(19)
(11) EP 0 280 897 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1988  Patentblatt  1988/36

(21) Anmeldenummer: 88101537.4

(22) Anmeldetag:  03.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B02C 4/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 05.03.1987 DE 3707015

(71) Anmelder: KRUPP POLYSIUS AG
D-59269 Beckum (DE)

(72) Erfinder:
  • Heinemann, Otto, Dipl.-Ing.
    D-4722 Ennigerloh (DE)
  • Baldus, Heinz-Dieter, Dipl.-Ing.
    D-4730 Ahlen (DE)
  • Schröder, Norbert
    D-4740 Oelde (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Walzenmühle


    (57) Die Erfindung betrifft eine Walzenmühle mit zwei gegenläufig angetriebenen Walzen (1,2), wobei die beiden Getriebegehäuse (3,4) direkt durch eine ein elastisches Glied (27) enthaltende Drehmomentenabstützung miteinander verbunden sind.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Walzenmühle entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Bei den bisher bekannten Walzenmühlen der im Ober­begriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art sind die Getriebegehäuse der beiden Walzen über je eine Drehmomentenstütze am Maschinenrahmen abgestützt. Im Hinblick auf die auftretenden hohen Drehmomente erfordern diese Drehmomentenstützen einen beträcht­lichen konstruktiven Aufwand.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Walzenmühle der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art so auszubilden, daß der kon­struktive Aufwand für die Drehmomentenabstützung wesentlich verringert ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn­zeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

    [0005] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Ge­genstand der Unteransprüche.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Lösung werden die Dreh­momente fast vollständig zwischen den Getriebege­häusen der beiden Walzen gegeneinander abgestützt. Nur ein eventuelles Restdrehmoment, das aus einer möglichen Differenz beider Drehmomente resultiert, wird durch eine einfache Drehmomentstütze am Maschinenrahmen abgestützt. Auf diese Weise ergeben sich in der Maschinenkonstruktion erhebliche Er­sparnisse.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen

    Fig.1 eine Längsansicht der Walzenmühle,

    Fig.2 eine teilweise geschnittene bzw. aufgebrochene Querschnitt,

    Fig.3 eine Aufsicht auf die für das Ver­ständnis der Erfindung wesentlichen Teile der Walzenmühle.



    [0008] Die dargestellte Walzenmühle, die beispielsweise zur Zerkleinerung von sprödem Gut, wie Zement­klinker, bestimmt ist, enthält zwei Walzen 1, 2, die über Getriebe 3, 4 gegenläufig angetrieben und durch Hydraulikzylinder 5, 6 mit großer Anpreß­kraft gegeneinander gedrückt werden. Dabei ist die Walze 1 als Festwalze ausgebildet und in einem Festlagerstein 7 angeordnet, während die Walze 2 als Loslagerwalze ausgebildet und in einem Loslager­stein 8 angeordnet ist. Der von den Hydraulik­zylindern 5, 6 beaufschlagte Loslagerstein 8 ist in einem Verschiebelager 9 in Richtung des Pfeiles 10 verschiebbar.

    [0009] Der Maschinenrahmen ist mit 11 und der Aufgabe­schacht für den Walzenspalt mit 12 bezeichnet.

    [0010] Fig.2 läßt die Einzelheiten der Lagerung der Los­walze 2 erkennen: In dem aus Oberrahmen 11a und Unterrahmen 11b bestehenden Maschinenrahmen sind zwei Verschiebelager 13, 14 für die äußeren Lager­ringe 15, 16 der Lager 17, 18 vorgesehen, die die Welle 2a der Loswalze 2 aufnehmen.

    [0011] Zwischen den beiden Getrieben 3 und 4 ist eine Drehmomentenabstützung zur Aufnahme des auf die beiden Walzen 1, 2 ausgeübten, gegensinnigen Hauptdrehmomentes vorgesehen. Diese Drehmomenten­abstützung enthält zwei Koppeln 19, 20, die auf radial einander gegenüberliegenden Seiten der Los­walzenwelle über Achsen 21, 22 gelenkig mit An­sätzen 4a, 4b des Gehäuses des Getriebes 4 der Loswalze 2 verbunden sind.

    [0012] Die Koppeln 19, 20 sind an ihrem anderen, ge­schlitzten Ende über quer zu den Koppeln verlau­fende Achsen 23, 24 schwenkbar mit Koppelhebeln 25, 26 verbunden.

    [0013] Eine an ihren beiden Enden drehfest mit den Kop­pelhebeln 25, 26 verbundene Koppelachse 27 ist als Torsionswelle ausgebildet und in Koppelachsen­ lagern 28, 29 gelagert, die auf radial einander gegenüberliegenden Seiten der Festwalzenwelle mit Ansätzen 3a, 3b des Gehäuses des Getriebes 3 der Festwalze verbunden sind.

    [0014] Durch die vorstehend beschriebene Drehmomentenab­stützung zwischen den Getrieben 3 und 4 wird das gegensinnige Hauptdrehmoment der beiden gegen­läufig angetriebenen Walzen 1 und 2 vollständig aufgenommen. Die als Torsionswelle ausgebildete Koppelachse 27 gestattet dabei Relativbewegungen der Loswalze 2 (in Richtung des Pfeiles 10) relativ zur Festwalze 1.

    [0015] Nur ein aus einer etwaigen Drehmomentendifferenz resultierendes Differenzdrehmoment muß am Maschinenrahmen 11 abgestützt werden. Zu diesem Zweck ist der Ansatz 3b des Getriebes 3 der Fest­walze 1 nach unten verlängert und stützt sich über Abstützelemente 30, 31 am Maschinenrahmen 11 ab.


    Ansprüche

    1. Walzenmühle, enthaltend

    a) zwei gegenläufig angetriebene, mit großer An­preßkraft gegeneinander gepreßte Walzen (1, 2), von denen die eine als Festwalze (1) und die andere als in Richtung auf die Festwalze (1) verschiebbare Loswalze (2) im Maschinen­rahmen (11) angeordnet ist,

    b) zwei auf die Wellen der beiden Walzen (1, 2) aufgesetzte Getriebe (3, 4),

    c) Einrichtungen zur Aufnahme des zwischen den Getriebegehäusen und dem Maschinenrahmen (11) auftretenden Drehmoments,


     
    gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    d) die beiden Getriebegehäuse sind direkt durch eine das gegensinnige Hauptdrehmoment auf­nehmende Drehmomentabstützung miteinander ver­bunden;

    e) diese zwischen den beiden Getriebegehäusen vorgesehene Drehmomentabstützung enthält ein elastisches Glied zur Aufnahme einer Relativ­verschiebung zwischen Festwalze (1) und Los­ walze (2);

    f) eines der beiden Getriebegehäuse ist zusätz­lich durch eine ein Differenzdrehmoment auf­nehmende Drehmomentstütze am Maschinenrahmen (11) abgestützt.


     
    2. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das in der Drehmomentenabstützung zwischen den beiden Getrieben (3, 4) vorgesehene elastische Glied durch eine Torsionswelle ge­bildet wird.
     
    3. Walzenmühle nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch folgende Bauteile der zwischen den beiden Getrieben (3, 4) vorgesehenen Drehmomentenab­stützung:

    a) zwei mit dem Getriebegehäuse der Loswalze (2) auf radial einander gegenüberliegenden Seiten der Loswalzenwelle verbundene Koppeln (19, 20),

    b) zwei Koppelhebel (25, 26), die an den freien Enden der Koppeln (19, 20) um eine quer zu den Koppeln verlaufende Achse (23, 24) schwenkbar angelenkt sind,

    c) eine an ihren beiden Enden drehfest mit den Koppelhebeln (25, 26) verbundene Koppelachse (27), die als Torsionswelle ausgebildet ist,

    d) zwei mit dem Getriebegehäuse der Festwalze (1) auf radial einander gegenüberliegenden Seiten der Festwalzenwelle verbundene Koppel­achsenlager (28, 29).


     
    4. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Getriebegehäuse der Festwalze (1) zusätzlich durch eine ein Differenzdreh­moment aufnehmende Drehmomentstütze am Maschinen­rahmen (11) abgestützt ist.
     




    Zeichnung