[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Papiertransport in einer Büromaschine,
insbesondere in einem Matrixdrucker, mit einem in Seitenplatinen gelagerten Druckwiderlager
für mittels eines Friktionsantriebes transportierbare Einzelblätter bzw. Endlosbahnen
sowie mit paarweise vorgesehenen Traktoren im Zug- oder Schubbetrieb für randgelochte
Endlosbahnen.
[0003] Derartige Papiertransportvorrichtungen werden im wesentlichen für zwei generell unterschiedliche
Papiersorten benötigt: Zum einen werden Einzelblätter bzw. Endlosbahnen ohne Perforationen
transportiert und zum anderen werden Traktoren angewendet, die, wie der Name schon
sagt, im Zugbetrieb arbeiten und als Aufsetzeinrichtungen ausgebildet sind. Je nachdem,
ob mit Einzelblättern (nichtgelochten Endlosbahnen) oder mit randgelochten Endlosbahnen
gearbeitet wird, ist demgemäß eine spezielle Vorrichtung erforderlich, die das Papier
transpsortiert.
[0004] Die Verwendung eines Friktionsantriebs (Druckwalzenpaar) oder eines Traktors (Traktorenpaar)
ist noch davon abhängig, ob als Druckwiderlager eine Druckwalze oder ein undrehbar
angeordneter Druckbalken vorgesehen wird.
[0005] Es ist bekannt (US-PS 2,140,028), für eine Papiertransportvorrichtung sowohl einen
Friktionsantrieb als auch Traktoren vorzusehen. Die bekannte Vorrichtung ermöglicht
jedoch nicht, außer dem Zugbetrieb den Traktor auch für Schubbetrieb einzusetzen,
was bedeutet, daß die bekannte Vorrichtung nicht für mehrere Papiersorten gleichzeitig
geeignet ist. Unter "gleichzeitig geeignet" wird hier verstanden, daß in vorteilhafter
Weise mit unterschiedlichen Papiersorten gearbeitet werden kann, wobei die eine oder
die andere Papiersorte jeweils in Wartepositionen, d.h. eingelegt in der Papiertransportvorrichtung
vorhanden sind.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Papiertransportvorrichtung für
Einzelblätter, ungelochte Papierbahnen, randgelochte Papierbahnen, zu schaffen, die
durch einen Umstellvorgang beliebig in Druckposition gebracht werden können.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird bei der eingangs bezeichneten Papiertransportvorrichtung
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Traktorenpaar mittels eines auf der Traktorwelle
drehfesten Traktorenzahnrades antreibbar ist, das in und außer eine kraftschlüssige
Verbindung mit dem Papierantriebsmotor setzbar ist und daß das Traktorenpaar mittels
eines Hebelgetriebes, bezogen auf die Papierführungsebene jeweils in eine etwa tangentiale
Richtung zur Umfang-Oberseite oder zur Umfang-Unterseite des Druckwiderlagers verschwenkbar
ist. Eine solche Papiertransportvorrichtung ermöglicht zunächst Zug- oder Schubbetrieb
der vorgesehenen Traktoren. Hierbei kann vorteilhafterweise Schubbetrieb durch Verschwenken
des Traktorenpaare an die Unterseite des Druckwiderlagers und Zugbetrieb durch Verschwenken
des Traktorenpaares an die Oberseite des Druckwiderlagers eingestellt werden, wobei
gleichzeitig vorteilhafterweise die entsprechende Antriebsverbindung geschaffen wird.
Andererseits kann das Traktorenpaar auch durch Verschwenken von einem Antrieb abgekuppelt
werden.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Hebelgetriebe aus einem an
der Seitenplatine schwenkbar gelagerten, zweiarmigen Handhebel besteht, an dessen
zweitem Hebelarm ein Kulissenhebel mit einer Kulissenführung für einen Kulissenstein
vorgesehen ist, wobei der Kulissenstein fest in der Seitenplatine angeordnet ist und
an dem Kulissenhebel eine Kurvenführung des Traktorpaares anliegt. Hiermit ist eine
weitestgehende Zwangssteuerung beim Verschwenken des Traktorenpaares verbunden.
[0009] Eine andere Verbesserung der Erfindung sieht, vor, daß das verschwenkbare Traktorenpaar
außer dem Traktorenzahnrad ein in dieses eingreifendes Zwischenzahnrad aufweist. Das
Zwischenzahnrad wird vorteilhafterweise zur Drehrichtungsumkehr des Papierantriebes
beim Umstellen von Schub- auf Zugbetrieb benutzt.
[0010] Andere Maßnahmen der Erfindung bestehen darin, daß das Traktorenzahnrad und das zugehörige
Zwischenzahnrad in einer die Kurvenführusng aufweisenden Seitenwand drehgelagert sind.
Diese Maßnahme dient der Minimierung des Aufwandes, um die Verschwenkbarkeit der Traktorenpaare
zu erzielen.
[0011] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Kurvenführung für
das Traktorenpaar aus einer die Seitenwand bildenden Kurvenplatte besteht. Währenddem
die Seitenwand bereits die Drehlagerungen für das Traktorenzahnrad uind das Zwischenrad
aufnimmt, wird nunmehr auch gleichzeitig die Kurvenführung an diese Seitenwand gelegt,
indem diese als Kurvenplatte ausgebildet wird. Diese Kurvenplatte dient daher der
Steuerung der Schwenkbewegung der Traktorenpaare.
[0012] Weiterhin ist vorgesehen, daß die Kulissenführung in dem Kulissenhebel aus einer
etwa winkelförmigen Ausnehmung besteht. Vorteilhafterweise lassen sich hier die Bewegungen
der Traktoren über die Form dieser Ausnehmung steuern.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt,
das nachfolgend näher erläutert wird. Es zeigen
Fig. 1 als Anwendungsbeispiel einen Matrixdrucker in Draufsicht ohne das übliche Druckergehäuse,
Fig. 2 eine Seitenansicht der erfindungsrelevanten Baugruppe in Richtung A (wie in
Fig. 1 bezeichnet) in vergrößertem Maßstab in einer ersten Funktionsstellung
Fig. 3 die Seitenansicht gemäß Fig. 2 in einer zweiten Funktionsstellung und
Fig. 4 die Seitenansicht gemäß Fig. 2 in einer dritten Funktionsstellung.
[0014] Der Matrixdrucker gemäß Fig. 1 weist zwei Seitenplatinen 1 und 2 auf. Die Seitenplatinen
1 und 2 sind durch Schlittenführungsachsen 3 und 4 miteinander verbunden. Der den
Matrixdruckkopf 5 tragende Druckkopfschlitten 6 wird durch einen besonderen Schlittenantrieb
hin- und herbewegt. In den Seitenplatinen 1 und 2 ist ferner ein Druckwiderlager 7
befestigt, auf dem ein Aufzeichnungsträger 8, bestehend aus einem Einzelblatt 9, einer
Endlosbahn 10 (mit oder ohne Randlochung) oder aus einer randgelochten Endlosbahn
11, zum Bedrucken aufliegt.
[0015] Der Druckkopfschlitten 6 kann mittels einer Druckkopf-Abstandsverstellung 12 auf
den richtigen Abstand zu einem Farbband und dem Aufzeichnungsträger 8 eingestellt
werden. Hinter dem Druckwiderlager 7 ist eine Traktorbaugruppe 13 angeordnet, die
zwei Traktoren 14a und 14b aufweist sowie eine Papierauflage 15.
[0016] Die Vorrichtung 16 für den Papiertransport befindet sich in dem rechten hinteren
Bereich des Matrixdruckers. Die Traktoren 14a und 14b sind auf einer Traktorwelle
17 und auf einer D-Achse 18 seitlich verstellbar und mittels Exzenterhebeln 19 feststellbar.
Jeder der Traktoren 14a,14b besitzt eine Traktorklappe 20, unter die die randgelochte
Endlosbahn 11 geführt wird.
[0017] Eine erste Funktionsstellung ist in Fig. 2 dargestellt. Dem Traktorenpaar 14a,14b
ist auf der Traktorwelle 17 ein drehfestes Traktorenzahnrad 21 zugeordnet. Auf der
Welle 22a eines Papierantriebsmotors 22 befindet sich ein Ritzel 23, in das das Traktorenzahnrad
21 eingreift. Hierbei ist die Drehrichtung des Ritzels 23 derart gewählt, daß die
Traktorwelle 17 in Schubrichtung 24 angetrieben wird. Das Traktorenpaar 14a,14b arbeitet
hier also im Schubbetrieb. Die Lage der einzelnen Bauelemente wird hierbei wie folgt
bestimmt: Auf einer zweiten D-Achse 25, die in der Seitenplatine 2 drehgelagert ist,
sitzt ein zweiarmiger Handhebel 26, an dessen einem Hebelarm 26a ein Kulissenhebel
27 angelenkt ist. Der Kulissenhebel 27 ist mit einer Kulissenführung 28 für einen
Kulissenstein 29 ausgerüstet, wobei der Kulissenstein 29 starr in der Seitenplatine
2 befestigt ist. An einer gerade und ebenen, schneidenartigen Kante 27a des Kulissenhebels
27 liegt eine Kurvenführung 30 für das Traktorenpaar 14a,14b an.
[0018] Der Handhebel 26 dessen Hebelarm 26a der Kulissenhebel 27, die Kante 27a und die
Kurvenführung 30 bilden ein Hebelgetriebe 31.
[0019] In der ersten Funktionsstellung gemäß Fig. 2 verläuft die Papierführungsebene 32
etwa in einer tangentialen Richtung 33 zur Umfangs-Unterseite 34 des als Druckwalze
7a ausgebildeten Druckwiderlagers 7. Das Traktorenpaar 14a,14b schiebt daher die randgelochte
Endlosbahn 11 etwa tangential an der Umfangs-Unterseite 34 durch einen Führungskanal
35 und erforderlichenfalls an weiteren Anpreßrollen (nicht gezeichnet) vorbei tangential
an der Umfangs-Oberseite 36 wieder aus dem Matrixdrucker. Die erste Funktionsstellung
verbindet somit den Schubbetrieb mit einer randgelochten Endlosbahn 11.
[0020] In einer zweiten Funktionsstellung (Fig. 3) befindet sich der Handhebel 26 in einer
aus der senkrechten Position nach links geschwenkten Position, so daß der Hebelarm
26a den Kulissenhebel 27 unter Führung durch den Kulissenstein 29 in der Kulissenführung
28 etwas hochhebt. Die Höherstellung wird durch die Kulissenführung 28 bestimmt. Diese
Höherstellung bringt das Traktorenzahnrad 21 außer Eingriff vom Ritzel 23, so daß
die Traktorwelle 17 nicht mehr angetrieben wird. Trotzdem kann die randgelochte Endlosbahn
11 in Bereitschaft gehalten werden und nach Ausfahren des Einzelblattes 9 bzw. einer
Endlosbahn 10 (mit oder ohne Randlochung) in Druckpositon gebracht werden.
[0021] Das verschwenkbare Traktorenpaar 14a,14b weist neben dem Traktorenzahnrad 21 ein
in dieses eingreifendes Zwischenzahnrad 37 auf, das in einer die Kurvenführung 30
aufweisenden Seitenwand 38 drehgelagert ist. Die Seitenwand 38 ist hierbei als Kurvenplatte
39 ausgeführt, d.h. sie trägt gleichzeitig die Kurvenführung 30 am äußeren Umfang.
[0022] In einer dritten Funktionslage (Fig. 4) ist nun der Handhebel 26 aus der senkrechten
Position heraus nach rechts verschwenkt. Die Kulissenführung 28 in dem Kulissenhebel
27 besteht außerdem aus einer etwa winkelförmigen Ausnehmung 40. Durch die Verschwenkung
des Handhebels 26 gelangt der Kulissenstein 29 in den anderen Ast 29a der Kulissenführung
28, wodurch der Hebelarm 26a den Kulissenhebel 27 sehr hoch stellt, so daß die Kante
27a die Kurvenführung 30 des Traktorenpaares 14a,14b stark anhebt. Dabei kommt das
Zwischenzahnrad 37 in Eingriff mit dem Ritzel 23, treibt das Zwischenzahnrad 37 und
das Traktorenzahnrad 21 an und dreht somit die Traktorwelle 17. Die Drehung zieht
die randgelochte Endlosbahn 11 aus einem Papiervorrat 41 um das Druckwiderlager 7,
wobei das Traktorenpaar 14a,14b im Zugbetrieb arbeitet und wobei das Traktorenpaar
14a,14b in die tangentiale Richtung 22 zur Umfangs-Oberseite 36 des Druckwiderlagers
7 verschwenkt wird. Gleichzeitig wird durch das stets in derselben Richtung drehende
Ritzel 23 mittels des Zwischenzahnrades 37 die Drehrichtung des Traktorenzahnrades
21 auf "Zug" umgestellt. In dieser Position ist das Traktorenpaar 14a,14b von einem
Anschlag 42 im Gegensatz zur ersten Funktionsstellung (Fig. 1) um einen erheblichen
Betrag entfernt. Jede der drei Funktionsstellungen kann auch noch durch Federkraft
unterstützt werden.
1. Vorrichtung für den Papiertransport in einer Büromaschine, insbesondere in einem
Matrixdrucker, mit einem in Seitenplatinen gelagerten Druckwiderlager für mittels
eines Friktionsantriebes transportierbare Einzelblätter bzw. Endlosbahnen sowie mit
paarweise vorgesehenen Traktoren im Zug- oder Schubbetrieb für randgelochte Endlosbahnen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Traktorenpaar (14a,14b) mittels eines auf der Traktorwelle (17) drehfesten
Traktorenzahnrades (21) antreibbar ist, das in und außer eine kraftschlüssige Verbindung
mit dem Papierantriebsmotor (22) setzbar ist und daß das Traktorenpaar (14a,14b) mittels
eines Hebelgetriebes (31), bezogen auf die Papierführungsebene (32) jeweils in eine
etwa tangentiale Richtung (33) zur Umfang-Oberseite (36) oder zur Umfang-Unterseite
(34) des Druckwiderlagers (7) verschwenkbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hebelgetriebe (31) aus einem an der Seitenplatine (2) schwenkbar gelagerten,
zweiarmigen Handhebel (26) besteht, an dessen zweitem Hebelarm (26a) ein Kulissenhebel
(27) mit einer Kulissenführung (28) für einen Kulissenstein (29) vorgesehen ist, wobei
der Kulissenstein (29) fest in der Seitenplatine (2) angeordnet ist und an dem Kulissenhebel
(27) eine Kurvenführung (30) des Traktorpaares (14a,14b) anliegt.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verschwenkbare Traktorenpaar (14a,14b) außer dem Traktorenzahnrad (21) ein
in dieses eingreifendes Zwischenzahnrad (37) aufweist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Traktorenzahnrad (21) und das zugehörige Zwischenzahnrad (37) in einer die
Kurvenführung (30) aufweisenden Seitenwand (38) drehgelagert sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurvenführung (30) für das Traktorenpaar (14a,14b) aus einer, die Seitenwand
(38) bildenden Kurvenplatte (39) besteht.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kulissenführung (28) in dem Kulissenhebel (27) aus einer etwa winkelförmigen
Ausnehmung (40) besteht.