zur Seitenwand ausgerichtet ist und daß
b) der Verschlußteil plattenförmig ausgebildet ist und in Schließstellung parallel
zur Schwenkebene des Klemmhebels verlauft und die seitliche Zugangsöffnung der Längsausnehmung
abdeckt.
[0007] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist dabei die konstruktive Anweisung, die U-förmige
Ausnehmung und den Klemmhebel in ein und demselben Schlittenteil anzuordnen, und zwar
derart, daß der Klemmhebel das Seil gegen eine Seitenwand der Längsausnehmung drücke
und nicht gegen das Verschlußteil. Dadurch kann die Absturzsicherung bei geöffnetem
Verschlußteil zunächst einmal provisorisch an das Seil angehängt werden, so daß
eine Einhandbedienung möglich ist. Außerdem wird das Verschlußteil vollständig von
allen Kräften befreit, die durch den Klemmhebel erzeugt werden.
[0008] Die Feder für die Erzeugung der Rückstellkraft des Klemmhebels kann bedeutend stärker
ausgelegt werden, weil das Verschlußteil nicht gegen diese Federkraft geschlossen
werden muß. Dadurch spricht die Absturzsicherung bei einem Fall sehr viel schneller
an: Der anfängliche Gleitvorgang des Seils im Schlitten unterbleibt.
[0009] Dank der Erfindung ist die Handhabung stark vereinfacht, und selbst bei fehlender
Verriegelung der Absturzsicherung in Schließstellung bleibt die Funktionsfähigkeit
voll erhalten. Außerdem bleibt die Absturzsicherung stets am Seil verklemmt, solange
der äußere Klemmhebelteil nicht vollkommen nach oben verschwenkt wird.
[0010] Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die Sicherheitssperre mindestens einen
Sperrbolzen aufweist, der in einer Querbohrung des blockförmigen Schlittenteils parallel
zur Gelenkachse des Klemmhebels begrenzt verschiebbar angeordnet ist und in Schließstellung
des Verschlußteils in eine fluchtende Querbohrung des Verschlußteils einschiebbar
und mit ihm verriegelbar ist, und wenn ferner dem mindestens einen Sperrbolzen eine
durch Schwerkraft selbsttätig wirkende Sicherheitseinrichtung, vorzugsweise ein Fallkörper,
zugeordnet ist, durch die bei lagerichtiger Anbringung des Schlittens am Seil die
Verriegelung zwischen Sperrbolzen und Verschlußteil herbeiführtbar, bei falscher Anbringung
des Schlittens am Seil in Überkopflage die Verriegelbarkeit zwischen Sperrbolzen
und Verschlußteil jedoch gesperrt ist.
[0011] In dem einen Fall können die Sperrbolzen in einen formschlüssigen und lösbaren Eingriff
mit dem Verschlußteil gebracht werden, im anderen Fall jedoch nicht, da die Sperrbolzen
mit ihren Enden gegen die Sicherheitseinrichtung, d.h. den Fallkörper anstoßen, ohne
daß eine Verrie gelung möglich ist. Der Benutzer merkt dies sofort, da die Absturzsicherung
nicht am Seil festlegbar ist.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes gehen aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Detailbeschriebeung und den Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
hervor. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Absturzsicherung,
Fig. 2 einen vertikalen Teilschnitt entlang der Linien II-II in der Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorderansicht in geschlossenem Zustand,
Fig. 4 eine Vorderansicht eines teils der Absturzsicherung in geöffnetem Zustand,
Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch eine weiteres Ausführungsbeispiel entlang einer
Vertikalebene, die sowohl die Seilachse als auch die Achse des Rückstellgliedes schneidet,
Fig. 6 eine vergrößerte Ansicht des oberen Teils der Absturzsicherung,
Fig. 7 einen Vertikalschnitt entlang der Linie VII-VII in Fig. 6 in der Vorderansicht,
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels und
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels nach Fig. 8 in Überkopflage.
[0013] Die in der Zeichnung dargestellt Absturzsicherung 1 ist an einem Seil 2 angebracht,
das z.B. am oberen und unteren Ende einer nicht dargestellten Steigleiter vorzugsweise
unter leichter Verspannung befestigt ist.
[0014] Die Absturzsicherung 1 zeigt einen das Seil 2 umfassenden Schlitten 3, der normalerweise
entlang des Seils 2 nach oben verschiebbar geführt ist und bei einer Bewegung des
Schlittens 3 nach unten bzw. im Stillstand am Seil 2 festgeklemmt ist. Der Schlitten
3 ist zweiteilig und besitzt einen blockförmigen Schlittenteil 3a, der einen rechteckigen
Querschnitt aufweist, sowie ein Verschlußteil 3b, das mittels einer, in einem Eckbereich
des blockförmigen Schlittenteils 3a angeordneten, vertikalen Gelenkachse 4 scharnierartig
an diesem Schlittenteil 3a verschwenkbar angelenkt ist.
[0015] Der blockförmige Schlittenteil 3a besitzt in der Nähe seiner vertikalen Rückseite
5 eine parallel zur Gelenkachse 4 verlaufende, d.h. vertikale Längsausnehmung 6,
die im Querschnitt gesehen, U-förmig ausgebildet und in Richtung auf das Verschlußteil
3b offen ist. Diese Längsausnehmung 6 dient zur Aufnahme des Seils 2 und ist seitlich
durch einen, im Querschnitt etwa trapezförmigen, von dem Verschlußteil 3b vorstehenden
Abschlußsteg 7 begrenzt bzw. abschließbar.
[0016] Der mittlere Bereich der Längsausnehmung 6 ist mittels einer ausschließlich im blockförmigen
Schlittenteil 3a angeordnete Durchtrittsöffnung 8 nach außen bzw. mit der Vorderseite
9 des Schlittenteils 3a verbunden. Aus Herstellungsgründen besteht der Schlittenteil
3a aus zwei Halbschalen, die jedoch durch Nieten, Schrauben usw. 10 fest miteinander
verbunden sind. Die Durchtrittsöffnung 8 wird von einer querliegenden Gelenkachse
11 durchsetzt, die in einer auf der Längsausnehmung 6 senkrecht stehenden Ebene angeordnet
und im blockförmigen Schlittenteil 3a gelagert ist. Diese Gelenkachse 11 trägt einen
Klemmhebel 12, dessen normalerweise in die Längsausnehmung eingreifendes Ende als
eine in Bezug auf die Gelenkachse 11 exzentrisch ausgebildete Klemmnase 12a am Seil
2, im Sinne der Festklemmung des Schlittenteils 3a am Seil 2, angreift. Das andere
Ende 12b des die Durchtrittsöffnung 8 durchsetzenden Klemmhebels 12 steht über die
Vorderseite 9 des Schlittens 3 vor und weist eine Befestigungsöse 13 für den Verbindungshaken
eines Sicherheitsgürtels auf.
[0017] In dem der Durchtrittsöffnung 8 gegenüberleigenden Bereich ist die Längsausnehmung
6 nach rückwärts zu einer schalenförmigen Ausbuchtung 14 erweitert, die zum Teil
als Stützlager für den von der Klemmnase 12a in die Ausbuchtung 14 gedrückten Seilabschnitt
dient. Durch bei dabei bewirkte leichte Richtungsänderung des Seilabschnitts wird
die Klemmwirkung am Seil 2 erhöht. Die Abmessungen der Ausbuchtung 14 sind selbstverständlich
so gehalten, daß die Klemmwirkung des Hebels 12 zumindest zwischen seiner horizontalen
und unteren Schräglage gewährleistet ist.
[0018] Die Vorderseite 9 des blockförmigen Schlittenteils 3a sowie jene des Verschlußteils
3b sind von oben nach unten und von vorne nach rückwärts stufenförmig abgesetzt, wobei
die obere Stufe 15 in der gleichen Horizontalebene wie die Oberwand der Durchtrittsöffnung
8 und die untere Stufe 16 in der Horizontalebene der Bodenfläche dieser Durchtrittsöffnung
8 liegen. Die obere Stufe 15 dient vorzugsweise als Begrenzungsanschlag für den Klemmhebel
12, der bei Anlage am Anschlag 15 das Seil 2 freigibt und die am äußeren Hebelende
12b durch den Sicherheitsgürtel oder ein anderes Mittel nach oben wirkende Kraft auf
den Schlitten 3 überträgt und so diesen nach oben verschiebt.
[0019] Oberhalb des Anschlages 15 und der Durchtrittsöffnung 8 ist eine vertikale Bohrung
vorgesehen, in der ein abgesetzter Druckstift 17 und eine Rückstellfeder 18 gelagert
sind, die über den Druckstift 17 ständig auf den Klemmhebel 12 im Sinne der Seilklemmung
wirkt.
[0020] Oberhalb und unterhalb der Durchtrittsöffnung 8 und vorzugsweise in der durch die
Klemmhebel-Gelenkachse 11 gehenden Radial-Vertikalebene sind in beiden Schlittenteilen
3a, 3b parallel zur Gelenkachse 11 verlaufende Querbohrungen 19, 20 angeordnet, in
denen je ein Sperrbolzen 21 mit Druckverriegelung begrenzt längsverschiebbar gelagert
ist, der in Schließstellung (Figur 3) des Verschlußteils3b als schnell verriegelbare
Sicherheitssperre dient. Um ein Ausschwenken des Abschlußsteges 7 aus der Längsausnehmung
6 zu ermöglichen, ist diese am offenen Ende, an der Vorderseite nach vorne und außen
abgeschrägt (Figur 1).
[0021] Zum Einlegen des Seils 2 in den offenen Schlitten genügt es, letzteren seitlich
an das vorgespannte Seil heranzuführen und unter Anlage des Hebels 12 am Anschlag
15, am Seil 2 aufzusetzen. Sobald der Hebel 12 freigegeben wird, ist der Schlitten
3 am Seil 2 verklemmt und das Verschlußteil3a kann in die Schließstellung verschwenkt
werden, in der ein leichter Druck entgegen der Pfeilrichtung auf die Sperrbolzen 21
genügt, um den Schlitten 3 in Schließstellung zu verriegeln. Der Abschlußsteg 7 weist
vorzugsweise im mittleren Bereich eine Ausnehmung 22 auf, die in Schleißstellung des
Schlittens 3 einer Verlängerung der Durchtrittsöffnung 8 im Bereich der Längsausnehmung
6 entspricht.
[0022] In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, den Benutzer der Absturzsicherung zu
zwingen bzw. zu veranlassen, in letztere das Seil nur dann einzulegen, wenn die Absturzsicherung
1 die in der Zeichnung gezeigte aufrechte Stellung einnimmt. Wird nämlich entgegen
aller Erwartung das Seil 2 bei umgekehrter Stellung der Absturzsicherung in diese
eingelegt, so bleibt sie wirkungslos.
[0023] Um dies zu vermeiden, ist es vorteilhaft, auf der Oberseite 23 des blockförmigen
Schlittenteils 3a eine Sicherheitseinrichtung 24 vorzusehen, die einerseits den Druckstift
17 in der entsprechenden unteren Stellung des Klemmhebels 12 blockiert, so daß ein
Einlegen des Seils 2 wegen der den Zugang zur vertikalen Längsausnehmung 6 versperrenden
Klemmnase 12a unmöglich ist, und die andererseits den Benutzer zwingt, beim Entriegeln
der Sicherheitseinrichtung 24 und somit bei der Freigabe der Längsausnehmung 6 die
Absturzsicherung 1 in einer ungefähr senkrechten Lage zu halten, in der die Oberseite
23 und der Druckstift 17 nach oben gerichtet sind.
[0024] Zur Sicherheitseinrichtung gehört an der Oberseite 23 ein Sperrschieber 25, der zwischen
zwei Endstellungen geführt und in Richtung auf die Blockierstellung des Druckstiftes
17mittels mindestens einer Druckfeder 26 belastet ist. Liegt in der Absturzsicherung
kein Seil, so verschiebt die Rückstellfeder 18 den Druckstift 17 in die in Fig. 5
gezeigte Stellung, in der der äußere Teil des Klemmhebels 12 gänzlich nach unten verschwenkt
ist und die Klemmnase 12a den Zugang zur Längsausnehmung 6 versperrt, und in der das
obere Ende des Druckstiftes 17 nicht oder nur wenig über die Oberseite 23 vorsteht.
Wenn nur der Sperrschieber 25 in der vorderen Blockierstellung das obere Ende des
Druckstiftes 17 abdeckt, kann das Seil nicht in die Absturzsicherung 1 eingelegt werden.
Der Benutzer ist daher gezwungen, die Absturzsicherung 1 senkrecht zu halten, und
zwar derart, daß der Sperrschieber 25 oben liegt. Nur dann kann er mühelos entgegen
der Kraft der Federn 26, die vom Sperrschieber 25 abgedeckt sind, in Richtung auf
die Längsausnehmung 6 in die andere Endstellung zurückgeschoben werden. In dieser
Freigabestellung kann der Druckstift 17 nach oben vorstehen, und der Klemmhebel 12
kann in die obere Endstellung (gestrichelte Stellung in Fig.5) verschwenkt werden,
in der die Klemmnase 12a den Zugang zur Längsausnhmung 6 freigibt, so daß das Seil
2 dort eingelegt werden kann.
[0025] Die Oberseite 23 trägt neben Längsführungen 27 für den Sperrschieber 25 auch einen
Anschlag 28, der mit dem nach unten gebogenen rückwärtigen Ende 29 des Sperrschiebers
25 zusammenwirkt und gleichzeitig als Abstützung für das eine Ende der Druckfedern
26 dient, deren anderes Ende an einem inneren Vorsprung 30 des Sperrschiebers abgestützt
ist. In der rückwärtigen Freigabestellung des Sperrschiebers 25 liegt dessen vorderes
Ende am Druckstift 17 an, ohne jedoch dessen axiale Bewegung behindern zu können.
[0026] Unter Rückgriff auf die Fig. 2 und 3 werden die (serienmäßigen) Sperrbolzen 21 erläutert:
Sie bestehen aus einem äußeren Hohlzylinder, der an seinem einen Ende einen Kragen
31 für das Hintergreifen mit Mittel- und Zeigefinger aufweist. In der Längsbohrung
befindet sich ein Zylinderstift 32, dessen eines Ende durch Federkraft aus dem Kragen
31 hervorgeschoben ist (Fig. 3). Mit dem Daumen läßt sich der Zylinderstift 32 in
den Hohlzylinder hineindrücken. Der Zylinderstift besitzt an seinem anderen Ende
eine innerhalb des Hohlzylinders liegende Steuerfläche, die mit zwei Kugeln zusammenwirkt,
die radial beweglich in zwei diametral gegenüberliegenden Bohrungen des Hohlzylinders
gelagert sind, aus diesen Bohrungen aber nicht herausfallen können. Solange sich der
Zylinderstift 32 unter Federwirkung in der gezeigten Auswärtsstellung befindet, werden
die besagten Kugeln unter der Wirkung der Steuerfläche des Zylinderstifts 32 radial
nach außen gepreßt, so daß sich merklich über den Außendurchmesser des Hohlzylinders
nach außen vorstehen. Diese Stellung ist selbsthemmend, d.h., sie kann auch durch
größere, auf die Kugeln einwirkende Kräfte nicht gelöst werden. Wird jedoch der Zylinderstift
32 zum Kragen hin geschoben, so gibt die Steuerfläche die Kugeln frei, und der Sperrbolzen
läßt sich um einen durch seine Lagerung vorgegebenen Weg verschieben. Dies setzt
natürlich eine genaue Abstimmung der Aufnahmebohrungen auf den Durchmesser des Sperrbolzens
auf den maximalen Abstand der Sperr kugeln voraus. Der Betätigungsmechanismus für
diese Sperrkugeln wird dabei so gewählt, daß die Sperrholzen allein durch Druck auf
die vorstehenden Enden der Zylinderstifte 32 in Verriegelungsstellung gebracht werden
können, in der die Sperrkugeln jenseits einer Bohrung liegen, deren Durchmesser kleiner
ist als der maximale Abstand der Sperrkugeln, genauer gesagt, der jeweils am weitesten
auseinanderliegenden Punkte der Sperrkugeln, die auf einer Linie liegen, die durch
die Mittelpunkte beider Sperrkugeln und damit durch die Achse der Sperrbolzen hindurchgeht.
Die Entriegelung allerdings ist nur möglich, wenn man gleichzeitig die Kragen 31 mit
Zeige- und Mittelfinger hintergreift und auf die freien Enden der Zylinderstifte
32 drückt.
[0027] Aus den Figuren 1 und 3 gehen nunmehr Einzelheiten einer Sicherheitseinrichtung 33
hervor, die mit den Sperrbolzen zusammenwirkt. Wesentlicher Teil der Sicherheitseinrichtung
33 ist dabei ein plattenförmiger Fallkörper 34, der in etwa mit dem Verschlußteil
3b kongruent ist und zwei parallel zur Achse der Längsausnehmung 6 verlaufende Langlöcher
35 aufweist (Figuren 8 und 9), in die jeweils eine Imbusschraube 36 eingreift. Die
Befestigung erfolgt dabei auf eine solche Weise, daß der Fallkörper 34 sich zwischen
dem Verschlußteil 3b und den Schraubenköpfen unter der Wirkung der Schwerkraft zwischen
zwei Endstellungen frei bewegen kann.
[0028] Aus Figur 3 geht hervor, daß die Sperrbolzen in der Weise gelagert sind und eine
solche Länge haben, daß sie durch entsprechende Bohrungen in dem Verschlußteil hindurch
über dessen Außenfläche vorstehen, wobei sich auch die Sperrkugeln im Bereich dieser
Außenfläche 37 befinden. Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn sich in dem Fallkörper
34 an genau der richtigen Stelle weitere Bohrungen 38 befinden, die den Durchtritt
der Enden der Sperrbolzen 21 ermöglichen, so wie dies in den Figuren 3 und 8 dargestellt
ist. Diese Figuren zeigen die Absturzsicherung 1 in lagerichtiger Anbringung am Seil
2 bzw. in entsprechender Stellung. Wie speziell aus Figur 9 hervorgeht, befindet sich
hierbei der Fallkörper 34 in seiner einen Endstellung, in der die betreffenden Enden
der beiden Langlöcher 35 auf den Schäften der Inbusschraube 36 aufsitzen. Hierbei
fluchten die beiden Bohrungen 38 im Fallkörper 34 exakt mit den beiden Bohrungen 20
in dem Verschlußteil 3b (Figur 4). Die Enden der Sperrbolzen 21 sind also in die
Bohrungen 38 im Fallkörper 34 einschiebbar.
[0029] Gesetzt den Fall, die Bedienungsperson hält die Absturzsicherung in der Oberkopflage
gemäß Figur 9, so gleitet der Fallkörper 34 unter der Wirkung der Schwerkraft nach
unten,bis die jeweils entgegengesetzten Enden der Langlöcher 35 wiederum an den Schäften
der Inbusschraube 36 zur Anlage kommen. In dieser Stellung des Fallkörpers 34 relativ
zum Schlitten 3 fluchten aber die Bohrungen 38 nicht mehr den Bohrungen 20, so daß
die Sperrbolzen 21 nicht mehr mit dem Verschlußteil 3b zur Verriegelung gebracht werden
können. Die Absturzsicherung 1 gelangt aus diesem Grunde nicht zu einer festen Lage
auf dem Seil. Die Bedienungsperson stellt dies natürlich sofort fest und bringt die
Absturzsicherung 1 in die richtige Lage bemäß Figur 8. Wäre es nämlich möglich, die
Absturzsicherung 1 auf dem Seil 2 in Überkopfstellung gemäß Figur 9 auf dem Seil zu
verankern, dann müßte ein Abwärtszug an der Öse 13, wie er durch einen Fall der "gesicherten"
Person bewirkt werden würde, den Klemmhebel 12 nach unten bewegen und damit die feste
Seilklemmung aufheben. Diese freie Beweglichkeit der Absturzsicherung muß aber auf
deren Aufwärtsbewegung in einer Lage gemäß den Figuren 1 bis 8 beschränkt bleiben.
[0030] Es ist natürlich möglich, den Fallkörper 34 versenkt oder verdeckt anzubringen, was
jedoch der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist.
1. Absturzsicherung (1) mit einem zweiteiligen, um eine Gelenkachse (4) aufklappbaren,
aus einem Schlittenteil (3a) und einem Verschlußteil (3b) bestehenden Schlitten (3),
in dem eine im wesentlichen geradlinig und parallel zur Gelenkachse verlaufende Längsausnehmung
(6) für das Einlegen des gestreckten Seils (2) angeordnet ist, wobei
a) in dem Schlitteteil (3a) auf einer Gelenkachse (11) ein zweiarmiger Klemmhebel
(12) gelagert ist, dessen eines Ende (12b) aus dem Schlitten herausragt und eine Befestigungsöse
(13) aufweist, dessen anderes Ende eine in bezug auf die Gelenkachse (11) derart exzentrisch
ausgebildete Klemmnase (12a) aufweist, daß die Klemmnase bei einem Abwärtszug an der
Öse verstärkt an das Seil (2) anpreßbar und bei einem Aufwärtszug vom Seil abhebbar
ist und der gegenüber dem Schlittenteil (3a) unter der Wirkung eines elastischen
Rückstellgliedes (17, 18) steht, das im Sinne einer Seilklemmung ständig auf den Klemmhebel
einwirkt, und
b) der Verschlußteil (3b) unter Festlegung des Seils (2) in der Längsausnhmung (6)
in Schließstellung mittels einer Sicherheitssperre (21) am Schlittenteil (3a) verriegelbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) der Schlittenteil (3a) blockförmig ausgebildet ist und die im Querschnitt gesehen
U-förmige, das Seil (2) umschließende Längsausnehmung (6) seitlich in einer solchen
Lage aufweist, daß deren eine Seitenwand parallel zum Seil (2) und zu einer durch
die Gelenkachse (11) des Klemmhebels (12) gelegten Ebene verläuft, derart, daß die
Klemmkraft der Klemmnase (12a) bei verriegeltem Schlitten (3) senkrecht zur Einlegerichtung
des Seils (2) in die Längsausnehmung (6) und senkrecht zur Seitenwand ausgerichtet
ist, und
d) der Verschlußteil (3b) plattenförmig ausgebildet ist und in Schließstellung parallel
zur Schwenkebene des Klemmhebels (12) verläuft und die seitliche Zugangsöffnung der
Längsausnehmung (6) abdeckt.
2. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der blockförmige Schlittenteil (3a) eine Durchtrittsöffnung (8) für den Klemmhebel
(12) aufweist und daß die Gelenkachse (11) beiderseits der Durchtrittsöffnung ausschließlich
im blockförmigen Schlittenteil gelagert ist.
3. Absturzsicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der blockförmige Schlittenteil (3a) oberhalb und außerhalb der Durchtrittsöffnung
(8) einen Anschlag (15) für den Klemmhebel (12) aufweist.
4. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsausnehmung (6) gegenüber der Durchtrittsöffnung (8) eine Ausbuchtung
(14) aufweist, in welche der der Klemmnase (12a) gegenüberliegende Seilabschnitt
eindrückbar und einklemmbar ist.
5. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußteil (3b) einen senkrecht auf ihm stehenden Steg (7) aufweist, der
in Schließstellung des Verschlußteils (3b) in die Längsausnehmung (6) hineinragt.
6. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitssperre (21) mindestens einen Sperrbolzen (21a) aufweist, der in
einer Querbohrung (19) des blockförmigen Schlittenteils (3a) parallel zur Gelenkachse
(11) des Klemmhebels (12) begrenzt verschiebbar angeordnet ist und in Schließstellung
des Verschlußteils (3b) in eine fluchtende Querbohrung (2) des Verschlußteils einschiebbar
und mit ihm verriegelbar ist.
7. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (23) des blockförmigen Schlittenteils (3a) mit einer Sicherheitseinrichtung
(24) versehen ist, mittels welcher das Rückstellglied (17, 18) des Klemmhebels (12)
in einer das Einlegen des Seils in die Längsausnehmung (6) versperrenden Stellung
verriegelbar ist.
8. Absturzsicherung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem mindestens einen Sperrbolzen (21) eine durch Schwerkraft selbsttätig wirkende
Sicherheitseinrichtung (33) zugeordnet ist, durch die bei lagerichtiger Anbringung
des Schlittens (3) am Seil (2) die Verriegelung zwischen Sperrbolzen und Verschlußteil
(3b) herbeiführbar, bei falscher Anbringung des Schlittens am Seil (2) in Überkopflage
die Verriegelbarkeit zwischen Sperrbolzen (21) und Verschlußteil (3b) jedoch gesperrt
ist.
9. Absturzsicherung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Sperrbolzen (21) eine solchen Länge aufweist, daß sein Ende
in Verriegelungsstellung mit dem Verschlußteil (3b) gegenüber dessen Außenfläche
(37) durch Bohrungen (20) hindurch vorsteht und daß auf dieser Außenfläche ein Fallkörper
(34) angebracht ist, der parallel zur Längsausnehmung (6) zwischen zwei Endstellungen
begrenzt beweglich gelagert ist und eine der Anzahl der Sperrbolzen entsprechende
Anzahl von Bohrungen (38) aufweist, deren Durchmesser gerade eben den Durchtritt der
Enden der Sperrbolzen (21) ermöglicht, und daß die räumliche Anordnung der Bohrungen
(38) in Bezug auf die Beweglichkeit des Fallkörpers so getroffen ist, daß bei lagerichtiger
Anbringung des Schlittens (3) am Seil (2) die Bohrungen (38) im Fallkörper mit den
Bohrungen (20) in dem Verschlußteil (3b) fluchten, und daß bei falscher Anbringung
des Schlittens in Überkopflage der Fallkörper die Bohrungen in dem Verschlußteil mindestens
teilweise verschließt.
10. Absturzsicherung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Fallkörper (34) in etwa mit dem Verschlußteil (3b) kongruent ist und über
Langlöcher (35) auf dem Verschlußteil geführt ist.