[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Strassensperre gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Strassensperren dieser Art haben den Nachteil, dass entweder die Dorne von darüber
weg fahrenden Stahlgürtelreifen auf dem Gurt wirkungslos umgelegt werden können, wenn
ihre Verankerung an der Platte zu schwach ist oder dass die Sperre (nach dem Einfahren
des Dornes) vom Reifen mitgerissen und ausser Funktion für nachfolgende Fahrzeuge
gebracht wird, wenn der Dorn zu fest mit der Platte verbunden ist.
[0003] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Strassensperre der genannten
Art derart zu verbessern, dass die Dorne auch Stahlgürtelreifen widerstehen ohne dass
die Sperre vom Reifen, nach dem Einfahren des Dornes, mitgerissen wird.
[0004] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1.
[0005] Durch die Erfindung sind die Dorne hinreichend stabil an der Platte befestigt und
lösen sich von dieser schlagartig, wenn der Reifen selbst auf die Platte aufrollt.
Dabei wird einer der Schenkel in Fahrtrichtung umgebogen. Nach Gebrauch der Strassensperre
ist es daher möglich, die ausgerissenen Dorne dadurch zu ersetzen, dass ein neuer
Dorn in die Fassung gestellt und mit einer Zange die beiden Schenkel gegen den Dornfuss
geklemmt werden. Die Ausführungsform nach dem Anspruch 2 hat zudem den Vorteil, dass
eine zerstörte Fassung durch ein Lösen der Schraube gegen eine neue ausgetauscht werden
kann.
[0006] Die Ausführungsform gemäss dem Anspruch 3 verhindert im Entlüftungskanal eine Eisbildung
durch die sich entspannende Luft, wodurch das aufzuhaltende Fahrzeug rascher gestoppt
werden kann.
[0007] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Strassensperre,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in vergrösserter Darstellung und
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Fassung.
[0008] Eine erfindungsgemässe Strassensperre weist ein flexibles Band 1 mit endseitigen
Handgriffen 2 auf. Diese dienen der Handhabung der Sperre beim Auslegen und Wegräumen.
Mit regelmässigem Abstand sind zwischen den Handgriffen 2 starre Platten 3 am Band
1 befestigt. Jede Platte 3 trägt je zwei Dorne 4. Diese stehen senkrecht auf die Platten
2. Durch die Flexibilität des Bandes kann die Strassensperre wie eine Munitionsgurte
in einer kleinen Kiste verstaut und daher raumsparend gelagert und transportiert werden.
[0009] Der Dorn 4 (Fig. 2) weist einen zylindrischen Fuss 5, einen zylindrischen Schaft
6 und einen die Spitze bildenden kegelförmigen Abschnitt 7 auf. Der Dorn ist in Längsrichtung
mit einem nach hinten offenen Hohlkern 8 versehen. Ein seitlich am Dorn angebrachter
Schlitz 9 schneidet den Hohlkern 8, wodurch dieser auch an seinem vorderen Ende nach
aussen offen ist. Bei in einem Reifen steckenden Dorn kann die Reifenluft somit rasch
durch den Schlitz 9 in den Hohlkern 8 und von dort nach aussen entweichen. Der Scheitelwinkel
10 der Dornspitze ist kleiner als 35°, vorzugsweise 25 bis 30°. Beim Schaft 6 und
beim Abschnitt 7 ist der grösste Durchmesser kleiner als 8 mm. Die gesamte Länge des
Dornes kann zwischen 25 mm und 60 mm variieren. Im Abstand 11 von der Dornspitze weist
der kegelförmige Abschnitt 7 einen Bereich 12 mit Widerhakenstruktur auf. Zu diesem
Zweck sind im Kegelmantel durch Eindrehungen hinterschnittene Schultern 13 und 14
gebildet.
[0010] Die Grösse des Abstandes 11 hängt von der Grösse des Scheitelwinkels 10 ab. Sie
ist diesem umgekehrt proportional. Sie muss so gross bzw. so klein gewählt sein, dass
der Dorn beim erstmaligen Überfahren vom Reifen bis über die Schulter 13 in diesen
eindringt. Beim weiteren Drehen des Reifens wird der Dorn vollständig eingefahren
und nicht weggeschleudert. Die Grösse des Abstandes 11 berechnet sich nach der empirischen
Formel:

[0011] Bei einem Scheitelwinkel 10 von 35° darf der Abstand 11 höchstens 8 mm und bei einem
Scheitelwinkel von 20° höchstens 14 mm betragen.
[0012] Im Bereich 12 des Kegelmantels können noch weitere Eindrehungen oder Ringrippen angebracht
sein. Es ist auch möglich, in diesem Bereich über die Mantelfläche verteilt eine Vielzahl
von Widerhaken anzubringen.
[0013] Der Dorn 4 ist in einer Fassung 15 gehalten. Diese besteht aus einer Grundplatte
17 von der U-förmig zwei Schenkel 18 nach oben vorstehen. Eine zentrale Bohrung 16
durchsetzt die Grundplatte 17. Die Schenkel 18 haben einen ringsegmentförmigen Querschnitt
und liegen gegen den Fuss 5 des Dornes 4 an.
[0014] Die Platte 3 besteht aus einer Trägerplatte 19 und einer Gegenplatte 20, zwischen
denen das Band 1 fest eingespannt ist. Koachsial mit dem Dorn 3 bzw. der Bohrung 16
sind die Platten 19, 20 und das Band 1 von einer Bohrung 21 durchsetzt. Eine Blechschraube
22 ist von unten durch die Bohrung 21 hindurch in der Bohrung 16 festgeschraubt. Sie
bildet eine feste Verbindung zwischen den Platten 19, 20, dem Band 1 und der Fassung
5. Der Dorn 1 ist mit seinem Fuss 5 zwischen den Schenkeln 18 der Fassung 15 eingeklemmt.
[0015] An der Fassung 15 sind die Schenkel 18 so dimensioniert, dass ihre grösste Breite
"b" in grober Näherung gleich ihrem kleinsten Abstand "a" ist. Bei einer Breite "b"
von 9 mm beträgt der Abstand "a" vorzugsweise 6 bis 8 mm. Dadurch haben die Schenkel
18 eine ausreichende Stabilität um den Dorn 4 festzuklemmen. Sind sie aber während
des Überfahrens des Dorns von einem Autoreifen nachgiebig genug, um nach aussen umzubiegen
und den Dorn freizugeben. Die Fassungen 15 sind vorzugsweise derart auf dem Band
1 befestigt, dass die Schenkel 18 quer zur Fahrtrichtung (Pfeil P in Fig. 3) orientiert
sind. Während des Eindringens des Dornes in einen Autoreifen, wird dabei vorerst der
Dorn in Fahrtrichtung des Autos leicht geneigt, wobei sich die Platte 3 leicht anhebt.
Sobald der auffahrende Autoreifen auf die Platte auftrifft, wird sie nach unten auf
die Strasse geklappt und der in Fahrtrichtung vorne liegende Schenkel 18 wird umgebogen
und gibt den Fuss des Dornes frei.
[0016] Der Hohlkern 8 weist im Fuss 5 einen grösseren Durchmesser auf als im Schaft 6 und
mündet mit einer konischen Ausweitung nach aussen. Dadurch ergibt sich nach hinten
ein zunehmender Durchmesser, um die aus einem Reifen austretende Luft allmählich zu
entspannen. Dies verhindert eine temporäre Eisbildung und eine Verzögerung des Luftaustritts.
1. Strassensperre mit einem Gurt (1) an dem mit gleichmässigem Abstand Platten (3)
befestigt sind, von denen nach einer Seite rechtwinklig lösbar befestigte Dorne (4)
wegragen, die von einem Bereich (12) nahe ihrer Spitze zum zylindrischen Dornfuss
(5) von einem Entlüftungskanal (8, 9) durchsetzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die Dorne (4) in einer an der Platte (3) befestigten Fassung (15) gehalten sind, und
dass die Fassung (15) zwei zu gegenüberliegenden Seiten des Fusses (5) und gegen
diesen anliegende Schenkel (18) mit ringsegmentförmigem Querschnitt aufweist.
2. Strassensperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der kürzeste Abstand
zwischen den beiden Schenkeln in grober Näherung ihrer Breite entspricht.
3. Strassensperre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Schenkel (18) einstückig mit einer Grundplatte (17) gefertigt sind, welche mit einer
Schraube an der Platte (3) befestigt ist.
4. Strassensperre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Entlüftungskanal
vom Bereich der Dornspitze gegen den Fuss einen zunehmenden Durchmesser aufweist.
5. Strassensperre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel
(18) im wesentlichen in Längsrichtung des Gurtes (1) orientiert sind.