(19)
(11) EP 0 280 068 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1988  Patentblatt  1988/35

(21) Anmeldenummer: 88101394.0

(22) Anmeldetag:  01.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06B 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 04.02.1987 DE 3703267

(71) Anmelder: Babcock Textilmaschinen GmbH
D-21209 Seevetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Tischbein, Claus, Dipl.-Ing.
    D-2110 Buchholz 4 (DE)

(74) Vertreter: Struck, Willi (DE) 
Friedrich-Ebert-Strasse 10f
D-25421 Pinneberg
D-25421 Pinneberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Siebtrommel - Waschvorrichtung


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Waschen von breitgeführten Warenbahnen, bei der die Warenbahnen am Umfang von umlaufenden Warenführungstrommeln mit horizontalen Achsen anliegend an um den Umfang der Trommel angeordneten Spritzrohren vorbeigeführt und mit der Waschflüssigkeit beaufschlagt werden und bezweckt eine wirkungsvolle Wasch­leistung und bessere Ausnutzung der Waschflüssigkeit bei minimalem Einsatz an Waschflüssigkeit zu erzielen.
    Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, die Warenführungs­trommeln als Siebtrommeln mit geschlossenen Seitenscheiben auszubilden, bei denen die Zuführung der Warenbahn am oberen Teil des Trommelumfanges und die Abführung nach Umlauf des unteren Teiles der Trommel ebenfalls am oberen Teil des Trommelumfanges vorgesehen ist und daß die Spritzrohre im wesentlichen in den seitlichen Bereichen um die Horizontale um den Trommelumfang angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Waschen von breitgeführten Warenbahnen, bei der die Warenbahnen am Umfang von umlaufenden Warenführungstrommeln mit horizontalen Achsen anliegend an um den Umfang der Trommeln angeordneten Spritzrohren vorbeigeführt und mit der Waschflüssigkeit beaufschlagt werden.

    [0002] Mit Siebtrommeln versehene Waschmaschinen für laufende Waren­bahnen werden bisher in der Regel als sogenannte Saugtrommel­waschmaschinen ausgeführt, bei denen die Warenbahnen um den durchlässigen Mantel von völlig in die Waschflüssigkeit eintauchenden Trommeln herumgeführt werden. Der Waschvorgang erfolgt dadurch, daß durch einen Unterdruck im Trommelinneren die Waschflüssigkeit durch die Warenbahn und den Trommel­mantel hindurch in das Trommelinnere gesaugt wird, von wo sie dann durch Pumpen aus der Behandlung abgeführt wird.

    [0003] Der große Nachteil dieser Saugtrommelwaschmaschinen liegt vor allem im großen an der Behandlung beteiligten Waschwasser­volumen der Vorrichtung. Die Erneuerung dieses Badvolumens und die Einstellung eines Konzentrationsgleichgewichtes erfol­gen nur langsam. Beim Badwechsel geht eine große Menge an Waschflüssigkeit verloren.

    [0004] Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde schon vorgeschlagen, die Trommeln nicht mehr in einen Behälter mit Waschflüssig­keit völlig eintauchen zu lassen, sondern statt dessen die Waschflüssigkeit mittels Düsen auf die auf den Trommeln aufliegende Warenbahn aufzuspritzen.

    [0005] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 26 43 589) wird die Warenbahn so um die Siebtrommel herumgeführt, daß sie auf dem Trommelmantel aufliegend nur etwa die obere Trommelhälfte umläuft. Dort sind die Spritzrohre angebracht, durch die die Waschflüssigkeit auf die Warenbahn aufgespritzt wird. Die Waschflüssigkeit läuft dann zu einem Teil außen an der Warenbahn entlang nach unten ab und zu dem Teil, der durch die Warenbahn hindurchgetreten und in das Trommel­innere gelangt ist, an dem unteren Teil der Trommel, der nicht von der Warenbahn bedeckt ist, aus der Trommel heraus. Alle ablaufende Flüssigkeit gelangt dann in einen Sammel­behälter und wird nach Abfilterung der Verunreinigungen und eventuellem Wiederaufheizen zu den Spritzrohren zurückge­führt.

    [0006] Es hat sich nun gezeigt, daß bei dieser bekannten Vorrich­tung die an der Behandlung beteiligte Waschflüssigkeits­menge immer noch recht groß ist und daß die Führung der Warenbahn über den obenliegenden Teil der Trommel ungünstig ist in Bezug auf die Ableitung der an der Oberfläche der Warenbahn ablaufenden Wawchflüssigkeit mit den Verunrei­nigungen und dadurch, daß die unten aus der Trommel ablau­fende Flüssigkeit ohne Verrichtung einer Waschleistung abgeführt wird.

    [0007] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Siebtrommel­waschmaschine dieser Art und bezweckt die Nachteile der bekannten Waschmaschine zu vermeiden. Durch die Erfindung soll inbesondere die Aufgabe gelöst werden, eine wirkungs­volle Waschleistung und bessere Ausnutzung der Waschflüssig­keit bei minimalem Einsatz an Waschflüssigkeit zu erzielen.

    [0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vottichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die Warenführungstrommeln als Siebtrommeln mit geschlossenen Seitenscheiben auszubilden, bei denen die Zuführung der Warenbahn am oberen Teil des Trommelumfanges und die Abfüh­rung nach Umlaufen des unteren Teiles der Trommel ebenfalls am oberen Teil des Trommelumfanges vorgesehen ist und daß die Spritzrohre im wesentlichen in den seitlichen Bereichen um die Horizontale um den Trommelumfang angeordnet sind.

    [0009] Die Warenbahnführungstrommeln können dabei als Lochtrommeln mit großen freien Querschnitten ausgebildet sein, sie können aber auch an ihrem Umfang ein mit einem Siebgewebe über­spanntes Stützgerüst aufweisen.

    [0010] Die Spritzrohre sollen mit Flachstrahldüsen versehen und in der Spritzrichtung verstellbar ausgeführt sein.

    [0011] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Spritzrohre in einem Bereich von etwa ± 45° um die Horizontale um den Trommelumfang anzuordnen.

    [0012] Damit die Warenbahn in ihrem unteren Bereich keinen Wasser­sack bildet, sollen im Bereich des unteren Umfanges der Warenführungstrommeln flache Warenstütz-Wasserschalen vor­gesehen sein.

    [0013] Die Warenführungstrommeln, die Führungswalzen, die Spritz­rohre und die Wasserschalen sollen in gegebenenfalls mit Dampfschutz-Abdeckungen versehenen Spritzschutzgehäusen angebracht sein, deren Unterteile mit zu einer Filteranord­nung führenden Wasserabführungen versehen sind.

    [0014] Die Filteranordnung kann aus durch ein umlaufendes Filter­band abgedeckten Waschflottenauffang- und Überlaufbehältern bestehen, die über Pumpen und Heizeinrichtungen mit den Spritzrohren verbunden sind.

    [0015] An Hand der beiliegenden Zeichnung, auf der ein Ausführungs­beispiel der Erfindung dargestellt ist, soll diese nach­folgend noch weiter erläutert werden.

    [0016] In dem dargestellten Beispiel durchläuft eine Warenbahn 10 nacheinander zwei Siebtrommel-Waschvorrichtungen nach der Erfindung. Bei beiden Vorrichtungen sind in Spritzschutz-­Gehäusen 16, die mit Dampfschutz-Abdeckungen 17 zur Ver­hinderung von Dampfaustritt bei hohen Waschtemperaturen versehen sind, Warenführungstrommeln 11 mit Lochungen oder Siebabdeckungen am Trommelumfang gelagert. Um den Umfang der Trommeln herum sind in einem Bereich von ± 45° gegen­über der Horizontalen Spritzrohre 14 angeordnet, durch die die Waschflüssigkeit mit beispielsweise 3 bis 4 bar Über­druck gegen die Warenbahn, die über Zuführwalzen 12 auf den Trommelumfang aufgelegt und über Abführwalzen 13 von diesem abgeleitet wird, gespritzt wird.

    [0017] Man erkennt, daß die Warenbahn 10 um den unteren Teil der Trommel 11 herumgeführt ist; dadurch ist die Waschflüssig­keit gezwungen, beim Verlassen des Trommelinneren noch einmal von innen nach außen durch die Warenbahn hindurch­zutreten, was den Wascheffekt verstärkt und auch dazu führt, daß auf der Warenbahn noch anhaftende Verunreinigungen abgespült werden.

    [0018] Um zu verhindern, daß sich an dem zutiefst liegenden Teil der Warenbahn Wassersäcke bilden, ist am unteren Umfang der Warenführungstrommel 11 eine flache Wasserschale 15 ange­ordnet, durch die die Warenbahn in diesem Bereich gestützt wird.

    [0019] An der tiefsten Stelle der Spritzschutz-Gehäuse 16 sind Wasserabführungsrohre 18 angebracht, durch die das ver­brauchte Waschwasser einer Filteranordnung 19 zugeführt wird. Die Filteranordnung 19 besteht im dargestellten Beispiel aus zwei Waschflotten-Auffang-und-Überlauf-Behältern 21, um die ein umlaufendes Filterband 20 herumgeführt ist, so daß Verunreinigungen aus der durch die Leitungen 18 zugeführten verbrauchten Waschflotte herausgefiltert werden.

    [0020] Die Behälter 21, die über Überläufe miteinander und mit einer Abwasserleitung zur Abführung überschüssiger Wasch­flüssigkeit in Verbindung stehen, sind sehr klein gehalten so daß ein schneller Konzentrationsausgleich bei der Zuführung des Frischwassers und ein nur geringer Flüssig­keitsverlust bei einem Bedwechsel gewährleistet ist.

    [0021] Von den Waschflotten-Auffang-und-Überlauf-Behältern 21 wird die gereinigte Waschflüssigkeit mittels Pumpen 22 über Heizeinrichtungen 23 durch die Leitungen 24 wieder den Spritzrohren 14 zugeführt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Waschen von breitgeführten Warenbahnen, bei der die Warenbahnen am Umfang von umlaufenden Waren­führungstrommeln mit horizontalen Achsen anliegend an um den Umfang der Trommeln angeordneten Spritzrohren vorbeigeführt und mit der Waschflüssigkeit beaufschlagt werden, dadurch gekennzeichnet, daß Warenführungs­trommeln (11) als Siebtrommeln mit geschlossenen Seitenscheiben ausgebildet sind, bei denen die Zufüh­rung der Warenbahnen (10) am oberen Teil des Trommel­umfanges und die Abführung nach Umlaufen des unteren Teiles der Trommel ebenfalls am oberen Teil des Trom­melumfanges vorgesehen ist und daß die Spritzrohre (14) im wesentlichen in den seitlichen Bereichen um die Horizontale um den Trommelumfang angeordnet sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahnführungstrommeln (11) als Lochtrommeln mit großen freien Querschnitten ausgebildet sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahnführungstrommeln (11) an ihrem Umfang ein mit einem Siebgewebe überspanntes Stützgerüst aufweisen.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzrohre (14) mit Flachstrahldüsen versehen sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzrohre (14) in der Spritzrichtung verstell­bar ausgeführt sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Spritzrohre (14) in einem Bereich von etwa ± 45° um die Horizontale um den Trommelumfang angeordnet sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß im Bereich des unteren Umfanges der Waren­führungstrommeln (11) flache Warenstützungs-Wasserschalen (15) vorgesehen sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenführungstrommeln (11), die Führungswalzen (12, 13) die Spritzrohre (14) und die Wasserschalen (15) in gegebenenfalls mit Dampfschutz-Abdeckungen (17) versehenen Spritzschutzgehäusen (16) angebracht sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterteile der Spritzschutzgehäuse (16) mit zu einer Filteranordnung (19) führenden Wasserabführungen (18) versehen sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Filteranordnung (19) aus durch ein umlaufendes Filterband (20) abgedeckten Waschflottenauffang- und Überlaufbehältern (21) besteht, die über Pumpen (22) und Heizeinrichtungen (23) mit den Spritzrohren (14) ver­bunden sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht