[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Waschen von breitgeführten Warenbahnen,
bei der die Warenbahnen am Umfang von umlaufenden Warenführungstrommeln mit horizontalen
Achsen anliegend an um den Umfang der Trommeln angeordneten Spritzrohren vorbeigeführt
und mit der Waschflüssigkeit beaufschlagt werden.
[0002] Mit Siebtrommeln versehene Waschmaschinen für laufende Warenbahnen werden bisher
in der Regel als sogenannte Saugtrommelwaschmaschinen ausgeführt, bei denen die Warenbahnen
um den durchlässigen Mantel von völlig in die Waschflüssigkeit eintauchenden Trommeln
herumgeführt werden. Der Waschvorgang erfolgt dadurch, daß durch einen Unterdruck
im Trommelinneren die Waschflüssigkeit durch die Warenbahn und den Trommelmantel
hindurch in das Trommelinnere gesaugt wird, von wo sie dann durch Pumpen aus der Behandlung
abgeführt wird.
[0003] Der große Nachteil dieser Saugtrommelwaschmaschinen liegt vor allem im großen an
der Behandlung beteiligten Waschwasservolumen der Vorrichtung. Die Erneuerung dieses
Badvolumens und die Einstellung eines Konzentrationsgleichgewichtes erfolgen nur
langsam. Beim Badwechsel geht eine große Menge an Waschflüssigkeit verloren.
[0004] Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde schon vorgeschlagen, die Trommeln nicht mehr
in einen Behälter mit Waschflüssigkeit völlig eintauchen zu lassen, sondern statt
dessen die Waschflüssigkeit mittels Düsen auf die auf den Trommeln aufliegende Warenbahn
aufzuspritzen.
[0005] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 26 43 589) wird die Warenbahn so
um die Siebtrommel herumgeführt, daß sie auf dem Trommelmantel aufliegend nur etwa
die obere Trommelhälfte umläuft. Dort sind die Spritzrohre angebracht, durch die die
Waschflüssigkeit auf die Warenbahn aufgespritzt wird. Die Waschflüssigkeit läuft dann
zu einem Teil außen an der Warenbahn entlang nach unten ab und zu dem Teil, der durch
die Warenbahn hindurchgetreten und in das Trommelinnere gelangt ist, an dem unteren
Teil der Trommel, der nicht von der Warenbahn bedeckt ist, aus der Trommel heraus.
Alle ablaufende Flüssigkeit gelangt dann in einen Sammelbehälter und wird nach Abfilterung
der Verunreinigungen und eventuellem Wiederaufheizen zu den Spritzrohren zurückgeführt.
[0006] Es hat sich nun gezeigt, daß bei dieser bekannten Vorrichtung die an der Behandlung
beteiligte Waschflüssigkeitsmenge immer noch recht groß ist und daß die Führung der
Warenbahn über den obenliegenden Teil der Trommel ungünstig ist in Bezug auf die Ableitung
der an der Oberfläche der Warenbahn ablaufenden Wawchflüssigkeit mit den Verunreinigungen
und dadurch, daß die unten aus der Trommel ablaufende Flüssigkeit ohne Verrichtung
einer Waschleistung abgeführt wird.
[0007] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Siebtrommelwaschmaschine dieser
Art und bezweckt die Nachteile der bekannten Waschmaschine zu vermeiden. Durch die
Erfindung soll inbesondere die Aufgabe gelöst werden, eine wirkungsvolle Waschleistung
und bessere Ausnutzung der Waschflüssigkeit bei minimalem Einsatz an Waschflüssigkeit
zu erzielen.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vottichtung der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, die Warenführungstrommeln als Siebtrommeln mit geschlossenen
Seitenscheiben auszubilden, bei denen die Zuführung der Warenbahn am oberen Teil des
Trommelumfanges und die Abführung nach Umlaufen des unteren Teiles der Trommel ebenfalls
am oberen Teil des Trommelumfanges vorgesehen ist und daß die Spritzrohre im wesentlichen
in den seitlichen Bereichen um die Horizontale um den Trommelumfang angeordnet sind.
[0009] Die Warenbahnführungstrommeln können dabei als Lochtrommeln mit großen freien Querschnitten
ausgebildet sein, sie können aber auch an ihrem Umfang ein mit einem Siebgewebe überspanntes
Stützgerüst aufweisen.
[0010] Die Spritzrohre sollen mit Flachstrahldüsen versehen und in der Spritzrichtung verstellbar
ausgeführt sein.
[0011] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Spritzrohre in einem Bereich von etwa ±
45° um die Horizontale um den Trommelumfang anzuordnen.
[0012] Damit die Warenbahn in ihrem unteren Bereich keinen Wassersack bildet, sollen im
Bereich des unteren Umfanges der Warenführungstrommeln flache Warenstütz-Wasserschalen
vorgesehen sein.
[0013] Die Warenführungstrommeln, die Führungswalzen, die Spritzrohre und die Wasserschalen
sollen in gegebenenfalls mit Dampfschutz-Abdeckungen versehenen Spritzschutzgehäusen
angebracht sein, deren Unterteile mit zu einer Filteranordnung führenden Wasserabführungen
versehen sind.
[0014] Die Filteranordnung kann aus durch ein umlaufendes Filterband abgedeckten Waschflottenauffang-
und Überlaufbehältern bestehen, die über Pumpen und Heizeinrichtungen mit den Spritzrohren
verbunden sind.
[0015] An Hand der beiliegenden Zeichnung, auf der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt ist, soll diese nachfolgend noch weiter erläutert werden.
[0016] In dem dargestellten Beispiel durchläuft eine Warenbahn 10 nacheinander zwei Siebtrommel-Waschvorrichtungen
nach der Erfindung. Bei beiden Vorrichtungen sind in Spritzschutz-Gehäusen 16, die
mit Dampfschutz-Abdeckungen 17 zur Verhinderung von Dampfaustritt bei hohen Waschtemperaturen
versehen sind, Warenführungstrommeln 11 mit Lochungen oder Siebabdeckungen am Trommelumfang
gelagert. Um den Umfang der Trommeln herum sind in einem Bereich von ± 45° gegenüber
der Horizontalen Spritzrohre 14 angeordnet, durch die die Waschflüssigkeit mit beispielsweise
3 bis 4 bar Überdruck gegen die Warenbahn, die über Zuführwalzen 12 auf den Trommelumfang
aufgelegt und über Abführwalzen 13 von diesem abgeleitet wird, gespritzt wird.
[0017] Man erkennt, daß die Warenbahn 10 um den unteren Teil der Trommel 11 herumgeführt
ist; dadurch ist die Waschflüssigkeit gezwungen, beim Verlassen des Trommelinneren
noch einmal von innen nach außen durch die Warenbahn hindurchzutreten, was den Wascheffekt
verstärkt und auch dazu führt, daß auf der Warenbahn noch anhaftende Verunreinigungen
abgespült werden.
[0018] Um zu verhindern, daß sich an dem zutiefst liegenden Teil der Warenbahn Wassersäcke
bilden, ist am unteren Umfang der Warenführungstrommel 11 eine flache Wasserschale
15 angeordnet, durch die die Warenbahn in diesem Bereich gestützt wird.
[0019] An der tiefsten Stelle der Spritzschutz-Gehäuse 16 sind Wasserabführungsrohre 18
angebracht, durch die das verbrauchte Waschwasser einer Filteranordnung 19 zugeführt
wird. Die Filteranordnung 19 besteht im dargestellten Beispiel aus zwei Waschflotten-Auffang-und-Überlauf-Behältern
21, um die ein umlaufendes Filterband 20 herumgeführt ist, so daß Verunreinigungen
aus der durch die Leitungen 18 zugeführten verbrauchten Waschflotte herausgefiltert
werden.
[0020] Die Behälter 21, die über Überläufe miteinander und mit einer Abwasserleitung zur
Abführung überschüssiger Waschflüssigkeit in Verbindung stehen, sind sehr klein gehalten
so daß ein schneller Konzentrationsausgleich bei der Zuführung des Frischwassers und
ein nur geringer Flüssigkeitsverlust bei einem Bedwechsel gewährleistet ist.
[0021] Von den Waschflotten-Auffang-und-Überlauf-Behältern 21 wird die gereinigte Waschflüssigkeit
mittels Pumpen 22 über Heizeinrichtungen 23 durch die Leitungen 24 wieder den Spritzrohren
14 zugeführt.
1. Vorrichtung zum Waschen von breitgeführten Warenbahnen, bei der die Warenbahnen
am Umfang von umlaufenden Warenführungstrommeln mit horizontalen Achsen anliegend
an um den Umfang der Trommeln angeordneten Spritzrohren vorbeigeführt und mit der
Waschflüssigkeit beaufschlagt werden, dadurch gekennzeichnet, daß Warenführungstrommeln
(11) als Siebtrommeln mit geschlossenen Seitenscheiben ausgebildet sind, bei denen
die Zuführung der Warenbahnen (10) am oberen Teil des Trommelumfanges und die Abführung
nach Umlaufen des unteren Teiles der Trommel ebenfalls am oberen Teil des Trommelumfanges
vorgesehen ist und daß die Spritzrohre (14) im wesentlichen in den seitlichen Bereichen
um die Horizontale um den Trommelumfang angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahnführungstrommeln
(11) als Lochtrommeln mit großen freien Querschnitten ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahnführungstrommeln
(11) an ihrem Umfang ein mit einem Siebgewebe überspanntes Stützgerüst aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzrohre
(14) mit Flachstrahldüsen versehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzrohre
(14) in der Spritzrichtung verstellbar ausgeführt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzrohre
(14) in einem Bereich von etwa ± 45° um die Horizontale um den Trommelumfang angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des
unteren Umfanges der Warenführungstrommeln (11) flache Warenstützungs-Wasserschalen
(15) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenführungstrommeln
(11), die Führungswalzen (12, 13) die Spritzrohre (14) und die Wasserschalen (15)
in gegebenenfalls mit Dampfschutz-Abdeckungen (17) versehenen Spritzschutzgehäusen
(16) angebracht sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterteile der Spritzschutzgehäuse
(16) mit zu einer Filteranordnung (19) führenden Wasserabführungen (18) versehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Filteranordnung (19)
aus durch ein umlaufendes Filterband (20) abgedeckten Waschflottenauffang- und Überlaufbehältern
(21) besteht, die über Pumpen (22) und Heizeinrichtungen (23) mit den Spritzrohren
(14) verbunden sind.