(19)
(11) EP 0 280 002 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1988  Patentblatt  1988/35

(21) Anmeldenummer: 87730151.5

(22) Anmeldetag:  19.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21B 43/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB IT SE

(30) Priorität: 26.02.1987 DE 8703116 U

(71) Anmelder: MANNESMANN Aktiengesellschaft
D-40027 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Zumpf, Werner
    D-6653 Blieskastel (DE)

(74) Vertreter: Meissner, Peter E., Dipl.-Ing. et al
Meissner & Meissner, Patentanwaltsbüro, Postfach 33 01 30
D-14171 Berlin
D-14171 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Ausrichten von Walzgutstäben


    (57) Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ausrichten von in Kühlbettlage auf einem Transportrollgang nebeneinander abgelegten runden Walzgutstäben. Um ein automatisches Einfädeln in die Querteilschere zu erreichen, sind unterhalb und quer zu den Walzgutstäben speziell angeordnete und ausgebildete kammartige heb- und senkbare Profilleisten vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft eine Einrichtung zum Ausrichten von in Kühlbettlage auf einem Transportrollgang vor einer Querteilschere in entsprechender An­zahl nebeneinander abgelegter runder Walzgutstäbe auf die Teilung des pro­filierten Scherenmessers.

    [0002] Kleinkalibrige und mittlere Walzstäbe werden üblicherweise nach Verlassen des Kühlbettes auf Kaltscheren in Handelslängen unterteilt. Hierbei ist es üblich, den Scheren eine Vielzahl von Walzstäben nebeneinander zuzuleiten, die gleichzeitig geschnitten werden. Je nach Art des zu schneidenden Walz­gutes werden Scherenmesser verwendet, deren Schneiden dem Profil der zu schneidenden Walzgutstäbe angepaßt sind. Dazu ist es erforderlich, die Stäbe in die von den Profilausnehmungen in den Messern gebildeten Öffnungen einzuführen, um sodann die Schere in Tätigkeit zu setzen.

    [0003] Bekannte Kaltscheren sind am Ende eines Rollganges angeordnet, auf den die Walzgutstäbe vom Kühlbett kommend übergeben werden. Da die Stäbe in Ab­ständen auf den Rollgang gelegt werden, die den Teilungen des Kühlbettes entsprechen, müssen die Stäbe vor der Schere ausgerichtet werden, wenn die Teilung der Schere nicht der des Kühlbettes entspricht. Bisher wurde diese Ausrichtung von Hand vorgenommen, was sehr zeitaufwendig war und den mög­lichen Scherendurchsatz verminderte.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Neuerung ist es, eine Einrichtung zum Ausrichten von runden Walzgutstäben auf die Teilung der Querteilschere zu schaffen, mit der ein automatischen Einfädeln in die profilierten Schermesser möglich ist.

    [0005] Neuerungsgemäß werden die im Schutzanspruch beschriebenen Merkmale vorge­sehen, die ein Automatisieren des Vorganges möglich machen und durch Ent­fallen des manuellen Einlegens der Walzgutstäbe den Scherendurchsatz erhö­hen.

    [0006] Anhand der Zeichnung wird die Neuerung nachfolgend erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch den Transportrollgang mit ausgefahrener Verteileinrichtung,

    Fig. 2 die Verteileinrichtung im eingefahrenen Zustand,

    Fig. 3 die Verteileinrichtung mit angehobener Profilleiste und zweiten Träger,

    Fig. 3a eine Einzelheit aus Figur 3,

    Fig. 4 die Verteileinrichtung in Arbeitsstellung,

    Fig. 5 die Verteileinrichtung nach Abschluß des Verteilvorganges und

    Fig. 6 die Profilleiste im abgesenkten Zustand.



    [0007] Figur 1 ist mit 1 eine der Rollgangsrollen bezeichnet, auf der die bei 2 angedeuteten Walzgutstäbe abgelegt sind. Unterhalb der Rollgangsrole 1 ist die Profilleiste 3 erkennbar, die mit einer Vielzahl von Ausnehmungen 4 versehen ist, deren Abstand und Teilung der Teilung des nicht dargestellten profilierten Scherenmessers entspricht. Die Profilleiste 3 ist in Pfeilrichtung 5 heb- und senkbar. In Walzgutrichtung sind mehrere, mindestens 2 dieser Profilleisten im Abstand zueinander angeordnet, um eine ordnungsgemäße Auflage der Profilstäbe 2 zu gewährleisten.

    [0008] Ebenfalls in Figur 1 ist links davon eine der Verteileinrichtungen 6 er­kennbar, die jeweils aus einem ersten Träger 7 und aus einem zweiten Träger 8 besteht. Beide Träger sind in horizontaler Richtung frei auskragend ge­staltet, wobei der zweite Träger 8 gegenüber dem ersten Träger 7 in verti­kaler Richtung, wie bei 9 angedeutet, heb- und senkbar ist. Am freien Ende des ersten Trägers 7 ist eine nach unten ragende Mitnehmernase 10 ausgebildet, deren Funktion nachfolgend noch beschrieben werden wird. Der zweite Träger 8 ist in Axialrichtung gegenüber dem ersten Träger 7 ver­stellbar.

    [0009] In Figur 2 ist die Verteileinrichtung in den Bereich des Rollganges einge­fahren dargestellt, wobei der erste Träger 7 die Walzgutstäbe 2 überkragt und der zweite Träger 8 die Walzgutstäbe 2 untergreift. In dieser Stellung beginnt die eigentliche Verteilfunktion der neuerungsgemäßen Einrichtung, deren Funktionsweise nachfolgend beschrieben wird:

    [0010] Durch Einfahren der Verschiebeeinrichtung 6 in den Rollgangsbereich vor der Kaltschere werden, wie in Figur 2 dargestellt, zunächst die Walzgutstäbe 2 eng aneinandergeschoben. Die Anzahl der Walzgutstäbe 2 entspricht der An­zahl der Profilausnehmungen in dem nicht dargestellten Scherenmesser sowie der wirksamen Länge der Träger 7 und 8 der Verteileinrichtung. Wie in Figur 3 dargestellt, wird nach dem Aneinanderlegen der Walzgutstäbe 2 zunächst der zweite Träger 8 angehoben, wodurch die Walzgutstäbe 2 vom Rollgang 1 abgehoben werden. Gleichzeitig wird die Profilleiste 3 ebenfalls angeho­ ben, und zwar in eine Ebene oberhalb des Rollganges 1 jedoch nur so weit, daß in seitlicher Überdeckung die Aufnahmen 4 der Profilleiste 3 durch den zweiten Träger 8 verschlossen sind, wie dies in den Figuren 2 und 3 er­kennbar ist.

    [0011] In der hochgefahrenen Stellung verbleibt zwischen dem ersten Träger 7 und dem die Aufnahmen 4 der Profilleisten 3 verschließenden unteren Träger 8 ein lichter Zwischenraum, der etwas größer als der Durchmesser der Walz­gutstäbe ist. Die zwischen den Aufnahmen 4 verbleibenden Zähne der Profil­leiste 3 müssen die Kontur des unteren Träges 8 geringfügig überragen.

    [0012] In der in Figur 3 dargestellten Stellung beginnt der Arbeitszyklus des Verteilens. Durch seitliches - in der Zeichnung nach links - Verschieben sowohl des ersten als auch des zweiten Trägers 7 und 8 werden durch den zweiten Träger 8 nacheinander von rechts nach links die Aufnahmen 4 in den Profilleisten freigegeben. Der zweite Träger 8 ist gegenüber dem ersten Träger 7 in Axialrichtung so eingestellt, daß zwischen der Mitnehmernase 10 und dem Ende 11 des zweiten Trägers 8 ein nach unten offener Durchlaß ver­bleibt, der dem Durchmesser eines der zu verteilenden Walzgutstäbe 2 ent­spricht (Figur 3a).

    [0013] Durch weiteres Verschieben der Verteileinrichtung 6 und entsprechendes fortlaufendes Freigeben der Aufnahmen 4 wird somit ein Walzgutstab 2 nach dem anderen in die freigewordenen Aufnahmen 4 eingelegt, bis alle Walzgut­stäbe in den Aufnahmen der Profilleiste 3 liegen. Das ist in der in Figur 5 dargestellten Stellung der Fall, in der die Verteileinrichtung 6 seitlich neben dem Rollgang angelangt ist.

    [0014] Durch Absenken der mit Walzgutstäben 2 gefüllten Profilleiste 3 und gleichzeitiges Herabfahren einer profilierten Niederhalterrolle 12 werden die Walzgutstäbe 2 auf dem Rollgang 1 abgelegt und können in der entspre­chenden Teilung der Kaltschere zugeführt werden. Nach Absenken des unteren Trägers 8 der Verteileinrichtung 6 ist die Einrichtung erneut einsatzfähig und kann nach Abtrennen und Abführen der geteilten Walzgutstäbe 2 mit einem neuen Arbeitszyklus gemäß Figur 2 beginnen.


    Ansprüche

    Einrichtung zum Ausrichten von in Kühlbettlage auf einem Transport­rollgang vor einer Querteilschere in entsprechender Anzahl nebeneinan­der abgelegten runden Walzgutstäben auf die Teilung des profilierten Scherenmessers, gekennzeichnet, durch folgende Merkmale:

    a) Unterhalb und quer zu den Walzgutstäben (2) sind mindestens zwei im Abstand voneinander heb- und senkbare waagerechte Profilleisten (3) angeordnet, die kammartig mit nach oben offenen, der Teilung des Scherenmessers entsprechenden Aufnahmen (4) für die Walzgutstäbe (2) versehen sind,

    b) Die Profilleisten (3) sind aus einer Ruhestellung unterhalb der Ebene der Rollgangsrollen (1) in eine Wirkstellung oberhalb der Rollgangsebene verfahrbar,

    c) Unmittelbar neben jeder Profilleiste (3) ist mit dieser zusammen­wirkend eine in Querrichtung und parallel zu den Profilleisten (3) seitlich aus dem Rollgangsbereich ausfahrbare Verteileinrichtung (60) für die Walzgutstäbe (2) angeordnet,

    d) Die Verteileinrichtungen (6) bestehen aus jeweils einem in Ar­beitsstellung die Walzgutstäbe horizontal überkragenden ersten Träger (7), an dessen freien Ende eine nach unten ragende Mitneh­mernase (10) vorgesehen ist und aus einem zweiten gegenüber dem ersten Träger (7) axialverschiebbaren und heb- und senkbaren eben­falls horizontal auskragenden Träger (8), der die Walzgutstäbe (2) untergreift.

    e) Der zweite Träger (8) ist unabhängig von der jeweils zugeordneten Profilleiste (3) in eine Lage oberhalb der Rollgangsebene bewegbar, in der der Träger die Aufnahmen (4) der in ihrer oberen Stellung befindlichen Profilleiste (3), - diese seitlich überdeckend - ver­schließt wobei der lichte Abstand zum ersten Träger (7) etwa dem Durchmesser der Walzgutstäbe (2) entspricht,

    f) Zwischen dem freien Ende des zweiten Trägers (8) und der Mitneh­mernase (10) des ersten Trägers (7) wird in der angehobenen Wirk­stellung nach unten zu den Aufnahmen (4) der Profilleiste (3) hin ein freier Durchlaß (13) gebildet, der dem Durchmesser der auszu­richtenden Walzgutstäbe (2) entspricht,

    g) Der obere und untere Träger (7 und 8) sind gemeinsam quer zu den Walzgutstäben (2) verfahrbar, wobei nacheinander die jeweils be­nachbarten Aufnahmen (4) in den Profilleisten (3) von dem zweiten Träger (8) freigegeben werden.


     




    Zeichnung