[0001] Die Erfindung betrifft einen Brieflocher mit einem Unterteil und einem an Lagerböcken
des Unterteils schwenkbar gelagerten, auf zwei in Führungen des Unterteils geführte
Lochstempel gegen die Rückstellkraft einer Feder mittels je eines Druckkörpers einwirkenden
Druckhebel.
[0002] Um hartes Material oder einen Stapel von Briefbögen gleichzeitig ohne eine übermäßige
Beanspruchung des Brieflochers lochen zu können, ist es bekannt, zwei getrennte Druckhebel
zu verwenden, die einzeln oder gemeinsam betätigt werden können.
[0003] Weiter ist es bei einem verstellbaren Brieflocher an sich bekannt (DE-PS 420 124),
das auf die Lochstempel einwirkende Druckorgan nur mit einem Lochstempel in ständige
Berührung zu setzen. Dort sind in verschiedenen Abständen vom ersten Lochstempel zwei
weitere Lochstempel angeordnet, die durch ein umstellbares Glied wahlweise mit dem
Druckorgan in Wirkverbindung gebracht werden können. Eine Verringerung der Druckkraft
beim Lochvorgang ist dort weder beabsichtigt noch möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Brieflocher der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, der mit einfachen Mitteln wahlweise eine Verringerung, vorzugsweise
eine Halbierung der Druckkraft beim Lochvorgang ermöglicht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale vorgeschlagen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0006] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß bei einer Zwei- oder Mehrfachlochung
eine geringere Druckkraft erforderlich ist, wenn die Löcher nacheinander und nicht
gleichzeitig eingebracht werden. Ausgehend hiervon wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß mindestens einer der Druckkörper am Druckhebel gegen die Rückstellkraft einer
Feder von einer wirksamen in eine unwirksame Stellung verschiebbar, beim Niederdrücken
des Druckhebels in der unwirksamen Stellung arretierbar und beim Anheben des Druckhebels
selbsttätig in seine wirksame Stellung zurückverschiebbar ist.
[0007] Für den Fall, daß einem Benutzer die Lochung eines Papierstapels in einem Arbeitsgang
zu schwer fällt, kann er zunächst einen der Lochstempel durch Verschieben des zugehörigen
Druckkörpers entgegen der Kraft der Feder in seine unwirksame Stellung verschieben.
Wenn nun ein Hub beendet ist, gelangt der Druckkörper unter der Einwirkung der Feder
automatischen wieder in seine Wirkstellung, so daß ohne Unterbrechung ein zweiter
Hub unter Ausführung der zweiten Lochung durchgeführt werden kann. Durch die Führung
des benachbarten Lochstempels in der ersten Lochung wird erreicht, daß der vorgeschriebene
Lochabstand eingehalten wird.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der verschiebbare Druckkörper
in einer Aussparung des vorzugsweise als Druckplatte ausgebildeten Druckhebels so
angeordnet, daß er in seiner wirksamen Stellung aus der Aussparung herausragt und
in der unwirksamen Stellung in diese eingeschoben ist.
[0009] Der erfindungsgemäße Druckkörper weist vorteilhafterweise eine Rastfläche auf, die
in der unwirksamen Stellung des Druckkörpers bei niedergedrückter Druckplatte unter
der Einwirkung der Feder gegen eine am Unterteil angeordnete Gegenrast anliegt und
beim Anheben des Druckhebels von dieser selbsttätig lösbar ist.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der verschiebbare
Druckkörper einen Ansatz auf, der einen in der wirksamen Stellung des Druckkörpers
gegen die Druckplatte anliegenden Begrenzungsanschlag aufweist und dessen dem Begrenzungsanschlag
gegenüberliegende Stirnfläche gegen die Stirnfläche des Lochstempels anliegt. Die
den verschiebbaren Druckkörper aufnehmende Aussparung ist dabei vorteilhafterweise
schräg zur Oberseite der Druckplatte ausgerichtet. Zweckmäßig weist der Druckkörper
an dem dem aus der Druckplatte herausragenden Ende gegenüberliegenden Ende in einer
Aussparung eine gegen die Druckplatte sich abstützende Schraubenfeder auf.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand des in der Zeichnung in schematischer Weise
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen Brieflocher mit angehobenem Druckhebel;
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 bei betätigtem Druckhebel mit Druckkörper
in seiner wirksamen Stellung;
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 und 2 bei betätigtem Druckhebel mit Druckkörper
in seiner unwirksamen Stellung.
[0012] Der Brieflocher besteht im wesentlichen aus einem Unterteil 1 und einem an Lagerböcken
10 des Unterteils 1 angelenkten Druckhebel 2. In den Lagerböcken sind die von einer
Schraubenfeder 4 umschlossenen Lochstempel 3 geführt. Auf den einen, in der Zeichnung
nicht dargestellten Lochstempel wirkt in bekannter Weise ein an der Unterseite der
Druckplatte 2 angeformter Druckkörper. Auf den anderen, in der Zeichnung dargestellten
Lochstempel 3 wirkt der Druckkörper 5, der in einer schräg zur Oberfläche des Druckhebels
2 verlaufenden, zylindrischen oder durch Laschen 21, 21ʹ begrenzten Aussparung geführt
ist und gegen die Rückstellkraft einer Schraubenfeder 8 aus der in Fig. 1 gezeichneten
Stellung, also bei unbetätigtem Brieflocher bzw. vor Betätigung des Brieflochers,
in die Aussparung hineingedrückt werden kann. Der Druckkörper 5 weist einen schräg
zu seiner Längserstreckung sich erstreckenden Ansatz 6 mit einer Schulter 7 auf. Bei
unbetätigtem Brieflocher liegt die Schulter 7 gegen die Unterseite des Druckhebels
2 an und bildet so sowohl einen Begrenzungsanschlag für die Längsbewegung des Druckkörpers
5 als auch ein Widerlager für den Ansatz 6, wenn die der Schulter 7 gegenüberliegende
Stirnfläche des Ansatzes 6 bei Betätigung des Brieflochers auf den Lochstempel 4
einwirkt (vergl. Fig. 2).
[0013] Wird nun vor Betätigung des Druckhebels 2 der Druckkörper 5 unter Überwindung der
Rückstellkraft der Schraubenfeder 8 in die in Fig. 3 gezeigte Stellung verschoben,
so gleitet der Ansatz 6 mit seiner Rastfläche 61 an der Gegenrast 11 des Lagerbocks
10 entlang und wird in dieser Stellung festgehalten, bis der Druckhebel 2 wieder nach
oben zurückgeschwenkt wird und der Druckkörper 5 unter der Einwirkung der an einem
Widerlager der Druckplatte 2 sich abstützenden Schraubenfeder in seine Wirkstellung
gelangt.
1. Brieflocher mit einem Unterteil (1) und einem an Lagerböcken (10) des Unterteils
(1) schwenkbar gelagerten, auf zwei am Unterteil (1) verschiebbar geführte Lochstempel
(3) gegen die Rückstellkraft einer Feder (4) mittels je eines Druckkörpers (5) einwirkenden
Druckhebel (2), dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Druckkörper (5)
am Druckhebel (2) gegen die Rückstellkraft einer Feder (8) von einer wirksamen in
eine unwirksame Stellung verschiebbar, beim Niederdrücken des Druckhebels (2) in der
unwirksamen Stellung arretierbar und beim Anheben des Druckhebels (2) selbsttätig
in seine wirksame Stellung zurückverschiebbar ist.
2. Brieflocher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verschiebbare Druckkörper
(5) in einer Aussparung des Druckhebels (2) so angeordnet ist, daß er in seiner wirksamen
Stellung aus der Aussparung herausragt und in der unwirksamen Stellung in diese eingeschoben
ist.
3. Brieflocher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkörper
(5) eine Rastfläche (51) aufweist, die in der unwirksamen Stellung des Druckkörpers
(5) bei niedergedrücktem Druckhebel (2) unter der Einwirkung der Feder gegen eine
am Unterteil (1) angeordnete Gegenrast (11) anliegt und beim Anheben des Druckhebels
(2) von dieser selbsttätig lösbar ist.
4. Brieflocher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkörper
(5) einen Ansatz (6) aufweist, der einen in der wirksamen Stellung des Druckkörpers
(5) gegen den Druckhebel (2) anliegenden Begrenzungsanschlag (7) aufweist und dessen
dem Begrenzungsanschlag (7) gegenüberliegende Stirnfläche gegen die Stirnfläche des
Lochstempels (3) anliegt.
5. Brieflocher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Druckkörper (5) aufnehmende Aussparung schräg zur Oberseite des Druckhebels verläuft.
6. Brieflocher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkörper
(5) an seinem dem über den Druckhebel (2) überstehenden Ende gegenüberliegenden Ende
eine in einer Aussparung angeordnete, gegen die Druckplatte (2) sich abstützende Schraubenfeder
(8) aufweist.
7. Brieflocher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkörper
(5) einen zylindrischen Schaft aufweist.