[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein mechanisches Rollenzählwerk mit Klinkenschaltung
am Schaltrad zur Anfangsrolle und Fortschaltung der Ziffernrollen.
[0002] Es sind Rollenzählwerke mit mechanischem bzw. elektromechanischem Antrieb bekannt.
Diese werden zur Erfassung von Stückzahlen, Teilen, Mengen, Längen oder Bewegungsabläufen
eingesetzt. Hierbei wird die Abtriebskraft für die Anzeigerollen über Wellen, Hebel,
Zahnräder und dgl. mechanische Bauteile übertragen. Bei den bekannten elektromechanischen
Zählwerken wird die Antriebskraft in Form von elektrischer Energie zugeführt und
im Zählwerk in mechanische Energie zur Betätigung der Zahlenrollen umgesetzt, z.B.
nach DE-PS 35 11 870, DE-GM 83 30 263 und DE-GM 19 35 240.
[0003] Im rauhen und schmutzigen Betrieb, sowie bei aggessiver oder explosionsgefährdeter
Atmosphäre sind hierbei besondere Dicht- und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen,
un einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Soll mit elektromechanischem Zählen
vor Ort gearbeitet werden, so müssen Impulsgeber, Zähler und Stromversorgung installiert
werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders zuverlässiges und preisgünstiges
Zählwerk mit geringer Bauhöhe zu schaffen, welches auch bei extrem ungünstigen Bedingungen,
wie im Anlagebau und bei hydraulisch betriebenen Maschinen, am Ort eingesetzt werden
kann und ohne elektrische Anschlüsse bzw. elektr. Energiezufur berührungslos anzutreiben
ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich das Zählwerk nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 dadurch, daß die Wippe wenigstens einerseits einen Dauermagneten trägt
und in Ruhestellung vorzugsweise unter Wirkung eines Haltemagnet- oder Ferromagnetteils
und/oder einer Feder gehalten ist, derart, daß bei Annäherung eines ferromagnetischen
oder magnetischen Schaltteils die Magnetwippe unter Fortschaltung des Schaltrads gekippt
und dabei die Weiterzählung ohne Zufuhr elektr. Energie bewirkt.
[0006] So kann beispielsweise eine Wippe Verwendung finden mit Dauermagneten auf einer Seite
und Gegengewicht auf der anderen Seite, sowie Rückholfeder und ferromagnetischem
Schaltteil oder wie im folgenden vorzugsweise beschrieben, kann die Wippe beidseits
Dauermagneten aufnehmen und mit einem ferromagnetischen Halte- und einem magnetischen
Schaltteil zusammenwirken.
[0007] Damit erfolgt gemäß der Erfindung der Antrieb über Permanentmagnetfelder, welche
auf Umwelteinflüsse wie Schmutz, Flüssigkeiten, Gase, Licht, Lärm und Schwingungen
nicht negativ reagieren. Die Permanentmagnete sind vorzugsweise hermetisch abgeschlossen,
wobei sich der Schaltteil, z.B. am Kolben eines Pneumatikzylinders aus nicht magnetischen
Material befindet. Die Matrialauswahl vom Zählwerk und der Hilfseinrichtungen sind
auf die magnetischen Funktionen abzustimmen.
[0008] Die Verwendung von Sensoren, Hilfsenergien oder mechan. Übertragungsglieder vom Zählobjekt
zum Zahler ist nicht erforderlich.
[0009] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann beidseits symmetrisch zu Drehachse
je ein Permanentmagnet mit gegenpoliger Anordnung vorgesehen sein, derart, daß bei
Annäherung eines außerhalb vom Zähler angeordneten Schaltmagneten der eine Permanentmagnet
angezogen und der andere abgestoßen wird, wodurch eine erhöhte Schaltkraft erreicht
wird.
[0010] Ein weiterer Vorteil gegenüber bekannten Zählwerken wird erreicht, wenn anstelle
einer herkömmlichen Rückzugfeder ein Magnet die Funktion derselben übernimmt. Bei
der Rückzugfeder ist in der Ruhestellung das Haltemoment am kleinsten und steigt
während dem ersten Halbschritt an, wobei diese Kraft für die Beschleunigung der Rollen
verloren geht. Beim zweiten Halbschritt ist die Kraft während des Leerweges am größten
und wird am kleinsten, wenn die Rollen wieder weitergeschaltet werden sollen. Diese
Kraft-Weg-Verhältnisse sind beim erfindungsgemäßen rein magnetischen Antrieb umgekehrt
und wirken sich somit auf die Weiterschaltung der Rollen positiv aus. Das Zählwerk
kann dabei addierend oder subtrahierend ausgelegt sein.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform eines Rollenzählwerk gemäß der Erfindung ist beispielsweise
in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend beschrieben und zwar zeigen:
Figur 1 und 2 einen Querschnitt durch das Zählwerk in Ruhe- und Arbeitsstellung nach
dem ersten Halbschritt,
Figur 3 eine Draufsicht auf das offene Zählwerk,
Figur 4 eine Seitenansicht auf das Zählwerk und seine Befestigung am Pneumatikzylinder,
Figur 5 eine Teilansicht des Pneumatikzylinders und Schaltmagnet.
[0012] Das Gehäuse 1 dient der Aufnahme und Lagerung des Rollensatzes, bestehend aus Zahlenrollen
2 mit Fortschalttrieben 3 und Schaltstern 4 zur Anfangsrolle und den beiden parallelen
Wellen 5 und 6, sowei den beiden Endplatinen 7 und 8. Die Welle 9 lagert die Magnetwippe
10 mit den beidseits zu dieser (10) symmetrisch angeordneten Dauermagneten 11 und
12. Bei Fig. 1 steht die Wippe 10 in Ruhestellung gehalten durch die Welle 6 als Ferromagnetteil.
Hierbei greift die Schaltklinke 13 in den Schaltstern 4.
[0013] Bei Annäherung des Schaltmagneten 14 erfolgt eine Kippung der Magnetwippe 10 entsprechend
Figur 2 zufolge des dem Uhrzeigersinn entgegengesetzt größer werdenden Drehmoment
gegenüber dem Haltemoment. Hierbei wird unter Vermittlung der Schaltklinke 15 der
erste Halbschritt zu Weiterschaltung bewirkt, während der zweite Schaltschritt beim
Rückkippen der Wippe 10 in Ruhestellung bei Entfernung des Schaltmagneten 14 erfolgt,
womit die Ausgangslage für den nächsten Bewegungsablauf erreicht ist. Bei Anordnung
von zwei Dauermagneten 11 und 12 kann überdies ein Magnetjoch 16 auftretende Streuverluste
verringern und damit einer Verstärkung des Magnetfelds im Arbeitsbereich dienen.
[0014] In Figur 3 ist schließlich eine Draufsicht des offenen Zählwerks gezeigt und in
Fig. 4 eine Seitenansicht, sowie in Figur 5 ein Teilschnitt durch den Pneumatikantrieb.
Hieraus wird die Lagerung des Rollensatzes 2 bis 6 zwischen den Platinen 7 und 8
mit den Enden der Wellen 5 und 6 in der Lochung 17 und der Schlitzung 18 im Gehäuse
1 ersichtlich. Desweiteren wird der in Richtung der Wippe 10 verlaufende Absatz 19
mit Leiste 20 am Gehäuse 1 ersichtlich, welche der Festlegung des Zählwerks am Pneumatikzylinder
21 mittels antimagnetischer Bänder 22 dient. Hierbei wird der Schaltmagnet 14 zur
Betätigung des Zählwerks am Kolben 23 zwischen den Dichtungen 24 angeordnet.
1. Mechanisches Rollenzählwerk mit Klinkenantrieb, am Schaltrad zur Anfgangsrolle
unter Fortschaltung der Ziffernrollen, wobei der Antrieb der Schaltklinken mittels
kippbar gelagerter Wippe erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe wenigstens einerseits einen Dauermagneten trägt und in Ruhestellung
vorzugsweise unter Wirkung eines Haltemagnet- oder Ferromagnetteils und/oder einer
Feder gehalten ist, derart, daß bei Annäherung eines ferromagnetischen oder magnetischen
Schaltteils die spulenfreie Magnetwippe unter Fortschaltung des Schaltrads gekippt
und dabei die Weiterzählung ohne Zufuhr el. Energie bewirkt.
2. Mechanisches Rollenzählwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß beidseits symmetrisch zur Drehachse je ein Permanentmagnet mit gegenpoliger Anordnung
vorgesehen ist, derart, daß bei Annäherung eines außerhalb vom Zähler angeordneten
Schaltmagneten der eine Permanentmagnet angezogen und der andere abgestoßen wird.
3. Mechanisches Rollenzählwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete symmetrisch zur Lagerachse der Magnetwippe
angeordnet sind.
4. Mechanisches Rollenzählwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die kurzen Schaltklinken an der Magnetwippe einstückig angeformt sind und vorzugsweise
die Magnetwippe durch Anziehung eines Magneten an die Welle in der Ruhestellung gehalten
wird.
5. Mechanisches Rollenzählwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete über ein Magnetjoch magnetisch verbunden sind.
6. Mechanisches Rollenzählwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen zwei Platinen gehaltene vorgefertigte Rollensatz als Baugruppe bestehend
aus Zahlenrollen, Fortschalttrieben und Magnetantrieb in ein hermetisch dichtes Gehäuse
ohne Versorgungsanschlüsse einbringbar sind.
7. Mechanisches Rollenzählwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse ein in Richtung der Wippe verlaufender Absatz mit Leiste der Befestigung
dez Zählwerks am entsprechenden Maschinenteil mittels antimagnetischer Bänder dient.
8. Mechanisches Rollenzählwerk nach einem der vorhergehend Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltmagnet einem Bewegungsteil, wie Kolben einer Maschine zur Hubzählung
od. dgl. zugeordnet ist.