[0001] Die Erfindung betrifft einen Dosenöffner zum Trennen des Deckels von einer Konservendose
mit einem Antrieb, vorzugsweise elektrisch betrieben, und mit einem vom Antrieb antreibbaren,
an einem Gehäuse drehbar gelagerten Transportrad, das zum Transport den Bördelrand
der Konservendose von außen an der Eingriffsstelle untergreift, mit einem in einem
festen Abstand vom Transportrad am Gehäuse an einer Drehachse gelagerten, aus einer
Ausgangsposition in eine Schneidposition schwenkbaren Messer, das eine Einstechspitze
und eine sich an die Einstechspitze anschließende Schneide mit einer mit dem Deckel
in Schneidposition in Eingriff stehenden Schneidstelle aufweist, wobei am Dosenöffner
ein die Konservendose gegenüber der Schneide führender, erster Anschlag ausgebildet
ist, der in Bewegungsrichtung der Konservendose hinter der Eingriffsstelle am Dosenöffner
angeordnet ist.
[0002] Bei einem elektrischen Dosenöffner dieser Art (US-PS 4,622,749) befindet sich das
Messer zunächst in einer Ausgangsposition (Fig. 19B), in der der von einem Bördelrand
gebildete Dosenrand einer Konservendose an dem Transportrad ansetzbar ist. Durch Betätigen
eines mit dem Messer verbundenen Bedienungselements wird dann das Messer soweit in
Richtung zur Schneidposition geschwenkt, bis es zunächst mit seiner Einstechspitze
an der Oberseite des Deckels der Konservendose anliegt (Fig. 19C). Dabei begrenzt
das Messer die radial innere Wandung des Dosenrandes von außen, so daß der Bördelrand
von dem Messer auf dem Transportrad seitlich ortsfest gehalten wird und dadurch die
Konservendose fast mit dem Dosenöffner gekoppelt wird.
[0003] Bei weiteren Schwenken des Bedienungselements von Hand wird dann das Messer - ohne
daß es sich dabei gegenüber dem Deckel weiter verdreht - von einer Feder gegen den
Deckel so lange weiter vorgespannt, bis das Bedienungselement den elektrischen Schalter
einschaltet und der Elektromotor das Transportrad und somit auch die Konservendose
in Bewegung setzt. Dabei durchdringt die Einstechspitze des Messers aufgrund der
vorgegebenen Schneidgeometrie und des federelastischen Anpreßdrucks des Messers auf
dem Deckel diesen selbsttätig. Nun dreht sich das Messer solange um den am Bedienungselement
ausgebildeten Drehzapfen, bis es mit dem an ihm ausgebildeten Langloch an dem am Betätigungsorgan
seitlich hervorstehenden Stift anschlägt. Durch den nun einsetzenden Schneidvorgang
werden vom Dosendeckel auf das Messer Schneidkräfte ausgeübt, aus denen am Messer
ein im Uhrzeigersinn wirkendes Drehmoment resultiert. Dieses Drehmoment wird über
den am Bedienungselement ausgebildeten Zapfen übertragen und von dort auf das Gehäuse
des Dosenöffners abgeleitet (Fig. 19E).
[0004] Solange der Dosendeckel beim Drehen der Konservendose vom Messer aufgeschnitten wird,
solange wird der elektrische Schalter durch die am Bedienungselement einwirkenden
Schneidkräfte in Einschaltstellung gehalten; sobald aber der Dosendeckel von der
Konservendose vollständig abgetrennt ist, werden keine Schneidkräfte mehr am Messer
erzeugt, die über das Bedienungselement den Schalter in Einschaltstellung halten.
In dem Moment, wo der Deckel gerade von der Konservendose abgetrennt wird, drückt
eine am Betätigungsorgan schwenkbar gelagerte Blattfeder, die sich ausschließlich
nur zum Zwecke des Ausschaltens des Schalters am Bördelrand der Konservendose mit
geringer Vorspannung abstützt, das Bedienungselement entgegen dem Uhrzeigersinn von
der Konservendose weg nach oben, wodurch dieses den elektrischen Schalter freigibt
und der Dosenöffner außer Betrieb gesetzt wird (Fig. 19F).
[0005] Bei diesem Dosenöffner ist es als weniger vorteilhaft anzusehen, daß bei Konservendosen
verschiedener Fabrikate während des Schneidvorgangs ein kontinuierlicher Transport
und somit ein gleichmäßiger Schnitt nicht immer gewährleistet ist, obwohl das Transportrad
zuverlässig angetrieben wird, da der Anpreßdruck des Bördelrandes auf das Transportrad
nicht auf die sich verändernden Schneidkräfte angepaßt werden kann. Das sich hierbei
ergebende Durchrutschen des Transportrades gegenüber dem Bördelrand zu einem erhöhten
Verschleiß der beanspruchten Teile und zu einem größeren Energiebedarf des Dosenöffners,
der bei gleichzeitig ungünstiger Wahl der am Dosenöffner vorliegenden Schneidgeometrie
und der Abmessungen der Lagerung des Messers gegenüber dem Transportrad noch vergrößert
wird. Hinzu kommt noch der höhere Energieaufwand aufgrund des immer wieder neu einsetzenden
Schneidvorgangs. Dies macht eine wesentlich kräftigere Antriebsauslegung erforderlich,
will man gute Schneidergebnisse erzielen. Eine stärkere Motorauslegung erhöht aber
die Herstellungskosten des Dosenöffners. Weiterhin ist ein Entfernen der Konservendose
während des Schneidvorgangs vom Dosenöffner nicht oder nur mit großem Kraftaufwand
möglich, da das bedienungselement den Schalter aufgrund des am Bedienungselement
einwirkenden Drehmoments in Einschaltstellung hält.
[0006] Aufgabe der Erfinding ist es daher, einen Dosenöffner zu schaffen, der mit möglichst
geringem Energieaufwand alle handelsüblichen Konservendosen leicht und einwandfrei
öffnet und bei dem jede Konservendose zu jeder Zeit und in beliebiger Schneidposition
vom Dosenöffner ohne nennenswerten Kraftaufwand entfernt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Dosenöffner ein zweiter
Anschlag vorgesehen ist, daß der zweite Anschlag am Messer ausgebildet ist und daß
der zweite Anschlag in Schneidposition des Dosenöffners von oben auf den Bördelrand
ein wirkt. Der zweite Anschlag ermöglicht, daß sich das am Messer aufgrund der Schneidkräfte
gerade ergebende Drehmoment nicht mehr direkt an dem Gehäuse des Dosenöffners abstützt,
sondern nach der Erfindung auf den Bördelrand der Konservendose einwirkt. Hierdurch
wird erreicht, daß die Konservendose immer gerade ausreichend gut von dem Transportrad
transportiert wird.
[0008] Bei Konservendosen mit stärkeren Blechdicken ergeben sich höhere Schneidkräfte; diese
können aber nur erreicht werden, wenn ein größerer Kraftaufwand zum Transportieren
der Konservendose aufgebracht wird. Ein höherer Kraftaufwand ist jedoch nur möglich,
wenn der Bördelrand vom zweiten Anschlag stärker gegen das Transportrad gedrückt
wird, damit dieser tiefer in die Verzahnungen des Transportrades eindringt, um so
den Kraft- bzw. Reibschluß zwischen diesen Teilen zu erhöhen. Um also einen einwandfreien
Transport der Konservendose zu garantieren, wird am zweiten Anschlag durch die selbsttätige
Andruckkraftregelung gerade nur soviel Energie aufgewendet, wie es zum Abtrennen
des Deckels von der Konservendose erforderlich ist, d.h. wiederum, die vom Anpreßdruck
verursachte und zwischen dem Transportrad und dem Bördelrand entstehende, aber Energie
verbrauchende Verformungsarbeit ist gerade nur so groß, daß ein ausreichender Reibeingriff
und/oder Formschluß zwischen dem Transportrad und dem Bördelrand vorhanden ist.
[0009] Dadurch, daß der Anpreßdruck von oben stirnseitig auf den Bördelrand einwirkt, werden
beim Schneidvorgang unerwünschte Querkräfte vermieden, die zu einem Verklemmen des
Bördelrands bzw. der Dosenwandung zwischen dem Messer und dem Transportrad führen
könnten. Durch den erfindungsgemäßen Anschlag am Messer wird also ein Dosenöffner
geschaffen, der gegenüber herkömmlichen Dosenöffnern mit wesentlich weniger Energie
auskommt, d.h., bei einem akkube triebenen Dosenöffner können bei gleicher Ladekapazität
mehr Dosen in kürzerer Zeit geöffnet werden.
[0010] Dadurch, daß der zweite Anschlag nach der Erfindung am Messer und nicht am Gehäuse
des Dosenöffners befestigt ist, läßt sich jede Konservendose auch nach Unterbrechung
eines Schneidvorgangs oder auch am Ende eines Schneidvorgangs besonders leicht vom
Dosenöffner entfernen, ohne daß hierbei, wie aus dem Stand der Technik bekannt, auf
umständliche Weise das Messer von der den Dosenöffner haltenden Hand - die andere
Hand muß nämlich die Konservendose halten - aus der Konservendose mit großem Kraftaufwand
herausgehebelt werden muß. Nach der Erfindung ist es nämlich nur noch erforderlich,
die Konservendose um die Eingriffsstelle in Drehrichtung des Transportrades derart
zu schwenken, daß dabei der Bördelrand der Konservendose den zweiten Anschlag nach
oben wegbewegt und das Messer hierdurch aus der Konservendose heraus in seine Ausgangsstellung
zurückschwenkt. Diese erfindungsgemäße Anordnung ist insbesondere bei handbetriebenen
Dosenöffnern von Vorteil und auch dann von Vorteil, wenn die Drehrichtung des Transportrades
zur Hand hin gerichtet ist. Dann wird beim Verschwenken die Konservendose von der
den Dosenöffner haltenden Hand nach vorn weggeschwenkt, so daß die den Dosenöffner
haltende Hand nicht behindert wird.
[0011] Durch den zweiten Anschlag wird weiterhin in vorteilhafter Weise erreicht, daß die
Schneide bei ein und demselben Dosentyp immer die gleiche Position einnimmt, d.h.,
immer mit dem Deckel an gleicher Stelle in Schneideingriff kommt. Das Messer orientiert
sich also nur noch über den Dosenrand und wird daher nicht tiefer in die Konservendose
hineingezogen, was ein unerwünschtes Ansteigen der Schneidkräfte aufgrund der sich
dann verändernden Schneidgeometrie, wie der Schneidwinkel, und somit einen höheren
Energieverbrauch des Dosenöffners mit sich bringen würde.
[0012] Damit der beim Schneidvorgang sich zwischen dem Deckel der Konservendose und der
Schneide des Messers einstellende Schneidwinkel stets einen vorgegebenen Wert einhält,
ist in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß zur Führung der Konservendose
während des Schneidvorgangs eine vom Messer über den zweiten Anschlag auf den Bördelrand
einwirkende Andrückkraft auftritt und daß die Andrückkraft, in Bewegungsrichtung des
Bördelrandes gesehen, vor der Eingriffsstelle auf den Bördelrand einwirkt. Vereinfacht
anhand der Mechanik dargestellt, bildet also der Bördelrand im Bereich des ersten
und zweiten Anschlags einen Hebel, der an der Eingriffsstelle des Transportrades drehbar
gelagert ist und der sich beim Schneidvorgang dadurch im Gleichgewicht hält, daß der
erste und zweite Anschlag von oben und das Transportrad von unten auf den Bördelrand
einwirken und die Summe der Momente links und rechts von der Eingriffsstelle gleich
Null ist. Die Berührungspunkte des Bördelrands mit dem ersten und zweiten Anschlag
und dem Transportrad sind so angeordnet, daß in Schneidposition der Deckel mit der
Schneide den Schneidwinkel ergibt. Der zweite Anschlag dient also auch dazu, daß die
Schneide in einem genau vorgegebenen Winkel zum Dosendeckel verläuft, damit beim Schneidvorgang
nur die zum Abtrennen des Deckels von der Konservendose minimal erforderliche Schneidarbeit
eingehalten werden kann.
[0013] Dadurch, daß der zweite Anschlag vor der Eingriffsstelle auf den Bördelrand einwirkt,
ist es möglich, den Abstand zwischen dem zweiten Anschlag und der Eingriffsstelle
so zu wählen, daß trotz einer verhältnismäßig geringen Andrückkraft am zweiten Anschlag
bereits an der Eingriffsstelle ein ausreichender Reib-/Formschluß zum sicheren Transport
der Konservendose vorhanden ist. Die Vortriebskraft des Transportrades wird durch
den zweiten Anschlag nicht nennenswert verändert, da seine Anlegekräfte aufgrund der
gewählten Messergeometrie klein sind.
[0014] Es ist vorteilhaft, daß die Andrückkraft, in Bewegungsrichtung des Bördelrandes gesehen,
vor der Schneidstelle auf den Bördelrand einwirkt. Hierdurch erhält die Konservendose
während des Schneidvorgangs durch die weit voneinander entfernten Anschläge gegenüber
der Eingriffsstelle eine besonders gute Führung. Der Bördelrand einer Konservendose
läßt sich nach der Erfindung ohne zusätzliche Handkraft alleine vom Antrieb des Dosenöffners
ausreichend fest gegen das Transportrad drücken, wenn die Andrückkraft durch ein
am Messer gebildetes Drehmoment gebildet wird, welches sich beim Schneidvorgang aufgrund
der am Messer vorhandenen Schneidkräfte und Abmessungen ergibt. Es ist aber auch
möglich, daß die Andrückkraft lediglich durch ein zusätzlich von Hand auf das Messer
ausgeübtes Drehmoment entsteht, das beispielsweise an dem das Messer zu betätigenden
und den elektrischen Antrieb einschaltenden Bedienungselement eingeleitet wird.
[0015] Es ist aber auch möglich, daß die Andrückkraft zum einen durch ein am Messer sich
beim Schneidvorgang ergebendes Drehmoment und zum anderen durch ein von Hand auf das
Messer einwirkendes, zweites Drehmoment gebildet wird. Die letztgenannte Handhabung
hat den Vorteil, daß die Konservendose auch dann, wenn der Deckel nicht aufgeschnitten
wird, dennoch einwandfrei zwischen den beiden Anschlägen und dem Transportrad auf
Anlage gehalten wird. Weiterhin besteht der Vorteil dieser Bedienung darin, daß, wenn
die sich aufgrund der Schneidkräfte am zweiten Anschlag ergebende Andrückkraft einmal
nicht zu einem gleichmäßigen Transport der Konservendose ausreicht, noch von Hand
das Bedienungselement mit einer zusätzlichen Kraft beaufschlagt werden kann. Die vom
Be dienungselement von Hand auf den zweiten Anschlag übertragbare Andrückkraft wird
durch eine in den Übertragunsweg von dem Bedienungselement zum Messer eingeschaltete
Feder begrenzt, damit der Einstechvorgang nicht durch Aufbringen einer zu großen Handkraft,
sondern durch selbsttätiges Einstechen aufgrund der am Messer vorgegebenen Schneid-
und Lagergeometrie erfolgt.
[0016] Besonders einfach wird der zweite Anschlag am Messer, wenn er von einem Blech gebildet,
das an der dem Transportrad zugewandten Seite am Messer seitlich hervorsteht. Das
Anbringen dieses zweiten Anschlags am Messer kann beispielsweise durch Verformung
des Messers, durch Verschweißung, Verschraubung oder ähnliche im Maschinenbau bekannte
Befestiguhngsmittel erreicht werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Messer
einteilig mit dem zweiten Anschlag auszuformen, beispielsweise als Druckgußteil. Um
eine einfache Bedienung des Messers von vorne her mit der Hand zu ermöglichen, ist
es vorteilhaft, daß der zweite Anschlag zu beiden Seiten des Messers seitlich hervorsteht.
[0017] Damit die vom zweiten Anschlag auf den Bördelrand einwirkende Andrückkraft nahezu
auf einen Punkt begrenzt wird, ist am zweiten Anschlag ein auf den Bördelrand gerichteter
Vorsprung ausgebildet. Der Vorsprung kann als Sicke, Rinne, Noppe, etc. ausgebildet
sein.
[0018] Um beim Schneidvorgang immer eine vom zweiten Anschlag auf den Dosenrand einwirkende
Andrückkraft zu erhalten, die sich ausschließlich aus den am Messer einwirkenden
Schneidkräften ergibt, ist in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß das
Lot auf die Schneide durch die Schneidstelle im Abstand b, in Bewegungsrichtung des
Bördelrandes gesehen, vor dem Mittelpunkt der Drehachse des Messers liegt und daß
zwischen dem Abstand b, dem vom Mittelpunkt der Drehachse des Messers auf die Schneide
gemessenen, senkrechten Abstand c und dem Schneidwinkel a, der von der Schneide und
dem abzutrennenden Dosendeckel gebildet wird, nämlich folgende Beziehung gilt:

· cot a >1.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung liegt der Mittelpunkt der Drehachse des Messers,
in Bewegungsrichtung des Bördelrandes gesehen, in einem solchen Abstand x hinter
der Stelle des Schneideingriffs, daß die resultierende Kraft, die sich beim Schneidvorgang
an der Schneidstelle des Messers aus den dort angreifenden Schneidkräften ergibt,
durch die Drehachse des Messers verläuft. Dies hat den Vorteil, daß das Bedienungselement
zum Schwenken des Messers in die Schneidposition auch während des Schneidvorgangs
im wesentlichen frei von Kräften ist, was den Wirkungsgrad des Dosenöffners erhöht.
In diesem Fall muß allerdings zusätzlich von der Bedienungsperson eine von dem zweiten
Anschlag auf den Bördelrand einwirkende Andrückkraft aufgebracht werden, damit ein
sicherer Transport der Konservendose gewährleistet ist.
[0020] Die erfindungsgemäße Lage der Schneide in bezug auf die Drehachse des Messers hat
weiterhin den Vorteil, daß das Messer nicht formschlüssig, sondern nur durch die
Reibkräfte, die beim Schneidvorgang an der Schneide auftreten, in der Schneidposition
gehalten wird. Wird der Schneidvorgang unterbrochen, so lassen sich diese Reibkräfte
leicht überwinden, so daß das Messer in seine Ansetzposition zurückgeschwenkt und
der Dosenöffner von der Dose abgenommen werden kann. Der Schneidvorgang läßt sich
somit auch vor der vollständigen Abtrennung des Deckels unterbrechen, was in vielen
Fällen wünschenswert ist.
[0021] Damit beim Schneidvorgang die Konservendose ein entgegen dem Uhrzeigersinn links
drehendes, in Schwenkebene des Messers verlaufendes Moment erfährt, ist in einer
Weiterbildung vorgesehen, daß in Schneidposition des Messers die Schneidstelle, in
Bewegungsrichtung der Konservendose gesehen, vor der mit dem Transportrad und dem
Bördelrand in Kontakt befindlichen Eingriffsstelle ausgebildet ist.
[0022] Damit bei Unterbrechung des Schneidvorgangs und bei anschließendem Herausschwenken
des Messers aus dem Deckel die Schneide des Messers mit seiner Einstechspitze nicht
in den noch nicht aufgeschnittenen Bereich des Dosendeckels eingreift, ist weiterhin
vorgesehen, daß der Abstand b wenigstens dem halben Abstand zwischen der Schneidstelle
und der Einstechspitze entspricht. Durch diese Anordnung bewegt sich also beim Herausschwenken
des Messers die Einstechspitze nur in dem bereits vom Messer geschnittenen Schneidspalt
des Dosendeckels, so daß das Messer ungehindert aus der Konservendose herausgleiten
und diese leicht vom Dosenöffner abgenommen werden kann. Durch diese Anordnung und
dem elastischen Glied zwischen Bedienungselement und Messer läßt sich also der Schneidvorgang
auch vor der vollständigen Abtrennung des Deckels zu jeder Zeit ohne Kraftaufwand
unterbrechen, was in vielen Fällen wünschenswert ist.
[0023] In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der zweite Anschlag
so am Messer angeordnet ist, daß in Schneidposition die Einstechspitze und der Mittelpunkt
des Transportrades auf einer Geraden liegen, die im wesentlichen senkrecht zur Oberkante
des Bördelrandes der Konservendose verläuft. Durch diese Maßnahme hat sich gezeigt,
daß der beim Schneidvorgang sich ergebende Schneidwiderstand weiter reduziert wird.
[0024] Es wurde weiterhin gefunden, daß sich bei dem erfindungsgemäßen Dosenöffner ein vorteilhaft
niedriges Antriebsmoment am Transportrad und ein günstiges Schneidverhalten erzielen
läßt, wenn der Anstellwinkel a der Schneide gegenüber dem abzutrennenden Dosendeckel
nicht über 30°, insbesondere in einem Bereich zwischen 15° und 30°, liegt. Besonders
geringe Schneidkräfte haben sich bei einem Anstellwinkel von 27,5° ergeben. Die Schneidergebnisse
werden auch insbesondere dadurch begünstigt, wenn in Bewegungsrichtung des Bördelrandes
der Abstand zwischen den Mittelpunkten des Transportrades und der Drehachse des Messers
im Bereich von 5 bis 10 mm, vorzugsweise 6,5 mm, liegt und wenn der Abstand senkrecht
zur Bewegungsrichtung im Bereich von 15 bis 30 mm, vorzugsweise 24 mm, verläuft.
[0025] Eine vorteilhaft niedrige Schneidkraft wird erfindungsgemäß weiterhin dadurch erreicht,
daß sich an die Schneide des Messers auf der Rückseite eine Führungsfläche und auf
der Vorderseite eine erste Trennfläche anschließen und daß beide Flächen einen Winkel
d einschließen, der zwischen 70° und 85° beträgt. Durch den verhältnismäßig großen
Winkel d wird erreicht, daß das Messer beim Schneiden nicht im Schneidspalt des Dosendeckels
verkeilt, sondern das Bestreben hat, das Messer aus dem Schneidspalt nach oben zu
drücken. Dadurch, daß die Schneidstelle, in Bewegungsrichtung des Bördelrandes gesehen,
vor der Eingriffsstelle liegt und gleichzeitig an dem Messer eine Trennfläche ausgebildet
ist, wird eine Führung der Konservendose erreicht, so daß diese nicht um die Eingriffsstelle
hin und her pendelt. Auch diese Maßnahme verringert den Energiebedarf des Dosenöffners.
Die erste Trennfläche übernimmt aufgrund des verhältnismäßig großen Winkels gleich
zu Anfang des Schneidvorgangs den größten Anteil der Schneidenergie, wobei der Dosendeckel
im wesentlichen vom Messer an der Schneidstelle mehr aufgerissen bzw. aufgetrennt
als geschnitten wird. Deshalb ist die Schneide auch nicht scharf, so daß Verletzungen
ausgeschlossen sind.
[0026] Die zweite Trennfläche, deren Winkel gegenüber der ersten Trennfläche verhältnismäßig
klein ist, ist deshalb erforderlich, damit in der zweiten Phase des Trennvorgangs
vorwiegend nur noch das Material beidseits der Schneidstelle mit möglichst wenig Energieaufwand
weggedrückt wird.
[0027] Eine vorteilhaft Messerform wird erfindungsgemäß weiterhin dadurch erzielt, daß
die erste und zweite Trennfläche zur Einstechspitze des Messers verlaufen. Die beiden
Trennflächen verjüngen sich also von der Einlaufseite der Konservendose zur Einstechspitze
der Schneide hin, wodurch der Einstechvorgang und auch das Zurückschwenken des Messers
in die Ausgangsposition erleichtert wird.
[0028] Um eine möglichst hohe Lebensdauer der Einstechspitze zu gewährleisten, schließt
sich gemäß eines weiteres Vorschlags nach der Erfindung, in Bewegungsrichtung der
Konservendose gesehen, an die Einstechspitze eine Freifläche an, die mit der Schneide
einen stumpfen Winkel einschließt.
[0029] Eine gute Führung des Dosenrandes und somit auch der Konservendose am Dosenöffner
wird vorteilhafterweise dadurch gewährleistet, daß in Schneidposition die die Schneide
und die Freifläche, seitlich begrenzenden Stirnflächen mit ihren Randbereichen an
der Innenwand des Bördelrandes anliegen. Durch diese Maßnahme wird verhindert, daß,
in Draufsicht auf die Konservendose gesehen, diese nicht beim Schneidvorgang um die
Eingriffsstelle hin und her pendelt, damit ein zum Bördelrand nahezu paralleler und
sauberer Schnitt entsteht. Um eine möglichst große Führung der Stirnflächen an der
Doseninnenwand bzw. an der Innenseite des Bördelrandes zu erhalten, verlaufen die
Stirnflächen im wesentlichen senkrecht zur Oberkante des Bördelrandes. Bei den herkömmlichen
runden, aber auch viereckigen Konservendosen hat sich ein senkrechter Abstand y zwischen
den Stirnflächen von 6 bis 10 mm vorzugsweise 8 mm, als vorteilhaft erwiesen.
[0030] Um die Reibverhältnisse beim Schneidvorgang zwischen den am Messer ausgebildeten
und gegenüberliegenden Stirnflächen und der Konservendoseninnenwand bzw. dem Deckel
und dem Bördelinnenrand möglichst gering zu halten und Verkantungen zu vermeiden,
sind die seitlichen Enden der Stirnflächen abgerundet oder abgefast. Auch diese Maßnahme
reduziert den Energieaufwand beim Schneidvorgang.
[0031] Damit beim Einstechvorgang das selbsttätige Einstechen des Messers in den Dosendeckel
begünstigt wird, ist weiterhin vorgesehen, daß die Einstechspitze in Schneidposition
und in Bewegungsrichtung des Dosenrandes hinter dem durch den Mittelpunkt der Drehachse
des Messers verlaufenden Lot liegt, das mit der Schneide gebildet wird.
[0032] Um den Vortriebswiderstand zwischen dem Transportrad und dem Bördelrand auf einem
Minimum zu halten, ist in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß am Umfangsrand
des Transportrades radial nach außen weisende Zähne ausgebildet sind, die sägezahnartig
verlaufen. Je größer nämlich der zwischen zwei Zahnflanken vorhandene Winkel ist,
desto weniger greifen die Zähne in die Unterseite des Bördelrandes ein und desto
geringer ist dabei die aufzuwendende Verformungsarbeit. Die beim Einkrallen der Sägezähne
in den Bördelrand entstehende Verformungsarbeit kann weiter reduziert werden, wenn
die Zähne von Zahnflanken unterschiedlicher länge gebildet werden, wobei wesentlich
ist, daß die längere und flachere Zahnflanke in Drehrichtung des Transportrades jeweils
vor der kürzeren und steileren Zahnflanke eines Zahnes angeordnet ist. Durch die kürzere
Zahnflanke wird ein besserer Form- und/oder Reibschluß zwischen Transportrad und Bördelrand
erreicht, während die längere Zahnflanke ein besseres Abgleiten des jeweiligen Zahns
aus der im Bördelrand von der Verzahnung gebildeten Vertiefung ermöglicht. Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn der Durchmesser des Transportrades so groß wie
möglich gewählt wird, damit möglichst viele Zähne in die Unterseite des Bördelrandes
eingreifen. Bei einem Durchmesser des Transportrades von 10 bis 20 mm, vorzugsweise
15 mm, ergibt sich bereits ein guter Eingriff, ohne daß dabei die Andrückkraft des
zweiten Anschlags allzu groß ist.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Den die Schneidvorrichtung umfassenden Bereich eines elektrisch angetriebenen
Dosenöffners in Seitenansicht mit einem Ausschnitt eines teilweise aufgeschnittenen
Randbereichs einer Konservendose;
Fig. 2 eine Teilansicht des Messers im Bereich der Schneide sowie die geometrische
Darstellung der Schneidvorrichtung;
Fig. 3 einen Teilquerschnitt durch das Gehäuse des Dosenöffners gemäß der Schnittführung
III-III, längs der Drehachse des Transportrades und
Fig. 4 Draufsicht auf den Dosenöffner in Pfeilrichtung S gemäß Fig. 1 im Bereich der
Messeranordnung, jedoch um 180° gedreht.
[0034] Zur Vermeidung von Wiederholungen wurden in den Figuren 1 bis 4 für entsprechend
gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen verwendet.
[0035] Der in Fig. 1 dargestellte Dosenöffner besteht aus einem Gehäuse 1, an dem im Abstand
voneinander eine Drehachse 13 eines aus einer Ausgangsposition 20 (gestrichelt dargestellt)
in eine Schneidposition 28 schwenkbaren Messers 3 und ein Transportrad 4 gelagert
sind. Das Transportrad 4 wird von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Getriebe
und einem Elektromotor in Drehrichtung 40 angetrieben. Zwischen dem Messer 3 und
dem Transportrad 4 befindet sich in Fig. 4 ein zylindrischer Wandabschnitt 5 einer
Konservendose 24, deren Unterkante 43 des oberen Bördelrandes 6 auf der Umfangsfläche
45 des Transportrades 4 aufliegt und deren Oberkante 35 des Bördelrandes 6 sich an
einem, in Bewegungsrichtung 12 der Konservendose 24 gesehen, hinter dem Transportrad
4, also an der Auslaufseite 47, an einem Gehäuse 1 befestigten, als Anschlagstift
ausgebildeten ersten Anschlag 7 abstützt. In Fig. 4 wurde dieser Führungsstift 7 nicht
dargestellt, da sonst die dort gezeigte Darstellung zu undeutlich wird. Unter der
Bewegungsrichtung 12 der Konservendose 24 ist die Bewegungsrichtung zu verstehen,
die der am Messer 3 anliegende Teil des Bördelrandes 6 aufweist.
[0036] Das Messer 3 befindet sich in den Figuren 1 bis 4 in seiner Schneidposition 28, in
der seine Schneide 8 an der Schneidstelle 9 den Deckel 10 in unmittelbarer Nähe des
Bördelrandes 6 durchtrennt. Der leicht nach unten gebogene Rand des abgetrennten
Deckels 10 ist mit 11 bezeichnet. Die Schneide 8 hat in der dargestellten Schneidposition
28 einen Anstellwinkel "a" von 27,5°. Der Anstell- oder Schneidwinkel "a" wird durch
die Schneide 8 und durch die in den Figuren 1 und 2 dargestellte, gleichzeitig den
Deckel 10 bildende Horizontale gebildet.
[0037] Gemäß Fig. 1 wird die genaue Schwenklage des Messers 3 in Schneidposition 28 durch
eine an der Einlaufseite 46 des Messers 3 befestigten, als Anschlagplatte ausgebildeten,
zweiten Anschlag 15 bestimmt, der sich in Schneidposition 28 auf der Oberkante 35
des Bördelrandes 6 auflegt. Die Lage des Messers 3 läßt sich hierdurch auf einfache
Weise an unterschiedliche Höhen des Bödelrandes 6 anpassen.
[0038] In Fig. 1 und 3 schließt sich nach oben an die Schneide 8 eine erste Trennfläche
14 an, die mit der an der Rückseite des Messers 3 ausgebildeten, im wesentlichen parallel
zur Wandoberfläche 48 des Gehäuses 1 verlaufenden Führungsfläche 30 den Winkel "d"
einschließt. An die erste Trennfläche 14 schließt sich weiterhin in der Zeichnung
nach oben eine zweite Trennfläche 21 an, die mit der Führungsfläche 30 den Winkel
"f" einschließt. Die Führungsfläche 30 liegt in Schneidposition 28 gemäß Fig. 3 an
der Innenwand 39 der Wand 5 und an der radial äußeren Schnittstelle 59 des Deckels
10 an.
[0039] In Fig. 1 verlaufen die Kanten 49, 50, die an den Übergängen der ersten Trennfläche
14 zur zweiten Trennfläche 21 und an der zweiten Trennfläche 21 zur Vorderseite 31
des Messers 3 entstehen, parallel zur Schneide 8. In Fig. 2 verlaufen diese Kanten
49, 50 nicht parallel zur Schneide 8, sondern sie nähern sich der Einstechspitze
17 und schneiden diese. Die Einstechspitze 17 bildet den dem Mittelpunkt 33 des Transportrades
4 am nächsten kommenden Punkt am Ende der Schneide 8.
[0040] Das Transportrad 4 steht gemäß Fig. 3 an der Wandoberfläche 48 hervor und stützt
sich über eine Scheibe 22 an der Wandoberfläche 48 ab. Die Scheibe 22 ist auf der
das Transportrad 4 antreibenden Antriebswelle 25 gelagert. Die Antriebswelle 25 durchdringt
die Gehäusewand 51 über die Bohrung 52 und ist über ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Getriebe mit dem Antriebsmotor verbunden. Das Transportrad 4 ist mit der Antriebswelle
25 drehfest verbunden.
[0041] An der Wandoberfläche 48 steht ein das Transportrad 4 übergreifender Bügel 23 hervor,
der am Gehäuse 1 befestigt ist. Der U-förmig ausgebildete Bügel 23 dient zur Abstützung
von besonders niedrigen Konservendosen 24, wie beispielsweise Ölsardinendosen. In
Fig. 3 ist unterhalb des Bügels 23 an der Wandoberfläche 48 eine Leiste 53 ausgebildet,
die zur Abstützung hoher Konservendosen 24 dient. Durch den Bügel 23 und die Leiste
53 wird in Schneidstellung 28 eine Konservendose 24 zur Vorderseite 31 des Messers
3 so schräg geführt, daß beim Schneidvorgang die Führungsfläche 30 möglichst nah
an die Innenfläche 60 des Bördelrandes 6 herankommt, ohne durch diesen behindert
zu werden. Dies ermöglicht weiterhin, daß der Deckel 10 direkt am Bördelrand 6 abgetrennt
wird.
[0042] An der Umfangsfläche 45 des Transportrades 4 stehen sägezahnförmige Zähne 27 hervor,
von denen die in Drehrichtung 40 vordere Zahnflanke 41 länger ist als die sich anschließende
Zahnflanke 42.
[0043] An die Schneide 8 schließt sich in Fig. 1 zur Auslaufseite 48 hin eine Freifläche
16 an, die mit der Schneide 8 den Winkel "e" einschließt. Die Schneide 8 wird an
der Einlaufseite 46 von der Stirnfläche 18 begrenzt, die in der Zeichnung senkrecht
nach oben verläuft. An die Freifläche 16 schließt sich an der Auslaufseite 48 die
Stirnfläche 19 an, die parallel zur Stirnfläche 18 ver läuft. Die beiden Stirnflächen
18, 19 verlaufen in einem Abstand "y" zueinander, der so groß bemessen ist, daß die
Innenwand 39 der Wand 5 an den als Ecken ausgebildeten Abschnitten 36, 37 anliegt.
Die Abschnitte 36, 37 sind abgerundet ausgebildet, was aber in der Zeichnung nicht
dargestellt ist. Je größer das Maß "y" wird, desto gleichmäßiger und runder dreht
sich eine zylindrisch ausgebildete Konservendose 24 um ihren Mittelpunkt 54, d.h.,
man erhält einen nahezu parallel zum Bördelrand 6 verlaufenden Schneidspalt 55, wie
dies Fig. 4 zeigt. Wird jedoch das Maß "y" zu groß gewählt, so wandert die Schneidstelle
9 immer mehr zum Mittelpunkt 54 der Konservendose 24 hin, so daß auch der Schneidspalt
55 in einem größeren Abstand parallel zum Bördelrand 6 verläuft. Dies hat dann wiederum
den Nachteil, daß die Kante 49 von der Wand 5 hervorsteht, was zu Verletzungen führen
könnte.
[0044] Wie in Fig. 4 deutlich zu erkennen ist, liegt die Schneidstelle 9 links von der Drehachse
26 des Transportrades 4 während die Einstechspitze 17 in Schneidposition 28 (siehe
Fig. 1) etwa senkrecht über der Drehachse 26 verläuft. Weiterhin ist zu erkennen,
daß der Abstand der Stirnfläche 18 zur Drehachse 26 kleiner ist als der Abstand der
Stirnfläche 19 zur Drehachse 26. Diese Anordnung wurde deshalb so gewählt, damit
beim Schneidvorgang der an der Eingriffsstelle 29 von den Zähnen 27 auf die Unterkante
43 des radial äußeren Bördelrandes 6 (Fig. 3) übertragenen Umfangskraft U1, die ein
nach Fig. 4 entgegen dem Uhrzeigersinn drehendes Moment auf die Konservendose 24
ausübt, eine von der Schneidstelle 9 auf den Deckel 10 ausgeübte Umfangskraft U2
entgegen steht, die ein im Uhrzeigersinn auf die Konservendose 24 wirkendes Drehmoment
hervorruft. Durch den Ausgleich dieser Momente wird verhindert, daß die Innenwand
39 der Wand 5 der Konservendose 24 mit nur sehr geringer Kraft an den Stirnflächen
18, 19 des Messers 3 andrückt. Hierdurch wird die Reibung an diesen Stellen verringert,
was zum einen den Wirkungsgrad des Dosenöffners erhöht und zum anderen verhindert,
daß die Konservendose 24 um die Eingriffsstelle 29 hin und her pendelt.
[0045] In Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Schneidstelle 9 links von der durch den Mittelpunkt
33 des Transportrades 4 verlaufenden, senkrechten Geraden 34 am Messer 3 angeordnet
ist. Das auf die Schneide 8 gebildete Lot L1, das die Schneidstelle 9 schneidet, verläuft
in einem Abstand "b" vor dem Mittelpunkt 2 der Drehachse 13 des Messers 3. Hierdurch
ist die senkrecht auf die Schneide 8 an der Schneidstelle 9 einwirkende Schneidkraft
bestrebt, das Messer 3 im Uhrzeigersinn zu verschwenken. Diesem Bestreben wirken
die auf die Schneide 8 einwirkenden Reibkräfte entgegen, so daß das Messer 3 während
des Schneidvorgangs in der Praxis entgegen dem Uhrzeigersinn, also in die Konservendose
24 hineinbewegt wird. Es ist aber auch möglich, die Schneidgeometrie am Dosenöffner
so auszubilden, daß die Resultierende "R" aller Kräfte etwa durch die Drehachse 2
geht. Das Messer 3 ist dann weitgehend frei von Drehmomenten, die durch den Schneidvorgang
erzeugt werden und kann daher mit Hilfe eines an der Drehachse 2 angreifenden und
von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Bedienungselement ausgehenden, entgegen
dem Uhrzeigersinn gerichteten Drehmoment mit geringem Kraftaufwand in der dargestellten
Schneidposition 28 gehalten werden. Das Bedienungselement kann beispielsweise ein
am Gehäuse 1 gelagerter Heben sein, der von Hand betätigt wird und zum einen zum Schwenken
des Messers 3 in die Schneidposition 28 dient und der zum anderen einen in der Zeichnung
nicht dargestellten Schalter zum Einschalten des Elektromotors und somit des Dosenöffners
dient.
[0046] In Fig. 1 ist weiterhin am Gehäuse 1 an der Auslaufseite 47 ein als U-förmiger Bügel
ausgebildeter Handgriff 38 angeordnet, der die Handhabung des Dosenöffners erleichtert.
[0047] Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Dosenöffners ist folgende:
[0048] Zunächst wird eine Konservendose 24 mit ihrer am Bördelrand 6 am radial äußeren Umfang
ausgebildeten Unterkante 43 (Fig. 3) auf der Umfangsfläche 45 des Transportrades 4
aufgesetzt. Der Bördelrand 6 ist nun zwischen dem Messer 3 und dem Transportrad 4
derart gefesselt, daß die Konservendose 24 nicht mehr vom Dosenöffner entfernt werden
kann.
[0049] Ein auf das Messer 3 entgegen dem Uhrzeigersinn einwirkendes Drehmoment bewirkt,
daß die Einstechspitze 17 mit Vorspannung auf der Oberseite des Deckels 10 drückt.
In diesem Moment beginnt nun das Transportrad 4 in Drehrichtung 40 zu drehen und verdreht
dabei in Bewegungsrichtung 12 die Konservendose 24. Aufgrund des größeren Anstellwinkels
"a" der Schneide 8 und der verlagerten Angriffsstelle der Kräfte auf die Einstechspitze
17 wird der Einstechvorgang selbsttätig bewirkt und bedarf daher keiner nennenswerten
Krafteinwirkung durch das Bedienungselement.
[0050] Nach dem Einstechen des Deckels 10 dringt das Messer 3 durch den Schneiddruck und
die Schneidreibung an seiner Schneide 8 soweit in den Deckel 10 ein, bis der zweite
Anschlag 15 an der Oberkante 35 des Bördelrandes 6 anliegt. Durch die vorgegebene
Schneidgeometrie wirkt an der Schneidstelle 9 eine resultierende Kraft "R", die auf
das Messer 3 ein entgegen dem Uhrzeigersin gerichtetes Drehmoment ausübt. Dieses Drehmoment
stützt sich in Form der Kraft "N" über den zweiten Anschlag 15 an der Oberkante 35
des Bördelrandes 6 ab. Hierdurch erfährt die Konservendose 24 ein gemäß Fig. 1 entgegen
dem Uhrzeigersinn links drehendes Drehmoment, das wiederum am Transportrad 4 und am
ersten Anschlag 7 abgestützt wird. Je größer also die Blechdicke des Deckels 10 ist,
desto größer wird auch die Kraft N und desto stärker wird der Bördelrand 6 gegen das
Transportrad 4 gedrückt. Durch diese Selbstverstärkung wird stets gewährleistet, daß,
ohne daß die Bedienungsperson zusätzliche Kraft aufwenden muß, der Transport der
Konservendose 24 und somit ein kontinuierlicher Schneidvorgang sichergestellt ist.
Auch bei unterschiedlich großen Abständen von der Oberkante 35 des Bördelrandes 6
zur Oberfläche des Deckels 10 stellt sich das Messer 3 immer selbsttätig ein, so daß
der Anstellwinkel "a" nicht unzulässige Werte annimmt. Die Führung des Bördelrandes
6 in Umfangsrichtung der Konservendose 24 erfolgt beim Schneidvorgang durch die senkrecht
zur Bewegungsrichtung verlaufenden und dem Bördelrand 6 zugewandten Seitenflächen
18, 19 des Messers 3.
[0051] Soll der Schneidvorgang unterbrochen werden, obwohl der Deckel 10 noch nicht vollständig
von der Konservendose 24 abgetrennt ist, so ist dies problemlos ohne Kraftaufwand
möglich. Sobald das Transportrad 4 durch Ausschalten des Antriebsmotors zum Stillstand
gekommen ist, muß lediglich die Konservendose 24 um die Eingriffsstelle 29 linksdrehend
(Fig. 1) geschwenkt werden, damit die Oberkante 35 des Bördelrandes 6 den zweiten
Anschlag 15 in der Zeichnung gemäß Fig. 1 nach oben drückt. Dabei entgleitet das Messer
aus dem Schneidspalt 55 und kehrt in seine Ausgangsstellung 20 zurück. Ein Festklemmen
der Schneide 8 im Schneidspalt 55 ist nicht möglich, weil sich die Schneide 8 bei
dieser Bewegung des Messers 3 von der Schneidstelle 9 am Deckel 10 entfernt. Die Bewegung
des Messers 3 in die Ausgangsposition 20 ist daher nur durch den Reibeingriff zwischen
dem Deckel 10 und dem Bördelrand 6 gebremst, der sich jedoch aufgrund der am Messer
3 vorteilhaften ersten und zweiten Trennfläche 14, 21 leicht überwinden läßt. Auch
die Einstechspitze 17 behindert nicht das Ausschwenken des Messers 3, da auch sie
nicht den ungeschnittenen Bereich des Deckels 10 berührt.
[0052] Ist beispielsweise der Deckel 10 völlig von der Konservendose 24 getrennt, so läßt
sich genauso, wie bereits zuvor beschrieben, das Messer 3 aus der Konservendose 24
herausschwenken.
1. Dosenöffner zum Trennen des Deckels (10) vom einer Konservendose (24) mit einem
Antrieb, vorzugsweise elektrisch betrieben, und mit einem vom Antrieb antreibbaren,
an einem Gehäuse (1) drehbar gelagerten Transportrad (4), das zum Transport den Bördelrand
(6) der Konservendose (24) von außen an der Eingriffsstelle (29) untergreift, mit
einem in einem festen Abstand vom Transportrad (4) am Gehäuse (1) an einer Drehachse
(13) gelagerten, oberhalb des Deckels (10) aus einer Ausgangsposition (20) in eine
Schneidposition (28) schwenkbaren Messer (3), das eine Einstechspitze (17) und eine
sich an die Einstechspitze (17) anschließende Schneide (8) mit einer mit dem Deckel
(10) in Schneidposition (28) in Eingriff stehenden Schneidstelle (9) aufweist, wobei
am Dosenöffner (1) ein die Konservendose (14) gegenüber der Schneide (8) führender,
erster Anschlag (7) ausgebildet ist, der in Bewegungsrichtung (12) der Konservendose
(24) hinter der Eingriffsstelle (29) am Dosenöffner angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Dosenöffner ein zweiter Anschlag (15) vorgesehen ist, daß der zweite Anschlag
(15) am Messer (3) ausgebildet ist und daß der zweite Anschlag (15) in Schneidposition
(28) des Dosenöffners von oben auf den Bördelrand (6) einwirkt.
2. Dosenöffner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Schneidvorgang eine vom Messer (3) über den zweiten Anschlag (15) auf den
Bördelrand (6) einwirkende Andrückkraft (N) auftritt und daß die Andrückkraft (N),
in Bewegungsrichtung (12) des Bördelrandes (6) gesehen, vor der Eingriffsstelle
(29) auf den Bördelrand (6) einwirkt.
3. Dosenöffner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückkraft (N), in Bewegungsrichtung (12) des Bördelrandes (6) gesehen,
vor der Schneidstelle (9) auf den Bördelrand einwirkt.
4. Dosenöffner nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückkraft (N) durch ein am Messer (3) gebildetes Drehmoment entsteht, welches
sich beim Schneidvorgang aufgrund der am Messer vorhandenen Schneidkräfte und Abmessungen
ergibt.
5. Dösenöffner nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückkraft (N) durch ein von Hand auf das Messer (3) ausgeübtes Drehmoment
entsteht.
6. Dosenöffner nach den Ansprüchen 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraft (N) zum einen durch ein am Messer (3) sich beim Schneidvorgang ergebendes
Drehmoment und zum anderen durch ein von Hand auf das Messer (3) einwirkendes Drehmoment
gebildet wird.
7. Dosenöffner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Anschlag (15) von einem am Messer (3) befestigten Blech gebildet wird,
das an der dem Transportrad (4) zugewandten Seite (31) am Messer (3) seitlich hervorsteht.
8. Dosenöffner nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Anschlag (15) zu beiden Seiten des Messers (3) seitlich hervorsteht.
9. Dosenöffner nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Blech (15) eine auf den Bördelrand (6) gerichteter Vorsprung ausgebildet ist.
10. Dosenöffner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lot auf die Schneide (8) durch die Schneidstelle (9) im Abstand (b), in Bewegungsrichtung
(12) des Bördelrandes (6) gesehen, vor dem Mittelpunkt (2) der Drehachse (13) des
Messers (3) liegt und daß zwischen dem Abstand (b), dem vom Mittelpunkt (2) der Drehachse
(13) des Messers (3) auf die Schneide (8) gemessenen, senkrechten Abstand (c) und
dem Schneidwinkel (a), der von der Schneide (8) und dem abzutrennenden Dosendeckel
(10) gebildet wird, folgende Beziehung gilt:

· cot a > 1.
11. Dosenöffner nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelpunkt (2) der Drehachse (13) des Messers (3), in Bewegungsrichtung (12)
des Bördelrandes (6) gesehen, in einem solchen Abstand (x) hinter der Stelle des Schneideeingriffs
(9) liegt, daß die resultierende Kraft (R), die sich beim Schneidvorgang an der Schneidstelle
(9) des Messer (3) aus den dort angreifenden Schneidkräften ergibt, durch die Drehachse
(13) des Messers (3) verläuft.
12. Dosenöffner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Schneidposition (28) des Messers (3) die Schneidstelle (9), in Bewegungsrichtung
(12) der Konservendose (24) gesehen, vor der mit dem Transportrad (4) und dem Bördelrand
(6) in Kontakt befindlichen Eingriffsstelle (29) liegt.
13. Dosenöffner nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (b) wenigstens dem halben Abstand zwischen der Schneidstelle (9) und
der Einstechspitze (17) entspricht.
14. Dosenöffner nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Anschlag (15) so am Messer (3) angeordnet ist, daß in Schneidposition
(28) die Einstechspitze (17) und der Mittelpunkt (33) des Transportrades (4) auf einer
Geraden (34) liegen, die im wesentlichen senkrecht zur Oberkante (35) des Bördelrandes
(6) der Konservendose (24) verläuft.
15. Dosenöffner nach Anspruch 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneide (8) mit dem abzutrennenden Dosendeckel (10) einen Anstellwinkel (a)
einschließt, der nicht über 30°, insbesondere zwischen 15° und 30°, beträgt.
16. Dosenöffner nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anstellwinkel (a) 27,5 ° beträgt.
17. Dosenöffner nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Bewegungsrichtung (12) des Bördelrandes (6) der Abstand zwischen den Mittelpunkten
(33, 2) des Transportrades (4) und der Drehachse (13) des Messers (3) im Bereich von
5 bis 10 mm, vorzugsweise 6,5 mm, liegt und daß der Abstand senkrecht zur Bewegungsrichtung
(12) im Bereich von 24 mm liegt.
18. Dosenöffner nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an die Schneide (8) des Messers (3) auf der Rückseite eine Führungsfläche
(30) und auf der Vorderseite (31) eine erste Trennfläche (14) anschließt und daß beide
Flächen einen Winkel (d) einschließen, der zwischen 70° und 85° beträgt.
19. Dosenöffner nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an die erste Trennfläche (14) eine zweite Trennfläche (21) anschließt, die
mit der Führungsfläche (30) einen Winkel (f) einschließt, der kleiner als der Winkel
(d) ist.
20. Dosenöffner nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel (d) im Bereich von 40° bis 65° liegt.
21. Dosenöffner nach Anspruch 17 oder 19, ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und zweite Trennfläche (14, 21) zur Einstechspitze (17) des Messers
(3) verlaufen.
22. Dosenöffner nach einem der Ansprüche 10 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich, in Bewegungsrichtung (12) der Konservendose (24) gesehen, an die Einstechspitze
(17) eine Freifläche (16) anschließt, die mit der Schneide (8) einen stumpfen Winkel
(e) einschließt.
23. Dosenöffner nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Schneidposition (28) die die Schneide (8) und die Freifläche (16) seitlich
begrenzenden Stirnflächen (18, 19) mit ihren Randbereichen (36, 37) an der Innenwand
(39) des Bördelrandes (6) anliegen.
24. Dosenöffner nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnflächen (18, 19) im wesentlichen senkrecht zur Oberkante (35) des Bördelrandes
(6) verlaufen.
25. Dosenöffner nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß der senkrechte Abstand (y) zwischen den Stirnflächen (18, 19) etwa 6 bis 10 mm,
vorzugsweise 8 mm, beträgt.
26. Dosenöffner nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Enden der Stirnflächen (18, 19) von abgerundeten oder abgefasten
Abschnitten (36, 37) gebildet werden.
27. Dosenöffner nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstechspitze (17) in Schneidposition (28) und in Bewegungsrichtung (12)
des Dosenrandes (6) hinter dem durch den Mittelpunkt (2) der Drehachse (13) des Messers
(3) ver laufenden Lot (L2) liegt, das mit der Schneide (8) gebildet wird.
28. Dosenöffner nach Anspruch 1 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Umfangsfläche (45) des Transportrades (4) radial nach außen weisende Zähne
(27) ausgebildet sind, die sägezahnartig verlaufen.
29. Dosenöffner nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähne (27) von Zahnflanken (41, 42) unterschiedlicher Länge gebildet werden,
wovon die längere Zahnflanke (41) in Drehrichtung (40) des Transportrades (4) jeweils
vor der kürzeren Zahnflanke (42) eines Zahnes (27) angeordnet ist.
30. Dosenöffner nach Anspruch 28 oder 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser des Transportrades zwischen 10 und 20 mm, vorzugsweise 15 mm,
beträgt.