(19)
(11) EP 0 280 920 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1988  Patentblatt  1988/36

(21) Anmeldenummer: 88101743.8

(22) Anmeldetag:  06.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63H 18/08, A63H 17/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.03.1987 DE 3707028

(71) Anmelder: Hesse, Kurt
D-90763 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • Hesse, Kurt
    D-90763 Fürth (DE)

(74) Vertreter: Hafner, Dieter, Dr.rer.nat., Dipl.-Phys. 
Dr. Hafner & Stippl, Patentanwälte, Ostendstrasse 132
D-90482 Nürnberg
D-90482 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fahrspielzeug für mehrspurige Spielfahrbahnen


    (57) Bei einem Fahrspielzeug für mehrspurige Spielfahrbah­nen mit je einem am Fahrspielzeugchassis angeordneten motorisch antreibbaren Räderpaar und einem frei dreh­baren Räderpaar sowie einem in Nuten der Spielfahrbahn eingreifenden Führungsstift, ist zur Ermöglichung von Fahrspurwechseln der Führungsstift (17) zwischen einer inneren und äußeren Endstellung im Chassis (1) des Fahr­spielzeugs längsverschieblich angeordnet und das dem Führungsstift (17) benachbarte Räderpaar (8) zu Lenkun­gen abschwenkbar ausgebildet. Außerdem ist der Führungs­stift (17) in Geradeausstellung des Räderpaars (8) ent­gegen der Wirkung einer Rückstellkraft in die äußere Endstellung und bei Abschwenkungen des Räderpaars (8) vermittels der Rückstellkraft in die innere End­stellung verschiebbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrspielzeug für mehrspu­rige Spielfahrbahnen mit je einem am Fahrspielzeug­chassis angeordneten motorisch antreibbaren Räderpaar und einem frei drehbaren Räderpaar sowie einem in Nuten der Spielfahrbahn eingreifenden Führungsstift.

    [0002] Es ist bekannt, Fahrspielzeuge auf mehrspurigen Spiel­fahrbahnen mittels chassisfesten Führungsstiften auf vorbestimmten Fahrspuren zu leiten. Die Führungsstifte der auf Geradeausfahrt eingestellten Fahrspielzeuge greifen hierzu mit ihren freien Enden in in der Fahr­bahnoberseite angeordnete Nuten ein. Das Zusammenwir­ken der Führungsstifte mit den Nuten sorgt zwar für eine ausreichende Spurtreue und ermöglicht auch ein störungsfreies gleichzeitiges Befahren mehrerer Fahr­spuren. Von Nachteil erweist sich jedoch, daß die Füh­rungsstifte den Wechsel von Fahrspuren nicht zulassen, wodurch der Spielanreiz ungünstig beeinträchtigt wird.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, bei Fahrspielzeugen der vorgenannten Art den Fahrspurwechsel sicher möglich zu machen.

    [0004] Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, daß der Führungs­stift zwischen einer inneren und äußeren Endstellung im Chassis des Fahrspielzeugs längsverschieblich angeord­net und das dem Führungsstift benachbarte Räderpaar zu Lenkungen abschwenkbar ausgebildet ist und daß der Füh­rungsstift in Geradeausstellung des abschwenkbaren Rä­derpaars entgegen der Wirkung einer Rücukstellkraft in die äußere Endstellung und bei Abschwenkungen des Rä­derpaars vermittels der Rückstellkraft in die innere Endstellung verschiebbar ist. Bei bevorzugter Ausfüh­rung ist der Führungsstift durch das Betätigungsge­stänge des abschwenkbaren Räderpaars unmittelbar oder mittelbar über eine mit dem Betätigungsgestänge verbun­dene Anformung oder einen Ansatz entgegen der Rückstell­kraft in die äußere Endstellung verschiebbar oder zur Verschiebung in die innere Endstellung freigebbar. Auf diese Weise ist erreicht, daß das Fahrspielzeug zunächst beliebig lange durch Eingriff des Führungsstiftes in eine Führungsnut auf vorbestimmten Fahrspuren zwangsge­führt ist, während bei Abschwenkungen des zugeordneten Räderpaars, z. B. des Vorderräderpaars durch Verschieben des Führungsstiftes in seine innere Endstellung, das Fahrspielzeug auf benachbarte Fahrspuren übergeleitet werden kann auf die das Fahrspielzeug bei folgender Ge­radeausstellung der Vorderräder durch Bewegen des Füh­rungsstifts in die andere Endstellung und durch Eingrei­fen des Führungsstifts in die zugeordnete Aufnahmenut in der gewählten Fahrspur zwangsgeführt weiter beweg­bar ist.

    [0005] In Ausgestaltung des Fahrspielzeugs kann der Führungsstift auch durch ein mit dem Betätigungsgestänge des abschwenk­baren Räderpaares zur Wirkung kommendes Kulissengetriebe zwischen einer inneren und äußeren Endstellung ver­schiebbar sein. Als vorteilhaft hat sich weiter erwie­sen, wenn der Führungsstift durch einen Elektromagneten entgegen einer Rückstellkraft in die innere Endstellung verschiebbar ist, der bei Abschwenkungen des Räderpaars an eine Stromquelle anlegbar ist. Die Stromquelle kann dabei im Fahrspielzeug untergebracht oder durch vom Fahrspielzeug abgreifbare Stromschienen gebildet sein. Zweckmäßig ist dabei der Elektromagnet durch einen im Chassis angeordneten elektrischen Empfänger steuer­bar, der durch einen im Abstand des Chassis aufgestellten, z. B. in der Hand des Benutzers befindlichen Impulsge­bers beeinflußbar ist. Als Impulsgeber ist wahlweise z. B. ein Ultraschallgeber oder ein funkgesteuerter Ge­ber verwendbar.

    [0006] In weiterer Ausgestaltung des Fahrspielzeugs ist vorge­sehen, den Führungsstift entgegen der Rückstellkraft in­termittierend zwischen einer inneren und äußeren End­stellung verschiebbar auszubilden. Die Frequenz der Ver­schiebebewegungen des Führungsstiftes kann dabei fest bzw. einstell- oder regelbar sein. Die intermittierende Ausbildung des Führungsstiftes hat den Vorteil, daß über eine Zeiteinheit eine vorbestimmte Anzahl Hubbewe­gungen auf den Führungsstift gelegt werden, wodurch letz­terer bei Geradeausstellung der Vorderräder kurzfristig in die jeweils zugeordnete Nut der Fahrbahn eintaucht und verbleibt. Die intermittierende Betätigung des Füh­rungsstiftes bringt so den Vorteil, daß einmal ein exaktes Wech­seln der Fahrspuren und jeweils folgend ein verzögerungs­armes Zusammenspiel von Führungsstift und Nuten erfolgt.

    [0007] Es versteht sich, daß die Rückstellkraft beliebig, vorzugsweise durch eine den Führungsstift konzentrisch umfassende Schraubenfeder gebildet sein kann, die sich mit einem Ende auf den Führungsstift und mit dem ande­ren Ende auf das Chassis abstützt.

    [0008] Ein verklemmungsfreies Eingreifen des Führungsstiftes in die Fahrbahnnuten ist schließlich dadurch erzielbar, daß das freie Ende des Führungsstiftes gerundet oder durch schneidenartig entgegengerichtete Keilflächen ge­bildet ist.

    [0009] Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung verdeutlicht. Hierin bedeuten:

    Fig. 1 ein Fahrspielzeug in Draufsicht schematisch,

    Fig. 2 ein Fahrspielzeug abgewandelter Ausbildung in Draufsicht, schematisch,

    Fig. 3 ein Teilstück eines Fahrspielzeugs mit abge­schwenkten Lenkrädern schematisch,

    Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV - IV der Fig. 1 vergrößert,

    Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V - V der Fig. 3 vergrößert und

    Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI - VI der Fig. 2.



    [0010] In den Fig. ist mit 1 das Chassis eines Fahrspielzeugs bezeichnet, das in an sich bekannter Weise eine Karosse­rie (nicht gezeigt) trägt. Das Chassis 1 trägt weiter einen Antriebsmotor 2 mit Untersetzungsgetriebe 3 für die Welle 4 eines hinteren Räderpaares 5. Der Antriebs­ motor 2 ist an eine Stromquelle 6, z. B. Batterie bzw. Stromschienen anlegbar. Weiter hält das Chassis 1 mittels Achsstummeln 7 ein die Vorderräder bildendes weiteres Räderpaar 8. Die Achsstummel 7 sind bei 9 am Chassis 1 angelenkt und greifen in ein bei 10 abschwenkbares Be­tätigungsgestänge 11 ein, das über einen zwischen zwei Hubmagnete 13 ragenden Arm 18 beeinflußbar ist. Die Elek­tromagnete 13 liegen über Leiter 14 an einen Empfänger­teil 15 an. Das Betätigungsgestänge 11 weist eine Anfor­mung 16 auf, der über einen Führungsstift 17 schwenkbe­weglich geführt ist. Der Führungsstift 17 ist, wie in den Fig. 5 und 6 erkennbar, am Chassis 1 verschieblich gelagert und unter dem Einfluß einer den Führungsstift 17 konzentrisch umfassenden Schraubenfeder 18 gestellt. Die Schraubenfeder 18 stützt sich hierbei auf eine Ver­breiterung 19 des Führungsstiftes 17 und auf das Chassis 1 ab. In Fig. 2 ist der Führungsstift 17 am Anker 20 (Fig. 6) eines Elektromagneten 21 angeordnet und entge­gen der Wirkung einer Rückstellfeder in die innere End­stellung längsverschieblich. Der Elektromagnet 21 steht über Leiter 22 mit einem Empfänger 26 in Verbindung.

    [0011] In der Geradeausstellung der Vorderräder 8 (Fig. 1) hält die Anformung 16 (Fig. 4) den Führungsstift 17 entge­gen der Schraubenfeder 18 in der äußeren Endstellung. In dieser Stellung greift der Führungsstift 17 in eine Nut 23 der Fahrbahn 24 ein und es wird durch das Zusam­menwirken des Führungsstiftes 17 und der Nut 23 eine Zwangsführung des Fahrspielzeugs entlang einer vorbe­stimmten Fahrspur bewirkt.

    [0012] Bei Abschwenkungen der Vorderräder 8 (Fig. 3) zum Zwecke eines Wechsels der Fahrspuren wird, wie die Fig. 3 erkennen läßt, durch Abschwenken des Be­tätigungsgestänges 11 eine Ausbiegung 16ʹ der Anfor­mung 16 oberhalb des Führungsstiftes 17 gestellt, wo­durch der Führungsstift 17 unter dem Einfluß der Schraubenfeder 18 in die innere Endstellung bewegbar ist und aus der Fahrbahnnut 23 ausgehoben wird. Mit dem Ausheben des Führungsstiftes 17 ist die Zwangsfüh­rung des Fahrspielzeugs aufgehoben und dieses bewegt sich den Lenkausschlägen der Vorderräder 8 entsprechend zur einen oder anderen Seite der zuvorigen Fahrspur. Bei anschließender Geradeausstellung der Vorderräder 8 schiebt die Anformung 16 das freie Ende des Führungs­stiftes 17 in die nächstzugeordnete Nut 23 ein (Fig. 4).

    [0013] Anstelle der Anformung 16 kann zu Bewegungen des Füh­rungsstiftes 17 auch der Elektromagnet 21 benutzt werden. Über den Empfänger 26 ist der Elektromagnet 21 mit einer Stromquelle verbindbar. Die Betätigung des Empfängers 26 erfolgt durch einen Ultraschallgeber oder funkgesteuerten Geber.


    Ansprüche

    1. Fahrspielzeug für mehrspurige Spielfahrbahnen mit je einem am Fahrspielzeugchassis angeordneten motorisch an­treibbaren Räderpaar und einem frei drehbaren Räderpaar sowie einem in Nuten der Spielfahrbahn eingreifenden Füh­rungsstift, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift (17) zwischen einer inneren und äußeren Endstellung im Chassis (1) des Fahrspielzeugs längsverschieblich ange­ordnet und das dem Führungsstift (17) benachbarte Räder­paar (8) zu Lenkungen abschwenkbar ausgebildet ist und daß der Führungsstift (17) in Geradeausstellung des Rä­derpaars (8) entgegen der Wirkung einer Rückstellkraft (18) in die äußere Endstellung und bei Abschwenkungen des Räderpaars (8) vermittels der Rückstellkraft (18) in die innere Endstellung verschiebbar ist.
     
    2. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Führungsstift (17) durch das Betätigungs­gestänge (11) des Räderpaares (8) unmittelbar oder mittel­bar über eine mit dem Betätigungsgestänge (11) verbun­dene Anformung (16) entgegen der Rückstellkraft (18) in die äußere Endstellung verschiebbar oder zur Verschie­bung in die innere Endstellung freigebbar ist.
     
    3. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Führungsstift (17) durch ein mit dem Be­tätigungsgestänge (11) des Räderpaares (8) verbundenes Kulissengetriebe zwischen einer inneren und äußeren Endstellung verschiebbar ist.
     
    4. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Führungsstift (17) durch einen Elektromagne­ten (21) entgegen einer Rückstellkraft in die innere und/­oder äußere Endstellung verschiebbar ist, der bei Ab­schwenkungen des Räderpaares (8) an eine Stromquelle anlegbar ist.
     
    5. Fahrspielzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net, daß der Elektromagnet (21) durch einen im Chassis angeordneten elektrischen Empfänger steuerbar ist, der durch einen im Abstand des Chassis (1) befindlichen Im­pulsgeber beeinflußbar ist.
     
    6. Fahrspielzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß der Impulsgeber als Ultraschallgeber ausgebil­det ist.
     
    7. Fahrspielzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß als Impulsgeber ein funksteuerbarer Geber dient.
     
    8. Fahrspielzeug nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Führungsstift (17) entgegen einer Rück­stellkraft (18) intermittierend zwischen einer inneren und äußeren Endstellung verschiebbar ist.
     
    9. Fahrspielzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, daß die Frequenz der Verschiebungen des inter­mittierenden Führungsstiftes (17) veränderbar einstell­oder regelbar ist.
     
    10. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Rückstellkraft (18) durch eine den Führungsstift (17) konzentrisch umfassende Schraubenfe­der aufbringbar ist, die mit einem Ende auf den Führungs­stift (17) und dem anderen Ende auf das Chassis (1) ab­stützbar ist.
     
    11. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das freie Ende des Führungsstiftes (17) gerun­det oder durch zwei schneidenartig entgegengerichtete Keilflächen gebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht