(19)
(11) EP 0 280 752 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1988  Patentblatt  1988/36

(21) Anmeldenummer: 87103014.4

(22) Anmeldetag:  04.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24D 19/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Viessmann Werke GmbH & Co.
D-35107 Allendorf (Eder) (DE)

(72) Erfinder:
  • Viessman, Hans, Dr.
    D-3559 Battenberg/Eder (DE)

(74) Vertreter: Beetz & Partner Patentanwälte 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur Raumtemperaturregelung


    (57) Die Heizungsanlage besteht aus einem Wärmeerzeuger (W, WP), einer Heizkreisumwälzpumpe (HP), die mindestens zwei Leistungsstufen hat oder deren Leistung stetig variabel ist und die in einem Heizkreis (H) angeordnet ist und das von einem Mischventil (M) oder einem Umschaltventil (U) in den Heizkreis (H) geleitete Wärmeträgermedium im Heizkreis (H) umwälzt. Eine Regelein­richtung (R), z. B. mit Zweipunktverhalten, weist einen zusätzlichen Ausgang (SII) auf, an dem, vorzugsweise ver­zögert, ein Stellsignal abgegeben wird, sobald die Ist­temperatur (ϑR) um einen bestimmten Temperaturwert (Δϑ) unter die Solltemperatur (ϑRSoll) abgefallen ist. Mit diesem zusätzlichen Stellsignal wird erfindungsgemäß die an den Verbraucher abgegebene Heizleistung um einen bestimmten Betrag erhöht, so daß die Isttemperatur ener­giesparend und kostengünstig wieder auf die Solltemperatur erhöht wird. Der Raumtemperatursensor ist vorteilhaft konstruktiv so ausgebildet, daß er rascher als die Wände des Raums, aber träger als die Raumluft, Temperatur­änderungen unterliegt und diese signalisiert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Raumtemperaturregelung, die sich insbesondere für Heizungsanlagen kleiner Leistung, z.B. zum Beheizen einer Etage, eignet, und auch unter Berücksichtigung von kurz­zeitgen schnellen Änderungen von Störgrößen (z. B. durch kurzzeitiges Öffnen von Fenstern) eine Anpassung der er­zeugten Heizleistung an sich verändernde Raumtemperaturen ermöglicht, nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 17.

    [0002] Bei bekannten, einfacher ausgestalteten Raumtemperaturre­gelungen wird die Temperatur und damit die an einen in einem Heizkreis angeordneten Wärmeverbraucher, der z.B. ein Warmwasserheizkörper sein kann, abgegebene Wärmemenge­durch die Stellung eines Mischventils bestimmt, welches das von einem Wärmeerzeuger erwärmte Wärmeträgermedium mit dem entsprechenden Rücklauf des Heizkreises mischt. Die Stellung des Mischventils wird dabei von einer Regeleinrichtung, z.B. einer Zweipunkt-Thermostatregel­einrichtung, über eine Stelleinrichtung gesteuert, beispielsweise in Abhängigkeit von der Außentemperatur.

    [0003] Im Heizkreis kann ferner eine Heizkreisumwälzpumpe vorge­sehen sein, deren Betrieb auch mit der Stellung des Mischventils gekoppelt sein kann.

    [0004] Bei der Raumtemperaturregelung herkömmlicher Art ist der Thermostat bzw. Regler zumeist mit einem im zu beheizenden Raum befindlichen Temperaturfühler verbunden.

    [0005] Aus der DE-OS 30 32 089 ist eine Abschalteinrichtung für die Umwälzpumpe einer geregelten Heizanlage mit Mischven­til bekannt, das durch Stellimpulse entsprechend der Soll/Ist-Differenz der Temperatur auf- bzw. zugestellt wird, bei der zur Abschaltung der Umwälzpumpe in sicherer und störunanfälliger Weise die Zahl der auf den letzten Auf-Impuls folgenden Zu-Impulse in einem Zähler summiert und bei Erreichen einer vorbestimmten und fest eingestellten Gesamtzahl die Pumpe so lange abgeschaltet wird, bis der erste Auf-Impuls sie wieder einschaltet.

    [0006] Aus der DE-PS 33 10 367 sind ein Verfahren und eine Vor­richtung zur Einzelraumtemperaturregelung bekannt, bei denen unter Berücksichtigung der gemessenen Raumluft­temperatur bzw. der gemessenen Wandoberflächentemperatur die Wärmequelle geregelt wird.

    [0007] Dies erfolgt so, daß in der nichtstationären Aufheizphase die Raumlufttemperatur unter Vorgabe einer über der an­fänglichen Wandoberflächentemperatur liegenden Raumluft-­Solltemperatur als Regelgröße herangezogen wird,
    die nichtstationäre Aufheizphase unter Verwendung der Raumlufttemperatur als Regelgröße durchgeführt wird, bis die Wandoberflächentemperatur nur noch höchstens um eine vorgegebene Temperaturdifferenz niedriger ist als die Raum­luft-Solltemperatur, und
    in der anschließenden quasistationären Regelphase die Wandoberflächentemperatur unter Vorgabe einer Wandober­flächen-Solltemperatur als Regelgröße verwendet und die Wärmequelle dann eingeschaltet wird, wenn die Wandober­flächentemperatur unterhalb der Untergrenze der Schalt­hysterese liegt und die Wärmequelle dann abgeschaltet wird, wenn die Raumlufttemperatur die Obergrenze der Schalthysterese überschreitet, bzw., wenn die Wandober­flächentemperatur schon vor der Raumlufttemperatur ihren Sollwert erreicht hat.

    [0008] Um jedoch auch für Heizkessel kleinerer Leistung, die z.B. nur eine Etage beheizen, eine preisgünstige, energiespa­rende und zugleich komfortable Regelung zu ermöglichen, ist es wünschenswert, die Heizleistung nicht bei jeder kurzzeitigen Erhöhung der Störgröße zu erhöhen, ohne daß die Behaglichkeit beeinflußt wird.

    [0009] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Raumtemperaturregelung auf Heizungssysteme kleinerer thermischer Leistung anzugeben, die auf ein Ab­sinken der Raumtemperatur mit einer entsprechenden Erhöhung der Heizleistung ansprechen und die eine konstruktiv einfa­che, preisgünstige und trotzdem komfortable Regelung ermög­lichen.

    [0010] Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst. Vorteilhafte Aus­führungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0011] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Raumtemperaturregelung bei mono- und bivalenten, zentralen und dezentralen, mit einem flüssigen Wärmeträgermedium betriebenen Heizungs­anlagen mit mindestens einem mit gasförmigem, festem und/oder flüssigem Brennstoff und/oder elektrisch beheiz­ten Wärmeerzeuger und einem zwischen Wärmeerzeuger und Heizkreis vorgesehenen Mischventil mit Stellantrieb oder einem Umschaltventil, die von einer Regeleinrichtung ge­steuert sind, und einer im Heizkreis angeordneten Heiz­kreisumwälzpumpe, wobei abhängig von einer der Regel­einrichtung vorgegebenen Solltemperatur und von einer von mindestens einem Temperaturfühler gemessenen Isttemperatur eine Stellgröße für die an mindestens einen Wärme­verbraucher im Heizkreis abzugebende Heizleistung gebildet und Wärme mit einer gegebenen Heizleistung an die Wärmeverbraucher abgegeben wird, wenn die Isttemperatur unter die Solltemperatur abfällt, ist dadurch gekenn­zeichnet, daß die an den Verbraucher abgegebene Heiz­leistung kontinuierlich oder stetig mit einer vorgegebenen und ggfs. wählbaren Regelkennlinie oder sprunghaft in mindestens einer Stufe um einen bestimmten Betrag erhöht wird, sobald und mindestens solange die Isttemperatur um eine vorgegebene Temperaturdifferenz unter die Solltem­peratur abgefallen ist.

    [0012] In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver­fahrens kann die Heizleistung durch Erhöhung der Förder­leistung der Heizkreisumwälzpumpe und/oder der von dem Mischventil übertragenen Wärmemenge und/oder der Heiz­leistung des Wärmeerzeugers und/oder durch Umschalten des Umschaltventils oder Erhöhung des Tastverhältnisses bei impulsgesteuertem Umschaltventil erhöht werden.

    [0013] Dabei kann der Betrag der Erhöhung der Heizleistung nach einem vorgegebenen Programm bestimmt werden oder auch ge­stuft in mindestens einer Stufe sein.

    [0014] Vorteilhafterweise setzt bei dem erfindungsgemäßen Verfah­ ren die Erhöhung der Leistung eine bestimmte kurze Zeit­dauer nach dem Zeitpunkt des Abfalls der Isttemperatur ein.

    [0015] Die erhöhte Heizleistung wird mindestens so lange auf­rechterhalten, bis die Isttemperatur höher wird als die um die vorgegebene Temperaturdifferenz verminderte Soll­temperatur und höchstens so lange, bis die Isttemperatur die Solltemperatur überschreitet.

    [0016] Als weitere vorteilhafte Maßnahme kann bei dem erfindungs­gemäßen Verfahren vorgesehen sein, daß der Betrag der Er­höhung der Heizleistung in Abhängigkeit von der tatsäch­lichen oder einer gespeicherten und ggfs. korrigierten theoretischen mittleren Außentemperatur und/oder dem Wär­mebedarf der Wärmeverbraucher bestimmt wird. Alternativ dazu kann der Betrag der Erhöhung der Heizleistung in Abhängigkeit von der Stellung des Mischventils bestimmt werden.

    [0017] Als Isttemperatur können alternativ die Raumlufttem­peratur, die Außentemperatur, die Wandtemperatur oder die Temperatur des vom Wärmeerzeuger erwärmten Wärmeträ­germediums erfaßt werden.

    [0018] In vorteilhafter Weiterbildung können die Solltemperatur des Wärmeerzeugers bzw. eines Heizkessels und/oder die Vor­lauftemperatur nach dem Mischventil nach der tatsächlichen oder einer gespeicherten und ggfs. korrigierten theore­tischen mittleren Außentemperatur gesteuert werden.

    [0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Raumtemperaturre­gelung bei mono- und bivalenten, zentralen und dezen­tralen, mit einem flüssigen Wärmeträgermedium betriebenen Heizungsanlagen mit mindestens einem mit gasförmigem, festem und/oder flüssigem Brennstoff und/oder elektrisch beheizten Wärmeerzeuger, einem ihm nachgeschalteten, in einen Heizkreis eingeschalteten Mischventil oder minde­stens einem Umschaltventil, die eine von der Stellung abhängige Heizleistung an einen oder mehrere im Heizkreis befindliche Wärmeverbraucher abgeben, und einer im Heiz­kreis vorgesehenen Heizkreisumwälzpumpe, wobei der Wärme­erzeuger gegebenenfalls variable, steuerbare Heizleistung aufweist und die Heizkreisumwälzpumpe gegebenenfalls bei zwei oder mehreren unterschiedlichen Drehzahlen bzw. entsprechenden Förderdurchsätzen betreibbar ist, eignet sich insbesondere zur Durchführung des oben erläuterten Verfahrens gemäß der Erfindung und umfaßt mindestens einen Temperaturfühler, der eine Isttemperatur erfaßt, und eine Regeleinrichtung, der direkt oder über eine Bedieneinheit oder einen Raumthermostaten eine Solltemperatur vorgegeben werden kann und die aus der Differenz der Solltemperatur und der Isttemperatur eine Stellgröße fur die Grund-Heiz­leistung bildet, die an die Wärmeverbraucher abgegeben wird, wenn die Isttemperatur unter die Solltemperatur abfällt, und ist gekennzeichnet durch ein Kompensations­glied innerhalb der Regeleinrichtung, das ein Stellsignal abgibt, sobald der Istwert der Raumtemperatur um eine vorgegebene Temperaturdifferenz unter den Sollwert der Raumtemperatur abgefallen ist, mindestens eine Stellein­richtung, die auf das Stellsignal anspricht und durch entsprechende Ansteuerung die Heizleistung des Wärme­erzeugers um einen bestimmten Betrag erhöht und/oder den Förderdurchsatz der Heizkreisumwälzpumpe durch Vergrö­ßerung der Drehzahl um einen bestimmten Betrag erhöht und/oder das Mischventil in Richtung einer weiteren Verringerung der Rücklaufbeimischung zum Vorlauf verstellt und/oder das bzw. die Umschaltventile so ansteuert, daß die Heizleistung des durchfließenden Wärmeträgermediums um einen bestimmten Betrag erhöht wird, wobei die Heiz­leistung mindestens so lange erhöht gehalten wird, wie die Isttemperatur um die vorgegebene Temperaturdifferenz unter der Solltemperatur liegt.

    [0020] Vorteilhafterweise sind die Stelleinrichtungen so ausge­bildet, daß die Erhöhung der Heizleistung stufenweise oder kontinuierlich bzw. stetig nach einer vorgegebenen Regel­kennlinie erfolgt.

    [0021] In vorteilhafter Weiterbildung kann die Regeleinrichtung so ausgelegt sein, daß der Betrag der Erhöhung der Heiz­leistung in Abhängigkeit von der tatsächlichen oder einer gespeicherten und ggfs. korrigierten theoretischen mitt­leren Außentemperatur und/oder dem Wärmebedarf der Wärme­verbraucher bestimmt wird.

    [0022] Das Kompensationsglied weist vorteilhafterweise ein erstes Zeitglied auf, das die Abgabe des Stellsignals um eine bestimmte kurze Zeitdauer vom Zeitpunkt des Einschaltens der Heizkreisumwälzpumpe bei Grundlastbedingungen verzö­gert.

    [0023] Vorteilhafterweise beträgt die vorgegebene Temperatur­differenz etwa 2 bis 3 K.

    [0024] Dabei kann die Regeleinrichtung vorteilhafterweise als Zweipunktregler arbeiten, der den Wärmeerzeuger, die Heiz­kreisumwälzpumpe und/oder das Mischventil bzw. das bzw. die Umschaltventile ansteuert.

    [0025] In weiterer vorteilhafter Ausbildung weist die Regeleinrichtung einen zusätzlichen zweiten Reglerausgang auf, der ebenfalls den Wärmeerzeuger, die Heizkreis­umwälzpumpe und/oder das Mischventil bzw. das bzw. die Um­schaltventile ansteuert und zur Erhöhung der Heizleistung aktiviert wird, wenn die Isttemperatur mindestens um die vorgegebene Temperaturdifferenz unter die Solltemperatur abgefallen ist.

    [0026] Statt des Zweipunktverhaltens der Regeleinrichtung kann diese auch als Dreipunktregler ausgestaltet sein, der den Wärmeerzeuger, die Heizkreisumwälzpumpe und/oder das Mischventil bzw. das bzw. die Umschaltventile ansteuert.

    [0027] Alternativ dazu kann die Regeleinrichtung auch als steti­ger Regler arbeiten.

    [0028] Es kann auch vorteilhaft sein, die Regeleinrichtung mit veränderlicher Regelkennlinie auszustatten.

    [0029] Die Regeleinrichtung weist in weiterer vorteilhafter Aus­bildung ein zweites Zeitglied auf, welches beim Einschal­ten der Heizkreisumwälzpumpe unter Grundlastbedingungen für eine vorgegebene Zeitdauer eine Ansteuerung der Heizkreisumwälzpumpe unter Vollastbedingungen bewirkt, um ein sicheres Anlaufen zu gewährleisten.

    [0030] Vorteilhafterweise gibt das zweite Zeitglied eine Zeit­dauer von etwa 1 bis 2 Sekunden vor.

    [0031] Zusammengefäßt werden durch die Erfindung ein vorteilhaftes Verfahren und eine vorteilhafte Vorrichtung zur Raum­temperaturregelung angegeben, wobei mit relativ einfachen Maßnahmen in der Regeleinrichtung auf eine plötzliche Temperatursenkung mit einer darauf vorzugsweise gedämpft initiierten Erhöhung der Heizleistung wieder eine komfor­table Raumtemperatur hergestellt wird.

    [0032] Dabei läßt sich vorteilhafterweise der durch die Erhöhung der Heizleistung bewirkte Temperaturanstieg über der Zeit in Abhängigkeit von der Außentemperatur und/ oder dem Wär­mebedarf des Verbrauchers einstellen.

    [0033] Durch die Erfindung wird also eine einfache kostengünstige und auch komfortable Raumtemperaturregelung geschaffen, durch die die Wärme dosiert vom Wärmeerzeuger um Verbrau­cher transportiert, Knackgeräusche im Rohrsystem vermieden und elektrische Energie eingespart werden kann.

    [0034] Im folgenden wird die Erfindung in einem Ausführungsbei­spiel anhand der Zeichnung näher beschrieben.

    [0035] Es zeigen:

    Fig. 1a, 1b jeweils ein Diagramm eines Heizungssy­stems mit der erfindungsgemäßen Vorrich­tung;

    Fig. 2a einen Temperaturgang über der Zeit;

    Fig. 2b in Form eines Zeitdiagramms durch den in Fig. 2a dargestellten Temperaturgang ausgelöste Schaltvorgänge der in Fig. 1 dargestellten Regeleinrichtung;

    Fig. 3a einen Temperaturgang über der Zeit, der sich bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ergibt;
    und

    Fig. 3b ein Zeitdiagramm von Leistungsstufen in Abhängigkeit von dem in Fig. 3a darge­stellten Temperaturgang.



    [0036] Fig. 1a zeigt ein Heizsystem mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

    [0037] Im einzelnen besteht das Heizsystem aus einem Wärmeerzeu­ger WP, der hier als Brenner für flüssige oder gasförmige Brennstoffe dargestellt ist. Der Wärmeerzeuger WP hat in der beispielhaft dargestellten Ausführungsform zwei Lei­stungsstufen I und II. Der Wärmeerzeuger WP erwärmt ein Wärmeträgermedium W in einem Heizkessel K auf die Temperatur ϑW. Das auf die Temperatur ϑW im Kessel K erwärmte Wärmeträgermedium W enthält die Wärmemenge Q₁, die je nach Stellung eines Umschaltventils U ganz oder teilweise an einen Heizkreis U abgegeben wird. Die an den Heizkreis abgegebene Wärmemenge Q₂ ist demnach zum einen durch die Stellung des Umschaltventils U und zum anderen durch die Förderleistung einer Heizkreisumwälzpumpe HP bestimmt. Die Förderleistung der Heizkreisumwälzpumpe HP ist in zwei Leistungsstufen I und II wählbar. Der von der primär erzeugten Wärmemenge Q₁ an den Heizkreis H abgegebene Anteil Q₂ wird von einem Wärmeverbraucher HK im Heizkreis H verbraucht. Zur Vereinfachung wird angenommen, daß im Heizkreis H keine Verluste im Leitungssytem entstehen.

    [0038] Die jeweiligen Leistungsstufen des Wärmeerzeugers WP bzw. der Heizkreisumwälzpumpe HP sowie die Stellung des Um­schaltventils U werden jeweils von Stellgliedern MWP, MHP bzw, MM eingestellt, die ihrerseits von einer Regel­einrichtung R Stellsignale erhalten.

    [0039] Die Regeleinrichtung R empfängt Signale über die Soll­temperatur ϑRSoll und die Isttemperatur ϑR sowie ggfs. ein die Stellung des Umschaltventils U angebendes Rück­führsignal FB. Die Isttemperatur ϑR kann eine in einem Raum gemessene Lufttemperatur, eine Wandtemperatur, die Temperatur im Vorlauf des Wärmeträgermediums oder die Außentemperatur sein.

    [0040] Vorteilhafterweise kann auch eine zweckmäßige Kombination der genannten Temperaturen zur Ermittlung einer Regelab­weichung der Isttemperatur ϑR von der Solltemperatur ϑRSoll verwendet werden.

    [0041] Üblicherweise wird durch die Regeleinrichtung die Ist­temperatur mit einer zweckmäßigen Regelkennlinie, z. B. einer PI-Kennlinie, auf die Solltemperatur eingeregelt. Die Stellgröße des Reglers kann ein Zweipunktverhalten, Dreipunktverhalten oder ein stetiges Verhalten haben. Einfache Thermostatregelungen, die z. B. mit Bimetall als temperaturabhängigem Schalter ausgestattet sind, haben stets eine Schalthysterese, die einen gewissen geringen Toleranzbereich um die eingestellte Solltemperatur be­wirkt. Die Regeleinrichtung R gibt an einem ersten Ausgang SI ein Stellsignal ab, das die gewünschte Regelung durch führt, solange die Temperaturdifferenz zwischen Isttempe­ratur und Solltemperatur geringer als eine vorgegebene Temperaturdifferenz Δϑ ist. Dabei ist angenommen, daß diese Temperaturdifferenz Δϑ größer als die Temperatur­toleranz um die Solltemperatur ϑRSoll ist. Dass Stellsig­nal SI wird den jeweiligen Stellgliedern MWP, MHP und MM eingegeben.

    [0042] Erfindungsgemäß weist nun die Regeleinrichtung R einen zweiten Ausgang SII auf, der ein weiteres Stellsignal abgibt, sobald die Temperaturdifferenz zwischen der Isttemperatur ϑR und der Solltemperatur ϑRSoll größer wird als die vorgegebene Temperaturdifferenz Δϑ. Das an diesem zweiten Ausgang SII der Regeleinrichtung R abgegebene weitere Stellsignal stellt jeweils über die Stellgleider MPW, MHP und MM eine oder mehrere der Ein­richtungen WP, HP oder M so ein, daß deren Heizleistung erhöht wird.

    [0043] Bei dem gemäß Fig. 1a dargestellten Ausführungsbeispiel wird von dem an weiteren Ausgang SII der Regeleinrichtung R abgegebenen weiteren Stellsignal die zweite Leistungs­stufe II des Wärmeerzeugers WP und/oder die zweite Lei­stungsstufe II der Heizkreisumwälzpumpe HP und/oder eine Stellung des Umschaltventils U eingestellt, die bei letz­terem die Wärmemenge Q₂ im Heizkreis H erhöht.

    [0044] Bei dem in Fig. 1b dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Umschaltventil U ersetzt durch ein Mischventil M, dessen Stellung den an den Heizkreis abgegebenen Anteil Q₂ der primär erzeugten Wärmemenge Q₁ festlegt. Als weitere Variante ist in Fig. 1b als Wärmeerzeuger WP eine Wärme­pumpe dargestellt, die das Wärmeträgermedium W im Kessel K auf die Temperatur ϑW erwärmt. Auch die Wärmepumpe ist hier mit zwei Leistungsstufen I und II dargestellt.

    [0045] Die Funktionsweise der anhand der Fig. 1a und 1b dar­gestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie das er­findungsgemäße Verfahren werden nun anhand der in den Fig. 2a, 2b, 3a und 3b dargestellten Diagramme näher beschrieben.

    [0046] Fig. 2a zeigt einen Temperaturgang, z. B. der Raum-Isttem­peratur ϑR,über der Zeit t. Die Temperatur ϑR bleibt während der Zeitspanne bis zum Zeitpunkt t₄ innerhalb des durch die Differenz Δϑ bestimmten Temperaturbereichs zwischen ϑRSoll und ϑRSoll-Δϑ. Zum Zeitpunkt t₄ unter­schreitet die Isttemperatur den Pegel ϑRSoll-Δϑ. Zum Zeitpunkt t₅ überschreitet die Isttemperatur wieder den Pegel ϑRSoll-Δϑ und steigt dann rasch bis zum Zeitpunkt t₆ auf die Solltemperatur ϑRSoll.

    [0047] Fig. 2b zeigt nun die zum Temperaturgang gemäß Fig. 2a ge­hörigen Leistungsstufen, wie sie durch die Ausgänge SI und SII der Regeleinrichtung R bewirkt werden. Dargestellt sind über der Zeit t Schaltvorgänge, die wahlweise eines oder mehrere der Stellglieder MWP, MHP und MM einstellen. Die mittels des Ausgangs SI der Regeleinrichtung R be­wirkten Stellschaltvorgänge sind aus üblichen Regelein­richtungen z. B. mit Zweipunktverhalten bekannt und werden nicht weiter beschrieben. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann, sobald die Tempe­ratur zum Zeitpunkt t₄ unter den Pegel ϑRSoll-Δϑ abgefallen ist, am Ausgang SII ein weiteres Stellsignal abgegeben werden, das die zweite Leistungsstufe über die jeweiligen Stellglieder MWP, MHP bzw. MM einschaltet. Wie Fig. 2b zeigt, ist die zweite Leistungsstufe der Umwälz­pumpe, um ein sicheres Anlaufen zu gewährleisten, grund­sätzlich für eine kurze Zeitdauer mit angesteuert. Die zweite Leistungsstufe kann ferner um eine kleine Zeit Δt gegenüber den Schaltzeitpunkten, z. B t₁, t₃ und t₄ verzögert eingeschaltet werden. Die Verzögerung wird entweder durch die Dämpfung des Raumtemperatursensors und/oder ein integrierendes Glied im Regelkreis, z. B. ein Zeitglied, bewirkt. Der Raumtemperatursensor ist vorteil­ hafterweise konstruktiv so ausgebildet, daß er schneller als die Wand, aber träger als die Raumluft Temperatur­änderungen unterliegt und diese signalisiert. Damit lassen sich z.B. Knackgeräusche in den Heizungsrohren und Heiz­körpern weitgehend verringern.

    [0048] Durch die Erhöhung der Leistung des Wärmeerzeugers WP, der Heizkreisumwälzpumpe HP und das weiter Öffnen des Mischventils M bzw. die Offenstellung des Umschaltventils U erhöht sich also die an den Verbraucher HK im Heizkreis H abgegebene Heizleistung. Wie die Fig. 2b weiterhin zeigt, kann durch das weitere Stellsignal des Kompen­sationsgliedes K am zweiten Ausgang SII der Regel­einrichtung R bewirkt werden, daß die zweite Leistungs­stufe so lange eingeschaltet bleibt, bis die Isttemperatur­den Pegel ϑRSoll-Δϑ überschreitet (Zeitpunkt t₅) oder bis die Temperatur die Solltemperatur ϑRSoll über­schreitet (Zeitpunkt t₆ bzw. t). Durch längere Einschal­tung der zweiten Leistungsstufe mittels des zweiten Ausgangs SII läßt sich der Gradient Temperaturerhöhung über der Zeit, also dϑR/dt, vom Zeitpunkt t₅ an erhöhen. Um ein unerwünschtes Überschwingen der Isttemperatur über die Solltemperatur zu vermeiden, sollte der Temperatur­gradient nicht zu hoch sein.

    [0049] Günstigerweise läßt sich auch die Dauer der zweiten Leistungsstufe mittels des am zweiten Ausgang SII der Regeleinrichtung R abgegebenen Stellsignals nach einer zweckmäßig vorgegebenen Zeitdauer beenden, die von Be­triebsparametern des Heizsystems abhängen. Vorteilhaf­terweise kann der Zeitpunkt, an dem die zweite Lei­stungsstufe beendet wird, durch ein weiteres, gegebe­nenfalls veränderliches Zeitglied in der Regeleinrichtung R zweckmäßig und unabhängig von den Schnittpunkten der Isttemperatur mit den Temperaturpegeln ϑRSoll bzw. ϑRSoll-Δϑ gemäß Fig. 2a festgelegt werden.

    [0050] Während in dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel zwei Leistungsstufen für den Wärmeerzeuger WP, die Heizkreisum­wälzpumpe HP und das Mischventil M vorgesehen sind, läßt sich die Erfindung vorteilhafterweise auch mit kontinuier­lich oder stetig veränderlichen Leistungswerten des Wärme­erzeugers WP, der Heizkreisumwälzpumpe HP und/oder der vom Mischventil M übertragenen Heizleistung realisieren.

    [0051] Fig. 3a zeigt einen weiteren Temperaturgang über der Zeit beginnend mit dem Zeitpunkt t₄ bzw. t₄ + Δt, an dem das zweite Stellsignal am zweiten Ausgang SII der Regel­einrichtung R erzeugt wird. Zu diesem Zeitpunkt geht also die Isttemperatur unter den Pegel ϑRSoll-Δϑ.

    [0052] In Fig. 3a sind ein erster Temperaturgang a in Vollinien und ein zweiter Temperaturgang b gestrichelt eingezeich­net, die dann jeweils unterschiedliche Verläufe a₁, a₂ bzw. b₁, b₂ nehmen.

    [0053] Fig. 3b zeigt drei Leistungsstufen über der Zeit t, die aufgrund des Erfindungskonzepts mit den in Fig. 3a ge­zeigten Temperaturgängen korreliert sind. Das zum Zeit­punkt t₄ bzw. t₄ + Δt von der Regeleinrichtung R am Aus­gang SII erzeugte Stellsignal entspricht einem bestimmten Betrag der Leistungserhöhung. Der Betrag der Leistungs­erhöhung kann dabei von der Außentemperatur und/oder dem Wärmebedarf des Verbrauchers abhängen. In Fig. 3b sind zwei Fälle eingezeichnet, bei denen zum Zeitpunkt t₄ bzw. t₄ +Δt die Leistung des Wärmeerzeugers, der Heizkreis­umwälzpumpe und/oder des Mischventils M ausgehend von einer Grundleistung um eine bzw. zwei Stufen erhöht wird.

    [0054] Die in Fig. 3b in Volllinien eingezeichnete Erhöhung um eine Stufe entspricht dabei dem in Fig. 2b gezeigten Fall. Die Leistungserhöhung kann auch hier wie in dem in Fig. 2b gezeigten Fall entweder zum Zeitpunkt, an dem die Isttem­peratur den Temperaturpegel ϑRSoll-Δϑ oder den Tempera­turpegel ϑRSoll überschreitet, beendet werden. Alter­nativ kann wie in dem in Fig. 2b dargestellten Ausfüh­rungsbeispiel die Temperaturerhöhung zu einem zweckmä­ßigen, von Betirebsparametern des Heizsystems abhängig gewählten Zeitpunkt beendet werden.

    [0055] Dem in Fig. 3a in Vollinie eingezeichneten Temperaturgang a, der sich nach dem Zeitpunkt t5a in die Kurvenäste a₁ und a₂ verzweigt, entsprechen die Kurven a₁ und a₂ in Fig. 3b, die ebenfalls in Vollinien eingezeichnet sind.

    [0056] Andererseits entsprechen dem gestrichelt eingezeichneten Temperaturgang b, der sich nach dem Zeitpunkt, t5b in die Äste b₁ und b₂ verzweigt, die gestrichelt eingezeichneten Leistungskurven in Fig. 3b.

    [0057] Die Leistung der im Heizsystem vorgesehenen, in ihrer Leistung variierbaren Einrichtungen Wärmeerzeuger WP, Heizkreisumwälzpumpe HP und/oder Mischventil M läßt sich nach dem oben Gesagten in einfacher Weise mittels des am zweiten Ausgang SII erzeugten Stellsignals der Regelein­richtung R in Stufen oder kontinuierlich, beispielsweise in Abhängigkeit von der Außentemperatur und/oder dem­Wärmebedarf des Verbrauchers, variieren.

    [0058] Der Betrag der durch die Heizkreisumwälzpumpe HP, den Wärmeerzeuger WP und/oder die Stellung des Mischventils M bewirkten Leistungserhöhung läßt sich ebenfalls nach einem vorgegebenen Steuerprogramm kontinuierlich oder stetig, z.B. in Abhängigkeit von der tatsächlichen oder einer ge­speicherten in ggfs. korrigierten theoretischen mittleren Außentemperatur und/oder dem Wärmebedarf der Wärmever­braucher, bestimmen.

    [0059] Zur Realisierung des Steuerprograms sowie der Regelvor­gänge ist die Regeleinrichtung zweckmäßig programmge­steuert und enthält vorteilhafterweise einen Mikrocom­puter.

    [0060] Obwohl die in Fig. 1a und 1b dargestellten, erfindungsge­mäß geregelten Heizsysteme Wärmeerzeuger WP in Form eines Brenners oder einer Wärmepumpe aufweisen, läßt sich die Erfindung bei beliebigen zentralen und dezentralen, mit einem flüssigen Wärmeträgermedium arbeitenden Heizungsan­lagen mit mindestens einem mit gasförmigem, festem und/­oder flüssigem Brennstoff und/oder elektrisch beheizten Heizkessel anwenden.

    [0061] Das in Fig. 1 als Beispiel dargestellte Heizsystem weist nur einen Heizkreis H mit einem Verbraucher HK auf.

    [0062] Die Erfindung läßt sich jedoch auch bei Heizsystemen mit mehreren Heizkreisen, die jeweils mehrere Verbraucher HK enthalten, anwenden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Raumtemperaturregelung bei mono- und bi­valenten, zentralen und dezentralen, mit einem flüssigen Wärmeträgermedium betriebenen Heizungsanlagen mit minde­stens einem mit gasförmigem, festem und/oder flüssigem Brennstoff und/oder elektrisch beheizten Wärmeerzeuger und einem zwischen Wärmeerzeuger und Heizkreis vorgesehenen Mischventil mit Stellantrieb oder einem Umschaltventil, die von einer Regeleinrichtung gesteuert sind, und einer im Heizkreis angeordneten Heizkreisumwälzpumpe, wobei ab­hängig von einer der Regeleinrichtung vorgegebenen Solltemperatur und von einer von mindestens einem Tempera­turfühler gemessenen Isttemperatur eine Stellgröße für die an mindestens einen Wärmeverbraucher im Heizkreis abzuge­bende Heizleistung gebildet und Wärme mit einer gegebenen Heizleistung an die Wärmeverbraucher abgegeben wird, wenn die Isttemperatur unter die Solltemperatur abfällt,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - die an den Verbraucher abgegebene Heizleistung kon­tinuierlich oder stetig mit einer vorgegebenen und ggfs. wählbaren Regelkennlinie oder sprunghaft in mindestens einer Stufe un einen bestimmten Betrag erhöht wird, sobald und mindestens solange die Isttemperatur (ϑR) um eine vorgegebene Temperaturdifferenz (Δϑ) unter die Solltemperatur (ϑRSoll) abgefallen ist.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizleistung durch Erhöhung der Förderleistung der Heizkreisumwälzpumpe (HP) erhöht wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß die Heizleistung durch Verstellen des Mischven­tils (M) in Richtung einer Verringerung der Rücklaufbeimi­schung zum Vorlauf erhöht wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Heizleistung durch Umschalten des Umschaltventils (U) oder Erhöhung des Tastverhältnisses bei impulsgesteuertem Umschaltventil erhöht wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Heizleistung des Wärmeerzeugers (WP) erhöht wird.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Betrag der Heizleistungserhöhung nach einem vorgegebenen Programm bestimmt wird.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Heizleistung gestuft in mindestens einer Stufe erhöht wird.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß zur Überbrückung kurzzeitiger Verringe­rung der Raumlufttemperatur die Erhöhung der Heizleistung um eine bestimmte Zeitdauer (Δt) nach dem Zeitpunkt des Abfalls der Isttemperatur um die vorgegebene Temperatur­differenz (Δϑ) unter die Solltemperatur (ϑRSoll) verzö­gert wird.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Betrag der Erhöhung der Heizleistung in Abhängigkeit von der tatsächlichen oder einer gespei­cherten und ggs. korrigierten theoretischen mittleren Au­ßentemperatur und/oder dem Wärmebedarf der Wärmeverbrau­cher bestimmt wird.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag der Erhöhung der Heizlei­stung in Abhängigkeit von der Stellung des Mischventils bestimmt wird.
     
    11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumlufttemperatur als Isttempera­tur (ϑR) herangezogen wird.
     
    12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Außentemperatur als Isttemperatur (ϑR) herangezogen wird.
     
    13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandtemperatur als Isttemperatur (ϑR) herangezogen wird.
     
    14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Isttemperatur als Kombination der Wandtemperatur und der Raumlufttemperatur ermittelt wird.
     
    15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des vom Wärmeerzeuger erwärmten Wärmeträgermediums als Isttemperatur (ϑR) herangezogen wird.
     
    16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei die Solltemperatur des Wärmeerzeugers (WP) bzw. eines Heizkes­sels und/oder die Vorlauftemperatur nach dem Mischventil (M) nach der tatsächlichen oder einer gespeicherten und ggfs. korrigierten theoretischen mittleren Außentemperatur gesteuert werden.
     
    17. Vorrichtung zur Raumtemperaturregelung bei mono- und bivalenten, zentralen und dezentralen, mit einem flüssigen Wärmeträgermedium (W) betriebenen Heizungsanlagen mit min­destens einem mit gasförmigem, festem und/oder flüssigem Brennstoff und/oder elektrisch beheizten Wärmeerzeuger (WP), einem ihm nachgeschalteten, in einen Heizkreis eingeschalteten Mischventil (M) oder mindestens einem Um­schaltventil (U), die eine von der Stellung abhängige Heizleistung an einen oder mehrere im Heizkreis befindliche Wärmeverbraucher (HK) abgeben, und einer im Heizkreis vorgesehenen Heizkreisumwälzpumpe (HP), wobei der Wärmeerzeuger (WP) gegebenenfalls variable, steuerbare Heizleistung aufweist und die Heizkreisumwälzpumpe gege­benenfalls bei zwei oder mehreren unterschiedlichen Dreh­zahlen bzw. entsprechenden Förderdurchsätzen betreibbar ist, und insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
    mit
    - mindestens einem Temperaturfühler (F), der eine Isttem­peratur (ϑR) erfaßt,
    und
    - einer Regeleinrichtung (R), der direkt oder über eine Bedieneinheit oder einen Raumthermostaten (T) eine Soll­temperatur (ϑRSoll) vorgegeben werden kann und die aus der Differenz der Solltemperatur (ϑRSoll) und der Ist­temperatur (ϑR) eine Stellgröße (SI) für die Grund-­Heizleistung bildet, die an die Wärmeverbraucher (HK) abgegeben wird, wenn die Isttemperatur (ϑR) unter die Solltemperatur (ϑRSoll) abfällt,
    gekennzeichnet durch
    - ein Kompensationsglied (K) innerhalb der Regeleinrich­tung (R), das ein Stellsignal (SII) abgibt, sobald der Istwert (ϑR) der Raumtemperatur um eine vorgegebene Temperaturdifferenz (Δϑ) unter den Sollwert (ϑRSoll) der Raumtemperatur abgefallen ist,
    - mindestens eine Stelleinrichtung (MHP, MM, MWP), die auf das Stellsignal (SII) anspricht und durch entsprechende Ansteuerung
    - die Heizleistung des Wärmeerzeugers (WP) um einen bestimmten Betrag erhöht
    und/oder
    - den Förderdurchsatz der Heizkreisumwälzpumpe (HP) durch Vergrößerung der Drehzahl um einen bestimmten Betrag erhöht
    und/oder
    - das Mischventil (M) in Richtung einer weiteren Ver­ringerung der Rücklaufbeimischung zum Vorlauf ver­stellt
    und/oder
    - das bzw. die Umschaltventile (U) so ansteuert, daß die Heizleistung des durchfließenden Wärmeträgermediums um einen bestimmten Betrag erhöht wird,
    wobei die Heizleistung mindestens so lange erhöht gehal­ten wird, wie die Isttemperatur (ϑR) um die Temperatur­differenz (Δϑ) unter der Solltemperatur (ϑRSoll) liegt.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtungen (MHP, MM, MWP) so ausgebildet sind, daß die Erhöhung der Heizleistung stufenweise oder kontinuierlich bzw. stetig nach einer vorgegebenen Regelkennlinie erfolgt.
     
    19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Regeleinrichtung (R) den Betrag der Er­höhung der Heizleistung in Abhängigkeit von der tatsäch­lichen oder einer gespeicherten und ggfs. korrigierten theoretischen mittleren Außentemperatur und/oder dem Wär­mebedarf der Wärmeverbraucher bestimmt.
     
    20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, da­durch gekennzeichnet, daß das Kompensationsglied (K) ein erstes Zeitglied aufweist, das die Abgabe des Stellsignals um eine bestimmte Zeitdauer (Δt) vom Zeitpunkt des Ein­schaltens der Heizkreisumwälzpumpe (HP) bei Grundlastbe­dingungen verzögert.
     
    21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, ge­kennzeichnet durch einen Raumtemperatursensor mit ge­dämpfter Reaktion auf kurzzeitige Störgrößenänderung, der rascher als die Wand, aber träger als die Luft auf Tempe­raturänderungen anspricht und diese signalisiert.
     
    22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, ge­kennzeichnet durch einen Raumtemperatursensor, der eine Kombination der Raumlufttemperatur und der Wandtemperatur erfaßt.
     
    23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, da­durch gekennzeichnet, daß die vorgegebene Temperatur­differenz (Δϑ) etwa 2 bis 3 K beträgt.
     
    24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 23, da­durch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (R) als Zweipunktregler arbeitet, der den Wärmeerzeuger (WP), die Heizkreisumwälzpumpe (HP) und/oder das Mischventil (M) bzw. das. bzw. die Umschaltventile (U) ansteuert.
     
    25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (R) einen zusätzlichen zweiten Reglerausgang aufweist, der ebenfalls den Wärmeerzeuger (WP), die Heizkreisumwälzpumpe (HP) und/oder das Misch­ventil (M) bzw. das bzw. die Umschaltventile (U) ansteuert und zur Erhöhung der Heizleistung aktiviert wird, wenn die Isttemperatur (ϑR) mindestens um die vorgegebene Temperaturdifferenz (Δϑ) unter die Solltemperatur (ϑRSoll) abgefallen ist.
     
    26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 23, da­durch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (R) als Dreipunktregler arbeitet, der den Wärmeerzeuger (WP), die Heizkreisumwälzpumpe (HP) und/oder das Mischventil (M) bzw. das bzw. die Umschaltventile (U) ansteuert.
     
    27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 23, da­durch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (R) als stetiger Regler arbeitet.
     
    28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 27, da­durch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (R) eine veränderliche Regelkennlinie aufweist.
     
    29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (R) ein zweites Zeitglied aufweist, das beim Einschalten der Heiz­kreisumwälzpumpe (HP) unter Grundlastbedingungen zur Gewährleistung eines sicheren Anlaufens für eine vor­gegebene Zeitdauer eine Ansteuerung der Heizkreisum­wälzpumpe (HP) unter Vollastbedingungen bewirkt.
     
    30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Zeitglied eine Zeitdauer von etwa 1 bis 2 Sekunden vorgibt.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht