[0001] Die Neuerung bezieht sich auf eine Vakuumpumpe mit einer Einrichtung zur Messung
der Drehzahl ihres bzw. ihrer Kolben oder ihres Rotors, mit mindestens einem Kolben
oder Rotor, dessen Welle in mindestens einem Lagerschild gelagert ist, und mit einem
Seitenraum, in den ein Stumpf der Welle hineinragt.
[0002] Moderne Wälzkolben-Vakuumpumpen mit Spaltrohrmotorantrieb sind komplett gekapselt,
so daß sich alle rotierenden Teile innerhalb des Pumpengehäuses befinden. Weiterhin
stehen die Seitenkammern der Wälzkolbenpumpen während des Betriebs in der Regel unter
Vakuum. Schließlich werden Wälzkolbenpumpen häufig bei aggressiven Fördermedien eingesetzt,
deren Eindringen in die Seitenräume nicht verhindert werden kann. Eine direkte Messung
der Drehzahl über eine mechanische Kopplung mit einem der Wellenstümpfe ist deshalb
nur schwierig möglich. Auch bei Turbomolekular-Vakuumpumpen endet die Rotorwelle üblicherweise
in einem Raum, z. B. im Motorraum, der während des Betriebs der Pumpe unter Vorvakuum
steht.
[0003] Der vorliegenden Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vakuumpumpe mit einer
Einrichtung zur Messung der Drehzahl ihres bzw. ihrer Kolben oder ihres Rotors vorzuschlagen,
die einfach sowie robust ist und die keiner mechanischen Kopplung bedarf.
[0004] Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vakuumpumpe der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß der Wellenstumpf ein rotierendes Element aus ferro-magnetischem
Material (Weicheisen, Stahl oder dergleichen) mit peripheren Unterbrechungen trägt,
daß an der den Seitenraum bildenden Gehäusewand in Höhe der peripheren Unterbrechungen
des rotierenden Elementes ein mit einem Dauermagneten ausgerüsteter Sensor gehaltert
ist und daß der Sensor vom Inneren des Seitenraumes durch eine Wandung aus unmagnetischem
Material getrennt ist. Bei einer Einrichtung zur Drehzahlmessung dieser Art sind eine
mechanische Ankopplung und ein dichtes Herausführen einer Welle nicht erforderlich.
Das rotierende Element induziert aufgrund seiner peripheren Unterbrechungen Stromimpulse
in der Spule des Sensors, welche eine Drehzahlmessung erlauben. Infolge der Trennung
des Seitenraumes von dem Raum, in dem der Sensor untergebracht ist, besteht nicht
die Gefahr, daß der Sensor und zugehörige elektronische Bauteile mit dem Fördermedium
in Berührung kommen.
[0005] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Neuerung sollen anhand von in den Figuren 1
und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 einen Teilschnitt durch eine WälzkolbenVakuumpumpe und
Fig. 2 einen Schnitt durch eine kombinierte Molekular-Turbomolekular-Vakuumpumpe.
[0006] Bei der in Figur 1 dargestellten Wälzkolbenpumpe 1 sind der Gehäusering mit 2 und
die darin rotierenden Kolben mit 3 und 4 bezeichnet. Der Querschnitt der Kolben ist
nochmals separat dargestellt und mit 3ʹ und 4ʹ bezeichnet. Die Wellen 5 und 6 der
Kolben 3 und 4 sind in seitlichen Lagerschilden gelagert, von denen nur das räderseitige
Lagerschild 7 dargestellt ist. Der Gehäusering 2 und die Lagerschilde bilden den
Schöpfraum 8 der dargestellten Wälzkolbenpumpe 1.
[0007] Gemeinsam mit dem Lagerschild 7 bildet der Deckel 9 den räderseitigen Seitenraum
11. Innerhalb des Seitenraumes 11 befinden sich die Zahnräder 12 und 13, die auf den
in den Seitenraum 11 hineinragenden Stümpfen der Wellen 5 und 6 befestigt sind. Sie
dienen der Synchronisierung der Bewegung der Kolben 3 und 4. Der Seitenraum 11 weist
einen Ölsumpf 14 auf. In das Öl taucht die Spritzscheibe 15 ein, die gemeinsam mit
dem Zahnrad 13 auf dem Stumpf der Welle 6 befestigt ist und sowohl die Lager der Wellen
5 und 6 als auch den Eingriff der Zahnräder 12 und 13 mit Schmiermittel versorgt.
[0008] Weiterhin ist auf dem Stumpf der Welle 6 ein rotierendes Element 17 befestigt, das
bei diesem Ausführungsbeispiel als Scheibe mit peripheren Durchbrechungen 18 ausgebildet
ist. In Höhe der Durchbrechungen 18 ist der Deckel 9 mit einer Öffnung 19 versehen,
durch die ein Topf 21 in den Seitenraum 11 hineinragt. Innerhalb des Tofpes 21 befindet
sich ein allgemein mit 22 bezeichneter Sensor, der eine Ringspule und einen darin
angeordneten magnetischen Kern umfaßt. Zumindest der Boden 20 des Topfes 21 besteht
aus unmagnetischem Material.
[0009] Wenn sich die Lochscheibe 17 dreht, werden infolge der Durchbrechungen 18 Stromimpulse
in der Spule des Sensors induziert. Diese Impulse werden elektronisch verstärkt und
dienen der Messung der Drehzahl der Rotoren. Anstelle der Lochscheibe 17 kann auch
ein Zahnkranz oder ein Vielkant vorgesehen sein.
[0010] Der Topf 21 ist mit einem Flansch 23 ausgerüstet, der vakuumdicht auf dem Deckel
9 befestigt ist. Dem Topf 21 außen vorgelagert ist ein Gehäuse 24, das eine Kammer
25 bildet. In dieser Kammer 25 sind elektronische Bauteile, z. B. der Impulsverstärker,
untergebracht. Zweckmäßigerweise sind Topf 21, Flansch 23 und Gehäuse 24 einstückig
ausgebildet. Zur Fixierung der elektronischen Bauteile in der Kammer und auch des
Sensors 22 im Topf 21 kann es zweckmäßig sein, diese Teile in Geißharz einzugießen.
Über das Kabel 26 werden die verstärkten Impulse einer nicht dargestellten Anzeigevorrichtung
zugeführt.
[0011] Fig. 2 zeigt eine kombinierte Molekular-Turbomolekular-Vakuumpumpe 29, deren Gehäuse
mit 31 bezeichnet ist. Es ist mit einem zentralen, nach innen buchsenförmig hineinragenden
Lagerschild 32 ausgerüstet, in dem sich eine Welle 33 mittels einer Spindellagerung
34 abstützt. Mit der Welle 33 gekoppelt sind der Anker des Antriebsmotors 35, der
Rotor 36 der Molekularpumpenstufe und der Rotor 37 der Turbomolekularpumpenstufe.
[0012] Der Rotor 37 ist mit den Rotorschaufeln 38 ausgerüstet, die gemeinsam mit den im
Gehäuse 1 gehaltenen Statorschaufeln 390 die Turbomolekularpumpenstufe bilden. Mittels
des Flansches 41 wird die jeweilige Pumpe an den zu evakuierenden Rezipienten angeschlossen.
[0013] Die Molekularpumpenstufe umfaßt den den Lagerraum 42 übergreifenden, glockenförmigen
Rotor 36, der auf seiner Außenseite mit gewindeähnlichen Nuten 43 ausgerüstet ist.
In diesen Nuten findet beim Betrieb der Pumpe die Gasförderung von der Hochvakuumseite
zur Vorvakuumseite statt. Dem Rotor 36 ist ein axial etwa gleichlanger Stator 44 zugeordnet.
[0014] Um die Drehzahl des Rotors 36 bzw. 37 zu messen, ist eine Einrichtung 18 bis 26 der
in Fig. 1 dargestellten Art vorgesehen. Das rotierende Element 17 ist stirnseitig
an der Welle 33 befestigt, welche den Motor 35 durchsetzt. Der Motorraum ist mit Hilfe
des Deckels 45 abgekapselt. Durch eine Öffnung 19 im Deckel 45 ragt der Topf 21 mit
dem Sensor 22 in den Motorraum hinein. Während der Rotation der Lochscheibe 17 werden
infolge der Unterbrechungen 18 Stromimpulse in der Spule des Sensors 22 induziert.
Diese können verstärkt werden und zur elektronischen Messung der Drehzahl des Rotors
36 bzw. 37 herangezogen werden.
[0015] Die Erfindung wurde anhand einer Wälzkolbenvakuumpumpe und einer Turbomolekularvakuumpumpe
erläutert. Auch jede andere Vakuumpumpe der dem Oberbegriff des Anspruches 1) entsprechenden
Gattung, z. B. eine Drehschiebervakuumpumpe, eine Klauenvakuumpumpe und dergleichen,
kann mit der erfindungsgemäßen Drehzahlmeßeinrichtung ausgerüstet sein.
1. Vakuumpumpe mit einer Einrichtung zur Messung der Drehzahl ihres bzw. ihrer Kolben
(3, 4) oder ihres Rotors (36, 37), mit mindestens einen Kolben oder Rotor, dessen
Welle in mindestens einem Lagerschild (7, 32) gelagert ist, und mit einem Seitenraum,
in den ein Stumpf der Welle hineinragt, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenstumpf ein rotierendes Element (17) aus ferromagnetischem Material
mit pheripheren Unterbrechungen (18) trägt, daß an der den Seitenraum bildenden Gehäusewand
(9, 45) in Höhe der peripheren Unterbrechungen (18) des rotierenden Elementes (17)
ein mit einem Dauermagneten ausgerüsteter Sensor (22) gehaltert ist und daß der Sensor
vom Inneren des Seitenraumes durch eine Wandung (20) aus unmagnetischem Material getrennt
ist.
2. Vakuumpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das rotierende Element (17) als Loch- oder Zahnscheibe ausgebildet ist.
3. Vakuumpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (22) einen Dauermagneten und eine diesen umgebende Spule umfaßt.
4. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dab der Sensor in einem Topf (21) untergebracht ist, der zumindest im Bodenbereich
(20) aus unmagnetischem Material besteht, und daß der Topf mit seiner geschlossenen
Seite durch ein Öffnung (19) in der Gehäusewand (9, 45) den peripheren Unterbrechungen
(18) zugewandt ist bzw. in das Innere des Seitenraumes hineinragt.
5. Vakuumpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Topf (21) mit einem Flansch (23) ausgerüstet und mit diesem dicht auf der
Gehäusewand (9, 45) befestigt ist.
6. Vakuumpumpe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Topf (21) eine Kammer (25) zur Unterbringung von elektronischen Bauteilen
vorgelagert ist.
7. Vakuumpumpe nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß Topf (21), Flansch (23) und Kammergehäuse (24) einstückig ausgebildet sind.
8. Vakuumpumpe nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor und/oder die elektronischen Bauteile innerhalb des Topfes (21) bzw.
der Kammer (25) in Geißharz eingegossen sind.
9. Vakuumpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadruch gekennzeichnet, daß die Vakuumpumpe eine Zweiwellenvakuumpumpe (1) ist und daß das rotierende Element
(17) sowie der Sensor (22) auf der Räderseite angeordnet sind.
10. Vakuumpumpe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (22) am Deckel (9) der räderseitigen Seitenkammer (11) befestigt
ist.
11. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumpumpe eine Molekular- oder Turbomolekularpumpe (29) ist und daß das
rotierende Element (17) und der Sensor (22) motorseitig angeordnet sind.