[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Greifelement für Sportschuhe gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiges Greifelement ist beispielsweise aus der DE-OS 32 33 900 bekannt. Dort
besitzt der Einsatz aus Oxydkeramik bei einer Ausführungsart die Form einer Scheibe
mit nach außen gewölbter Auftrittsfläche und plan ausgebildeter innerer Oberfläche.
Im Abstand zu der planen inneren Oberfläche ist eine plane Fläche eines Befestigungszapfens
vorgesehen.
[0003] Bei einer anderen Ausführungsform ist der Einsatz aus Oxydkeramik annähernd als Spitzkegel
ausgebildet, der innen einen mit Aussparungen versehenen Flansch aufweist. Letzerer
ist mit Kunststoff umspritzt und in die Sohle eingelassen.
[0004] Der aus der DE-PS 35 32 607 bekannte Einsatz aus Keramik besitzt mit Ausnahmen der
planen inneren Oberfläche die gleiche Form wie die genannte Scheibe und ist mit der
inneren, leicht nach außen gewölbten Oberfläche an einen gegengleich ausgebildeten
Metall-Befestigungsbolzen angelötet oder angeklebt.
[0005] All diesen Ausführungen ist gemeinsam, daß der Einsatz aus Keramik, insbesondere
Oxydkeramik, praktisch vollkommen starr im stollenförmigen Unterbau befestigt ist.
Dies trifft insbesondere für die aus der DE-PS 35 32 607 bekannte Ausführung zu, bei
der der Keramikeinsatz auf einem Bolzen aufgelötet ist.
[0006] Bekanntlich ist Keramik sehr abriebfest, weshalb dieses Material für Greifelemente
in bestimmten Anwendungsfällen besonders geeignet ist. Keramik kann auch sehr hohe
Druckbeanspruchtungen aushalten. Jedoch ist Keramik und sind auc Hartemetalle sehr
spröde, so daß sie gegen Scherkräfte und Biegekräfte relativ empfindlich sind.
[0007] Mit der vorliegenden Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, einen Einsatz für
Greifelemente der genannten Art so auszubilden, daß die an der Auftrittsfläche auftretenden
Scher- und Biegekräfte nicht zum Abplatzen von Materialteilen des Einsatzes führen
können.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Stolleneinsatzes mit dessen Einschnürung
ist der Einsatz im stollenförmigen Unterbau fest verankert. Trotzdem ist der Einsatz
beim Auftreten größerer Kräfte, insbesondere Scherkräfte, in den Randzonen noch in
und mit dem Stollen elastisch auslenkbar, da die Einschnürung eine Art Lager bildet.
Hierdurch kann beispielsweise bei unter einem Winkel von 30° bis 70° am Rand einwirkenden
Kräften der Einsatz elastischen federnd ausweichen, so daß die Stoßkräfte bzw. -belastungen
gemindert werden. Dadurch wird die Gefahr des Absprengens von Material, insbesondere
im Randbereich des Einsatzes, stark verringert.
[0010] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und werden nachfolgend anhand in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele
näher beschrieben.
[0011] Dabei zeigt die linke Hälfte der Zeichnung ein an der Laufsohle angeformtes Greifelement
und die rechte Hälfte der Zeichnung ein in der Sohle befestigbares und damit auch
wieder lösbares Greifelement.
[0012] Das Greifelement 1 besteht aus einem Stollen bzw. stollenförmigen Unterbau 2 aus
biegesteifem, elastischem Kunststoff, insbesondere aus Polyurethan, Polyimid, Polyamid,
Polycarbonat, Polyäthylen, Polypropylen oder dgl. oder auch aus Mischungen dieser
Materialien. Grundsätzlich können diese Materialien auch Verstärkungen bzw. Versteifungen
aus Glasfasern, Carbonfasern oder dgl. aufweisen. Damit wird die Biegesteifigkeit
und die Härte des stollenförmigen Unterbaus 2 erhöht. Der stollenförmige Unterbau
2 bzw. die Stllenträger weisen bevorzugt eine Härte von 70 bis 80 Shore A, vorzugsweise
von 75 Shore A auf. Ein derartiger stollenförmiger Unterbau 2 verringert außerdem
den Stollendruck auf den Fuß des Schuhträgers wesentlich.
[0013] In dem stollenförmigen Unterbau 2 ist ein Einsatz 3 aus Hartmetall oder aus Keramik
eingesetzt, vorzugsweise mit dem Kunststoff des stollenförmigen Unterbaus 2 umgossen
oder umspritzt.
[0014] Die Größe des Einsatzes 3 ist so bemessen, daß das Verhältnis von Durchmesser D zu
Gesamthöhe H wenigstens etwa 1 : 0,75 bis zu etwa 1 : 1,8 beträgt. Der Einsatz weist
etwa im mittleren Bereich eine Einschnürung E auf. Hierdurch ist der Einsatz 3 in
einen Auftrittsteil 4, in die besagte Einschnürung E und in einen Befestigungsteil
5 unterteilt. Die Einschnürung E muß nicht unbedingt in der Mitte der Gesamthöhe H
des Einsatzes 3 liegen, sondern sie kann grundsätzlich etwas nach unten oder nach
oben verschoben sein. Insbesondere kann die Einschnürung E soweit nach oben verlegt
werden, daß sie etwa in der Mitte des Befestigungsteils 5 zu liegen kommt. Die Höhe
der Einschnürung E beträgt zweckmäßig etwa 25 % bis 60 % der Gesamthöhe H des Einsatzes
3. Der kleinste Durchmesser e der Einschnürung E beträgt etwa 75 % bis 45 % des Durchmessers
D des Auftrittsteiles 4. Die innere Oberfläche 6 des Einsatzes 3, also die Oberfläche
des Befestigungsteils 5, kann eben oder gewölbt sein. Vorzugsweise besitzt sie wenigstens
annähernd die Form einer Kugelkalotte, deren Radius R kleiner, insbesondere wesentlich
kleiner ist als die Gesamthöhe H des Einsatzes 3. Hierdurch erhält man eine Art Kugelgelenk,
so daß der Einsatz 3 unter elastischer Verformung des Stollens 2 noch besser allseitig
elastische auslenkbar, aber infolge der Form der Einschnürung E nicht aus dem Stollen
2 auslösbar ist. Vorzugsweise beträgt die Größe des Radius R etwa 80 % bis 50 % der
Gesamthöhe H des Einsatzes 3.
[0015] Um einen Bruch im Bereich der Einschnürung E zu vermeiden, gehen die angrenzenden
Teile, also Auftrittsteil 4 - Einschnürung E einerseits und Einschnürung E - Befestigungsteil
5 andererseits durch möglichst große Rundungen in S-Form ineinander über.
[0016] Dabei kann die Strecke 7 zwischen Auftrittsteil 4 und Einschnürung E ein Stück gerade
verlaufen oder leicht nach außen gewölbt, also konvex sein. Die Tangente an den Wendepunkt
zwischen Auftrittsteil 4 und Einschnürung E oder an die Strecke 7 schließt vorzugsweise
einen winkel α von etwa 40° bis 75° mit der Auftrittsebene 8 ein. Hierdurch erhält
man eine gute Auflagefläche im stollenförmigen Greifelement 1.
[0017] Der Durchmesser d des Befestugungsteils 5 beträgt vorteilhaft etwa 75 % bis 120
% des Durchmessers D des Auftrittsteiles 4. Die Auftrittsfläche 9 des Auftrittsteiles
4 ist nach außen leicht gewölbt und am Rand 10 abgerundet. Der Abstand a = N - H zwischen
Einsatz 3 und Stollengrund 11 beträgt etwa 1,5 mm bis 8 mm, insbesondere 1,5 mm bis
3 mm.
[0018] Der Stollen 2 kann gemäß der linken Hälfte der Figur an der Sohle 12 oder an einem
besonderen Teil der Laufsohle 12.1 angeformt sein, beispielsweise aufgeklebt, angegossen
oder angespritzt. Bei an der Sohle 12 befestigbarem Stollen 2, ist, wie die rechte
Hälfte der Figur zeigt, auf den Stollengrund 11 eine Metallplatte 13 mit einem daran
angebrachten, beispielsweise als Gewindezapfen ausgebildeten Befestigungszapfen 14
aufgebracht, vorzugsweise aufgeklebt oder mit angeformt. In diesem Fall besitzt der
Stollen 2 Aussparungen 15 bekannter Art für ein Drehwerkzeug zum Ein- und Ausschrauben
desselben. Aussparungen können auch an der Metallplatte 13, gegebenenfalls zusätzlich,
vorgesehen sein.
[0019] Der Stollen 2 ist als Zylinder, vorteilhaft aber als Kegelstumpf mit nach außen weisender
kleinerer Basis 16 Kegelstumpf mit nach außen weisender kleinerer Basis 16 ausgebildet.
Der Zentriwinkel des Kegels beträgt dann etwa 5° bis 40°, insbesondere 10° bis 20°
.
[0020] Als Material für den Einsatz dient Hartmetall, beispielsweise auf Chrom-, Nickel-,
Titan- oder Wolframbasis oder Keramik auf der Basis von Metalloxiden, insbesondere
der Metalle Aluminium, Zirkon, Silizium, Wolfram, Titan oder Mischungen derselben
oder aber auch Metallkarbide oder Metallnitride, insbesondere auf der Basis von Aluminium,
Silizium, Titan, Zirkon oder Mischungen derselben.
[0021] Die erfindungsgemäß ausgebildeten Greifelemente eignen sich insbesondere für Sportarten
im Freien auf harten, agressiven Böden. Bevorzugter Anwendungsbereich sind Sportschuhe
für Mannschaftssportarten, wie Fußball, Hockey, Baseball oder dgl.. In diesem Falle
besitzen die Greifelemente die zeichnerisch dargestellte Stollenform.
1. Greifelement für Sportschuhe, bestehend aus an der Sohle angeformten oder an dieser
befestigbaren Stollen aus biegesteifem, elastischem Material mit einem den Stollen
überragenden Einsatz aus starrem, hochabriebfestem Material, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Durchmesser (D) des Einsatzes (3) zu dessen Gesamthöhe (H)
etwa 1 : 0,75 bis 1 : 1,8 beträgt, daß der Einsatz (3) im mittleren Bereich, vorzugsweise
immittleren Bereich des Befestigungsteils (5) eine einzige Einschnürung (E) aufweist,
die den Einsatz (3) in einen Auftrittsteil (4) und in einen Befestigungsteil (5) unterteilt,
daß die Höhe der Einschnürung (E) 25 % bis 60 % der Gesamthöhe (H) beträgt, und daß
der kleinste Durchmesser (e) der Einschnürung (E) 75 % bis 45 % des Durchmessers (D)
des Auftrittsteils (4) beträgt.
2. Greifelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Oberfläche
(6) des Einsatzes (3) wenigstens annähernd der Ausbildung einer Kugelkalotte entspricht,
deren Radium (R) kleiner ist als die Gesamthöhe (H) des Einsatzes (3).
3. Greifelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius (R) der inneren
Oberfläche (6) des Einsatzes (3) eine Größe von etwa 50 % bis 80 % der Gesamthöhe
(H) des Einsatzes (3) aufweist.
4. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auftrittsteil (4) und der Befestigungsteil (5) S-förmig in die Einschnürung (E) übergehen.
5. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tangente am Wendepunkt zwischen Auftrittsteil (4) und Einschnürung (E) oder an einem
dort vorgesehenen gestreckten Abschnitt (Strecke 7) zur Auftrittsebene (8) einen Winkel
(α) von etwa 40° bis 75° einschließt.
6. Greifelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (Strecke
7) nach außen gewölbt, also konvex ausgebildet ist.
7. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
kleinste Durchmesser (e) der Einschnürung (E) von der höchsten Erhebung der Auftrittsfläche
(9) aus einen Abstand aufweist, der etwa 55 % bis 80 % der gesamthöhe (H) des Einsatzes
(3) entspricht.
8. Greifelement nacheinem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
(d) des Befestigungsteils (5) 75 % bis 120 % des Durchmessers (D) des Auftrittsteils
(4) beträgt.
9. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auftriffsfläche (9) des Auftrittsteils (4) nach außen gewölbt ist.
10. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand (a) zwischen Einsatz (3) und Stollengrund (11) 1,5 mm bis 8 mm beträgt.
11. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem an der Sohle (12) befestigbaren Stollen (2) auf dem Stollengrund (11) eine Metallplatte
(13) mit einem Befestugungszapfen (14) aufgebracht ist und der Stollen (2) und/oder
die Metallplatte (13) Aussparungen (15) für ein Drehwerkzeug aufweist.
12. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stollen (2) aus einem der Materialien Polyurethan, Polyimid, POlyamid, Polycarbonat,
Polyäthylen oder aus Mischungen aus diesen Materialien besteht.
13. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12 dadurch gekennzeichnet, daß der
Einsatz (3) aus Hartmetall besteht.
14. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einsatz (3) aus Keramik besteht.
15. Greifelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Keramik im wesentlichen
aus wenigstens einem Metalloxid, insbesondere von Aluminium, Zirkon, Silizium, Titan,
Wolfram oder aus einem Metallkarbid oder -nitrid, insbesondere von Aluminium, Silizium,
Titan, Wolfram, Zirkon oder Mischungen derselben besteht.
16. Greifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stollen (2) als Kegelstumpf mit nach außen weisender kleinerer Basis ausgebildet
ist.
17. Greifelement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentriwinkel des
Kegels 5° bis 40° beträgt.