[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausgabevorrichtung für Blattmaterial, insbesondere Wertscheingeber,
umfassend einen Speicherbehälter für einen Blattstapel und eine dem Speicherbehälter
zugeordnete Abzugs- und Vereinzelungseinrichtung mit mindestens einer zur Anlage
an dem Blattstapel bestimmten Abzugsrolle, einer Mehrzahl von mit axialem Abstand
nebeneinander angeordneten Transportrollen und mit diesen zugeordneten Gegenlaufrollen,
die gegenüber den Transportrollen radial verstellbar und axial derart versetzt sind,
daß sie jeweils zwischen zwei benachbarte Transportrollen eintauchen können, wobei
die auf zueinander parallelen Wellen angeordneten Rollen gleichsinnig antreibbar
sind und wobei die Gegenlaufrollen und mindestens eine Transportrolle aus hartem
Material bestehen, während die anderen Transportrollen aus einem elastisch nachgiebigen
Material gefertigt sind.
[0002] Eine Vorrichtung der vorstehend genanten Art ist beispielsweise aus der DE-PS 28
50 185 bekannt. Bei Ausgabevorrichtungen dieser Art besteht ganz allgemein das Problem
eine zuverlässige Vereinzelung der Blätter sicherzustellen. Dies bereitet im allgemeinen
keine besonderen Schwierigkeiten,sofern man es mit einer vorgegebenen gleichbleibenden
Blattqualität zu tun hat. Diese Voraussetzung ist jedoch beispielsweise beim Vereinzeln
von Banknoten in zweierlei Hinsicht nicht gegeben. Zum einen unterscheiden sich die
in den einzelnen Währungen verwendeten Papierqualitäten erheblich voneinander, zum
anderen ändert sich die Qualität der Banknoten mit ihrem Gebrauch. Neue Banknoten
sind im allgemeinen relativ glatt und steif, während sie mit zunehmendem Gebrauch
eine rauhere Oberfläche bekommen und gleichzeitig flappiger werden. Ausgabevorrichtungen
der eingangs genannten Art sollen jedoch ohne das Auswechseln von Rollen für alle
Arten von Banknoten geeignet sein.
[0003] Insbesondere bei Blättern, die in Stapeln geschnitten wurden, tritt das Problem
auf, daß die Blätter an ihren Schnittkanten zusammenhängen. Somit werden von den
Abzugsrollen aus mehreren Blättern bestehende Pakete von dem Stapel in den zwischen
Transportrollen und Gegenlaufrollen gebildeten Spalt gefördert. Bestehen die Transportrollen
und/oder die Gegenlaufrollen ausschließlich aus weichem Material, so besteht die Gefahr,
daß dieses Material ausweicht und das gesamte Bündel durch den Spalt hindurch gefördert
wird. Zur Beseitigung dieser Schwierigkeit wurde in der DE-PS 28 50 185 bereits vorgeschlagen,
daß die Gegenlaufrollen und mindestens eine der Transportrollen aus einem harten Material
mit einer Shore-Härte von 92 bis 95 bestehen sollen. Obwohl diese Lösung gute Ergebnisse
erbracht hat, gab es in Einzelfällen mit Banknoten oder Blättern bestimmter Qualität
immer wieder Schwierigkeiten bei der Vereinzelung der Blätter.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausgabevorrichtung der eingangs genannten
Art weiter zu verbessern, so daß auch bei extrem unterschiedlichen Papierqualitäten
eine zuverlässige Vereinzelung der Blätter gewährleistet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Umfangsfläche der aus
hartem Material bestehenden Transportrolle ein aus einem elastisch verformbaren Material
bestehender ringförmiger Streifen eingebettet ist, dessen axiale Breite geringer als
die axiale Breite der Umfangsfläche der Transportrolle ist und der im unbelasteten
Zustand radial über die Umfangsfläche vorsteht.
[0006] Bei der bekannten Lösung erfolgt die Förderung der in den Walzenspalt eintretenden
Blätter vor allem durch die aus einem elastischen nachgiebigen Material bestehenden
Transportrollen. Gerade diese Rollen haben jedoch die Tendenz, dem für die Vereinzelung
erforderlichen Gegendruck der Gegenlaufrollen auszuweichen, sodaß es bei Blättern
oder Banknoten bestimmter Papierqualität immer wieder dazu kommt, daß sich ein Pack
von mehreren Blättern gleichzeitig durch den Walzenspalt schlängelt. Diese Möglichkeit
wird durch die erfindungsgemäße Lösung beseitigt, da bei ihr das einen hohen Reibungskoeffizienten
und damit einen hohen Mitnahmeeffekt besitzende weiche Material unmittelbar in der
Oberfläche der harten Transportrollen angeordnet ist. Versucht ein Bündel von Blättern
in den Walzenspalt zwischen Transportrollen und Gegenlaufrollen einzudringen, so
wird das weiche Material zwar geringfügig komprimiert, jedoch verhindert dann das
nicht ausweichende harte Material der Transportrollen das Eindringen eines mehrere
Blätter umfassenden Paketes in den Walzenspalt, wobei jedoch gleichzeitig auch die
Mitnahmewirkung des weichen Materials erhalten bleibt. Dadurch wird eine zuverlässige
Trennung von auch relativ fest aneinander haftenden Blättern erreicht und sichergestellt,
daß nur ein Blatt durch den Walzenspalt in den weiteren Transportweg für die Blätter
gegeben wird. Um eine möglichst gleichmässige Vereinzelungswirkung über die gesamte
axiale Länge des Walzenspaltes zu erreichen, kann es zweckmässig sein, daß weiche
und harte Transportrollen in alternierender Reihenfolge axial nebeneinander angeordnet
sind. Aus fertigungstechnischen Gründen ist es jedoch zweckmässig und ohne Nachteile
möglich, mehrere Transportrollen gleicher Beschaffenheit gruppenweise zusammenzufassen
und die Gruppen weicher Transportrollen und die Gruppen harter Transportrollen in
alternierender Reihenfolge axial nebeneinander anzuordnen.
[0007] Die Höhe des radialen Überstandes des ringförmigen Streifens über die Oberfläche
der harten Transportrollen wird in gewissem Maße von der Art des verwendeten weichen
Materials abhängen Als zweckmässig hat sich jedoch ein radialer Überstand von ca.
0,1 bis 0,2 mm erwiesen Gegenüber dem harten Material der Transportrollen, das eine
Shore-Härte von mindestens 92 bis 95 besitzt, sollte das elastisch deformierbare Material
der ringförmigen Streifen eine Shore-Härte von ca. 75 besitzen. Ein geeignetes Material
ist beispielsweise ein unter dem Warenzeichen Vulkollan vertriebenes Polyurethan-Elastomer.
[0008] Die harten Transportrollen können aus Metall bestehen und eine Umfangsnut aufweisen,
in die der ringförmige Streifen eingelegt ist.
[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Teilseitenansicht eines Vereinzelungsmoduls mit einem Speicherbehälter
für einen Blattstapel und den wesentlichen Elementen einer Abzugseinrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Abzugseinrichtung in Richtung des Pfeiles A in Figur
1 und
Fig. 3 einen Schnitt längs Linie III-III in Figur 2.
[0010] In Figur 1 erkennt man einen allgemein mit 10 bezeichneten Vereinzelungsmodul, der
aus einem quaderförmigen Rahmen besteht, in den eine einen Blattstapel 12 enthaltende
Kassette 14 eingeschoben ist. In diesem Zustand ist eine Klappe 16 der Kassette 14
geöffnet, sodaß Abzugsrollen 18 einer Abzugseinrichtung des Vereinzelungsmoduls
10 an dem vordersten Blatt des in der Kassette 14 enthaltenen Stapels 12 anliegen.
Der Stapel 12 wird durch eine nicht dargestellte Vorrichtung in Richtung auf die Abzugsrollen
18 vorgespannt, sodaß die Blätter des Stapels 12 ständig mit einer gewissen Vorspannung
an den Abzugsrollen 18 anliegen. Die Abzugsrollen 18 sind auf einer Welle 20 angeordnet,
die über eine nicht dargestellte Antriebsvorrichtung 10 in Richtung des Pfeiles B
antreibbar ist.
[0011] Die Abzugsrollen 18 fördern das jeweils an ihnen anliegende Blatt des Stapels 12
oder gegebenfalls auch mehrere aneinander haftende Blätter in Richtung auf einen
Walzenspalt zwischen Transportrollen 22 und Gegenlaufrollen 24, die auf zu der Welle
20 parallelen Wellen 26 bzw. 28 angeordnet sind und gleichsinnig mit den Abzugsrollen
18 im Gegenuhrzeigersinn antreibbar sind. Die Transportrollen 22 haben die Aufgabe,
das an ihnen anliegende Blatt durch den Walzenspalt in der Figur 1 nach oben zu fördern,
während die Gegenlaufrollen verhindern sollen, daß mehr als ein Blatt durch den Walzenspalt
zwischen den Transportrollen 22 und den Gegenlaufrollen 24 hindruchtritt. Die Gegenlaufrollen
24 können entweder mit den Transportrollen oder aber mit den Abzugsrollen 18 in Antriebsverbindung
stehen
[0012] Wie die Fig. 2 zeigt, sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Transportrollen
22 in drei Gruppen zusammengefaßt, wobei die Transportrollen 22 jeder Gruppe einstückig
miteinander verbunden sind. Ebenso sind die Gegenlaufrollen 24 in drei Gruppen von
einstückig miteinander verbundenen Rollen zusammengefaßt. Dabei sind die Gegenlaufrollen
24 gegenüber den Transportrollen 22 derart axial versetzt, daß sie jeweils gegenüber
den Zwischenräumen zwischen den Transportrollen 22 liegen. Die Welle der Gegenlaufrollen
24 ist in Schwingen 30 gelagert, sodaß die Gegenlaufrollen 24 in die Zwischenräume
zwischen den Transportrollen 22 eintauchen können, wie dies durch die strichpunktierten
Linien angedeutet ist. In die Zwischenräume zwischen den Transportrollen 22 greifen
ferner jeweils die Finger 32 eines Führungsbleches 34, das mit einer Welle 36 schwenkbar
in den Seitenwänden 38 des Vereinzelungsmoduls 10 gelagert ist.
[0013] Die beiden äußeren Gruppen von Transportrollen 22 der in der Fig. 2 dargestellten
3 Rollengruppen bestehen jeweils aus Metall, beispielsweise Aluminium und sind mit
einer umlaufenden Ringnut 40 versehen, die schmaler als die jeweilige Umfangsfläche
42 der Transportrollen 22 ist (Fig.3). In die Ringnut 40 ist jeweils ein ringförmiger
Streifen 44 aus einem elastisch deformierbaren Material, wie beispielsweise einem
Polyurethan-Elastomer eingebettet, wobei dieser Streifen in unbelastetem Zustand etwa
0,1 bis 0,2 mm über die Umfangsfläche 42 der jeweiligen Transportrolle 22 radial
übersteht. Dieses Material mit einer Shore-Härte von etwa 75 hat einen hohen Reibungskoeffizienten
und sorgt somit für einen aktiven Transport der Blätter, die in den Spalt zwischen
den Transportrollen 22 und den Gegenlaufrollen 24 eintreten.
[0014] Die mittlere Gruppe von Transportrollen besteht aus einem elastisch nachgiebigen,
vorzugsweise eine zellige oder porige Oberfläche aufweisenden Material, z.B. aus zelligem
Polyurethan mit einer Materialdichte von 0,75 g/cm³.
[0015] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwar die Transportrollen jeder Rollengruppe
einstückig miteinander ausgebildet, sodaß sie eine Transportwalze mit kammartigen
Profil bilden. Jede dieser Walzen könnte aber auch aus einzelnen Transportrollen mit
Zwischenringen oder aus ab gestuften einzelnen Transportrollen zusammengesetzt sein.
[0016] Wird der Abzugsmodul in Betrieb genommen, so wird der Abstand zwischen den Transportrollen
22 und den Gegenlaufrollen 24, d.h. die Breite des Walzenspaltes entsprechend der
Stärke und Qualität der abzuziehenden Blätter eingestellt. Die Einstellung erfolgt
durch ein Verschwenken der in den Schwingen 30 gelagerten Welle 28 der Gegenlaufrolle
24. Ein hierfür geeigneter Verstellmechanismus ist in der DE-PS 28 50 185 beschrieben.
Die Einstellung des Walzenspaltes erfolgt so, daß nur ein Blatt auf einmal hindurchtreten
kann. Wird ein Pack von mehreren zusammenhängenden Blättern von den Abzugsrollen 18
in Richtung auf den Walzenspalt zwischen den Transportrollen 22 und den Gegenlaufrollen
24 gefördert, so wird nur das den Transportrollen 22 zugewandte Blatt des Packs erfaßt
und durch den Walzenspalt gefördert, während die übrigen Blätter von den Gegenlaufrollen
24 zurückgehalten werden. Bei dem Versuch des Packs in den Walzenspalt einzutreten,
entsteht ein gewisser radialer Druck auf die Transportrollen 22, unter dem die aus
dem elastischen nachgiebigen Material bestehenden mittleren Transportrollen radial
ausweichen, nicht dagegen die aus Metall bestehenden äußeren Transportrollen. Weisen
die harten Transportrollen eine durchgehend harte, glatte Umfangsfläche auf, so besteht
in diesem Falle die Möglichkeit, daß zwar der gleichzeitige Durchtritt von mehreren
Blättern durch den Walzenspalt verhindert wird, daß aber auch die von den Transportrollen
auf das ihnen zugewandte Blatt ausgeübte Reibungskräfte nicht ausreichen die Haftreibung
zwischen den aneinander liegenden Blättern zu überwinden und dieses einzelne Blatt
durch den Walzenspalt zu fördern, da die von den aus weichen Material bestehenden
Transportrollen auf die Blätter ausgeübten Mitnahmekräfte wegen der Nachgiebigkeit
des Materials begrenzt sind.
[0017] Diese Schwierigkeit wird durch die eingelegten Streifen 44 in den harten Transportrollen
22 beseitigt. Durch diese Streifen können die Transportrollen 22 gerade in den Bereichen
des Walzenspaltes hohe Reibungskräfte auf die durchlaufenden Blätter ausüben, in denen
wegen der Unnachgiebigkeit des Rollenmaterials das jeweils durchlaufende Blatt fest
gegen die Rollen angedrückt wird. Wie man aus der Figur 2 erkennt, wird ein durchlaufendes
Blatt von den jeweils zwischen zwei Transportrollen 22 eintauchenden Gegenlaufrollen
24 förmlich um die Umfangsflächen der Transportrollen 22 gespannt, sodaß ein zuverlässiger
Reibschluß zwischen den Streifen 44 und dem zu fördernden Blatt entsteht. Die Tatsache,
daß auf diese Weise hohe Förderkräfte auf das zu fördernde Blatt übertragen werden
können, erlaubt es wiederum den Walzenspalt relativ eng einzustellen, sodaß auch bei
schwierig zu handhabendem Blattmaterial eine Vereinzelung sichergestellt wird.
1. Ausgabevorrichtung für Blattmaterial, insbesondere Wertscheingeber, umfassend einen
Speicherbehälter für einen Blattstapel und eine dem Speicherbehälter zugeordnete
Abzugs- und Vereinzelungseinrichtung mit mindestens einer zur Anlage an dem Blattstapel
bestimmten Abzugsrolle, einer Mehrzahl von mit axialem Abstand nebeneinander angeordneten
Transportrollen und mit diesen zugeordneten Gegenlaufrollen, die gegenüber den Transportrollen
radial verstellbar und axial derart versetzt sind, daß sie jeweils zwischen zwei
benachbarte Transportrollen eintauchen können, wobei die auf zueinander parallen Wellen
angeordneten Rollen gleichsinnig antreibbar sind und wobei die Gegenlaufrollen und
mindestens eine Transportrolle aus hartem Material bestehen, während die anderen
Transportrollen aus einem elastisch nachgiebigen Material gefertigt sind, dadurch
ge kennzeichnet, daß in die Umfangsfläche (42) der aus hartem Material bestehenden Transportrolle
(22) ein aus einem elastisch verformbaren Material bestehender ringförmiger Streifen
(44) eingebettet ist, dessen axiale Breite geringer als die axiale Breite der Umfangsfläche
(42) der Transportrolle (22) ist und der im unbelasteten Zustand radial über die Umfangsfläche
(42) vorsteht.
2. Ausgabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß weiche und harte Transportrollen (22) in alternierender Reihenfolge axial nebeneinander
angeordnet sind.
3. Ausgabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Transportrollen (22) gleicher Beschaffenheit gruppenweise zusammengefaßt
sind und daß Gruppen weicher Transportrollen (22) und Gruppen harter Transportrollen
(22) in alternierender Reihenfolge axial nebeneinander angeordnet sind.
4. Ausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Überstand der ringförmigen Streifen (44) ca. 0,1 bis 0,2 mm beträgt.
5. Ausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das elastisch deformierbare Material des ringförmigen Streifens (44) eine Shore-Härte
von ca. 75 besitzt.
6. Ausgabevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Streifen (44) aus einem Polyurethan-Elastomer besteht.
7. Ausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die harte Transportrolle (22) aus Metall besteht und eine Umfangsnut (40) aufweist,
in die der ringförmige Streifen (44) eingelegt ist.