[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbwerk mit einer einen Formzylinder einfärbenden Rasterwalze,
die direkt oder über eine weitere Walze einfärbbar ist.
[0002] Aus dem Fachbuch "Technik des Flexodrucks", Coating-Fachbücher, Seite 2.5 ist es
bekannt, in Kurzfarbwerken zur Einfärbung eines Platten- bzw. eines Formzylinders
gerasterte Dosierwalzen zu verwenden, deren Manteloberfläche metallisch ist, oder
aus Keramik besteht. Mit derartigen Rasterwalzen, die üblicherweise abgerakelt werden,
ist eine individuelle Beeinflussung der zu übertragenden Farbe nicht möglich. Auf
Seite 3.13 des gleichen Fachbuches wird deshalb empfohlen, für die jeweils benötigten
genau definierten Farbmengen Rasterwalzen mit bestimmter Rasterung zu verwenden. Es
versteht sich, daß die Vorratshaltung von Rasterwalzen mit verschiedener Rasterung
für die jeweiligen Druckaufträge mit erheblichen Kosten verbunden sind. Auch kann
eine "harte" Rasterwalze nicht direkt an einen "harten" Formzylinder angestellt werden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Rasterwalze zu schaffen, die man
auch an einer harten Druckform direkt anstellen kann. Diese Aufgabe wird durch die
Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst. Ein Vorteil
der Erfindung ist es, daß durch die Verwendung einer kompressiblen Schicht eine Dosierung
der Farbmenge leicht möglich ist. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der Beschreibung in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung. Diese zeigt
in
Fig. 1 eine mit einem Formzylinder in Kontakt stehende Rasterwalze, die direkt eingefärbt
wird und
Fig. 2 eine über eine weitere Walze einfärbbare Rasterwalze.
[0004] Vorzugsweise steht der einzufärbende Platten- bzw. Formzylinder 1 direkt in Kontakt
mit einer Rasterwalze 2, die in erfindungsgemäßer Weise eine Trägerschicht 3 aufweist,
die als kompressible Schicht, beispielsweise aus Kunststoff, ausgebildet ist. Diese
kompressible, also elastische Trägerschicht 3 ist mit einem Raster versehen, d.h.
mit Vertiefungen zur Aufnahme von Farbe. Der Formzylinder 1 kann mit einer sogen.
"harten Druckform" belegt sein.
[0005] In vorteilhafter Weise kann die zu rasternde, flexible Trägerschicht 3 als dünnwandiges
Rohr ausgebildet sein, das auf den Walzenkörper der Rasterwalze 2 nahtlos und leicht
lösbar befestigt ist, was beispielsweise unter Verwendung der Expansionsspannung möglich
ist. Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit der Herstellung der elastischen Trägerschicht
3 besteht darin, daß diese auf die Rasterwalze 2 aufvulkanisiert oder aufgespritzt
ist. Der Durchmesser der als Auftragwalze verwendeten Rasterwalze 2 kann gleich oder
kleiner als der Durchmesser des Formzylinders 1 sein, wobei die Rasterung nahtlos
ausgeführt ist.
[0006] Gemäß Fig. 1 ist es auch möglich, die Trägerschicht 3 nur auf die Drucklänge begrenzt
zu rastern, d.h. daß im Bereich der Grube 8 des Formzylinders 1 keine Rasterung vorgesehen
wird, wie durch Rasteranfang 4 und Rasterende 5 an der Rasterwalze 2 angedeutet ist.
In Fig. 1 wird die Rasterwalze 2 durch ein Kammerfarbwerk 6 direkt eingefärbt. Als
Rakel 7 kann hier eine Begrenzung des Kammerfarbwerkes 6 dienen.
[0007] Eine weitere Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Kurzfarbwerkes besteht darin,
den in Fig. 2 dargestellten Formzylinder 10 durch eine Rasterwalze 11 einzufärben,
die wiederum mit einer zu rasternden flexiblen Trägerschicht 12 versehen ist, welche
mit ihren nicht näher bezeichneten Enden in einer Grube 13 der Rasterwalze 11 befestigt
sein kann. Dadurch ist ein leichtes Auswechseln der Trägerschicht 12 möglich, beispielsweise
wenn diese entsprechend abgenützt ist. Die Grube 13 kann auch durch ein Füllstück
14 verschlossen werden. Gemäß Fig. 2 erfolgt die Einfärbung der Rasterwalze 11 durch
eine an diese angestellte Dosierwalze 15, die direkt in einer Farbwanne 16 angeordnet
sein kann und zur Vordosierung der Farbe mittels einer Rakel 17 abrakelbar ist. Die
Rasterwalze 11 kann in erfindungsgemäßer Weise durch eine Rakel 18 in der Weise abgerakelt
werden, daß sich die in der Trägerschicht 12 befindlichen Vertiefungen bzw. Näpfchen
in ihrem Volumen verändern, wobei durch entsprechende mehr oder weniger starke Anpressung
der Rakel 18 das Farbvolumen der Rasterwalze 11 veränderbar ist, entsprechend dem
jeweiligen Farbbedarf, der dem Formzylinder 10 zugeführt werden muß. Hierfür ist ein
bei 9 angedeuteter auf die Rakel 18 wirkender Stellmechanismus, beispeilsweise in
Form eines Exzenters, vorgesehen. Eine weitere Veränderung des Farbvolumens in der
Schicht besteht darin, deren Dicke, z.B. durch Aufweiten des Kerns zu verändern.
[0008] In der gleichen Weise kann bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 der Anstelldruck
der dort angedeuteten Rakel 7 verändert werden, so daß die Vertiefungen bzw. Näpfchen
in der gerasterten Trägerschicht 3 entsprechend der gewünschten zu übertragenden Farbmenge
verändert werden. Die in den Fig. 1 und 2 angedeuteten Pfeile geben jeweils die Drehrichtungen
der Walzen bzw. Zylinder wieder.
[0009] Bei einer nahtlos gerasteten Oberfläche der Trägerschicht 3 gemäß Fig. 1 kann die
Einfärbung in vorteilhafter Weise durch das dort dargestellte Kammerfarbwerk 6 erfolgen.
Das Füllen der Näpfchen der als Auftragwalze verwendeten Rasterwalzen bei nicht geschlossenem
Spalt bzw. bei nicht geschlossener Grube (z.B. 13) sollte mit einer Dosierwalze (z.B.
15) erfolgen. Die überschüssige Farbe auf der Rasterwalze 11 nach dem Füllen der Näpfchen
mit Hilfe der Dosierwalze 15 wird abgerakelt. Wird die in Fig. 2 angedeutete Grube
13 mit dem Füllstück 14 verschlossen, so ist auch bei dieser Ausführungsform der Rasterwalze
11 die Verwendung eines Kammerfarbwerkes möglich.
[0010] Wie im vorangehenden beschrieben wurde, kann gemäß der erfindungsgemäßen Ausbildung
der Rasterwalze die Näpfchentiefe durch Deformation einer kompressiblen Schicht verändert
werden und somit ist eine Steuerung der aufzutragenden Farbmenge möglich.
1. Farbwerk mit einer einen Formzylinder einfärbenden Rasterwalze, die direkt oder
über eine weitere Walze einfärbbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterwalze
(2) eine kompressible Trägerschicht (3) aufweist.
2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterwalze (2) direkt
mit dem Formzylinder (1) in Kontakt steht.
3. Farbwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kompressible Trägerschicht
(3) als dünnwandiges Rohr ausgebildet ist, das lösbar auf dem Rasterwalzenkern angeordnet
ist.
4. Farbwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kompressible zu
rasternde Trägerschicht (3) auf dem Rasterwalzenkern aufvulkanisiert oder aufgespritzt
ist.
5. Farbwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einfärbung der Rasterwalze (2) durch ein Kammerfarbwerk (6) erfolgt.
6. Farbwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kompressible zu
rasternde Trägerschicht (12) auf einem plattenförmigen Trägermaterial aufgebracht
ist, das in der Grube (13) der Rasterwalze (11) fixierbar ist.
7. Farbwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Grube (13) mit einem
Füllstück (14) verschließbar ist.
8. Farbwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Näpfchentiefe der kompressiblen Trägerschicht (3, 12) zur quantitativen Steuerung
der aufzutragenden Farbmenge durch die Deformation der kompressiblen Trägerschicht
(3, 12) veränderbar ist.
9. Farbwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Deformation der Trägerschicht
(3, 12) der Anstelldruck der Rakel (7, 18) veränderbar ist.
10. Farbwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schichtdicke veränderbar ist.
11. Farbwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke durch
Veränderung des Kerns variiert wird.