[0001] Die Erfindung betrifft eine hülsenförmige Schraubenhalterung zum Aufstecken auf den
Schaft eines Handschraubendrehers oder maschinellen Schraubendrehers, wie Elektroschrauber
oder Bohrschraubmaschinen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Beim Einschrauben von Schrauben in eine Bohrung mit oder ohne Gewinde muß zunächst
die Schraube in die Bohrung dirigiert und dort zumindest solange mit einem geeigneten
Werkzeug oder mit der Hand festgehalten werden, bis nach dem Eindrehen über mehrere
Schraubengänge die Schraube in der Bohrung selbst ausreichend gehaltert ist.
[0003] Hierfür ist aus dem DE-GM 18 85 194 eine Schraubenhalterung in Form einer Hülse bekannt,
die auf den Schraubendreherschaft eines Schraubendrehers aufgesteckt werden kann und
an ihrem freien Ende koaxial einen Schraubenkopf erfassen kann; zu diesem Zweck ist
an dem freien Ende der Hülse zumindest eine innenseitige Ringnut vorgesehen, in die
zum Erfassen der Schraubenkopf eingerastet werden kann. Zum Erleichtern des Einrastens
des Schraubenkopfes in die Ringnut bzw. zum Lösen des Schraubenkopfes aus der Ringnut
ist das freie Ende der Hülse zumindest bis in den Bereich der Ringnut aufweitbar
ausgebildet, etwa durch geeignete achsparallele Schlitze und/oder durch Verwendung
von geeignet nachgiebigem Material für die Herstellung der Hülse zumindest im Bereich
des freien Endes.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfach arbeitende Schraubenhalterung
zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hülse auf
dem Schaft in Richtung auf ihr freies Ende vorspannbar ist.
[0005] Um die Axialpostionierung der Schraubenhalterung auf dem Schaft, der als Wechselfutter
augebildet sein kann, optimal an die Betriebsbedingungen anzupassen, wird die Schraubenhalterung
z.B. mit Hilfe einer Druckfeder zum freien Ende des Schraubendrehers hin vorgespannt;
dazu stützt sich die Druckfeder einerseits auf dem Schaft oder Wechselfutter und
andererseits an einer geeeignet vorgesehenen Innenschulter der Schraubenhalterungshülse
ab. Dadurch wird einerseits die Freigabe des Schraubenkopfes am Ende des Eindrehvorganges
erleichtert und andererseits nach der Freigabe der Schraube die Schraubenhalterung
auf dem Schraubendreher wieder so positioniert, daß eine neue Schraube ohne weitere
Manipulation an der Schraubenhalterung eingesetzt werden kann. Um das Aufstecken
dieser Schraubenhalterung auf das Wechselfutter zu erleichtern, kann das zum Wechselfutter
weisende Ende der Hülse von ihrem freien Ende her ebenfalls geschlitzt sein.
[0006] Diese erfindungsgemäße Schraubenhalterung kann in einfacher Weise und preiswert hergestellt
werden, beispielseweise einstückig aus Kunststoffmaterial. Ferner ist diese Schraubenhalterung
platzsparend, da sie nur einen geringfügig größeren Außendurchmesser als das Wechselfutter
bzw. das Futter des Schraubendrehers und des Schraubenkopfes aufweisen muß. Damit
können auch unter sehr beengten Raumverhältnissen Schrauben einhändig eingedreht werden.
[0007] Um das Erfassen des Schraubenkopfes in der Schraubenhalterung möglichst gut zu gewährleisten,
sollte die in dem freien Ende der Hülse vorgesehene Ringnut komplementär zur Form
des Schraubenkopfrandes ausgebildet sein, so daß der Schraubenkopf möglichst formschlüssig
in die Ringnut einrastet. Beispiele hierfür sind einseitig konische Ringnuten für
Senkkopfschrauben und zumindest annähernd zylindrische Ringnuten für Zylinderkopfschrauben.
[0008] Um lediglich eine Schraubenhalterung für auch stark unterschiedliche große Schraubenköpfe
einsetzen zu können, werden erfindungsgemäß in dem aufweitbaren, zur Schraube weisenden,
freien Ende der Hülse mehrere Innennuten mit unterschiedlichen Durchmessern im Axialabstand
zueinander vorgesehen, wobei die verschiedenen Innennuten vom freien Ende der Hülse
her mit fallendem Durchmesser der Nuten nacheinander angeordnet sind.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die anliegende Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2 zwei verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Schraubenhalterung
für Schäfte mit bzw. ohne Wechselfutter,
Fig. 3 einen Detailausschnitt der Schraubenhalterung im Bereich des freien Endabschnitts
mit Alternativdarstellung der Ringnut für Senkkopf- bzw. Zylinderkopfschrauben,
und
Fig. 4 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schraubenhalterung
mit mehreren koaxialen Ringnuten unterschiedlichen Durchmessers für verschiedene
Schraubenkopfgrößen.
[0010] Fig. 1 zeigt ein Wechselfutter 13 zum Auswechseln des Schraubendrehwerkzeugs mit
einem Schraubendreheinsatz 3 zum Eindrehen einer Schraube 5. Die Schraubenhalterung
ist in Form einer Hülse 6 mit einem Hülsenabschnitt 14 ausgebildet, der das Wechselfutter
13 übergreift und der über ein Übergangsstück 15 mit dem freien Ende 7 einstückig
ist,
das zur Aufnahme des Kopfes 5a der zu halternden Schraube 5 mindestens eine innenliegende
Ringnut 8a, 8b (vgl. Fig. 3) bzw. 10a bis 10d (vgl. Fig. 4) aufweist. Um die Handhabung
zu erleichtern, wird die Schrauben halterung auf dem Wechselfutter 13 mit Hilfe einer
Druckfeder 16 in Richtung auf die Schraube 5 vorgespannt; zu diesem Zweck stützt sich
die Druckfeder 16, beispielsweise in Form einer Spiralfeder, einerseits auf der Vorderfläche
des Wechselfutters 13 und andererseits auf der durch das Übergangsstück 15 gebildeten
Innenschulter der Hülse 6 ab. Die Wirkungsweise dieser Druckfeder 16 ist folgendermaßen:
Nach dem Einsetzen der Schraube 5 befindet sich die Schraubenhalterung in der in Fig.
1 gezeigten Grundstellung. Beim Eindrehen der Schraube 5, z.B. mit Hilfe des nicht
dargestellten Elektrowerkzeugs, wird von rechts in Fig. 1 über den SChaftg 1 des Wechselfutters
13 auf die Schraube 5 eine Axialkraft ausgeübt. Dieser Axialkraft wirkt zunächst die
Druckkraft der Feder 16 entgegen bis zum Ende des Eindrehvorganges, wenn das freie
Ende 7 der Schraubenhalterung mit dem Gegenstand in Berührung kommt, in den die Schraube
5 eingedreht wird. Bei weiterem Eindrehen der Schraube 5 und Einwirken der Axialkraft
auf das Wechselfutter und den Schraubendreheinsatz 3 wird dann die Druckfeder 16 zusammengedrückt,
und der Schraubendreheinsatz 3 drückt den Schraubenkopf 5a aus der Ringnut des freien
Endes 7 der Hülse 6, so daß die Schraube 5 vollständig eingedreht werden kann. Nach
dem Abnehmen des Schraubendrehwerkzeugs von der so eingedrehten Schraube 5 bewegt
die Druckfeder 16 die Hülse 6 wieder in die Ausgangsstellung zurück, so daß die nächste
Schraube in die Schraubenhalterung eingesetzt werden kann.
[0011] Um ein unbeabsichtigtes Ablösen der Schraubenhalterung von dem Wechselfutter 13 zu
vermeiden, ist das dem freien Ende 7 entgegengesetzte Ende 10 der Hülse 6 mit Krallen
10ʹ versehen, die das Wechselfutter 13 hintergreifen.
[0012] Zum Aufstecken dieser Schraubenhalterung mit den Krallen 10ʹ auf das Wechselfutter
13 sind im Bereich des Hülsenendes 10 vorzugsweise ebenfalls Längsschlitze 11 ausgebildet,
so daß die Krallen 10ʹ beim Aufstecken der Hülse 6 auf das Wechselfutter 13 über
die gerändelte Griffläche 17 gleiten und hinter dieser einrasten können.
[0013] In Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Schraubenhalterung zur Direktaufnahme auf dem
Schaft 2 eines (teilweise gezeigten) Elektroschraubers dargestellt. Die Wirkungsweise
dieser Schraubenhalterung ist ähnlich der gemäß Fig. 1, wobei lediglich der Durchmesser
des übergreifenden Hülsenabschnitts 14 wegen Fehlens des Wechselfutters geringer
ist.
[0014] In Fig. 3 ist eine Detailansicht im Bereich der Schraubendreherspitze dargestellt,
wobei zwei verschiedene Alternativen für eine Senkkopfschraube einerseits und eine
Zylinderkopfschraube andererseits in die gleiche Darstellung eingetragen sind. In
der oberen Hälfte ist die Ausbildung für einen Senkkopf 5a und in der unteren Hälfte
für einen Zylinderkopf 5b der Schraube 5 dargestellt. Dementsprechend ist die Ringnut
8a in dem freien Ende der Hülse 6 komplementär zur Form des Randbereiches des Senkkopfes
5a, während die Ringnut 8b komplementär zum weitgehend zylinderförmigen Schraubenkopf
5b ist. Der dargestellte Kopf 5b ist nicht exakt zylinderförmig, sondern erweitert
sich in Einschraubrichtung; diese Ausbildung des "Zylinderkopfes" 5b ist jedoch nicht
wesentlich. Entscheidend ist im Rahmen der Erfindung vielmehr, daß die jeweils vorgesehene
Ringnut 8a oder 8b eine ausreichende Festlegung des Schraubenkopfes in dem freien
Ende 7 der Hülse 6 gewährleistet. Bevorzugt wird jedoch eine Ausbildung der Ringnut
jeweils komplementär zur Kopfform des festzuhaltenden Schraubenkopfes.
[0015] Um das Einführen des Schraubenkopfes in das freie Ende 7 der Hülse 6 zu erleichtern,
ist dieses freie Ende eintrittsseitig bei 7a bzw. 7b trichterförmig ausgebildet. Darüber
hinaus weitet sich das freie Ende 7 beim Einführen bzw. beim Freigeben des Schraubenkopfes
5 radial auf. Dieses Aufweiten wird ermöglicht durch geeignete Wahl des Materials
für die Hülse 6 bzw. zumindest für deren freies Ende 7, das zu diesem Zweck vorzugsweise
aus einem elastischen Kunststoffmaterial besteht. In vorteilhafter Weise werden ferner
im freien Endabschnitt 7 mehrere azimutal gleichmäßig verteilte Längsschlitze 9 vorge
sehen, um das erläuterte Aufweiten des freien Endes 7 zu unterstützen.
[0016] Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3 weist die Hülse 6 am freien Ende 7 nur
eine Ringnut 8 auf, so daß mit dieser Schraubenhalterung nur solche Schrauben festgehalten
werden können, deren Schraubenkopfdurchmesser nur relativ wenig größer ist als der
Innendurchmesser des freien Endes 7 der Hülse 6. Sollen jedoch mit dem gleichen Schraubendreher
Schrauben mit stark unterschiedlichem Schraubenkopfdurchmesser festgehalten werden,
so muß der Durchmesser des freien Endes 7 der Hülse 6 entsprechend angepaßt werden,
d.h. es muß für verschiedene Schraubenkopfgrößen bei Verwendung des gleichen Schraubendrehers
ein ganzer Satz aus mehreren Schraubenhalterungen bereitgestellt werden, wobei arbeitserschwerend
die verschiedenen Schraubenhalterungen zum Anpassen an verschiedene Schraubenkopfgrößen
ausgetauscht werden müssen.
[0017] Dieses Problem wird bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 vermieden, bei der das
freie Ende 7 der Hülse 6 eine ganze Serie von hintereinander angeordneten Ringnuten
10a-10d für verschiedene Schraubenkopfdurchmesser aufweist. Da die Durchmesser der
axial hintereinander angeordneten Ringnuten 10a-10d vom Einführkonus 7a hergesehen
abnehemn, kann beispielsweise ein kleiner Schraubenkopf bis zur Ringnut 10d eingeführt
werden, während ein Schraubenkopf mit großen Durchmesser lediglich bis zur Ringnut
10a eingeführt werden kann. Das freie Ende 7 der Hülse 6 dieses Kombi-Schraubenhalters
ist aus den vorstehend bereits genannten Gründen ebenfalls aufweitbar und zu diesem
Zweck einerseits elastisch ausgebildet und andererseits vorzugsweise mit Längsschlitzen
9 versehen.
[0018] Während bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 die Schraubendreher bzw. Schraubendreheinsätze
für Kreuzschlitzschrauben vorgesehen sind, können gemäß Fig. 1 und 2 anders geformte
Schraubendreher bzw. Schraubendreheinsätze, etwa für lediglich geschlitzte Schrauben,
verwendet werden. Im letzteren Falle bietet die erfindungsgemäße Schraubenhalterung
den zusätzlichen Vorteil, daß aufgrund der koaxialen Führung von Schraube und Schraubendreher
bzw. Schraubendreheinsatz ein seitliches Herausgleiten des SChraubendrehers aus dem
Schraubenschlitz verhindert wird.
[0019] Neben den besprochenen Senkkopf- und Zylinderkopfschrauben sind weitere Beispiele
für verwendbare Schrauben die Linsensenkschrauben, Spanplattenschrauben, Blechschrauben
und Maschinenschrauben.
[0020] In vorteilhafter Weise können die verschiedenen Schraubenhalter eines Satzes für
verschiedene Schraubenkopfgrößen mit einer geeingneten Farbcodierung, z.B. einem Farbring,
versehen werden, um die Unterscheidung nach Größen zu erleichtern.
1. Hülsenförmige Schraubenhalterung zum Aufstecken auf den Schaft (2, 13) eines Handschraubendrehers
oder maschinellen Schraubendrehers, wie Elektroschrauber, wobei am aufweitbaren,
freien Ende (7) der Hülse (6) innenseitig zum Erfassen des Schraubenkopfes (5a, 5b)
mindestens eine Ringnut (8a, 8b; 10a - 10d) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (6) auf dem Schaft (2, 13) in Richtung auf ihr freies Ende (7) vorspannbar
ist.
2. Schraubenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Übergangsstück
(15) zwischen dem freien Ende (7) der Hülse (6) und einem dem Schaft (2, 13) übergreifenden
Hülsenabschnitt (14) einerseits und dem Schaft (2, 13) andererseits eine sich abstützende
Druckfeder (16) vorgesehen ist.
3. Schraubenhalterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das dem
freien Ende (7) entgegengesetzte Ende (10) der Hülse (6) achsparallele Schlitze (11)
aufweist.
4. Schraubenhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das aufweitbare freie Ende (7) der Hülse (6) achsparallele Schlitze (9) aufweist.
5. Schraubenhalterung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze
(9 und/oder 11) in gleichem azimutalen Abstand zueinander angeordnet sind.
6. Schraubenhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nut (8a, 8b; 10a-10d) komplementär zur Form des Schraubenkopfes (5a, 5b) ausgebildet
ist.
7. Schraubenhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Innennuten (10a-10d) mit unterschiedlichem Durchmesser im Axialabstand zueinander
vorgesehen sind.
8. Schraubenhalterung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Innennuten
(10a-10d) vom freien Ende (7) der Hülse (6) her mit fallendem Durchmesser der Nuten
(10a-10d) nacheinander angeordnet sind.