[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadenbremsvorrichtung, mit zwei durch parallele
Rollenachsen insbesondere an einem Spulengatter drehbar gelagerten Rollen, von denen
eine als Fadenlaufrolle topfartig hohl ausgebildet und an ihrem Außenumfang von einem
Faden zumindest teilweise umschlungen ist, und von denen die andere als Andruckrolle
einen Überzug aus elastischem Material hat und damit mit einstellbarem Auflagedruck
an einer Bremsfläche eines Umfangs der Fadenlaufrolle anliegt und sich daran beim
Abziehen des Fadens abwälzt.
[0002] Eine derartige Fadenbremsvorrichtung ist aus der US-PS 2 686 018 bekannt, wobei die
topfartige Fadenlaufrolle an ihrem Außenumfang eine V-förmige Ringnut zur teilweisen
Umschlingung durch einen Faden hat und auf Höhe dieser Ringnut einen parallel zur
Rollenachse vorspringenden Bremsflansch aufweist, dessen Innenfläche die Bremsfläche
bildet, auf der sich die zwischen dieser Innenfläche des Bremsflansches und der Rollenachse
gelegene Andruckrolle abwälzt. Die Andruckrolle kann infolgedessen im Vergleich zur
Bremsfläche der Fadenlaufrolle nur einen geringen Außendurchmesser haben, so daß sie
also viel schneller rotieren muß, als die Fadenlaufrolle. Infolgedessen verschleißt
ihr elastischer Überzug recht schnell. Die bekannte Fadenbremsvorrichtung ist also
nicht für hohe Fadenlaufgeschwindigkeiten geeignet.
[0003] Aus der DE-OS 23 49 334 ist eine Fadenbremsvorrichtung bekannt, bei der sich zwei
Bremsscheiben gleichen Außendurchmessers aufeinander abwälzen und durch Walken elastischen
Materials gebremst werden. Eine Bremsscheibe trägt eine fadenumschlungene Scheibe
größeren Durchmessers, um die Bremswirkung in weiteren Grenzen einstellbar zu machen.
Dabei kann der Durchmesser der auf eine Bremsscheibe aufgesetzten Scheibe aber aus
Konstruktionsgründen nicht viel größer sein, als die Bremsscheibe selbst und die Verschleißfestigkeit
des elastischen Überzugs dieser bekannten Fadenbremsvorrichtung wird nur unmaßgeblich
beeinflußt.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenbremsvorrichtung
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß sie bei den erforderlichen hohen
Fadenlaufgeschwindigkeiten wesentlich verschleißfester ist.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Bremsfläche an der Rollenachse der topfartigen
Fadenlaufrolle angeordnet ist, und daß der Rollenachsendurchmesser der topfartigen
Fadenlaufrolle im Bereich der Bremsfläche kleiner als der Durchmesser der Andruckrolle
ist.
[0006] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß die Bremsfläche der Fadenlaufrolle einen
sehr kleinen Durchmesser haben kann, indem die Rollenachse der topfartigen Faden
laufrolle selbst die Bremsfläche bildet, so daß eine Untergrenze für den Durchmesser
der Bremsfläche praktisch nur durch die aus mechanischen Gründen erforderliche Stärke
der Rollenachse gegeben ist. Es findet eine Übersetzung der Umfangsgeschwindigkeiten
der Bremsfläche ins Schnelle statt, so daß also die Umfangsgeschwindigkeit an der
Bremsfläche auch bei hohen Fadenlaufgeschwindigkeiten verhältnismäßig gering ist.
Infolgedessen ist auch der Verschleiß des elastischen Überzugs der Andruckrolle vergleichsweise
gering, zumal der Durchmesser im Bereich der Bremsfläche kleiner als der Durchmesser
der Andruckrolle ist. Letzteres bedeutet eine Untersetzung in dem Sinne, daß sich
die Andruckrolle aufgrund ihres größeren Durchmessers im Vergleich zur Fadenlaufrolle
wesentlich langsamer drehen kann. Beispielsweise dreht sich die Andruckrolle nur halb
so schnell, wie die Fadenlaufrolle, so daß auch aus diesem Grunde eine erhebliche
Verminderung des Verschleißes der Andruckrolle erreicht wird.
[0007] Die an der Rollenachse der topfartigen Fadenlaufrolle angeordnete Bremsfläche ist
außerhalb des Rollenumfangs angeordnet, so daß der Durchmesser der Andruckrolle, wie
auch deren übrige Konstruktion und Anordnung weitgehend unabhängig von der Gestaltung
der Fadenlaufrolle vorgenommen werden kann.
[0008] Vorteilhafterweise sind die beiden Rollen vertikal stehend an einem Träger des Spulengatters
angeordnet, und die Andruckrolle und der die Bremsfläche aufweisende Abschnitt der
Rollenachse der Fadenlaufrolle sind in einem Gehäuse gekapselt untergebracht. Die
gekapselte Unterbringung der Andruckrolle hat zur Folge, daß Fadenstäube, Flusen
und dergleichen nicht in den Bereich der aufeinander abrollenden Flächen gelangen
können, so daß die Fadenbremsvorrichtung auch daher verschleißfest ist.
[0009] Die Fadenlaufrolle ist mit ihrer Fadenumschlingungsfläche oberhalb des Gehäuses
angeordnet und verschließt ihre Durchtrittsöffnung im Gehäuse bis auf einen Spalt.
Auch das trägt zu einer Abdichtung des Innenraums des Gehäuses bei, verbunden mit
einer einfachen Konstruktion des Gehäuses, das aus Blechteilen hergestellt werden
kann.
[0010] Die Fadenumschlingungsfläche der Laufrolle ist im Querschnitt konusförmig ausgebildet.
Infolgedessen gleitet der die Fadenlaufrolle umschlingende und dadurch antreibende
gezogene Faden in Richtung der Verjüngung ab und schafft Platz für eine weitere Fadenwindung
bzw. für den stets neu zulaufenden Fadenabschnitt.
[0011] Die Fadenumschlingungsfläche hat einen stärker geneigten Konusring, auf dessen Höhe
eine Fadeneinlauföse angeordnet ist und an den sich ein schwächer geneigter Konusring
anschließt, auf dessen Höhe eine Fadenauslauföse angeordnet ist. Die gestufte Konizität
der Fadenumschlingungsfläche der Fadenlaufrolle erleichtert das Auflaufen und Abziehen
einer oder mehrerer Windungen des Fadens, mit denen die Fadenlaufrolle auch dann
rutschfrei angetrieben werden kann, wenn der Faden dünn und infolgedessen nur in
geringem Umfange belastbar ist.
[0012] Die Rollenachse der Fadenlaufrolle ist hohl und weist zwei mit Abstand voneinander
festgeklemmte Wälzlager auf, mit denen die Fadenlaufrolle auf einen Stehbolzen des
Trägers lösbar aufgesteckt ist. Die Wälzlagerung sorgt für eine geringe Reibung beim
Drehen der Fadenlaufrolle und die Wälzlager sind zugleich so ausgebildet, daß sie
dem lösbaren Zusammenbau der Fadenlaufrolle mit dem Träger des Spulengatters dienen.
Infolgedessen können Fadenlaufrollen in einfacher Weise nach oben abgezogen werden.
Die stehende Anordnung der Fadenlaufrolle trägt dazu bei, daß sich diese grundsätzlich
durch ihr Eigengewicht auf dem Stehbolzen des Trägers abstützt. Die konusförmige Ausgestaltung
der Fadenumschlingungsfläche bewirkt auch, daß vom Faden herrührende Kräfte vertikal
abwärts gerichtete Kraftkomponenten auf die Fadenlaufrolle ausüben und diese auf dem
Stehbolzen zu halten suchen.
[0013] Die Rollenachse ist ein an der Fadenlaufrolle lösbar befestigtes Teil mit einem die
Bremsfläche aufweisenden Radialringvorsprung und/oder die Bremsfläche ist bedarfsweise
zur Fadenlaufrolle verjüngt konusförmig ausgebildet. Auch eine derartige konusförmige
Ausbildung der Bremsfläche trägt dazu bei, die Fadenlaufrolle vertikal abwärts zu
beaufschlagen, um deren Sitz auf dem Stehbolzen des Trägers zu unterstützen. Der
Radialringvorsprung dient dazu, dem Überzug der Andruckrolle eine größere Auflagefläche
geben zu können. Das ist beispielsweise dann erwünscht, wenn es die Kraftübertragung
der durch Reibungsmitnahme angetriebenen Andruckrolle erfordert und es das Drehzahlverhältnis
der beiden Rollen zueinander zuläßt.
[0014] Die Fadenlaufrolle besteht aus Leichtmetall und ihre Wandstärke ist im Bereich der
Fadenumschlingungsfläche etwa gleich groß. Die Fadenlaufrolle kann infolgedessen auch
bei einem großem Außendurchmesser recht leicht und trägheitsarm ausgebildet werden,
ohne an Stabilität einzubüßen.
[0015] Die Fadenlaufrolle weist einen in der Ebene der Außenwand des Gehäuses angeordneten
radialen Ringkragen auf und/oder die Andruckrolle ist schmaler als die Fadenumschlingungsfläche
der Fadenlaufrolle. Der Ringkragen dient der Versteifung der Fadenlaufrolle und hat
außerdem die Funktion, vertikal auf der konusförmigen Fadenumschlingungsfläche abrutschende
Staub- und Fadenteilchen horizontal radial nach außen über den Spalt hinweg zum Gehäuse
zu fördern. Die Andruckrolle kann unabhängig von der für den Faden benötigten Breite
der Fadenumschlingungsfläche so schmal wie möglich gehalten werden.
[0016] Die Andruckrolle ist von einer Zugfeder beaufschlagt, die mit einem Ende an einem
auf einer Stellstange justierbar festgelegten Stellring befestigt ist und mit dem
anderen Ende an einem Zugring angreift, der sich an einer Radialschulter einer Stellstangenbohrung
eines schwenkbeweglichen Rollachsenträgers der Andruckrolle abstützt. Eine derart
angeordnete Zugfeder ist insbesondere geeignet, nämlich bei geringer Vorspannung,
die Auflagekräfte der Andruckrolle sehr feinfühlig einzustellen, damit auch bei sehr
feinem, nur geringe Fadenspannung aushaltendem Faden eine hinreichend feinfühlige
Einstellung der Fadenspannung mittels geringer Auflagekräfte vorgenommen werden kann.
[0017] Die Rollenachsenmitten sind etwa gleich dem Radius der Fadenlaufrolle voneinander
entfernt. Die Fadenlaufrolle überdeckt infolgedessen die Andruckrolle beträchtlich.
Die Fadenbremsvorrichtung ist auch infolgedessen für geringe Fadenspannungen bei hohen
Fadenlaufgeschwindigkeiten geeignet. Bei abgenommener Fadenlaufrolle ist die Gehäuseöffnung
so groß, daß die Schraubbefestigung der Andruckrolle an dem schwenkbeweglichen Rollenachsenträger
leicht zugänglich ist. Infolgedessen kann auch die abgekapselt angeordnete Andruckrolle
leicht ein- und ausgebaut werden.
[0018] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch eine Fadenbremsvorrichtung,
Fig. 2 den Schnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1 und
Fig. 3 die Ansicht A der Fig. 1.
[0019] Die in den Figuren dargestellte Fadenbremsvorrichtung hat eine Fadenlaufrolle 10,
die von einem Faden F umschlungen ist, und eine Andruckrolle 11, welche die Fadenlaufrolle
10 bremst. Beide Rollen 10, 11 sind parallelachsig und stehend an einem Träger 12
eines nicht näher dargestellten Spulengatters befestigt. Die Befestigung der Fadenlaufrolle
10 am Träger 12 erfolgt starr. Die Andruckrolle 11 ist schwenkbeweglich gelagert,
so daß ihr Auflagedruck einstellbar ist. Die Einstellung wird mittels einer Stellstange
13 über eine Zugfeder 14 und einen schwenkbeweglichen Rollenachsenträger 15 vorgenommen.
[0020] Die Fadenlaufrolle 10 ist gemäß Fig. 2 topfartig hohl ausgebildet. Sie besteht aus
einem topfartigen Rollenkörper 16 mit einem eine Einsenkung 18 aufweisenden Boden
17, an den außen eine ringartige Wand 19 anschließt. Die Wand 19 bildet eine Fadenumschlingungsfläche
20 und besteht im wesentlichen aus zwei Konusringen 20, 21, auf die der Faden F gemäß
Fig. 1 aufläuft. Der Konusring 20 ist dem Boden 17 bis auf einen kurzen zylindrischen
Abschnitt dicht benachbart und geht in den mit größerer Neigung versehenen Konusring
21 über, an den sich ein kurzer zylindrischer Wandabschnitt 22 anschließt, der einen
radial vorspringenden Ringkragen 23 trägt. Die Wandstärke der Fadenlaufrolle 10 im
Bereich der Fadenumschlingungsfläche 20 bzw. die Rollenwand 19 ist überall etwa gleich
stark. Die Wandstärke ist vergleichsweise gering. Die Fadenlaufrolle 10 besteht aus
Leichtmetall und die vorbeschriebene Formgebung der Wand 19 trägt zu einer hohen Formstabilität
der Rolle 10 bei geringem Gewicht und kleinem Drehträgheitsmoment bei.
[0021] Die Fadenlaufrolle 10 hat eine Rollenachse 24, die als separates Teil ausgebildet
und mit einer Befestigungsschraube 25 am Boden 17 des Rollenkörpers 16 befestigt
ist. Der Schraubenkopf der Befestigungsschraube 25 liegt dabei vollständig in der
Einsenkung 18, so daß sich der Faden F hieran z.B. beim Hantieren nicht verfangen
kann. Die Rollenachse 24 ist mit einem Hohlraum 26 versehen, der zwei Wälzlager 27
aufnimmt. Diese sind mit Abstand voneinander angeordnet und an der Innenwand der Rollenachse
24 derart festgeklemmt, daß sie nicht ohne Spezialwerkzeug lösbar sind. Die Wälzlager
27 dienen der Halterung der Rolle 10 auf einem Stehbolzen 28, der mit dem oberen Schenkel
29 des Trägers 12 durch Verschraubung fest verbunden ist. Die Befestigung des Stehbolzens
28 an dem oberen Schenkel 29 des Trägers 12 erfolgt derart, daß auf dessen Gewindeabschnitt
32 zwei Muttern 33 aufgeschraubt werden, vgl. Fig. 1, welche den oberen Schenkel
29 zwischen sich einschließen. Die Befestigung der Fadenlaufrolle 10 erfolgt derart,
daß sie mit den Innenausnehmungen der Wälzlager 27 über den Stehbolzen 28 geschoben
wird, wobei eine lösbare Verklemmung erfolgt. Die Verklemmung reicht jedoch aus, um
die Fadenlaufrolle 10 bei normalem Betrieb gegen axiales Verschieben auf dem Stehbolzen
28 sicher zu halten.
[0022] Außerdem besitzt die Rollenachse 24 einen Radialringvorsprung 30, der eine Bremsfläche
31 aufweist, auf der sich die Andruckrolle 11 abwälzt. Die Bremsfläche 31 kann, wie
die Fadenumschlingsungsfläche 20, konisch ausgebildet werden, damit mit Hilfe der
von der Andruckrolle 11 herrührenden Andruckkräfte eine vertikal nach unten gerichtete
Kraftkomponente erzielt wird, mit der die Fadenlaufrolle 10 zusätzlich auf dem Stehbolzen
28 gehalten wird.
[0023] Die Andruckrolle 11 ist ebenfalls mit einem Wälzlager 34 versehen, dessen Innenring
der Befestigung der Andruckrolle 11 mit einer Befestigungsschraube 35 an dem Rollenachsenträger
15 dient, wobei die Befestigungsschraube 35 eine Rollenachse 36 bildet. Der Außenring
des als Kugellager ausgebildeten Wälzlagers 34 trägt einen ebenso breiten Rollenkörper
37, auf dem ein Überzug 38 aus elastischem Material sitzt. Dieser Überzug 38 wälzt
sich mit seinem Außenumfang auf der Bremsfläche 31 der Rollenachse 24 ab, wenn die
Bremsrolle 10 durch den Faden 11 angetrieben wird. Infolge des Auflagedrucks wird
das elastische Material gewalkt, wodurch Reibung und damit Drehwiderstand entsteht.
[0024] Der Rollenachsenträger 15 wird gemäß Fig. 2 schwenkbeweglich von einer Lagerbuchse
39 auf einer Lagerachse 40 gelagert, die mit ihren beiden Enden in den oberen Schenkel
29 und einen unteren Schenkel 41 des Trägers 12 eingreift. Die dadurch gegebene Schwenkbeweglichkeit
des Rollenachsenträgers 15 in einer horizontalen Ebene wird durch eine Ausnehmung
42 des oberen Schenkels 29 zugelassen, so daß sich also der Hals 43 des Rollenachsenträgers
15 in der Ausnehmung 42 im erforderlichen Maße bewegen kann, wenn der Rollenachsenträger
15 durch die Stellstange 13 verstellt wird.
[0025] Die Stellkraft der Stellstange 13 wird über einen Stellring 44 übertragen, der auf
der Stellstange 13 mit einer Madenschraube 45 festgeklemmt ist. Der Stellring 44
hat einen in der Fig. 1 nicht sichtbaren axialen Vorsprung, auf den ein Federende
14ʹ der die Stellstange 13 umgebenden Zugfeder 14 formschlüssig sitzt. Diese formschlüssige
Befestigung ist so ausgebildet, wie für das andere Federende 14ʺ dargestellt. Hier
dient ein Zugring 46 mit einem Axialflansch 47 der Aufnahme des Federendes 14ʺ, wozu
der Axialflansch 47 auf seiner das Federende 14ʺ aufnehmenden Außenfläche gewindeartig
ausgebildet ist, so daß sich ein hinreichender Formschluß mit den Windungen des Federenes
14ʺ ergibt. Der Zugring 46 stützt sich an einer Radialschulter 48 einer Stellstangenbohrung
49 des Rollenachsenträgers 15 ab, so daß in Richtung des Pfeils 50 aufgebrachte Kräfte
der Stellstange 13 damit auf den Rollenachsenträger 15 bzw. auf die Andruckrolle 11
zur Einstellung des Auflagedrucks der Andruckrolle 11 auf die Rollenachse 42 übertragen
werden können.
[0026] Gemäß Fig. 1 sind beide Rollen 10, 11 oberhalb des Trägers 12 angeordnet, wobei jedoch
die Rolle 10 höher sitzt, als die Rolle 11. Die Andruckrolle 11 ist infolgedessen
außerhalb des horizontalen Rollenumfangsbereichs der Fadenlaufrolle 10 angeordnet,
so daß diese die Andruckrolle 11 überlappen kann. Diese Überlappung ist ersichtlich
so groß, daß die Mitte der Rollenachse 36 auf der Höhe des Außenumfangs der Fadenlaufrolle
10 angeordnet ist, so daß die Rollenachsenmitten etwa gleich dem Radius der Fadenlaufrolle
10 voneinander entfernt sind. Das ergibt eine sehr raumsparende Bauweise bei großem
Radius der Rolle 10.
[0027] Wegen der übereinander geschachtelten Bauweise der Rollen 10, 11 greift die Rollenachse
24 axial weit über die Fadenumschlingungsfläche 20 hinaus und ist mit diesem übergreifenden,
die Bremsfläche 21 aufweisenden Abschnitt 49 auf der vertikalen Höhe der Rolle 11
angeordnet. Die Rolle 11 und der Rollenachsenabschnitt 49 können infolgedessen zur
Abkapselung in einem Gehäuse 50 untergebracht werden. Dieses besteht aus einem Bodenblech
51 mit hochgezogenen Seitenwänden 52, von denen eine über einen Gehäusedeckel 53 hinaus
verlängert ist und mit dieser Verlängerung eine Fadeneinlauföse 54 trägt. Der Gehäusedeckel
53 und das Bodenblech 51 werden gemeinsam mit Befestigungsschrauben 56 am oberen
Schenkel 29 des Trägers 12 befestigt. Der Gehäusedeckel 53 trägt an einer Seite eine
Fadenauslauföse 55. Die Fadeneinlauföse 54 ist horizontal auf der Höhe des Konusrings
21 angeordnet, während die Fadenauslauföse 55 horizontal auf der Höhe des Konusrings
20 angeordnet ist. Daraus ergibt sich der aus Fig. 1 ersichtliche Verlauf des Fadens
F auf der Fadenumschlingungsfläche 21, wobei der auf die Fadenlaufrolle 10 auflaufende
Fadenabschnitt zunächst auf den Konusring 21 gelangt, dann bei Drehen der Rolle 10
und infolge der Fadenzugkraft abrutscht und auf den Konusring 20 gelangt, von dem
der Faden die Laufrolle 10 verläßt und durch die Öse 55 geführt einer Wickelmaschine
zugeleitet wird, die die Fadenzugkraft aufbringt. Diese Fadenführung sichert einwandfreien
Fadenabzug auch dann, wenn infolge ein oder mehrfacher Umschlingung der Rolle 10 durch
den Faden F die Gefahr bestünde, daß sich die überlappenden Fadenabschnitte bzw. mehrere
Windungen verwirren könnten. Fig. 3 läßt erkennen, daß die Überlappung in dem hier
vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 90 Bogengrad betrifft.
[0028] Das Gehäuse 50 hat in einer Außenwand 58 des Gehäusedeckels 53 eine Ausnehmung,
welche durch die Rolle 10 bis auf einen Spalt 57 verschlossen wird. Dabei ist die
Anordnung so getroffen, daß der radiale Ringkragen 23 der Fadenlaufrolle 10 in der
Ebene der Außenwand 58 des Gehäusdeckels 53 angeordnet ist.
[0029] Insbesondere aus Fig. 3 ergibt sich eine Veranschaulichung der unterschiedlichen
Durchmesser der sich drehenden Bauteile. Es ist ersichtlich, daß der Außendurchmesser
11ʹ der Rolle 11 größer ist, als der Außendurchmesser 30ʹ des die Bremsfläche 31
aufweisenden Radialringvorsprungs 30. Beide Durchmesser 11ʹ, 30ʹ sind kleiner, als
der Durchmesser 20ʹ der Fadenumschlingungsfläche 20. Hieraus ergibt sich, daß die
Fadenbremsvorrichtung insbesondere für hohe Fadenlaufgeschwindigkeiten geeignet
ist, weil eine Untersetzung stattfindet. Diese Untersetzung der Rotationsgeschwindigkeiten
der Rollen 10, 11 wird zum einen durch das Verhältnis der Durchmesser 20ʹ, 30ʹ bestimmt,
und zum anderen durch das Verhältnis der Durchmesser 30ʹ, 11ʹ. Infolgedessen dreht
sich die Andruckrolle 11 nur mit einem Bruchteil der Rotationsgeschwindigkeit der
Rolle 10 und der Verschleiß des elastischen Überzugs 38 ist nur vergleichsweise gering.
Sollten es eine lange Laufdauer oder erhebliche Anpreßkräfte doch einmal erfordern,
daß die Andruckrolle 11 ausgebaut werden muß, gestattet es der große Durchmesser der
Fadenlaufrolle 10 bzw. die infolgedessen große Öffnung des Gehäusedeckels 53, daß
die Andruckrolle 11 nach Entfernen der Rolle 20 auch ohne Lösen des Gehäusedeckels
53 problemlos zugänglich ist und unter Verschwenken des Rollenachsenträgers 15 auch
ausgebaut werden kann.
1. Fadenbremsvorrichtung, mit zwei durch parallele Rollenachsen insbesondere an einem
Spulengatter drehbar gelagerten Rollen, von denen eine als Fadenlaufrolle topfartig
hohl ausgebildet und an ihrem Außenumfang von einem Faden zumindest teilweise umschlungen
ist, und von denen die andere als Andruckrolle einen Überzug aus elastischem Material
hat und damit mit einstellbarem Auflagedruck an einer Bremsfläche eines Umfangs der
Fadenlaufrolle anliegt und sich daran beim Abziehen des Fadens abwälzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsfläche (31) an der Rollenachse (24) der topfartigen Fadenlaufrolle
(10) angeordnet ist und daß der Rollenachsendurchmesser der topfartigen Fadenlaufrolle
(10) im Bereich der Bremsfläche (31) kleiner als der Durchmesser der Andruckrolle
(11) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Rollenachse (24) der topfartigen Fadenlaufrolle (10) angeordnete
Bremsfläche (31) außerhalb des Rollenumfangs angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rollen (10, 11) vertikal stehend an einem Träger (12) des Spulengatters
angeordnet sind, und daß die Andruckrolle (11) und der die Bremsfläche (31) aufweisende
Abschnitt (49) der Rollenachse (24) der Fadenlaufrolle (10) in einem Gehäuse (50)
gekapselt untergebracht sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnnet, daß die Fadenlaufrolle (10) mit ihrer Fadenumschlingungsfläche (20) oberhalb des
Gehäuses (50) angeordnet ist und ihre Durchtrittsöffnung im Gehäuse (50) bis auf
einen Spalt (57) verschließt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenumschlingungsfläche (20) der Fadenlaufrolle (10) im Querschnitt konusförmig
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenumschlingungsfläche (20) einen stärker geneigten Konusring (21) hat,
auf dessen Höhe eine Fadeneinlauföse (54) angeordnet ist und an den sich ein schwächer
geneigter Konusring (20) anschließt, auf dessen Höhe eine Fadenauslauföse (55) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenachse (24) der Fadenlaufrolle (10) hohl ist und zwei mit Abstand voneinander
festgeklemmte Wälzlager (27) aufweist, mit denen die Fadenlaufrolle (10) auf einen
Stehbolzen (28) des Trägers (12) lösbar aufgesteckt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenachse (24) ein an der Fadenlaufrolle (10) lösbar befestigtes Teil
mit einem die Brems fläche (31) aufweisenden Radialringvorsprung (30) ist und/oder
daß die Bremsfläche (31) bedarfsweise zur Fadenlaufrolle (10) verjüngt konusförmig
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenlaufrolle (10) aus Leichtmetall besteht und ihre Wandstärke im Bereich
der Fadenumschlingungsfläche (20) etwa gleich groß ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenlaufrolle (10) einen in der Ebene der Außenwand (58) des Gehäuses (50)
angeordneten radialen Ringkragen (23) aufweist und/oder daß die Andruckrolle (11)
schmaler als die Fadenumschlingungsfläche (20) der Fadenlaufrolle (10) ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckrolle (11) von einer Zugfeder (14) beaufschlagt ist, die mit einem
Ende (14ʺ) an einem auf einer Stellstange (13) justierbar festgelegten Stellring (44)
befestigt ist und mit dem anderen Ende (14ʺ) an einem Zugring (46) angreift, der sich
an einer Radialschulter (48) einer Stellstangenbohrung (49) eines schwenkbeweglichen
Rollenachsenträgers (15) der Andruckrolle (11) abstützt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rollenachsenmitten etwa gleich dem Radius der Fadenlaufrolle (10) voneinander
entfernt sind und/oder daß eine Schraubbefestigung der Andruckrolle (11) an dem Rollenachsenträger
(15) vorhanden ist.