(19)
(11) EP 0 281 205 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1988  Patentblatt  1988/36

(21) Anmeldenummer: 88200391.6

(22) Anmeldetag:  02.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61B 7/04, B61B 12/02, B61B 12/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR LI SE

(30) Priorität: 06.03.1987 IT 480687

(71) Anmelder: LEITNER S.p.A.
I-39049 Vipiteno (Bolzano) (IT)

(72) Erfinder:
  • Pramstraller, Herbert
    I-39049 Vipiteno (Bolzano) (IT)

(74) Vertreter: Faraggiana, Vittorio, Dr. Ing. et al
Ingg. Guzzi & Ravizza S.r.l. Via Vincenzo Monti 8
20123 Milano
20123 Milano (IT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Umlaufseilbahnanlage mit Ablenkung des Zug-Tragseilverlaufes


    (57) Vorgeschlagen wird eine Umlaufseilbahnanlage mit Ablen­kung des Zug-Tragseilverlaufes, bestehend aus einem zwi­schen einer talseitigen und einer bergseitigen gespanntem Zug-Tragseil (1), aus einer Vielzahl von mit dem Zugseil (1) über jeweils eine Aufhängung mittels einer Spannklemme (19) verbun­denen Fördermittel (17). Längs des Verlaufes des Zug-Tragseils an mindestens einer zweckmäßigen Stelle ist eine mit oben freien Führungen versehene Stütze (7) vorgesehen, die die Trums des vom Zugseil gebildeten Ringes seitlich ablen­ken. Erfindungsgemäß weist die erwähnte Klemme (19) einen länglichen Körper (20) auf, der sich senkrecht und mit Abstand vom Zugseil derart erstreckt, daß jede das Zug-Tragseil (1) ins Innere des Ringes drückende Führung überbrückt wird. Das dem Befestigungsende am Zugseil (1) abgewandte Ende der Klemme ist auf einem Auflager (26) im Abschnitt der Ablenkun­gen sowohl des Vorlauftrums (5) als auch des Rücklauftrums (6) derart gleitbar, daß die Aufhängung gegenüber dem Zugseil im wesentlichen in einer gewünschten Stellung gehalten wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Umlauf­seilbahnanlage mit Ablenkung des Zug-Tragseilverlaufes.

    [0002] Bekannt ist das Problem, den Verlauf eines Zug-Tragseiles in einer Umlaufseilbahnanlage seitlich abzulenken, wenn sich die Ablenksführungen bzw. -rollen außerhalb des vom Tragseil gebildeten Ringes befinden, d.h. wenn die Spann­klemme mit ihren Backen derart ausgerichtet ist, daß die Aufhängung gemeinsam mit dem Fördermittel zur die Ab­lenksführungen tragende Stütze gewandt ist. Durch diese vorgefundene Schwierigkeit wurden bis jetzt nur wenige Umlaufsseilbahnanlagen mit einer seitlichen Ablenkung des Tragseilverlaufes ausgerüstet. Sehr häufig besteht jedoch das Bedürfnis den Verlauf des Zug-Tragseiles derart abzu­lenken, daß das Fördermittel an eine für den Abstieg oder den Aufstieg des Benützers geeignete Stelle, etwa in der Nähe der Station gebracht wird oder aber um Hürden im Ge­birge zu umgehen.

    [0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, die­sen Mangel zu beheben und eine Umlaufseilbahnanlage vor­zuschlagen, die derart gestaltet ist, daß die durch die Stützen der Ablenksführungen gebildeten Hürden überwunden werden, sobald das Zug-Tragseil mit der Klemme mit ihrem Trum im Inneren der Führung oder der Rolle läuft. Eine weitere Aufgabe liegt darin, Schwankungen der Aufhängun­gen in einer zum Zugseil senkrechten Ebene zu verhindern. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht überdies darin, eine Lösung zu diesem Problem vorzuschla­ gen, die kostengünstig und leicht ausführbar ist.

    [0004] Diese und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung wer­den durch eine Umlaufseilbahnanlage mit Ablenkung des Zug-Tragseilverlaufes gelöst, bestehend aus einem zwi­schen einer talseitigen und einer bergseitigen Seilschei­be gespanntem Seil, aus einer Vielzahl von mit dem Zug­seil über jeweils eine Aufhängung mittels einer Spann­klemme verbundenen Fördermittel, wobei längs des Ver­laufes des Zug-Tragseiles an mindestens einer zweckmäßi­gen Stelle eine mit oben freien Führungen versehene Stüt­ze vorgesehen ist, wobei diese Führungen die Trums des durch das Seil gebildeten Ringes seitlich ablenken, da­durch gekennzeichnet, daß die erwähnte Klemme einen läng­lichen Körper aufweist, der sich senkrecht zum Zug-Trag­seil und mit Abstand von diesem derart erstreckt, daß jede das Zug-Tragseil ins Ringinnere drückende Führung überbrückt wird, wobei das dem Ende zur Befestigung am Seil abgewandte Klemmenende auf einer Auflage des Ablenk­abschnittes eines jeden Seiltrums derart gleitbar ist, daß die Aufhängung gegenüber dem Seil im wesentlichen in einer gewünschten Stellung gehalten wird.

    [0005] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist am dem Ende der Backen abgewandten Klemmen­ende eine Rolle vorgesehen, die auf der Auflage drehbar ist, sobald das Zugseil mit den Klemmenbacken auf der Ablenksführung gleitet, wobei die erwähnte Auflage sich in einer derartigen Stellung befindet, daß Schwankungen der Klemme in einer zum Zug-Tragseil senkrechten Ebene verhindert werden.

    [0006] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der vorlie­genden Erfindung gehen noch näher aus der folgenden Be­schreibung einer bevorzugten Ausführungsform hervor, die in den Figuren der beigelegten Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen

    Figur 1 schematisch die Anordnung einer Umlaufseibahnan­lage, z.B. ein Sessellift oder ein Skilift, wo eine Ablenkkrümmung des Zugseilverlaufes vorge­sehen ist,

    Figur 2 schematisch im Aufriß und senkrecht zur Fahrt­richtung eine Ablenkrollenstütze mit einer Spann­klemme, und

    Figur 3 eine vergrößerte Einzelheit aus Figur 2.



    [0007] Wie in Figur 1 dargestellt, ist eine schematisch gezeigte Umlaufseilbahnanlage mit einem zwischen einer talseitigen Seilscheibe 2 und einer bergseitigen Seilscheibe 3 ge­spannten, zu einem Ring geschlossenen Zugseil 1 versehen. Um die Verlaufsrichtung des Seiles 1 zu verändern, sind außen und innen eines jeden Trums 5, 6 des Zugseiles 1 Rollen 4 vorgesehen. Die Seilbahnanlage wird insgesamt nicht in ihren Einzelheiten beschrieben, da sie bekannter Art ist.

    [0008] Was die Ablenkrollen 4, ihre Stützen und die Überwindung dieser letzteren seitens des Zugseils mit dem Fördermit­tel betrifft, werden diese näher nachfolgend unter Bezug­nahme auf die Figuren 2 und 3 erläutert.

    [0009] Bei den genannten Figuren trägt eine zweckmäßig mit dem nicht gezeichten Boden verankerte Stütze 7 oben eine Tra­verse 8, die ihrerseits an in wesentlichen spiegelbildli­chen Stellen Halter 9, 10 trägt, an die jeweils eine Kon­sole 11, 12 befestigt ist. In der Konsole 11 ist eine drehbare mit vertikaler Achse 13 angeordnete Flanschrolle 14 aufgenommen, die den Trum 5 des Zugseil 1 ins Innere des von ihm gebildeten Rings ablenkt. In der Konsole 12 hingegen ist mit vertikaler Drehachse 15 eine Ablenkrolle 16 drehbar gelagert, die den Trum 6 des Zug-Tragseils 1 ins Innere des von ihm gebildeten Ringes ablenkt. An den Trums 5, 6 des Zugseils 1 sind Fördermittel, z.B. nicht gezeigte Sessel mittels einer auf schwenkbarer Weise in Fahrtrichtung in 18 an den Endabschnitt einer Klemme 19 befestigten Aufhängung 17 aufgehängt, wobei das andere Ende der Klemme am Zugseil 1 festgespannt ist. Am genann­ten Zugseil kann eine Vielzahl dieser Klemmen 19 ver­spannt sein.

    [0010] Wie weiters in der Figur 3 gezeigt, weist jede Klemme 19 einen Körper 20 auf, an dessen einem Ende die festliegen­de Klemmenbacke 21 ausgebildet ist, während er am anderen Ende auf schwenkbare Weise mittels eines Lagers 22 die Aufhängung 17 eines nicht gezeigten Fördermittels trägt. Am Endabschnitt, neben dem Lager 22 ist zudem in 24 eine Rolle 25 drehbar gelagert. Diese letzere ist dazu be­stimmt, auf einer Führung oder einem Auflager 26 zu glei­ten, sobald das Zugseil 6 durch die Ablenkrolle 16 abge­lenkt wird. Im Körper 20 ist überdies gleitbar eine Zug­stange 27 aufgenommen, die dazu bestimmt ist in bekannter Weise die bewegliche Backe 28 am Zugseil 1 um den an der festen Backe 21 angeordneten Drehpunkt 29 zu beaufschla­ gen. Dazu drückt die Zugstange 27 mit ihrem kegelstumpf­förmigen Endabschnitt 30 auf eine Ringschulter 31 in der beweglichen Backe 28. Diese Beaufschlagung ist auf eine Feder 23 zurückzuführen, die zwischen einer inneren Ring­schulter 33 des Körpers 20 und einem Ring 34 zusammenge­drückt wird, der gleitbar am freien Ende der Stange 27 und in Anschlag in bekannter Weise am genannten Ende be­festigtem Gegenlager 35 angeordnet ist. Die Bestandteile der Klemme 19 werden nicht eingehender erläutert, da sie den Stand der Technik bilden, sowie auch die Klemmen 19 selbst anderer bekannter Art sein könnte.

    [0011] Es ist zu bemerken, daß die Klemme 19 die Flanschrolle 16 "überbrückt", die dazu bestimmt ist, den Trum 6 des Zug­seils 1 ins Innere des von ihm gebildeten Ringes abzulen­ken. Um Schwankungen der Aufhängung 17 in einer zum Zug­seil 1 senkrechten Ebene zu vermeiden, die Stöße der Klemme 19 auf die Flanschrolle 16 im Bereich der Ablenk­rollen selbst verursachen könnten, ist mindestens ein Auflager 26, hier jedoch auch eine obere Gegenführung 36, vorgesehen. Das Auflager und die Gegenführung bilden miteinander eine trichterförmige Einladung am Eingang und am Ausgang des Ablenkbereiches, um die Achse der Klemme 19 im wesentlichen horizontal zu tragen und so einen "weichen Übergang" oberhalb der Rolle 16 zu ermöglichen. Mindestens das Auflager 26 kann vorzugsweise ein im Quer­schnitt rohrförmige Gestalt aufweisen, wie dies klar aus Figur 3 in 26 hervorgeht, um so Schneeanhäufungen, wie z.B. bei einer flachen Führung, zu vermeiden.

    [0012] Um die genannten Verschwenkungen der Aufhängung 17 in einer zum Trum 5 des Zug-Tragseils 1 senkrechten Ebene zu vermeiden, sind auch im Bereich, wo der Trum 5 außerhalb des vom Zugseil 1 gebildeten Ringes abgelenkt wird, sind ähnliche Führungen oder Auflager 26ʹ und Gegenführungen 36ʹ vorgesehen.

    [0013] Es ist klar, daß die erfindungsgemäße Umlaufseilbahnanla­ge ohne weiters einer Vielzahl von Änderungen und Varian­ten unterliegen kann, ohne den Schutzbereich der vorlie­genden Anmeldung zu verlassen.


    Ansprüche

    1 - Umlaufseilbahnanlage mit Ablenkung des Zug-Tragseil­verlaufes, bestehend aus einem zwischen einer talsei­tigen und einer bergseitigen Seilscheibe gespanntem Zug-Tragseil, aus einer Vielzahl von mit dem Zug-Tragseil über jeweils eine Aufhängung mittels einer Spannklemme verbundenen Fördermittel, wobei längs des Zug-Tragseilverlaufes an mindestens einer zweckmäßigen Stelle eine mit oben freien Führungen versehene Stütze vorgesehen ist, welche dazu bestimmt sind, die Trums des vom Zugseil gebildeten Ringes seitlich abzulenken, dadurch gekennzeichnet, daß die erwähnte Klemme (19) einen länglichen Körper (20) aufweist, der sich senkrecht und mit Abstand vom Zug­seil derart erstreckt, daß jede, das Zug-Tragseil (1) ins Ringinnere drückende Führung überbrückt wird, wobei das dem Befestigungsende am Zugseil (1) abge­wandte Ende der Klemme auf einem Auflager (26) des Ablenkabschnittes eines jeden Seiltrums (1) derart gleitbar ist, daß die Aufhängung (17) gegenüber dem Zugseil (1) im wesentlichen in einer gewünschten Stellung gehalten wird.
     
    2 - Umlaufseilbahnanlage gemäß Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß am dem Ende der Klemmbacken (21, 28) abgewandten Ende der Klemme (19) eine Rolle (25) vorgesehen ist, die oben auf dem Auflager (26) ab­wälzbar ist, sobald das Zugseil (1) mit Backen (21, 18) der Klemme (19) auf der Ablenksführung (4, 14, 16) gleitet, wobei das genannte Auflager (26) sich in einer derartigen Stellung befindet, daß Verschwenkun­ gen der Klemme (19) in einer zum Zugseil (1) senk­rechten Ebene verhindert werden.
     
    3 - Umlaufseilbahnanlage gemäß den vorhergehenden Ansprü­chen, dadurch gekennzeichnet, daß die erwähnte Füh­rung mindestens eine Flanschrolle (14ʹ, 16) ist.
     
    4 - Umlaufseilbahnanlage gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erwähnte Auflager durch eine rohrförmige Führung (26) gebildet ist.
     
    5 - Umlaufseilbahnanlage gemäß den Ansprüchen 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erwähnten Führung (26, 26ʹ) eine Gegenführung (36, 36ʹ) gegenüberliegt, die mit dem Auflager (26, 26ʹ) eine trichterförmige, in einer im wesentlichen vertikalen Ebene am Eingang und am Ausgang des Ablenkabschnittes angeordneten Einladung bildet.
     




    Zeichnung