[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Testrohrstrang zur Untersuchung von untertägigen,
durch eine Tiefbohrung erbohrten Lagerstätten von pumpfähigen Medien in einer Ausbildung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Testrohrstränge der genannten Art finden insbesondere zur Untersuchung von Lagerstätten
in bezug auf Formationseigendrücke Anwendung, aus denen Schlußfolgerungen auf mögliche
Fördermengen gezogen werden können. Mit Hilfe des in die Bohrung eingefahrenen Testrohrstranges
ist es möglich, die Bohrung zu verschließen und den Verlauf des sich aufbauenden Formationsdruckes
zu messen und die Meßwerte an die Erdoberfläche zu übertragen. Resultieren aus den
Meßergebnissen interessante Fördererwartungen, so werden Proben des Mediums zur Untersuchung
entnommen, gegebenenfalls Testförderungen über mehrere Stunden durchgeführt. Für
eine solche Probenentnahme und für einen Testförderbetrieb finden aus einem Stator
und einem Rotor bestehende Förderpumpen, insbesondere Moineau-Pumpen,Anwendung, die
entweder ständiger Bestandteil des Testförderstranges bilden oder aber im Bedarfsfalle
in diesen eingebaut werden. Im letzteren Fall ist es erforderlich, den gesamten Testrohrstrang
aus der Bohrung aufzuholen und in diesen eine Förderpumpe einzubauen, wonach der Testrohrstrang
wieder einzufahren ist, bevor der Probeentnahme-bzw. der Testförderbetrieb vorgenommen
werden kann.
[0003] Testrohrstränge mit ständig eingebauter Förderpumpe bedürfen zwar nicht der vorgennanten
Arbeiten vor Durchführung von Probeentnahme- oder Testförderbetrieb, jedoch sind
Testförderstränge mit ständig eingebauter Förderpumpe sehr kostenaufwendig, wodurch
sich die Kosten der Lagerstättenuntersuchung unerwünschte in allen jenen Fällen erhöhen,
in denen sich die Lagerstätten schon nach den Druckmeßergebnissen als uninteressant
darstellen. Hinzu kommt, daß die Lagerdichtungen einer ständig in den Testrohrstrang
eingebauten Förderpumpe, die einen Druckausgleich von Ringraum zu Förderraum vermeiden,
bei hohen Druckbelastungen versagen, was zum Druckausgleich zwischen Förder- und Ringraum
der Bohrung führt und aufwendige Instandsetzungsarbeiten erfordert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufabe zugrunde, einen einfachen, betriebssicheren sowie
kostengünstigen Testrohrstrang zu schaffen, der im Bedarfsfalle zur Durchführung von
Probeentnahmen oder Testförderungen ohne Ausbau des Testrohrstranges nachrüstbar
ist.
[0005] Die Erfindung löst die Aufgabe ausgehend von einem Testrohrstrang nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs angegebenen Merkmalen.
Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 8
verwiesen.
[0006] Der Testrohrstrang nach der Erfindung ist in seiner Grundausführung einfach und preisgünstig
und ohne Dichtungsgefährdung bei hohen Druckbelastungen zu Testzwecken einsetzbar.
Stellt sich heraus, daß eine Probeentnahme oder ein Testförderbetrieb zweckmäßig ist,
kann der Testförderstrang schnell und einfach zu einem solchen ergänzt werden, der
nunmehr einen Förderbetrieb durchführen kann. Dies erfolgt durch Einfahren des Rotors
oder der Rotor/Stator-Einheit mittels des Antriebsgestänges für den Rotor von der
Erdoberfläche aus, wobei der Testförderstrang in seiner eingebauten Lage verbleiben
kann.
[0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung,
in der zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung schematisch näher
veranschaulicht sind. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen in eine Tiefbohrung eingesetzten Testrohrstrang nach der Erfindung in
einer vereinfachten, teils als Ansicht, teils als Schnitt wiedergegebenen Darstellung,
und
Fig. 2 eine abgebrochene Darstellung ähnlich Fig. 1 zur Veranschaulichung einer abgewandelten
Ausführungsform nach der Erfindung.
[0008] Fig. 1 veranschaulicht einen Testrohrstrang T erfindungsgemäßer Ausbildung in einer
Teststellung in einem Bohrloch 1, das verrohrt, d.h. mit einer Auskleidung 2 bzw.
Futterrohr versehen ist. Der Testrohrstrang T begrenzt mit der Auskleidung 2 des
Bohrloches 1 einen Ringraum 3, der nahe dem unteren Ende durch einen Packer 4 und
am oberen Ende durch eine druckdichte Verbindung von Auskleidung 2 und Testrohrstrang
T bei 5 abgeschlossen ist.
[0009] Der Testrohrstrang T umfaßt im Bereich seines unteren Endes eine Testsektion 6, die
nahe ihrem unteren Ende einen Perforationsbereich 7 aufweist und Meßgeräte (nicht
dargestellt) umfaßt, wie sie für solche Testrohrstränge üblich und bekannt sind.
Der Packer 4 befindet sich unmittelbar oberhalb des Perforationsbereiches 7 der Testsektion
6.
[0010] Oberhalb der Testsektion 6 befindet sich der Stator 8 einer Förderpumpe, die als
Moineau-Pumpe ausgebildet ist. Bei dem Beispiel gemäß Fig. 1 ist dabei das Gehäuse
9 des Stators 8 als Teil des Testrohrstranges T in diesen eingesetzt und mit ober-
und unterseitig angrenzenden Strangbereichen bei 10 bzw. 11 verschraubt.
[0011] Der Rotor 12 der Förderpumpe ist am unteren Ende eines besonderen Antriebsgestänges
13 befestigt, mittels dem er vom Kopf des Bohrloches 1 her in den zu Testzwecken bereits
in das Bohrloch 1,2 eingebauten Testrohrstrang T in eine Betriebsstellung absenkbar
ist, in der er sich in einer Förderbetriebsstellung innerhalb des Stators 8 der Förderpumpe
befindet. Die Fig. 1 zeigt den Rotor 12 bei dessen Absenken in die Betriebsstellung
kurz vor Erreichen des Stators 8.
[0012] Das Antriebsgestänge 13 wird von einem Antriebsmotor M angetrieben, der in Betriebsstellung
der Teile für einen Probenahme- oder Testförderbetrieb mit seinem Gehäuse 14 das obere
Ende des Testrohrstranges T verschließt und eine abgedichtete Lagerung bei 15 für
seine mit dem Antriebsgestänge 13 verbundene Antriebswelle 16 aufweist.
[0013] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 bilden der Stator 8 und der Rotor 12 eine gemeinschaftlich
mittels des Antriebsgestänges 13 in den Testrohrstrang T in die Betriebsstellung
einfahrbare und aus dieser aufziehbare Pumpeneinheit P, und in der Betriebsstellung
der Pumpeneinheit P ist das Gehäuse 9 des Stators 8 im Testrohrstrang T diesem gegenüber
abgedichtet und gegen Verdrehen gesichert.
[0014] Zur Abdichtung und zur Verdrehsicherung können alle bekannten und hierfür geeigneten
Mittel Anwendung finden. Bei dem dargestellten Beispiel ist in Höhe der vorgesehenen
Betriebsstellung der Testrohrstrang T mit einem Stützrohrabschnitt 17 versehen, der
innenseitig mit einem Verdrehsicherungsprofil 18, z.B. einem Mehrkantprofil, einem
Vielkeilprofil od.dgl.,versehen ist,und das Gehäuse 9 des Stators 8 weist an seiner
Außenseite ein entsprechendes Gegenprofil 19 auf.
[0015] Der Stützrohrabschnitt 17 ist in einem Bereich unterhalb des Verdrehsicherungsprofils
18 mit einem Verengungsbereich 20 versehen und trägt in diesem eine umlaufende Dichtung
21, die in Betriebsstellung der Pumpeneinheit P mit dem profilfreien unteren Ende
des Gehäuses 9 des Stators 8 in Dichtungseingriff steht.
[0016] Für das gemeinschaftliche Einfahren von Stator 8 und Rotor 12 der Pumpeneinheit P
ist vorgesehen, daß der Rotor 12, der in seinem Stator 8 begrenzt axial verschieblich
ist, im Abstand oberhalb und unterhalb seines Arbeitsteils mit je einem Anschlag
22 bzw. 23 versehen ist. Auch das Gehäuse 9 des Stators 8 weist einen oberen Anschlag
24 sowie einen unteren Anschlag 25 auf, und beim Einfahren der Pumpeneinheit P in
den Testrohrstrang bzw. bei dessen Aufziehen gelangen die Anschläge 22,23 wechselweise
mit den Anschlägen 24 bzw. 25 in Mitnahme- bzw. Stützeingriff. Während beim Einfahren
der Pumpeneinheit P der Stator 8 zunächst über seinen Anschlag 25 auf dem Anschlag
23 des Rotors 12 ruht, kann im Bedarfsfalle und bei Widerständen durch den oberen
Anschlag 22 der Rotor 12 über den Anschlag 24 des Stators 8 auf diesem eine abwärts
gerichtete Druckkraft ausüben.
[0017] Die Anschläge 22,23 sichern auch im Betrieb den Stator 8 gegen unerwünschte Verlagerungen,
wobei sich jedoch versteht, daß im Betrieb die Anschläge 22,23 außer Eingriff von
den Anschlägen 24,25 des Stators 8 gelegen sind.
1. Testrohrstrang zur Untersuchung von untertägigen, durch eine Tiefbohrung erbohrten
Lagerstätten von pumpfähigen Medien, der im Bereich seines unteren Endes eine Testsektion
(6) mit Meßgeräten, einen Packer (4) zur Ringraumabdichtung oberhalb eines Perforationsbereiches
(7) der Testsektion (6) und eine aus Stator (8) und Rotor (12) bestehende Förderpumpe,
insbesondere Moineau-Pumpe, umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (12) der Förderpumpe bei Förderungsbedarf mittels eines gesonderten
Antriebsgestänges (13) vom Kopf des Bohrloches (1) her in den Testrohrstrang (T) bis
in eine Betriebsstellung absenkbar und in Betriebsstellung innerhalb des Stators (8)
mittels eines obertägigen Antriebsmotors (M) in Umdrehung versetzbar ist.
2. Testrohrstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (9) des Stators (8) als Teil des Testrohrstranges (T) in diesen eingesetzt
und mit ober- und unterseitig angrenzenden Strangbereichen verbunden, insbesondere
verschraubt ist.
3. Testrohrstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stator (8) und der Rotor (12) eine gemeinschaftlich mittels des Antriebsgestänges
(13) für den Rotor (12) in den Testrohrstrang in Betriebsstellung ein fahrbare und
aus dieser aufziehbare Pumpeneinheit (P) bilden, und in der Betriebsstellung das Gehäuse
(9) des Stators (8) im Testrohrstrang (T) diesem gegenüber abgedichtet und gegen
Verdrehen gesichert ist.
4. Testrohrstrang nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Höhe der vorgesehenen Betriebsstellung für die Pumpeneinheit (P) der Testrohrstrang
(T) einen mit einem Verdrehsicherungsprofil (18) versehenen Stützrohrabschnitt (17)
aufweist und das Gehäuse (9) des Stators (8) an seiner Außenseite mit einem entsprechenden
Gegenprofil (19) versehen ist.
5. Testrohrstrang nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützrohrabschnitt (17) unterhalb seines Verdrehsicherungsprofils (18) mit
einem Verengungsbereich (20) und in diesem mit einer umlaufenden , in Betriebsstellung
der Pumpeneinheit (P) mit dem unteren Ende des Gehäuses (9) des Stators (8) in Dichtungseingriff
stehenden Dichtung (21) versehen ist.
6. Testrohrstrang nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (12) der Pumpeneinheit (P) in seinem Stator (8) begrenzt axial verschieblich
und im Abstand oberhalb und unterhalb seines Arbeitsteils mit je einem Anschlag (22,23)
versehen ist, der beim Einfahren der Pumpeneinheit (P) in den Testrohrstrang (T)
bzw. bei dessen Aufziehen wechselweise mit einem Gegenanschlag (24,25) am Gehäuse
(9) des Stators (8) in Mitnahmeeingriff gelangt.
7. Testrohrstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Testrohrstrang (T) an seinem obertägigen Ende druckdicht abgeschlossen ist.
8. Testrohrstrang nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende des Testrohrstrangs (T) durch das Gehäuse (14) des Antriebsmotors
(M) verschlossen und eine abgedichtete Lagerung (15) für die Antriebswelle (16) des
Antriebsmotors (M) vorgesehen ist.