[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrspielzeug für mehrspurige Spielfahrbahnen mit je
einem am Fahrspielzeugchassis angeordneten motorisch antreibbaren Räderpaar und einem
frei drehbaren Räderpaar sowie einem in Nuten der Spielfahrbahn eingreifenden Führungsstift.
[0002] Es ist bekannt, Fahrspielzeuge auf mehrspurigen Spielfahrbahnen mittels chassisfesten
Führungsstiften auf vorbestimmten Fahrspuren zu leiten. Die Führungsstifte der auf
Geradeausfahrt eingestellten Fahrspielzeuge greifen hierzu mit ihren freien Enden
in in der Fahrbahnoberseite angeordnete Nuten ein. Das Zusammenwirken der Führungsstifte
mit den Nuten sorgt zwar für eine ausreichende Spurtreue und ermöglicht auch ein störungsfreies
gleichzeitiges Befahren mehrerer Fahrspuren. Von Nachteil erweist sich jedoch, daß
die Führungsstifte den Wechsel von Fahrspuren nicht zulassen, wodurch der Spielanreiz
ungünstig beeinträchtigt wird.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, bei Fahrspielzeugen der vorgenannten Art den Fahrspurwechsel
sicher möglich zu machen.
[0004] Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, daß der Führungsstift zwischen einer inneren
und äußeren Endstellung im Chassis des Fahrspielzeugs längsverschieblich angeordnet
und das dem Führungsstift benachbarte Räderpaar zu Lenkungen abschwenkbar ausgebildet
ist und daß der Führungsstift in Geradeausstellung des abschwenkbaren Räderpaars
entgegen der Wirkung einer Rücukstellkraft in die äußere Endstellung und bei Abschwenkungen
des Räderpaars vermittels der Rückstellkraft in die innere Endstellung verschiebbar
ist. Bei bevorzugter Ausführung ist der Führungsstift durch das Betätigungsgestänge
des abschwenkbaren Räderpaars unmittelbar oder mittelbar über eine mit dem Betätigungsgestänge
verbundene Anformung oder einen Ansatz entgegen der Rückstellkraft in die äußere
Endstellung verschiebbar oder zur Verschiebung in die innere Endstellung freigebbar.
Auf diese Weise ist erreicht, daß das Fahrspielzeug zunächst beliebig lange durch
Eingriff des Führungsstiftes in eine Führungsnut auf vorbestimmten Fahrspuren zwangsgeführt
ist, während bei Abschwenkungen des zugeordneten Räderpaars, z. B. des Vorderräderpaars
durch Verschieben des Führungsstiftes in seine innere Endstellung, das Fahrspielzeug
auf benachbarte Fahrspuren übergeleitet werden kann auf die das Fahrspielzeug bei
folgender Geradeausstellung der Vorderräder durch Bewegen des Führungsstifts in
die andere Endstellung und durch Eingreifen des Führungsstifts in die zugeordnete
Aufnahmenut in der gewählten Fahrspur zwangsgeführt weiter bewegbar ist.
[0005] In Ausgestaltung des Fahrspielzeugs kann der Führungsstift auch durch ein mit dem
Betätigungsgestänge des abschwenkbaren Räderpaares zur Wirkung kommendes Kulissengetriebe
zwischen einer inneren und äußeren Endstellung verschiebbar sein. Als vorteilhaft
hat sich weiter erwiesen, wenn der Führungsstift durch einen Elektromagneten entgegen
einer Rückstellkraft in die innere Endstellung verschiebbar ist, der bei Abschwenkungen
des Räderpaars an eine Stromquelle anlegbar ist. Die Stromquelle kann dabei im Fahrspielzeug
untergebracht oder durch vom Fahrspielzeug abgreifbare Stromschienen gebildet sein.
Zweckmäßig ist dabei der Elektromagnet durch einen im Chassis angeordneten elektrischen
Empfänger steuerbar, der durch einen im Abstand des Chassis aufgestellten, z. B.
in der Hand des Benutzers befindlichen Impulsgebers beeinflußbar ist. Als Impulsgeber
ist wahlweise z. B. ein Ultraschallgeber oder ein funkgesteuerter Geber verwendbar.
[0006] In weiterer Ausgestaltung des Fahrspielzeugs ist vorgesehen, den Führungsstift entgegen
der Rückstellkraft intermittierend zwischen einer inneren und äußeren Endstellung
verschiebbar auszubilden. Die Frequenz der Verschiebebewegungen des Führungsstiftes
kann dabei fest bzw. einstell- oder regelbar sein. Die intermittierende Ausbildung
des Führungsstiftes hat den Vorteil, daß über eine Zeiteinheit eine vorbestimmte Anzahl
Hubbewegungen auf den Führungsstift gelegt werden, wodurch letzterer bei Geradeausstellung
der Vorderräder kurzfristig in die jeweils zugeordnete Nut der Fahrbahn eintaucht
und verbleibt. Die intermittierende Betätigung des Führungsstiftes bringt so den
Vorteil, daß einmal ein exaktes Wechseln der Fahrspuren und jeweils folgend ein verzögerungsarmes
Zusammenspiel von Führungsstift und Nuten erfolgt.
[0007] Es versteht sich, daß die Rückstellkraft beliebig, vorzugsweise durch eine den Führungsstift
konzentrisch umfassende Schraubenfeder gebildet sein kann, die sich mit einem Ende
auf den Führungsstift und mit dem anderen Ende auf das Chassis abstützt.
[0008] Ein verklemmungsfreies Eingreifen des Führungsstiftes in die Fahrbahnnuten ist schließlich
dadurch erzielbar, daß das freie Ende des Führungsstiftes gerundet oder durch schneidenartig
entgegengerichtete Keilflächen gebildet ist.
[0009] Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung verdeutlicht. Hierin
bedeuten:
Fig. 1 ein Fahrspielzeug in Draufsicht schematisch,
Fig. 2 ein Fahrspielzeug abgewandelter Ausbildung in Draufsicht, schematisch,
Fig. 3 ein Teilstück eines Fahrspielzeugs mit abgeschwenkten Lenkrädern schematisch,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV - IV der Fig. 1 vergrößert,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V - V der Fig. 3 vergrößert und
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI - VI der Fig. 2.
[0010] In den Fig. ist mit 1 das Chassis eines Fahrspielzeugs bezeichnet, das in an sich
bekannter Weise eine Karosserie (nicht gezeigt) trägt. Das Chassis 1 trägt weiter
einen Antriebsmotor 2 mit Untersetzungsgetriebe 3 für die Welle 4 eines hinteren Räderpaares
5. Der Antriebs motor 2 ist an eine Stromquelle 6, z. B. Batterie bzw. Stromschienen
anlegbar. Weiter hält das Chassis 1 mittels Achsstummeln 7 ein die Vorderräder bildendes
weiteres Räderpaar 8. Die Achsstummel 7 sind bei 9 am Chassis 1 angelenkt und greifen
in ein bei 10 abschwenkbares Betätigungsgestänge 11 ein, das über einen zwischen
zwei Hubmagnete 13 ragenden Arm 18 beeinflußbar ist. Die Elektromagnete 13 liegen
über Leiter 14 an einen Empfängerteil 15 an. Das Betätigungsgestänge 11 weist eine
Anformung 16 auf, der über einen Führungsstift 17 schwenkbeweglich geführt ist.
Der Führungsstift 17 ist, wie in den Fig. 5 und 6 erkennbar, am Chassis 1 verschieblich
gelagert und unter dem Einfluß einer den Führungsstift 17 konzentrisch umfassenden
Schraubenfeder 18 gestellt. Die Schraubenfeder 18 stützt sich hierbei auf eine Verbreiterung
19 des Führungsstiftes 17 und auf das Chassis 1 ab. In Fig. 2 ist der Führungsstift
17 am Anker 20 (Fig. 6) eines Elektromagneten 21 angeordnet und entgegen der Wirkung
einer Rückstellfeder in die innere Endstellung längsverschieblich. Der Elektromagnet
21 steht über Leiter 22 mit einem Empfänger 26 in Verbindung.
[0011] In der Geradeausstellung der Vorderräder 8 (Fig. 1) hält die Anformung 16 (Fig. 4)
den Führungsstift 17 entgegen der Schraubenfeder 18 in der äußeren Endstellung. In
dieser Stellung greift der Führungsstift 17 in eine Nut 23 der Fahrbahn 24 ein und
es wird durch das Zusammenwirken des Führungsstiftes 17 und der Nut 23 eine Zwangsführung
des Fahrspielzeugs entlang einer vorbestimmten Fahrspur bewirkt.
[0012] Bei Abschwenkungen der Vorderräder 8 (Fig. 3) zum Zwecke eines Wechsels der Fahrspuren
wird, wie die Fig. 3 erkennen läßt, durch Abschwenken des Betätigungsgestänges 11
eine Ausbiegung 16ʹ der Anformung 16 oberhalb des Führungsstiftes 17 gestellt, wodurch
der Führungsstift 17 unter dem Einfluß der Schraubenfeder 18 in die innere Endstellung
bewegbar ist und aus der Fahrbahnnut 23 ausgehoben wird. Mit dem Ausheben des Führungsstiftes
17 ist die Zwangsführung des Fahrspielzeugs aufgehoben und dieses bewegt sich den
Lenkausschlägen der Vorderräder 8 entsprechend zur einen oder anderen Seite der zuvorigen
Fahrspur. Bei anschließender Geradeausstellung der Vorderräder 8 schiebt die Anformung
16 das freie Ende des Führungsstiftes 17 in die nächstzugeordnete Nut 23 ein (Fig.
4).
[0013] Anstelle der Anformung 16 kann zu Bewegungen des Führungsstiftes 17 auch der Elektromagnet
21 benutzt werden. Über den Empfänger 26 ist der Elektromagnet 21 mit einer Stromquelle
verbindbar. Die Betätigung des Empfängers 26 erfolgt durch einen Ultraschallgeber
oder funkgesteuerten Geber.
1. Fahrspielzeug für mehrspurige Spielfahrbahnen mit je einem am Fahrspielzeugchassis
angeordneten motorisch antreibbaren Räderpaar und einem frei drehbaren Räderpaar
sowie einem in Nuten der Spielfahrbahn eingreifenden Führungsstift, dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungsstift (17) zwischen einer inneren und äußeren Endstellung im Chassis
(1) des Fahrspielzeugs längsverschieblich angeordnet und das dem Führungsstift (17)
benachbarte Räderpaar (8) zu Lenkungen abschwenkbar ausgebildet ist und daß der Führungsstift
(17) in Geradeausstellung des Räderpaars (8) entgegen der Wirkung einer Rückstellkraft
(18) in die äußere Endstellung und bei Abschwenkungen des Räderpaars (8) vermittels
der Rückstellkraft (18) in die innere Endstellung verschiebbar ist.
2. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift (17)
durch das Betätigungsgestänge (11) des Räderpaares (8) unmittelbar oder mittelbar
über eine mit dem Betätigungsgestänge (11) verbundene Anformung (16) entgegen der
Rückstellkraft (18) in die äußere Endstellung verschiebbar oder zur Verschiebung
in die innere Endstellung freigebbar ist.
3. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift (17)
durch ein mit dem Betätigungsgestänge (11) des Räderpaares (8) verbundenes Kulissengetriebe
zwischen einer inneren und äußeren Endstellung verschiebbar ist.
4. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift (17)
durch einen Elektromagneten (21) entgegen einer Rückstellkraft in die innere und/oder
äußere Endstellung verschiebbar ist, der bei Abschwenkungen des Räderpaares (8) an
eine Stromquelle anlegbar ist.
5. Fahrspielzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet (21)
durch einen im Chassis angeordneten elektrischen Empfänger steuerbar ist, der durch
einen im Abstand des Chassis (1) befindlichen Impulsgeber beeinflußbar ist.
6. Fahrspielzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgeber als
Ultraschallgeber ausgebildet ist.
7. Fahrspielzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Impulsgeber ein
funksteuerbarer Geber dient.
8. Fahrspielzeug nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift
(17) entgegen einer Rückstellkraft (18) intermittierend zwischen einer inneren und
äußeren Endstellung verschiebbar ist.
9. Fahrspielzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der Verschiebungen
des intermittierenden Führungsstiftes (17) veränderbar einstelloder regelbar ist.
10. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellkraft
(18) durch eine den Führungsstift (17) konzentrisch umfassende Schraubenfeder aufbringbar
ist, die mit einem Ende auf den Führungsstift (17) und dem anderen Ende auf das Chassis
(1) abstützbar ist.
11. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des
Führungsstiftes (17) gerundet oder durch zwei schneidenartig entgegengerichtete Keilflächen
gebildet ist.