(19)
(11) EP 0 281 123 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1988  Patentblatt  1988/36

(21) Anmeldenummer: 88103235.3

(22) Anmeldetag:  03.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H04R 3/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 06.03.1987 DE 3707232

(71) Anmelder: Deutsche Thomson-Brandt GmbH
78003 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schinnerling, Peter
    D-7730 VS-Pfaffenweiler (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lautsprecherbox mit Mehrfach-Frequenzweiche


    (57) Passive Lautsprecherboxen mit Umschaltern an einzelnen Weichenzweigen, meist im Mittel- und/oder Hochtonzweig, sind bekannt. Sie erlauben Pegelangleichungen an die Raumakustik und/oder geschmackliche Entzerrungen. Es sind auch Boxen, die von aktiven Netzwerken angesteuert werden bekannt, die zusätzliche passive, festinstallierte Fre­quenzweichen enthalten und so "Passivbetrieb" ermögli­chen. Der Erfindung lag die Aufgabe zu grunde, die Frequenzweiche einer Lautsprecherbox so auszustatten, daß eine Änderung des Gesamtcharakters der Lautsprecherbox zur Anpassung an unterschiedliche Marktgewohnheiten und/oder individuelle Kundengeschmacksrichtungen vorge­nommen werden kann.
    Die Lösung sieht vor, daß die Frequenzweiche als Mehrfachfrequenzweiche ausgebildet ist, deren sämtliche unterschiedliche Weichenzweige mittels eines zentral gesteuerten mehrpoligen Umschalters (S) wahlweise alter­nativ an die Bereichs-Lautsprecher (TT, MHT) anschießbar sind, wobei für jeden Weichenzweig jeweils zwei korres­pondierende Umschalterkontakte in zwei verschiedenen Schalterebenen (A, B) vorgesehen sind und diese paarweise abwechselnd geschlossen werden.
    Mehrfach-Frequenzweichen, passiver Art, für Lautsprecher­boxen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Lautsprecherbox mit Mehrfach-­Frequenzweiche nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

    [0002] Eine Frequenzweiche einer passiven Lautsprecherbox teilt das gesamte Übertragungsspektrum auf die einzelnen Bereichs­lautsprecher auf. Das sind z.B. Tieftöner, Mitteltöner und Hochtöner.

    [0003] Bekannt sind passive Lautsprecherboxen, bei denen Schalter Umschaltungen an einzelnen Weichenzweigen, meistens im Mittel- und/oder Hochtonzweig, erlauben, um entweder Pegelangleichungen an die Raumakustik und/oder geschmack­liche Entzerrungen, z.B. sogenannte "Brillanzschalter", vornehmen zu könne.

    [0004] Bekannt sind ferner Boxen, deren Lautsprecher von einem externen aktiven Netzwerk angesteuert werden, aber die zusätzlich eine festinstallierte, passive Frequenzweiche enthalten und somit den "Passivbetrieb" ermöglichen.

    [0005] Der Erfindung lag die Aufgabe zu grunde, die Frequenzweiche einer Lautsprecherbox so auszustatten, daß eine Änderung des Gesamtcharakters der Lautsprecherbox entsprechend unterschiedlichen Marktgewohnheiten und/oder individuellen Kundengeschmacksrichtungen vorgenommen werden kann.

    [0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Weiterbildungen und Ausge­staltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet und der Beschreibung von Ausführungsbeispielen zu entnehmen.

    [0007] Erfindungsgemäß erlaubt ein kombinierter Umschalter eine komplette zweite oder auch dritte Weiche für die Bereichs­lautsprecher in Betrieb zu nehmen. Auf diese Weise ist es möglich den Gesamtcharakter einer entsprechend ausgestat­teten Lautsprecherbox sehr unterschiedlich zu verändern. Zum Beispiel kann eine geänderte Überlappungsfrequenz aus geschmacklichen Gründen gewünscht werden, eine geänderte Übergangssteilheit aus Belastbarkeitsgründen, eine geänderte Nennimpedanz aus Anpassungsgründen. Diese Ziele lassen sich realisieren. In die kombinierte Umschaltung kann gegebenenfalls auch die Umpolung eines Lautsprechers mit einbezogen werden.

    [0008] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele an hand der Zeich­nung beschrieben. Diese zeigt in

    Figur 1 die Schaltung einer Zwei-Weg-Lautsprecherbox mit Mehrfachweiche und kombiniertem Umschalter;

    Figur 2 den Spannungsverlauf (Pegel in dB) an TT und MHT über die Frquenz für die Schaltung nach Figur 1;

    Figur 3 die Schaltung einer Zwei-Weg-Lautsprecherbox mit Mehrfachweiche, die 6dB/Okt. Steilheit aufweist und eine Umschaltung der Überlappungsfrequenz ermöglicht;

    Figur 4 die Schaltung einer Lautsprecherbox mit Mehrfach­weiche mit 12 bzw. 18dB/Okt Steilheit und Umschal­tung von 3- auf 2-Weg-System erlaubt, wobei die Überlappungsfrequenzen entsprechend variiert werden.



    [0009] Das in Figur 1 gezeigte Schaltungsbeispiel erlaubt die Umschaltung des 2-Weg-Systems für eine Box mit 8-Ohm Impedanz bezüglich der Überlappungsfrequenz und der Übergangssteilheit und zwar bei f₁ mit S₁ = 18dB/Okt. und bei f₂ mit S₂ = 12 dB/Okt.. Figur 2 läßt erkennen, wie die Schaltung wirkt. Die Überlappungsfrequenz f₁ liegt bei2800Hz, f₂ bei 4300 Hz.

    [0010] Die Dimensionierung für eine Lautsprecher-Impedanz ZTT = ZMHT = 8 Ohm ergibt sich aus der folgenden Wertetabelle für die Bauteile des Weichen: L₁ = 0,68 mH;
    L₂ = 0,23 mH;
    L₃ = 0,34 mH;
    C₁ = 10 µF;
    C₂ = 4,7 µF;
    C₃ = 15 µF;
    L₄ = L₅ = 0,42 mH
    C₄ = C₅ = 3,3 µF
    TT bedeutet Tieftöner;
    MHT bedeutet Mittelhochtöner


    [0011] Der Schnittpunkt der Hochpaß-Pegel gemäß dieser Schaltung ergibt sich bei 1270Hz (-22dB).
    Wie Figur 1 zeigt sind vier paarweise miteinander gekoppelte Schalterebenen A₁; A₂; B₁; B₂ mit je zwei Schaltkontakten notwendig für den zentral gesteuerten Mehrfachumschalters S.

    [0012] Die in Figur 3 gezeigte Schaltung gestattet bei einer Steilheit von 6dB/Okt. eine Umschaltung der Überlappungsfre­quenz und kommt mit einem gekoppelten Umschalter S mit zwei Schalterebenen A₁; A₂ mit je zwei Schaltkontakten aus. Die Kondensatoren C₁, C₄, C₃ und die Induktivitäten L₂, L₃ und L₅ aus Figur 1 entfallen. Hierbei sind die beiden Lautsprecher ein Tiefmitteltöner TMT und ein Hochtöner HT. Die Schaltung nach Figur 3 verwendet Bauteile mit folgenden Werten: L₁₀ = 0,39 mH;
    C₁₀ = 22 µF;
    L₁₁ = 0,27 mH;
    R₁₁ = 0,47 Ohm;
    C₁₁ = 15 µF;
    Z = 4 Ohm;
    f₁ = 1720 Hz
    f₂ = 2500 Hz


    [0013] Die Schaltung gemäß Figur 4 weist drei Lautsprecher auf: Tieftöner TT, Mitteltöner MT und Hochtöner HT.

    [0014] Der Mehrbereichumschalter S hat fünf Schalterebenen A₁; A₂; A₃; B₁; B₂ mit je zwei Schalterkontakten. Wie Figur 4 zeigt, kann zwischen drei-Weg-System und zwei-Weg-System umgeschal­tet werden. Dabei ändert sich die Überlappungsfrequenzen entsprechend.

    [0015] Die Schaltung nach Figur 4 verwendet Bauteile mit folgenden Werten: Z = 8 Ohm; f₁ = 650 Hz; F₂ = 4000 Hz resp. f = 2800 Hz; L₂₀ = 2,7 mH; L₂₃ = 0,24 mH; C₂₂ = 3,3 µF; L₂₄ = L₂₅ = 0,68 mH; L₂₁ = 2,7 mH; C₂₀ = 22 µF; C₂₃ = 3,3 µF; C₂₅ = C₂₁ = 4 µF; L₂₂ = 0,47 mH; C₂₁ = 22 µF; C₂₄ = 10 µF.

    [0016] Zusätzlich zu den in den Figuren 1, 3 und 4 angegebenen Schaltungsbeispielen sind selbstverständlich viele Varianten denkbar, um andere Aufgaben zu lösen.


    Ansprüche

    1. Lautsprecherbox mit passiven Frequenzweichen für den Betrieb von mehreren Bereichs-Lautsprechern, da­durch gekennzeichnet, daß die Frequenzweiche als Mehrfachfrequenzweiche ausgebildet ist, deren sämtliche unterschiedliche Weichenzweige mittels eines zentral gesteuerten mehrpoligen Umschalters (S) wahlweise alternativ an die Bereichs-Lautsprecher (TT, MHT) anschließbar sind.
     
    2. Lautsprecherbox gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichneichnet, daß für jeden Weichenzweig jeweils zwei korrespondierende Umschalterkon­takte in zwei verschiedenen Schalterebenen (A, B) vorgesehen sind und diese paarweise abwechselnd geschlos­sen werden.
     
    3. Lautsprecherbox nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Umschalt­erkontakte jeder Schalterebene (A, B) der Anzahl der Weichenzweige für einen Bereichs-Lautsprecher entspricht.
     
    4. Lautsprecherbox gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Weichen­zweige für alle vorgesehenen Bereichs-Lautsprecher gleich ist.
     
    5. Lautsprecherbox gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Weichen­zweige nicht der Anzahl der Bereichs-Lautsprecher entspricht.
     




    Zeichnung