[0001] Die Erfindung betrifft eine aus Schlüssel und Schloß bestehende Schließvorrichtung
mit einer innerhalb des Schlosses angeordneten, im verriegelten Zustand blockierten
Welle, deren eines Wellenende als Kupplung zum drehfesten Aufstecken des zur Einstellung
des Schlüsselgeheimnisses mit längeneinstellbaren Stößeln vorsehenen Schlüssels ausgebildet
ist.
[0002] Es sind Schließvorrichtungen bekannt, bei denen ein Schlüssel verwendet wird, dessen
Schlüsselschaft verschiedene Erhebungen und Vertiefungen bzw. einen entsprechend
ausgebildeten Schüsselbart aufweist, die bzw. der auf die Zuhaltungen einwirkt, so
daß diese zum Öffnen der Schließvorrichtung in die Lösestellung gebracht werden können.
Geht der Schlüssel verloren und ist kein Ersatzschlüssel zur Hand oder anfertigbar,
so ist das Schloß wertlos und muß gegen ein anderes ausgetauscht werden. Bekannt
sind auch sog. Permutationsschlösser, das sind schlüssellose Schlösser, bei denen
das Schlüsselgeheimnis als Zahlenfolge durch Verdrehen von Scheiben, Rädern usw.
einstellbar ist. Bei Kenntnis des Schlüsselgeheimnisses kann das Schloß geöffnet
werden. Hat ein Unbefugter auf irgendeine Weise das Schlüsselgeheimnis herausgefunden,
was einem Geübten beispielsweise durch Abhören beim Verdrehen der Zahlenscheiben möglich
ist, so ist dieses Permutationsschloß ebenfalles wertlos und kann seinen Zweck nicht
mehr erfüllen. Abgesehen davon sind diese Schlösser in ihrem Einsatz begrenzt und
wegen der fehlenden Sicherheit gegenüber Unbefugten meist unzuverlässig.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine aus Schlüssel und Schloß bestehende
Schließvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die überall einsetzbar
ist, so daß der Befugte nur einen einzigen Schlüssel für sämtliche Schlösser benötigt,
wobei sichergestellt sein soll, daß ein Unbefugter nicht in der Lage ist, die Schließvorrichtung
zu öffnen. Sollte jedoch ein Unbefugter das Schlüsselgeheimnis, beispielsweise durch
eine Unachtsamkeit des befugten Benutzers, herausgefunden haben, so soll es dem Befugten
ohne weiteres und ohne Zuhilfenahme von Werkzeug möglich sein, das Schlüsselgeheimnis
jederzeit zu ändern. Der Befugte soll also das Schlüsselgeheimnis schnell und ohne
Schwierigkeiten teilweise oder vollständig ändern können. Die Schließvorrichtung
soll kompakt ausgebildet und vielseitig einsetzbar sein. Ein Abtasten oder Abhören
des Schlüsselgeheimnisses durch Unbefugte soll nicht möglich sein.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Erfindung die im kenn zeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 angegebenen Gestaltungsmerkmale vorgesehen. In den weiteren Ansprüchen
sind für die Aufgabenlösung vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen beansprucht.
[0005] Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung weist also innerhalb des Schlosses in zentraler
Anordnung eine Welle mit Nocken auf, die mit diametral gegenüberliegenden Verriegelungs-
oder Sperrelementen zusammenwirken. An den Sperrelementen sind Blockieransätze angebracht.
Weiterhin sind Sperreinheiten vorgesehen, die in der richtigen, d.h. dem Schlüsselgeheimnis
entsprechenden Stellung beim Verdrehen der Schloßwelle bei an dieser angekuppeltem
Schlüssel ein Nachgeben bzw. Verschwenken der Sperrelemente zulassen, so daß die Schloßwelle
in die Lösestellung verdreht werden kann. Die Sperrelemente selbst sind federnd nachgiebig
ausgebildet und verschwenken beim Zurückdrehen der Schloßwelle selbsttätig wieder
in die Ausgangslage. Die Verschiebung der Sperreinheiten in die Entriegelungsstellung
erfolgt durch Stößel am Schlüssel, die jeweils um einen bestimmten, dem Schlüsselgeheimnis
(Code) entsprechenden Betrag axial vorstehen und beim Aufstecken des Schlüssels auf
die Schloßwelle die Sperreinheiten jeweils um den Betrag ihrer wirksamen Länge, mit
der sie aus dem Schlüsselkörper vorstehen, nach innen verlagern, bis ein Durchbruch
der Sperreinheiten in Übereinstimmung mit dem Verlagerungsweg der Blockieransätze
der Sperrelemente steht. In diese Durchbrüche treten die Blockieransätze ein, wodurch
das Verschwenken der Sperrelemente überhaupt erst möglich ist.
[0006] Nach einem wesentlichen Merkmal der Erfindung sind die Sperr einheiten zweiteilig
ausgebildet, und zwar bestehen sie jeweils aus einem gleitend verschiebbaren Führungsteil,
der unter der Wirkung einer Druckfeder steht, und einem innerhalb des Führungsteils
gleitend angeordneten Sperrteil, der die dem jeweiligen Blockieransatz angepaßte
Durchbrechung trägt. In der entriegelten Stellung, bei der die Verriegelungs- bzw.
Sperrelemente durch die Nocken der Schloßwelle nach außen verschwenkt sind und die
Blockieransätze in die Durchbrechungen der Sperrteile eingreifen und somit die Sperrteile
festhalten, können nunmehr die Führungsteile axial verschoben werden, d.h. die relative
Lage der Sperrteile innerhalb der Führungsteile wird geändert, was bedeutet, daß
es zu einer entsprechenden Änderung des Schlüsselgeheimnisses des Schlosses kommt.
Die axiale Verschiebung der Führungsteile wird bei aufgestecktem Schlüssel durch die
Änderung des Schlüsselgeheimnisses vorgenommen, d.h. bei der Einstellung der wirksamen
Längen der Stößel des Schlüssels wird diese Einstellung unmittelbar auf die Führungsteile,
also die Sperreinheiten des Schlosses, übertragen. Es bedarf also keiner besonderer
Werkzeuge oder Einrichtungen, noch ist ein Auswechseln der Sperreinheiten erforderlich.
Auch Ungeübte können auf diese Weise schnell den Code des Schlosses ändern, indem
sie bei aufgestecktem Schlüssel lediglich dessen Code ändern. Dieser neue Code des
Schlüssels wird also unmittelbar bei Änderung auch dem Code des Schlosses "aufgeprägt".
Eine solche Neueinstellung des Schlüsselgeheimnisses bzw. Codes ist jedoch nur demjenigen
möglich, der das momentane Schlüsselgeheimnis kennt. Ein Unbefugter kann also keine
Code-Änderung herbeiführen.
[0007] Die Erfindung zeichnet sich weiterhin durch eine Tastsperre aus, die ein Ertasten
des eingestellten Codes durch Unbefugte wirksam verhindert. Zu diesem Zweck trägt
die Schloßwelle einen weiteren als Vierkant ausgebildeten Nocken, der mit den Verriegelungs-
bzw. Sperrelementen zugeordneten federnden Rasteinrichtungen zusammenwirkt. Die Vorderkante
dieser Rasteinrichtungen, an der noch ein Verstärkungsteil angeordnet sein kann,
ist als Rastkante ausgebildet. Bei einer geringen Verdrehung der Schloßwelle legt
sich der Vierkant an die Rasteinrichtungen an und verschwenkt sie nach außen, so daß
die Rastkante zum Eingriff in an der Unterseite der Sperreinheiten angeordnete Rastzähne
kommt und auf diese Weise die Sperreinheiten arretiert, so daß eine Verschiebung
nicht möglich ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung weist einen kompakten Aufbau auf und läßt
sich leicht anstelle herkömmlicher Schließvorrichtungen einbauen. Sie besitzt hohe
Sicherheit gegenüber Unbefugten. Dem Befugten ist es jederzeit und ohne Schwierigkeiten
möglich, den Code des Schlosses zu ändern, was zu einer weiteren Erhöhung der Sicherheit
beiträgt. Sind im Schloß vier Sperreinheiten vorhanden, die sich jeweils um zehn Stufen
verstellen lassen, so ergeben sich zehntausend verschiedene Einstellmöglichkeiten.
Bei sechs Sperreinheiten erhöhen sich die Einstellmöglichkeiten auf eine Million,
so daß die Schließvorrichtung dem jeweils geforderten Sicherheitsgrad angepaßt werden
kann. Da die Schließvorrichtung überall eingesetzt werden kann, sei es im Auto, an
Türen, Schließfächern, Tresoren usw., ergibt sich der weitere Vorteil, daß mit nur
einem Schlüssel sämtliche Schlösser betätigt werden können. Da das Schlüsselgeheimnis
des Schlosses unmittelbar am Schlüssel eingestellt wird, kann bei Verlust des Schlüssels
ein beliebiger anderer bauartgleicher Schlüssel verwendet werden. Ein Ertasten oder
Abhören des Schlüsselgeheimnisses durch Unbefugte ist ausgeschlossen.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch das Schloß der Schließvorrichtung in vergrößerter schematischer
Darstellung,
Fig. 2 die wesentlichen Einzelteile einer Schloßhälfte mit Schloßwelle im auseinandergezogenen
Zustand (sog. Explosionsdarstellung),
Fig. 3 den Schlüssen der Schließvorrichtung im schematischen Längsschnitt, verkleinert
dargestellt,
Fig. 4 eine Stirnansicht des Schlüssels gemäß Pfeil IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine andere Ausführungsform des Führungsteils einer der innerhalb des Schlosses
angeordneten Sperreinheiten und
Fig. 6 bis 11 jeweils eine verkleinerte schematische Darstellung einer Hälfte des
Schlosses in verschiedenen Stadien des Schließvorganges.
[0010] Das in Fig. 1 im Längsschnitt gezeigte Schloß besteht aus dem eigentlichen Schloßkörper
1, der im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist und in zentraler Anordnung die
Schloßwelle 2 aufnimmt. Die Schloßwelle 2, die im übrigen, wie auch weitere Einzelteile
des Schlosses 3, deutlich auch in Fig. 2 zu erkennen ist, weist zwei diametral gegenüberliegende
Nokken 4 und 5 auf. An diese Nocken 4 und 5 schließt ein Vierkant 6 an, während
das folgende Wellenende als Kupplung 7 zum Aufstecken des Schlüssels 8, der im Zusammenhang
mit Fig. 3 und 4 noch näher beschrieben wird, ausgebildet ist. Am anderen Wellenende
9 ist ein nicht weiter gezeigtes, auf die eigentliche, ebenfalls nicht dargestellte
Schloßfalle einwirkendes Schließelement angeordnet.
[0011] Die beiden diametral gegenüberliegenden Verriegelungs- oder Sperrelemente 10 und
11, die als federnd nachgiebige Platten in einstückiger Ausbildung gestaltet sind,
tragen jeweils zwei Blockieransätze 12. In der verriegelten Stellung des Schlosses
3, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, liegen die Blockierensätze 12 an den Sperreinheiten
13 an und verhindern wegen der an der Schloßwelle 2 angeordneten Nocken 4, 5 ein Verdrehen
der Schloßwelle 2 und damit ein Öffnen des Schlosses 3. Die gerade erwähnten Sperreinheiten
13 sind in entsprechenden Aussparungen des Schloßkörpers 1 angeordnet und stehen
unter der Wirkung der Druckfedern 14, die jeder Sperreinheit 13 zugeordnet sind und
über einen Fortsatz 15 an den Sperreinheiten 13 gehalten und zentriert sind. Das andere
Ende der Druckfedern 14 stützt sich am Schloßkörper 1 ab. Jede Sperreinheit 13 besteht
aus einem Führungsteil 16 und einem Sperrteil 17, das innerhalb des Führungsteils
16 in einer Vertiefung 18 desselben angeordnet ist. Die Sperreinheiten 13 sind innerhalb
ihrer Aussparungen in Axialrichtung verschiebbar, werden jedoch von der Druckfeder
14 in der in Fig. 1 gezeigten Position gehalten, bei der die Kontaktflächen 19 etwa
bündig mit der Stirnseite 20 des Schloßkörpers 1 abschließen. Die innerhalb der Führungsteile
16 angeordneten Sperrteile 17 wiederum sind in ihrer Lage relativ zum jeweiligen Führungsteil
16 verschiebbar. In den Führungsteilen 16 sind langlochartige Durchbrechungen 21
vorgesehen, in die die Blockieransätze 12 eintreten können. In den Sperrteilen 17
sind Durchbrüche 22 angeordnet, deren Abmessungen den Querschnittsabmessungen der
Blockieransätze 12 entsprechen und diesen angepaßt sind. An den Sperrteilen 17 sind
weiterhin Zähne 23 vorgesehen, und zwar soviel, daß insgesamt zehn Zahnlücken gebildet
sind, in die jeweils eine Arretierfeder 24 mit ihrer hakenartig ausgebildeten Arretierkante
25 eingreifen kann und damit das Sperrteil 17 in seiner relativen Lage zum Führungsteil
16 festlegt. Die Arretierfedern 24 sind im wesentlichen als Flachbiegefedern gestaltet.
Sie sind innerhalb des je weiligen Führungsteils 16 über dem zugehörigen Sperrteil
17 angeordnet; ihr dem hakenartigen Ende 25 entgegengesetztes Ende 26 liegt innerhalb
eines Einschnitts 27 des Führungsteils 16.
[0012] Die Vertiefungen 18 der Führungsteile 16 sind zu den Seiten hin offnen, wie deutlich
insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist. Die seitliche Führung der in den Vertiefungen
18 liegenden Sperrteile 17 erfolgt zum einen gegeneinander, d.h. die Sperrteile 17
kontaktieren sich mit ihren einander zugewandten Seitenflächen, und zum anderen an
den Seitenflächen der die Führungsteile 16 aufnehmenden Aussparungen im Schloßkörper
1. Eine Variante des Führungsteils 16 ist in Fig. 5 gezeigt. Bei diesem Führungsteil
16 ist die das Sperrteil 17 aufnehmende Vertiefung 18 allseitig abgegrenzt, weil zusätzliche
Längswände 28 vorgesehen sind, an denen das Sperrteil 17 mit seinen Seitenflächen
gleitend anliegt. Hierdurch wird eine verbesserte Führung der Sperrteile 17 innerhalb
der Führungsteile 16 erreicht. Es sei noch erwähnt, daß jeweils zwei Sperreinheiten
13 paarweise nebeneinanderliegend und diametral gegenüberliegend vorgesehen sind,
d.h. insgesamt sind innerhalb des Schloßkörpers 1 vier Sperreinheiten 13 angeordnet.
Selbstverständlich können noch weitere Sperreinheiten 13, soweit der Platz dies zuläßt,
angeordnet sein.
[0013] Um ein Ertasten des Schlüsselgeheimnisses durch Unbefugte wirksam zu verhindern,
ist zwischen jedem Sperr- oder Verriegelungselement 10, 11 und den zugehörigen Sperreinheiten
13 eine Rastvorrichtung 29 angeordnet. Die diametral gegenüberliegenden Rastvorrichtungen
29 bestehen aus Bandmaterial und sind einstückig miteinander ausgebildet, wobei durch
die Umfalzungen 30 Stützflächen für die Druckfedern 14 gebildet werden. Das freie
Ende der Rastvorrichtungen 29 ist abgebogen und als Rastkante bzw. Rastzahn 31 gestaltet.
Im Bereich dieser Rastkanten 31 ist ein Verstärkungsteil 32 angeordnet, das geringfügig
über die Rastkante 31 vorsteht, so daß ein zweiter Rastzahn 33 entsteht. Die Rastvorrichtungen
29 bestehen aus Bandmaterial und sind zumindest im Bereich zu den Rastkanten 31 hin
federnd gestaltet. Sie weisen einen Durchbruch 34 zum Durchtritt der Blockieransätze
12 auf und sind von den Durchbrüchen 34 ausgehend mit zwei Einschnitten 35 versehen,
wodurch sich das federnde Verhalten ergibt bzw. verbessert wird. Die Rastzähne bzw.
Rastkanten 31, 33 wirken mit an der Unterseite der Führungsteile 16 angeordneten
Rastzähnen 36 zusammen. Sowohl an den Sperr- bzw. Verriegelungselementen 10 als auch
an den Rastvorrichtungen 29 sind langlochartige Ausnehmungen bzw. Durchbrechungen
37, 38 vorgesehen. In diese Durchbrechungen 37, 38 greifen Fortsätze 39 an der Unterseite
der Führungsteile 16 ein, wodurch die Führung verbessert wird. Gleichzeitig wird hierdurch
der Verschiebeweg der Sperreinheiten 13 in Axialrichtung begrenzt. Die Verstärkungsteile
32 liegen am Vierkant 6 der Schloßwelle 2 an, so daß die Rastkanten 31, 33 bei geringer
Verdrehung der Schloßwelle 2 zwischen die Rastzähne 36 der Sperreinheiten 13 einfallen
und auf diese Weise ein Verschieben der Sperreinheiten 13 bzw. deren Führungsteile
16 verhindern. Der Zweck dieser Einrichtung wird weiter unten noch näher erläutert.
[0014] Zur Betätigung des Schlosses 3 dient der in Fig. 3 und 4 in verkleinertem Maßstab
gezeigte Schlüssel 8. Dieser Schlüssel 8 weist Stößel 37 auf, die längeneinstellbar
sind. Die Stößel 37 liegen an einem Exzenter bzw. einer Spiralfläche 38 an, die drehfest
mit dem jeweiligen Einstellrad 39, das von außen von Hand verdreh- und einstellbar
ist, verbunden sind. Eine Rastfeder 40, die jedem Einstellrad 39 zugeordnet ist, fällt
bei jedem Einstellschritt in eine Einkerbung am Umfang des Einstellrads 39 ein und
hält das eingestellte Rad 39 in dieser Position. Außerdem ist es dadurch möglich,
aufgrund der Ratschengeräusche eine Einstellung der Einstellräder bzw. -scheiben 39
auch bei Dunkelheit vorzunehmen, ohne daß die am Einstellrad angebrachten Ziffern
zu erkennen sind. Die drehfest am Griff 41 des Schlüssels 8 angebrachte Gegenkupplung
42 korrespondiert mit der Kupplung 7 der Schloßwelle 2.
[0015] Sind die Stößel 37 entsprechend dem Schlüsselgeheimnis des Schlosses 3 eingestellt,
d.h. sind ihre wirksamen Längen, mit denen sie über die Schlüsselstirnfläche 43 vorstehen,
über die Einstellräder 39 und Spiralflächen 38 eingestellt worden, so werden die Sperreinheiten
13 beim Ankuppeln des Schlüssels 8 an der Schloßwelle 2 um den Betrag der wirksamen
Länge des Stößels 37 zurückgeschoben entgegen der Wirkung der Druckfedern 14. Jeder
Sperreinheit 13 ist ein Stößel 37 zugeordnet. Dabei gelangen die Durchbrüche 22 der
Sperrteile 17 in den Verlagerungsweg für die Blockieransätze 12 der Verriegelungselemente
10, die beim Verdrehen der Schloßwelle 2 nach außen federn bzw. nachgeben oder verschwenken
können und das Verdrehen der Schloßwelle 2 von der verriegelten in die entriegelte
Stellung zulassen.
[0016] Die Wirkungsweise und Funktion der Schließvorrichtung werden nun unter Zuhilfenahme
der Fig. 6 bis 11 näher erläutert. Diese Fig. zeigen lediglich die eine Hälfte des
Schlosses in schematischer Darstellung, und zwar in verschiedenen Stadien des Schließvorganges.
Fig. 6 entspricht im wesentlichen dem in Fig. 1 gezeigten Zustand des Schlosses, das
sich in der verriegelten oder Schließstellung befindet. Die Arretierfeder 24 ist
mit den Zähnen 23 des Sperrteils 17 verrastet; das Sperrteil 17 ist innerhalb des
Führungsteils 16 verblockt und in seiner Lage zum Führungsteil 16 festgelegt. In Fig.
7 ist die Schloßwelle 2 um einen geringen Betrag verdreht, wobei die Sperreinheit
13 an ihrem Platz verbleibt, also nicht verschoben ist. Durch die geringfügige Verdrehung
der Schloßwelle 2 drückt der Vierkant 6 der Welle 2 über das Verstärkungsteil 32
die Rasteinrichtung 29 mit den Rastkanten 31, 33 in die Zahnlücken der Rastzähne 36
des Führungsteils 16. Damit ist ein Einschieben des Führungsteils 16 und damit der
Sperreinheit 13 nicht mehr möglich; ein Abtasten oder Abhören des Schlüsselgeheimnisses
des Schlosses wirksam verhindert. In Fig. 8 ist das Schloß in der Lage bei zngekuppeltem
Schlüssel (nicht dargestellt) mit richtig eingestellten Stößeln entsprechend dem
Schlüsselgeheimnis oder Code gezeigt. Durch den auf die Kontaktfläche 19 des Führungsteils
16 bzw. der Sperreinheit 13 einwirkenden Stößel 37 des Schlüssels 8 wird die entsprechende
Sperreinheit 13 in die Entriegelungsposition gebracht, in der der Durchbruch 22 des
Sperrteils 17 exakt in die Bewegungsbahn des jeweiligen Blockieransatzes 12 gelangt.
Die Schloßwelle 2 kann nun mit Hilfe des Schlüssels 8 verdreht werden, bis die Nocken
4, 5 die Verriegelungs-- bzw. Sperrelemente 10 bzw. 11 vollständig nach außen verschwenkt
haben und die Blockieransätze 12 in die Durchbrüche 22 der Sperrteile 17 eingetreten
sind. Gleichzeitig wird in dieser Stellung, die in Fig. 9 dargestellt ist, durch den
Blockieransatz 12 die Arretierfeder 24 aus der Raststellung gehoben, so daß die Blockierung
des Sperrteils 17 innerhalb des Führungsteils 16 aufgehoben ist. In dieser Stellung
ist auch die Verrastung zwischen Rasteinrichtung 29 und Führungsteil 16 aufgehoben,
die nur dann besteht, wenn die Schloßwelle 2 um einen geringen Betrag verdreht ist,
wie in Fig. 7 gezeigt. Nun kann die wirksame Länge der Stößel 37 durch Verdrehen der
Einstell räder 38 bei angekuppeltem Schlüssel verändert werden. Die Führungsteile
16 folgen unter der Wirkung der Druckfedern 14 jeder Änderung der Längeneinstellung
der Stößel 37, während die Sperrteile 17 durch die Blockieransätze 12 in ihrer Lage
festgehalten sind. Auf diese Weise werden die Führungsteile 16 relativ zu den Sperrteilen
17 verlagert. Während das Sperrteil 17 in Fig. 9 wie auch in den Fig. 6 bis 8 in Stufe
9 gehalten ist, wurde das Führungsteil 16 durch die Stößeleinstellung (= Einstellung
des Schlüsselgeheimnisses am Schlüssel) in Fig. 10 auf Stufe 5 verlagert, d.h. nimmt
nun relativ zum Sperrteil 17 eine Stellung entsprechend der Zahl 5 des zugehörigen
Stößels ein. Diese Neueinstellung des Codes ist aber nur demjenigen möglich, der die
momentane Code-Einstellung des Schlosses kennt, denn nur dann ist überhaupt ein Verdrehen
der Schloßwelle 2 möglich; andernfalls kann der Unbefugte die Schloßwelle 2 nur um
einen sehr geringen Betrag verdrehen, wie in Fig. 7 gezeigt, wobei es dann zum Blockieren
der Sperreinheiten 13 kommt. In Fig. 11 schließlich ist das Schloß bei abgezogenem
Schlüssel gezeigt; die Schloßwelle 2 ist wieder in die Anfangsstellung verdreht, die
Blockieransätze 12 sind aus den Durchbrüchen 22 herausgefahren. Die Arretierfeder
24 greift wieder in die Verzahnung 23 am Sperrteil 17 ein und hält diesen in Bezug
auf den Führungsteil 16 in der neuen Position. Die Sperreinheiten 13 sind wieder
unter der Wirkung der Druckfedern 14 in die Ausgangsposition gelangt. Das Schloß wurde
also durch einfaches Verdrehen der Einstellräder am Schlüssel auf ein neues Schlüsselgeheimnis
umprogrammiert, was auch von Ungeübten ohne irgendwelches Werkzeug vorgenommen werden
kann, wenn sie nur die momentane Code-Einstellung des Schlosses kennen. Eine solche
Umprogrammierung des Schlosses ist jederzeit möglich und immer dann zu empfehlen,
wenn durch Indiskretion die Code-Einstellung unbefugten Personen bekanntgeworden
ist.
[0017] Abschließend sei noch erwähnt, daß am Griff des Schlüssels eine Verschlüsselungstabelle
angeordnet sein kann, die es dem Befugten ermöglicht, das jeweilige Schlüsselgeheimnis,
daß sich als Ziffernfolge darstellt, sich als Wort zu merken, was natürlich wesentlich
einfacher ist.
1. Aus Schlüssel und Schloß bestehende Schließvorrichtung mit einer innerhalb des
Schlosses angeordneten, im verreigelten Zustand blockierten Welle, deren eines Wellenende
als Kupplung zum drehfesten Aufstecken des zur Einstellung des Schlüsselgeheimnisses
mit längeneinstellbaren Stößeln versehenen Schlüssels ausgebildet ist, gekennzeichnet
durch wenigstens zwei innerhalb des Schlosses (3) diametral gegenüberliegende, mit
Nocken (4, 5) der Welle (2) zusammenwirkende, im entriegelten Zustand durch Verdrehen
der Welle (2) federnd nachgebende Verriegelungs- oder Sperrelement (10, 11), deren
Blockieransätze (12) in durch die Stößel, (37) des Schlüssels (8) verschiebbare Sperreinheiten
(13) eingreifen, die jeweils aus einem unter der Wirkung einer Feder (14) stehenden
Führungsteil (16) und einem innerhalb des Führungsteils (16) gleitend angeordnetem
Sperrteil (17) mit dem jeweiligen Blockieransatz (12) angepaßter Durchbrechung (22)
bestehen, wobei das Führungsteil (16) im entriegelten Zustand bei gekuppeltem Schlüssel
(8) und durch den Blokkieransatz (12) festgehaltenem Sperrteil (17) entsprechend
der Einstellung der wirksamen Stößellänge am Schlüssel (8) relativ zum Sperrteil (17)
verschiebbar ist.
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Führungsteil
(16) eine langlochähnliche Durchbrechung (21) angeordnet ist, die vom jeweiligen
Blockieransatz (12) im entriegelten Zustand durchgriffen ist.
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrteile
(17) Sperr- oder Rastzähne (23) aufweisen, zwischen die im verriegelten Zustand Arretierfedern
(24) eingreifen, die im entriegelten Zustand durch die Blockieransätze (12) von den
Sperrzähnen (23) abgehoben sind.
4. Schließvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Eingriffsende
(25) der als Flachbiegefeder ausgebildeten Arretierfedern (24) hakenartig gestaltet
ist.
5. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsteile (16) rechteckig mit einer Vertiefung (18) zur Aufnahme der ebenfalls
rechteckig gestalteten Sperrteile (17) ausgebildet sind.
6. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die eine Stirnseite der Führungsteile (16) die Kontaktflächen (19) für die Stößel
(37) des Schlüssels (8) bilden, während an der anderen Stirnseite ein zapfenartiger
Fortsatz (15) für die als Druckfeder ausgebildete Feder (14) angeordnet ist.
7. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Sperr- order Verriegelungselemente (10, 11) einstückig miteinander ausgebildet
sind und aus federndem Material bestehen.
8. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen jedem Sperr- oder Verriegelungselement (10, 11) und den zugehörigen Sperreinheiten
(13) jeweils eine zumindest teilweise federnde Rastvorrichtung (29) angeordnet ist,
die an einem an der Schloßwelle (2) angeordnetem Vierkant (6) anliegt und deren Rastkante
(31) bei geringer Verdrehung der Schloßwelle (2) aus der verriegelten Position in
an der Unterseite der Führungsteile (16) angeordnete Rastzähne (36) unter Arretierung
der Führungsteile (16) eingreifen.
9. Schließvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Rastvorrichtungen
(29) Durchbrüche (34) zum Durchtritt der Blockieransätze (12) der Sperr- oder Verriegelungselemente
(10, 11) angeordnet sind.
10. Schließvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Rastkante der Rastvorrichtung (29) ein mit dem Vierkant (6) der Schloßwelle (2)
zusammenwirkender Verstärkungsteil (32) unter Bildung eines weiteren Rastzahnes (33)
angeordnet ist.
11. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastvorrichtungen (29) einstückig miteinander aus Federbandmaterial gebildet
sind.
12. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Unterseite der Führungsteile (16) Vorsprünge (39) angeordnet sind, die
in langlochartige Durchbrüche (37, 38) der Sperr- bzw. Verriegelungselemente (10,
11) und ggf. der Rastvorrichtungen (29) eingreifen.